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Akt ell4/10 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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Miteinander • Füreinander<br />

<strong>Akt</strong> ell 4/<strong>10</strong><br />

iM BArniM<br />

Titelthema:<br />

24 neue<br />

Mitglieder<br />

Ortsgruppe Finowfurt<br />

setzt auf das persönliche gespräch<br />

außerdem:<br />

Werner Schwarzlose im Porträt<br />

Ortsgruppe Nordend Eberswalde<br />

Bericht Rüdersdorf


Ausgabe 4<br />

Inhalt<br />

Ortsgruppe<br />

Bericht<br />

Titelthema<br />

Bericht<br />

Vorgestellt<br />

Porträt<br />

Service<br />

Geburtstage<br />

Bericht<br />

Bericht<br />

Kolumne<br />

Zeitzeugen<br />

Recht<br />

Bericht<br />

Kurz und Knapp<br />

Nachfolge ist in guten Händen ...................................................... 7<br />

Viele Angebote im neuen Haus ...................................................<strong>10</strong><br />

Im Gespräch überzeugt ....................................................................12<br />

Freiwilligentag in der Tagespflege .............................................16<br />

Unsere Mitstreiter .................................................................................21<br />

Werner Schwarzlose ............................................................................22<br />

Bereiche und Kontakte ......................................................................26<br />

Juli und August 20<strong>10</strong>...........................................................................27<br />

Bernau aus der Vogelperspektive ...............................................29<br />

Treideln auf dem Finowkanal ........................................................32<br />

Homöopathie II ......................................................................................36<br />

Tiefflieger und Schokolade .............................................................42<br />

Zu Gunsten des Angeklagten .......................................................45<br />

775 Jahre Rüdersdorf ..........................................................................48<br />

Wissenswertes, Rätsel .........................................................................50<br />

Impressum:<br />

jahrgang 2 / ausgabe 4<br />

Herausgeber: <strong>Volkssolidarität</strong> Barnim e.V. · Schneiderstraße 19 · 16225 Eberswalde<br />

V.i.S.d.P.: Renate Höing<br />

Redaktion: Andrea Hoehne (AH, verantwortliche Redakteurin), Edda Blaetter (EB), Gerhard Falckenberg (GF),<br />

Dr. Ursula Ehlert (UE), Fritz Guddat (FG), Renate Höing (RH), Fabrice Handke (FH, Satz & Layout), Dieter<br />

Janke (DJ), Ehrenfried Keil (EK), Alexander Kirsch (AK, Satz & Layout),Wilfried Lawitzke (WL) ,Enrico<br />

Parchert (EP, CMS-Redakteur Kreisverband Barnim e.V.), Rainer Pluskat (RP), Karin Stahl (KS), Joachim<br />

Stennert (JS), Dr. Hans-Joachim Pohle (HP), Gerd Wiesner (GW)<br />

Kontakt: Andrea Hoehne, Tel. 03334/6398816, andrea.hoehne@volkssolidaritaet.de<br />

Layout &Satz: Alexander Kirsch (AK), Fabrice Handke (FH)<br />

Auflage: 5000 Expl. Vertrieb: kostenlos über die Ortsgruppen der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Titelfoto: Elfriede Lange (li.) hat während der diesjährigen Listensammlung auch Gudrun Stellmach und<br />

Wolfgang Lindemann als neue Mitglieder der Ortsgruppe Finowfurt gewonnen. Foto: E. Keil<br />

redaktionsschluss für Ausgabe 5/<strong>10</strong> ist der 15.09.20<strong>10</strong>. Die <strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim <strong>Akt</strong>uell wird in den<br />

Stephanus-Werkstätten in Bad Freienwalde auf holzfreiem Papier mit mineralölfreien Farben gedruckt.<br />

Die Redaktion bittet um Verständnis, dass aus Platzgründen nicht alle eingesandten Beiträge veröffentlicht<br />

werden können.<br />

Sehr geehrte<br />

Mitglieder und<br />

Freunde der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong><br />

Barnim,<br />

nun liegt der schöne Sommer<br />

schon fast wieder hinter uns. Ich<br />

hoffe, dass Sie viele schöne und erholsame<br />

Stunden hatten. Wir richten<br />

unsere Aufmerksamkeit jetzt<br />

ganz auf die bevorstehenden Feierlichkeiten<br />

zum 65. Jahrestages<br />

unseres Vereins.<br />

Am 27. Oktober gestalten wir in<br />

unserem Haus am Richterplatz<br />

in der Mauerstr. 17 in Eberswalde<br />

wieder einen Tag der offenen Tür.<br />

Von 11–16 Uhr wollen wir zeigen,<br />

was wir können und bieten. Wir<br />

hoffen auf ein reges Interesse der<br />

Öffentlichkeit, aus den Ortsgruppen,<br />

aber auch von Anwohnern<br />

und an ehrenamtlicher Arbeit interessierten<br />

Mitbürgern. Unsere<br />

Küche sorgt mit Getränken, dem<br />

Mittagessen und dem selbstgebackenen<br />

Kuchen für die Versorgung,<br />

ein Trödelmarkt lädt zum<br />

Stöbern ein und kulturelle Höhepunkte<br />

bieten die nötige Unterhaltung<br />

für alle Besucher.<br />

Wir laden auch zur Festveranstaltung<br />

für unsere Ehrenamtlichen<br />

2 3<br />

am 22. Oktober und für unsere<br />

Hauptamtlichen am 29. Oktober<br />

ein. Die Feiern finden im Saal unserer<br />

Begegnungsstätte in Finow<br />

statt, den die Stadt Eberswalde<br />

pünktlich renovieren lässt. Leider<br />

fasst der Saal nur ca. 200 Personen,<br />

so dass wir getrennt feiern müssen.<br />

Wir wollen ihn dann auch für<br />

verschiedene Angebote wie Tanzveranstaltungen,<br />

Konzerte, aber<br />

auch Delegiertenkonferenzen usw.<br />

nutzen. Wir hoffen, dass noch viele<br />

interessante Anregungen aus unserer<br />

Mitgliedschaft und von den<br />

Mitarbeitern kommen.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, zum<br />

Schluss möchte ich mich noch einmal<br />

in eigener Journal-Sache äußern.<br />

Wir, Vorstand, Geschäftsführung<br />

und Redaktionsteam, freuen<br />

uns immer wieder über unsere gelungene<br />

Zeitschrift. Dass das keine<br />

falsche Eitelkeit ist, hat uns unser<br />

<strong>Bundesverband</strong> gezeigt. Er bat um<br />

die Genehmigung, den Beitrag zur<br />

Jugendarbeit aus der Zeitschrift<br />

3/<strong>10</strong> ins Internet stellen zu dürfen.<br />

Darauf sind wir alle sehr stolz und<br />

danken ganz besonders Herrn Ehrenfried<br />

Keil, der diese Reportage<br />

gemacht hat.<br />

Ich wünsche Ihnen einen goldenen<br />

Herbst – Ihre Renate Höing<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Ortsgruppe nordend eberswalde<br />

MItglIeder gehen<br />

gern auf reIsen<br />

Kassiererinnen sind die Gesprächsführer und Verbindungsleute<br />

Im Naturpark Gingst auf der Insel Rügen konnten die Teilnehmer<br />

an der Fahrt viel Interessantes besichtigen.<br />

Visitenkarte:<br />

Unsere Ortsgruppe Nordend<br />

Eberswalde hat zurzeit 167 Mitglieder.<br />

Langjährige Vorsitzende<br />

war Irmgard Gräming.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen<br />

musste sie sich schweren Herzens<br />

aus dieser Funktion verabschieden.<br />

Sie bleibt der Gruppe<br />

aber weiterhin als Hauptkassiererin<br />

erhalten. An ihrer Seite<br />

sind acht Kassierer tätig. Unserer<br />

Gruppe gehören nicht nur<br />

Mitglieder des Wohngebietes<br />

Nordend, sondern auch aus benachbarten<br />

Stadtteilen an.<br />

Arbeitsweise:<br />

Bei der Planung der Vorhaben<br />

spielt die hohe Mitgliederzahl<br />

eine große Rolle. So musste beispielsweise<br />

unsere diesjährige<br />

Frauentagsfeier an zwei Tagen<br />

durchgeführt werden. Insgesamt<br />

90 Mitglieder hatten sich<br />

dafür angemeldet. Alle in einer<br />

Veranstaltung unterzubringen,<br />

war aus räumlichen Gründen,<br />

unmöglich. Ähnlich ist es bei<br />

unseren Ausflugsfahrten. Sie<br />

sind fester Bestandteil unserer<br />

Arbeit und finden großen Zuspruch,<br />

da der Großteil unserer<br />

Mitglieder noch unterwegs sein<br />

und viele schöne Gegenden<br />

unserer Heimat kennenlernen<br />

möchte. Ganz schnell ist dann<br />

mit 50 gemeldeten Interessenten<br />

ein Bus ausgebucht. Deshalb<br />

planen wir ein umfangreiches<br />

Angebot, so dass jeder einmal<br />

an die Reihe kommt und etwas<br />

findet, das seinem Geschmack<br />

entspricht.<br />

Nicht ganz einfach ist es auch,<br />

für die Weihnachtsfeier einen<br />

geeigneten Raum zu finden.<br />

Denn dazu sind alle Mitglieder<br />

eingeladen. Im vergangenen<br />

Jahr fand die Feier im „Waldhotel“<br />

Chorin statt. Zweimal<br />

musste unser Busfahrer Jürgen<br />

Grothe, von uns liebevoll<br />

Cäsar genannt, seinen Bus starten,<br />

um alle Teilnehmer zum<br />

Fest zu bringen. Aber auch<br />

im kleineren Kreis treffen sich<br />

Mitglieder, um ihren Interessen<br />

nachzugehen. Ein Beispiel dafür<br />

ist die Bowlinggruppe. Deren<br />

Mitglieder treffen sich regel-<br />

4 5<br />

mäßig und haben viel Spaß an<br />

dieser sportlichen Betätigung.<br />

Eine wichtige Rolle spielen unsere<br />

Kassiererinnen. Sie sammeln<br />

nicht nur die Beiträge ein,<br />

sondern sind als Gesprächsführer<br />

tätig. So erfahren wir als<br />

Vorstand von den Wünschen<br />

der Mitglieder und können abwägen,<br />

ob die geplanten Vorhaben<br />

auch bei der Mehrzahl<br />

unserer Mitglieder ankommen.<br />

Ergebnisse:<br />

Im Jahr 2009 und im ersten<br />

Halbjahr 20<strong>10</strong> gab es zahlreiche<br />

interessante Veranstaltungen.<br />

Dazu zählt zum Beispiel der<br />

Grillnachmittag, der uns im<br />

September 2009 ins Waldsolarheim<br />

Eberswalde führte. Fleißige<br />

Helfer sorgten dafür, dass<br />

diese Veranstaltung unvergesslich<br />

schön wurde.<br />

Am 12. Oktober 2009 führte<br />

uns eine Fahrt nach Klaistow<br />

zur Kürbisausstellung. <strong>10</strong>0 000<br />

Stück waren in Formen des Sonnensystems<br />

aufgebaut worden,<br />

dazu Raketen und ein Mondfahrzeug.<br />

Für die Fotofreunde<br />

boten sich hier unglaublich<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Gespräch Ortsgruppe nordend eberswalde<br />

schöne Motive. Aber es blieb<br />

nicht nur beim Betrachten. Im<br />

Scheunenrestaurant konnten<br />

wir auch aus Kürbis hergestellte<br />

Köstlichkeiten genießen.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war<br />

unsere Lichterfahrt am 3. Dezember<br />

2009 nach Berlin,<br />

die mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen in der Himmelspagode<br />

ihren krönenden Abschluss<br />

fand.<br />

Traditionell gab es dann zum<br />

Jahresabschluss die gemeinsame<br />

Weihnachtsfeier. Das Seniorenkabarett<br />

aus Eggersdorf<br />

sorgte für Stimmung, und nach<br />

dem Kaffeetrinken wurde fleißig<br />

das Tanzbein geschwungen.<br />

Für die richtige Musik sorgte<br />

wie immer Ronni an seinem<br />

Keybord.<br />

Zur guten Bilanz unserer Tätigkeit<br />

zählt auch die Unterstützung<br />

des Kindergartens<br />

„Kinderparadies“ Nordend<br />

Eberswalde. Von den Seniorinnen<br />

unserer Gruppe wurden<br />

die Puppen der Einrichtung<br />

bestrickt, und Süßigkeiten für<br />

die Mädchen und Jungen gab es<br />

auch.<br />

Vorhaben:<br />

Bei der Planung unserer Vorhaben<br />

werden wir auch weiterhin<br />

der ausgeprägten Reiselust unserer<br />

Mitglieder entsprechen.<br />

Höhepunkt wir dabei eine Vier-<br />

Tages-Fahrt sein, die uns Ende<br />

Oktober in ein Hotel auf der<br />

Ostseeinsel Rügen führen wird.<br />

Bereits im September steht der<br />

Besuch des Botanischen Gartens<br />

in Eberswalde auf dem<br />

Programm. Und dann wirft ja<br />

schon wieder die traditionelle,<br />

große Weihnachtsfeier ihre<br />

Schatten voraus.<br />

Vorstand der Ortsgruppe<br />

Nordend Eberswalde<br />

Erinnerungsfotos für die Chronik der<br />

Ortsgruppe werden bei jedem Ausflug<br />

gemacht. Hier stellte sich in Bodenmais,<br />

Bayerischer Wald, eine Gruppe dem<br />

Fotografen. Fotos: Fred Büter<br />

nachfolge Ist nun In<br />

guten händen<br />

Vorstand der Ortsgruppe wartete mit konstruktiver Lösung auf<br />

„Ich bin gesundheitlich ein wenig angeschlagen,<br />

mir geht nicht mehr alles so<br />

leicht von der Hand.“ So äußerte sich<br />

Mitte vergangenen Jahres Irmgard<br />

Gräming in einem Gespräch<br />

mit unserer Redaktion. Aus diesem<br />

Grund könne sie nicht mehr<br />

länger als Vorsitzende der Ortsgruppe<br />

Nordend Eberswalde tätig<br />

sein. Und sie fügte noch hinzu: „Es<br />

würde mir sehr leid tun, wenn meine<br />

aufopferungsvolle Arbeit keine Fortsetzung<br />

finden würde. Deshalb wünsche<br />

ich mir sehnlichst einen Nachfolger<br />

6 7<br />

Die Teilnehmer an der Gesprächsrunde: Christiane Pallmann, Edeltraut Maeß,<br />

Irmgard Gräming, Gerlinde Gimmel und Fred Büter (von links nach rechts).<br />

oder eine Nachfolgerin. Leider hat sich<br />

bislang aber noch niemand gefunden,<br />

der in meine Fußstapfen treten würde.“<br />

Irmgard Gräming hatte ihre Ankündigung<br />

ernst gemeint. Angesichts<br />

der aktiven Vorstandsmitglieder<br />

fiel aber der vollzogene<br />

Rückzug der bisherigen Vorsitzenden<br />

dem Außenstehenden kaum<br />

auf. Die Ortsgruppe machte mit<br />

planmäßiger Arbeit und neuen<br />

<strong>Akt</strong>ivitäten weiter auf sich aufmerksam.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Ortsgruppe nordend eberswalde<br />

Ohne einen Ortsgruppenvorsitzenden<br />

zu arbeiten, das sollte und<br />

durfte jedoch nicht zu einem<br />

Dauerzustand werden. Auch aus<br />

diesem Grund hatte sich die Kreisvorsitzende<br />

Gerda Fischer in Nordend<br />

zu einem Arbeitsbesuch angemeldet.<br />

Vorrangig wollte sie sich<br />

jedoch über die zahlreichen <strong>Akt</strong>ivitäten<br />

in dieser Ortsgruppe informieren<br />

und Fragen der Vorstandsmitglieder<br />

beantworten. Das tat sie<br />

dann auch. In einem angeregten<br />

Gespräch ging es um Erreichtes<br />

und um weitere Vorhaben. Geklärt<br />

wurden auch Fragen der Zusammenarbeit<br />

mit der Redaktion unseres<br />

VS-Journales. Aufgrund von<br />

Informationslücken war es hier zu<br />

Missverständnissen gekommen.<br />

Als man dann auf die Frage nach<br />

dem Vorsitz zu sprechen kam,<br />

überraschte Vorstandsmitglied<br />

Edeltraut Maeß mit folgender<br />

Information: „Wir haben uns im<br />

Vorstand geeinigt, dass ich für zwei<br />

Jahre als Vorsitzende der Ortsgruppe<br />

tätig bin. An meiner Seite bereitet sich<br />

Christiane Pallmann darauf vor, nach<br />

Ablauf dieser Frist diese Funktion zu<br />

übernehmen.“ Die Zustimmung<br />

vorausgesetzt, trete das mit sofortiger<br />

Wirkung in Kraft. Angesichts<br />

dieser erfreulichen Mitteilung<br />

traten Irmgard Gräming Freudentränen<br />

in die Augen. Sie versuchte<br />

auch nicht, diese zu verbergen,<br />

und meinte: „Ein großer Wunsch ist<br />

für mich in Erfüllung gegangen und<br />

ich werde wie versprochen als Hauptkassiererin<br />

tätig sein.“<br />

Erleichterung auch bei den Vorstandsmitgliedern<br />

Gerlinde Gimmel<br />

und Fred Büter, die ebenfalls<br />

an der Gesprächsrunde teilnahmen.<br />

Und Christiane Pallmann<br />

(Jahrgang 1953), die Vorsitzende in<br />

spe, versicherte, alle Möglichkeiten<br />

zu nutzen, um sich „an der Seite der<br />

erfahrenen Hasen“ gut einzuarbeiten,<br />

um eine gute Vorsitzende zu<br />

werden. EK<br />

Zur Beratung mit den Ortsgruppen-<br />

vorsitzenden wurde Ende Juni Irmgard<br />

Gräming (re.) von der Kreisvorsitzen-<br />

den Gerda Fischer (2.v.re.) verabschie-<br />

det und Edeltraut Maeß (2.v.li.) als<br />

neue Vorsitzende begrüßt. Anwesend<br />

war auch die Vorsitzende in spe Chris-<br />

tiane Pallmann (li.). Fotos: E. Keil<br />

Wer rastet, der<br />

rostet<br />

Der Herbst, er hatte uns wieder,<br />

es schmerzten Kopf und Glieder,<br />

wie schön wär doch der Frühling und<br />

Sommer.<br />

Ach könnt’ es doch wieder so sein,<br />

Wärme und auch Sonnenschein.<br />

Elan und Kraft,<br />

sie würden wiederkehren<br />

und keiner bräuchte was entbehren.<br />

Doch leider war das nur ein Wunsch.<br />

Praktisch denken war gefragt,<br />

und so wurde er geboren, dieser<br />

„Freude-, Spaß- und gute-Laune-Tag“.<br />

BOWLEN war das Zauberwort,<br />

wir machen jetzt Seniorensport.<br />

Die Begeisterung war riesengroß,<br />

doch wie nennen wir uns bloß?<br />

Das lag natürlich auf der Hand,<br />

„VS-Nordend“ – überall bekannt.<br />

So haben wir den Herbst bezwungen<br />

mit Lachen und mit Fröhlichsein,<br />

nun rollt die Kugel dreißigtägig,<br />

die Kegel fallen,<br />

ja und nein.<br />

Frau und Mann wird es gelingen,<br />

denn jetzt kehrt wieder Frühling ein.<br />

So etwas kommt nicht von ungefähr,<br />

ein Talent musste da schon her,<br />

der all das in die Bahnen bringt<br />

damit es eben auch gelingt.<br />

8 9<br />

Die Ortsgruppe 23 Nordend Eberswalde<br />

beim Bowlen. Werner Affeldt hielt<br />

mit der Kamera Renate Ungelenke<br />

im Bild fest.<br />

Ein Kraftpaket, 1,50 m groß,<br />

sie ist der Motor, ganz famos.<br />

Der Motor brummt und<br />

brummt und brummt<br />

Bis am Ende er nur summt.<br />

Mancher kann vielleicht ermessen<br />

wie lange man an alledem gesessen.<br />

Edeltraud, wir danken dir von Herzen<br />

und wünschen dir sowie uns allen<br />

solange wie es möglich ist<br />

Gut Holz!<br />

Autor: Klaus Eisold,<br />

OG Nordend Eberswalde<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Altenhilfe- und Begegnungszentrum Bernau-Süd<br />

vIele angebote IM<br />

neuen haus<br />

Neues Altenhilfe- und Begegnungszentrum in Bernau eingeweiht<br />

Die Kreisvorsitzende Gerda Fischer bei ihrer Ansprache zur Einweihung des<br />

neuen Altenhilfe– und Begegnungszentrums in Bernau.<br />

Nach umfangreichen Bauarbeiten<br />

ist im Erdgeschoss in<br />

der Bernauer Sonnenalle 2 eine<br />

attraktive Begegnungsstätte<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> entstanden.<br />

„Vorher hatten wir nur einen<br />

Raum zu Verfügung, das war<br />

schon alles sehr beengt“, schildert<br />

Geschäftsführerin Renate Höing<br />

die Zustände. Lange habe<br />

sich der Vorstand der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

überlegt, ob man so<br />

viel Geld in die Renovierung<br />

der Räume investieren sollte.<br />

Zumal die Begegnungsstätte in<br />

Bernau-Süd eben nicht so stark<br />

ausgelastet war, wie man sich<br />

das gewünscht hatte. Doch die<br />

Verantwortlichen entschieden<br />

sich, es zu wagen. Dies war nicht<br />

zuletzt auch möglich durch die<br />

Unterstützung des Vermieters,<br />

der Wohnungsbaugesellschaft<br />

Wobau.<br />

Mit der neuen Begegnungsstätte<br />

will die <strong>Volkssolidarität</strong> auf<br />

den Bedarf im Stadtteil Süd reagieren.<br />

Der Anteil der über<br />

65-jährigen Einwohner wachse<br />

kontinuierlich. Von den 55 bis<br />

64 Jahre alten Bürgern habe nur<br />

noch ein Drittel Arbeit. „Diese<br />

Menschen mit ihrer großen Lebens-<br />

und Berufserfahrung stehen<br />

im Zentrum der Angebote, ebenso<br />

wie verschiedene Betreuungsangebote<br />

von Gesundheitssport bis Fußpflege“,<br />

erklärte Renate Höing.<br />

Ganz besonders stolz sind die<br />

Mitarbeiter auf den neuen Kino-<br />

Raum, den ein großer Flachbildschirm<br />

schmückt. „Hier können<br />

wir uns vorstellen, auch Filme für<br />

die Lücke-Kinder, also die, die zu alt<br />

für den Hort und zu jung für den<br />

Jugendklub sind, anzubieten. Wir<br />

sind zwar ein Altenhilfe-Zentrum,<br />

wollen aber auch bei Bedarf Jugendarbeit<br />

anbieten“.<br />

Die Mitarbeiter haben ein umfangreiches<br />

Konzept für die Begegnungsstätte<br />

geschrieben mit<br />

vielen Ideen. „Mit Leben erfüllen<br />

müssen es dann aber die Besucher“,<br />

so die Geschäftsführerin. „Die<br />

müssen uns sagen, was sie für Angebote<br />

wollen“. Willkommen sind<br />

alle Senioren, sie müssen nicht<br />

<strong>10</strong> 11<br />

Mitglied der Volkssoldarität<br />

Barnim e.V. sein.<br />

Ein besonderes Angebot wird<br />

die Selbsthilfegruppe für pflegende<br />

Angehörige von Alzheimerkranken<br />

sein. Roswitha<br />

Markert, Sozialarbeiterin mit<br />

jahrzehntelanger Erfahrung auf<br />

dem Gebiet, wird sie leiten.<br />

Daneben wird es auch die üblichen<br />

Sozialsprechstunden zu<br />

Rente, Pflege und Betreuung sowie<br />

Schulungen und Informationsveranstaltungen<br />

zu Themen<br />

wie Pflegeversicherung, Gesundheitsreform<br />

und Rentenversicherung<br />

geben. EK/moz<br />

Der Kleine Chor der Kindertagesstätte<br />

„Melodie“ trug mit fröhlichem Gesang<br />

zum Gelingen der Eröffnungsfeier bei.<br />

Fotos: E. Keil<br />

Geöffnet hat das Altenhilfe- und<br />

Begegnungszentrum, montags bis<br />

freitags in der Zeit von 11 bis 16 Uhr.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Titelthema Ortsgruppe Finowfurt<br />

IM persönlIchen<br />

gespräch überzeugt<br />

Elfriede Lange aus Finowfurt hat 24 neue Mitglieder gewonnen<br />

Im Gespräch: Wolfgang Lindemann, Gudrun Stellmach, Kerstin Ullrich, Elfriede<br />

Lange, Thomas Schulz und Hannelore Schulz (von rechts nach links) Foto: E. Keil<br />

In der Rubrik „Unsere Mitstreiter“<br />

war in der Ausgabe 2/<strong>10</strong><br />

unseres VS-Journals zu lesen,<br />

dass Elfriede Lange aus der Ortsgruppe<br />

Finowfurt besonders<br />

aktiv bei der Gewinnung neuer<br />

Mitglieder ist. Vom Ortsgruppenvorsitzenden<br />

Thomas Schulz,<br />

dessen Tante sie ist, erfuhren<br />

wir, dass es sich um 24 Bewohner<br />

von Finowfurt handelt, die in<br />

der Zeit der diesjährigen Listen-<br />

sammlung den Aufnahmeantrag<br />

für die <strong>Volkssolidarität</strong> ausgefüllt<br />

haben.<br />

„Es lag auf der Hand, während der<br />

Listensammlung auch über die Mitgliedschaft<br />

in der <strong>Volkssolidarität</strong> zu<br />

sprechen“, blickt Elfriede Lange<br />

(Jahrgang 1934) auf diese Zeit der<br />

intensiven Gesprächsführung<br />

zurück. Sie sei dabei auch von<br />

eigenem Erleben ausgegangen.<br />

„Ich bin 1992 Vorruheständlerin<br />

geworden, war nun zu Hause und<br />

hatte auf einmal viel Zeit. Die Decke<br />

wäre mir über dem Kopf zusammengebrochen,<br />

hätte ich nicht nach einer<br />

Betätigungsmöglichkeit gesucht.“<br />

Deshalb sei sie damals auf der<br />

Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung<br />

in die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

eingetreten. „Ich wollte den<br />

Kontakt zum Leben nicht verlieren,<br />

und das wurde durch meine Tätigkeit<br />

in der <strong>Volkssolidarität</strong> möglich.“<br />

Als Kassiererin fand sie nun<br />

den von ihr gewünschten Weg<br />

zu den Mitmenschen im Dorf.<br />

Dabei blieb es aber nicht beim<br />

Kassieren der Beiträge. „Ich muss<br />

bei meinen Besuchen immer ziemlich<br />

viel Zeit einplanen, denn nicht<br />

wenige Mitglieder haben Fragen an<br />

mich oder wollen sich ganz einfach<br />

nur mit mir unterhalten“, unterstreicht<br />

Elfriede Lange. So sei bei<br />

ihr aus der gesuchten Betätigung<br />

im Laufe der Jahre auch eine Art<br />

Betreuung geworden.<br />

Auf die Idee, neue Mitglieder zu<br />

gewinnen, sei sie durch ein altes<br />

Kassiererbuch gekommen: „Da<br />

standen Namen drin, die in der aktuellen<br />

Kartei nicht mehr zu finden<br />

12 13<br />

waren“. Als sie der Sache nachgegangen<br />

sei, habe sie von vielen<br />

zu hören bekommen, dass nach<br />

der Wende „niemand mehr gekommen<br />

ist, um zu kassieren“. Damit<br />

sei die Mitgliedschaft eingeschlafen.<br />

Dieser Sachverhalt trifft auch<br />

für Gudrun Stellmach (Jahrgang<br />

1949) zu. Zu DDR-Zeiten war<br />

sie schon einmal Mitglied der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>. Dass sich damals<br />

ältere Leute in den Treffs<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> getroffen haben,<br />

sei ihr noch in Erinnerung.<br />

Und sie gesteht ein: „Von mir aus<br />

wäre ich nicht auf die Idee gekommen,<br />

wieder Mitglied der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

zu werden. Aber irgendwie<br />

habe ich darauf gewartet, dass mich<br />

jemand danach fragt. Und da habe<br />

ich nicht Nein gesagt.“ Mitglied<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> ist auch ihr<br />

Lebensgefährte Wolfgang Lindemann<br />

(Jahrgang 1947) geworden.<br />

„Ich habe mir schon des öfteren die<br />

Frage gestellt, was ich machen kann,<br />

wenn ich aus dem aktiven Berufsleben<br />

ausscheide.“ Etwas Sinnvolles<br />

müsse es sein, und da könne<br />

ihm die <strong>Volkssolidarität</strong> das geeignete<br />

Betätigungsfeld bieten.<br />

Er meine damit vor allem die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


unsere Sponsoren<br />

Nachbarschaftshilfe, die in Finowfurt<br />

stark ausgeprägt ist und<br />

dem angestrebten „Miteinander<br />

- Füreinander“ der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

entspreche.<br />

Auch jüngere Einwohner sollten<br />

bei der Gewinnung neuer Mitglieder<br />

nicht außer Acht gelassen<br />

werden, meint Kerstin Ullrich<br />

(Jahrgang 1974). Sie gehört<br />

zu den jüngsten der insgesamt<br />

127 Mitglieder der Ortsgruppe<br />

Finowfurt und meint: „Man kann<br />

sich nicht früh genug den Problemen<br />

älterer Menschen zuwenden.<br />

Die <strong>Volkssolidarität</strong> bietet dafür ein<br />

breites Betätigungsfeld.“ Sich bereits<br />

in jüngeren Jahren mit dem<br />

Rentnerdasein oder sogar mit<br />

Bedürftigkeit und Pflege älterer<br />

Menschen zu befassen, werde<br />

von jüngeren Leuten vielfach<br />

nicht als notwendig erachtet.<br />

Auch wenn man als jüngerer<br />

Mensch zeitlich noch weit von<br />

den mit dem Älterwerden verbundenen<br />

Problemen entfernt<br />

sei, dürfe man das nicht völlig<br />

aus den Augen verlieren. „Durch<br />

meine Tätigkeit in der Ortsgruppe<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> kann ich anderen<br />

helfen und für mich persönlich<br />

Erfahrungen sammeln für das, was<br />

im fortgeschrittenen Alter einmal<br />

auf mich zukommen wird.“<br />

Hannelore Schulz (Jahrgang<br />

1950) macht das Mitwirken in<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> nicht vom<br />

Alter abhängig. „Zu Hause herumsitzen<br />

und sich selbst bedauern,<br />

das bringt nichts“, sagt sie und<br />

verweist dabei auf die Angebote<br />

des von ihr geleiteten Treffs der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Finowfurt. Hier<br />

könne man nicht nur abwechslungsreiche<br />

Stunden verleben,<br />

sondern sich auch betätigen und<br />

Kontakte mit anderen Menschen<br />

knüpfen. EK<br />

Ich bIn mItglIed der<br />

VolKssolIdarItät,<br />

WeIl...<br />

… weil ich in meinem Leben<br />

gelernt und erfahren habe, dass<br />

Solidarität nicht nur im Großen<br />

nötig ist, sondern auch im<br />

Kleinen hilfreich wirken kann.<br />

In der Nachbarschaft, in der<br />

Gruppe unter Gleichgesinnten<br />

und als starke Kraft im Verband,<br />

wenn es um die Interessen<br />

der Schwachen geht.<br />

Johanna Bähring, Bernau<br />

regelmässIge unterstützung schafft<br />

sIcheres fundament<br />

Eine Reihe von regionalen Unternehmen unterstützt die Arbeit<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> Barnim e.V. mit einer monatlichen Geldspende.<br />

Dies ermöglicht die Etablierung und Fortführung von<br />

Leistungen und Maßnahmen, die ohne die regelmäßigen Zuwendungen<br />

nicht möglich wären. Für diese kontinuierliche Unterstützung<br />

sei unseren Sponsoren an dieser Stelle herzlich gedankt!<br />

sponsoren der<br />

VolKssolIdarItät barnIm:<br />

stadt-apotheke eberswalde Tel. 03334-38 95 38<br />

Rudolf-Breitscheid-Str. 2, 16225 Eberswalde<br />

sanitätshaus Koeppe Tel. 03334-35 42 06<br />

Frankfurter Allee 51, 16227 Eberswalde<br />

tzmo deutschland gmbh Tel. 03337-45 13 29-0<br />

Waldstr. 2, 16359 Biesenthal<br />

bestattungshaus sylvia pöschel Tel. 03334-25 350<br />

Friedrich-Ebert/Ecke Kirchstr. 24, 16225 Eberswalde<br />

gillert medizintechnik Tel. 03334-21 24 29<br />

Hausbergstr. 14, 16225 Eberswalde<br />

malerfachbetrieb adams Tel. 03334-35 20 37<br />

Heinrich-Rau-Str. 14, 16227 Eberswalde<br />

physiotherapie brehmer & hadamietz Tel. 03338-60 41 60<br />

Im Büroturm Bernau<br />

Börnicker Chaussee 1, 16321 Bernau<br />

gebäudereinigung platz gmbh Tel. 03334-25 27-0<br />

Heegermühlenstr. 64, 16225 Eberswalde<br />

steinmetzbetrieb thieme Tel. 03334-22 582<br />

Breite Str. 15-16, 16225 Eberswalde<br />

sana Vetus gesundheitsforum Tel. 033638-89 47 89<br />

Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 13, 15562 Rüdersdorf<br />

14 15<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Freiwilligentag eberswalde<br />

„schnuppertag“<br />

In der tagespflege<br />

Gäste informierten sich und legten mit Hand an<br />

Kerstin Maier (2.v.l.), Mitarbeiterin der <strong>Volkssolidarität</strong>, führte die Gäste durch<br />

das Haus am Richterplatz und vermittelte viel Wissenswertes.<br />

„Vorbereitung und Durchführung<br />

eines Sommerfestes“ nannte sich<br />

das Projekt, mit dem sich die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Barnim e.V. am Eberswalder<br />

Freiwilligentag beteiligte.<br />

Ort des Geschehens war die Tagespflegeeinrichtung<br />

„Sonnenblume“<br />

am Richterplatz in Eberswalde.<br />

Zahlreiche interessierte Besucher<br />

waren erschienen, darunter auch<br />

mehrere Jugendliche. Nach einem<br />

Rundgang durch das Gebäude,<br />

in dem die <strong>Volkssolidarität</strong> auch<br />

Betreutes Wohnen anbietet, ging<br />

es in der Tageseinrichtung voll<br />

zur Sache. Neben Zeitungsschau<br />

und gemeinsamem Gesang, die<br />

zur Betreuung in der Tagespflege<br />

gehören, wurde ein Mittagessen<br />

zubereitet. Die jugendlichen Gäste<br />

widmeten sich den Blumenkästen,<br />

wechselten Erde und Pflanzen aus.<br />

Beim Freiwilligentag, der in Eberswalde<br />

zum zweiten Mal stattfand,<br />

konnten Ehrenamtliche ihr Betätigungsfeld<br />

aus insgesamt 28 unterschiedlichen<br />

Projekten auswählen.<br />

Text: Rainer Pluskat, Fotos: EK<br />

Die Gäste hörten<br />

nicht nur zu,<br />

sondern sie<br />

stimmten beim<br />

Gesang bekannter<br />

Volkslieder<br />

auch mit ein.<br />

Die jugendlichen<br />

Gäste pflanzten<br />

Sonnenblumen in<br />

Kästen und wollen<br />

sich auch weiterhin<br />

um deren Gedeihen<br />

kümmern.<br />

Fotos: EK<br />

16 17<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht kreisseniorensportfest<br />

Auch Gerda Fischer,<br />

Vorsitzende der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Barnim e.V.,<br />

ergriff bei der feierlichen<br />

Eröffnung des Kreisseniorensportfestes<br />

das<br />

Wort.<br />

Fotos:<br />

Gerd Wiesner<br />

sport für jung und alt<br />

Seefelder errangen den Wanderpokal - Finowfurt auf Platz zwei<br />

Zum 16. Mal wurde im Juni im<br />

Westend-Stadion in Eberswalde<br />

das Kreisseniorensportfest durchgeführt.<br />

Rund 300 <strong>Akt</strong>ive wetteiferten<br />

bei diesem Höhepunkt der<br />

Barnimer Seniorenwoche um den<br />

Wanderpokal des Kreises und den<br />

Freundschaftspokal aus Barlinek<br />

(Polen). Es handelte sich dabei um<br />

Senioren aus dem Barnim und 60<br />

Kinder aus den Eberswalder Kindertagesstätten<br />

„Zwergenland“,<br />

„Zaubernuss“ und „Pusteblume“.<br />

Bei der feierlichen Eröffnung ergriff<br />

auch Gerda Fischer, Kreisvorsitzende<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong> Barnim<br />

e.V., das Wort. Sie wünschte<br />

allen Teilnehmern viel Erfolg beim<br />

sportlichen Kräftemessen. Die of-<br />

fizielle Eröffnung hatte Vizelandrat<br />

Carsten Bockhardt vorgenommen.<br />

Insgesamt 29 Mannschaften gingen<br />

an den Start. Sie hatten mehrere<br />

Stationen zu absolvieren. Die<br />

Vertreter aus Seefeld erreichten<br />

mit 167 Punkten das beste Ergebnis<br />

und errangen damit den Wanderpokal<br />

des Kreises. Über den<br />

zweiten Platz (157 Punkte) durfte<br />

sich die Mannschaft aus Finowfurt<br />

freuen. Sie erhielt dafür den<br />

Freundschaftspokal. Auch die<br />

Gäste aus Barlinek griffen in den<br />

sportlichen Wettkampf ein und belegten<br />

mit 151 Punkten den dritten<br />

Platz. An einer großen Tombola<br />

gab es darüber hinaus viele schöne<br />

Preise zu gewinnen. W. Lawitzke<br />

18 19<br />

Aufwärmen war zu Beginn des Kreisseniorensportfestes angesagt. An der<br />

Gymnastik für jedermann nahmen auch die Gäste teil.<br />

Die Mädchen und Jungen aus den Kindertagesstätten warteten zur feierlichen<br />

Eröffnung des Sportfestes mit einem kleinen Programm auf.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Vorgestellt unsere Mitstreiter<br />

besuch Im<br />

WaldsolarheIm<br />

Die Mitglieder der Ortsgruppe 20<br />

Eberswalde besuchten im März das<br />

Waldsolarheim in der Brunnenstraße<br />

25 der Kreisstadt. Dabei wurde ihnen<br />

aus berufenem Mund nicht nur Interessantes<br />

über die Einrichtung erzählt,<br />

sondern sie konnten bei einem Rundgang<br />

auch die drei miteinander verbundenen<br />

Häuser besichtigen. Auch<br />

in die individuellen Gästezimmer mit<br />

Dusche und WC durften sie einen Blick<br />

werfen.<br />

Nach der Besichtigung des 1,5 Hektar<br />

großen Außengeländes mit Naturbühne,<br />

Holzback– und Räucherofen, Sport–<br />

und Spielmöglichkeiten und einer finnischen<br />

Sauna nahmen die Teilnehmer<br />

in der Grillhütte Platz, wo eigens für sie<br />

Bratwürste gegrillt wurden.<br />

Wer sich ebenfalls für einen Besuch<br />

des Waldsolarheimes interessiert, kann<br />

unter Telefon (03334) 28 92 45/-46 die<br />

erforderlichen Absprachen treffen. Informationen<br />

gibt es auch unter www.<br />

waldsolarheim.de Text und Fotos: EK<br />

unsere MItstreIter<br />

Waltraud<br />

Fleischmann,<br />

Jahrgang 1939,<br />

Ortsgruppe<br />

Bernau-Friedenstal,<br />

bis 2002<br />

langjähriges Vorstandsmitglied.<br />

In den 50 Jahren bei der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

hat sie zuverlässig mit Ideen<br />

und persönlichem Engagement bei<br />

der Gestaltung der Gruppenarbeit<br />

mit gewirkt. Bis heute ist sie eine<br />

der erfolgreichsten Helferinnen bei<br />

der jährlichen Listensammlung.<br />

Gerlinde<br />

Salzmann,<br />

Jahrgang 1942,<br />

Hauptkassiererin<br />

OG 20, Eberswalde,<br />

Mitglied<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

seit 1979<br />

Neben ihrer Tätigkeit als Hauptkassiererin<br />

war sie fünf Jahre lang<br />

beim Reiseclub „Monorama“ tätig.<br />

Dadurch hatte sie guten Kontakt<br />

zu den reisefreudigen Senioren.<br />

Zurzeit ist sie eine Stütze der Ortsgruppenvorsitzenden.<br />

20 21<br />

Gerhard<br />

Falckenberg,<br />

Jahrgang 1932,<br />

Ortsgruppe 71,<br />

FinowkanalterrassenEberswalde,<br />

Mitglied des<br />

Vorstandes.<br />

Seit 3 Jahren hat er sich dem Schreiben<br />

verschrieben. Zum einen als<br />

Chronist seiner OG und inzwischen<br />

auch als ehrenamtliches Redaktionsmitglied<br />

unseres Journals.<br />

„Das macht mir nicht nur Spaß,<br />

sondern erhält auch jung“, sagt er.<br />

Christine<br />

Müller,<br />

Jahrgang 1954,<br />

Kassiererin der<br />

OG 37 Eberswalde,<br />

Buchhalterin<br />

in der VS-Geschäftsstelle.<br />

Sie sorgt dafür, dass der Rubel rollt<br />

und richtig ausgegeben wird. Seit<br />

2007 ist Christine Müller Buchhalterin.<br />

Zuvor war sie seit dem Jahr<br />

2000 Hauptbuchhalterin und stellvertretende<br />

Geschäftsführerin der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Barnim e.V.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Porträt Werner Schwarzlose<br />

<strong>10</strong> stunden - 4 mInuten -<br />

50 seKunden<br />

Keine gute Durchgangszeit beim Rennsteiglauf 2001 über 167 Kilometer<br />

„Wenn in meinem Leben alles glatt<br />

gegangen wäre, dann säßen Sie jetzt<br />

einem Olympiasieger, Weltmeister<br />

oder Europameister gegenüber“,<br />

sagt Werner Schwarzlose zu Beginn<br />

unseres Gesprächs. Und<br />

dieser Aussage wollte ich natürlich<br />

auf den Grund gehen.<br />

Zur Person<br />

Werner Schwarzlose ist Jahrgang<br />

1949. Er kommt aus Burg in der<br />

Nähe von Magdeburg. Und wenn<br />

er über sein Leben spricht, dann<br />

klingt das Anhaltinische manchmal<br />

noch durch. Er ist in zweiter<br />

Ehe verheiratet, hat zwei Töchter<br />

aus erster Ehe. Sie sind 34 und<br />

31 Jahre alt. Stolz ist er darauf,<br />

dass sie etwas aus ihrem Leben<br />

gemacht haben. Eine ist Privatdozentin,<br />

die andere lebt in England<br />

und ist Ärztin. Im August 2009<br />

kam die kleine Enkelin Charlotte<br />

Elisabeth zur Welt.<br />

Werner Schwarzlose ist seit früher<br />

Kindheit mit dem Sport verbunden.<br />

Als aktiver Sportler,<br />

als Trainer und inzwischen als<br />

Sporttherapeut. In vier Jahren<br />

geht er in Rente und wird dafür<br />

sorgen, dass sein vor über 18 Jahren<br />

begonnenes Werk seine Fortsetzung<br />

findet. Wer im Barnim<br />

zu einer seiner zahlreichen therapeutischenGesundheitssportgruppen<br />

gehört, der weiß, wovon<br />

die Rede ist.<br />

Aufgeopfert und fallen gelassen<br />

Seit 1959 hat Werner Schwarzlose<br />

sein Leben dem Sport gewidmet.<br />

Kanu-Rennsport – das war lange<br />

seine große Liebe und ist es wohl<br />

auch bis heute geblieben. Seine<br />

Mutter hat 1959 ein Faltboot auf<br />

Abzahlung gekauft und ihn mit<br />

zum Paddeln in die Sektion Kanu<br />

der BSG Empor Burg genommen.<br />

Dort entwickelte sich eine neue<br />

Kanurennsportkindergruppe, in<br />

deren Rahmen er aktiv mit dem<br />

Training begann. Diese Gruppe<br />

wechselte dann geschlossen<br />

kurze Zeit später in die Sektion<br />

Kanu der BSG Einheit Burg über.<br />

Werner Schwarzlose erlebte sehr<br />

schöne und intensive Trainings-<br />

und Freizeitstunden. Der Sport<br />

wurde zu seiner „Heimat“, die<br />

Jungen lernten von den Alten, es<br />

war eine verschworene Gemeinschaft,<br />

geprägt von Vertrauen<br />

und Zuversicht für eine bessere<br />

Zukunft. Von 1964 – 1968 lernte<br />

der Heranwachsende an der Erweiterten<br />

Oberschule in Burg,<br />

legte dort 1968 sein Abitur ab und<br />

erwarb gleichzeitig im zentralen<br />

Reparatur- und Ausrüstungswerk<br />

in Gommern den Facharbeiterbrief<br />

als Betriebsschlosser.<br />

Im in den 60iger Jahren gegründeten<br />

Trainingszentrum Kanurennsport,<br />

welches der BSG<br />

Einheit Burg vom DTSB-Kreisvorstand<br />

zugesprochen wurde,<br />

22 23<br />

führte die sportliche Entwicklung<br />

von Werner Schwarzlose<br />

1967 zum DDR-Vizemeistertitel<br />

und 1968 bei der 2. Zentralen<br />

Kinder- und Jugendspartakiade<br />

in Berlin zur Silbermedaille. In<br />

diesem Jahr wurde er Mitglied<br />

der Sektion Kanurennsport des<br />

Sportclub Magdeburg.<br />

1969 begann sein Fernstudium<br />

an der Außenstelle der DHfK<br />

Leipzig in Magdeburg. Zugleich<br />

arbeitete er – um noch Zeit für<br />

das harte Leistungssporttraining<br />

zu haben – verkürzt als Betriebsschlosser<br />

im Ernst-Thälmann-<br />

Werk in Magdeburg.<br />

1972 gehörte er zum Kader der<br />

Olympischen Sommerspiele in<br />

München. Die Olympiaqualifikation<br />

ist eine harte Auslese, und<br />

es fallen immer <strong>Akt</strong>ive durch das<br />

Sieb. Etwa in dieser Zeit begann<br />

Werner Schwarzlose zu zweifeln,<br />

sich und anderen Fragen<br />

zu stellen. „Ich war kein Gegner<br />

der DDR“, sagt er heute. „Aber ich<br />

habe damals vieles nicht verstanden.<br />

Ich habe nicht durchschaut, was da<br />

an manchen Stellen für ein Spiel<br />

gespielt wurde. Auch im Sport.“<br />

Doping-Listen gehörten dazu.<br />

Die Euphorie ist langsam der Ernüchterung<br />

gewichen.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Porträt Werner Schwarzlose<br />

Die Zeit bei Stahl Finow<br />

Das Jahr 1975 ist eine Zäsur im<br />

Leben von Werner Schwarzlose.<br />

Er kommt nach Eberswalde-<br />

Finow, wird Kanu-Trainer bei<br />

Stahl Finow. Die Befähigung<br />

dazu hatte er erworben. Er<br />

heiratet, gründet eine Familie.<br />

Nach seinem Grundwehrdienst<br />

bei der NVA kehrt er zurück<br />

nach Finow. Freiwillig legt er<br />

das Traineramt nieder, arbeitet<br />

dann bis 1981 in der Profilierung<br />

im Walzwerk Finow.<br />

Die Verantwortung für seine<br />

Familie, die realistische Einschätzung<br />

der Situation in der<br />

Gesellschaft – das Ringen um<br />

hohe Produktionsergebnisse,<br />

um gesellschaftliche Entwicklung<br />

erzielen zu können – bewegt<br />

ihn zu diesem Schritt.<br />

Sportlich reizt ihn der Rennsteiglauf,<br />

an dem er seit 1983<br />

regelmäßig teilgenommen hat.<br />

Er wird Mitglied des Guts Muts<br />

Rennsteiglaufvereins, seine Mitgliedsnummer<br />

ist die 8! Nach einer<br />

Serie von Rennsteigrekordläufen,<br />

die vom Gründer dieses<br />

Laufes, Dr. Hans-Georg Kraemer,<br />

organisiert wurden, war<br />

2001 der Lauf über den gesamten<br />

Rennsteig von Eisenach nach<br />

Blankenstein der Höhepunkt.<br />

Bis zur Wende ist er Sportfunktionär,<br />

bei Motor Eberswalde,<br />

beim DTSB-Kreisvorstand,<br />

verantwortlich für den Kinder-<br />

und Jugendsport. Noch in<br />

dieser Funktion gehört Werner<br />

Schwarzlose 1990 zu denen, die<br />

eine erste Brücke in Richtung<br />

Städtepartnerschaft von Eberswalde<br />

nach Delmenhorst schlagen.<br />

„Eine tolle Sache, bis heute.“<br />

Eine neue Chance<br />

Wende und was nun? Werner<br />

Schwarzlose absolviert 1991 einen<br />

Lehrgang des DVGS/FAW<br />

an der DHfK in Leipzig. Es handelt<br />

sich um eine Fortbildung<br />

für Diplom-Sportlehrer, die<br />

zusammen mit der Sporthochschule<br />

Köln durchgeführt wird.<br />

„Das hat mir viel gegeben“, ist<br />

sich Werner Schwarzlose sicher.<br />

Die Überlegung – wo in der Gesellschaft<br />

einbringen, um das<br />

Gelernte anzuwenden – führt<br />

ihn eher zufällig zur <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Die Überraschung ist<br />

groß, als seine Vorstellungen<br />

Zuspruch finden. Am 1. Juni<br />

1992 beginnt er mit einer ABM-<br />

Stelle, die sich dann nach einem<br />

halben Jahr in eine Festanstellung<br />

verwandelt.<br />

Ihm ist das Projekt „Gesundheitssport<br />

und Sporttherapie“<br />

zu verdanken, das sich mittlerweile<br />

im 18. Jahr seiner Entwicklung<br />

befindet. Reha-Sport<br />

und Prävention für Menschen<br />

mit Problemen des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates, für Herz-<br />

Kreislaufpatienten, Stoffwechselangelegenheiten<br />

und psychosomatische<br />

Erkrankungen<br />

ist der Arbeitsinhalt des engagierten<br />

Sporttherapeuten.<br />

Rund 800 Menschen im gesamten<br />

Landkreis Barnim bewegen<br />

sich allwöchentlich unter seiner<br />

Anleitung und der seines<br />

Mitstreiters Rico Michalak. In<br />

Ergänzung zum entwickelten<br />

zyklisch ablaufenden Ganzkörperfunktions-Übungs-Trainings-Komplexprogramm<br />

hat<br />

er ein Fuß-Rad-Kanu-Wochenend-Wanderprogrammentwickelt,<br />

in dem jährlich zusätzlich<br />

ca. <strong>10</strong>00 Teilnehmer aktiv werden.<br />

„Zusammen mit Sandra Schroeder<br />

und Rico Michalak wird unser<br />

Bereich Gesundheitssport und<br />

Sporttherapie mit einem bemer-<br />

24 25<br />

kenswert geringen Personalaufwand<br />

aufrechterhalten. Sport mit<br />

seinen eigenen Gesetzen, oft von<br />

individuellen Befindlichkeiten und<br />

Motiven geprägt, ist eine Bereicherung<br />

der Gesellschaft“, so sieht<br />

Werner Schwarzlose seine Arbeit<br />

bei der <strong>Volkssolidarität</strong>.<br />

Anerkennung, aber …<br />

Diese Tätigkeit findet Anerkennung.<br />

Dabei alles auch kritisch<br />

zu sehen, ist für Werner<br />

Schwarzlose eine Lebensmaxime<br />

geworden. Intensiver Kontakt<br />

zum Sportbund, der diese<br />

Entwicklung – therapeutischer<br />

Gesundheitssport – inzwischen<br />

auch andernorts nachvollzieht,<br />

wäre über Erfahrungsaustausch<br />

und inhaltliche Konsultationen<br />

förderlich.<br />

„Sport für die Allgemeinheit,<br />

Sport mit gesundheitlichem Nutzen<br />

ist heute aus der Gesellschaft<br />

nicht mehr wegzudenken. Ich lade<br />

Sie ein, in meinen Sportgruppen<br />

dabei zu sein“ lacht aufmunternd<br />

der überzeugte <strong>Akt</strong>ive,<br />

dessen Engagement stets über<br />

das Pensum eines normalen<br />

Achtstundentages hinaus geht.<br />

Text und Foto: Joachim Stennert<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Geburtstage und Ehrungen<br />

servIcebereIche<br />

im Kreisverband Barnim e.V.<br />

Schneiderstraße 19 · 16225 Eberswalde<br />

telefon: 03334 639880 · Fax: 03334 639885<br />

E-Mail: barnim@volkssolidaritaet.de<br />

ambulante pflegedienste | hauswirtschaftspflege | hausnotruf:<br />

Bereich Eberswalde: Frau Elke Schulze · 03334 22468<br />

Bereich Oderberg: Frau Michaela Koch · 033369 241<br />

tagespflege-einrichtungen eberswalde: Frau Anke Labod · 03334 818029<br />

stationäre pflegeeinrichtung biesenthal: Frau Kornelia Kögler · 03337 4502-0<br />

mahlzeitendienst: Herr Thomas Köpke · 03334 279<strong>10</strong>6<br />

betreutes Wohnen – Wohnungen am richterplatz:<br />

Frau Kerstin Maier · Mauerstr. 17 · 16225 Eberswalde · 03334 6398831<br />

tagesstätte für chronisch psychisch Kranke:<br />

Herr Kai-Uwe Timm · 03334 288649<br />

gesundheitssport und sporttherapie:<br />

Herr Werner Schwarzlose · 03334 6398816<br />

Herr Rico Michalak · 03334 6398816<br />

Wassergymnastik: Herr Rico Michalak · 03334 6398816<br />

ambulante behinderten-betreuung: Herr Lorenz Würdig · 03334 212661<br />

begegnungsstätte für behinderte: Herr Frank Große · 03334 380224<br />

Kinderheimverbund: Frau Veronika Arndt · 03334 23161<br />

jugendtreff und -club – StinO: · Frau Renate Gerstmeier · 03334 279360<br />

jugendkoordination:<br />

Bereich Schorfheide: Herr Matthias Barsch · 03334 278286<br />

Bereich Biesenthal: Frau Renate Schwieger · 03337 41770<br />

soziale fragen:<br />

Frau Roswitha Markert · Mauerstr.17 · 03334 22468<br />

rentensprechstunde:<br />

Herr Frank Gaethke · Schneiderstr. 19 · 16225 Eberswalde · 03334 63988-0<br />

BGST der <strong>Volkssolidarität</strong> · Sonnenallee 2 · 16321 Bernau · 03338 907883<br />

mobile med. fußbehandlung:<br />

Frau Sandra Kulicke · Büro Leibnizstr. 33 · 16225 Eberswalde · 0160 622<strong>10</strong>61<br />

Die aktuellen Kontaktdaten unserer Kindertages- und Begegnungsstätten<br />

erfragen Sie bitte unter der Telefonnummer 03334 639880.<br />

geburtstage Im julI und august 20<strong>10</strong><br />

Wir gratulieren allen Mitgliedern, die in den Monaten Juli und August 20<strong>10</strong><br />

ihren Geburtstag begingen, sehr herzlich!<br />

Stellvertretend für alle Jubilare nennen wir in diesem Rahmen die Geburtstagskinder<br />

ab 60 Jahre, die ein rundes Jubiläum feiern durften.<br />

60 Jahre alt wurden: Reinhold Reich, Martin Jarisch (Eberswalde), Brigitte<br />

Albrecht (Bernau), Hannelore Schulz, Manfred Tillmann, Loretta<br />

Freimuth (alle Finowfurt), Marlis Arlt (Melchow)<br />

Ihren 70. Geburtstag feierten: Günter Blankenfeld, Ursula Müller,<br />

Brigitte Ringhandt, Heinz Jantz, Gerlinde Gimmel (alle Eberswalde),<br />

Traute Düring (Bernau), Renate Hohensee (Rüdersdorf), Margot Froese,<br />

Ingeborg Franke (Melchow), Hedda Conrad, Ingrid Heinz (Groß<br />

Schönebeck), Ursula Mädel, Bärbel Gründer (Blumberg), Hannelore Zeh<br />

(Finowfurt), Jürgen Knick (Prenden), Waltraud Storm, Irene Kretzschmar<br />

(Werneuchen)<br />

Auf 80 Jahre blicken zurück: Anton Meixner, Ulrich Dedermann,<br />

Ursel Babst, Ursula Zimmermann, Heinz Beyer, Ruth Schimmeck,<br />

Waltraud Plihske (alle Eberswalde), Dr. Ruth Sommerfeld, Gisela<br />

Melzer, Brunhilde Häßler, Heinz Franke (alle Bernau), Waltraud<br />

Krüger, Rosi Vandrey (Rüdersdorf), Gerda Wartenberg, Herbert<br />

Beißert (Grüntal), Hannelore Haase, Anni Cornelius (Finowfurt),<br />

Hildegard Weber (Werbellin), Brigitte Ulrich, Ilse Zochert (Biesenthal),<br />

Anneliese Braun, Ursula Nestler (Ahrensfelde)<br />

Stolze 90 Lenze begingen: Martha Badke (Eberswalde), Karl Rentz<br />

(Fredersdorf), Emma Mohns (Bernau), Hildegard Jupa (Rüdersdorf),<br />

Elise Hildebrandt (Eichhorst), Edith Pankow (Werbellin), Herta Hesse<br />

(Finowfurt)<br />

Auf stolze 95 Jahre blicken zurück: Alice Kieroth (Rüdersdorf),<br />

Margarete Rother (Rüdersdorf), Elsbeth Voigt (Trampe)<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

26 27<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Og Bernau-Blumenhag<br />

seIt jahrzehnten Im dIenst am menschen<br />

Etwa 200 hauptamtlich Beschäftigte hat unser Kreisverband der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Barnim. Einige unter ihnen feiern in diesen Tagen<br />

Jubiläen ihrer Tätigkeit in der <strong>Volkssolidarität</strong>:<br />

Juli 20<strong>10</strong>:<br />

<strong>10</strong> Jahre Betriebszugehörigkeit Swetlana Seel (Kita Regenbogen)<br />

mItarbeIter der VolKssolIdarItät barnIm<br />

feIern Ihren 50. geburtstag:<br />

15. 08. 20<strong>10</strong> Sybille Jugert (Heimerzieherin)<br />

<strong>10</strong>. 08. 20<strong>10</strong> Ursula Pitterich (Sozialstation Oderberg)<br />

WIr gratulIeren zu besonderen<br />

ereIgnIssen In den ortsgruppen!<br />

Die Ortsgruppen informieren uns über ganz besondere Höhepunkte<br />

ihrer Mitglieder. So feierten folgende Eheleute hohe Jubiläen ihrer<br />

Zweisamkeit:<br />

Silberne Hochzeit:<br />

06. 07. 20<strong>10</strong> Irene und Jörg Domrich (OG 16 Eberswalde)<br />

Goldene Hochzeit:<br />

28. 05. 20<strong>10</strong> Klaus und Annemarie Priewe (OG 23 Eberswalde)<br />

16. 07. 20<strong>10</strong> Hannelore und Lothar Keilholz (OG 11 Niederfinow)<br />

30. 07. 20<strong>10</strong> Elke und Erich Krüger (OG 23 Eberswalde)<br />

13. 08. 20<strong>10</strong> Gerda und Hans-Gerhard Lienig (OG 23 Eberswalde)<br />

19. 08. 20<strong>10</strong> Dorothea und Wilfried Thiede (OG 11 Niederfinow)<br />

Bitte melden Sie uns diese Höhepunkte Ihrer Mitglieder rechtzeitig an!<br />

bernau aus der<br />

vogelperspektIve<br />

Informationsnachmittag fand großen Anklang<br />

Wenn sich „Altbernauer“ beim<br />

Kaffeetrinken treffen, werden<br />

sie nicht müde, von ihrer Heimatstadt<br />

zu erzählen und zu betonen,<br />

wie schön es hier war und<br />

ist. Auch wir „Neubernauer“<br />

bestätigen ihnen gerne: Bernau<br />

ist eine schöne Stadt.<br />

Aus der Luft allerdings hat sie<br />

wohl kaum jemand gesehen.<br />

Das konnten nur wir, die wir<br />

von Herrn Werner vom Heimatverein<br />

Bernau zu einem Film-<br />

28 29<br />

Blick auf Bernau. Das Bild stammt von Manuela Ajdini / pixelio.de<br />

nachmittag eingeladen wurden.<br />

Er hatte die Gelegenheit genutzt,<br />

sowohl den Pulverturm<br />

als auch den Glockenturm der<br />

Marienkirche zu besteigen und<br />

nutzte sie zu Höhenaufnahmen<br />

über der Stadt. Allerdings ist<br />

das Besteigen des Pulverturms<br />

z. B. nicht ganz einfach, denn<br />

der Eingang befindet sich in sieben<br />

Metern Höhe vom Erdboden<br />

aus gerechnet. Herr Werner<br />

brauchte also kompetente Hilfe.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Og Bernau-Blumenhag<br />

Über Leitern erreichte er die jeweils<br />

nächste Balkenlage, bis er<br />

die Höhe 25,70 Meter erklommen<br />

hatte. Und das mit seiner<br />

Filmausrüstung. Nun, wir saßen<br />

bequem im Klub und ließen unsere<br />

Blicke über das Panorama<br />

Bernaus schweifen. Herrlich,<br />

Bernau ist eine Stadt im Grünen.<br />

Direkt unter uns die Grünstraße<br />

mit der Marienkirche am Ende<br />

sowie die Tuchmacherstraße mit<br />

dem berühmten Kantorhaus,<br />

das 1582/83 erbaut wurde und<br />

noch heute die gut leserliche<br />

Inschrift auf dem Querbalken<br />

trägt. Sie beginnt: „Anno Domini<br />

1582 ....“ und endet „Gott zu<br />

Ehren erbaut, Amen.“ Dieses<br />

Haus wurde über Jahrhunderte<br />

vom jeweiligen Kantor der Stadt<br />

bewohnt und 1981-83 rekonstruiert.<br />

Gegenwärtig ist es das Domizil<br />

der Musikschule.<br />

Auf dem höchsten Bernauer<br />

Berg wurde 1911 ein dringend<br />

notwendiger Wasserturm gebaut,<br />

der noch heute funktionsfähig<br />

ist. Besonders an der<br />

Eingangstür ist ersichtlich, dass<br />

er im neogotischem Stil erbaut<br />

wurde, dem Stil der damaligen<br />

Zeit. Auch die Sicht vom Glockenturm<br />

der Marienkirche<br />

bestätigt den Eindruck von der<br />

Stadt im Grünen.<br />

Der Turm, ursprünglich ein<br />

Doppelturm, wurde 1883 wegen<br />

Baufälligkeit abgerissen. Der jetzige<br />

Turm ziert die Kirche schon<br />

seit 1846. Von ihm hat man einen<br />

sehr schönen Blick auf die<br />

Stadt innerhalb der Stadtmauer.<br />

Die markanten Gebäude, das<br />

Rathaus, der Katzenellenbogen<br />

(die mittelalterliche Straßenecke<br />

an der Stadtmauer mit der<br />

berühmten Wasserpumpe), das<br />

Steintor mit dem Hungerturm<br />

und die Katholische Herz-Jesu-<br />

Kirche von oben zu betrachten,<br />

war schon etwas besonderes.<br />

Bernau ist eine geschichtsträchtige<br />

Stadt, und beim Betrachten<br />

der Bilder fallen einem gehörte<br />

oder gelesene, historisch belegte<br />

oder durch den Volksmund überlieferte<br />

Ereignisse ein. So soll ja<br />

das berühmte Bernauer Bier die<br />

Hussiten besiegt haben. Die Bürger<br />

hätten mehrere Fässer davon<br />

aus dem Stadttor in Richtung der<br />

vor der Stadt lagernden Hussiten<br />

gerollt. Die waren davon sehr<br />

angetan und später sicher auch<br />

benebelt, so dass sie kampflos<br />

weiterzogen.Herr Werner erzählte<br />

uns von einem sehr wohlha-<br />

benden Bürger, der glaubte, es<br />

mit den zu zahlenden Steuern<br />

nicht so genau nehmen zu müssen.<br />

Kurz: Er zahlte nicht. Nach<br />

mehreren Mahnungen wurde<br />

ihm der zwangsweise Einzug<br />

der fälligen ca. 400 Gulden angedroht.<br />

Er versprach, das Geld<br />

selbst ins Rathaus zu bringen.<br />

Am festgesetzten Tag und der genannten<br />

Stunde spannte er sein<br />

Fuhrwerk an und fuhr zunächst<br />

in eine Gaststätte. Dort genoss er<br />

das gekühlte Bier, nicht ohne zu<br />

erzählen, weshalb er angespannt<br />

habe und ins Rathaus wolle.<br />

Nachdem er auch den anderen<br />

Gästen einen Umtrunk spendiert<br />

hatte, machte er sich auf den Weg<br />

zum Rathaus, wo er mit einer einstündigen<br />

Verspätung ankam.<br />

Er wurde grob empfangen. Man<br />

wollte ihm sein Pferd nehmen.<br />

Da er aber beteuerte, das Geld<br />

dabei zu haben, ließ man davon<br />

ab. Nun stieg der säumige Zahler<br />

auf sein Fuhrwerk, nahm einen<br />

ziemlich großen Sack auf und<br />

schüttete den Ratsherren seine<br />

ca. 400 Gulden Steuerschuld in<br />

Pfennigmünzen vor die Füße.<br />

Er setzte sich auf seinen Kutschbock<br />

und meinte zu den Ratsherren<br />

gewandt, dass er ja jetzt<br />

30 31<br />

gemütlich nach Hause fahren<br />

könne, denn er habe ja seine<br />

Schulden bezahlt. Sprach`s<br />

und fuhr los. Die Ratsherren<br />

aber mussten ca. 400 Gulden in<br />

Pfennigen auszählen und in Sicherheit<br />

bringen. Undenkbar<br />

in heutiger Zeit, auf diese Weise<br />

Steuerschulden zu bezahlen.<br />

Aber die heutigen Methoden, der<br />

Steuerpflicht zu entgehen, sind ja<br />

auch nicht weniger einfallsreich.<br />

Nun, solche Probleme haben wir<br />

nicht. Wir konnten den Nachmittag<br />

bei anschließender Kaffeetafel<br />

zusammen mit Herrn<br />

Werner unbeschwert und fröhlich<br />

beenden.<br />

Bärbel Mierau,OG Bernau-Blumenhag<br />

Ich bIn mItglIed der<br />

VolKssolIdarItät,<br />

WeIl...<br />

… weil es die Organisation ist,<br />

die die Interessen von uns älteren<br />

Bundesbürgern zielstrebig<br />

vertritt und an die guten<br />

Traditionen unseres früheren<br />

Staates anknüpft.<br />

Manfred Kühn,<br />

Bernau-Friedenstal<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Ortsgruppe 71 eberswalde<br />

der schIMMel „blItz“<br />

zIeht dIe „annelIese“<br />

Eine abwechslungsreiche Fahrt auf dem ältesten Kanal Deutschlands<br />

Am 24. Juni haben 53 Mitglieder<br />

der OG 71 Finowkanalterrassen<br />

eine Fahrt auf dem Finowkanal,<br />

der ältesten künstlichen Fahrwasserstraße<br />

Deutschlands,<br />

unternommen.<br />

Die „Anneliese“ ist einer der<br />

letzten vier alten noch existierenden<br />

originalen Finowmaßkähne,<br />

der noch seinen Dienst<br />

tut.<br />

Ein Rückblick: Um 1820 bis 1855<br />

wurden alle 12 Schleusen des<br />

1746 als wirtschaftliche Verbindung<br />

zwischen Havel und Oder<br />

entstandenen Finowkanals, damals<br />

noch aus Holz gebaut, mit<br />

einheitlichen Massen neu aufgebaut.<br />

Die Schleusenkammern<br />

wurden mit 41 Meter Länge<br />

und 9,60 Meter Breite für zwei<br />

Kähne von höchstens 40 Meter<br />

Länge und 4,60 Meter Breite<br />

ausgelegt. Dies war das auch<br />

heute noch geltende einheitliche<br />

Finowmaß. Danach wurden<br />

alle Frachtkähne gebaut.<br />

Damit war der Finowmaßkahn<br />

entstanden, der ursprünglich<br />

getreidelt, mit Pferden vom<br />

Uferweg aus gezogen, später<br />

mit Dampfbooten geschleppt<br />

wurde.<br />

Unsere „Anneliese“ wurde 1906<br />

als Frachtschleppkahn gebaut.<br />

Er hat keinen eigenen Antrieb,<br />

sondern wird vom Stoßboot<br />

„Ina“, Baujahr 1936 mit einem<br />

55 PS-Motor, geschoben. Der<br />

Kahn wurde für den Personentransport<br />

umgerüstet. Es finden<br />

50 bis 80 Personen bequem auf<br />

dem Oberdeck Platz. Ein leichtes<br />

Dach schützt vor starker<br />

Sonneneinstrahlung oder leichtem<br />

Regen. Auch behinderte<br />

Gäste mit Rollstuhl können mitfahren.<br />

Im Unterdeck gibt es Tische<br />

und Stühle, ein Getränke-<br />

und Imbissangebot, auch eine<br />

sanitäre Einrichtung.<br />

Die Fahrt beginnt am Oberhafen<br />

der Stadtschleuse. Dies ist<br />

die älteste Schleuse des Finowkanals<br />

aus dem Jahre 1831. Sie<br />

32 33<br />

In Anlehnung an die Zeit vor 160 Jahren zieht Schimmel „Blitz“<br />

mit einem Seil die „Anneliese“ über einige hundert Meter.<br />

Dabei muss er sich ganz schön ins Zeug legen.<br />

wurde 2001 rekonstruiert. Bei<br />

der Einfahrt sehen wir, dass<br />

der Kahn in seiner Länge gerade<br />

in die Schleusenkammer<br />

passt. Der Schleusenmeister<br />

hat zu tun. Das obere Schleusentor<br />

schließen, die Schützen<br />

im unteren Tor öffnen, damit<br />

das Wasser in die untere Haltung<br />

ausströmen kann. Wenn<br />

der Wasserstand 3,50 Meter<br />

tiefer erreicht ist, wird das Tor<br />

geöffnet und der Kahn langsam<br />

heraus geschoben und nimmt<br />

Fahrt auf.<br />

Die gemächliche Fahrt geht<br />

durch die sehr reizvolle Landschaft<br />

des Finowtals. Der ursprünglich<br />

einmal durch Verbreiterung<br />

und Begradigung<br />

des Flüsschens Finow für den<br />

Gütertransport entstandene<br />

Kanal dient nunmehr dem<br />

Sportboot- und Touristikverkehr.<br />

Erfreut sich zunehmend<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht Ortsgruppe 71 eberswalde<br />

auch internationaler Beliebtheit.<br />

Die Ufer sind inzwischen<br />

sehr zugewachsen und bieten<br />

Wassergeflügel und Vögeln Lebensraum.<br />

Wir unterqueren die Bahnlinie<br />

Bad Freienwalde – Frankfurt/O.<br />

Die Gäste bestellen Kaffee und<br />

Kuchen und Getränke und lassen<br />

es sich schmecken. Frau<br />

Blumensath hat ihr Akkordeon<br />

mitgebracht und wir singen.<br />

Nach 40 Minuten wird die bereits<br />

geöffnete Ragöser Schleuse<br />

( Baujahr 1877 ) erreicht.<br />

Diese Schleuse ist noch im<br />

ursprünglichen Zustand. Das<br />

Schließen der Schleusentore,<br />

das Öffnen der Schützen im<br />

Unterhaupt und der Tore, alles<br />

erfordert die Muskelkraft des<br />

Schleusenmeisters. Auch hier<br />

sehen wir, dass die „Anneliese“<br />

gerade in die Schleusenkammer<br />

passt und die Tore mit 5,30<br />

Meter nur wenig breiter sind<br />

als unser Kahn. 2,50 Meter tiefer<br />

öffnen sich die Tore für die<br />

Weiterfahrt, nun mit einer großen<br />

Überraschung:<br />

In Anlehnung an die Zeit vor<br />

160 Jahren erwartet uns auf dem<br />

rechten Uferpfad ein Mann mit<br />

einem stämmigen Schimmel.<br />

Eine Leine fliegt herüber und<br />

der Motor des Stoßbootes wird<br />

abgeschaltet. „ Blitz“ legt sich<br />

ins Zeug und zieht den großen<br />

Kahn einige hundert Meter.<br />

Eine herrliche Ruhe breitet sich<br />

aus. Die Gäste genießen das<br />

schöne Sommerwetter und die<br />

Natur, sehen Wassergeflügel,<br />

eine Entenfamilie mit Küken.<br />

Dann wird „Blitz“ wieder entlassen,<br />

mit Dank und Applaus<br />

tritt das Gespann den Heimweg<br />

an.<br />

Wir kommen am Forsthaus<br />

Kahlenberg vorbei. Auenwald,<br />

an manchen Gehölzen hat der<br />

Biber seine Spuren hinterlassen,<br />

auch gefällte Bäume kann<br />

man sehen und linkerhand am<br />

dicht bewachsenen Ufer einen<br />

Berg starker Äste, eine Biberburg.<br />

Dann kommt freies Gelände.<br />

Links Wiesen, tiefer<br />

liegend als der Kanal, rechts<br />

Weiden mit wenig Büschen und<br />

Bäumen und eine Rinderherde<br />

mit vielen Kälbchen.<br />

Bald erreichen wir den Oberhafen<br />

der Stecherschleuse. Hier<br />

wird die „Anneliese“ gewendet<br />

und tritt ihre Heimfahrt an. An<br />

den Schleusen ist nun das Einfahren<br />

des Kahns durch das geöffnete<br />

Unterhaupt, das Fluten<br />

der Kammer und die Ausfahrt<br />

in die obere Haltung zu beobachten.<br />

Nach gut vier Stunden<br />

sind wir am Liegeplatz im<br />

Oberhafen der Stadtschleuse<br />

angelangt.<br />

Eine Fahrt mit der „Anneliese“,<br />

ein Erlebnis, welches uns<br />

in unserer Nähe so preiswert<br />

34 35<br />

Musik zu Kaffee und Kuchen: Frau Blumensath hatte ihr Akkordeon mitgebracht<br />

und sorgte für Unterhaltung. Dabei wurde natürlich auch fleißig mitgesungen.<br />

Fotos: Gerhard Falckenberg<br />

angeboten wird, können wir<br />

sehr empfehlen. Es bringt uns<br />

unsere Heimat, die Natur unseres<br />

schönen Finowtals nahe.<br />

Die Fahrt bietet sich in der warmen<br />

Jahreszeit besonders für<br />

Gruppen an. Der Schiffseigner<br />

Herr Cedrich sagte mir: “Wenn<br />

es mehr als 25 Leute sind, fahre<br />

ich mit ihnen auch außerhalb des<br />

Fahrplans, wann sie wollen, drei<br />

oder gern auch die längere Tour<br />

vier Stunden.“<br />

Gerhard Falckenberg<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Kolumne Alternative Medizin<br />

dIe hoMöopathIe<br />

2. Teil: Das Wirkungsspektrum<br />

Obwohl die Homöopathie bei<br />

Menschen, Tieren und Pflanzen<br />

gleichermaßen erfolgreich eingesetzt<br />

wird, sprechen Kritiker<br />

homöopathischen Präparaten<br />

nur eine Placebowirkung zu.<br />

Aber aus welchem Grunde lässt<br />

dann unsere Katze, wenn sie<br />

heiser ist, nach ein paar Gaben<br />

Spongia D 6 wieder ein klares<br />

Miau hören? Wir geben keine<br />

Antibiotika, nur diese homöopathische<br />

Arznei. Also doch keine<br />

Placebowirkung, keine eingebildete<br />

Besserung oder gar Heilung<br />

auf Zeit? Gerade die Erfolge homöopathischer<br />

Tier- und Pflanzentherapien<br />

widerlegen die<br />

Behauptungen einer Placebowirkung<br />

oder einer Autosuggestion<br />

eindeutig.<br />

Das Für und das Wider die Homöopathie<br />

ist wahrscheinlich<br />

darauf zurückzuführen, dass<br />

ihre Wirkung noch nicht wissenschaftlich<br />

bewiesen wurde<br />

und ihre Handhabung von den<br />

Gewohnheiten der Schulmedizin<br />

stark abweicht.<br />

Die homöopathischen Arzneimittel<br />

wurden ursprünglich<br />

nicht nach den Krankheiten,<br />

sondern nach den sich zeigenden<br />

Symptomen der Krankheit<br />

beim einzelnen bestimmt. Jeder<br />

bildet bei gleicher Krankheit<br />

zahlreiche individuelle<br />

Symptome aus, die den Homöopathen<br />

besonders interessieren.<br />

Seine Aufgabe besteht nun<br />

darin, für die bunte Palette der<br />

Krankheitszeichen (individuelle<br />

und krankheitsspezifische)<br />

ein Mittel zu finden, das sie alle<br />

heilt. Hilfe geben dabei Arzneimittelbeschreibungen<br />

von Boericke<br />

und Kent in der Materia<br />

Medica. Für jedes Heilmittel<br />

sind dort die Wirkungen auf einzelne<br />

Körperteile beschrieben.<br />

Beim Heilmittel Calcium phophoricum<br />

heißt es beispielsweise<br />

im Arzneimittelbild von Boericke<br />

unter<br />

Geist/Gemüt: Mürrisch, vergesslich,<br />

will immer irgendwo<br />

hingehen;<br />

Bauch: Bei jedem Versuch zu essen<br />

kolikartiger Bauchschmerz,<br />

Bauch eingesunken und schlaff.<br />

Nabelkolik, Wundheit und Brennen<br />

am Nabel;<br />

Atemwege: Unwillkürliches<br />

Seufzen, Brust schmerzhaft. Erstickender<br />

Husten. Besserung<br />

beim Hinlegen usw.;<br />

Extremitäten: Steifheit und<br />

Schmerz mit kaltem, taubem<br />

Gefühl, Verschlechterung bei<br />

jeder Wetteränderung. Kribbeln<br />

und Kälte im Gesäß, Rücken und<br />

Glieder eingeschlafen. Schmerzen<br />

in Gelenken und Knochen.<br />

Müde beim Steigen.<br />

Die Einteilung der Symptome<br />

nach Körperteilen sollte die Diagnose<br />

am Krankenbett erleichtern.<br />

Gab es Probleme mit den<br />

Füßen, so schaute man eben vorrangig<br />

nach den Wirkungen, die<br />

unter Extremitäten aufgelistet<br />

waren.<br />

Die passende Arzneimittelwahl<br />

dauert beim klassischen Homöopathen<br />

(Heiler, der nach<br />

Hahnemann arbeitet) bis zu<br />

drei Stunden. Dabei werden alle<br />

Symptome der infrage kommenden<br />

Arzneimittel überprüft. Ziel<br />

ist es, das eine Mittel zu finden,<br />

das schnell und nachhaltig alle<br />

Symptome beseitigt.<br />

Ein alltägliches Beispiel aus der<br />

Praxis: Frau K.B. hustet seit drei<br />

Wochen heftig. Bronchien und<br />

Lungen sind gesund. Sie ist kor-<br />

36 37<br />

pulent, meist müde und klagt<br />

über ein Rauheitsgefühl in der<br />

Kehle. Auf Grund dieser Symptomatik<br />

erhält sie gleich in der<br />

Praxis Ammonium carbonicum<br />

C 200 und der Husten, der eben<br />

noch heftig war, hört fast augenblicklich<br />

auf. Nach 14 Tagen erzählt<br />

sie, dass der Husten nicht<br />

wieder aufgetreten ist. Auch<br />

fühle sie sich nicht mehr müde.<br />

Der eine oder andere wird jetzt<br />

vielleicht an der schnellen Wirkung<br />

zweifeln. Aber er sollte<br />

bedenken, dass wir hier keine<br />

chemischen Mittel verwenden,<br />

die der Körper erst aufbereiten<br />

muss, sondern dass eine energetisch<br />

bedingte Wirkung eintritt.<br />

Die genutzte homöopathische<br />

Arznei war in diesem Falle die<br />

einzig passende.<br />

Nach Hahnemann gab es Homöopathen,<br />

die der Einfachheit<br />

halber die Wirkung homöopathischer<br />

Arzneien dann doch<br />

Krankheiten zugeordnet haben.<br />

Hier spielt bei der Symptomfindung<br />

der Krankheitsverlauf eine<br />

entscheidende Rolle.<br />

Nachstehende Auswahlkriterien<br />

für den Schnupfenpatienten<br />

verdeutlichen diese Differenzierung.<br />

Man nehme: beim ersten<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Kolumne Alternative Medizin<br />

Nießer, beim ersten Gefühl, eine<br />

Erkältung zu bekommen, Aconitum<br />

D 6,<br />

wenn die Entzündung schon<br />

Fuß gefasst hat und der zunächst<br />

wässrige Ausfluss schleimig<br />

oder schleimig/eitrig geworden<br />

ist, Belladonna D 6,<br />

wenn der Schnupfen sehr wässrig<br />

ist und Nasen und Lippen<br />

wund macht, Allium cepa D 3,<br />

wenn der Ausfluss versiegt ist,<br />

die Nasenlöcher verstopft sind<br />

und nur noch durch den Munde<br />

geatmet werden kann, Hepar<br />

sulfuris D 12.<br />

Ist das passende Mittel gefunden,<br />

können Sie davon ausgehen,<br />

dass Ihre Beschwerden innerhalb<br />

der nächsten zwei Stunden<br />

erheblich gebessert oder völlig<br />

verschwunden sind.<br />

Tritt bei akuten Erkrankungen<br />

nach eintägiger Einnahme keine<br />

wesentliche Besserung ein,<br />

so ist das Mittel falsch gewählt<br />

worden.<br />

Heute werden in Apotheken<br />

nicht nur Einzelmittel, nach denen<br />

Hahnemann suchte, sondern<br />

auch Komplexmittel verkauft.<br />

Letztere sind ebenfalls<br />

nach Krankheiten zusammengestellt<br />

und enthalten mehrere<br />

Arzneimittel und meist ist dann<br />

auch das Mittel dabei, das im<br />

Speziellen hilft.<br />

Hat beispielsweise ein Patient<br />

eine Herzrhythmusstörung,<br />

wird oft zur Einnahme von<br />

Cranolin geraten. Dieses Präparat<br />

enthält Crategus Urtinktur,<br />

Spiegelia anthelmia D 2, Kalium<br />

carbonicum D 5.<br />

Alle Arten der homöopathischer<br />

Behandlung sind erfolgversprechend.<br />

Wer einmal homöopathisch<br />

behandelt wurde, zieht<br />

natürliche homöopathische<br />

Wirkstoffe den chemischen vor.<br />

Ihre Einnahme beeinträchtigt<br />

weder das Allgemeinbefinden<br />

noch provoziert sie Nebenwirkungen,<br />

die dann ihrerseits nach<br />

einer Therapie verlangen.<br />

Informationsmaterial über homöopathische<br />

Heilmittel finden<br />

Sie in fast allen Buchläden.<br />

Mittels Homöopathie kann<br />

auch der Laie aktiver Teilnehmer<br />

seiner gesundheitlichen<br />

Vorsorge werden und seine<br />

Heilung bei unkomplizierten<br />

Erkrankungen selbst in die<br />

Hand nehmen. Sie müssen nur<br />

die in der Literatur unter ihrer<br />

Erkrankung angegebenen Symptome<br />

mit Ihren eigenen vergleichen<br />

und sich dann mit dem<br />

gefundenen Heilmittel nach<br />

aufgeführter Dosierung selbst<br />

behandeln. Das befürwortet allerdings<br />

kein Herumprobieren.<br />

Bei unklaren Beschwerden oder<br />

Verschlimmerungen ist unbedingt<br />

der Rat eines Arztes oder<br />

Heilpraktikers einzuholen.<br />

Treten bei Ihnen Beschwerden<br />

immer wieder auf, benötigen Sie<br />

in jedem Falle eine fachkundige<br />

Behandlung. Der homöopathisch<br />

arbeitende Arzt oder Heilpraktiker<br />

wird umfassendere Befragungen<br />

durchführen und Arzneimittel<br />

verschreiben, die tiefer<br />

und im Sinne Hahnemanns konstitutionell<br />

wirken. Die Behandlung<br />

chronischer Erkrankungen<br />

ist oft langwierig. In derartigen<br />

Fällen stehen meist auch eine Entgiftung,<br />

Entsäuerung, Darmsanierung<br />

sowie Mineralstoff- und<br />

Vitaminsubstitution mit auf dem<br />

Therapieprogramm. Die Homöopathie<br />

kann nicht jedem chronisch<br />

Kranken helfen. Die Grenzen<br />

möglicher Heilungen erklären<br />

sich aus der Tatsache, dass homöopathische<br />

Arzneien Zellrei-<br />

38 39<br />

zungen initiieren. Sind die Zellen<br />

durch Degeneration weniger oder<br />

nicht mehr reizempfindlich bleibt<br />

die Homöopathie wirkungslos.<br />

Tierhomöopathie<br />

Hahnemann formulierte auf<br />

einem Vortrag in Leipzig: „Das<br />

müsste nur ein unerfahrener<br />

stumpfsinniger Beobachter sein,<br />

welcher leugnen wollte, dass die<br />

Tiere nicht ebenso gut und ebenso<br />

gewiss die Symptome ihrer Krankheit<br />

anzeigten als die Menschen. Sie<br />

haben zwar keine Sprache, aber die<br />

Menge der bemerkbaren Veränderungen<br />

an ihrem Äußeren, an ihrem<br />

Benehmen und der Verrichtung der<br />

natürlichen, der tierischen und der<br />

Lebensfunktionen dient vollkommen<br />

statt der Sprache.<br />

Reichen die Symptome oder Umstände<br />

nicht aus, ein einziges Mittel<br />

zu wählen, so muss man notgedrungen<br />

auf zwei oder drei gehen und<br />

eine Zusammenstellung treffen.<br />

Für alle Erkrankungen wie Schnupfen,<br />

Lungenentzündung, lockere<br />

Zähne, Gerstenkorn und so weiter<br />

kommen in der Regel die gleichen<br />

Homöopathika zur Anwendung wie<br />

beim Menschen“.<br />

Meine Begeisterung für den Einsatz<br />

der Homöopathie bei Tieren<br />

basiert auf folgendem Ereignis:<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Kolumne Alternative Medizin<br />

Nachbars Kater hatte das sogenannte<br />

Schubladenphänomen,<br />

d. h. einen Kreuzbandriss (es<br />

war völlig durchgerissen). Nach<br />

der Operation legte man ihm<br />

eine Halskrause an, damit er die<br />

Narbennaht in Ruhe lässt. Aber<br />

Willi kam trotz der Krause bestens<br />

an die Wunde.<br />

Ich erinnerte mich, einmal von<br />

einem homöopathischen Mittel<br />

gelesen zu haben, das ein Benagen<br />

der Wunden durch Tiere<br />

verhindert. Wir gaben der Katze<br />

an drei Tagen hintereinander<br />

3 x täglich 5 Globuli Arnica D<br />

30 (aufgelöst in einer Spritze<br />

seitlich in einen Mundwinkel).<br />

Bereits nach der zweiten Gabe<br />

unterließ Willi die Knabberei.<br />

Die Halskrause wurde überflüssig,<br />

die Wunde heilte ohne<br />

jegliche weitere Störung durch<br />

den Kater und ohne jegliche<br />

Komplikation.<br />

Garten und Landwirtschaft<br />

Wer kennt die Grenzen der<br />

Homöopathie? Bisher keiner,<br />

denn es werden immer weitereAnwendungsmöglichkeiten<br />

gefunden. Ein neueres<br />

Kapitel der homöopathischen<br />

Therapie sind Pflanzenkrankheiten<br />

bei Nährstoffmangel,<br />

bei Schädlings- und Pilzbefall,<br />

bei bakteriellen und viralen Erkrankungen<br />

und Verletzungen<br />

sowie die Unkrautbekämpfung.<br />

Die chemische Schädlingsbekämpfung<br />

des Bodens mit Produkten<br />

der Klassen S 7 und<br />

S 6 bedingen das Tragen von<br />

Schutzbekleidung, Atemmaske<br />

sowie Kopfbedeckung, manchmal<br />

auch noch einer Schutzbrille.<br />

Die Pflanzen dürfen nach<br />

der Toxinbehandlung eine vorgeschriebene<br />

Zeitlang nicht geerntet<br />

werden. In dieser Zeit sollen<br />

die Gifte ausgewaschen oder<br />

abgebaut sein. Leider erreicht<br />

man bei dem Versuch, die Schädlinge<br />

chemisch zu bekämpfen,<br />

lediglich eine Ausdünnung der<br />

Parasitenpopulation. Dadurch<br />

werden andere Schädlinge derselben<br />

Art eingeladen, die Lücke<br />

zu füllen. Mit homöopathischen<br />

Mitteln hingegen wird die<br />

Pflanze behandelt und nicht der<br />

Schädling. Das Ergebnis sind<br />

kräftige gesunde Pflanzen, die<br />

für Schädlinge unattraktiv sind<br />

und weniger krankheitsanfällig<br />

werden.<br />

Einige Beispiele:<br />

Basilikum kann die Tomaten gegen<br />

alle Krankheiten schützen.<br />

Es erfüllt diese Aufgabe, wenn<br />

es in die Nachbarschaft von Tomaten<br />

gepflanzt wird, aber auch<br />

durch das Spritzen des homöopathischen<br />

Mittels Ocimum (Basilikum).<br />

Calendula (Ringelblume) heilt<br />

Verletzungen, die durch Umtopfen<br />

entstanden sind.<br />

Gegen die Stängelgrundfäule<br />

wird Calcium phosphoricum eingesetzt.<br />

Brandkrankheiten heilt Hyssopus.<br />

Zur Schneckenbekämpfung wird<br />

Helix verwandt.<br />

Gegen Raupen hilft Bombrix.<br />

Silicea (Kieselsäure) kann auf<br />

sandigem Boden wahre Wunder<br />

vollbringen. Es kann auf<br />

Böden eingesetzt werden, die<br />

allem Anschein nach gesund<br />

sind, auf denen aber immer<br />

wieder kümmerliche Pflanzen<br />

wachsen. Es schützt vor Mehltau,<br />

Schimmel, schwachen Zellen<br />

und Erschöpfung. Das Mittel<br />

wurde ausgezeichnet, weil<br />

es kahle Stellen innerhalb von<br />

zwei Wochen auf dem Rasen<br />

begrünte. Alle angegebenen<br />

Mittel sollten in der Potenz D<br />

6 verabreicht werden. Über<br />

Mittelbestellungen und Dosie-<br />

40 41<br />

rungen lesen Sie bitte nach unter<br />

www. narayana-verlag.de.<br />

Der breite Einsatz der Homöopathie<br />

in der Landwirtschaft<br />

würde maßgeblichen ökonomischen<br />

Gewinn bringen, denn<br />

die Kosten homöopathischer<br />

Arzneien sind wesentlich geringer<br />

und die Arbeitszeiten für<br />

ihre Einbringung in den Boden<br />

wesentlich kürzer als bei herkömmlichen<br />

chemischen Methoden.<br />

Aber der größte Vorteil<br />

ist, dass das Land unter der<br />

homöopathischen Arznei nicht<br />

leidet. Homöopathie schützt<br />

Boden und Pflanze ebenso wie<br />

Mensch und Tier. Sie unterstützt<br />

das Heilbestreben jedes<br />

Organismus, ohne schädliche<br />

Nebenwirkungen zu hinterlassen.<br />

Dazu ein Zitat von Heinrich<br />

Zille:<br />

Eine Frau kommt aufgeregt mit<br />

ihrer Tochter an der Hand in<br />

die Praxis ihres Doktors gelaufen<br />

und klagt, dass ihr Kind die<br />

ganze homöopathische Arznei<br />

auf einmal gegessen habe. „Mit<br />

oder ohne Verpackung?“ fragte<br />

dieser. „Ohne“ war die Antwort.<br />

„Denn is et jut“ die Entgegnung.<br />

Dr. oec. Ursula Ehlert<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Erinnerung Zeitzeugen<br />

tIefflIeger, Koppelzaun und<br />

schoKolade<br />

Und dann doch wieder nach Eberswalde zurückgekehrt<br />

Es gab einmal einen großen Staatsmann,<br />

der den Ausspruch prägte,<br />

„Ich bin ein Berliner!“. Ich bin auch<br />

einer, oder besser, ich war einer.<br />

In Berlin geboren und teilweise<br />

dort aufgewachsen. Als dann jedoch<br />

das <strong>10</strong>00jährige Reich kleiner<br />

und kleiner wurde, die englischen<br />

Bombenangriffe verstärkt auf Berlin<br />

geflogen wurden, mein Vater<br />

für Führer, Volk und Vaterland<br />

sein Leben ließ, wurden wir, meine<br />

Mutter und ich, aus Berlin evakuiert.<br />

So nannte man das damals. Da<br />

in Eberswalde meine Großeltern<br />

mütterlicherseits wohnten, zogen<br />

wir auf eigenen Wunsch vorübergehend<br />

zu ihnen, ohne die Wohnung<br />

in Berlin aufzugeben.<br />

Flucht ins Ungewisse<br />

Dann näherte sich 1945 die russische<br />

Front der Stadt Eberswalde<br />

und damit auch das Kriegsende.<br />

Ein besorgter Schwager meiner<br />

Mutter, damals im Hirsch-, Kupfer-<br />

und Messingwerk leitender<br />

Angestellter, verfrachtete seine<br />

Familie, Frau und zwei Jungen,<br />

meine Mutter und meine kleine<br />

unscheinbare „Persönlichkeit“<br />

einschließlich Oma – Opa war<br />

zwischenzeitlich verstorben, sowie<br />

weitere Mütter mit Kindern<br />

in einen Kleinbus und ab ging<br />

die Reise ins Ungewisse Richtung<br />

Nordwesten. In mehreren<br />

Massenunterkünften fristeten<br />

wir unser Dasein, immer in der<br />

Angst, von den Russen eingeholt<br />

oder aber von Tieffliegerangriffen<br />

bedroht zu werden. Des öfteren<br />

mussten wir den Bus verlassen,<br />

um irgendwo Schutz vor<br />

den Fliegern zu suchen. Das war<br />

eigentlich utopisch, finden Sie<br />

mal Schutz auf freiem Feld.<br />

Irgendwann bekamen wir aber<br />

eine Unterkunft für eine etwas<br />

längere Zeit in einer Schule in<br />

einem Dorf nahe Plön. Die Schule<br />

lag am Rande des Dorfes direkt<br />

an einer Koppel. Für uns Kinder<br />

war das ein Paradies, wir konnten<br />

spielen und brauchten nicht<br />

zur Schule, obwohl wir in einer<br />

„wohnten“. Erstaunlich war eigentlich,<br />

dass wir immer etwas<br />

zu essen hatten, richtig Hunger<br />

verspürten wir nicht wirklich.<br />

Zelte auf der Koppel<br />

Es war eines Morgens im Mai,<br />

wir Kinder wollten wieder ins<br />

Freie auf unsere Koppel. Da<br />

staunten wir nicht schlecht. Auf<br />

unserer Koppel standen viele<br />

Zelte, die tags zuvor noch nicht<br />

da waren, und Autos und Soldaten.<br />

Auf dem Absatz kehrt, liefen<br />

wir wieder zurück in die Schule<br />

und erzählten aufgeregt unsere<br />

Entdeckung. Vorsichtig traten<br />

nun auch alle anderen vor die<br />

Tür, um zu sehen, was da los war.<br />

Es dauerte nicht lange bis einer<br />

meinte, es sind Engländer. Ja, was<br />

nun? Zunächst hieß es abwarten.<br />

Von den Russen hörte man ja<br />

Schauergeschichten - hörte man!<br />

Erlebt haben wir keine, wir waren<br />

schneller.<br />

Kinder sind von Natur aus neugierig<br />

und wissbegierig, wir<br />

waren auch nicht anders, und<br />

näherten uns dem Koppelzaun<br />

und warteten ab. Ganz geheuer<br />

war uns die Sache nicht. Dann<br />

42 43<br />

plötzlich bewegten sich einige<br />

Soldaten auf unsere kleine Gruppe<br />

kleiner Leute zu. Ängstlich<br />

bewegten wir uns langsam rückwärts,<br />

bis uns einer der Soldaten<br />

ansprach. Toll, aber wir verstanden<br />

nichts. Englisch war nicht<br />

unsere Muttersprache und in der<br />

Schule standen ja in der 3. Klasse<br />

auch noch keine Fremdsprachen<br />

auf dem Stundenplan. Es<br />

klang aber alles sehr vertraulich,<br />

wir gingen dann aufeinander zu<br />

und die Engländer reichten uns<br />

freundlich ihre Hände zur Begrüßung.<br />

Sie reichten uns aber<br />

nicht nur ihre Hände, nein, sie<br />

schenkten uns auch Schokolade<br />

und Kaugummis. Letzteres<br />

kannten wir nicht einmal vom<br />

Hörensagen, aber wir strahlten<br />

über alle vier Backen, rannten<br />

zurück in die Schule und zeigten<br />

voller Stolz unsere Geschenke.<br />

Die Muttis und Omas waren<br />

zwar noch immer sehr skeptisch,<br />

aber das Eis fing an zu schmelzen.<br />

Einen neuen Spielplatz<br />

Wir Kinder hatten jetzt einen<br />

neuen Spielplatz, das Camp der<br />

Engländer. Wir bekamen nun<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Recht Jugendstrafverfahren<br />

nicht nur Schokolade, auch gaben<br />

sie uns immer etwas von<br />

ihrem Essen aus der Feldküche<br />

ab - überwiegend Bohnen. Das<br />

muss ihr Lieblingsessen gewesen<br />

sein. Dafür sollten wir dann<br />

in ihrem Lager aber etwas für<br />

Sauberkeit sorgen, Papier aufsammeln.<br />

Machten wir. Belohnt<br />

wurden wir immer wieder mit<br />

Süßigkeiten, auch Kaugummis.<br />

Höhepunkte dieser <strong>Akt</strong>ionen:<br />

Wir wurden mit einem Jeep auf<br />

dem Gelände umhergefahren,<br />

überall wo etwas zum Aufsammeln<br />

lag, hielten sie an, wir<br />

sammelten es auf, dann ging die<br />

Fahrt weiter zum nächsten Unrat.<br />

So verbrachten wir die meiste<br />

Zeit des Tages bei den Engländern,<br />

bis wir dann die Schule<br />

wieder verlassen mussten und<br />

nach Heiderfeld, einem kleinen<br />

Dorf im Kreis Bad Segeberg, gebracht<br />

wurden. Hier wurden wir<br />

bei Bauern „in de gute Stuv“ untergebracht,<br />

gingen dann auch<br />

wieder zur Schule (in Leezen),<br />

halfen im Sommer bei der Ernte,<br />

lernten reiten und fanden unter<br />

den Kindern des Dorfes viele<br />

Freunde.<br />

Im September 1946 begaben wir<br />

uns, Oma, Mutti und ich, wieder<br />

auf den Heimweg. Da Oma<br />

unbedingt nach Eberswalde<br />

wollte, ging meine Mutter mit<br />

mir Halbwaise mit. Am 30. September,<br />

meinem 11. Geburtstag,<br />

trafen wir in Eberswalde ein.<br />

Die Wohnung meiner Oma war<br />

schon vergeben, wir fanden eine<br />

Unterkunft in der Schicklerstraße<br />

1, Mundtshof.<br />

Es war wirklich nur eine Unterkunft,<br />

eine Wohnung mit 7<br />

Zimmern, einem Bad und einer<br />

Küche. Diese Wohnung teilten<br />

wir uns bis 1970 unterschiedlich<br />

mit drei bis vier Parteien, meine<br />

Mutter verließ diese Wohnung<br />

erst Anfang der 90er Jahre. So<br />

habe ich aus der Sicht eines Kindes<br />

das Kriegsende erlebt, ohne<br />

direkten Kontakt mit irgendwelchen<br />

Kampfhandlungen und<br />

eigentlich mit angenehmen Begegnungen<br />

und Erlebnissen, die<br />

man bis heute nicht vergessen<br />

konnte.<br />

Gerd Wiesner<br />

Im zWeIfel zu gunsten<br />

des angeKlagten<br />

Junge Frau wollte nicht mit einer Lüge leben<br />

Ein junges 17jähriges Mädchen<br />

muss sich wegen einer Straftat<br />

vor dem Jugendschöffengericht<br />

verantworten. Die Jugendliche<br />

ist dem Gericht schon bekannt. Sie<br />

gehörte bis vor zwei Jahren einer<br />

Gang an, die durch die Begehung<br />

von Körperverletzungshandlungen<br />

auffiel. Sowohl im Elternhaus<br />

als auch in der Schule bereitete<br />

sie Probleme und entzog sich<br />

ihrer Verantwortung durch Weglaufen.<br />

Seit einiger Zeit setzt sie alles<br />

daran, ihr Leben wieder in den<br />

Griff zu bekommen. Sie besucht<br />

wieder regelmäßig die Schule und<br />

konnte ihre Leistungen erheblich<br />

verbessern. Von ihrem alten Freundeskreis<br />

hat sie sich getrennt und<br />

zur Mutter wieder ein Vertrauensverhältnis<br />

aufgebaut.<br />

Nun holt sie die Vergangenheit<br />

wieder ein. Die Staatsanwaltschaft<br />

wirft ihr vor, gemeinsam mit einer<br />

anderen Person unter einem<br />

Vorwand in die Wohnung einer<br />

älteren Frau eingedrungen zu sein.<br />

Die Geschädigte sah sich zwei<br />

44 45<br />

vermummten Personen gegenüber,<br />

die aus der Schrankwand ihr<br />

Portemonnaie mit ca. 200 Euro entwendeten<br />

und die Wohnung dann<br />

wieder verließen.<br />

Die Angeklagte gibt zu, die ältere<br />

Dame zu kennen. Sie hat für sie in<br />

der Vergangenheit häufig kleinere<br />

Erledigungen getätigt oder nur<br />

einfach mit der einsamen Frau geredet.<br />

Gerne hörte sie der Frau zu,<br />

wenn sie aus ihrem Leben berichtete.<br />

Und nun ein solcher Vorwurf.<br />

Die Angeklagte beteuerte vor Gericht,<br />

mit der Sache nichts zu tun<br />

zuhaben. Viele Zeugen wurden<br />

gehört und das Verfahren zog sich<br />

in die Länge. Nach dem Ergebnis<br />

der Hauptverhandlung rechnen<br />

einige Verfahrensbeteiligte, so<br />

auch die Verteidigerin der Angeklagten,<br />

mit einem Freispruch.<br />

Wenn das Gericht in einem Strafverfahren<br />

Zweifel an der Schuld<br />

des Angeklagten hat, gilt der<br />

Grundsatz: Im Zweifel zu Gunsten<br />

des Angeklagten.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht rüdersdorf<br />

Kurz vor Schluss der Hauptverhandlung<br />

dann die Wende. Die<br />

Jugendliche bittet ihre Verteidigerin<br />

um ein Gespräch und das Gericht<br />

unterbricht die Verhandlung.<br />

Die Angeklagte vertraut sich ihrer<br />

Verteidigerin an und gesteht, die<br />

Straftat begangen zu haben. Auch<br />

wenn die Aussichten für einen<br />

Freispruch gut stehen, will sie dies<br />

auch dem Gericht erklären. Und so<br />

geschieht es dann auch. Die Angeklagte<br />

wirkt danach erleichtert.<br />

Sie hat sich von einem psychischen<br />

Druck befreit, der lange auf ihr<br />

lastete. Sie weiß, dass es zu einer<br />

Verurteilung kommen wird. Damit<br />

will sie aber lieber leben als mit einer<br />

Lüge.<br />

Nach einer Beratungspause verkündet<br />

das Gericht das Urteil im<br />

Namen des Volkes.<br />

Die Angeklagte wird unter anderem<br />

unter Vermeidung von Jugendarrest<br />

verpflichtet, 150 Stunden<br />

sozialen Hilfsdienst in einer<br />

gemeinnützigen Einrichtung zu<br />

verrichten. Sie wird Gelegenheit<br />

haben, durch eigene Arbeit einen<br />

kleinen Teil ihrer Schuld wieder<br />

gutzumachen. Am Ende bleibt<br />

festzustellen, dass das Jugendstrafverfahren<br />

sein Ziel erreicht hat. Es<br />

soll unter anderem erzieherisch auf<br />

junge Straftäter einwirken, um sie<br />

von der Begehung erneuter Straftaten<br />

abzuhalten. Und die Moral<br />

von der Geschicht: Lügen haben<br />

kurze Beine. Angelika Seeliger,<br />

Rechtsanwältin<br />

Ich bIn mItglIed der<br />

VolKssolIdarItät,<br />

WeIl...<br />

… ich ursprünglich nur den Verband,<br />

die Ortsgruppe Schwärzetal<br />

Eberswalde, stärken wollte.<br />

Inzwischen bin ich zehn Jahre<br />

Mitglied und habe in den letzten<br />

zwei Jahren mein Betätigungsfeld<br />

entdeckt. In unserer Ortsgruppe<br />

71 Eberswalde kann ich<br />

immer etwas tun, kann mich mit<br />

Anderen austauschen, kann auch<br />

helfen und gemeinsam etwas<br />

unternehmen. Darüber hinaus<br />

darf ich mich ein wenig an der<br />

Gestaltung unseres Journals beteiligen.<br />

Alles das macht Freude<br />

und schafft innere Befriedigung,<br />

wenn man gebraucht wird. Und<br />

nun weiß ich, dass ich an der<br />

richtigen Stelle bin und warum<br />

ich Mitglied der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

bin.<br />

Gerhard Falckenberg, Eberswalde<br />

eInen tollen tag erlebt<br />

Behindertengruppe machte einen erlebnisreichen Ausflug<br />

Die planmäßige Reise der Behindertengruppe<br />

der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Rüdersdorf wurde zu einem<br />

bleibenden Erlebnis für alle Teilnehmer.<br />

Zuerst wurden wir mit<br />

privaten Pkw in Richtung Brandenburg<br />

gefahren. Es ging zunächst<br />

in die Gaststätte „Neue<br />

Mühle“, einem herrlichen Anwesen<br />

mitten im Wald. Erst besichtigten<br />

wir die Umgebung der Gaststätte,<br />

dann gab es ein Dreigänge-Menü<br />

als Mittagsmahl.<br />

Nach dieser Stärkung ging es weiter<br />

nach Reckahn. Eine interessante<br />

Führung machte uns im Herrenhaus<br />

mit dem Herren von Rochow<br />

bekannt. Dieser hatte sich vor gut<br />

200 Jahren unter dem Motto „Vernunft<br />

fürs Volk“ für die Bildung<br />

der Landbevölkerung eingesetzt,<br />

indem er den Bau einer entsprechenden<br />

Schule für das einfache<br />

Landvolk veranlasste. Wie dieser<br />

Schulunterricht konkret aussah,<br />

erlebten wir anschließend bei einer<br />

„Unterrichtsstunde“ in einer (rekonstruierten)<br />

alten Schulklasse,<br />

wobei wir selbst die Schüler waren.<br />

46 47<br />

Das war teilweise sehr lustig, aber<br />

der Herr Lehrer erklärte uns auch<br />

die damaligen Strafen. Wir lernten<br />

etwas aus der Natur und dem Verhältnis<br />

der einfachen Menschen<br />

dazu. Und dazu schrieben wir<br />

einen Satz auf einer Schiefertafel<br />

mit dem Griffel in Sütterlinschrift.<br />

Übrigens der Herr Lehrer kam, wie<br />

sich herausstellte, aus Rüdersdorf.<br />

Anschließend besuchten wir noch<br />

die zum Ort gehörende kleine<br />

Kirche, die uns ein zufällig anwesender<br />

Pfarrer im Ruhestand bereitwillig<br />

und mit viel Sachkenntnis<br />

zeigte. So erläuterte er uns einen<br />

„Feierabendstein“, eine Bodenfliese<br />

mit Handabdruck und erklärte einige<br />

Bilder, Grabsteine, den Altar<br />

und die Sitzanordnung.<br />

In Golzow bei Brandenburg stärkten<br />

wir uns noch mit Kaffee und<br />

Kuchen für die Heimfahrt.<br />

Wir sagen herzlichen Dank für<br />

den schönen Tag, an dem die Sonne<br />

in zweierlei Hinsicht schien: am<br />

Himmel und in unseren Herzen.<br />

Hilma Marek, OG Rüdersdorf<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Bericht rüdersdorf<br />

uMzug zuM jubIläuM<br />

von rüdersdorf<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> und BdV gestalteten zwei eindrucksvolle Bilder<br />

30 Bilder umfasste der Bergfestumzug<br />

anlässlich der<br />

775-Jahr-Feier von Rüdersdorf.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> und Bund der<br />

Vertriebenen (BdV) waren für<br />

die Bilder „Kriegsende in Rüdersdorf“<br />

und „Vom schweren<br />

Anfang nach dem Krieg“ verantwortlich.<br />

Zunächst erfolgten umfangreiche<br />

Recherchen im Internet,<br />

in Archiven der Heimatvereine<br />

und des <strong>Bundesverband</strong>es der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong>, die ja bereits<br />

in der Nachkriegszeit eine<br />

entscheidende Rolle in der allgemeinen<br />

Betreuung gespielt<br />

hatte. Da halfen uns die Plakate<br />

der VS, die das Wirken der Organisation<br />

aus 65 Jahren dokumentieren.<br />

Aber auch direktes Mitwirken<br />

der Einwohner war gefragt. Seit<br />

Herbst vergangenen Jahres war<br />

regelmäßig auf den Helferversammlungen<br />

über die Vorstel-<br />

lungen des Festkomitees zur<br />

Gestaltung des Jubiläumsjahres<br />

und zum Stand der Vorbereitung<br />

des großen Festumzuges informiert<br />

worden.<br />

So kam es auch 14-tägig zum<br />

Treffen in einer Altrüdersdorfer<br />

Gaststätte, wo sich Anwohner<br />

einbrachten, aber auch eine<br />

ganze VS-Familie. Unser Vorstandsmitglied<br />

Helga Just mit<br />

Tochter und Schwiegersohn,<br />

seine Schwestern nebst Familien<br />

und Freunden - insgesamt<br />

<strong>10</strong> Personen - waren dabei. Sie<br />

bildeten zusammen mit anderen<br />

die Darsteller der Gruppe der<br />

Heimkehrer und Flüchtlinge. Sie<br />

waren in entsprechender Kleidung,<br />

mit Handwagen, Gepäck<br />

und typischen Utensilien ausgerüstet,<br />

die Trümmerfrauen mit<br />

Kopftuch und Hammer.<br />

Auf einem russischen Kommandeurwagenverkörperte<br />

das Ehepaar Porschet das<br />

Arztehepaar Dr. Schwieder, das<br />

am 21. April 1945 den Rüdersdorfer<br />

Redentunnel mit 6000<br />

Menschen kampflos der Roten<br />

Armee übergeben und damit<br />

ein Blutvergießen in Rüdersdorf<br />

verhindert hatte.<br />

Zu unserem Nachkriegsbild gehörte<br />

aber auch ein alter Lanz-<br />

Bulldog mit offenem Hänger<br />

und alten landwirtschaftlichen<br />

Geräten, wie man sie noch zur<br />

Zeit der Bodenreform und der<br />

LPG-Gründung kannte, und<br />

laminierte Bilder dieser Jahre<br />

schmückten ringsherum die<br />

Ladefläche.<br />

Ein Kremser mit verdienten<br />

Mitgliedern beider Vereine bildete<br />

den Abschluss unserer<br />

beiden Festumzugsbilder. Auch<br />

dieses Fahrzeug war mit Dokumenten<br />

dieser Zeit geschmückt.<br />

So waren beispielsweise Lebensmittelkarten,<br />

Filmplakate<br />

und DDR-Kinderbücher zu sehen.<br />

Trotz großer Hitze waren<br />

alle Teilnehmer voll bei der Sache,<br />

und es hat ihnen Spaß gemacht.<br />

Renate Radoy,<br />

OG Rüdersdorf<br />

48 49<br />

VolKssolIdarItät<br />

starK Vertreten<br />

Zehn Mitglieder gehören dem neu<br />

gegründeten Seniorenbeirat der<br />

Stadt Bernau an. Auf ihrer jüngsten<br />

Sitzung bestätigten die Stadtverordneten<br />

alle Bewerber. Die<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> ist dabei mit drei<br />

Mitgliedern stark vertreten. In das<br />

Gremium berufen wurden<br />

Christa Bauer, Ortsgruppe Bernau-<br />

West; Sigrid Pulfer, Ortsgruppe<br />

Bernau-Blumenhag; Dr. Ruth Sommerfeld,<br />

Ortsgruppe Bernau-Süd.<br />

Kreisgeschäftsführerin Renate<br />

Höing gratulierte in einem Glückwunschschreiben<br />

unseren Beiratsmitgliedern<br />

und wünschte ihnen<br />

viel Erfolg bei der Ausübung dieser<br />

verantwortungsvollen Tätigkeit.<br />

„Offensichtlich ist den Stadtverordneten<br />

bekannt, mit wie viel Engagement<br />

Sie persönlich und die <strong>Volkssolidarität</strong><br />

sich für das Wohl der Bernauer Bürger<br />

einsetzen“, heißt es unter anderem.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Kurz und knapp<br />

dIe neuen betrIebsräte<br />

Im Mai 20<strong>10</strong> wurden neue Betriebsräte gewählt.<br />

Für die <strong>Volkssolidarität</strong> Barnim e.V. wurden bestätigt:<br />

Torsten John, Vorsitzender, Heimverbund, Telefon 03334-212711;<br />

Thomas Köpke, Stellvertreter, Essen auf Rädern, Telefon 03334-59271;<br />

Monika Sander, Betreutes Wohnen, Telefon 03334-239608,<br />

Renate Gerstmeier, Jugendclub STINO, Telefon 03334-279360;<br />

Gabi Rauh, Buchhaltung, Telefon 03334-6398815;<br />

Fania Ollmann, Kita „Regenbogen“, Telefon 03334-22658;<br />

Ricarda Krumnow, Heimverbund, Telefon 03334-212711.<br />

Der Betriebsrat versteht sich als aktive Mitarbeitervertretung, die<br />

sich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen in allen betrieblichen<br />

Belangen einsetzt. Darunter fallen unter anderem Aufgaben<br />

des Mitarbeiterschutzes, der Mitarbeiterfürsorge sowie die aktive<br />

Mitgestaltung bei betrieblichen Entwicklungen.<br />

Der Betriebsrat der Gemeinnützigen Service Gesellschaft<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> Barnim mbH besteht aus:<br />

Christina Lange, Vorsitzende, Sozialstation, Telefon 03334-22468;<br />

Margit Räther, Stellvertreterin, Sozialstation, Telefon 03334-22468;<br />

Marina Nüske, Protokollführerin, Sozialstation, Telefon 03334-22468;<br />

Evelin Martin, Sozialstation, Telefon 03334-22468;<br />

Kerstin Lanzrath, Tagespflege, Telefon 03334-818029.<br />

Dieser Betriebsrat nimmt erstmals seine Arbeit auf. Die Mitglieder<br />

sehen ihre Arbeitsschwerpunkte ebenfalls in der oben beschriebenen<br />

Interessenvertretung für alle Mitarbeiter der gGmbH, aber<br />

auch in der tatkräftigen Unterstützung einer positiven Entwicklung<br />

und Erweiterung der Arbeitsfelder der Gesellschaft.<br />

sudoku<br />

Ziel des Spiels<br />

ist, die leeren<br />

Felder des Rätsels<br />

so zu vervollständigen,<br />

dass in jeder<br />

der je neun<br />

Zeilen, Spalten<br />

und Blöcke jede<br />

Ziffer von 1 bis<br />

9 genau einmal<br />

auftritt.<br />

eInladung an alle!<br />

tag der Offenen tür<br />

am 27.<strong>10</strong>.20<strong>10</strong>, 11.00 – 16.00 uhr<br />

zum 65. Jahrestag der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

Eberswalde, Mauerstr. 17<br />

Mit buntem Programm für Jung und Alt, Trödelmarkt,<br />

Vorstellung des Leistungsspektrums der <strong>Volkssolidarität</strong><br />

von der Sozialstation bis zum Gesundheitssport,<br />

Imbiss, Kuchen, Verkauf von eigenen Produkten u.a.<br />

50 51<br />

6<br />

5<br />

3<br />

4<br />

2<br />

9<br />

5<br />

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7<br />

2<br />

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3<br />

2<br />

1<br />

7<br />

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1<br />

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7<br />

2<br />

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1<br />

7<br />

6<br />

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3<br />

9<br />

2<br />

4<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>


Dokumentation<br />

IM wandel der zeIt<br />

Wohnterrassen am Finowkanal<br />

Aus dem ehemaligen<br />

„Würfel“ in der Leibnizstraße<br />

in Eberswalde sind<br />

die „Wohnterrassen am<br />

Finowkanal“ geworden.<br />

Vor nunmehr zwei Jahren,<br />

nämlich am 28. August<br />

2008, hatte die WHG<br />

das sanierte Gebäude mit<br />

seinen 59 Wohnungen<br />

eingeweiht. Viele Mieter<br />

nutzen das von der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> angebotene<br />

Betreuungspaket und<br />

sind damit sehr zufrieden.<br />

Auch eine Ortsgruppe der<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> wurde gegründet,<br />

und sie hat sich<br />

erfolgreich entwickelt.<br />

52<br />

Fotos: H.-D. Höing/E. Keil

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