VR LEASING Geschäftsbericht 2002 - Teil 2 von 4 - VR-Leasing AG
VR LEASING Geschäftsbericht 2002 - Teil 2 von 4 - VR-Leasing AG
VR LEASING Geschäftsbericht 2002 - Teil 2 von 4 - VR-Leasing AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>2002</strong><br />
GESCHÄFTSBERICHT
2<br />
Inhalt<br />
Vorwort 4<br />
Das Jahr <strong>2002</strong><br />
<strong>Leasing</strong>quote gegen den Trend der Investitionen weiter gestiegen 6<br />
<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> festigt Position mit neuen Ertragsfeldern 8<br />
Mittelstand verlangt neue Politik und intelligente Finanzierungskonzepte 12<br />
Expansion in Mittel- und Osteuropa trägt mit hohem Zuwachs Früchte 13<br />
Kompetenz und Kundennähe<br />
Unternehmensbereich Automotive: Mobile Komplettlösungen für den Mittelstand 15<br />
Unternehmensbereich CarWash: Tankstellen-Service garantiert zusätzliche Erträge 16<br />
Unternehmensbereich BankPartner: Kundenorientiert im leistungsstarken Verbund 17<br />
Global-Player aus dem Odenwald:<br />
Mit CORONET-Produkten putzt die Welt 19<br />
Unternehmensbereich Immobilien: <strong>Leasing</strong> schafft Vorteile und Freiräume für Investitionen 24<br />
<strong>VR</strong> BAUREGIE: Individuelle Immobilienprojekte als Komplettlösung aus einer Hand 25<br />
Unternehmensbereich International Business: EU-Erweiterung eröffnet neue Geschäftsfelder 26<br />
Unternehmensbereich Machinery: Investitionssicherheit im Maschinen-<strong>Leasing</strong> 27<br />
Wo einst die Römer bauten,<br />
liefert entega Kälte und Wärme mit Esprit 29<br />
Unternehmensbereich Infocom: <strong>Leasing</strong>konzepte für komplexe IT-Projekte 34<br />
Unternehmensbereich Office Solution: Vertriebs-<strong>Leasing</strong> für Office- und Kommunikationslösungen 35<br />
<strong>VR</strong> DISKONTBANK: Forderungsmanagement im FinanzVerbund 36<br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>: Kosteneffizienz mit <strong>Leasing</strong> im Gesundheitswesen 37<br />
Digitales Speicherwunder läutet<br />
neues Zeitalter in der Radiologie ein 39<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Jahresabschluss<br />
Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung 44<br />
Bericht des Aufsichtsrates zum <strong>Teil</strong>konzernabschluss an die Hauptversammlung 45<br />
Lagebericht und <strong>Teil</strong>konzernlagebericht <strong>2002</strong> 46<br />
<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – <strong>Teil</strong>konzernbilanz zum 31.12.<strong>2002</strong> 56<br />
<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – <strong>Teil</strong>konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 59<br />
<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – Bilanz zum 31.12.<strong>2002</strong> 60<br />
<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – Gewinn und Verlustrechnung 63<br />
Anhang und <strong>Teil</strong>konzern- Anhang <strong>2002</strong> 64<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 77<br />
Organe 78<br />
Anschriften 80<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Die Kraft der Raubkatze auf Rädern im Fahrsicherheitstraining hautnah spüren 82<br />
Mit <strong>VR</strong> RACE und Jaguar zum Nürburgring 82<br />
Impressum 84<br />
3
Kompetenz und Kundennähe<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
14 15<br />
Maschinen, Fahrzeuge, Informationstechnologien, Anlagen,<br />
Immobilien: So umfassend wie die Palette der Investitionsgüter<br />
sind auch die <strong>Leasing</strong>-Lösungen und Dienstleistungen<br />
der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Für Kompetenz und Kundennähe bürgen<br />
die Unternehmensbereiche und Tochtergesellschaften des<br />
Eschborner Unternehmens.<br />
Unternehmensbereich Automotive:<br />
Mobile Komplettlösungen für den Mittelstand<br />
Fokussierung auf das Kerngeschäft, Handlungsspielraum und Kosteneffizienz stehen im Mittelpunkt des<br />
Interesses deutscher Firmen. Deshalb ist auch das Fuhrparkgeschäft im Kfz-<strong>Leasing</strong> besonders wachstumsstark.<br />
Hier bietet der Unternehmensbereich Automotive der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> seinen Kunden optimale Einkaufs-<br />
und Vermarktungsleistungen in Zusammenhang mit einer umfassenden Outsourcingkonzeption<br />
für den gesamten Fuhrpark. Mit der Integration des Unternehmensbereichs „Transportation“ mit seinem<br />
Eisenbahn- und Luftfahrzeug- sowie Nutzfahrzeuggeschäft und den Aktivitäten der vormaligen DVF im<br />
Fuhrparkbereich größer 50 Einheiten bildet Automotive die Marktsegmente Transportation, Fleet, Vendor-<br />
Services und Direkt ab. Das Angebot reicht vom Nutzfahrzeugleasing über das Kfz-Händlergeschäft bis<br />
zum Full-Service-<strong>Leasing</strong>. Auch im Markt für Nutzfahrzeuge liegt die Zukunft im Fuhrparkmanagement<br />
sowie in ergänzenden Serviceleistungen wie Wartung, Reparatur, Reifenersatz und Kraftstoff. Kfz-Händler<br />
werden künftig mit der neuen Online-Anwendung CARO (CAROnline) zur schnellen <strong>Leasing</strong>abwicklung<br />
unterstützt. Der internetbasierte, marktführende CarConfigurator ermöglicht im Privatkundensegment<br />
den direkten Kontakt zum Kunden. Mit diesen umfassenden Konzepten werden intensive Beratung,<br />
Produktinnovation und ein exzellenter technischer Service zur Verfügung gestellt.<br />
Harald Braunschuh · Tel.: 06196.99.3731 · Fax: 06196.99.3727 · automotive@vr-leasing.de
Unternehmensbereich CarWash:<br />
Tankstellen-Service garantiert zusätzliche Erträge<br />
Kaum eine Branche hat in den letzten Jahren einen so deutlichen Strukturwandel erfahren wie das<br />
Tankstellengewerbe. Die Zahl der Tankstellen hat sich seit Ende der 60er-Jahre <strong>von</strong> 48.000 auf knapp<br />
16.000 Betriebe reduziert, die Dienstleistungspalette grundlegend gewandelt. Wasch- und Shop-Geschäft<br />
gewinnen kontinuierlich an Bedeutung. Ein umfassender Service und ein umfangreiches Warenangebot<br />
eröffnen zusätzliche Ertragsmöglichkeiten. Alle Investitionen, die für den Betrieb und Erhalt einer Tankstelle<br />
notwendig sind, können mit den Leistungen des Unternehmensbereichs CarWash wirtschaftlich<br />
optimiert werden. Der Unternehmensbereich hat sich in den letzten Jahrzehnten auf dieses Marktsegment<br />
erfolgreich spezialisiert. Er hilft bei der Suche nach effizienten Lösungen und entwickelt produktspezifische<br />
<strong>Leasing</strong>konzepte. Tanken, Autowäsche, Ölwechsel, kleinere Reparaturen, Einkaufen oder nur mal einen<br />
Kaffee trinken, spürbare Wettbewerbsvorteile lassen sich fast nur über ein breites Angebot an Dienstleistungen<br />
erzielen. Das <strong>Leasing</strong>angebot des Spezialisten der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> reicht <strong>von</strong> der Waschanlage<br />
über die Ausstattung des Shop-Bereichs bis hin zur Werkstattausrüstung.<br />
Thomas Kliemann · Tel.: 089.9509.1166 · Fax: 089.9509.1161 · carwash@vr-leasing.de<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Unternehmensbereich BankPartner:<br />
Kundenorientiert im leistungsstarken Verbund<br />
Zwei Drittel aller mittelständischen Unternehmen nutzen zwischenzeitlich <strong>Leasing</strong>. Eine deutliche Steigerung:<br />
Vor zwei Jahren waren es noch 45 Prozent.<br />
Mit mehr als 1.500 Instituten und rund 18.000 Bankstellen ist das Netz der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
das dichteste Bankennetz Europas. Der rapide Wandel der Märkte stellt die gemeinsamen Verbundkunden<br />
vor immer neue Herausforderungen, auch in ihren Finanzierungskonzepten. Unsere Partnerbanken<br />
erkennen bei unseren gemeinsamen Kunden wichtige Entwicklungen und gestalten mit dem Unternehmensbereich<br />
BankPartner angemessene Lösungen. Die gesamte Kompetenz des Unternehmensbereichs<br />
BankPartner ist konsequent auf den jeweiligen Kundenbedarf fokussiert.<br />
Ob Fahrzeugfinanzierung oder Produktionsmaschinen-<strong>Leasing</strong>: BankPartner sichert das gesamte Finanzierungsspektrum<br />
der Bank vor Ort. Die Anwendungs-Software „<strong>VR</strong>-LeasyOnline“ unterstützt zusätzlich<br />
am Point of Sale die Beratung und garantiert eine professionelle Bearbeitung.<br />
Werner Zimmermann · Tel.: 06196.99.4327 · Fax: 06196.99.3249 · bankpartner@vr-leasing.de
18<br />
Aufgeräumt: Hans Christian Stöldt vom<br />
Unternehmensbereich BankPartner (l.) und<br />
Coronet-Geschäftsführer Dr. Timm Preusser.<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Global-Player aus dem Odenwald:<br />
Mit CORONET-Produkten putzt die Welt<br />
Jeder hat mit ihnen schon einmal die Zähne geputzt, die Wohnung gefegt, den<br />
Wagen gewaschen, die Wand gestrichen oder auf ihnen die Schuhe abgetreten<br />
– die Produkte der Firma CORONET sind Bestandteil unseres Alltags,<br />
oft auch unter Markennamen wie Colgate, The Body Shop, Fuchs oder Dr. Best.<br />
Auf leisen Sohlen hat sich der Familienbetrieb aus Südhessen zu einem Marktführer<br />
und einer innovativen Patentschmiede gemausert. Ein mittelständischer<br />
Global-Player mit 22 Tochtergesellschaften. Und Kunde der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>, die<br />
das <strong>Leasing</strong> der hochmodernen Maschinen realisierte.<br />
In den Produktionshallen <strong>von</strong> CORONET sind Ohrenschützer<br />
Pflicht. Überall rattert es, Räder drehen<br />
sich, hinter Plexiglasscheiben arbeiten Roboterarme<br />
schnell und präzise. Maschinen wie Nebendarsteller<br />
eines Science-Fiction-Streifens. Beim Namen allerdings<br />
hört die Fantasie auf: „Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine“<br />
klingt eben doch mehr nach<br />
Realität als nach Hollywood. Im Fachjargon heißt die<br />
futuristische Maschine kurz „E5“ und steht in Wald-<br />
Michelbach, einer 12.000-Einwohner-Stadt sowie<br />
Hauptsitz der Firma CORONET. Hightech im idyllischen<br />
Odenwald.<br />
1920 als „Hessische Hölzerwerke“ gegründet, entwickelte<br />
sich aus dem kleinen Spezialisten für Haushaltsprodukte<br />
die Firmengruppe CORONET mit 22<br />
Gesellschaften in Europa und Übersee. Rund 2.000<br />
Mitarbeiter weltweit entwickeln, produzieren und vermarkten<br />
Markenartikel für Haushalt, Malerbedarf,<br />
Haar-, Körper-, Kleider- und Mundpflege. Rund 7.000<br />
Produkte werden mittlerweile in mehr als 80 Länder<br />
verkauft. Und in immensen Stückzahlen: Eine Million<br />
Kleiderbügel werden pro Tag produziert. Und<br />
200 Millionen Zahnbürsten pro Jahr. Gesamtumsatz<br />
rund 240 Millionen Euro.<br />
Ursprünglich wurde der Standort in der malerischen<br />
Umgebung gewählt, weil die Firma vom Rohstoff ihrer<br />
Produkte <strong>von</strong> allen Seiten umgeben war. Holz spielt<br />
inzwischen kaum mehr eine Rolle. Und Hessen ist nur<br />
ein Punkt auf der Landkarte des global aktiven Unternehmens<br />
mit seiner Basis in Wald-Michelbach. „Wir<br />
wollen neue Märkte erschließen, aber den Standort<br />
auf jeden Fall halten“, sagt Geschäftsführer Dr. Timm<br />
Preusser. „Dies ist schließlich ein Familienunternehmen.“<br />
Kein Wunder also, dass Firmengründer Georg<br />
Weihrauch nach wie vor CORONET vorsteht. Der 75-<br />
Jährige ist jeden Tag um sieben Uhr im Büro und<br />
nimmt auch Termine in Übersee wahr. „Nur am Sonntag“,<br />
schmunzelt Preusser, „kommt Herr Weihrauch<br />
erst um acht in die Firma.“<br />
Das Bessere ist der Feind des Guten<br />
Die Produkte der„Hessischen Hölzerwerke“trugen<br />
den Markennamen Krone. „Um die Güte der Produkte<br />
zu unterstreichen“, so Preusser. Allerdings gab es<br />
mit der Zeit diverse Produkte gleichen Namens. Deshalb,<br />
und um der steigenden Internationalität gerecht<br />
zu werden, taufte Georg Weihrauch seine Firma in<br />
CORONET um. Preusser: „Ein Coronet ist das Diadem<br />
einer Königin und als Begriff weltweit bekannt.“<br />
Georg Weihrauchs Firmen-Philosophie lautet: Das<br />
Bessere ist der Feind des Guten. „Es gibt nichts, was<br />
man nicht noch ein wenig besser machen könnte.<br />
Deshalb haben wir uns diesem Grundsatz verschrieben“,<br />
ergänzt Dr. Preusser, seit zwei Jahren Geschäfts-<br />
19<br />
Lagermaterial:<br />
Borsten warten<br />
gebündelt auf die<br />
Besenproduktion.
20<br />
Zahnpflegechronik<br />
Technisches Meisterwerk: Die Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine ist<br />
eine CORONET-Eigenentwicklung und wird <strong>von</strong> der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> zurückverleast.<br />
führer. Ein Grundsatz, dem CORONET im In- und Ausland<br />
die Innovations- und Technologieführerschaft<br />
verdankt. In den Gängen des Stammhauses zeugen<br />
Patent-Urkunden vom Streben nach immer besseren<br />
Produkten.<br />
Sehr hoher Innovationsanteil<br />
CORONET hält mehr als 2.500 Patent- und Schutzrechte.<br />
„Kaum ein anderes Unternehmen hat einen so<br />
hohen Innovationsanteil“, glaubt Preusser. „Wir sind<br />
beispielsweise die einzige Firma in der Welt, die Zahnbürsten<br />
mit Laser beschriften darf. Dafür halten wir<br />
alle Patente.“ Diese Beschriftung sorgt dafür, dass der<br />
gesundheitsbewusste Zahnpfleger anhand eines<br />
Strichs entlang der Borsten weiß, wann der Zeitpunkt<br />
zum Wechsel der Bürste gekommen ist. Ein innovatives<br />
Detail für einen riesigen Markt: Sieben Milliarden<br />
Zahnbürsten werden pro Jahr weltweit verbraucht.<br />
Die Firma CORONET produziert pro Jahr rund 200 Millionen Zahnbürsten – ein guter Beleg dafür, dass Dentalhygiene<br />
heute in aller Munde ist. Sieben Milliarden Zahnbürsten werden weltweit hergestellt, 95 Prozent der<br />
Deutschen besitzen eine – wenn auch Fachleute glauben, dass höchstens ein Drittel da<strong>von</strong> die richtige Putztechnik<br />
beherrscht. Mundreinigung an sich lag aber schon bei den Chinesen, Römern, Griechen und sogar<br />
schon beim Homo habilis vor 1,8 Millionen Jahren im Trend. Knochenfunde aus Tansania zeigen, dass der Frühmensch<br />
sein Gebiss mit Zahnstochern säuberte. Der Vorläufer der Zahnbürste geht mehrere tausend Jahre<br />
zurück. Dieser so genannte Kaustock wurde aus kleinen Zweigen oder Baumwurzeln erstellt, die man so lange<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Die Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine<br />
– kurz E5 – wurde, genauso wie ihre „Schwester“ E4,<br />
für eben diesen Markt <strong>von</strong> CORONET selbst entwickelt<br />
und gebaut. Nur mit dem Unterschied, dass die<br />
E4 im Werk Todtnau (Schwarzwald) steht. Maschinen<br />
wie diese beiden gibt es nicht <strong>von</strong> der Stange. Und<br />
selbst wenn, würden sie den Ansprüchen <strong>von</strong> CORO-<br />
NET kaum genügen.<br />
Jede Borste einzeln eingeschweißt<br />
Mit diesen beiden Maschinen hat CORONET bewiesen,<br />
dass es möglich ist, die hohen Standards des<br />
deutschen Lebens- und Bedarfsmittelgesetzes (LBMG)<br />
einzuhalten. „Wir sind die einzige Firma, die Zahnbürsten<br />
nach dem LBMG herstellen kann“, unterstreicht<br />
Dr. Preusser die Besonderheit der Eigenentwicklungen.<br />
„Jede einzelne Borste wird eingeschweißt,<br />
die Borsten bleiben frei <strong>von</strong> Riefen und<br />
Spalten.“ Damit wird verhindert, dass sich Bakterien<br />
in möglichen Zwischenräumen festsetzen. Die Konkurrenz<br />
hinkt der Gesetzeslage noch hinterher, darf<br />
aber wegen des Bestandsschutzes zunächst weiter<br />
wie bisher produzieren. Mittelfristig wird sie aber<br />
nachziehen müssen. Entweder mit Eigenentwicklungen<br />
oder als Lizenznehmer <strong>von</strong> CORONET. Die Odenwälder<br />
waren mit ihrer Technologie jedoch wieder<br />
einen Schritt voraus.<br />
Um die Entwicklung und die Beschaffung der innovativen<br />
Maschinen zu realisieren, wandte sich<br />
CORONET an <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Da die Volksbank Weinheim<br />
seit Jahren die Hausbank der Firma ist, war der<br />
Kontakt nach Ettlingen schnell hergestellt. Hans<br />
Christian Stöldt ist dort regionaler Verkaufsleiter des<br />
Unternehmensbereichs BankPartner und der Ansprechpartner<br />
für das Familienunternehmen. „Ich<br />
spreche die Sprache der Menschen hier“, beschreibt<br />
der gebürtige Weinheimer seinen Heimvorteil im täglichen<br />
Umgang. Schließlich ist Weinheim nur einen<br />
Katzensprung <strong>von</strong> Wald-Michelbach entfernt. „Nachdem<br />
CORONET die E4 und E5 entwickelt und aufgebaut<br />
hatte, haben wir die fertigen Maschinen gekauft<br />
und zurückverleast“, beschreibt Stöldt das Sale-and-<br />
Widerborstige Hightech: In einem Elektrozahnbürstenkopf<br />
steckt jede Menge Wissenschaft.<br />
kaute oder stampfte, bis an einem Ende die Fasern lose wurden und diese zu einer rauen Bürste formbar<br />
waren. Die Bürstenoberfläche fühlte sich an, als kaue man auf einem Zahnstocher. Auch der griechische Philosoph<br />
Aristoteles (384 bis 322 v.Chr.) riet Alexander dem Großen, seine Zähne jeden Morgen mit einem „dünnen<br />
Leinentuch, das ein wenig rau ist“, zu putzen. Diese Art der Verwendung <strong>von</strong> Leinen wurde erst 1602<br />
schriftlich veröffentlicht. William Vaughan gab 15 Anweisungen zur Erhaltung der Gesundheit an, indem<br />
sich „die Menschen nach jedem Essen den Mund waschen, mit einem leicht geöffneten Mund<br />
schlafen und sich morgens die Zähne mit einem Leinentuch abreiben“.<br />
21
22<br />
Flotte Putzgeräte:<br />
Spülbürsten in<br />
Walform laufen<br />
vom Band.<br />
Zahnpflegechronik<br />
Lease-Back-Modell. Der Bau- und Entwicklungsaufwand<br />
wurde zum <strong>Teil</strong> in den Kaufpreis mit einberechnet.<br />
„Ein Vertragsbestandteil ist die Zusage, dass nur<br />
CORONET die Maschinen kaufen darf. Auf diese Weise<br />
wird die Forschungsleistung geschützt und das<br />
Werksgeheimnis bewahrt.“<br />
Hightech steckt auch in jedem Besen<br />
Nicht nur in Zahnbürsten steckt Hightech. Selbst<br />
vermeintlich schlichte Kehrbesen sind bei näherem<br />
Hinsehen eine Wissenschaft für sich. Was Kunden<br />
im Baumarkt vermutlich kaum interessiert, ist für<br />
Profis im Reinigungsgeschäft eine Offenbarung. Aus<br />
dem Hause CORONET gibt es beispielsweise Besen<br />
aus Naturhaar (für glatte, trockene Böden, auch im<br />
Außenbereich), Kokos (weiche, druckempfindliche<br />
Naturfaser für nicht zu grobe und trockene Böden),<br />
Arenga (mittelgrobe Naturfaser für möglichst trockene<br />
Böden im Außenbereich), Piassava (robuste<br />
Naturfaser für grobe Böden mit Nässeeinwirkung)<br />
und Elasdur (robuste Kunststofffaser für grobe Böden<br />
mit Nässeeinwirkung). Und es war die Besenmaschine<br />
C 224 MT, die vor zwei Jahren den Beginn der Zusammenarbeit<br />
zwischen Hersteller und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> markierte.<br />
„Dieser vierachsige Fertigungsautomat dient<br />
bei uns dem Bohren, Stopfen und Fertigarbeiten <strong>von</strong><br />
Bürsten und Besen“, sagt Schlossermeister Volker<br />
Schneider und kämpft mit seiner Stimme gegen den<br />
Lärm in der Halle an. Schneider ist für Instandhaltung<br />
und Betrieb der Maschinen zuständig. „Die gestopften<br />
Besen werden dann vollautomatisch entnommen<br />
und an die angebaute Fertigungsmaschine übergeben.“<br />
Etwas weiter rattert ein anderes Ergebnis der Zusammenarbeit:<br />
eine Spülbürstenmaschine. Die Griffe<br />
sind blau und in der Form eines Wals. „Das ist unsere<br />
Fun-Line“, wirft Dr. Preusser ein und verweist auf die<br />
Bandbreite dieser neuen Kollektion. Spülbürsten in<br />
Form <strong>von</strong> fliegenden Enten, Bürsten in Trollform oder<br />
das Zahnbürstenduo mit dem Namen „Romeo und<br />
Julia“. Bunt und witzig. „Die Farbgebung ist dem Zeitgeist<br />
unterworfen“, meint der Geschäftsführer mit<br />
einem Grinsen,„morgen ist der Wal dann womöglich<br />
pink.“<br />
Die Fun-Line ist seit 1999 auf dem Markt und hat<br />
den Nerv vieler Kunden getroffen. Es sind jedoch die<br />
herkömmlichen und weniger farbenfrohen Produkte,<br />
die das Kerngeschäft <strong>von</strong> CORONET ausmachen. Eben<br />
ganz„normale“Besen, Bürsten, Pinsel oder Wischlappen.<br />
Alles Artikel, bei denen es nur mit der Investition<br />
in hoch effiziente und hoch technisierte Fertigung gelingt,<br />
gegen Unternehmen aus Billigländern zu bestehen.<br />
Wobei man gerade dort wenig Hemmungen<br />
zeigt, das abzukupfern, was bei CORONET ersonnen<br />
wurde.<br />
Vorsprung durch Weiterentwicklung<br />
Auf dem Gang zu seinem Büro zeigt Dr. Timm<br />
Preusser Plakate mit der ironisch gemeinten Aufschrift:<br />
„Inspiration für die ganze Welt“. Die Motive<br />
zeigen jeweils ein Original-CORONET-Produkt, daneben<br />
eine Kopie. Und eine „Urkunde“, ausgestellt vom<br />
Verein „Plagiarius e.V.“ an die kopierende Firma. „Eine<br />
Auszeichnung für die Ähnlichkeit seines Produkts mit<br />
dem der Firma CORONET“, lautet süffisant die klare<br />
Abmahnung. Den goldenen Gartenzwerg namens<br />
Der Römer Plinius der Jüngere (61 bis 113 n. Chr.) hatte entdeckt, dass eine Geiersfeder als Zahnstocher Mundgeruch<br />
verursachen würde, ein Stachel eines Stachelschweins aber geeignet sei, „weil es die Zähne festige“.<br />
Der erste überzeugte Zähneputzer war vermutlich der Prophet Mohammed (570 bis 632). Zumindest soll er folgenden<br />
hygienischen Aufruf getan haben: „Ihr sollt euren Mund reinigen, denn dies ist der Weg für die Lobpreisung<br />
Gottes.“ Mohammed schnitzte sich zur Zahnreinigung Holzstäbchen aus Wurzeln, deren Ende er<br />
durch Kauen oder Plattklopfen ausfaserte. Aber erst 1498 wurde in China ein pinselförmiges Gerät erwähnt,<br />
das der Zahnreinigung diente. Im Abendland war die Zahnbürste lange Zeit dem Adel und reichen Handels-<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Borstenbegutachtung: Volker Schneider (l.) und Georg Hartfelder schauen sich zwei Ergebnisse der<br />
Besenproduktion in Wald-Michelbach an.<br />
Plagiarius gibt es zur roten Karte dazu. Auf den allerdings<br />
sind die Nachmacher zuweilen sogar noch stolz.<br />
„Als wir kürzlich in China eine Werksbesichtigung gemacht<br />
haben“, erzählt Dr. Preusser, „stand doch im<br />
Foyer tatsächlich dieser Gartenzwerg. Als Trophäe.<br />
Ich dachte, ich sehe nicht richtig.“ Doch so ärgerlich<br />
diese Plagiate seien, „sie sind ja auch Komplimente<br />
für unsere Leistung.“ Und an die kommt eben kein an-<br />
derer so leicht heran. Der Vorsprung stimmt, weil die<br />
eigenen Produkte ständig weiterentwickelt werden<br />
und neue hinzukommen. Wer das Beste will, kommt<br />
an CORONET am Ende eben nicht vorbei.<br />
familien vorbehalten. Erst 1749 tauchte sie erstmals im Universallexikon der Wissenschaftlichen Künste auf.<br />
So schrieb Friedrich Schiller, dass er 1773 bei seinem Eintritt in die„Herzogliche hohe Carls-Schule“eine Zahnbürste<br />
mitzubringen hatte. In England wurde 1780 die erste moderne Zahnbürste vorgestellt, deren Handgriff<br />
aus Knochen und deren Borsten in Löchern verdrahtet war. Bei den herkömmlichen Bürsten jener Zeit handelte<br />
es sich um Bock-, Ross- oder Schweineborsten. Um 1920 herum begann in den USA die Ära der künstlichen<br />
Borste. Dr. Robert Hutson erfand die erste Zahnbürste mit weich gerundeten Nylonborsten – er nannte das<br />
Produkt „Oral-B“.<br />
23
Unternehmensbereich Immobilien: <strong>Leasing</strong><br />
schafft Vorteile und Freiräume für Investitionen<br />
Wer bauen will, braucht Geld. Das gilt für mittelständische Unternehmen genauso wie für den privaten<br />
Haushalt. Dabei ist die Wahl der Finanzierungsform und die Auswahl des Partners entscheidend für den<br />
wirtschaftlichen Erfolg der Investition. Bei <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> sind die gewerblichen Immobilien unserer Kunden<br />
das Kerngeschäft.<br />
Immobilienprofis sorgen für beste Nutzungsvoraussetzungen bei günstigem Preis. Wir planen für Sie<br />
als späteren Eigentümer maßgeschneidert mit dem Bauprofi im eigenen Haus, der <strong>VR</strong> BAUREGIE.<br />
Finanzierungsfachleute sorgen in enger Abstimmung mit den Unternehmen unseres FinanzVerbundes<br />
für ausgeklügelte Finanzierungskonditionen mit niedrigen Zinsen. Die gewonnene Liquidität verbessert<br />
Ihre Bilanzstruktur und schafft Freiräume, sich auf Ihre Kernkompetenz zu konzentrieren. <strong>Leasing</strong> verbindet<br />
die Vorteile des Eigentums mit denen der Miete Gewinn bringend. Professionelles Projektmanagement<br />
und <strong>Leasing</strong> ermöglichen es, die Immobilie aus einer Hand als „Komplett-Paket“ anzubieten.<br />
Dr. Peter Schmidt-Breitung · Tel.: 06196.99.4200 · Fax: 06196.99.4197 · immobilien@vr-leasing.de<br />
Manfred Becker · Tel.: 06196.99.4319 · Fax: 06196.99.3297 · immobilien@vr-leasing.de<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
<strong>VR</strong> BAUREGIE: Individuelle Immobilienprojekte<br />
als Komplettlösung aus einer Hand<br />
Damit Entwicklung und Planung <strong>von</strong> Immobilien nicht zum Abenteuer werden, sind zuverlässige Partner<br />
gefragt. Die <strong>VR</strong> BAUREGIE als Tochterunternehmen der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört seit über 25 Jahren zu den<br />
führenden Gesellschaften für das Projektmanagement.<br />
Gemeinsam mit strategischen Partnern entwickelt sie Nutzungskonzepte und individuelle Systemlösungen,<br />
ausgerichtet auf die jeweiligen Anforderungen des Kunden. Die Betreuung erfolgt in jeder Projektphase:<br />
<strong>von</strong> der Bedarfsanalyse über die Standortbeurteilung, die Projektentwicklung, die Generalplanung bis<br />
hin zur kompletten Errichtung der Immobilie. Unabhängig da<strong>von</strong>, ob es sich um eine Lagerhalle handelt<br />
oder ein komplexes Bürogebäude. Alles ist kosteneffizient aufeinander abgestimmt und das Resultat der<br />
Gesamtkonzeption ist messbarer Erfolg: Beraten, Planen, Finanzieren, Managen, Bauen. So erhält jeder<br />
Kunde genau die Leistung, die das Projekt erfordert. Professionelles Projektmanagement und <strong>Leasing</strong><br />
bieten dem Kunden die Immobilie als Komplettpaket aus einer Hand.<br />
Peter Rothmann · Tel.: 06196.99.4100 · Fax: 06196.99.4198 · peter.rothmann@vr-bauregie.de<br />
Dr. Peter Schmidt-Breitung · Tel.: 06196.99.4200 · Fax: 06196.99.4197 · peter.schmidt-breitung@vr-bauregie.de<br />
25
Unternehmensbereich International Business:<br />
EU-Erweiterung eröffnet neue Geschäftsfelder<br />
Die Märkte mit dem größten Wachstum liegen laut einer BDI-Prognose im Osten. <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> ist seit<br />
rund sechs Jahren durch ihr Joint Venture, VB<strong>Leasing</strong> International Holding GmbH (VBLI), in Mittel- und<br />
Osteuropa tätig. Über die VBLI ist die <strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien,<br />
Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien vertreten. Ferner hat sie eine Tochtergesellschaft<br />
in Ungarn, die Lombard Pénzügyi és Lízing Rt. In Westeuropa setzt die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> auf Kooperationen<br />
bzw. strategische Allianzen mit europäischen (genossenschaftlichen) <strong>Leasing</strong>gesellschaften und die Intensivierung<br />
des Cross-Border-Geschäfts. Die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört zur UNICO-Group, einer europäischen<br />
Allianz <strong>von</strong> sechs großen genossenschaftlichen Banken und <strong>Leasing</strong>gesellschaften. Wer sich im Ausland<br />
engagieren will, braucht genaue Kenntnisse der Steuer- und Rechtssysteme, der Finanz- und Absatzmärkte.<br />
Das Zusammenwachsen Europas fordert zunehmend verschiedenartige Anforderungen der Kunden nach<br />
länderübergreifenden Finanzdienstleistungen – auch im Bereich des Mittelstandes. Der Unternehmensbereich<br />
International Business hat die Dienstleistungen der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> auf die grenzüberschreitenden<br />
Interessen der Kunden ausgerichtet und ein europaweites Netzwerk aufgebaut.<br />
Roland Quiring · Tel.: 06196.99.3460 · Fax: 06196.99.3491 · internationalbusiness@vr-leasing.de<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Unternehmensbereich Machinery:<br />
Investitionssicherheit im Maschinen-<strong>Leasing</strong><br />
Verbesserte Produktionstechniken und kürzer werdende Innovationszyklen sind für das verarbeitende<br />
Gewerbe Chance und Herausforderung zugleich. Wer in Maschinen und Ausrüstungen investiert, erlangt<br />
Kosten- und Qualitätsvorteile. <strong>Leasing</strong> bietet dabei die Möglichkeit, flexibel und liquiditätsschonend<br />
Markt- und Absatzchancen zu verbessern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>-<br />
Gruppe ihre speziellen Objekt- und Branchenkenntnisse im Bereich Maschinen und Ausrüstungen im<br />
Unternehmensbereich Machinery konzentriert. Die Kernsegmente liegen im Maschinenbau, der druckverarbeitenden,<br />
Metall-, Kunststoff- und Holz verarbeitenden Industrie sowie in Land- und Baumaschinen.<br />
Neben diesen Investitionsgütersegmenten betreut der Unternehmensbereich Machinery auch Kooperationen<br />
in der Energiewirtschaft. Er unterstützt seine Partner mit individuell entwickelten <strong>Leasing</strong>konzepten<br />
und intelligenten Services. Bei der Vertragsgestaltung stehen die individuellen Kundenwünsche im Mittelpunkt:<br />
auftragsbezogener Maschineneinsatz, Bilanzierung nach internationalen Vorschriften und eine<br />
optimale Versicherung. Fundierte Expertisen über den Wertverlauf sorgen für eine professionelle Vermarktung<br />
der gebrauchten Güter.<br />
Klaus Ressel · Tel.: 06196.99.3133 · Fax: 06196.99.3197 · machinery@vr-leasing.de<br />
27
28<br />
Energie für den Kunden: Oliver Heitzer, bei entega<br />
Projektmanager im Bereich Contracting.<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Wo einst die Römer bauten, liefert<br />
entega Kälte und Wärme mit Esprit<br />
Die spinnen, die Römer? Von wegen. Sie waren ihrer Zeit weit voraus. Denn als<br />
die Germanen noch um ein Lagerfeuer saßen, hatten die römischen Ingenieure<br />
bereits die so genannte Hypokaustheizung erfunden. Diese wärmte sowohl<br />
das Wasser als auch die Luft vom Fußboden aus und war in der Lage, große<br />
Räume nicht nur zu beheizen, sondern auch zu klimatisieren. Bei neunzigprozentiger<br />
Ausnutzung der Energie. Was vor 2000 Jahren ein Geniestreich war, ist<br />
heute – auch in Germanien – längst Alltag. Das Streben nach innovativen Konzepten<br />
sorgt aber dafür, dass auch die heutigen Energieversorger zumindest<br />
mit kleinen Geniestreichen um Kunden werben. So auch die entega GmbH: Mit<br />
dem Partner <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> hat das Darmstädter Unternehmen die Klimatisierung<br />
der neuen Römer-Passage in Mainz realisiert. Ein Projekt, das nur deswegen ins<br />
Stocken geriet, weil ausgerechnet die einfallsreichen Römer am Standort der<br />
Passage einen Tempel errichtet hatten.<br />
Es heißt, Kaiser Vespasian (9 bis 79 n. Chr.) sei <strong>von</strong><br />
entwaffnendem und oft albernem Humor geprägt<br />
gewesen. So klang es wie ein kaiserlicher Witz mit<br />
arg verspäteter Pointe, als Bauarbeiter in der Mainzer<br />
Innenstadt im Jahr 2000 auf Reste einer römischen<br />
Tempelanlage aus der Zeit der Regentschaft Vespasians<br />
stießen. Nur wenige Monate nach dem Spatenstich<br />
für die neue Römer-Passage, die damals noch<br />
Lotharpassage heißen sollte, mussten die Bauarbeiten<br />
für einen längeren Zeitraum unterbrochen werden.<br />
Die Archäologen waren verzückt, der Bauherr, die<br />
Aufbaugesellschaft Lotharpassage GmbH & Co. KG,<br />
verstimmt. Den humorvollen Imperator hätte sein<br />
Einfluss auf die Zukunft sicherlich sehr amüsiert – galt<br />
die entdeckte Opferstätte unter anderem doch auch<br />
Isis, der persönlichen Schutzgöttin Vespasians.<br />
Um den Tempel herum gebaut<br />
„Wer in Mainz baut, muss auf solche Überraschungen<br />
gefasst sein“, schmunzelt Bernhard Fenn, Leiter<br />
des Vertriebs Geschäftskunden beim Energieversorger<br />
entega, die mit der Wärme- und Kältelieferung für<br />
die komplette Passage betraut wurde. Wegen des<br />
Fundes wurde die Passage umgeplant und der römische<br />
Tempel in das architektonische Gesamtkonzept<br />
integriert. „Trotzdem mussten wir unsere Leistungswerte<br />
und die Kalkulation aber nicht ändern“, erklärt<br />
Fenn. „Außerdem beginnt unser Vertrag erst mit<br />
der Energieversorgung.“ Auch das Angebot der<br />
<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>, dem Eigentümer der Wärme- und Kälteanlagen<br />
für die Passage und <strong>Leasing</strong>partner der<br />
entega, musste nicht modifiziert werden. „Die Wartezeit<br />
auf unser Geschäft war eben ein wenig länger“,<br />
sagt Horst A. Leonhardt, Leiter Energie & Umwelt<br />
beim Unternehmensbereich Machinery. Kein kleines<br />
Geschäft: Die Gesamtinvestition für Fernwärmeübergabestation,<br />
Gebäudeleittechnik und Kältemaschinen<br />
belief sich auf 1,2 Millionen Euro.<br />
Die entega GmbH wurde 1999 als Tochterunternehmen<br />
der HE<strong>AG</strong> Versorgungs <strong>AG</strong> und der Stadtwerke<br />
Mainz <strong>AG</strong> gegründet. Im Jahr <strong>2002</strong> hat zudem<br />
die Südhessische Gas und Wasser <strong>AG</strong> ihren Erdgasvertrieb<br />
der entega übertragen. Der Markenname setzt<br />
sich zusammen aus en = Energie und tega = Dach. Ein<br />
29<br />
Geniestreich der<br />
Römer: Die Hypokaustheizung<br />
wärmte<br />
Wasser und Luft<br />
vom Fußboden aus.
30<br />
Liberalisierung<br />
Energiedach also, unter dem das Know-how der Mutterhäuser<br />
und ein Stromabsatzvolumen <strong>von</strong> rund sieben<br />
Milliarden sowie ein Gasabsatzabkommen <strong>von</strong><br />
12,2 Milliarden Kilowattstunden vereint wird. „Wir<br />
bieten unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket<br />
zu einem marktgerechten Preis – alles aus einer Hand“,<br />
beschreibt Diplom-Ingenieur Bernhard Fenn die Philosophie<br />
seines Hauses. Eine Philosophie, die schon im<br />
Firmenlogo als „Energie mit Esprit“ beschrieben und<br />
<strong>von</strong> rund 130 Mitarbeitern umgesetzt wird. Mit diesem<br />
Slogan und innovativen Konzepten wirbt entega<br />
um Kunden, die seit der Liberalisierung des Strommarkts<br />
1996 ihren Energieversorger frei wählen können.<br />
Derzeit versorgen die Darmstädter rund 40.000<br />
Geschäfts- und 650.000 Privatkunden im Rhein-Main-<br />
Gebiet mit Energie.<br />
Beim Bauprojekt im Herzen der Mainzer Innenstadt<br />
hatte am 13. Februar 2003 das Warten für alle Beteiligten<br />
ein Ende: Die Römerpassage wurde vom rheinland-pfälzischen<br />
Ministerpräsidenten Kurt Beck eröffnet.<br />
Der ursprüngliche Name Lotharpassage war nach<br />
dem Fund des römischen Tempels schnell geändert<br />
worden. Auf einer Mietfläche <strong>von</strong> rund 9.500 Quadratmetern<br />
präsentieren sich 40 Shops auf drei Ebenen.<br />
„Wir gehen <strong>von</strong> 15.000 Menschen aus, die hier<br />
täglich ein- und ausgehen“, sagt Projektsteuerer<br />
Volker Henn <strong>von</strong> den Mainzer Stadtwerken, einem<br />
der entega-Gesellschafter. Henn: „Wir <strong>von</strong> der Muttergesellschaft<br />
sind der technische Dienstleister der<br />
entega. Wir kümmern uns um die gesamte Klimatechnik,<br />
die im Rahmen des Vertrags <strong>von</strong> uns errichtet,<br />
betrieben und in Stand gehalten wird.“ Oberhalb des<br />
Bernhard Fenn,<br />
Leiter des Vertriebs<br />
Geschäftskunden,<br />
mit seiner Assistentin<br />
Kirstin Chesi.<br />
Ein neues Gesetz war der Impuls zur Gründung des Energielieferanten entega. Als am 24. April 1998 das Energiewirtschaftsgesetz<br />
in Kraft trat, änderte es die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt: Der Strommarkt<br />
wurde geöffnet, die regionalen Anbieter verloren nach über 60 Jahren ihre Monopolstellung. Kaufte man<br />
vorher noch Strom, der aus der Steckdose kam, bei demjenigen, an dessen Leitung man hing, konnte der<br />
Kunde den Energieversorger frei wählen. Damit überregionale Anbieter zum Zuge kommen können, müssen<br />
seither die Netzbetreiber vor Ort ihre Leitungen auch für Konkurrenten zur Verfügung stellen. Die neuen<br />
Wettbewerbsbedingungen forcierten den Zusammenschluss <strong>von</strong> Anbietern zu größeren und leistungsfähigeren<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Besucherstroms wurde auf weiteren 6.500 Quadratmetern<br />
Raum für Wohnungen und Büros geschaffen.<br />
Im Keller wird der Isis-Tempel mit Hologrammen,<br />
Lichteffekten und Multimediaeinsatz in Szene gesetzt.<br />
Dem Tempel vorgelagert wurde die „Taberna Archaeologica“,<br />
ein Infozentrum, <strong>von</strong> dem aus die Besucher<br />
über eine Treppe herab eine Zeitreise beginnen können.<br />
Unter einem Sternenhimmel des Jahres 75 umrunden<br />
sie dann auf gläsernen Stegen die antiken Architekturreste.<br />
Und all das wohl temperiert – entega<br />
sei Dank.<br />
Fullservice für den Kunden<br />
Für den Schuss Esprit, den der entega-Slogan verspricht,<br />
sorgt auch Oliver Heitzer. Und das nicht nur<br />
wegen seines Namens, dessen Nennung gerade am<br />
Telefon immer wieder die gleiche Reaktion hervorruft:<br />
Herr Heitzer vom Wärmeversorger. Ha, ha. „Und<br />
jeder, der diesen Scherz macht, glaubt das Urheberrecht<br />
zu haben“, lacht der 37-Jährige. Heitzer („mit<br />
tz“) ist ein Mann der ersten Stunde im Bereich Contracting.<br />
„Wir finanzieren, planen, errichten und betreiben<br />
Anlagen zur Erzeugung <strong>von</strong> Wärme oder Kälte<br />
im Gebäude des Kunden.“ Kunden wie die Mainzer<br />
Aufbaugesellschaft. „Bei allen Anlagen tragen wir<br />
das volle Betriebsrisiko.“ Und Bernhard Fenn ergänzt:<br />
„Was für den Kunden ein Risiko wäre, ist unser Standardgeschäft.“<br />
Natürlich sichert sich entega selbst ab.<br />
Fenn: „Die Auswertung der relevanten Daten laufender<br />
Projekte, das Know-how unseres Partnernetzwerks<br />
und die Aufbereitung sämtlicher Daten des<br />
aktuellen Projekts ermöglichen uns die Minimierung<br />
der technischen und finanziellen Projektrisiken.“<br />
Shopping im Herzen der Innenstadt:<br />
Täglich flanieren rund 15.000 Menschen<br />
durch die lichtdurchflutete Römerpassage.<br />
Die entega überwacht die Anlage – schon im eigenen<br />
Interesse – rund um die Uhr, gewährleistet<br />
einen 24-Stunden-Notdienst und rechnet direkt auch<br />
mit den Mietern ab. Das Rundum-Sorglos-Paket eben.<br />
Oliver Heitzer: „Somit entlasten wir den Eigentümer<br />
des Gebäudes <strong>von</strong> allen Aufgaben, dieser kann sich<br />
ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren.“ Ein weiterer<br />
Clou beim Contracting ist, dass entega nicht<br />
Strom oder Gas liefert, sondern eine umgewandelte,<br />
veredelte Energie wie Wärme, Kälte oder Licht in<br />
Verbindung mit den genannten Dienstleistungen. „Zu<br />
einem gleich bleibenden, niedrigen Grundbetrag“,<br />
betont der gelernte Elektrotechniker Heitzer.<br />
Unternehmen. So taten sich im Rhein-Main-Gebiet 1999 die Darmstädter HE<strong>AG</strong> Versorgungs <strong>AG</strong> und die Stadtwerke<br />
Mainz <strong>AG</strong> zur entega GmbH zusammen. Im Jahr <strong>2002</strong> gesellte sich dann noch die Südhessische Gas<br />
und Wasser <strong>AG</strong> dazu und übertrug ihren Erdgasvertrieb der entega. Während bis zum April 1998 die Strompreise<br />
in Deutschland für Industrie- und Privatkunden über denen in anderen Industrienationen lagen, sind sie seit<br />
der Liberalisierung vor fünf Jahren deutlich gesunken. Dazu hat auch die Energiebörse in Leipzig beigetragen,<br />
die <strong>2002</strong> aus der Leipzig Power Exchange und der European Energy Exchange in Frankfurt am Main hervorgegangen<br />
ist. An der European Energy Exchange (EEX) werden Strom, Gas und andere Energieträger ähnlich<br />
31
32<br />
Horst A. Leonhardt (l.)<br />
und Lars Immel<br />
betreuen bei<br />
<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> den<br />
Kunden entega.<br />
Liberalisierung<br />
Transparenz als Grundsatz<br />
Der günstige Preis für den Bauherrn der Römerpassage<br />
wurde auch ermöglicht durch das attraktive<br />
Finanzierungsmodell der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. „Allerdings<br />
halten wir uns beim Contracting enorm im Hintergrund“,<br />
erläutert Horst A. Leonhardt vom Unternehmensbereich<br />
Machinery. „Der Ansprechpartner<br />
für den Kunden soll nur die entega sein.“ Selbstverständlich<br />
weiß die Aufbaugesellschaft Lotharpassage,<br />
dass die Wärme- und Kältetechnik der Passage der<br />
<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört. „Transparenz ist einer unserer<br />
Grundsätze im Verhältnis zum Kunden“, sagt Oliver<br />
Heitzer, der erklärt, warum die Wahl des Kooperationspartners<br />
auf die Eschborner <strong>Leasing</strong>experten gefallen<br />
ist: „Wenn wir Contracting offerieren, bieten wir ein<br />
Komplettpaket an. Dafür brauchen wir einen starken<br />
Partner, um mit wettbewerbsfähigen Finanzierungskonditionen<br />
an den Start zu gehen.“<br />
Die Römer-Passage ist nicht das erste gemeinsame<br />
Projekt, aber sicherlich das renommierteste <strong>von</strong><br />
entega und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Eine Zusammenarbeit, die<br />
laut Bernhard Fenn „zwei gleichwertige Partner zusammengebracht<br />
hat, die auf Augenhöhe miteinander<br />
kommunizieren.“ Es gibt einige Parallelen: Beide<br />
sind der Industrie und dem Mittelstand verbunden,<br />
beide haben die regionale Nähe zu den Kunden als<br />
Wettbewerbsvorteil – die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> mit den Volksbanken<br />
Raiffeisenbanken vor Ort, entega durch<br />
41 Kundenberater im Vertriebsgebiet. „Das Finanzierungsmodell<br />
für die Wärme- und Kältetechnik dieser<br />
Passage sieht eine Vertragslaufzeit <strong>von</strong> 15 Jahren<br />
vor“, erklärt Horst A. Leonhardt beim Rundgang durch<br />
die Katakomben des Mainzer Neubaus. Die silbernen<br />
Rohre der gewaltigen Lüftungsanlage glänzen wie<br />
Weihnachtskugeln und winden sich durch die Kellerräume<br />
wie eine endlos erscheinende Schlange. Eine<br />
ebenso strahlende Erscheinung ist auch die Kältemaschine<br />
auf dem Dach, in deren Oberfläche sich der<br />
nahe Mainzer Dom spiegelt. „Ein Jahr lang haben rund<br />
15 Mitarbeiter am Aufbau der Klimatechnik hier gearbeitet“,<br />
betont Volker Henn <strong>von</strong> der Stadtwerke<br />
Mainz <strong>AG</strong>. Der Jahreswärmebedarf der Römerpassage<br />
wird auf 2,7 Millionen Kilowattstunden (KWh), der<br />
Kältebedarf pro Jahr auf 1,3 Millionen KWh geschätzt.<br />
„200.000 Kubikmeter kalte oder warme Luft werden<br />
pro Stunde umgewälzt und erneuert“, sagt Henn und<br />
tätschelt die silberne „Schlange“, als wolle er mit<br />
dieser Handbewegung den reibungslosen Betrieb<br />
unterstützen. Beeindruckende Daten der 1,2 Millionen<br />
Euro teuren Anschaffung. „Da das Investitionsvolumen<br />
bei dieser aufwändigen Anlage so hoch ist und<br />
die Kapitalrückflüsse niedrig sind, bediente sich die<br />
entega unserer Erfahrung“, nennt Leonhardt einen<br />
weiteren Grund der mittlerweile intensiven Zusammenarbeit.<br />
„Wir haben mehrmals pro Woche miteinander<br />
telefoniert“, beschreibt Oliver Heitzer den regelmäßigen<br />
Kontakt mit <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> zu der Zeit, als die Vertragswerke<br />
abgestimmt werden mussten. In der<br />
Folge wurde für die entega und ihren Kunden, die<br />
Aufbaugesellschaft Lotharpassage, ein bilanzneutrales<br />
Finanzierungsmodell entwickelt, das Vorteile<br />
für alle Beteiligten bietet. Die Aufbaugesellschaft<br />
muss beim Bau weniger Geld ausgeben, da die Kälteund<br />
Wärmetechnik nicht zum Gebäude gehört. Die<br />
entega least zu festen <strong>Leasing</strong>raten liquiditätsscho-<br />
wie an der Frankfurter Aktienbörse gehandelt. Am Auktionsmarkt gibt es die Möglichkeit, Kauf- und Verkaufsgebote<br />
für Einzelstunden und Paketgebote zu platzieren. In das Jahr 2003 ist die EEX mit einem Höchstumsatz<br />
gestartet. Insgesamt wurden im Januar 5,2 Milliarden Kilowattstunden umgesetzt. An der EEX handeln 114<br />
Unternehmen aus zwölf Ländern. Auch die entega ist dabei. Oliver Heitzer: „Einen <strong>Teil</strong> des Angebots handeln<br />
wir in Leipzig frei aus, einen anderen <strong>Teil</strong> beziehen wir <strong>von</strong> festen Lieferanten.“ Für die Kunden hat sich trotz<br />
der Wahlmöglichkeiten auf dem Markt eines aber dennoch nicht geändert: Der Strom kommt weiterhin aus<br />
der Steckdose.<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Planung am Schreibtisch:<br />
Projektsteuerer Volker Henn <strong>von</strong><br />
der Stadtwerke Mainz <strong>AG</strong><br />
überwacht Betrieb und Instandhaltung<br />
der Klimatechnik.<br />
nend die Anlagen kongruent zur Laufzeit des Energiedienstleistungsvertrags.<br />
Und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> freut sich,<br />
gleich beiden geholfen zu haben: dem Partner entega<br />
und deren Kunden, der Aufbaugesellschaft.<br />
Das Firmenmotto ist für entega aber zusätzlich<br />
Verpflichtung, neben Rundum-Sorglos-Paketen oder<br />
optimaler Finanzierung auch den Einsatz regenerativer<br />
Energien anzubieten – wenn es ökologisch und ökonomisch<br />
sinnvoll ist. In der Römerpassage wird deswegen<br />
ein <strong>Teil</strong> des Kühlbedarfs mit dem Grundwasser<br />
gedeckt. „Nur wenn die Kälte des Grundwassers nicht<br />
Preisentwicklung elektrische Energie<br />
100,0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
90,7 90,4 89,9<br />
ausreicht, schaltet sich die Kältemaschine dazu“, erläutert<br />
Oliver Heitzer den Einsatz der alternativen<br />
Methode. Die auch dazu beiträgt, dass die Ausnutzung<br />
der Energie in der Passage bei rund 90 Prozent<br />
liegt. Eine Messlatte, die ja bereits zu den Zeiten gelegt<br />
wurde, als Mainz noch Mogontiacum hieß. „Deshalb<br />
Hut ab vor der Leistung der römischen Ingenieure“,<br />
sagt Heitzer anerkennend, „viel besser geht’s auch<br />
mit der heutigen Technik nicht.“ Vespasian wäre stolz<br />
gewesen.<br />
70<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
85,8<br />
74,0<br />
Preisindex: 1995 = 100 %<br />
76,2<br />
77,2<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
33
Unternehmensbereich Infocom:<br />
<strong>Leasing</strong>konzepte für komplexe IT-Projekte<br />
Mit dem wachsenden Bedarf an komplexen IT-Ausstattungen nimmt die Nachfrage nach individuellen<br />
Finanzierungslösungen zu. Im Vertriebspartner- und Endkundengeschäft bietet BFL Infocom maßgeschneiderte,<br />
umfassende <strong>Leasing</strong>konzepte rund um Computer, Netzwerke und Softwareprogramme an.<br />
Diese umfassen neben der Hard- und Softwareausrüstung auch Beratungs-, Implementierungs- und Schulungsleistungen.<br />
Darüber hinaus bietet BFL Infocom mit „Asset Management“ ein effektives Controlling<br />
komplexer <strong>Leasing</strong>bestände. Dieses Datenbanksystem schafft die Verbindung zwischen der kaufmännischen<br />
und technischen Seite der IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Der <strong>Leasing</strong>nehmer kann mithilfe<br />
<strong>von</strong>„Asset Management“seinen gesamten Hard- und Softwarebestand verwalten und steuern, Ausgaben<br />
kontrollieren und Einsparpotenziale aufdecken. Standort, Abteilung, Kostenstelle und dazugehöriger<br />
<strong>Leasing</strong>vertrag sind per Mouseclick und Passwort jederzeit abruf- und auswertbar.<br />
Andreas Dias · Tel.: 06196.99.5110 · Fax: 06196.99.5187 · andreas.dias@bfl.de<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Screenshot montieren<br />
Unternehmensbereich Office Solution: Vertriebs-<br />
<strong>Leasing</strong> für Office- und Kommunikationslösungen<br />
BFL Office Solution legt den Fokus auf Vertriebs-<strong>Leasing</strong> <strong>von</strong> Informations-, Kommunikations- und Officelösungen.<br />
Zu den Vertriebspartnern gehören führende Hersteller genauso wie mittelständische regionale<br />
und überregionale Fachhandelsunternehmen der IKT-Branche. Ihnen bietet BFL Office Solution mit in<br />
30 Jahren gewachsener Kompetenz maßgeschneiderte Produkte, Service und branchengerechten Support.<br />
Hier heißt die Herausforderung schlankere Geschäftsprozesse und größere Effizienz. Die Antwort der<br />
BFL Office Solution: das internetgestützte VertriebsPartner OnlineSystem (VPOS). Mit VPOS können<br />
Vertriebspartner <strong>Leasing</strong>verträge online abschließen und umgestalten. Es bietet rund um die Uhr den<br />
Informationsabruf zum gesamten <strong>Leasing</strong>bestand. Darüber hinaus verfügt es über ein kundenbezogenes<br />
Bestandsreporting; und ein integriertes Scoringsystem zur Bonitätsprüfung liefert eine Bonitätsentscheidung<br />
nach zwei Minuten. An VPOS angeschlossene Vertriebspartner können mit dem direkten Vertragsdruck<br />
vor Ort Verträge generieren. Im schnellen Dienstleistungsgeschäft setzt BFL Office Solution so neue<br />
Maßstäbe, entfällt doch mit VPOS die papierintensive und manuelle Bearbeitung <strong>von</strong> Anfragen.<br />
Petra Korff · Tel.: 06196.99.5200 · Fax: 06196.99.5186 · petra.korff@bfl.de<br />
35
<strong>VR</strong> DISKONTBANK:<br />
Forderungsmanagement im FinanzVerbund<br />
Der Mittelstand ist der Kern unseres Wirtschaftssystems und die Grundlage der Leistungsfähigkeit unserer<br />
Volkswirtschaft. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten braucht er Handlungsalternativen. Dazu<br />
leistet <strong>Leasing</strong> – und in zunehmendem Maße Factoring – einen wichtigen Beitrag. Beide Instrumente entlasten<br />
Unternehmen spürbar, erleichtern Investitionen, schaffen Handlungsfreiheit. Die <strong>VR</strong> DISKONTBANK<br />
bietet durch ihre Finanzdienstleistungen Factoring und Zentralregulierung diese Spielräume. Als Spezialbank<br />
für professionelles Forderungs-, Liquiditäts- und Risikomanagement im genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund ist sie einer der großen deutschen Factoringanbieter und Marktführer im Bereich der<br />
Zentralregulierung. Factoring sichert die Außenstände gegen Forderungsausfälle ab und setzt Liquidität<br />
frei. Damit erhält der Kunde eine umsatzkongruente Finanzierung. Bei der Zentralregulierung übernimmt<br />
der Finanzdienstleister das zentrale Rechnungs- und Zahlungsclearing. Die <strong>VR</strong> DISKONTBANK unterstützt<br />
Unternehmen bei allen strategischen Herausforderungen hinsichtlich Liquiditäts-, Risiko-, Bilanzstrukturund<br />
Kapitalkostenmanagement. Die Leistungsspektren <strong>von</strong> <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> und <strong>VR</strong> DISKONTBANK ergänzen<br />
sich ganz unmittelbar: Praktisch aus einer Hand können Finanzdienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette<br />
angeboten werden.<br />
Hans-Erich Seum · Tel.: 069.7447.3001 · Fax: 069.7447.3333 · hans-erich.seum@vr-diskontbank.de<br />
Gerhard Glesel · Tel.: 069.7447.3000 · Fax: 069.7447.3333 · gerhard.glesel@vr-diskontbank.de<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>:<br />
Kosteneffizienz mit <strong>Leasing</strong> im Gesundheitswesen<br />
Ärzte, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, medizinische Labors und Apotheken – alle Leistungsträger<br />
im Gesundheitswesen stehen heute im Spannungsfeld <strong>von</strong> medizinischer Leistungsverpflichtung und<br />
wachsendem Kostendruck. Kosteneffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Qualität medizinischer Versorgung<br />
ist zur Überlebensfrage des Heil- und Pflegebereichs geworden. Um diesen Anforderungen zu<br />
genügen, sind alle Dienstleister im Gesundheitswesen, Ärzte, Apotheker, Kliniken, Pflegeeinrichtungen,<br />
Labors, aber auch Fitness- und Wellness-Center mit Investitionsanforderungen in Diagnose- und Therapiegeräten<br />
konfrontiert, deren Realisierung auf klassischen Finanzierungswegen zunehmend erschwert<br />
werden. <strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> zeigt alternative Lösungswege auf. Mit einer mehr als 30-jährigen Branchenerfahrung<br />
ist <strong>VR</strong> MEDICO der Marktführer im Niedergelassenen Bereich, ein beratender Partner für maßgeschneiderte<br />
<strong>Leasing</strong>lösungen, die unterschiedliche Investitionsvorhaben bündeln und aufeinander<br />
abstimmen helfen.<br />
Jost Kratzer · Tel.: 030.25.000.520 · Fax: 030.25.000.510 · jost.kratzer@vr-medico-leasing.de<br />
37
38<br />
André Hoppen <strong>von</strong> der<br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> stattet der<br />
Praxis regelmäßige Besuche ab.<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Digitales Speicherwunder läutet<br />
neues Zeitalter in der Radiologie ein<br />
„Die Röntgenaufnahme? Ach, die habe ich vergessen…“ Fast jede Arzthelferin<br />
hat diesen Satz schon einmal gehört. Sobald die Fotos die eigene Praxis<br />
verlassen haben, weil etwa ein Patient diese zur Vorlage beim Hausarzt<br />
braucht, wird die Wiederbeschaffung nicht selten zur Glückssache. Vom<br />
Verlust der Archiviermöglichkeit mal zu schweigen. Diese wiederum stößt<br />
im Laufe der Jahre räumlich an ihre Grenzen – viele Radiologiepraxen mieten<br />
Räume zur Aufbewahrung der Fotoflut an. Die Lösung heißt kurz PACS,<br />
Picture Archiving and Communication System. Die größte Innovation im<br />
Bereich digitaler Bildherstellung und -archivierung in Krankenhäusern und<br />
Radiologiepraxen.<br />
Es geschah am 8. November 1895. Wilhelm Conrad<br />
Röntgen experimentierte in seinem verdunkelten Labor<br />
an der Universität Würzburg mit Elektrostrahlen.<br />
Plötzlich entdeckt er etwas Merkwürdiges: Obwohl<br />
die Elektronen die mit schwarzem Papier umwickelte<br />
Röhrenwand nicht durchdringen konnten, begann in<br />
der Nähe der Röhre ein mit einer speziellen Masse<br />
bestrichener Schirm grünlich zu leuchten. Überrascht<br />
nahm Röntgen den Leuchtschirm in die Hand und<br />
brachte ihn näher an die Röhre heran. Das Leuchten<br />
wurde stärker – und der Forscher sah auf dem Schirm<br />
die Knochen seiner Finger, die den Schirm hielten. Die<br />
unsichtbaren Strahlen waren in der Lage, seine Hand<br />
zu durchdringen. In den folgenden Tagen setzte Röntgen<br />
seine Experimente fort und stellte fest, dass die<br />
Strahlen selbst dickste Gegenstände durchleuchteten.<br />
Die X-Strahlen waren erfunden. Eine bahnbrechende<br />
Entdeckung in der Medizin und darüber hinaus: Brustkorb,<br />
Bauch und Skelett <strong>von</strong> Mensch und Tier können<br />
ebenso problemlos untersucht werden, wie das Innenleben<br />
<strong>von</strong> Mumien, Fossilien oder Reisegepäck am<br />
Flughafen. Seit der Einführung der Computertomographie<br />
(CT) werden mit Röntgenstrahlen sogar dreidimensionale<br />
Bilder des Körperinnern erstellt.<br />
So unverzichtbar Röntgenaufnahmen für die Diagnose<br />
geworden sind: Sie stellen Praxen und Krankenhäuser<br />
aber oft vor ein logistisches Problem: Wohin<br />
mit den ganzen Bildern? Immerhin sieht die Röntgenverordnung<br />
Aufbewahrungszeiten <strong>von</strong> zehn Jahren<br />
vor. Der Platzbedarf der räumlich aufwändigen Filmarchive<br />
ist enorm.<br />
„Wir haben im Krankenhaus einen eigenen Raum,<br />
bis an die Decke gefüllt mit Aufnahmen“, sagt<br />
Dr. Martin Bergmann (Name wurde geändert) <strong>von</strong><br />
einer radiologischen Gemeinschaftspraxis in Norddeutschland.<br />
Mit dem Picture Archiving and Communication<br />
System (PACS) und dem Radiologischen<br />
Informationssystem (RIS) wird dieser Raum mittelfristig<br />
nicht mehr nötig sein. In wenigen Jahren, wenn<br />
die Aufbewahrungsfrist für Röntgenaufnahmen abläuft,<br />
werden die jeweiligen Bilder nach und nach vernichtet<br />
und der Weg zur filmlosen Praxis kann endgültig<br />
beschritten werden. Und der führt über PACS<br />
und RIS.<br />
Lichtkasten ist bald Geschichte<br />
„Diese Dinger brauchen wir bald nicht mehr“, erklärt<br />
Dr. Bergmann mit Blick auf den Lichtkasten an<br />
39<br />
Wilhelm Conrad<br />
Röntgen entdeckte<br />
1895 die nach ihm<br />
benannten Strahlen.
40<br />
Röntgens Erben<br />
der Wand in seinem Besprechungszimmer. Ein Gerät,<br />
dass jedem Radiologiepatienten nur zu gut bekannt<br />
ist – dort werden die Röntgenaufnahmen angeklemmt,<br />
anhand derer der Arzt den Befund erläutert.<br />
Gegenüber vom Lichtkasten steht die Gegenwart und<br />
Zukunft in Form mehrerer Computermonitore und einer<br />
so genannten PACS-Workstation. „Hier kann ich<br />
alle im PACS archivierten Bilder aufrufen und befunden“,<br />
so der 40-jährige Spezialist für Nuklearmedizin,<br />
dessen Tätigkeitsbereich sich aus Sicherheitsgründen<br />
im Kellergeschoss des Gebäudes befindet. Spezialtürgriffe<br />
verhindern, dass Strahlen entweichen können.<br />
Aus dem gleichen Grund enthalten Türen und<br />
die Wände des Kellergeschosses eine dünne Bleischicht.<br />
In der Nuklearmedizin werden Untersuchungen<br />
an Herz, Skelett, Nieren und Schilddrüse sowie<br />
die Schmerzbehandlung <strong>von</strong> Tumorpatienten durchgeführt.<br />
Der Befund <strong>von</strong> Aufnahmen am Lichtkasten<br />
gehört mit PACS schon bald der Vergangenheit an.<br />
Die PACS-Workstation im Zimmer des Radiologen<br />
sieht aus wie ein gewöhnlicher PC-Arbeitsplatz, dem<br />
man das komplizierte Netzwerk innerhalb der einzelnen<br />
Komponenten nicht ansieht. „PACS verbindet,<br />
organisiert und transportiert alle digitalen Systeme<br />
im Netzwerk <strong>von</strong> Krankenhaus und Praxis“, erläutert<br />
André Hoppen, Regionaler Verkaufsleiter <strong>von</strong><br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>, der Eigentümerin der PACSund<br />
RIS-Anlagen in der Praxis. Hoppen hat selbst<br />
Medizin studiert. Er weiß, wo<strong>von</strong> er spricht. „Voraussetzung<br />
für das Netzwerk ist, dass alle bildgebenden<br />
Geräte komplett auf das digitale Verfahren umgestellt<br />
werden“, führt er weiter aus. Bildgebende Systeme<br />
eines Röntgeninstituts sind unter anderem die Computertomographie<br />
(CT), das Magnetresonanzverfahren<br />
(MR), Ultraschall oder die Nuklearmedizin. Das<br />
PACS koppelt sich an das RIS an, über das der Behandlungsfall<br />
innerhalb einer Praxis oder eines Krankenhauses<br />
verwaltet wird. Das RIS erstellt Arbeitslisten,<br />
Patientendateien, Untersuchungskriterien sowie Befundberichte<br />
und ist somit das tägliche Arbeitsgerät<br />
medizinisch-technischer Assistentinnen (MTA), beispielsweise<br />
an der Anmeldung.<br />
Im Innern „spielt“ die DVD-Jukebox<br />
„Nach der Erzeugung der Bilder werden diese mit<br />
der Identifikationsnummer des Patienten versehen<br />
und an das Bildarchiv sowie nachfolgend an die jeweiligen<br />
PACS-Workstations geschickt, die auf den Stationen<br />
stehen“, beschreibt Dr. Bergmann das Verfahren.<br />
„Die RIS-Datenbank ordnet die Bilddaten automatisch<br />
dem zugehörigen Behandlungsfall zu.“ Ein paar<br />
Räume neben seinem Behandlungszimmer steht das<br />
Die Fachwelt staunte 1895 über die Entdeckung der Röntgenstrahlen – und forschte weiter. Über die<br />
praktische Anwendung wusste man genauso wenig wie über die Risiken, die mit Röntgens Strahlen verbunden<br />
sind. In der Folge entwickelte sich eine Kette entscheidender Innovationen in der Diagnostik. Kontrastmittel<br />
und Katheder erlaubten, bisher unzugängliche Organe auf Röntgenbildern sichtbar zu machen. Auch Ultraschall<br />
hielt Einzug in der Medizin. Nach 1950 eröffneten Computer neue Möglichkeiten in Form der Computertomographie<br />
(CT) sowie der Magnetresonanztomographie (MRT). Bei der CT handelt es sich um ein Schnittbildverfahren,<br />
bei dem Körperregionen durch ein Röntgenstrahlenbündel <strong>von</strong> einer sich um den Körper<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
Langzeitarchiv: Mittels einer<br />
Kassette werden die DVD in die<br />
„Jukebox“ des PACS geschoben.<br />
Herz der Anlage, das PACS. Ein Kasten, nicht größer<br />
als ein Kühlschrank und auf den ersten Blick ebenso<br />
unspektakulär wie seine Workstations. „Zum Glück<br />
urteilen Radiologen nicht nach dem Äußeren“, witzelt<br />
André Hoppen doppeldeutig und mit rheinischem<br />
Akzent. Innen wartet das PACS mit einem Lang- und<br />
Kurzzeitarchiv und einer unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />
auf. Im Langzeitarchiv – der so genannten<br />
DVD-Jukebox – finden 570 DVD Platz, mit einer Speicherkapazität<br />
<strong>von</strong> 5,7 Terrabyte. Rund fünf Millionen<br />
Exemplare des neuen Harry-Potter-Bandes fänden<br />
im Speicher der Jukebox Platz. Angesichts der Größe<br />
der digitalen Bilddateien eine durchaus notwendige<br />
Kapazität: „Bei uns fällt pro Jahr eine Datenmenge in<br />
Speicherwunder: Das PACS mit Monitor, Server,<br />
Kurzzeitarchiv und Notfallstromversorgung.<br />
Rechts das Langzeitarchiv für 570 DVD.<br />
Höhe <strong>von</strong> rund zwei Terrabyte an“, sagt Dr. Bergmann.<br />
Auf dem Kurzzeitspeicher, der natürlich auch eine<br />
Abkürzung (RAID) hat, werden die Daten rund drei<br />
Monate geparkt, um schnell online aufgerufen zu<br />
rotierenden Röhre durchstrahlt werden. Die MRT oder Kernspintomographie ist auch ein Schnittbildverfahren<br />
für Schichtaufnahmen <strong>von</strong> Körperteilen. Zur Erzeugung werden aber keine Röntgenstrahlen<br />
eingesetzt, sondern ungefährliche Magnetfelder und Radiowellen. Obwohl im 20. Jahrhundert<br />
viele Meilensteine gesetzt wurden, bedeutete das nicht das Ende der Innovationen – die Zyklen<br />
verkürzten sich sogar. Der Fokus lag und liegt auf der Verfeinerung der Verfahren und der Verbesserung<br />
der diagnostischen Qualität. Die Zukunft bei Bildherstellung und Archivierung gehört der kompletten<br />
Digitalisierung – dank PACS und RIS sind die Tage des klassischen Röntgenfilms gezählt.<br />
Röntgenaufnahme <strong>von</strong> 1895<br />
41
42<br />
Röntgens Erben<br />
Arbeitsplatz Radiologie: Auf den Gängen der Itzehoer Gemeinschaftspraxis<br />
werden die Patienten teilweise auf Betten zu den Untersuchungen geschoben.<br />
werden. Vernetzt mit dieser Einheit sind sieben passwortgeschützte<br />
PACS-Terminals im Klinikum sowie<br />
etliche RIS-Zugriffsplätze.<br />
Die Laufzeit des <strong>Leasing</strong>vertrags mit der<br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> für das Speicherwunder inklusive<br />
Server beträgt 54 Monate. Der Kontakt zur<br />
<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> wurde im Oktober <strong>2002</strong> <strong>von</strong><br />
der Volksbank Itzehoe hergestellt, seit zehn Jahren<br />
die Hausbank der Gemeinschaftspraxis. „Damit wir<br />
dem Kunden die bestmögliche Beratung und unser<br />
Gesamt-Know-how zur Verfügung stellen können“,<br />
beschreibt André Hoppen die Grundlage der Zusammenarbeit.<br />
Der Praxis steht es frei, am Ende der Laufzeit<br />
die Geräte zurückzugeben oder neue zu leasen.<br />
Hoppen: „Da innerhalb <strong>von</strong> 54 Monaten die Technik<br />
weit voranschreiten kann, ist es aber sehr wahrschein-<br />
1895 Entdeckung der Röntgenstrahlen<br />
1896 Erste therapeutische Anwendung <strong>von</strong> Röntgenstrahlen, u.a. bei Brustkrebs<br />
1898 Marie und Pierre Curie entdecken die radioaktiven Elemente Polonium und Radium<br />
1901 Röntgen erhält in Stockholm als Erster den Nobelpreis für Physik<br />
1937 Erstmals wird in der Medizin Ultraschall eingesetzt, angelehnt an das Echolotverfahren in der Seefahrt<br />
Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />
Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />
<strong>VR</strong> RACE<br />
lich, dass die Ärzte das PACS updaten und wieder über<br />
die <strong>VR</strong> MEDICO leasen werden.“<br />
Bilder sind sofort verfügbar<br />
Erst einmal gilt es für die knapp vierzig Mitarbeiter<br />
der Praxis, sich in das neue Netzwerk einzuarbeiten<br />
– und damit anzufreunden. „Unsere MTA wollen noch<br />
nicht so recht daran glauben, dass die Anschaffung<br />
auch zu ihrem Besten war – obwohl ich es ihnen doch<br />
täglich sage“, schmunzelt Dr. Bergmann im Hinblick<br />
auf die verständlichen Berührungsängste einiger seiner<br />
Angestellten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das<br />
Suchen nach Filmtüten, das Archivieren und Beschriften<br />
entfällt fast vollständig. Die Bilder sind dank RIS<br />
und PACS sofort verfügbar – und zwar dort, wo sie<br />
gebraucht werden. Somit haben die Assistentinnen<br />
alle geplanten Untersuchungen beziehungsweise Patienten<br />
im Blick. Kurz: Die Arbeit wird einfacher – und<br />
effizienter. „Wir sparen Kosten für Filmmaterial und<br />
Chemikalien, die Archivverwaltung fällt weg“, so<br />
Bergmann,„aber der Hauptgrund für die Anschaffung<br />
eines PACS ist eindeutig die Schnelligkeit. Die Abläufe<br />
in der Radiologie werden schneller, die Anzahl der Untersuchungen<br />
steigt – bei gleicher Qualität.“ Ein gutes<br />
Beispiel dafür ist das so genannte Prefetching: Standardisierte<br />
Arbeitsabläufe entlasten die Ärzte, da per<br />
RIS die Daten des Patienten, der gerade an der Anmeldung<br />
steht, sofort <strong>von</strong> der Assistentin auf die Workstation<br />
des Arztes geschickt werden. Aber auch für<br />
die Patienten bringt das System Vorteile. Die Befunde<br />
in den Praxen oder auf den Stationen über RIS stehen<br />
sofort zur Verfügung und lange Wartezeiten<br />
entfallen.<br />
In der norddeutschen Gemeinschaftspraxis wurde<br />
im Übrigen darauf verzichtet, die konventionellen<br />
Röntgenaufnahmen zu digitalisieren. Statistische Erhebungen<br />
zeigen, dass ein Röntgenbild während der<br />
ersten drei Tage nach der Untersuchung etwa 15-mal<br />
<strong>von</strong> Ärzten zur Einsicht angefordert wird. „Nach zwei<br />
Jahren“, so Dr. Bergmann, „verlangen wir nur noch<br />
knapp ein bis zwei Prozent der archivierten Bilder.“<br />
Solange also noch die Aufbewahrungsfrist für konventionelle<br />
Bilder besteht, bleibt den Assistentinnen<br />
auch künftig der gelegentliche Gang ins Archiv nicht<br />
erspart. Wie einst Wilhelm Conrad Röntgen.<br />
Stephan Schack (l.) und Ralph Tanke<br />
<strong>von</strong> der örtlichen Volksbank.<br />
1946 Das Prinzip der Kernspinresonanz wird entdeckt, die Grundlage für die Bildgebung mit MRT geschaffen<br />
1971 Der erste CT wird vorgestellt<br />
1974 Erster Ganzkörperscanner kommt in den USA zum Einsatz<br />
1977 Zum ersten Mal gelingen per MRT Schichtbilder des menschlichen Gehirns<br />
1980 Erstes digitales Röntgenbild in Japan entwickelt<br />
43