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VR LEASING Geschäftsbericht 2002 - Teil 2 von 4 - VR-Leasing AG

VR LEASING Geschäftsbericht 2002 - Teil 2 von 4 - VR-Leasing AG

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<strong>2002</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT


2<br />

Inhalt<br />

Vorwort 4<br />

Das Jahr <strong>2002</strong><br />

<strong>Leasing</strong>quote gegen den Trend der Investitionen weiter gestiegen 6<br />

<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> festigt Position mit neuen Ertragsfeldern 8<br />

Mittelstand verlangt neue Politik und intelligente Finanzierungskonzepte 12<br />

Expansion in Mittel- und Osteuropa trägt mit hohem Zuwachs Früchte 13<br />

Kompetenz und Kundennähe<br />

Unternehmensbereich Automotive: Mobile Komplettlösungen für den Mittelstand 15<br />

Unternehmensbereich CarWash: Tankstellen-Service garantiert zusätzliche Erträge 16<br />

Unternehmensbereich BankPartner: Kundenorientiert im leistungsstarken Verbund 17<br />

Global-Player aus dem Odenwald:<br />

Mit CORONET-Produkten putzt die Welt 19<br />

Unternehmensbereich Immobilien: <strong>Leasing</strong> schafft Vorteile und Freiräume für Investitionen 24<br />

<strong>VR</strong> BAUREGIE: Individuelle Immobilienprojekte als Komplettlösung aus einer Hand 25<br />

Unternehmensbereich International Business: EU-Erweiterung eröffnet neue Geschäftsfelder 26<br />

Unternehmensbereich Machinery: Investitionssicherheit im Maschinen-<strong>Leasing</strong> 27<br />

Wo einst die Römer bauten,<br />

liefert entega Kälte und Wärme mit Esprit 29<br />

Unternehmensbereich Infocom: <strong>Leasing</strong>konzepte für komplexe IT-Projekte 34<br />

Unternehmensbereich Office Solution: Vertriebs-<strong>Leasing</strong> für Office- und Kommunikationslösungen 35<br />

<strong>VR</strong> DISKONTBANK: Forderungsmanagement im FinanzVerbund 36<br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>: Kosteneffizienz mit <strong>Leasing</strong> im Gesundheitswesen 37<br />

Digitales Speicherwunder läutet<br />

neues Zeitalter in der Radiologie ein 39<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Jahresabschluss<br />

Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung 44<br />

Bericht des Aufsichtsrates zum <strong>Teil</strong>konzernabschluss an die Hauptversammlung 45<br />

Lagebericht und <strong>Teil</strong>konzernlagebericht <strong>2002</strong> 46<br />

<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – <strong>Teil</strong>konzernbilanz zum 31.12.<strong>2002</strong> 56<br />

<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – <strong>Teil</strong>konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 59<br />

<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – Bilanz zum 31.12.<strong>2002</strong> 60<br />

<strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> – Gewinn und Verlustrechnung 63<br />

Anhang und <strong>Teil</strong>konzern- Anhang <strong>2002</strong> 64<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 77<br />

Organe 78<br />

Anschriften 80<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Die Kraft der Raubkatze auf Rädern im Fahrsicherheitstraining hautnah spüren 82<br />

Mit <strong>VR</strong> RACE und Jaguar zum Nürburgring 82<br />

Impressum 84<br />

3


Kompetenz und Kundennähe<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

14 15<br />

Maschinen, Fahrzeuge, Informationstechnologien, Anlagen,<br />

Immobilien: So umfassend wie die Palette der Investitionsgüter<br />

sind auch die <strong>Leasing</strong>-Lösungen und Dienstleistungen<br />

der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Für Kompetenz und Kundennähe bürgen<br />

die Unternehmensbereiche und Tochtergesellschaften des<br />

Eschborner Unternehmens.<br />

Unternehmensbereich Automotive:<br />

Mobile Komplettlösungen für den Mittelstand<br />

Fokussierung auf das Kerngeschäft, Handlungsspielraum und Kosteneffizienz stehen im Mittelpunkt des<br />

Interesses deutscher Firmen. Deshalb ist auch das Fuhrparkgeschäft im Kfz-<strong>Leasing</strong> besonders wachstumsstark.<br />

Hier bietet der Unternehmensbereich Automotive der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> seinen Kunden optimale Einkaufs-<br />

und Vermarktungsleistungen in Zusammenhang mit einer umfassenden Outsourcingkonzeption<br />

für den gesamten Fuhrpark. Mit der Integration des Unternehmensbereichs „Transportation“ mit seinem<br />

Eisenbahn- und Luftfahrzeug- sowie Nutzfahrzeuggeschäft und den Aktivitäten der vormaligen DVF im<br />

Fuhrparkbereich größer 50 Einheiten bildet Automotive die Marktsegmente Transportation, Fleet, Vendor-<br />

Services und Direkt ab. Das Angebot reicht vom Nutzfahrzeugleasing über das Kfz-Händlergeschäft bis<br />

zum Full-Service-<strong>Leasing</strong>. Auch im Markt für Nutzfahrzeuge liegt die Zukunft im Fuhrparkmanagement<br />

sowie in ergänzenden Serviceleistungen wie Wartung, Reparatur, Reifenersatz und Kraftstoff. Kfz-Händler<br />

werden künftig mit der neuen Online-Anwendung CARO (CAROnline) zur schnellen <strong>Leasing</strong>abwicklung<br />

unterstützt. Der internetbasierte, marktführende CarConfigurator ermöglicht im Privatkundensegment<br />

den direkten Kontakt zum Kunden. Mit diesen umfassenden Konzepten werden intensive Beratung,<br />

Produktinnovation und ein exzellenter technischer Service zur Verfügung gestellt.<br />

Harald Braunschuh · Tel.: 06196.99.3731 · Fax: 06196.99.3727 · automotive@vr-leasing.de


Unternehmensbereich CarWash:<br />

Tankstellen-Service garantiert zusätzliche Erträge<br />

Kaum eine Branche hat in den letzten Jahren einen so deutlichen Strukturwandel erfahren wie das<br />

Tankstellengewerbe. Die Zahl der Tankstellen hat sich seit Ende der 60er-Jahre <strong>von</strong> 48.000 auf knapp<br />

16.000 Betriebe reduziert, die Dienstleistungspalette grundlegend gewandelt. Wasch- und Shop-Geschäft<br />

gewinnen kontinuierlich an Bedeutung. Ein umfassender Service und ein umfangreiches Warenangebot<br />

eröffnen zusätzliche Ertragsmöglichkeiten. Alle Investitionen, die für den Betrieb und Erhalt einer Tankstelle<br />

notwendig sind, können mit den Leistungen des Unternehmensbereichs CarWash wirtschaftlich<br />

optimiert werden. Der Unternehmensbereich hat sich in den letzten Jahrzehnten auf dieses Marktsegment<br />

erfolgreich spezialisiert. Er hilft bei der Suche nach effizienten Lösungen und entwickelt produktspezifische<br />

<strong>Leasing</strong>konzepte. Tanken, Autowäsche, Ölwechsel, kleinere Reparaturen, Einkaufen oder nur mal einen<br />

Kaffee trinken, spürbare Wettbewerbsvorteile lassen sich fast nur über ein breites Angebot an Dienstleistungen<br />

erzielen. Das <strong>Leasing</strong>angebot des Spezialisten der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> reicht <strong>von</strong> der Waschanlage<br />

über die Ausstattung des Shop-Bereichs bis hin zur Werkstattausrüstung.<br />

Thomas Kliemann · Tel.: 089.9509.1166 · Fax: 089.9509.1161 · carwash@vr-leasing.de<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Unternehmensbereich BankPartner:<br />

Kundenorientiert im leistungsstarken Verbund<br />

Zwei Drittel aller mittelständischen Unternehmen nutzen zwischenzeitlich <strong>Leasing</strong>. Eine deutliche Steigerung:<br />

Vor zwei Jahren waren es noch 45 Prozent.<br />

Mit mehr als 1.500 Instituten und rund 18.000 Bankstellen ist das Netz der Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

das dichteste Bankennetz Europas. Der rapide Wandel der Märkte stellt die gemeinsamen Verbundkunden<br />

vor immer neue Herausforderungen, auch in ihren Finanzierungskonzepten. Unsere Partnerbanken<br />

erkennen bei unseren gemeinsamen Kunden wichtige Entwicklungen und gestalten mit dem Unternehmensbereich<br />

BankPartner angemessene Lösungen. Die gesamte Kompetenz des Unternehmensbereichs<br />

BankPartner ist konsequent auf den jeweiligen Kundenbedarf fokussiert.<br />

Ob Fahrzeugfinanzierung oder Produktionsmaschinen-<strong>Leasing</strong>: BankPartner sichert das gesamte Finanzierungsspektrum<br />

der Bank vor Ort. Die Anwendungs-Software „<strong>VR</strong>-LeasyOnline“ unterstützt zusätzlich<br />

am Point of Sale die Beratung und garantiert eine professionelle Bearbeitung.<br />

Werner Zimmermann · Tel.: 06196.99.4327 · Fax: 06196.99.3249 · bankpartner@vr-leasing.de


18<br />

Aufgeräumt: Hans Christian Stöldt vom<br />

Unternehmensbereich BankPartner (l.) und<br />

Coronet-Geschäftsführer Dr. Timm Preusser.<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Global-Player aus dem Odenwald:<br />

Mit CORONET-Produkten putzt die Welt<br />

Jeder hat mit ihnen schon einmal die Zähne geputzt, die Wohnung gefegt, den<br />

Wagen gewaschen, die Wand gestrichen oder auf ihnen die Schuhe abgetreten<br />

– die Produkte der Firma CORONET sind Bestandteil unseres Alltags,<br />

oft auch unter Markennamen wie Colgate, The Body Shop, Fuchs oder Dr. Best.<br />

Auf leisen Sohlen hat sich der Familienbetrieb aus Südhessen zu einem Marktführer<br />

und einer innovativen Patentschmiede gemausert. Ein mittelständischer<br />

Global-Player mit 22 Tochtergesellschaften. Und Kunde der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>, die<br />

das <strong>Leasing</strong> der hochmodernen Maschinen realisierte.<br />

In den Produktionshallen <strong>von</strong> CORONET sind Ohrenschützer<br />

Pflicht. Überall rattert es, Räder drehen<br />

sich, hinter Plexiglasscheiben arbeiten Roboterarme<br />

schnell und präzise. Maschinen wie Nebendarsteller<br />

eines Science-Fiction-Streifens. Beim Namen allerdings<br />

hört die Fantasie auf: „Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine“<br />

klingt eben doch mehr nach<br />

Realität als nach Hollywood. Im Fachjargon heißt die<br />

futuristische Maschine kurz „E5“ und steht in Wald-<br />

Michelbach, einer 12.000-Einwohner-Stadt sowie<br />

Hauptsitz der Firma CORONET. Hightech im idyllischen<br />

Odenwald.<br />

1920 als „Hessische Hölzerwerke“ gegründet, entwickelte<br />

sich aus dem kleinen Spezialisten für Haushaltsprodukte<br />

die Firmengruppe CORONET mit 22<br />

Gesellschaften in Europa und Übersee. Rund 2.000<br />

Mitarbeiter weltweit entwickeln, produzieren und vermarkten<br />

Markenartikel für Haushalt, Malerbedarf,<br />

Haar-, Körper-, Kleider- und Mundpflege. Rund 7.000<br />

Produkte werden mittlerweile in mehr als 80 Länder<br />

verkauft. Und in immensen Stückzahlen: Eine Million<br />

Kleiderbügel werden pro Tag produziert. Und<br />

200 Millionen Zahnbürsten pro Jahr. Gesamtumsatz<br />

rund 240 Millionen Euro.<br />

Ursprünglich wurde der Standort in der malerischen<br />

Umgebung gewählt, weil die Firma vom Rohstoff ihrer<br />

Produkte <strong>von</strong> allen Seiten umgeben war. Holz spielt<br />

inzwischen kaum mehr eine Rolle. Und Hessen ist nur<br />

ein Punkt auf der Landkarte des global aktiven Unternehmens<br />

mit seiner Basis in Wald-Michelbach. „Wir<br />

wollen neue Märkte erschließen, aber den Standort<br />

auf jeden Fall halten“, sagt Geschäftsführer Dr. Timm<br />

Preusser. „Dies ist schließlich ein Familienunternehmen.“<br />

Kein Wunder also, dass Firmengründer Georg<br />

Weihrauch nach wie vor CORONET vorsteht. Der 75-<br />

Jährige ist jeden Tag um sieben Uhr im Büro und<br />

nimmt auch Termine in Übersee wahr. „Nur am Sonntag“,<br />

schmunzelt Preusser, „kommt Herr Weihrauch<br />

erst um acht in die Firma.“<br />

Das Bessere ist der Feind des Guten<br />

Die Produkte der„Hessischen Hölzerwerke“trugen<br />

den Markennamen Krone. „Um die Güte der Produkte<br />

zu unterstreichen“, so Preusser. Allerdings gab es<br />

mit der Zeit diverse Produkte gleichen Namens. Deshalb,<br />

und um der steigenden Internationalität gerecht<br />

zu werden, taufte Georg Weihrauch seine Firma in<br />

CORONET um. Preusser: „Ein Coronet ist das Diadem<br />

einer Königin und als Begriff weltweit bekannt.“<br />

Georg Weihrauchs Firmen-Philosophie lautet: Das<br />

Bessere ist der Feind des Guten. „Es gibt nichts, was<br />

man nicht noch ein wenig besser machen könnte.<br />

Deshalb haben wir uns diesem Grundsatz verschrieben“,<br />

ergänzt Dr. Preusser, seit zwei Jahren Geschäfts-<br />

19<br />

Lagermaterial:<br />

Borsten warten<br />

gebündelt auf die<br />

Besenproduktion.


20<br />

Zahnpflegechronik<br />

Technisches Meisterwerk: Die Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine ist<br />

eine CORONET-Eigenentwicklung und wird <strong>von</strong> der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> zurückverleast.<br />

führer. Ein Grundsatz, dem CORONET im In- und Ausland<br />

die Innovations- und Technologieführerschaft<br />

verdankt. In den Gängen des Stammhauses zeugen<br />

Patent-Urkunden vom Streben nach immer besseren<br />

Produkten.<br />

Sehr hoher Innovationsanteil<br />

CORONET hält mehr als 2.500 Patent- und Schutzrechte.<br />

„Kaum ein anderes Unternehmen hat einen so<br />

hohen Innovationsanteil“, glaubt Preusser. „Wir sind<br />

beispielsweise die einzige Firma in der Welt, die Zahnbürsten<br />

mit Laser beschriften darf. Dafür halten wir<br />

alle Patente.“ Diese Beschriftung sorgt dafür, dass der<br />

gesundheitsbewusste Zahnpfleger anhand eines<br />

Strichs entlang der Borsten weiß, wann der Zeitpunkt<br />

zum Wechsel der Bürste gekommen ist. Ein innovatives<br />

Detail für einen riesigen Markt: Sieben Milliarden<br />

Zahnbürsten werden pro Jahr weltweit verbraucht.<br />

Die Firma CORONET produziert pro Jahr rund 200 Millionen Zahnbürsten – ein guter Beleg dafür, dass Dentalhygiene<br />

heute in aller Munde ist. Sieben Milliarden Zahnbürsten werden weltweit hergestellt, 95 Prozent der<br />

Deutschen besitzen eine – wenn auch Fachleute glauben, dass höchstens ein Drittel da<strong>von</strong> die richtige Putztechnik<br />

beherrscht. Mundreinigung an sich lag aber schon bei den Chinesen, Römern, Griechen und sogar<br />

schon beim Homo habilis vor 1,8 Millionen Jahren im Trend. Knochenfunde aus Tansania zeigen, dass der Frühmensch<br />

sein Gebiss mit Zahnstochern säuberte. Der Vorläufer der Zahnbürste geht mehrere tausend Jahre<br />

zurück. Dieser so genannte Kaustock wurde aus kleinen Zweigen oder Baumwurzeln erstellt, die man so lange<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Die Elektrozahnbürstenkopfbeborstungsmaschine<br />

– kurz E5 – wurde, genauso wie ihre „Schwester“ E4,<br />

für eben diesen Markt <strong>von</strong> CORONET selbst entwickelt<br />

und gebaut. Nur mit dem Unterschied, dass die<br />

E4 im Werk Todtnau (Schwarzwald) steht. Maschinen<br />

wie diese beiden gibt es nicht <strong>von</strong> der Stange. Und<br />

selbst wenn, würden sie den Ansprüchen <strong>von</strong> CORO-<br />

NET kaum genügen.<br />

Jede Borste einzeln eingeschweißt<br />

Mit diesen beiden Maschinen hat CORONET bewiesen,<br />

dass es möglich ist, die hohen Standards des<br />

deutschen Lebens- und Bedarfsmittelgesetzes (LBMG)<br />

einzuhalten. „Wir sind die einzige Firma, die Zahnbürsten<br />

nach dem LBMG herstellen kann“, unterstreicht<br />

Dr. Preusser die Besonderheit der Eigenentwicklungen.<br />

„Jede einzelne Borste wird eingeschweißt,<br />

die Borsten bleiben frei <strong>von</strong> Riefen und<br />

Spalten.“ Damit wird verhindert, dass sich Bakterien<br />

in möglichen Zwischenräumen festsetzen. Die Konkurrenz<br />

hinkt der Gesetzeslage noch hinterher, darf<br />

aber wegen des Bestandsschutzes zunächst weiter<br />

wie bisher produzieren. Mittelfristig wird sie aber<br />

nachziehen müssen. Entweder mit Eigenentwicklungen<br />

oder als Lizenznehmer <strong>von</strong> CORONET. Die Odenwälder<br />

waren mit ihrer Technologie jedoch wieder<br />

einen Schritt voraus.<br />

Um die Entwicklung und die Beschaffung der innovativen<br />

Maschinen zu realisieren, wandte sich<br />

CORONET an <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Da die Volksbank Weinheim<br />

seit Jahren die Hausbank der Firma ist, war der<br />

Kontakt nach Ettlingen schnell hergestellt. Hans<br />

Christian Stöldt ist dort regionaler Verkaufsleiter des<br />

Unternehmensbereichs BankPartner und der Ansprechpartner<br />

für das Familienunternehmen. „Ich<br />

spreche die Sprache der Menschen hier“, beschreibt<br />

der gebürtige Weinheimer seinen Heimvorteil im täglichen<br />

Umgang. Schließlich ist Weinheim nur einen<br />

Katzensprung <strong>von</strong> Wald-Michelbach entfernt. „Nachdem<br />

CORONET die E4 und E5 entwickelt und aufgebaut<br />

hatte, haben wir die fertigen Maschinen gekauft<br />

und zurückverleast“, beschreibt Stöldt das Sale-and-<br />

Widerborstige Hightech: In einem Elektrozahnbürstenkopf<br />

steckt jede Menge Wissenschaft.<br />

kaute oder stampfte, bis an einem Ende die Fasern lose wurden und diese zu einer rauen Bürste formbar<br />

waren. Die Bürstenoberfläche fühlte sich an, als kaue man auf einem Zahnstocher. Auch der griechische Philosoph<br />

Aristoteles (384 bis 322 v.Chr.) riet Alexander dem Großen, seine Zähne jeden Morgen mit einem „dünnen<br />

Leinentuch, das ein wenig rau ist“, zu putzen. Diese Art der Verwendung <strong>von</strong> Leinen wurde erst 1602<br />

schriftlich veröffentlicht. William Vaughan gab 15 Anweisungen zur Erhaltung der Gesundheit an, indem<br />

sich „die Menschen nach jedem Essen den Mund waschen, mit einem leicht geöffneten Mund<br />

schlafen und sich morgens die Zähne mit einem Leinentuch abreiben“.<br />

21


22<br />

Flotte Putzgeräte:<br />

Spülbürsten in<br />

Walform laufen<br />

vom Band.<br />

Zahnpflegechronik<br />

Lease-Back-Modell. Der Bau- und Entwicklungsaufwand<br />

wurde zum <strong>Teil</strong> in den Kaufpreis mit einberechnet.<br />

„Ein Vertragsbestandteil ist die Zusage, dass nur<br />

CORONET die Maschinen kaufen darf. Auf diese Weise<br />

wird die Forschungsleistung geschützt und das<br />

Werksgeheimnis bewahrt.“<br />

Hightech steckt auch in jedem Besen<br />

Nicht nur in Zahnbürsten steckt Hightech. Selbst<br />

vermeintlich schlichte Kehrbesen sind bei näherem<br />

Hinsehen eine Wissenschaft für sich. Was Kunden<br />

im Baumarkt vermutlich kaum interessiert, ist für<br />

Profis im Reinigungsgeschäft eine Offenbarung. Aus<br />

dem Hause CORONET gibt es beispielsweise Besen<br />

aus Naturhaar (für glatte, trockene Böden, auch im<br />

Außenbereich), Kokos (weiche, druckempfindliche<br />

Naturfaser für nicht zu grobe und trockene Böden),<br />

Arenga (mittelgrobe Naturfaser für möglichst trockene<br />

Böden im Außenbereich), Piassava (robuste<br />

Naturfaser für grobe Böden mit Nässeeinwirkung)<br />

und Elasdur (robuste Kunststofffaser für grobe Böden<br />

mit Nässeeinwirkung). Und es war die Besenmaschine<br />

C 224 MT, die vor zwei Jahren den Beginn der Zusammenarbeit<br />

zwischen Hersteller und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> markierte.<br />

„Dieser vierachsige Fertigungsautomat dient<br />

bei uns dem Bohren, Stopfen und Fertigarbeiten <strong>von</strong><br />

Bürsten und Besen“, sagt Schlossermeister Volker<br />

Schneider und kämpft mit seiner Stimme gegen den<br />

Lärm in der Halle an. Schneider ist für Instandhaltung<br />

und Betrieb der Maschinen zuständig. „Die gestopften<br />

Besen werden dann vollautomatisch entnommen<br />

und an die angebaute Fertigungsmaschine übergeben.“<br />

Etwas weiter rattert ein anderes Ergebnis der Zusammenarbeit:<br />

eine Spülbürstenmaschine. Die Griffe<br />

sind blau und in der Form eines Wals. „Das ist unsere<br />

Fun-Line“, wirft Dr. Preusser ein und verweist auf die<br />

Bandbreite dieser neuen Kollektion. Spülbürsten in<br />

Form <strong>von</strong> fliegenden Enten, Bürsten in Trollform oder<br />

das Zahnbürstenduo mit dem Namen „Romeo und<br />

Julia“. Bunt und witzig. „Die Farbgebung ist dem Zeitgeist<br />

unterworfen“, meint der Geschäftsführer mit<br />

einem Grinsen,„morgen ist der Wal dann womöglich<br />

pink.“<br />

Die Fun-Line ist seit 1999 auf dem Markt und hat<br />

den Nerv vieler Kunden getroffen. Es sind jedoch die<br />

herkömmlichen und weniger farbenfrohen Produkte,<br />

die das Kerngeschäft <strong>von</strong> CORONET ausmachen. Eben<br />

ganz„normale“Besen, Bürsten, Pinsel oder Wischlappen.<br />

Alles Artikel, bei denen es nur mit der Investition<br />

in hoch effiziente und hoch technisierte Fertigung gelingt,<br />

gegen Unternehmen aus Billigländern zu bestehen.<br />

Wobei man gerade dort wenig Hemmungen<br />

zeigt, das abzukupfern, was bei CORONET ersonnen<br />

wurde.<br />

Vorsprung durch Weiterentwicklung<br />

Auf dem Gang zu seinem Büro zeigt Dr. Timm<br />

Preusser Plakate mit der ironisch gemeinten Aufschrift:<br />

„Inspiration für die ganze Welt“. Die Motive<br />

zeigen jeweils ein Original-CORONET-Produkt, daneben<br />

eine Kopie. Und eine „Urkunde“, ausgestellt vom<br />

Verein „Plagiarius e.V.“ an die kopierende Firma. „Eine<br />

Auszeichnung für die Ähnlichkeit seines Produkts mit<br />

dem der Firma CORONET“, lautet süffisant die klare<br />

Abmahnung. Den goldenen Gartenzwerg namens<br />

Der Römer Plinius der Jüngere (61 bis 113 n. Chr.) hatte entdeckt, dass eine Geiersfeder als Zahnstocher Mundgeruch<br />

verursachen würde, ein Stachel eines Stachelschweins aber geeignet sei, „weil es die Zähne festige“.<br />

Der erste überzeugte Zähneputzer war vermutlich der Prophet Mohammed (570 bis 632). Zumindest soll er folgenden<br />

hygienischen Aufruf getan haben: „Ihr sollt euren Mund reinigen, denn dies ist der Weg für die Lobpreisung<br />

Gottes.“ Mohammed schnitzte sich zur Zahnreinigung Holzstäbchen aus Wurzeln, deren Ende er<br />

durch Kauen oder Plattklopfen ausfaserte. Aber erst 1498 wurde in China ein pinselförmiges Gerät erwähnt,<br />

das der Zahnreinigung diente. Im Abendland war die Zahnbürste lange Zeit dem Adel und reichen Handels-<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Borstenbegutachtung: Volker Schneider (l.) und Georg Hartfelder schauen sich zwei Ergebnisse der<br />

Besenproduktion in Wald-Michelbach an.<br />

Plagiarius gibt es zur roten Karte dazu. Auf den allerdings<br />

sind die Nachmacher zuweilen sogar noch stolz.<br />

„Als wir kürzlich in China eine Werksbesichtigung gemacht<br />

haben“, erzählt Dr. Preusser, „stand doch im<br />

Foyer tatsächlich dieser Gartenzwerg. Als Trophäe.<br />

Ich dachte, ich sehe nicht richtig.“ Doch so ärgerlich<br />

diese Plagiate seien, „sie sind ja auch Komplimente<br />

für unsere Leistung.“ Und an die kommt eben kein an-<br />

derer so leicht heran. Der Vorsprung stimmt, weil die<br />

eigenen Produkte ständig weiterentwickelt werden<br />

und neue hinzukommen. Wer das Beste will, kommt<br />

an CORONET am Ende eben nicht vorbei.<br />

familien vorbehalten. Erst 1749 tauchte sie erstmals im Universallexikon der Wissenschaftlichen Künste auf.<br />

So schrieb Friedrich Schiller, dass er 1773 bei seinem Eintritt in die„Herzogliche hohe Carls-Schule“eine Zahnbürste<br />

mitzubringen hatte. In England wurde 1780 die erste moderne Zahnbürste vorgestellt, deren Handgriff<br />

aus Knochen und deren Borsten in Löchern verdrahtet war. Bei den herkömmlichen Bürsten jener Zeit handelte<br />

es sich um Bock-, Ross- oder Schweineborsten. Um 1920 herum begann in den USA die Ära der künstlichen<br />

Borste. Dr. Robert Hutson erfand die erste Zahnbürste mit weich gerundeten Nylonborsten – er nannte das<br />

Produkt „Oral-B“.<br />

23


Unternehmensbereich Immobilien: <strong>Leasing</strong><br />

schafft Vorteile und Freiräume für Investitionen<br />

Wer bauen will, braucht Geld. Das gilt für mittelständische Unternehmen genauso wie für den privaten<br />

Haushalt. Dabei ist die Wahl der Finanzierungsform und die Auswahl des Partners entscheidend für den<br />

wirtschaftlichen Erfolg der Investition. Bei <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> sind die gewerblichen Immobilien unserer Kunden<br />

das Kerngeschäft.<br />

Immobilienprofis sorgen für beste Nutzungsvoraussetzungen bei günstigem Preis. Wir planen für Sie<br />

als späteren Eigentümer maßgeschneidert mit dem Bauprofi im eigenen Haus, der <strong>VR</strong> BAUREGIE.<br />

Finanzierungsfachleute sorgen in enger Abstimmung mit den Unternehmen unseres FinanzVerbundes<br />

für ausgeklügelte Finanzierungskonditionen mit niedrigen Zinsen. Die gewonnene Liquidität verbessert<br />

Ihre Bilanzstruktur und schafft Freiräume, sich auf Ihre Kernkompetenz zu konzentrieren. <strong>Leasing</strong> verbindet<br />

die Vorteile des Eigentums mit denen der Miete Gewinn bringend. Professionelles Projektmanagement<br />

und <strong>Leasing</strong> ermöglichen es, die Immobilie aus einer Hand als „Komplett-Paket“ anzubieten.<br />

Dr. Peter Schmidt-Breitung · Tel.: 06196.99.4200 · Fax: 06196.99.4197 · immobilien@vr-leasing.de<br />

Manfred Becker · Tel.: 06196.99.4319 · Fax: 06196.99.3297 · immobilien@vr-leasing.de<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

<strong>VR</strong> BAUREGIE: Individuelle Immobilienprojekte<br />

als Komplettlösung aus einer Hand<br />

Damit Entwicklung und Planung <strong>von</strong> Immobilien nicht zum Abenteuer werden, sind zuverlässige Partner<br />

gefragt. Die <strong>VR</strong> BAUREGIE als Tochterunternehmen der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört seit über 25 Jahren zu den<br />

führenden Gesellschaften für das Projektmanagement.<br />

Gemeinsam mit strategischen Partnern entwickelt sie Nutzungskonzepte und individuelle Systemlösungen,<br />

ausgerichtet auf die jeweiligen Anforderungen des Kunden. Die Betreuung erfolgt in jeder Projektphase:<br />

<strong>von</strong> der Bedarfsanalyse über die Standortbeurteilung, die Projektentwicklung, die Generalplanung bis<br />

hin zur kompletten Errichtung der Immobilie. Unabhängig da<strong>von</strong>, ob es sich um eine Lagerhalle handelt<br />

oder ein komplexes Bürogebäude. Alles ist kosteneffizient aufeinander abgestimmt und das Resultat der<br />

Gesamtkonzeption ist messbarer Erfolg: Beraten, Planen, Finanzieren, Managen, Bauen. So erhält jeder<br />

Kunde genau die Leistung, die das Projekt erfordert. Professionelles Projektmanagement und <strong>Leasing</strong><br />

bieten dem Kunden die Immobilie als Komplettpaket aus einer Hand.<br />

Peter Rothmann · Tel.: 06196.99.4100 · Fax: 06196.99.4198 · peter.rothmann@vr-bauregie.de<br />

Dr. Peter Schmidt-Breitung · Tel.: 06196.99.4200 · Fax: 06196.99.4197 · peter.schmidt-breitung@vr-bauregie.de<br />

25


Unternehmensbereich International Business:<br />

EU-Erweiterung eröffnet neue Geschäftsfelder<br />

Die Märkte mit dem größten Wachstum liegen laut einer BDI-Prognose im Osten. <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> ist seit<br />

rund sechs Jahren durch ihr Joint Venture, VB<strong>Leasing</strong> International Holding GmbH (VBLI), in Mittel- und<br />

Osteuropa tätig. Über die VBLI ist die <strong>VR</strong>-<strong>LEASING</strong> <strong>AG</strong> in Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien,<br />

Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien vertreten. Ferner hat sie eine Tochtergesellschaft<br />

in Ungarn, die Lombard Pénzügyi és Lízing Rt. In Westeuropa setzt die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> auf Kooperationen<br />

bzw. strategische Allianzen mit europäischen (genossenschaftlichen) <strong>Leasing</strong>gesellschaften und die Intensivierung<br />

des Cross-Border-Geschäfts. Die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört zur UNICO-Group, einer europäischen<br />

Allianz <strong>von</strong> sechs großen genossenschaftlichen Banken und <strong>Leasing</strong>gesellschaften. Wer sich im Ausland<br />

engagieren will, braucht genaue Kenntnisse der Steuer- und Rechtssysteme, der Finanz- und Absatzmärkte.<br />

Das Zusammenwachsen Europas fordert zunehmend verschiedenartige Anforderungen der Kunden nach<br />

länderübergreifenden Finanzdienstleistungen – auch im Bereich des Mittelstandes. Der Unternehmensbereich<br />

International Business hat die Dienstleistungen der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> auf die grenzüberschreitenden<br />

Interessen der Kunden ausgerichtet und ein europaweites Netzwerk aufgebaut.<br />

Roland Quiring · Tel.: 06196.99.3460 · Fax: 06196.99.3491 · internationalbusiness@vr-leasing.de<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Unternehmensbereich Machinery:<br />

Investitionssicherheit im Maschinen-<strong>Leasing</strong><br />

Verbesserte Produktionstechniken und kürzer werdende Innovationszyklen sind für das verarbeitende<br />

Gewerbe Chance und Herausforderung zugleich. Wer in Maschinen und Ausrüstungen investiert, erlangt<br />

Kosten- und Qualitätsvorteile. <strong>Leasing</strong> bietet dabei die Möglichkeit, flexibel und liquiditätsschonend<br />

Markt- und Absatzchancen zu verbessern. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>-<br />

Gruppe ihre speziellen Objekt- und Branchenkenntnisse im Bereich Maschinen und Ausrüstungen im<br />

Unternehmensbereich Machinery konzentriert. Die Kernsegmente liegen im Maschinenbau, der druckverarbeitenden,<br />

Metall-, Kunststoff- und Holz verarbeitenden Industrie sowie in Land- und Baumaschinen.<br />

Neben diesen Investitionsgütersegmenten betreut der Unternehmensbereich Machinery auch Kooperationen<br />

in der Energiewirtschaft. Er unterstützt seine Partner mit individuell entwickelten <strong>Leasing</strong>konzepten<br />

und intelligenten Services. Bei der Vertragsgestaltung stehen die individuellen Kundenwünsche im Mittelpunkt:<br />

auftragsbezogener Maschineneinsatz, Bilanzierung nach internationalen Vorschriften und eine<br />

optimale Versicherung. Fundierte Expertisen über den Wertverlauf sorgen für eine professionelle Vermarktung<br />

der gebrauchten Güter.<br />

Klaus Ressel · Tel.: 06196.99.3133 · Fax: 06196.99.3197 · machinery@vr-leasing.de<br />

27


28<br />

Energie für den Kunden: Oliver Heitzer, bei entega<br />

Projektmanager im Bereich Contracting.<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Wo einst die Römer bauten, liefert<br />

entega Kälte und Wärme mit Esprit<br />

Die spinnen, die Römer? Von wegen. Sie waren ihrer Zeit weit voraus. Denn als<br />

die Germanen noch um ein Lagerfeuer saßen, hatten die römischen Ingenieure<br />

bereits die so genannte Hypokaustheizung erfunden. Diese wärmte sowohl<br />

das Wasser als auch die Luft vom Fußboden aus und war in der Lage, große<br />

Räume nicht nur zu beheizen, sondern auch zu klimatisieren. Bei neunzigprozentiger<br />

Ausnutzung der Energie. Was vor 2000 Jahren ein Geniestreich war, ist<br />

heute – auch in Germanien – längst Alltag. Das Streben nach innovativen Konzepten<br />

sorgt aber dafür, dass auch die heutigen Energieversorger zumindest<br />

mit kleinen Geniestreichen um Kunden werben. So auch die entega GmbH: Mit<br />

dem Partner <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> hat das Darmstädter Unternehmen die Klimatisierung<br />

der neuen Römer-Passage in Mainz realisiert. Ein Projekt, das nur deswegen ins<br />

Stocken geriet, weil ausgerechnet die einfallsreichen Römer am Standort der<br />

Passage einen Tempel errichtet hatten.<br />

Es heißt, Kaiser Vespasian (9 bis 79 n. Chr.) sei <strong>von</strong><br />

entwaffnendem und oft albernem Humor geprägt<br />

gewesen. So klang es wie ein kaiserlicher Witz mit<br />

arg verspäteter Pointe, als Bauarbeiter in der Mainzer<br />

Innenstadt im Jahr 2000 auf Reste einer römischen<br />

Tempelanlage aus der Zeit der Regentschaft Vespasians<br />

stießen. Nur wenige Monate nach dem Spatenstich<br />

für die neue Römer-Passage, die damals noch<br />

Lotharpassage heißen sollte, mussten die Bauarbeiten<br />

für einen längeren Zeitraum unterbrochen werden.<br />

Die Archäologen waren verzückt, der Bauherr, die<br />

Aufbaugesellschaft Lotharpassage GmbH & Co. KG,<br />

verstimmt. Den humorvollen Imperator hätte sein<br />

Einfluss auf die Zukunft sicherlich sehr amüsiert – galt<br />

die entdeckte Opferstätte unter anderem doch auch<br />

Isis, der persönlichen Schutzgöttin Vespasians.<br />

Um den Tempel herum gebaut<br />

„Wer in Mainz baut, muss auf solche Überraschungen<br />

gefasst sein“, schmunzelt Bernhard Fenn, Leiter<br />

des Vertriebs Geschäftskunden beim Energieversorger<br />

entega, die mit der Wärme- und Kältelieferung für<br />

die komplette Passage betraut wurde. Wegen des<br />

Fundes wurde die Passage umgeplant und der römische<br />

Tempel in das architektonische Gesamtkonzept<br />

integriert. „Trotzdem mussten wir unsere Leistungswerte<br />

und die Kalkulation aber nicht ändern“, erklärt<br />

Fenn. „Außerdem beginnt unser Vertrag erst mit<br />

der Energieversorgung.“ Auch das Angebot der<br />

<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>, dem Eigentümer der Wärme- und Kälteanlagen<br />

für die Passage und <strong>Leasing</strong>partner der<br />

entega, musste nicht modifiziert werden. „Die Wartezeit<br />

auf unser Geschäft war eben ein wenig länger“,<br />

sagt Horst A. Leonhardt, Leiter Energie & Umwelt<br />

beim Unternehmensbereich Machinery. Kein kleines<br />

Geschäft: Die Gesamtinvestition für Fernwärmeübergabestation,<br />

Gebäudeleittechnik und Kältemaschinen<br />

belief sich auf 1,2 Millionen Euro.<br />

Die entega GmbH wurde 1999 als Tochterunternehmen<br />

der HE<strong>AG</strong> Versorgungs <strong>AG</strong> und der Stadtwerke<br />

Mainz <strong>AG</strong> gegründet. Im Jahr <strong>2002</strong> hat zudem<br />

die Südhessische Gas und Wasser <strong>AG</strong> ihren Erdgasvertrieb<br />

der entega übertragen. Der Markenname setzt<br />

sich zusammen aus en = Energie und tega = Dach. Ein<br />

29<br />

Geniestreich der<br />

Römer: Die Hypokaustheizung<br />

wärmte<br />

Wasser und Luft<br />

vom Fußboden aus.


30<br />

Liberalisierung<br />

Energiedach also, unter dem das Know-how der Mutterhäuser<br />

und ein Stromabsatzvolumen <strong>von</strong> rund sieben<br />

Milliarden sowie ein Gasabsatzabkommen <strong>von</strong><br />

12,2 Milliarden Kilowattstunden vereint wird. „Wir<br />

bieten unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket<br />

zu einem marktgerechten Preis – alles aus einer Hand“,<br />

beschreibt Diplom-Ingenieur Bernhard Fenn die Philosophie<br />

seines Hauses. Eine Philosophie, die schon im<br />

Firmenlogo als „Energie mit Esprit“ beschrieben und<br />

<strong>von</strong> rund 130 Mitarbeitern umgesetzt wird. Mit diesem<br />

Slogan und innovativen Konzepten wirbt entega<br />

um Kunden, die seit der Liberalisierung des Strommarkts<br />

1996 ihren Energieversorger frei wählen können.<br />

Derzeit versorgen die Darmstädter rund 40.000<br />

Geschäfts- und 650.000 Privatkunden im Rhein-Main-<br />

Gebiet mit Energie.<br />

Beim Bauprojekt im Herzen der Mainzer Innenstadt<br />

hatte am 13. Februar 2003 das Warten für alle Beteiligten<br />

ein Ende: Die Römerpassage wurde vom rheinland-pfälzischen<br />

Ministerpräsidenten Kurt Beck eröffnet.<br />

Der ursprüngliche Name Lotharpassage war nach<br />

dem Fund des römischen Tempels schnell geändert<br />

worden. Auf einer Mietfläche <strong>von</strong> rund 9.500 Quadratmetern<br />

präsentieren sich 40 Shops auf drei Ebenen.<br />

„Wir gehen <strong>von</strong> 15.000 Menschen aus, die hier<br />

täglich ein- und ausgehen“, sagt Projektsteuerer<br />

Volker Henn <strong>von</strong> den Mainzer Stadtwerken, einem<br />

der entega-Gesellschafter. Henn: „Wir <strong>von</strong> der Muttergesellschaft<br />

sind der technische Dienstleister der<br />

entega. Wir kümmern uns um die gesamte Klimatechnik,<br />

die im Rahmen des Vertrags <strong>von</strong> uns errichtet,<br />

betrieben und in Stand gehalten wird.“ Oberhalb des<br />

Bernhard Fenn,<br />

Leiter des Vertriebs<br />

Geschäftskunden,<br />

mit seiner Assistentin<br />

Kirstin Chesi.<br />

Ein neues Gesetz war der Impuls zur Gründung des Energielieferanten entega. Als am 24. April 1998 das Energiewirtschaftsgesetz<br />

in Kraft trat, änderte es die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt: Der Strommarkt<br />

wurde geöffnet, die regionalen Anbieter verloren nach über 60 Jahren ihre Monopolstellung. Kaufte man<br />

vorher noch Strom, der aus der Steckdose kam, bei demjenigen, an dessen Leitung man hing, konnte der<br />

Kunde den Energieversorger frei wählen. Damit überregionale Anbieter zum Zuge kommen können, müssen<br />

seither die Netzbetreiber vor Ort ihre Leitungen auch für Konkurrenten zur Verfügung stellen. Die neuen<br />

Wettbewerbsbedingungen forcierten den Zusammenschluss <strong>von</strong> Anbietern zu größeren und leistungsfähigeren<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Besucherstroms wurde auf weiteren 6.500 Quadratmetern<br />

Raum für Wohnungen und Büros geschaffen.<br />

Im Keller wird der Isis-Tempel mit Hologrammen,<br />

Lichteffekten und Multimediaeinsatz in Szene gesetzt.<br />

Dem Tempel vorgelagert wurde die „Taberna Archaeologica“,<br />

ein Infozentrum, <strong>von</strong> dem aus die Besucher<br />

über eine Treppe herab eine Zeitreise beginnen können.<br />

Unter einem Sternenhimmel des Jahres 75 umrunden<br />

sie dann auf gläsernen Stegen die antiken Architekturreste.<br />

Und all das wohl temperiert – entega<br />

sei Dank.<br />

Fullservice für den Kunden<br />

Für den Schuss Esprit, den der entega-Slogan verspricht,<br />

sorgt auch Oliver Heitzer. Und das nicht nur<br />

wegen seines Namens, dessen Nennung gerade am<br />

Telefon immer wieder die gleiche Reaktion hervorruft:<br />

Herr Heitzer vom Wärmeversorger. Ha, ha. „Und<br />

jeder, der diesen Scherz macht, glaubt das Urheberrecht<br />

zu haben“, lacht der 37-Jährige. Heitzer („mit<br />

tz“) ist ein Mann der ersten Stunde im Bereich Contracting.<br />

„Wir finanzieren, planen, errichten und betreiben<br />

Anlagen zur Erzeugung <strong>von</strong> Wärme oder Kälte<br />

im Gebäude des Kunden.“ Kunden wie die Mainzer<br />

Aufbaugesellschaft. „Bei allen Anlagen tragen wir<br />

das volle Betriebsrisiko.“ Und Bernhard Fenn ergänzt:<br />

„Was für den Kunden ein Risiko wäre, ist unser Standardgeschäft.“<br />

Natürlich sichert sich entega selbst ab.<br />

Fenn: „Die Auswertung der relevanten Daten laufender<br />

Projekte, das Know-how unseres Partnernetzwerks<br />

und die Aufbereitung sämtlicher Daten des<br />

aktuellen Projekts ermöglichen uns die Minimierung<br />

der technischen und finanziellen Projektrisiken.“<br />

Shopping im Herzen der Innenstadt:<br />

Täglich flanieren rund 15.000 Menschen<br />

durch die lichtdurchflutete Römerpassage.<br />

Die entega überwacht die Anlage – schon im eigenen<br />

Interesse – rund um die Uhr, gewährleistet<br />

einen 24-Stunden-Notdienst und rechnet direkt auch<br />

mit den Mietern ab. Das Rundum-Sorglos-Paket eben.<br />

Oliver Heitzer: „Somit entlasten wir den Eigentümer<br />

des Gebäudes <strong>von</strong> allen Aufgaben, dieser kann sich<br />

ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren.“ Ein weiterer<br />

Clou beim Contracting ist, dass entega nicht<br />

Strom oder Gas liefert, sondern eine umgewandelte,<br />

veredelte Energie wie Wärme, Kälte oder Licht in<br />

Verbindung mit den genannten Dienstleistungen. „Zu<br />

einem gleich bleibenden, niedrigen Grundbetrag“,<br />

betont der gelernte Elektrotechniker Heitzer.<br />

Unternehmen. So taten sich im Rhein-Main-Gebiet 1999 die Darmstädter HE<strong>AG</strong> Versorgungs <strong>AG</strong> und die Stadtwerke<br />

Mainz <strong>AG</strong> zur entega GmbH zusammen. Im Jahr <strong>2002</strong> gesellte sich dann noch die Südhessische Gas<br />

und Wasser <strong>AG</strong> dazu und übertrug ihren Erdgasvertrieb der entega. Während bis zum April 1998 die Strompreise<br />

in Deutschland für Industrie- und Privatkunden über denen in anderen Industrienationen lagen, sind sie seit<br />

der Liberalisierung vor fünf Jahren deutlich gesunken. Dazu hat auch die Energiebörse in Leipzig beigetragen,<br />

die <strong>2002</strong> aus der Leipzig Power Exchange und der European Energy Exchange in Frankfurt am Main hervorgegangen<br />

ist. An der European Energy Exchange (EEX) werden Strom, Gas und andere Energieträger ähnlich<br />

31


32<br />

Horst A. Leonhardt (l.)<br />

und Lars Immel<br />

betreuen bei<br />

<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> den<br />

Kunden entega.<br />

Liberalisierung<br />

Transparenz als Grundsatz<br />

Der günstige Preis für den Bauherrn der Römerpassage<br />

wurde auch ermöglicht durch das attraktive<br />

Finanzierungsmodell der <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. „Allerdings<br />

halten wir uns beim Contracting enorm im Hintergrund“,<br />

erläutert Horst A. Leonhardt vom Unternehmensbereich<br />

Machinery. „Der Ansprechpartner<br />

für den Kunden soll nur die entega sein.“ Selbstverständlich<br />

weiß die Aufbaugesellschaft Lotharpassage,<br />

dass die Wärme- und Kältetechnik der Passage der<br />

<strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> gehört. „Transparenz ist einer unserer<br />

Grundsätze im Verhältnis zum Kunden“, sagt Oliver<br />

Heitzer, der erklärt, warum die Wahl des Kooperationspartners<br />

auf die Eschborner <strong>Leasing</strong>experten gefallen<br />

ist: „Wenn wir Contracting offerieren, bieten wir ein<br />

Komplettpaket an. Dafür brauchen wir einen starken<br />

Partner, um mit wettbewerbsfähigen Finanzierungskonditionen<br />

an den Start zu gehen.“<br />

Die Römer-Passage ist nicht das erste gemeinsame<br />

Projekt, aber sicherlich das renommierteste <strong>von</strong><br />

entega und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong>. Eine Zusammenarbeit, die<br />

laut Bernhard Fenn „zwei gleichwertige Partner zusammengebracht<br />

hat, die auf Augenhöhe miteinander<br />

kommunizieren.“ Es gibt einige Parallelen: Beide<br />

sind der Industrie und dem Mittelstand verbunden,<br />

beide haben die regionale Nähe zu den Kunden als<br />

Wettbewerbsvorteil – die <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> mit den Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken vor Ort, entega durch<br />

41 Kundenberater im Vertriebsgebiet. „Das Finanzierungsmodell<br />

für die Wärme- und Kältetechnik dieser<br />

Passage sieht eine Vertragslaufzeit <strong>von</strong> 15 Jahren<br />

vor“, erklärt Horst A. Leonhardt beim Rundgang durch<br />

die Katakomben des Mainzer Neubaus. Die silbernen<br />

Rohre der gewaltigen Lüftungsanlage glänzen wie<br />

Weihnachtskugeln und winden sich durch die Kellerräume<br />

wie eine endlos erscheinende Schlange. Eine<br />

ebenso strahlende Erscheinung ist auch die Kältemaschine<br />

auf dem Dach, in deren Oberfläche sich der<br />

nahe Mainzer Dom spiegelt. „Ein Jahr lang haben rund<br />

15 Mitarbeiter am Aufbau der Klimatechnik hier gearbeitet“,<br />

betont Volker Henn <strong>von</strong> der Stadtwerke<br />

Mainz <strong>AG</strong>. Der Jahreswärmebedarf der Römerpassage<br />

wird auf 2,7 Millionen Kilowattstunden (KWh), der<br />

Kältebedarf pro Jahr auf 1,3 Millionen KWh geschätzt.<br />

„200.000 Kubikmeter kalte oder warme Luft werden<br />

pro Stunde umgewälzt und erneuert“, sagt Henn und<br />

tätschelt die silberne „Schlange“, als wolle er mit<br />

dieser Handbewegung den reibungslosen Betrieb<br />

unterstützen. Beeindruckende Daten der 1,2 Millionen<br />

Euro teuren Anschaffung. „Da das Investitionsvolumen<br />

bei dieser aufwändigen Anlage so hoch ist und<br />

die Kapitalrückflüsse niedrig sind, bediente sich die<br />

entega unserer Erfahrung“, nennt Leonhardt einen<br />

weiteren Grund der mittlerweile intensiven Zusammenarbeit.<br />

„Wir haben mehrmals pro Woche miteinander<br />

telefoniert“, beschreibt Oliver Heitzer den regelmäßigen<br />

Kontakt mit <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> zu der Zeit, als die Vertragswerke<br />

abgestimmt werden mussten. In der<br />

Folge wurde für die entega und ihren Kunden, die<br />

Aufbaugesellschaft Lotharpassage, ein bilanzneutrales<br />

Finanzierungsmodell entwickelt, das Vorteile<br />

für alle Beteiligten bietet. Die Aufbaugesellschaft<br />

muss beim Bau weniger Geld ausgeben, da die Kälteund<br />

Wärmetechnik nicht zum Gebäude gehört. Die<br />

entega least zu festen <strong>Leasing</strong>raten liquiditätsscho-<br />

wie an der Frankfurter Aktienbörse gehandelt. Am Auktionsmarkt gibt es die Möglichkeit, Kauf- und Verkaufsgebote<br />

für Einzelstunden und Paketgebote zu platzieren. In das Jahr 2003 ist die EEX mit einem Höchstumsatz<br />

gestartet. Insgesamt wurden im Januar 5,2 Milliarden Kilowattstunden umgesetzt. An der EEX handeln 114<br />

Unternehmen aus zwölf Ländern. Auch die entega ist dabei. Oliver Heitzer: „Einen <strong>Teil</strong> des Angebots handeln<br />

wir in Leipzig frei aus, einen anderen <strong>Teil</strong> beziehen wir <strong>von</strong> festen Lieferanten.“ Für die Kunden hat sich trotz<br />

der Wahlmöglichkeiten auf dem Markt eines aber dennoch nicht geändert: Der Strom kommt weiterhin aus<br />

der Steckdose.<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Planung am Schreibtisch:<br />

Projektsteuerer Volker Henn <strong>von</strong><br />

der Stadtwerke Mainz <strong>AG</strong><br />

überwacht Betrieb und Instandhaltung<br />

der Klimatechnik.<br />

nend die Anlagen kongruent zur Laufzeit des Energiedienstleistungsvertrags.<br />

Und <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> freut sich,<br />

gleich beiden geholfen zu haben: dem Partner entega<br />

und deren Kunden, der Aufbaugesellschaft.<br />

Das Firmenmotto ist für entega aber zusätzlich<br />

Verpflichtung, neben Rundum-Sorglos-Paketen oder<br />

optimaler Finanzierung auch den Einsatz regenerativer<br />

Energien anzubieten – wenn es ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvoll ist. In der Römerpassage wird deswegen<br />

ein <strong>Teil</strong> des Kühlbedarfs mit dem Grundwasser<br />

gedeckt. „Nur wenn die Kälte des Grundwassers nicht<br />

Preisentwicklung elektrische Energie<br />

100,0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

90,7 90,4 89,9<br />

ausreicht, schaltet sich die Kältemaschine dazu“, erläutert<br />

Oliver Heitzer den Einsatz der alternativen<br />

Methode. Die auch dazu beiträgt, dass die Ausnutzung<br />

der Energie in der Passage bei rund 90 Prozent<br />

liegt. Eine Messlatte, die ja bereits zu den Zeiten gelegt<br />

wurde, als Mainz noch Mogontiacum hieß. „Deshalb<br />

Hut ab vor der Leistung der römischen Ingenieure“,<br />

sagt Heitzer anerkennend, „viel besser geht’s auch<br />

mit der heutigen Technik nicht.“ Vespasian wäre stolz<br />

gewesen.<br />

70<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

85,8<br />

74,0<br />

Preisindex: 1995 = 100 %<br />

76,2<br />

77,2<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

33


Unternehmensbereich Infocom:<br />

<strong>Leasing</strong>konzepte für komplexe IT-Projekte<br />

Mit dem wachsenden Bedarf an komplexen IT-Ausstattungen nimmt die Nachfrage nach individuellen<br />

Finanzierungslösungen zu. Im Vertriebspartner- und Endkundengeschäft bietet BFL Infocom maßgeschneiderte,<br />

umfassende <strong>Leasing</strong>konzepte rund um Computer, Netzwerke und Softwareprogramme an.<br />

Diese umfassen neben der Hard- und Softwareausrüstung auch Beratungs-, Implementierungs- und Schulungsleistungen.<br />

Darüber hinaus bietet BFL Infocom mit „Asset Management“ ein effektives Controlling<br />

komplexer <strong>Leasing</strong>bestände. Dieses Datenbanksystem schafft die Verbindung zwischen der kaufmännischen<br />

und technischen Seite der IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Der <strong>Leasing</strong>nehmer kann mithilfe<br />

<strong>von</strong>„Asset Management“seinen gesamten Hard- und Softwarebestand verwalten und steuern, Ausgaben<br />

kontrollieren und Einsparpotenziale aufdecken. Standort, Abteilung, Kostenstelle und dazugehöriger<br />

<strong>Leasing</strong>vertrag sind per Mouseclick und Passwort jederzeit abruf- und auswertbar.<br />

Andreas Dias · Tel.: 06196.99.5110 · Fax: 06196.99.5187 · andreas.dias@bfl.de<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Screenshot montieren<br />

Unternehmensbereich Office Solution: Vertriebs-<br />

<strong>Leasing</strong> für Office- und Kommunikationslösungen<br />

BFL Office Solution legt den Fokus auf Vertriebs-<strong>Leasing</strong> <strong>von</strong> Informations-, Kommunikations- und Officelösungen.<br />

Zu den Vertriebspartnern gehören führende Hersteller genauso wie mittelständische regionale<br />

und überregionale Fachhandelsunternehmen der IKT-Branche. Ihnen bietet BFL Office Solution mit in<br />

30 Jahren gewachsener Kompetenz maßgeschneiderte Produkte, Service und branchengerechten Support.<br />

Hier heißt die Herausforderung schlankere Geschäftsprozesse und größere Effizienz. Die Antwort der<br />

BFL Office Solution: das internetgestützte VertriebsPartner OnlineSystem (VPOS). Mit VPOS können<br />

Vertriebspartner <strong>Leasing</strong>verträge online abschließen und umgestalten. Es bietet rund um die Uhr den<br />

Informationsabruf zum gesamten <strong>Leasing</strong>bestand. Darüber hinaus verfügt es über ein kundenbezogenes<br />

Bestandsreporting; und ein integriertes Scoringsystem zur Bonitätsprüfung liefert eine Bonitätsentscheidung<br />

nach zwei Minuten. An VPOS angeschlossene Vertriebspartner können mit dem direkten Vertragsdruck<br />

vor Ort Verträge generieren. Im schnellen Dienstleistungsgeschäft setzt BFL Office Solution so neue<br />

Maßstäbe, entfällt doch mit VPOS die papierintensive und manuelle Bearbeitung <strong>von</strong> Anfragen.<br />

Petra Korff · Tel.: 06196.99.5200 · Fax: 06196.99.5186 · petra.korff@bfl.de<br />

35


<strong>VR</strong> DISKONTBANK:<br />

Forderungsmanagement im FinanzVerbund<br />

Der Mittelstand ist der Kern unseres Wirtschaftssystems und die Grundlage der Leistungsfähigkeit unserer<br />

Volkswirtschaft. Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten braucht er Handlungsalternativen. Dazu<br />

leistet <strong>Leasing</strong> – und in zunehmendem Maße Factoring – einen wichtigen Beitrag. Beide Instrumente entlasten<br />

Unternehmen spürbar, erleichtern Investitionen, schaffen Handlungsfreiheit. Die <strong>VR</strong> DISKONTBANK<br />

bietet durch ihre Finanzdienstleistungen Factoring und Zentralregulierung diese Spielräume. Als Spezialbank<br />

für professionelles Forderungs-, Liquiditäts- und Risikomanagement im genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund ist sie einer der großen deutschen Factoringanbieter und Marktführer im Bereich der<br />

Zentralregulierung. Factoring sichert die Außenstände gegen Forderungsausfälle ab und setzt Liquidität<br />

frei. Damit erhält der Kunde eine umsatzkongruente Finanzierung. Bei der Zentralregulierung übernimmt<br />

der Finanzdienstleister das zentrale Rechnungs- und Zahlungsclearing. Die <strong>VR</strong> DISKONTBANK unterstützt<br />

Unternehmen bei allen strategischen Herausforderungen hinsichtlich Liquiditäts-, Risiko-, Bilanzstrukturund<br />

Kapitalkostenmanagement. Die Leistungsspektren <strong>von</strong> <strong>VR</strong> <strong>LEASING</strong> und <strong>VR</strong> DISKONTBANK ergänzen<br />

sich ganz unmittelbar: Praktisch aus einer Hand können Finanzdienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette<br />

angeboten werden.<br />

Hans-Erich Seum · Tel.: 069.7447.3001 · Fax: 069.7447.3333 · hans-erich.seum@vr-diskontbank.de<br />

Gerhard Glesel · Tel.: 069.7447.3000 · Fax: 069.7447.3333 · gerhard.glesel@vr-diskontbank.de<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>:<br />

Kosteneffizienz mit <strong>Leasing</strong> im Gesundheitswesen<br />

Ärzte, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, medizinische Labors und Apotheken – alle Leistungsträger<br />

im Gesundheitswesen stehen heute im Spannungsfeld <strong>von</strong> medizinischer Leistungsverpflichtung und<br />

wachsendem Kostendruck. Kosteneffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Qualität medizinischer Versorgung<br />

ist zur Überlebensfrage des Heil- und Pflegebereichs geworden. Um diesen Anforderungen zu<br />

genügen, sind alle Dienstleister im Gesundheitswesen, Ärzte, Apotheker, Kliniken, Pflegeeinrichtungen,<br />

Labors, aber auch Fitness- und Wellness-Center mit Investitionsanforderungen in Diagnose- und Therapiegeräten<br />

konfrontiert, deren Realisierung auf klassischen Finanzierungswegen zunehmend erschwert<br />

werden. <strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> zeigt alternative Lösungswege auf. Mit einer mehr als 30-jährigen Branchenerfahrung<br />

ist <strong>VR</strong> MEDICO der Marktführer im Niedergelassenen Bereich, ein beratender Partner für maßgeschneiderte<br />

<strong>Leasing</strong>lösungen, die unterschiedliche Investitionsvorhaben bündeln und aufeinander<br />

abstimmen helfen.<br />

Jost Kratzer · Tel.: 030.25.000.520 · Fax: 030.25.000.510 · jost.kratzer@vr-medico-leasing.de<br />

37


38<br />

André Hoppen <strong>von</strong> der<br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> stattet der<br />

Praxis regelmäßige Besuche ab.<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Digitales Speicherwunder läutet<br />

neues Zeitalter in der Radiologie ein<br />

„Die Röntgenaufnahme? Ach, die habe ich vergessen…“ Fast jede Arzthelferin<br />

hat diesen Satz schon einmal gehört. Sobald die Fotos die eigene Praxis<br />

verlassen haben, weil etwa ein Patient diese zur Vorlage beim Hausarzt<br />

braucht, wird die Wiederbeschaffung nicht selten zur Glückssache. Vom<br />

Verlust der Archiviermöglichkeit mal zu schweigen. Diese wiederum stößt<br />

im Laufe der Jahre räumlich an ihre Grenzen – viele Radiologiepraxen mieten<br />

Räume zur Aufbewahrung der Fotoflut an. Die Lösung heißt kurz PACS,<br />

Picture Archiving and Communication System. Die größte Innovation im<br />

Bereich digitaler Bildherstellung und -archivierung in Krankenhäusern und<br />

Radiologiepraxen.<br />

Es geschah am 8. November 1895. Wilhelm Conrad<br />

Röntgen experimentierte in seinem verdunkelten Labor<br />

an der Universität Würzburg mit Elektrostrahlen.<br />

Plötzlich entdeckt er etwas Merkwürdiges: Obwohl<br />

die Elektronen die mit schwarzem Papier umwickelte<br />

Röhrenwand nicht durchdringen konnten, begann in<br />

der Nähe der Röhre ein mit einer speziellen Masse<br />

bestrichener Schirm grünlich zu leuchten. Überrascht<br />

nahm Röntgen den Leuchtschirm in die Hand und<br />

brachte ihn näher an die Röhre heran. Das Leuchten<br />

wurde stärker – und der Forscher sah auf dem Schirm<br />

die Knochen seiner Finger, die den Schirm hielten. Die<br />

unsichtbaren Strahlen waren in der Lage, seine Hand<br />

zu durchdringen. In den folgenden Tagen setzte Röntgen<br />

seine Experimente fort und stellte fest, dass die<br />

Strahlen selbst dickste Gegenstände durchleuchteten.<br />

Die X-Strahlen waren erfunden. Eine bahnbrechende<br />

Entdeckung in der Medizin und darüber hinaus: Brustkorb,<br />

Bauch und Skelett <strong>von</strong> Mensch und Tier können<br />

ebenso problemlos untersucht werden, wie das Innenleben<br />

<strong>von</strong> Mumien, Fossilien oder Reisegepäck am<br />

Flughafen. Seit der Einführung der Computertomographie<br />

(CT) werden mit Röntgenstrahlen sogar dreidimensionale<br />

Bilder des Körperinnern erstellt.<br />

So unverzichtbar Röntgenaufnahmen für die Diagnose<br />

geworden sind: Sie stellen Praxen und Krankenhäuser<br />

aber oft vor ein logistisches Problem: Wohin<br />

mit den ganzen Bildern? Immerhin sieht die Röntgenverordnung<br />

Aufbewahrungszeiten <strong>von</strong> zehn Jahren<br />

vor. Der Platzbedarf der räumlich aufwändigen Filmarchive<br />

ist enorm.<br />

„Wir haben im Krankenhaus einen eigenen Raum,<br />

bis an die Decke gefüllt mit Aufnahmen“, sagt<br />

Dr. Martin Bergmann (Name wurde geändert) <strong>von</strong><br />

einer radiologischen Gemeinschaftspraxis in Norddeutschland.<br />

Mit dem Picture Archiving and Communication<br />

System (PACS) und dem Radiologischen<br />

Informationssystem (RIS) wird dieser Raum mittelfristig<br />

nicht mehr nötig sein. In wenigen Jahren, wenn<br />

die Aufbewahrungsfrist für Röntgenaufnahmen abläuft,<br />

werden die jeweiligen Bilder nach und nach vernichtet<br />

und der Weg zur filmlosen Praxis kann endgültig<br />

beschritten werden. Und der führt über PACS<br />

und RIS.<br />

Lichtkasten ist bald Geschichte<br />

„Diese Dinger brauchen wir bald nicht mehr“, erklärt<br />

Dr. Bergmann mit Blick auf den Lichtkasten an<br />

39<br />

Wilhelm Conrad<br />

Röntgen entdeckte<br />

1895 die nach ihm<br />

benannten Strahlen.


40<br />

Röntgens Erben<br />

der Wand in seinem Besprechungszimmer. Ein Gerät,<br />

dass jedem Radiologiepatienten nur zu gut bekannt<br />

ist – dort werden die Röntgenaufnahmen angeklemmt,<br />

anhand derer der Arzt den Befund erläutert.<br />

Gegenüber vom Lichtkasten steht die Gegenwart und<br />

Zukunft in Form mehrerer Computermonitore und einer<br />

so genannten PACS-Workstation. „Hier kann ich<br />

alle im PACS archivierten Bilder aufrufen und befunden“,<br />

so der 40-jährige Spezialist für Nuklearmedizin,<br />

dessen Tätigkeitsbereich sich aus Sicherheitsgründen<br />

im Kellergeschoss des Gebäudes befindet. Spezialtürgriffe<br />

verhindern, dass Strahlen entweichen können.<br />

Aus dem gleichen Grund enthalten Türen und<br />

die Wände des Kellergeschosses eine dünne Bleischicht.<br />

In der Nuklearmedizin werden Untersuchungen<br />

an Herz, Skelett, Nieren und Schilddrüse sowie<br />

die Schmerzbehandlung <strong>von</strong> Tumorpatienten durchgeführt.<br />

Der Befund <strong>von</strong> Aufnahmen am Lichtkasten<br />

gehört mit PACS schon bald der Vergangenheit an.<br />

Die PACS-Workstation im Zimmer des Radiologen<br />

sieht aus wie ein gewöhnlicher PC-Arbeitsplatz, dem<br />

man das komplizierte Netzwerk innerhalb der einzelnen<br />

Komponenten nicht ansieht. „PACS verbindet,<br />

organisiert und transportiert alle digitalen Systeme<br />

im Netzwerk <strong>von</strong> Krankenhaus und Praxis“, erläutert<br />

André Hoppen, Regionaler Verkaufsleiter <strong>von</strong><br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong>, der Eigentümerin der PACSund<br />

RIS-Anlagen in der Praxis. Hoppen hat selbst<br />

Medizin studiert. Er weiß, wo<strong>von</strong> er spricht. „Voraussetzung<br />

für das Netzwerk ist, dass alle bildgebenden<br />

Geräte komplett auf das digitale Verfahren umgestellt<br />

werden“, führt er weiter aus. Bildgebende Systeme<br />

eines Röntgeninstituts sind unter anderem die Computertomographie<br />

(CT), das Magnetresonanzverfahren<br />

(MR), Ultraschall oder die Nuklearmedizin. Das<br />

PACS koppelt sich an das RIS an, über das der Behandlungsfall<br />

innerhalb einer Praxis oder eines Krankenhauses<br />

verwaltet wird. Das RIS erstellt Arbeitslisten,<br />

Patientendateien, Untersuchungskriterien sowie Befundberichte<br />

und ist somit das tägliche Arbeitsgerät<br />

medizinisch-technischer Assistentinnen (MTA), beispielsweise<br />

an der Anmeldung.<br />

Im Innern „spielt“ die DVD-Jukebox<br />

„Nach der Erzeugung der Bilder werden diese mit<br />

der Identifikationsnummer des Patienten versehen<br />

und an das Bildarchiv sowie nachfolgend an die jeweiligen<br />

PACS-Workstations geschickt, die auf den Stationen<br />

stehen“, beschreibt Dr. Bergmann das Verfahren.<br />

„Die RIS-Datenbank ordnet die Bilddaten automatisch<br />

dem zugehörigen Behandlungsfall zu.“ Ein paar<br />

Räume neben seinem Behandlungszimmer steht das<br />

Die Fachwelt staunte 1895 über die Entdeckung der Röntgenstrahlen – und forschte weiter. Über die<br />

praktische Anwendung wusste man genauso wenig wie über die Risiken, die mit Röntgens Strahlen verbunden<br />

sind. In der Folge entwickelte sich eine Kette entscheidender Innovationen in der Diagnostik. Kontrastmittel<br />

und Katheder erlaubten, bisher unzugängliche Organe auf Röntgenbildern sichtbar zu machen. Auch Ultraschall<br />

hielt Einzug in der Medizin. Nach 1950 eröffneten Computer neue Möglichkeiten in Form der Computertomographie<br />

(CT) sowie der Magnetresonanztomographie (MRT). Bei der CT handelt es sich um ein Schnittbildverfahren,<br />

bei dem Körperregionen durch ein Röntgenstrahlenbündel <strong>von</strong> einer sich um den Körper<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

Langzeitarchiv: Mittels einer<br />

Kassette werden die DVD in die<br />

„Jukebox“ des PACS geschoben.<br />

Herz der Anlage, das PACS. Ein Kasten, nicht größer<br />

als ein Kühlschrank und auf den ersten Blick ebenso<br />

unspektakulär wie seine Workstations. „Zum Glück<br />

urteilen Radiologen nicht nach dem Äußeren“, witzelt<br />

André Hoppen doppeldeutig und mit rheinischem<br />

Akzent. Innen wartet das PACS mit einem Lang- und<br />

Kurzzeitarchiv und einer unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />

auf. Im Langzeitarchiv – der so genannten<br />

DVD-Jukebox – finden 570 DVD Platz, mit einer Speicherkapazität<br />

<strong>von</strong> 5,7 Terrabyte. Rund fünf Millionen<br />

Exemplare des neuen Harry-Potter-Bandes fänden<br />

im Speicher der Jukebox Platz. Angesichts der Größe<br />

der digitalen Bilddateien eine durchaus notwendige<br />

Kapazität: „Bei uns fällt pro Jahr eine Datenmenge in<br />

Speicherwunder: Das PACS mit Monitor, Server,<br />

Kurzzeitarchiv und Notfallstromversorgung.<br />

Rechts das Langzeitarchiv für 570 DVD.<br />

Höhe <strong>von</strong> rund zwei Terrabyte an“, sagt Dr. Bergmann.<br />

Auf dem Kurzzeitspeicher, der natürlich auch eine<br />

Abkürzung (RAID) hat, werden die Daten rund drei<br />

Monate geparkt, um schnell online aufgerufen zu<br />

rotierenden Röhre durchstrahlt werden. Die MRT oder Kernspintomographie ist auch ein Schnittbildverfahren<br />

für Schichtaufnahmen <strong>von</strong> Körperteilen. Zur Erzeugung werden aber keine Röntgenstrahlen<br />

eingesetzt, sondern ungefährliche Magnetfelder und Radiowellen. Obwohl im 20. Jahrhundert<br />

viele Meilensteine gesetzt wurden, bedeutete das nicht das Ende der Innovationen – die Zyklen<br />

verkürzten sich sogar. Der Fokus lag und liegt auf der Verfeinerung der Verfahren und der Verbesserung<br />

der diagnostischen Qualität. Die Zukunft bei Bildherstellung und Archivierung gehört der kompletten<br />

Digitalisierung – dank PACS und RIS sind die Tage des klassischen Röntgenfilms gezählt.<br />

Röntgenaufnahme <strong>von</strong> 1895<br />

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42<br />

Röntgens Erben<br />

Arbeitsplatz Radiologie: Auf den Gängen der Itzehoer Gemeinschaftspraxis<br />

werden die Patienten teilweise auf Betten zu den Untersuchungen geschoben.<br />

werden. Vernetzt mit dieser Einheit sind sieben passwortgeschützte<br />

PACS-Terminals im Klinikum sowie<br />

etliche RIS-Zugriffsplätze.<br />

Die Laufzeit des <strong>Leasing</strong>vertrags mit der<br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> für das Speicherwunder inklusive<br />

Server beträgt 54 Monate. Der Kontakt zur<br />

<strong>VR</strong> MEDICO <strong>LEASING</strong> wurde im Oktober <strong>2002</strong> <strong>von</strong><br />

der Volksbank Itzehoe hergestellt, seit zehn Jahren<br />

die Hausbank der Gemeinschaftspraxis. „Damit wir<br />

dem Kunden die bestmögliche Beratung und unser<br />

Gesamt-Know-how zur Verfügung stellen können“,<br />

beschreibt André Hoppen die Grundlage der Zusammenarbeit.<br />

Der Praxis steht es frei, am Ende der Laufzeit<br />

die Geräte zurückzugeben oder neue zu leasen.<br />

Hoppen: „Da innerhalb <strong>von</strong> 54 Monaten die Technik<br />

weit voranschreiten kann, ist es aber sehr wahrschein-<br />

1895 Entdeckung der Röntgenstrahlen<br />

1896 Erste therapeutische Anwendung <strong>von</strong> Röntgenstrahlen, u.a. bei Brustkrebs<br />

1898 Marie und Pierre Curie entdecken die radioaktiven Elemente Polonium und Radium<br />

1901 Röntgen erhält in Stockholm als Erster den Nobelpreis für Physik<br />

1937 Erstmals wird in der Medizin Ultraschall eingesetzt, angelehnt an das Echolotverfahren in der Seefahrt<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> Reportage Unternehmensbereiche<br />

Jahresabschluss Organe und Anschriften<br />

<strong>VR</strong> RACE<br />

lich, dass die Ärzte das PACS updaten und wieder über<br />

die <strong>VR</strong> MEDICO leasen werden.“<br />

Bilder sind sofort verfügbar<br />

Erst einmal gilt es für die knapp vierzig Mitarbeiter<br />

der Praxis, sich in das neue Netzwerk einzuarbeiten<br />

– und damit anzufreunden. „Unsere MTA wollen noch<br />

nicht so recht daran glauben, dass die Anschaffung<br />

auch zu ihrem Besten war – obwohl ich es ihnen doch<br />

täglich sage“, schmunzelt Dr. Bergmann im Hinblick<br />

auf die verständlichen Berührungsängste einiger seiner<br />

Angestellten. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das<br />

Suchen nach Filmtüten, das Archivieren und Beschriften<br />

entfällt fast vollständig. Die Bilder sind dank RIS<br />

und PACS sofort verfügbar – und zwar dort, wo sie<br />

gebraucht werden. Somit haben die Assistentinnen<br />

alle geplanten Untersuchungen beziehungsweise Patienten<br />

im Blick. Kurz: Die Arbeit wird einfacher – und<br />

effizienter. „Wir sparen Kosten für Filmmaterial und<br />

Chemikalien, die Archivverwaltung fällt weg“, so<br />

Bergmann,„aber der Hauptgrund für die Anschaffung<br />

eines PACS ist eindeutig die Schnelligkeit. Die Abläufe<br />

in der Radiologie werden schneller, die Anzahl der Untersuchungen<br />

steigt – bei gleicher Qualität.“ Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist das so genannte Prefetching: Standardisierte<br />

Arbeitsabläufe entlasten die Ärzte, da per<br />

RIS die Daten des Patienten, der gerade an der Anmeldung<br />

steht, sofort <strong>von</strong> der Assistentin auf die Workstation<br />

des Arztes geschickt werden. Aber auch für<br />

die Patienten bringt das System Vorteile. Die Befunde<br />

in den Praxen oder auf den Stationen über RIS stehen<br />

sofort zur Verfügung und lange Wartezeiten<br />

entfallen.<br />

In der norddeutschen Gemeinschaftspraxis wurde<br />

im Übrigen darauf verzichtet, die konventionellen<br />

Röntgenaufnahmen zu digitalisieren. Statistische Erhebungen<br />

zeigen, dass ein Röntgenbild während der<br />

ersten drei Tage nach der Untersuchung etwa 15-mal<br />

<strong>von</strong> Ärzten zur Einsicht angefordert wird. „Nach zwei<br />

Jahren“, so Dr. Bergmann, „verlangen wir nur noch<br />

knapp ein bis zwei Prozent der archivierten Bilder.“<br />

Solange also noch die Aufbewahrungsfrist für konventionelle<br />

Bilder besteht, bleibt den Assistentinnen<br />

auch künftig der gelegentliche Gang ins Archiv nicht<br />

erspart. Wie einst Wilhelm Conrad Röntgen.<br />

Stephan Schack (l.) und Ralph Tanke<br />

<strong>von</strong> der örtlichen Volksbank.<br />

1946 Das Prinzip der Kernspinresonanz wird entdeckt, die Grundlage für die Bildgebung mit MRT geschaffen<br />

1971 Der erste CT wird vorgestellt<br />

1974 Erster Ganzkörperscanner kommt in den USA zum Einsatz<br />

1977 Zum ersten Mal gelingen per MRT Schichtbilder des menschlichen Gehirns<br />

1980 Erstes digitales Röntgenbild in Japan entwickelt<br />

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