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<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Schweizer</strong><br />
Das aktuelle<br />
Monatsmagazin<br />
für den <strong>Jäger</strong><br />
Nr. 11 November 2010<br />
95. Jahrgang<br />
Fr. 9.80 (inkl. MWST)<br />
ISSN 0036-8016<br />
Gamsbrunft –<br />
jetzt jagen sie<br />
wieder 20<br />
Die Jungadler<br />
vom Brunnital<br />
30<br />
Der hundert-<br />
jährige<br />
Brasilianer 34<br />
Klaus Böhme<br />
Mitarbeiter<br />
des «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» 18<br />
<strong>FLINTENLÄUFE</strong><br />
DIE LÄNGE MACHT’S 6
Kodiak-©-2010 · www.kodiak.de<br />
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.<br />
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mit Zusatzausstattung Zielfernrohr<br />
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IMPRESSUM ISSN 0036-8016<br />
Publikationsorgan für<br />
JagdSchweiz<br />
Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa<br />
www.jagdschweiz.org<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Patentjäger- und<br />
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Sekretariat:<br />
Bernstrasse 65, 3175 Flamatt<br />
www.spw.ch<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Laufhundclub<br />
<strong>Schweizer</strong> Niederlaufhund- und<br />
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Schweiz. Club für Deutsche<br />
Jagdterrier<br />
Der Grüne Bruch<br />
Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club<br />
Schweiz. Klub für Österr. Bracken<br />
Schweiz. Falkner-Vereinigung<br />
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Organisation SPW-Vorstand<br />
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Titelbild:<br />
Auf Brautschau<br />
Foto: Kurt Gansner<br />
Editorial<br />
Schon wieder...<br />
…geht ein bewegtes Jahr zur Neige. Rückblicke sind in aller Regel ernüchternder<br />
als Ausblicke, das ist ja auch nichts Neues. Natürlich ist es einfach im<br />
Nachhinein darüber zu urteilen, wer was denn wo falsch oder richtig gemacht<br />
haben könnte oder ob Erwartungen erfüllt wurden. Ich möchte gar nicht zu<br />
weit suchen, sondern pfl ücke mir nur ein Beispiel heraus. Was war schon wieder<br />
das Hauptthema im 2010? Ahh ja – das Jahr der Biodiversität. Ein schönes<br />
Wort. Ich erlaube mir dazu die Erklärung aus Wikipedia, dem Internetduden, zu<br />
zitieren:<br />
«Biodiversität oder biologische Vielfalt bezeichnet gemäss dem Übereinkommen<br />
über biologische Vielfalt (CBD) die Variabilität unter lebenden Organismen<br />
jeglicher Herkunft. Darunter Land-, Meeres- und sonstige aquatische<br />
(wassergebundene) Ökosysteme und die ökologischen Komplexe, zu denen sie<br />
gehören. Dies umfasst die genetische Vielfalt innerhalb einer Art, der Artenvielfalt<br />
selbst, sowie der ökologischen Vielfalt von Ökosystemen. Allen drei Ebenen<br />
gemein ist die Eigenschaft von biologischen Systemen, sich voneinander zu<br />
unterscheiden. Sie bezieht sich entsprechend auf alle Aspekte der Vielfalt in der<br />
lebendigen Welt. Die Biodiversität ist eine Lebensgrundlage für das menschliche<br />
Wohlergehen.» Zitat Ende. Gefällt Ihnen der letzte Satz auch am besten?<br />
So schön das Wort Biodiversität auch klingt, so wenig wird es im umfassenden<br />
Sinne verstanden und genau so schwierig ist es politisch umzusetzen. Da sind<br />
nicht die drei Elemente daran schuld, sondern die unterschiedlichen Gesichtspunkte<br />
der Menschen. Ornithologen z.B. sind – überspitzt formuliert – himmelwärts<br />
orientiert, Pilzsammler bodenorientiert und Umweltschützer versuchen<br />
die Erde meistens in ihren «Ursprung» zurückzuführen. Es ist eine grosse politische<br />
Herausforderung, alle Interessensgruppen zusammenzuführen. Vielleicht<br />
sollten wir alle ab und zu mal den Kopf bewegen, um andere Ansichten oder<br />
Aussichten zu geniessen und zuzulassen. Nicht um zu rechtfertigen, sondern<br />
um zu argumentieren! Dies gilt übrigens nicht nur für uns <strong>Jäger</strong>, sondern vor<br />
allem auch für diejenigen, die mit dem Mahnfi nger auf die Anderen zeigen und<br />
gleichwohl Naturnutzer sind. Die Jagd ist ein Bestandteil der Gesellschaft in<br />
wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht und nimmt Einfl uss auf die Biodiversität.<br />
Dies aber nicht zum Nachteil der<br />
Natur, was wir auch mit einer geregelten<br />
Jagdplanung nicht nur rechtfertigen,<br />
sondern auch mit Fakten belegen können.<br />
Und damit uns die Arbeit nicht ausgeht,<br />
wurde das nächste Jahr von der UNESCO<br />
zum «internationalen Jahr der Wälder»<br />
ernannt. So bietet sich erneut genügend<br />
Zündstoff für engagierte Diskussionen…<br />
Mit Weidmannsgruss<br />
Kurt Gansner<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 3
Foto: W. Nagel<br />
Wildkunde<br />
Wilde Jagden im<br />
Novemberschnee<br />
Die Gamsbrunft<br />
fasziniert immer<br />
wieder und die<br />
Verfolgungsjagden<br />
der Böcke sind<br />
spektakulär.<br />
Martin Merker hat<br />
sie für uns im Bild<br />
festgehalten.<br />
4 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
6<br />
Monatsthema<br />
Lauflängen bei<br />
Flinten<br />
Eine Flinte braucht einen<br />
Lauf, meist sogar zwei.<br />
Warum diese jedoch<br />
mal kürzer oder länger<br />
ausfallen, das hat seine<br />
Geschichte.<br />
20
Ausrüstung<br />
Wildkunde<br />
Die Jungadler vom Brunnital<br />
34<br />
Ein altes System in der modernen<br />
Jagdpraxis<br />
Alte Mausersysteme dienen weltweit als Basis für neu<br />
aufgebaute Customwaffen. Da sie als sehr zuverlässig<br />
gelten, sind diese Systeme ideal für die Jagd. Eines der<br />
begehrtesten ist die Brasil 1908 Rifle.<br />
Zehn Wochen lang hat der Tierfilmer und Fotograf<br />
Tony Gnos-Lötscher Jungadler im Nest gefilmt und<br />
fotografiert. So ist nach 10 Wochen harter Arbeit<br />
eine spannende Dokumentation entstanden.<br />
30<br />
INHALT<br />
Jagd & Wild<br />
Gedanken zum Hubertustag 16<br />
Interview 18<br />
Wildkunde 20<br />
Jagdpraxis 44<br />
Waffen & Ausrüstung<br />
Monatsthema 6<br />
Der hundertjährige Brasilianer 34<br />
Neuheiten für den <strong>Jäger</strong> 38<br />
<strong>Jäger</strong>markt 78<br />
<strong>Jäger</strong> & Hund<br />
18. Europacup der Laufhunde 52<br />
Prüfungsresultate 54<br />
Jagdspektrum<br />
Veranstaltungen 12<br />
Satire 12<br />
Kapitale Trophäen 14<br />
Wildbretpreise 14<br />
Jagdschiessen 42<br />
Sonne Mond Solunar 42<br />
Lebensraum 51<br />
<strong>Jäger</strong>sprache 56<br />
Leser schreiben 58<br />
Jagdgeschichten 62<br />
Bund und Kantone 64<br />
Blattschuss 65<br />
Fehlschuss 69<br />
Ausland 70<br />
Abschied 74<br />
Kalender für den <strong>Jäger</strong> 75<br />
Literatur 76<br />
Wettbewerb 82<br />
Vorschau 12/2010<br />
� Jagdreisen – Erlebnisberichte aus<br />
erster Hand<br />
� Neues aus Bund und Kantonen<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 5
Monatsthema<br />
DER LÄNGE<br />
6 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Von Markus-Urs Felder<br />
Der Lauf der Schwarzpulverfl<br />
inte war lang. Der «milde» Verbrennungsprozess<br />
des Schwarzpulvers,<br />
das zu seiner Entfaltung<br />
Zeit und Raum benötigte, zwang<br />
die Büchsenmacher, Laufl ängen<br />
von 80 und mehr Zentimetern zu<br />
schmieden. Nur so konnte nach<br />
landläufi ger Meinung der Schrotladung<br />
im Mündungsbereich die<br />
bestmögliche Beschleunigung<br />
mitgegeben werden. Als die Tage<br />
des schwarzgrauen Pulverdampfes<br />
gezählt waren, behielt man<br />
vorerst die gewohnten Laufl ängen<br />
bei, obwohl das neue, aggressive-<br />
EINE FRAGE<br />
Eine Flinte braucht einen Lauf! So viel ist sicher. Meist sogar<br />
zwei. Warum dieselbigen jedoch manchmal kürzer und öfter länger<br />
ausfallen, wird auf folgenden Seiten beschrieben.<br />
re Pulver eigentlich bereits kürzere<br />
Läufe zugelassen hätte. Warum<br />
an Bewährtem rütteln? «Lange<br />
Läufe schiessen weiter, halten<br />
die Schrote besser zusammen<br />
und sind schöner!», so der Tenor<br />
der traditionellen Praktiker und<br />
Ästheten. Aber auch die konservativsten<br />
unserer Vorväter mussten<br />
schliesslich einsehen, dass das<br />
neuartige Pulver tatsächlich auch<br />
kurze Läufe ohne bemerkbare<br />
aussenballistische Leistungsverluste<br />
zuliess. Nun hatte man die<br />
Qual der Wahl! 63, 65, 71, 76<br />
oder 81? Anwendungsgebiet, Gewicht,<br />
Rückstoss, Technik und<br />
Grösse des Schützen, Geschwindigkeit<br />
und Wucht der Schrote, all<br />
dies und noch einiges mehr durfte<br />
nun in Betracht gezogen werden.<br />
Es wurde kompliziert, es wurde<br />
«modern»!<br />
Mass für Mass<br />
Es scheint weise und sinnvoll,<br />
das Werkzeug zunächst nach dem<br />
Anwendungsgebiet zu selektieren:<br />
Ist es für den betreffenden<br />
<strong>Jäger</strong> wichtig und üblich, wenige<br />
Schüsse auf weite Distanzen ins<br />
Ziel zu bringen, ohne selbst grosse<br />
Distanzen zurückzulegen, so<br />
wähle er eine schwere Flinte mit<br />
langen Läufen, vielleicht gar eine<br />
80’er-Länge und eine enge Würgebohrung.<br />
Ein solches Instrument<br />
verdaut auch schwere La-
dungen und grobe Schrote, ohne<br />
unerträglich zu stossen.<br />
Ist des Schützen Feld getriebenes<br />
Federwild, erküre er, in Erwartung<br />
hoher Schusszahlen, eine<br />
mittelschwere Flinte: Für Fasanen<br />
vielleicht mit 76’er-Lauf und offener<br />
Bohrung, wie ich ihn bevorzuge.<br />
Auch für Tontauben wäre<br />
diese Kombination meine Wahl.<br />
Für pfeilschnelle Moor- oder<br />
Rebhühner allenfalls eine 71’er-<br />
oder geringere Laufl änge. Der<br />
Waldjäger wiederum wird sich<br />
bei der Suche wohl für eine leichte<br />
Waffe mit entsprechend kurzen<br />
Läufen erwärmen. Vielleicht<br />
eine 65’er oder gar noch kürzer,<br />
wie beim bewährten Drilling?<br />
Sei dem, wie dem wolle. Kürzere<br />
Läufe bedeuten in der Regel Gewichtseinsparung<br />
und eine leichte<br />
Flinte ist für den bewaffneten<br />
Wanderer kommod – so lange er<br />
nicht zu viele, zu schwere Ladungen<br />
zu verschiessen hat, die ihm<br />
beim Rückstoss die Tränen in die<br />
Augen treiben.<br />
Kurze Läufe –<br />
starker Rückstoss?<br />
Bitte, verstehen Sie mich nicht<br />
falsch. Es ist mit nichten so, dass<br />
kurze Läufe per se mehr Rückstoss<br />
produzieren, wie man immer<br />
wieder hört! Hier die Resultate<br />
einer Versuchsreihe*:<br />
65 – 71 – 76<br />
«… Bei Flinten desselben Gewichtes,<br />
derselben Patronenlagerdimensionen,<br />
identischem innerem<br />
Laufdurchmesser und Art<br />
der Laufbohrung sowie Verwendung<br />
identischer Patronen, wurde<br />
nicht nur festgestellt, dass Läufe<br />
von 65 Zentimetern Länge nicht<br />
nur nicht mehr Rückstoss produzieren<br />
als Läufe mit 76’er-Länge,<br />
sondern tatsächlich etwas weniger.<br />
Diese Resultate wurden darüber<br />
hinaus noch bestätigt, indem<br />
man Läufe kürzer als 65 cm<br />
mit solchen grösser als 76 cm verglich!<br />
…»<br />
Das Schottische<br />
Hochland: Gefi lde<br />
der leichten Flinte<br />
mit kurzen Läufen!<br />
Meine liebe Frau<br />
hätte sich das Leben<br />
etwas leichter<br />
machen können …<br />
Nach sechs Stunden<br />
Fussmarsch<br />
übernahm Gamekeeper<br />
Lance die<br />
nun mindestens 20<br />
Kilogramm schwere<br />
71’er-Flinte.<br />
Die Strecke belief<br />
sich auf ein Moorhuhn<br />
…<br />
Sehen Sie! So ist das! Der in<br />
der Praxis unangenehme Rückstoss<br />
einer – wegen der kurzen<br />
Läufe – leichten Flinte, rührt ausschliesslich<br />
von einer zu schweren<br />
Ladung her. Eine leichte<br />
Flinte verlangt eben eine leichte<br />
Ladung! Mit der geringen Lauflänge<br />
hat der verstärkte Rück stoss<br />
aber gar nichts zu tun – im Gegenteil.<br />
Kurze Läufe schiessen höher?<br />
Unlängst war ich in der glücklichen<br />
Lage, eine Purdey-Querfl in-<br />
te mit 76‘er-Läufen und 65’er-<br />
Wechsellauf führen zu dürfen. Der<br />
fähige Rohrmacher fertigte nach<br />
Kundenwunsch die beiden Laufbündel<br />
genau gleich schwer. Auch<br />
bei hohen Schusszahlen mit identischen<br />
Patronen zeigte sich in der<br />
Praxis kein fühlbarer Unterschied<br />
im Rückstossverhalten der beiden<br />
Längen. Abgesehen vom forscheren<br />
Mündungsknall des Kurzen,<br />
trat aber etwas klar zu Tage: Der<br />
kürzere Lauf schiesst höher. Auf<br />
35 Meter etwa 30 Zentimeter!<br />
Ähnlich einer Angelrute biegt<br />
sich der Lauf einer Querfl inte im<br />
Schuss nach unten (Bockfl inten<br />
sind davon nicht oder in geringerem<br />
Ausmass betroffen**). Die<br />
Angelsachsen nennen diesen Effekt<br />
«Barrel Flip». Diesem «Nicken»<br />
wird gewöhnlich durch eine<br />
entsprechend geringe Senkung<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 7<br />
Monatsthema
Monatsthema<br />
Schaft- und Laufbiegung einer Querflinte in der ersten<br />
Phase des Rückstosses. Die daraus resultierende tiefere Treffpunktlage<br />
erfordert bei längeren Läufen eine geringere Senkung als bei kurzen.<br />
des Schaftes und durch eine angemessen<br />
tiefe Schiene am Laufende<br />
begegnet. Der längere Lauf<br />
nickt nun an der Mündung verständlicherweise<br />
etwas mehr als<br />
der kurze (beachten Sie dazu die<br />
obenstehende Skizze). Ein «hoher<br />
Schaft» – oder besser: eine<br />
geringe Senkung – gleicht aus.<br />
Wird nun mit demselben Schaft<br />
ein kürzerer Lauf verwendet, wird<br />
der ungewöhnliche Hochschuss<br />
erklärbar, denn hier wäre ja nun<br />
eine grössere Senkung notwendig.<br />
Im vorliegenden Fall konnte<br />
auch die hohe Schiene die für den<br />
Schützen ungewohnte Platzierung<br />
der Garbe nicht verhindern. Seien<br />
Sie dieser Dinge eingedenk,<br />
wenn Sie es in Erwägung ziehen,<br />
den Lauf Ihrer Flinte aus Gründen<br />
der Führigkeit oder Gewichtseinsparung<br />
abzuhacken …<br />
Genug davon! Schön, dass Sie<br />
noch da sind!<br />
Der Charme der Langsamkeit<br />
Noch greifbarer wird es bei<br />
den modernen High Velocity-Patronen<br />
in Verwendung mit kurzen<br />
Läufen. Hier offenbaren die beschossenen<br />
Anschuss-Scheiben,<br />
dass diese Kombination nicht zu<br />
empfehlen ist. Die Deckung auf<br />
jagdliche Distanzen lässt je nach<br />
Patronenmarke sehr zu wünschen<br />
übrig. Dies umso mehr, je enger<br />
sich die Würgebohrung des betreffenden<br />
Laufes präsentiert.<br />
So ist mit dem kurzen Lauf kein<br />
Vorteil zu gewinnen! Zur mangelhaften<br />
Deckung kommt noch<br />
ein verstärkter Rückstoss. Bei der<br />
Verwendung von normalen Jagdpatronen<br />
jedoch steht es ausser<br />
Zweifel, dass auch 60 Zentimeter<br />
kurze Läufe gleiche Trefferzahl<br />
und gleich gute Deckung liefern<br />
können wie solche mit grösserer<br />
Lauflänge.<br />
Technik, Schütze und Kaliber<br />
Wünscht der Schütze also eine<br />
Flinte mit kurzen Läufen, probie-<br />
8 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Die Qual der<br />
Wahl: Welche<br />
Lauflänge ist die<br />
Richtige?<br />
re er verschiedene Längen aus:<br />
Im scharfen Schuss, nicht durch<br />
Freiübungen im Verkaufslokal<br />
des heimischen Büchsenmachers!<br />
Wenn ein 65’er-Lauf dann zu<br />
schnell oder im Schwung schlecht<br />
kontrollierbar scheint, verdammen<br />
Sie die Kurzen nicht zu vorschnell,<br />
sondern versuchen Sie<br />
sich an einem 67’er oder 69’er.<br />
Der Unterschied ist oft frappant.<br />
Selbst allerdings kann ich mit der<br />
60’er-Familie wenig anfangen.<br />
Auf die subjektiv bei Anschlag<br />
und Schwung gefühlte stabilisierende<br />
Tendenz eines 70’er-plus-<br />
Laufes kann ich nicht verzichten.<br />
Namhafte Waffenhersteller waren<br />
da ganz anderer Ansicht. Robert<br />
Churchill war von der Überlegenheit<br />
seiner extrem kurzen Flinten<br />
überzeugt. Sie passten zu seiner<br />
propagierten Technik des instinktiven<br />
Schiessens. Nie ganz verstanden<br />
habe ich allerdings seine<br />
Bestrebungen, die kurzen Läufe<br />
mit entsprechend schmaler Schiene<br />
optisch zu verlängern. Bei ausschliesslicher<br />
Konzentration aufs<br />
Ziel gemäss churchillscher Empfehlung<br />
eigentlich unnötig. Aber<br />
sei dem wie dem wolle, viele<br />
Schützen schossen und schiessen<br />
damit hervorragend.<br />
Trotz alledem ist es nicht purer<br />
Traditionalismus, der das Gros<br />
der jagdlich geführten Flintenläufe<br />
bei 70 bis 76 Zentimetern belässt.<br />
Die oben erwähnten, im<br />
Anschlag und Schwung stabilisierenden<br />
Eigenschaften des längeren<br />
Laufes kommen dem reaktionsschnellen<br />
Schützen sehr zu<br />
pass. Verliert er nämlich bei stetig<br />
hoch und schnell anstreichenden<br />
Fasanen Contenance und Rhythmus,<br />
ruft ihn der lange Lauf über<br />
kurz oder lang wieder zur Raison.<br />
Der Kurze hat den eifrig-hektisch<br />
und nervös werdenden Bewegungen<br />
des Schützen weniger Masse<br />
entgegenzusetzen und überlässt<br />
den Bedauernswerten in tiefster<br />
Not seinem Schicksal.<br />
Auch Grösse und Statur des<br />
Flugschützen sollten in Betracht<br />
gezogen werden, mutet es doch<br />
eigenartig an, wenn ein Zwei-<br />
Meter-Hühne mit 65’er-Läufen<br />
hantiert. Ganz zu schweigen von<br />
den disharmonischen Proportionen<br />
einer solchen Flinte, bei welcher<br />
der Schaft ja dann beinahe<br />
gleiche Länge wie der Lauf aufwiese.<br />
Bei der zierlichen Dame<br />
hinwiederum, die tagelang das<br />
schottische Hochland auf der Suche<br />
nach einem Moorhuhn durchstreift,<br />
ist der 65‘er in besten Händen.<br />
Ebenso in besten Händen bei<br />
all jenen Weidwerkenden jenseits<br />
des Klimakteriums, welche nicht<br />
umhin kommen, festzustellen,<br />
dass Reaktion und Kraft nachgelassen<br />
haben.
Theoretischer Einfluss der Lauflänge auf das Vorhaltemass<br />
S: Schütze<br />
Z: Ziel<br />
ZV: notwendiger Vorhalt<br />
AB: «Schwung» mit 63’er-Läufen<br />
CD: «Schwung» mit 76’er-Läufen<br />
Wenn wir bei vorstehenden Betrachtungen<br />
grundsätzlich vom Kaliber<br />
12 ausgegangen sind, darf darob<br />
nicht vergessen werden, dass auch das<br />
Kaliber zur Lauflänge passen sollte.<br />
Allgemein gilt: Je kleiner das Kaliber,<br />
desto kürzer kann der Lauf bemessen<br />
sein. Eine gut balancierte Flinte im<br />
Kaliber 28 mit 76’er-Läufen anzufertigen,<br />
ist kein einfaches Unterfangen!<br />
Auf der anderen Seite ist zu empfehlen,<br />
die Lauflänge bei Kaliber 10, 8<br />
und 4 im Durchschnitt um 5, 10 und<br />
15 cm länger zu wählen, als den traditionellen<br />
71’er-Standardlauf einer<br />
Flinte im Kaliber 12.<br />
Vorhaltemass und<br />
Lauflänge<br />
Hat die Lauflänge einen Einfluss<br />
auf das Mass des Vorschwingens? Der<br />
Adept des 65’er- oder 63’er-Laufes ist<br />
oft überzeugt, er schiesse direkt aufs<br />
Ziel. Er möge bei dieser Ansicht bleiben<br />
– wenn er trifft! Betrachtet man<br />
die untenstehende Skizze, findet man<br />
im Reich der Zahlen und Skizzen eine<br />
ansatzweise theoretische Rechtfertigung.<br />
Mit der richtigen<br />
Flinte macht<br />
den Damen auch<br />
die Wasserjagd<br />
mit schweren<br />
Ladungen Spass:<br />
Hier ist der lange<br />
Lauf in seinem<br />
Element.<br />
Dabei ist S der Schütze, Z der Vogel,<br />
V der Punkt an dem der Schuss<br />
gelöst werden muss, um den Vogel,<br />
der mit etwa 65 km/h in Richtung ZV<br />
fliegt zu treffen. Nimmt man für SZ<br />
etwa 35 Meter an, beträgt das notwendige<br />
Vorhaltemass ca. 2.5 m. SA und<br />
SC stehen jeweils für eine Flinte mit<br />
63 und 76 cm langen Läufen. Gehen<br />
wir für SA von einer Länge von 107<br />
cm und für SC von einer Länge von<br />
120 cm aus (angenommene Schaftlänge<br />
ca. 37,5 cm, normale Baskülenlänge,<br />
normal grosser Schütze).<br />
Theoretischer Einfluss der<br />
Lauflänge auf das Vorhaltemass<br />
Auch wenn unser trefflicher Schütze<br />
bestimmt nicht direkt aufs Ziel<br />
schiesst, scheint das Vorhaltemass<br />
mit kurzen Läufen geringer auszufallen<br />
als mit langen. «Eben! Weniger<br />
Vorschwingen, besserer Kontakt zum<br />
Ziel!» Nehmen wir aber die aktuellen<br />
Daten her, beträgt die Distanz AB lediglich<br />
8 und CD 9 Zentimeter. Damit<br />
beläuft sich die gewonnene Vorhaltedifferenz<br />
an der Mündung der kurzen<br />
Flinte auf einen erschütternden Zenti-<br />
Kodiak.de 2010<br />
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.<br />
KURZ<br />
UND BÜNDIG<br />
M03 STUTZEN<br />
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Monatsthema<br />
meter: Irrelevant und vernachlässigbar!<br />
Und die langen Läufe? Dergestalt<br />
verlängert, dass die Mündung<br />
den Vogel im Flug berühren würde,<br />
verliehen sie dem Schützen<br />
Unfehlbarkeit! Etwas weit hergeholt?<br />
Ja schon, aber ist es unter<br />
diesen Auspizien nicht empfehlenswert,<br />
sich eher in Richtung<br />
76 oder 81 zu bewegen? «Ganz<br />
bestimmt kann man doch mit langen<br />
Läufen besser zielen als mit<br />
kurzen. Man denke nur an Kimme<br />
und Korn bei der Büchse.» Ja,<br />
aber man soll mit der Flinte eben<br />
nicht zielen. Nimmt der Schütze<br />
den Blick vom Ziel zurück aufs<br />
Korn, bleibt der Lauf in der Luft<br />
stehen. Der erneute Blick aufs Ziel<br />
offenbart, dass man hinter dasselbe<br />
geraten ist. Flugs beschleunigt<br />
und das Ziel eingeholt und dann<br />
erneuter Kontrollblick aufs Korn<br />
ergibt das unschöne Stochern in<br />
Reinkultur. Der beste Garant für<br />
einen Fehlschuss hinten vorbei.<br />
Ich will gar nicht leugnen, dass<br />
der routinierte Schütze beim Ziehen<br />
des Abzugs der Mündung<br />
seiner Flinte verschwommen-peripherisch<br />
in Relation zum Ziel<br />
gewahr ist. Mit Zielen aber hat<br />
das nichts zu tun, sondern mit reproduzierbaren<br />
Treffern. In diesem<br />
Sinn ist es für die Praxis von<br />
untergeordneter Bedeutung, ob<br />
die Distanz vom Auge zur Mün-<br />
Fluggeschwindigkeit (v) von Schroten in Abhängigkeit<br />
von der Lauflänge. Laufbohrung zylindrisch,<br />
Schrot-Durchmesser 3 mm, Messentfernung<br />
12,5 m. Pulver a relativ schnell, Pulver b relativ<br />
langsam verbrennend.<br />
10 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Von links nach<br />
rechts 76, 71, 65.<br />
Beachten Sie jeweils<br />
die unterschiedliche<br />
Höhe<br />
der Schiene an der<br />
Mündung. Die Tendenz<br />
des Tiefschusses<br />
bei längeren<br />
Läufen wird hier<br />
zusätzlich durch<br />
die Grösse des<br />
Korns ausgeglichen.<br />
dung zehn oder 15 Zentimeter<br />
kürzer oder länger ausfällt.<br />
Geschwindigkeit und Energie<br />
Wie steht’s denn nun eigentlich<br />
wirklich mit der Geschwindigkeit<br />
und Energie der Schrote in Abhängigkeit<br />
der Lauflänge? Auf diesem<br />
Feld sollte sich doch noch ein<br />
messbarer Vorteil zu Gunsten des<br />
einen oder anderen Kontrahenten<br />
finden lassen. An entsprechenden<br />
Ressentiments gegen die Kurzen<br />
fehlt es nach wie vor nicht. Tatsache<br />
aber ist, dass infolge der<br />
äusserst hohen Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
und der schnellen<br />
Gasdruckentwicklung des modernen<br />
Schrotpulvers, der Schrotladung<br />
bereits in einer relativ kurzen<br />
Lauflänge eine genügende<br />
Wucht (E) von Schroten in Abhängigkeit von<br />
der Lauflänge. Laufbohrung zylindrisch, Schrot-<br />
Durchmesser 3 mm, Messentfernung 12,5 m. Pulver<br />
a relativ schnell, Pulver b relativ langsam<br />
verbrennend.<br />
Beschleunigung und Anfangsgeschwindigkeit<br />
mit auf den Weg<br />
gegeben werden kann. Mag an der<br />
Mündung oder einige Meter von<br />
derselben entfernt gemessen der<br />
lange Lauf etwas im Vorteil sein,<br />
ist auf allen jagdlich relevanten<br />
Distanzen doch kein praktischer<br />
Nutzen auszumachen. So ist es<br />
denn im Hinblick auf Schrotgeschwindigkeit<br />
und Durchschlagsleistung<br />
der Schrote tatsächlich<br />
unerheblich, ob ein Lauf von 60<br />
Zentimetern oder länger Verwendung<br />
findet. (Beachten Sie dazu<br />
die Tafeln des «Deutschen Institutes<br />
für Jagdliches und Sportliches<br />
Schiessen».) ***<br />
Nun denn!<br />
Beenden wir hier unseren<br />
Rundgang und lassen den Dingen<br />
ihren Lauf, denn es ist bisweilen<br />
schwer zu beurteilen, für welche<br />
Möglichkeit man sich entscheiden<br />
soll, und oft noch schwerer,<br />
beim gefassten Entschluss zu<br />
bleiben. Die kurzen Läufe waren<br />
nie wirklich populär, hatten aber<br />
doch immer ihre Liebhaber und<br />
glühenden Verehrer. Die ideale<br />
Lauflänge jedoch ist mit Sicherheit<br />
diejenige … mit der man am<br />
besten trifft! ■<br />
* Major Sir Gerald Burrard, Bt. D.S.O. «The modern shotgun»,<br />
Volume II, The Cartridge<br />
** Die Läufe einer Bockflinte schwingen im Schuss anders, als<br />
diejenigen einer Querflinte. Sie sind vertikal wesentlich starrer<br />
und schiessen demzufolge höher als bei der horizontalen<br />
Anordnung. Das heisst, dass die Bockflinte, identische Höhe<br />
der Schiene, Form und Länge des Schaftes usw. vorausgesetzt,<br />
auf jeden Fall eine grössere Senkung benötigt.<br />
*** Herbert von Wissmann – Der Schrotschuss – Verlag<br />
Paul Parey
DIE SCHWEIZ. IHR 4x4.<br />
Bei Riggisberg im Berner Oberland<br />
Ein sicherer Wert: Symmetrical AWD von Subaru.<br />
Seit 1979 macht der Pionier des 4x4 die <strong>Schweizer</strong> Strassen sicher<br />
mit einem Autokonzept, das auch heute wie kein anderes<br />
geschaffen ist für die topografischen und meteorologischen Bedingungen<br />
unseres Landes. Eine Erfolgs- und Liebesgeschichte,<br />
die andauert. Und den weltweit meistverkauften Allrad-PW auch<br />
in der Schweiz zur Nr. 1 macht.<br />
Regen<br />
Schotter<br />
Teer Schnee<br />
Justy<br />
5-türig, 4x4 oder Frontantrieb,<br />
91 PS bzw. 70 PS,<br />
Fr. 22’750.– bzw. Fr. 17’000.–.<br />
Subaru ist der Pionier des 4x4. Und immer<br />
noch allen eine Wagenlänge voraus.<br />
Denn nur Subaru bietet Symmetrical<br />
AWD. Für sicheres, ausgewogenes<br />
Fahrverhalten in allen Situationen.<br />
Dynamischer, reaktionsschneller<br />
und kurvenfester auf jeder Unterlage,<br />
in allen Jahreszeiten.<br />
Impreza 4x4 / WRX STI 4x4<br />
Impreza: 5-t., 1,5 l/107 PS bis 2,0 l/<br />
150 PS, Fr. 26’900.– bis Fr. 39’900.–.<br />
Auch mit Boxer Diesel.<br />
WRX STI: 4-/5-türig, 2,5 l/300 PS,<br />
Fr. 43’900.– bis Fr. 59’900.–.<br />
Mehr für weniger: Forester 2.0X AWD Swiss.<br />
Offroader, Sportwagen, Van und Limousine in Einem. Ein hochgelegter<br />
Allradkombi mit allem Komfort und einer hervorragenden<br />
Rundumsicht.<br />
Leistung: 4-Zylinder-16V-Leichtmetall-SUBARU-BOXER, 1994<br />
cm 3 , 150 PS (110 kW), DOHC, Dual-Range 2x5 Gänge mit Anfahrhilfe<br />
(Hill Start Assist) oder Automat mit Manual-Modus.<br />
Sicherheit: Symmetrical AWD (permanent), ABS mit EBV und<br />
Bremsassistent, Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne,<br />
Kopfairbags vorne und hinten, aktive Kopfstützen vorne,<br />
Gurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzer vorne, Rundumaufprallschutz,<br />
Isofix-Kindersitzverankerungen, elektronische Fahrdynamik-Regelung<br />
(Vehicle Dynamics Control), 5 Sterne beim<br />
ANCAP-Crashtest und Gold beim «Top Safety Pick» des IIHS-<br />
Crashtests.<br />
Forester 4x4<br />
5-türig, 2,0 l/150 PS bis<br />
2,5 l/172 PS,<br />
Fr. 33’300.– bis Fr. 47’600.–.<br />
Auch mit Boxer Diesel.<br />
Legacy 4x4<br />
4-/5-türig, 2,0 l/150 PS bis<br />
2,5 l Turbo/265 PS,<br />
Fr. 33’500.– bis Fr. 53’000.–.<br />
Auch mit Boxer Diesel.<br />
Fr. 35’800.– (man.)<br />
Forester-Modelle schon ab Fr. 33’300.–.<br />
Ausstattung: Komfortfahrwerk mit automatischer Niveauregulierung<br />
hinten, automatische Klimaanlage inkl. Pollenfilter, Tempomat,<br />
blau illuminiertes Interieur, Radio-CD-Gerät mit 4 Lautsprechern,<br />
Bodenfreiheit 21,5 cm, Ladevolumen 1660 Liter (VDA).<br />
Energieeffizienz-Kategorie E, CO 2 198/199 g/km, Verbrauch gesamt 8,6 l/100 km<br />
(man./Aut.). Durchschnitt aller angebotenen Neuwagenmodelle: 188 g/km.<br />
Forester-Modelle mit Boxer-Diesel, 1000 km Reichweite/<br />
Tankfüllung, 6,3 bis 6,4 l/100 km, CO 2 167 bis 170g/km,<br />
ab Fr. 38’600.–. 2,9%-Leasing<br />
für alle Boxer-Diesel-Modelle<br />
gültig bis 31. Dezember 2010.<br />
Outback 4x4<br />
5-türig, 2,0 l/150 PS bis<br />
3,6 l/6 Zyl./260 PS,<br />
Fr. 41’000.– bis Fr. 57’500.–.<br />
Auch mit Boxer Diesel.<br />
Tribeca 4x4<br />
5-türig, 3,6 l/6 Zylinder/258 PS,<br />
5+2 Plätze, Fr. 67’500.–.<br />
www.subaru.ch SUBARU Schweiz AG, Industriestrasse, 5745 Safenwil, Tel. 062 788 89 00. Subaru-Vertreter: rund 200. www.multilease.ch Unverbindliche Preisempfehlung netto, inkl. 7,6% MWSt.
19. November<br />
20.00 Uhr<br />
«Der Bartgeier»<br />
<strong>Jäger</strong>-Info-Abend 2010<br />
des Schwyzer Kantonalen<br />
Patentjägerverbandes<br />
2. Altmatt, Schiessplatz<br />
Cholmattli, Rothenthurm<br />
Bis 18. November<br />
Sonderausstellung mit<br />
Wildmaler Marcel Moser<br />
zu seinem 80. Geburtstag<br />
im Restaurant und Ferienhaus<br />
Wasserwendi Hasliberg<br />
Telefon 033 971 33 36<br />
www.wasserwendi-hasliberg.ch<br />
Veranstaltungen Veranstaltungen<br />
25. November<br />
09.30 Uhr<br />
Sind <strong>Jäger</strong> Naturzerstörer?<br />
Tagung «Wildtiermanagement<br />
in der Schweiz»<br />
Hotel Arte, Olten<br />
3.–5. Dezember<br />
17. Internationale<br />
Waffenbörse<br />
Sonderausstellung<br />
«Minenräumung»<br />
Palais Beaulieu, Lausanne<br />
(siehe Seite 14)<br />
12 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Ausstellungen Ausflüge<br />
Bilderausstellung von<br />
Josefine Studer, Malters<br />
Täglich zu den Öffnungszeiten<br />
im Restaurant Z’Matt,<br />
Bitsch VS<br />
(Montag geschlossen)<br />
Naturkundemuseum<br />
mit Wildlife-Show<br />
in Bad Säckingen am<br />
Hochrhein<br />
6. November bis<br />
11. Dezember 2010:<br />
Launen der Natur<br />
Ausstellung abnormer und<br />
kapitaler Rehwildgehörne<br />
aus dem Aargau und Baden<br />
Württemberg<br />
Modernes Schiesskino<br />
und Nutzungsmöglichkeit<br />
des Konferenzraumes durch<br />
Jagdgesellschaften<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag–Freitag 14–18 Uhr<br />
Samstag/Sonntag 10–16 Uhr<br />
www.golfwelt-hochrhein.de<br />
Bündner Naturmuseum<br />
Masanserstrasse 31, Chur<br />
Telefon 081 257 28 41<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–So 10–17 Uhr<br />
Mo geschlossen<br />
www.naturmuseum.gr.ch<br />
Museum für<br />
Urgeschichte(n),<br />
Hofstrasse 15, 6300 Zug<br />
Tel. 041 728 28 80<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–So 14–17 Uhr<br />
Fische – Ressourcen<br />
aus dem Wasser<br />
Sonderausstellung<br />
vom 7. November 2010<br />
bis 15. Mai 2011<br />
Ausstellung<br />
2 Grad – Das Wetter, der<br />
Mensch und sein Klima<br />
Dauer: 21. August 2010 bis<br />
20. Februar 2011<br />
Ort: Kunstfreilager Dreispitz,<br />
Florenzstrasse 1, Tor 13, 4023<br />
Basel. Kontakt unter Tel.:<br />
061 222 22 12. Informationen<br />
zu Preisen, Anfahrt, etc.:<br />
www.2grad.ch. Trägerverein:<br />
Stiftung Mercator Schweiz,<br />
Christoph Merian Stiftung,<br />
Kanton Basel-Stadt, Kanton<br />
Basel-Landschaft, Avina<br />
Stiftung, NFS Klima,<br />
Museumsdirektorenkonferenz<br />
Basel, Universität Basel<br />
Natur-Museum Luzern<br />
Kasernenplatz 6, 6003 Luzern<br />
041 228 54 11<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–So 10–17 Uhr, Mo<br />
geschlossen, geöffnet an<br />
Feiertagen<br />
www.naturmuseum.ch<br />
Naturama, das Aargauer<br />
Naturmuseum<br />
Bahnhofplatz, Aarau<br />
Öffnungszeiten: täglich<br />
ausser Montag 10–17 Uhr<br />
Führungen auf Anfrage<br />
24. November:<br />
Heckenpflegekurs mit<br />
Maschinendemo<br />
Der Kurs informiert über<br />
ökologische Aspekte, Sicherheitshinweise<br />
und gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen der<br />
Heckenpflege. Die rationelle<br />
Heckenpflege mit Maschinen<br />
wird vorgeführt und deren<br />
Resultat mit konventionellen<br />
Methoden verglichen.<br />
Anmeldung erwünscht unter<br />
Thomas Baumann, Naturama<br />
Tel. 062 832 72 87,<br />
t.baumann@naturama.ch<br />
www.naturama.ch<br />
Schweiz. Nationalpark<br />
Zernez<br />
Auskunft:<br />
Tel. 081 856 83 78<br />
Fax 081 856 17 40<br />
Agenda Natur<br />
Aktuelle Zusammenstellung<br />
aller Anlässe und Tagesprogramm<br />
unter:<br />
ww.nationalpark.ch/<br />
veranstaltungskalender<br />
Natur- und Tierpark<br />
Goldau<br />
Parkstrasse 40<br />
Telefon 041 859 06 06<br />
www.tierpark.ch<br />
Täglich geöffnet<br />
1. April bis 31. Oktober: Mo–<br />
Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr<br />
1. November bis 31.März:<br />
täglich 9–17 Uhr<br />
Wildpark Peter und Paul<br />
Kirchlistrasse 92, St. Gallen<br />
Telefon 071 244 51 13<br />
www.wildpark-peterundpaul.ch<br />
Der Wildpark ist bei freiem<br />
Eintritt 7 Tage in der Woche<br />
geöffnet. Hunde sind an der<br />
kurzen Leine zu führen!
Pelzfellmärkte<br />
Trophäenschauen<br />
13. bis 16. Januar<br />
Obwaldner Trophäenschau 2011<br />
im Mattlischulhaus, Sachseln<br />
mit grosser Sonderschau<br />
Jagdhornbläser<br />
Hubertusmessen<br />
14. November<br />
09.30 Uhr<br />
Hubertusmesse in der Pfarrkirche<br />
Guthirt, Zug<br />
Zuger Jagdhornbläser, Parforce-<br />
Hörner in Es, unter der Leitung<br />
von Dirigent Alois Hugener<br />
14. November<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst in der Michaelskirche<br />
Meiringen<br />
Musikalische Umrahmung mit<br />
Jagdhornbläser/<strong>Jäger</strong>chörli Oberhasli,<br />
Obwaldner Jagdhornbläser<br />
14. November<br />
10.00 Uhr<br />
Hubertusmesse in der Pfarrkirche<br />
Flühli, Entlebucher Gämsjäger<br />
14. November<br />
17.00 Uhr<br />
<strong>Jäger</strong>- und Familiengottesdienst<br />
in der Schlosskirche Interlaken<br />
Es laden ein: Pfr. Claude Hämmerly,<br />
Habkern, Parforce-Jagd hornbläser<br />
Gürbetal, <strong>Jäger</strong>verein Interlaken und<br />
Umgebung, Reformierte Kirchgemeinde<br />
Interlaken<br />
1. März<br />
ab 08.00 Uhr<br />
Zentralschweizer Pelzfellmarkt<br />
Stadthalle Sursee<br />
19. November<br />
20.00 Uhr<br />
Kirchenkonzert in der reformierten<br />
Kirche Röthenbach i.E.<br />
Gottesdienst: Pfarrer Herbert Held;<br />
Jodlerklub Röthenbach und die<br />
Gürbetaler Parforcehorn-Bläser<br />
28. November<br />
17.00 Uhr<br />
Adventskonzert mit der<br />
Musikgesellschaft Steinhausen<br />
Zuger Jagdhornbläser, Parforce-Hörner<br />
in Es, unter der Leitung von<br />
Dirigent Alois Hugener<br />
11. Dezember<br />
19.00 Uhr<br />
Waldweihnacht mit Hubertusmesse<br />
in der «Hinteren Untersteiglen»,<br />
Stöckalp<br />
Jagdschutz-Verein Obwalden, Obwaldner<br />
Jagdhornbläser (siehe Seite 14)<br />
16. Januar 2011<br />
10.00 Uhr<br />
<strong>Jäger</strong>messe in der katholischen Kirche<br />
Sachseln, Jagdhornbläser SonatES<br />
21. Mai 2011<br />
27. Eidgenössisches<br />
Jagdhornbläserfest in Goldach<br />
Unabhängig von<br />
Herbst und Winter:<br />
Wendetarnkombination<br />
für beide Jagdzeiten.<br />
Gewachsen.<br />
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Veranstaltungen<br />
Einladung zur<br />
Waldweihnacht<br />
mit Hubertusmesse<br />
Samstag, 11. Dezember<br />
2010 um 19.00 Uhr<br />
Geschätzte Jagdkameradinnen<br />
und Jagdkameraden<br />
Auch dieses Jahr feiern wir<br />
die Waldweihnacht mit einer<br />
Hubertusmesse in der «Hinteren<br />
Untersteiglen», Stöckalp.<br />
Vom 3. bis 5. Dezember 2010<br />
in Beaulieu Lausanne<br />
Anlässlich ihrer 17. Aufl age<br />
empfängt die Internationale<br />
Waffenbörse von Lausanne<br />
eine wichtige internationale<br />
Ausstellung über die «Minenräumung<br />
in der Welt». Unter<br />
anderem nehmen vor allem die<br />
<strong>Schweizer</strong> Armee, die französische<br />
Armee, die Kantonspolizei<br />
Waadt, der <strong>Schweizer</strong> Verband<br />
für Minenräumung, die Unternehmen<br />
SAAB und RUAG und<br />
die Stiftung Digger teil.<br />
Die Universitäten von Lausanne<br />
und Genf werden an dieser<br />
Waffenbörse ebenfalls mit<br />
Ausstellungen und Vorführungen<br />
der Bewaffnung und Bekleidung<br />
keltischer und römischer<br />
Krieger anwesend sein.<br />
14 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Die besinnliche Feier wird<br />
umrahmt durch die Klänge der<br />
Obwaldner Jagdhornbläser.<br />
Es sind alle Verwandten,<br />
Bekannten sowie Freunde<br />
recht herzlich eingeladen.<br />
Jagdschutz-Verein Obwalden<br />
Obwaldner Jagdhornbläser<br />
17. Int. Waffenbörse<br />
in Lausanne<br />
Launen<br />
der Natur<br />
Unter dem Motto «Launen<br />
der Natur» werden vom 6. November<br />
2010 bis 11. Dezember<br />
2010 im Wildlife-Naturkundemuseum<br />
in D-79713<br />
Bad Säckingen abnorme und<br />
kapitale Rehwildgehörne aus<br />
dem Aargau und Baden Württemberg<br />
gezeigt.<br />
Ein Besuch dieser Ausstellung<br />
ist lohnenswert, denn sie<br />
zeigt, was die Natur bei der<br />
Ticket-Verlosung:<br />
3x2 Tickets zu gewinnen!<br />
Senden Sie eine E-Mail<br />
oder eine Postkarte mit<br />
Stichwort «Waffenbörse<br />
Lausanne» sowie Ihrer<br />
Post adresse bis am<br />
25. November an:<br />
nicole.gyr@rgannoncen.ch,<br />
RG-Annoncen GmbH,<br />
PF 1121, 5401 Baden!<br />
Eine Ausstellung von Messerschmieden<br />
wird die wichtigsten<br />
<strong>Schweizer</strong> Schöpfer<br />
versammeln.<br />
Die Waffenbörse ist Freitag<br />
und Samstag von 10.00 bis<br />
18.00 Uhr geöffnet und Sonntag<br />
von 10.00 bis 17.00 Uhr.<br />
www.bourseauxarmes.ch<br />
Bildung der Rehwildgehörne<br />
alles an Besonderheiten und<br />
speziell starken Trophäen hervorbringt.<br />
Es ist ein besonderes<br />
Erlebnis für Jagdinteressierte<br />
und Wildbiologen, diese<br />
Vielzahl an Rehwildgehörnen<br />
im Vergleich in so konzentrierter<br />
Art in dieser Ausstellung<br />
zu sehen. Wir wünschen<br />
Ihnen jetzt schon viel Vergnügen<br />
und Freude!<br />
Wildbretpreise<br />
Die Ankaufspreise für<br />
ganze Wildtierkörper sind<br />
regional sehr unterschiedlich.<br />
Die Preise basieren<br />
vor allem auf «Angebot<br />
und Nachfrage», die Fleischigkeit,<br />
das Alter und<br />
die Qualität des erlegten<br />
Wildes.<br />
Richtpreise (Aufgebrochen,<br />
in der Decke jedoch ohne<br />
Haupt und Läufe)<br />
Gamswild ca. CHF 8–12<br />
Rotwild ca. CHF 9–13<br />
Rehwild ca. CHF 12–16<br />
Schwarzwild ca. CHF 5– 9<br />
Steinwild ca. CHF 8–10<br />
Kapitale Trophäen<br />
Rehbock<br />
Gross ist die Freude, wenn<br />
ein Bock mit kapitalen Trophäen<br />
erlegt werden kann, wohlwissend,<br />
dass Hegeabschüsse<br />
für die Entwicklung<br />
einer Population von<br />
grosser Bedeutung<br />
sind. Der «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
bietet den Service der Trophäenbewertung<br />
weiterhin an.<br />
Mit Ruedi Suter, Muota thal,<br />
und Röbi Nigg, Gersau, konnten<br />
dafür zwei anerkannte Juroren<br />
gewonnen werden. Damit<br />
die Bewertung transparent<br />
wird und die Leserschaft daraus<br />
lernen kann, publizieren<br />
wir jeweils das Bewertungsblatt<br />
mit Foto.<br />
Wenn Sie eine Trophäe bewerten<br />
lassen wollen, schicken<br />
Sie diese gut verpackt<br />
und eingeschrieben an: Ruedi<br />
Suter, Schützenstrasse 5, 6436<br />
Muota thal.<br />
Notieren Sie neben Ihrem<br />
Namen diejenigen Angaben,<br />
die Sie auf dem Bewertungsblatt<br />
erwähnt haben wollen.<br />
Bei grossen Trophäen und<br />
Voll prä pa raten vereinbaren Sie<br />
mit Ruedi Suter einen Termin<br />
(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung<br />
inkl. Rücksendung<br />
der Trophäe und detailliertes<br />
Bewertungsblatt mit Foto kostet<br />
Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag<br />
beilegen. Die Veröffentlichung<br />
im «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
geschieht nach der Reihenfolge<br />
der Eingänge.<br />
Erleger: Josef Grüter, Ruswil<br />
Datum: 1. Mai 2010, Jagdgesellschaft Ruswil Süd<br />
Messung Durchschnitt Faktor Punkte<br />
Stangenlänge links 24.4 cm 23.15 x 0.5 11.575<br />
rechts 21.9 cm<br />
Gewicht 450 g x 0.1 45.000<br />
Gehörnvolumen 215.4 ccm x 0.3 64.620<br />
Auslage 11 cm 47.5% 4.000<br />
Farbe 0–4 P. 2.000<br />
Perlung 0–4 P. 1.500<br />
Rosen 0–4 P. 2.000<br />
Spitzen der Enden 0–2 P. 1.000<br />
Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 4.000<br />
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Di - Fr 8.00 - 12.00 / 13.30 - 18.30<br />
Sa 8.00 - 16.00<br />
Öffnungszeiten Hinterkappelen:<br />
Mi + Fr 9.00 - 12.00 / 14.00 - 18.00<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 15
GEDANKEN<br />
Hubertus wurde um’s Jahr<br />
655 geboren und starb am 30.<br />
Mai 727. Seine grosse Nähe<br />
zur damals höchsten adeligen<br />
Gesellschaft beweist seine<br />
Erwähnung als Zeuge in<br />
einer Schenkungsurkunde<br />
Pippins des Mittlern aus dem<br />
Jahre 706, in der er unmittelbar<br />
nach den Schenkenden an<br />
vierter Stelle erwähnt wird.<br />
Zwischen 703 und 705 folgte<br />
er seinem ermordeten Lehrer<br />
Lambertus im Amt und wurde<br />
Bischof von Tongern und<br />
Maastricht.<br />
Um 717/718 verlegte er den<br />
Bischofsitz nach Lüttich, wohin<br />
auch die Gebeine Lamberts<br />
übertragen wurden. Von<br />
hier aus erfolgte durch ihn vor<br />
allem die Missionierung der<br />
Ardennen und die Festigung<br />
der kirchlichen Strukturen in<br />
Brabant. Auf einer seiner zahlreichen<br />
Missionsreisen ereilte<br />
ihn der Tod in der Nähe von<br />
Tervueren. Beigesetzt wurde<br />
er in der durch ihn gestifteten<br />
Peterskirche in Lüttich.<br />
Am 3. November 743 wurde<br />
sein nach einer frühen Legende<br />
unverwester Leichnam<br />
exhumiert und vor dem Hauptaltar<br />
der Kirche erneut bestattet.<br />
Damit wurde Hubertus<br />
nach damaligem Ritus heilig<br />
gesprochen.<br />
16 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
ZUM HUBERTUSTAG<br />
Hubertuspredigt vom November 2008 anlässlich eines<br />
Hubertusgottesdienstes im Elsass<br />
Am 21. September 825 wurden<br />
die Reliquien auf Wunsch<br />
der dortigen Mönche ins Kloster<br />
Andain, das in der Folge<br />
den Namen seines Patrons<br />
übernahm, in den Ardennen<br />
übertragen. Sie gingen später<br />
in den Wirren der Französischen<br />
Revolution verloren.<br />
Schon bald nach seinem<br />
Tod erfolgte die Abfassung<br />
einer ersten Vita, Lebensgeschichte,<br />
die im Verlauf weiterer<br />
Jahrhunderte mehrfach abgeändert<br />
und ergänzt dadurch<br />
zur heute noch bekannten Legende<br />
gestaltet wurde, dass<br />
mit grösster Wahrscheinlichkeit<br />
zu Beginn des 16. Jahrhunderts<br />
die Hirschvision aus<br />
der Bekehrungsgeschichte des<br />
Hl. Eustachius auch auf Hubertus<br />
übertragen wurde.<br />
Warum Hubertusmessen?<br />
Warum nun feiern wir auch<br />
heute noch Hubertusmessen,<br />
treffen wir uns an Hubertusanlässen<br />
oder ziehen gar am<br />
kirchlichen Fest- und Gedenktag<br />
des Heiligen zu frohem<br />
Gejaid? Antworten auf diese<br />
Fragen lassen sich in teilweise<br />
bis in die Antike zurückreichendem<br />
Brauchtum und vor<br />
allem in der schon früh begin-<br />
nenden Verehrung des Heiligen<br />
finden. Antworten müssen<br />
aber auch wir uns immer wieder<br />
ganz persönlich geben und<br />
unser eigenes Handeln danach<br />
ausrichten.<br />
Hubertusmessen und Hubertusfeiern<br />
teilen sich viele<br />
Gemeinsamkeiten mit den<br />
Erntedankfesten, wie sie vor<br />
allem in ländlichen, bäuerlich<br />
geprägten Gegenden auch heute<br />
noch Bestand und Gewicht<br />
haben. Durch die Nähe zu Natur<br />
und Schöpfung weiss sich<br />
der landbebauende und viehhaltende<br />
Mensch dem schöpferischen<br />
Auftrag Gottes stärker<br />
als der Stadtbewohner<br />
verpflichtet und verbunden.<br />
Er erlebt auch immer wieder<br />
das hilflose Ausgeliefertsein<br />
an Kräfte und Gewalten dieser<br />
von Gott geschaffenen Natur<br />
und dankt seinem Schöpfer für<br />
seine Liebe, Güte, Hilfe und<br />
Bewahrung vor Not und Untergang<br />
dadurch, dass er ihm<br />
huldigend und ihn anbetend<br />
die Früchte eigener Hände Arbeit<br />
als Opfer vor den bunt geschmückten<br />
Altar trägt. Und<br />
ihn dabei um seinen Segen für<br />
all die Güter bittet, die er uns<br />
Menschen zur klugen Verwaltung,<br />
aber auch zum Nutzen<br />
und Heil anvertraut hat.<br />
Die erste Beute seiner Jagd<br />
brachte schon der antike <strong>Jäger</strong><br />
den mit der Jagd verbundenen<br />
Gottheiten dar. Von Jagdmagie<br />
und Jagdzauber künden<br />
auch die bis heute erhaltenen<br />
Kunstwerke urzeitlicher<br />
Künstler, die damit Mächte<br />
und uns unbekannte Götter<br />
wohl zu besänftigen, zu bitten<br />
und zu ehren versuchten. War<br />
doch gerade der Urmensch<br />
vom Erfolg der Jagd abhängig,<br />
die ihm allein ein Fortkommen<br />
und eine sichere Existenz garantierte.<br />
Das Brauchtum hat sich<br />
vermutlich später auch dort erhalten,<br />
wo die Jagd als fast alleiniges<br />
Mittel der Nahrungsbeschaffung<br />
durch den Anbau<br />
von Kulturpflanzen und die<br />
Haltung und Zucht von Haustieren<br />
erst ergänzt und dann<br />
verdrängt wurde.<br />
Zwei Botschaften<br />
Da ist zum einen der jagende<br />
Mensch, wie er demütig<br />
und vom Geschehen ergriffen<br />
vor dem gejagten Tier<br />
kniet, das zwischen den Geweihstangen<br />
das strahlende<br />
Erlöserkreuz Christi trägt.<br />
Müssten nicht auch wir heutige<br />
Menschen wieder mehr<br />
Achtung vor Gottes Schöpfung<br />
zeigen? Müssten nicht<br />
auch wir immer wieder demü-
tig die Knie beugen, um seine<br />
Herrlichkeit zu loben und seine<br />
Werke zu bewundern? Die<br />
Knie auch beugen, um unser<br />
eigenes Unvermögen, unsere<br />
eigene Schwachheit und unser<br />
eigenes Begrenztsein einzugestehen.<br />
Wir, die wir uns doch immer<br />
so rasch und so hemmungslos<br />
als Krone der Schöpfung bezeichnen.<br />
Und dabei den Glauben<br />
an die Allmacht und Allgegenwart<br />
ihres Schöpfers<br />
vernachlässigen, verdrängen<br />
oder gar verloren haben.<br />
Ich bin der festen Überzeugung,<br />
dass so vieles im eigenen<br />
Leben nicht oder nur unvollkommen<br />
gelingt, weil wir<br />
blind und schon fast besessen<br />
Macht, Ehre, Besitz, Reichtum,<br />
Schönheit, Unvergänglichkeit,<br />
Erfolg, Ansehen und<br />
ähnlichem nachjagen wie der<br />
<strong>Jäger</strong> in der Legende dem<br />
Hirsch.<br />
Er geblendet von dessen<br />
Kraft, Schönheit und Wildheit.<br />
Wir blind und taub für die<br />
wahren Werte eines erfüllten<br />
Lebens. Blind und taub auch<br />
für all das Geschehen rund um<br />
uns, das so oft und für so viele<br />
Not, Elend, Hunger und Tod<br />
bedeutet.<br />
Hier glaube ich, würde<br />
auch uns der Kniefall des Betroffenseins<br />
und des Erschreckens<br />
ob unserer Gleichgültigkeit,<br />
Eigensucht und unseres<br />
Hochmuts recht gut anstehen.<br />
Da er sicher in erster Linie Unterwerfung<br />
und Bitte um Gnade<br />
bedeutet. Andererseits aber<br />
auch Gelegenheit zum Überlegen,<br />
zum Insichgehen und zur<br />
Umkehr darstellt.<br />
So gesehen geht diese Botschaft<br />
der Legende nicht nur<br />
uns <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> etwas<br />
an. Und nicht nur für<br />
die Dauer einer Hubertusfeier<br />
oder einer Hubertusmesse.<br />
So gesehen betrifft sie uns<br />
alle. Sie wie mich. Und zwar<br />
jeden Tag.<br />
Der Anruf Christi geht an<br />
jede und an jeden von uns.<br />
Nicht nur an den <strong>Jäger</strong> in der<br />
Legende. Sein Kreuz hat an<br />
Bedeutung nichts verloren.<br />
Auch wenn es oft nur schwer<br />
zu tragende Last bedeutet. An<br />
seinem Holz wurde ja der Tod<br />
bezwungen. Und das sollte uns<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>, die wir<br />
immer wieder am Scheitelpunkt<br />
zwischen Tod und Leben<br />
stehen, ergriffen und zu<br />
Glaubenden machen.<br />
Die Legende enthält aber<br />
noch eine weitere nicht weniger<br />
wichtige Botschaft. Sie<br />
wird zum sichtbaren Symbol<br />
für die Göttlichkeit des Hirsches,<br />
wie wir ihr zum Beispiel<br />
in vorgeschichtlichen<br />
und geschichtlichen Felszeichnungen<br />
und Felsbildern, in der<br />
antiken Mythologie aber auch<br />
im alten Testament, im Physiologus<br />
und auch der Theologie<br />
der Kirchenväter, so bei Ambrosius,<br />
Hippolyth und Origenes,<br />
begegnen.<br />
Sie sind Ausdruck und Zeichen<br />
für die hohe Wertschätzung,<br />
wie sie diese Tierart seit<br />
urigen Zeiten in den unterschiedlichsten<br />
Kulturen und<br />
Religionen besass. Mutet es<br />
da nicht schon recht eigenartig<br />
an, wenn dieses Kulturgut in<br />
unserer modernen Zeit, die so<br />
rasch und so gerne auch wertvollste<br />
Kulturinhalte als «alte<br />
Zöpfe» abstempelt, manchenorts<br />
zum blossen Waldschädling<br />
erklärt wird, den es mit allen<br />
erlaubten und unerlaubten<br />
Mitteln kurz zu halten, wenn<br />
nicht gar auszurotten gilt. Hier<br />
zeigt sich durch unser eigenes<br />
Verhalten, und damit spreche<br />
ich die <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
unter Ihnen an, ob wir wirklich<br />
bereit sind, den SCHÖPFER<br />
IM GESCHÖPF ZU EHREN,<br />
wie wir dies immer wieder mit<br />
Inbrunst verkünden, wenn am<br />
Abend eines Jagdtages Strecke<br />
gelegt wird.<br />
Hier, und damit spreche ich<br />
auch den Waldbesitzer und<br />
den Förster an, können Sie<br />
Ihre Naturnähe, Ihre Naturliebe<br />
und Ihren Dienst an Tier<br />
und Pflanze unter Beweis stellen,<br />
wenn auch die Zukunft des<br />
Kulturguts Wildtier, und damit<br />
meine ich nicht nur das Rotwild,<br />
in ihrem beruflichen Alltag<br />
und in ihrer Planung, auch<br />
der ökonomischen, Platz findet<br />
und gesichert wird. In Achtung<br />
vor der Weisheit des Schöpfers,<br />
der seine Schöpfung dem<br />
vernunftbegabten und mit freiem<br />
Willen versehenen Ebenbild<br />
Mensch zur Nutzung und<br />
Pflege anvertraute.<br />
Auch uns allen, die wir als<br />
Erholungssuchende, Sporttreibende,<br />
Pilz- und Beerensammler,<br />
Wanderer oder ganz einfach<br />
als Naturgeniesser immer<br />
wieder in diese Schöpfung<br />
eindringen, um in ihr Erfüllung<br />
und Befriedigung eigener<br />
Wünsche zu finden.<br />
Daran wollen wir uns doch<br />
auch erinnern und dafür danken,<br />
wenn wir bei einem Hubertusgottesdienst<br />
unsere Opfergaben<br />
und unsere Anliegen<br />
auf den Altar legen.<br />
Franz-Joseph Schawalder<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 17<br />
Hubertustag
Interview<br />
Klaus Böhme:<br />
«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»: Herr Böhme,<br />
Sie sind 1949, nur vier Jahre<br />
nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges,<br />
in Korbach im nördlichen<br />
Hessen geboren. Was für einen<br />
Stellenwert und Einfluss hatte<br />
die Natur in Ihrer Kindheit?<br />
Klaus Böhme: Um das kurz voranzustellen,<br />
in die Wiege war es<br />
mir nicht gelegt, einmal im Zusammenhang<br />
mit Natur, Jagd und<br />
Tierwelt als Autor in Erscheinung<br />
zu treten. In dem kleinstädtischen,<br />
aber durch eine grosse Reifenfabrik,<br />
in der auch mein Vater nach<br />
Krieg und Gefangenschaft Arbeit<br />
gefunden hatte, stark industriell<br />
geprägten Milieu meiner Kindheit<br />
war die Neigung zur Natur<br />
eher ungewöhnlich. Mich aber<br />
zog der nahe Wald magisch an,<br />
sobald ich allein dorthin gelangen<br />
konnte. Schon sehr früh begann<br />
ich, ergänzt durch die Lektüre<br />
erster Bücher, mich für die<br />
Tierwelt und auch die Jagd – und<br />
gleichzeitig bereits für die Erhaltung<br />
der Natur, was mir niemals<br />
widersprüchlich erschien! – zu<br />
interessieren. Es war fast vorgezeichnet,<br />
dass ich einmal einen<br />
«naturnahen» Beruf, am ehesten<br />
den des Försters ergreifen sollte.<br />
Beruflich ging Ihr Werdegang<br />
ja dann doch nicht in diese Rich-<br />
18 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
JAGD UND WILDTIERE<br />
HABEN IHREN FESTEN PLATZ<br />
IN DER KULTURGESCHICHTE<br />
Klaus Böhme aus Bromskirchen, Deutschland, verfasst seit acht Jahren Artikel<br />
für den «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>». Seine spannenden kulturgeschichtlichen<br />
Beiträge bereichern unsere Zeitschrift und so konnte Klaus Böhme Mitte<br />
dieses Jahres mit seiner 25. Veröffentlichung sozusagen ein «<strong>Schweizer</strong> Jubiläum»<br />
feiern.<br />
Klaus Böhme ist<br />
seit bald zehn<br />
Jahren regel-<br />
mässiger Autor<br />
der Zeitschrift<br />
«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>».<br />
tung und auch der «Traumberuf»<br />
Förster wurde nicht Wirklichkeit.<br />
Was war denn entscheidend für<br />
Ihre Berufswahl und Ihre späteren<br />
Tätigkeiten?<br />
In meiner Vita findet sich aus<br />
dem Blickwinkel meiner nun<br />
schon lange gepflegten Interessen<br />
etwa zwischen dem 16. und<br />
dem 28. Lebensjahr eine Lücke:<br />
Im Sommer 1965 nämlich rettete<br />
ich ein Kind vor dem Ertrinken,<br />
wurde durch diesen Zufall aktiver<br />
Rettungsschwimmer, kam dann<br />
zum Schwimmsport und arbeitete<br />
bis 1977 als Trainer im Leistungsschwimmen;<br />
das ist ein 7-Tage-<br />
Engagement und so sah ich in<br />
dieser Zeit Wälder meist nur aus<br />
Autos und Bussen auf der Fahrt<br />
zu Wettkämpfen. Mit den Jahren<br />
nahm dabei das Interesse an Wald<br />
und Wild tatsächlich ab.<br />
In diese Periode fiel dann auch<br />
meine Orientierung nach dem Abitur<br />
im Jahre 1968 und ich verfolgte<br />
nur noch halbherzig das Ziel<br />
der Ergreifung des Forstberufes.<br />
Als sich dann auch noch schlechte<br />
Einstellungschancen abzeichneten,<br />
begann ich eine Offiziersausbildung<br />
bei der Bundeswehr, die<br />
ich aus gesundheitlichen Gründen<br />
jedoch abbrechen musste und dann<br />
etwas orientierungslos im Leben<br />
stand. Durch einen erneuten Zufall<br />
kam ich zur Finanzverwaltung,<br />
machte dort mein Diplom und bin<br />
nun schon seit mehr als vier Jahrzehnten<br />
Steuerbeamter und seit<br />
über 33 Jahren Betriebsprüfer. Damit<br />
übe ich zwar einen Beruf aus,<br />
der mit meinen Neigungen wenig<br />
zu tun hat, denn im Grunde bin ich<br />
kein Zahlenmensch. Aber ich habe<br />
es geschafft, mich zwischen dem<br />
Dienst, in dem ich mich gleichwohl<br />
stark engagiere, und meinen<br />
vielfältigen, teils ja auch erst später<br />
gewachsenen Interessen zu arrangieren.<br />
Ihre Autorentätigkeit begann relativ<br />
spät im Jahre 1984. Wie kam<br />
es dazu, dass Ihre Arbeiten schwerpunktmässig<br />
die Jagdgeschichte<br />
und Jagdkultur behandeln?
In meiner Dienststelle lernte<br />
ich vor über 33 Jahren meine Frau<br />
kennen – mit Abstand das Beste,<br />
was mir im Beruf widerfahren ist!<br />
– und dies änderte mein Leben radikal.<br />
In Schwimmbädern war ich<br />
nicht mehr zu finden und zog bald<br />
in meine Wahlheimat Bromskirchen,<br />
an der Grenze zwischen dem<br />
hessischen Ederbergland und dem<br />
westfälischen Hochsauerland. Natürlich<br />
gehörten auch die Eltern<br />
meiner Frau zu meinem neuen Leben<br />
und mein Schwiegervater war<br />
seit Jahrzehnten passionierter <strong>Jäger</strong>!<br />
Auf Fahrten durch das grosse<br />
Revier, in dem er jagen konnte,<br />
zeigte er mir unter anderem allerlei<br />
historische Relikte – anfangs ahnte<br />
ich noch nicht, wie dies mein<br />
Leben beeinflussen würde.<br />
Das Gebiet gehört nämlich zum<br />
historischen «Amt Battenberg»,<br />
das einst Hofjagdrevier der Landgrafen<br />
von Hessen-Darmstadt<br />
war; etliche Jagdschlösser und<br />
Jagdhäuser sowie «Hirschsteine»<br />
in den ausgedehnten Buchenwäldern<br />
zeugen von der Jagdlust der<br />
Fürsten im 18. Jahrhundert. Rund<br />
zwei Jahrhunderte später arbeitete<br />
dort ein Forstmann, der bald<br />
Berühmtheit erlangte: Walter Frevert,<br />
unter Hermann Göring Leiter<br />
des Staatsforstes Rominten<br />
und Verfasser zahlreicher Bücher,<br />
begann im Jahre 1928 hier seine<br />
Laufbahn und auch an sein Wirken<br />
erinnert ein Gedenkstein.<br />
Auf diesen Revierfahrten mit<br />
meinem Schwiegervater erwachte<br />
mein Interesse an der Geschichte<br />
der Jagd und geschrieben hatte ich<br />
schon immer gern. Nun dauerte<br />
es zwar noch einige Jahre, Heirat,<br />
Hausbau und Familiengründung<br />
brauchten den ganzen Mann, aber<br />
in 1983 begann ich dann endlich<br />
damit, etwas zu Papier zu bringen,<br />
zunächst in ein Notizheft und dann<br />
mit der mechanischen Schreibmaschine.<br />
1984 erschien mein erster<br />
Aufsatz, der sich mit Oberforstmeister<br />
Frevert befasste, in einem<br />
Heimatkalender. Noch im gleichen<br />
Jahr konnte ich meine erste Arbeit<br />
bei der grössten deutschen Jagdzeitschrift<br />
unterbringen und dort<br />
bis Mitte der 90er-Jahre zahlreiche<br />
umfangreiche Artikel veröffentlichen.<br />
Dies und damit meinen<br />
guten Start in die Autorentätigkeit<br />
verdanke ich der – mir als völlig<br />
namenlosem Autor grosszügig<br />
entgegengebrachten – Unvoreingenommenheit<br />
des damaligen Redakteurs<br />
Gert von Harling, der nun<br />
schon lange als Jagdschriftsteller<br />
sehr bekannt ist.<br />
Herr Böhme, Ihre Artikel können<br />
ja bereits als fester Bestandteil<br />
unserer Zeitschrift angesehen<br />
werden. Wie entstand denn der<br />
Kontakt zum «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»?<br />
Nach einem Wechsel des Redakteurs<br />
war man bei der «Wild<br />
und Hund» an kulturellen Themen<br />
nicht mehr interessiert; in 1989/90<br />
hatte ich noch mein Buch «Illustrierte<br />
Jagdgeschichte» geschrieben<br />
und in 1996/97 für die Kärntner<br />
Landesausstellung «… alles<br />
jagd … eine kulturgeschichte» arbeiten<br />
können. Danach aber sah<br />
ich in der deutschen Jagdpresse<br />
keine nennenswerten Möglichkeiten<br />
mehr und kam auf den Gedanken,<br />
mich in Österreich und in der<br />
Schweiz umzusehen. Im Frühjahr<br />
2001 schrieb ich sämtliche Jagdzeitschriften<br />
in diesen Ländern an<br />
und die einzige positive Antwort<br />
kam von Herrn Grond. «Natürlich<br />
bin ich an Ihrer Mitarbeit sehr interessiert»,<br />
schrieb er und nahm<br />
sofort meinen ersten Artikel an.<br />
Damit begann eine Zusammenarbeit,<br />
deren Umfang ich anfangs<br />
kaum erahnen konnte. Dies gilt<br />
besonders für die umfassenden,<br />
oft mehrteiligen Arbeiten zur Bedeutung<br />
der Wildtiere in der Kulturgeschichte,<br />
in Mythologie,<br />
Volksmedizin, Literatur, Kunst<br />
usw., die ich seit 2007 fast ausschliesslich<br />
schreiben kann.<br />
Das 1991 er-<br />
schienene Buch<br />
«Illustrierte Jagdgeschichte»<br />
von<br />
Klaus Böhme ist<br />
ein umfassendes<br />
jagdgeschichtliches<br />
Werk, das leider<br />
nur noch antiquarisch<br />
erhältlich ist.<br />
Was können und wollen Sie mit<br />
Ihren Arbeiten unseren bzw. Ihren<br />
Leserinnen und Lesern geben und<br />
vielleicht damit bewirken?<br />
Vordergründig möchte ich in<br />
unterhaltsamer Form ungewöhnliche<br />
Informationen vermitteln,<br />
also zunächst zur Zerstreuung<br />
etwas anderes bringen als<br />
die jagdfachlich und -praktisch<br />
ausgerichteten Beiträge. Darüber<br />
hinaus will ich aber auch ei-<br />
nes stets deutlich aufzeigen: Jä-<br />
ger, Jagd und Wildtiere, diese<br />
sogar über ihre Bedeutung innerhalb<br />
der Jagd hinaus, haben ihren<br />
festen Platz in unserer Kulturgeschichte!<br />
Allein diese Erkenntnis<br />
löst zwar keine aktuell diskutierten<br />
Probleme, kann aber bei bedachter<br />
und kluger Argumentation<br />
durchaus hilfreich sein.<br />
Herr Böhme, eine letzte Frage.<br />
War es für Sie nie ein Thema, die<br />
Jagdprüfung zu absolvieren?<br />
Nun, bevor ich mich für rund<br />
zwölf Jahre anderen Interessen<br />
zuwandte, war ich noch zu jung.<br />
Als ich in die <strong>Jäger</strong>familie meiner<br />
Frau kam, wollte ich, erneut motiviert,<br />
wohl alsbald die Ausbildung<br />
beginnen, aber aus vielerlei Gründen<br />
kam es dann doch nie dazu.<br />
Schliesslich gab ich das Vorhaben<br />
auf – letztlich auch mehr an der<br />
Geschichte als an der praktischen<br />
Jagdausübung interessiert. Es<br />
fehlt mir, wie ich wohl eingestehen<br />
muss, bei allen meinen Neigungen<br />
für Natur, Wild und Jagd<br />
sicher an der Jagdpassion. Wäre<br />
ich jemals <strong>Jäger</strong> geworden, dann<br />
wohl eher einer wie Johann Wolfgang<br />
von Goethe, über den ich<br />
kürzlich schrieb, dass er nur ein<br />
Gelegenheitsjäger war, der zwar<br />
gern jagte, dem es aber dabei in<br />
erster Linie auf das Natur erleben<br />
und eher nebensächlich auf das<br />
Jagen ankam. So bleibt mir nur,<br />
zu hoffen, dass ich dennoch in<br />
den vergangenen 25 Jahren mit<br />
meinen Arbeiten ein wenig für <strong>Jäger</strong>,<br />
Jagd und Wild bewirken und<br />
bewegen konnte und dies auch<br />
weiterhin tun kann.<br />
Herr Böhme ich danke Ihnen<br />
für das interessante Gespräch und<br />
wir freuen uns auf weitere spannende<br />
Artikel aus Ihrer Feder.<br />
Kurt Gansner<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 19<br />
Interview
Wildkunde<br />
JETZT JAGEN<br />
SIE WIEDER!<br />
Im November erreicht die Gamsbrunft ihren Höhepunkt<br />
und im ersten Schnee liefern sich die Böcke<br />
spektakuläre Verfolgungsjagden über Grate und Felsbänder.<br />
Wehe dem, der sich einholen lässt, denn während<br />
der Brunft geht es zwischen den Böcken<br />
ruppig zu und her. Der Bündner Tierfotograf<br />
Martin Merker hat für uns die Gamsbrunft<br />
in seinen Bildern festgehalten.<br />
20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010
Bläddernd steht<br />
er vor ihr.<br />
Der Platzbock<br />
mit den Pechwülsten<br />
steht über<br />
den Sommer tiefer im Wald.<br />
Von oben hat<br />
der Bock sein Rudel<br />
und mögliche<br />
Rivalen im Auge.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 21<br />
Wildkunde
Wildkunde<br />
Das Rudel wartet auf die Rückkehr des Gebieters.<br />
Der aufgestellte Bart<br />
macht den Bock<br />
grösser und soll<br />
Rivalen einschüchtern.<br />
Die Gamsdame: In guter<br />
Verfassung und gut<br />
gerüstet für die Wintermonate.<br />
22 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Der mittelalte Bock<br />
ist seinem Rivalen<br />
entkommen und ruht<br />
sich aus.<br />
Die Urgrossmutter<br />
liegt gedeckt<br />
abseits und entzieht<br />
sich so dem Brunftgeschehen.<br />
Das Alter ist ihm anzusehen.<br />
Wie viele<br />
Winter wird er wohl<br />
noch überstehen?
Imponieren und immer wieder markieren: die Böcke versuchen sich gegenseitig einzuschätzen.<br />
Bis auf die Alpweiden hinunter wird der Kontrahent gejagt.<br />
Auch Geissen markieren bei jeder<br />
Gelegenheit.<br />
DEN SCHUSS<br />
IM GRIFF<br />
Der Lochschaft für die Blaser R93:<br />
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Ulrich. Auch als Wechselschaft<br />
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Wildkunde<br />
FEUERBOTE<br />
24 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Von Klaus Böhme<br />
In England, wo Biber wohl<br />
auch nie sehr stark verbreitet waren,<br />
gab es schon im 12. Jahrhundert<br />
keine solchen Tiere mehr,<br />
selbst in Litauen waren sie schon<br />
1566 so selten, dass sie im Wert<br />
einem Pferd gleichgesetzt wurden.<br />
In der Schweiz soll der letzte<br />
im Jahre 1805 an der Birs bei<br />
FASTENSPEISE<br />
FELLLIEFERANT<br />
Biber und Mensch gestern und heute<br />
Geschichten und Legenden Teil 2<br />
Foto: Markus P. Stähli<br />
Basel – eben dort, wo auch Gesner<br />
schon sein Vorkommen erwähnte<br />
– gesehen worden sein<br />
und die letzten österreichischen<br />
Biber wurden 1869 bei Salzburg<br />
erlegt. In Deutschland hatte<br />
Friedrich der Grosse 1765 alle<br />
Schutzbestimmungen aufgehoben<br />
und sehr schnell verschwanden<br />
die Biber aus Ostpreussen,<br />
wo die Jagd auf sie ein Vorrecht<br />
des Deutschen Ritterordens ge-<br />
wesen war. In den Ländern der<br />
alten Bundesrepublik wurden die<br />
letzten Biber zwischen 1840 im<br />
Rheinland und 1877 in Westfalen<br />
erlegt oder gesehen und nur in<br />
der ehemaligen DDR, an der Elbe<br />
zwischen Torgau und Magdeburg<br />
sowie in der Schorfheide nördlich<br />
von Berlin überlebten einige bis<br />
ins 20. Jahrhundert. Selbst in der<br />
scheinbar unermesslichen Wildnis<br />
Sibiriens, wo sich mit den
«Bobrowniki» eine eigene Zunft<br />
der Biberfänger gegründet hatte,<br />
waren 1917 nur noch kleine Restbestände<br />
in entlegenen Sumpfgebieten<br />
vorhanden.<br />
In Nordamerika soll es nach einigen<br />
Schätzungen im Jahre 1600<br />
noch zwischen 60 und 100 Millionen<br />
Biber gegeben haben. Bereits<br />
im Jahre 1670 jedoch wurde<br />
die Hudson’s Bay Company<br />
gegründet; die berühmte britisch-kanadischePelzhandelsgesellschaft<br />
nahm nicht nur den<br />
Biber in ihr berühmtes Wappen<br />
auf, sondern baute die Jagd auf<br />
den braunen Nager mit dem dichten<br />
Fell in den Wäldern Kanadas<br />
zu einem gigantischen Unternehmen<br />
aus. Während Brehm in seinem<br />
1864 erschienenen «Thierleben»<br />
davon spricht, dass «nun<br />
schon seit mehreren hundert<br />
Jahren aus Canada allein jährlich<br />
über 4000 Biberfelle ausgeführt<br />
worden sind», gehen andere<br />
Quellen, deren Zahlenangaben realistischer<br />
erscheinen, für die Zeit<br />
um 1800 von jährlich rund 50 000<br />
Fellen aus, die mit stark steigender<br />
Tendenz vor allem nach Europa<br />
ausgeführt wurden. 1875 sollen<br />
es, nur in diesem einen Jahr,<br />
über 270 000 Felle gewesen sein<br />
und das Biberfell war in den Handelsbeziehungen<br />
zwischen Indianern,<br />
Trappern und den Agenten<br />
der Company zum allgemeinen<br />
Zahlungsmittel geworden.<br />
Jeder Karl-May-Leser kennt<br />
die mehrfach erzählte Geschichte<br />
des alten Trappers Sam Hawkens,<br />
den «so ein oder zwei Dutzend<br />
Pawnees» bei lebendigem Leibe<br />
skalpiert hatten und der sein<br />
kahles Haupt nunmehr mit einem<br />
– praktischerweise bei grosser<br />
Hitze abnehmbaren – künstlichen<br />
Haarschopf bedeckte, «…<br />
nannten es Perücke und kostete<br />
mich drei dicke Bündel Biberfelle,<br />
wenn ich mich nicht irre.»<br />
Der Kauf einer Perücke dürfte<br />
ein eher seltener Fall gewesen<br />
sein, ansonsten aber hat der sächsische<br />
Erzähler hier wieder einmal<br />
eine zuverlässige Quelle benutzt,<br />
denn es gab tatsächlich eine<br />
Art von Preisliste mit Biberfellen<br />
als Währung. Dabei lag der offizielle<br />
«Kaufpreis» für ein Gewehr<br />
Quelle: Wikipedia, public domain<br />
Der Pinsel des<br />
amerikanischen<br />
Malers und Ornithologen<br />
John<br />
James Audubon<br />
(1780–1851)<br />
schuf diese<br />
interessante<br />
Darstellung eines<br />
kanadischen<br />
Biberpaares.<br />
bei 15 Fellen, für fünf Stück bekam<br />
man eine wollene Decke, für<br />
drei einen Satz Messer, für zwei<br />
beispielsweise eine Axt oder ein<br />
Pfund Tabak. Beim Kauf eines<br />
Gewehres, insbesondere wenn ein<br />
Indianer es erwerben wollte, war<br />
es auch vielfach üblich, die Waffe<br />
aufrecht auf den Kolben zu stellen<br />
und so viele Biberfelle daneben<br />
aufzuschichten, bis der Stapel<br />
die Laufmündung erreicht hatte –<br />
bei den langen Vorderladern dürften<br />
hierbei wesentlich mehr als 15<br />
Felle zusammen gekommen sein.<br />
Bei solchen Zahlen von 50 000<br />
bis zu annähernd 300 000 erbeuteten<br />
Biberfellen pro Jahr, und<br />
dies über rund dreihundert Jahre<br />
hinweg, erscheint es nur als eine<br />
natürliche Folge, dass selbst die<br />
viele Millionen zählenden Populationen<br />
in Nordamerika an den<br />
Rand ihrer Existenz gebracht<br />
wurden. Der amerikanische Maler,<br />
Ornithologe und Naturforscher<br />
John James Audubon nennt<br />
für das Jahr 1849 nur noch Labrador,<br />
Neufundland, Kanada –<br />
womit er vermutlich den Norden<br />
und Westen des Landes in den<br />
heutigen Grenzen meinte – sowie<br />
einzelne Gegenden der Staaten<br />
Maine und Massachusetts als<br />
Bibergebiete und um 1900 waren<br />
die Biber in grossen Teilen Kanadas<br />
und in den Vereinigten Staaten<br />
fast ausgerottet. Für Europa und<br />
das nördliche Asien musste dies,<br />
wie bereits beschrieben, um diese<br />
Zeit oder auch schon viel früher<br />
ebenfalls festgestellt werden und<br />
so war kurz nach der Wende zum<br />
20. Jahrhundert das einstige riesige<br />
Verbreitungsgebiet des grossen<br />
braunen Nagers zu grossen Teilen<br />
nahezu «biberfrei».<br />
Schonung und<br />
Wiederansiedelungen weltweit<br />
Man mag es ein Wunder nennen,<br />
eine Fügung des Schicksals<br />
oder welcher Macht auch immer,<br />
dass der amerikanische Bison<br />
heute noch – oder wieder –<br />
über die Prärie zieht, dass sein<br />
europäischer Verwandter, der<br />
Wisent, durch polnische und litauische<br />
Wälder streift, dass<br />
der Alpenstein bock die schroffen<br />
Wände des Gebirges erklettert<br />
und hoch über ihm Steinadler<br />
und Bartgeier ihre Kreise<br />
ziehen. Die gleiche Spezies, die<br />
«um ein Haar» diese und andere<br />
Geschöpfe für immer von unserem<br />
Planeten vertilgt hätte – und<br />
dies bei zahllosen Tierarten leider<br />
auch vollbracht hat –, ist in<br />
einigen Fällen gerade noch rechtzeitig<br />
zur Vernunft gekommen,<br />
hat sich seiner Verantwortung erinnert,<br />
sich besonnen und seine<br />
allzu oft auf Vernichtung ausgerichtete<br />
Energie in die entgegen<br />
gesetzte Richtung gelenkt. Und<br />
gar nicht so selten, wie es manche<br />
Kreise der Bevölkerung gerne<br />
sehen würden, sind es <strong>Jäger</strong>, als<br />
«Tiermörder» diffamiert und attackiert,<br />
die sich – von den Robben<br />
im Wattenmeer bis zum Steinbock<br />
in den Alpen – für den Schutz und<br />
die Erhaltung von Wildtieren und<br />
ihrer Lebensräume einsetzen, um<br />
die Vielfalt der Natur und ihrer<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 25<br />
Wildkunde
Wildkunde<br />
Geschöpfe für unsere Kinder und<br />
Enkel zu bewahren.<br />
Gerade für die Erhaltung der<br />
Biberbestände wurden schon<br />
sehr frühzeitig, als anderenorts<br />
die bis fast zur Ausrottung betriebene<br />
Jagd noch in vollem Gange<br />
war, vielfältige Schutzmassnahmen<br />
getroffen. Alfred Brehm<br />
berichtet schon aus dem frühen<br />
19. Jahrhundert von Biberzuchten<br />
zur Vorbeugung der Ausrottung<br />
bei Rothenhof in Böhmen,<br />
auf den Besitzungen des Fürsten<br />
Schwarzenberg an der Moldau,<br />
in den Teichen der Schlösser<br />
Hallbrunn in Salzburg, Schönau<br />
in Österreich und Nymphenburg<br />
bei München. Dort gab es «noch<br />
im Jahre 1837 mehrere Biber. Sie<br />
bewohnten einen kleinen Teich<br />
mit festen Mauern, an deren Seiten<br />
sie sich trockene Hüttchen gebaut<br />
hatten. Der eine lebt bereits<br />
seit 33, der andere seit 35 Jahren<br />
in der Gefangenschaft, und<br />
der Wärter erzählte dem … Forscher,<br />
daß man früher einen 50<br />
Jahre lang gehabt hätte.» Recht<br />
hoffnungslos fügt er aber hinzu:<br />
«In bevölkerten Gegenden wird<br />
es wohl unmöglich sein, die Biberzuchten<br />
mit größerem Erfolg<br />
anzulegen, da kaum ein anderes<br />
Thier den Wilddieben soviel Gewinn<br />
verspricht, als dieser Nager.<br />
Man jagd die Biber überall mit<br />
großem Eifer…»<br />
Hier aber sah der grosse Zoologe<br />
und Urvater aller Tierenzyklopädien<br />
zu schwarz – zum<br />
Glück aller heute lebenden Biber<br />
und aller Menschen, die dem<br />
so merkwürdigen und eigenartigen<br />
Tier seine Lebensräume erhalten<br />
möchten. Schon wenige<br />
Jahrzehnte nach der Niederschrift<br />
dieser pessimistischen Äusserung<br />
setzte angesichts der drohenden<br />
Ausrottung sowohl in Europa als<br />
auch in Nordamerika ein Umdenken<br />
ein und es wurde mit den ersten<br />
Schutz- und Auswilderungsprojekten<br />
begonnen. Bereits im<br />
Jahre 1899 wurden die Biber in<br />
Norwegen unter Schutz gestellt<br />
und damit die Grundlage für die<br />
spätere Umsiedlung norwegischer<br />
Biber in viele andere europäische<br />
Länder geschaffen. Planvoll und<br />
methodisch ging man jedoch erst<br />
26 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Diese Abbildung<br />
eines Fische fangenden<br />
Bibers in<br />
Gesners «Thierbuch»<br />
nährte<br />
die Legende vom<br />
Fischräuber; in<br />
seiner Beschreibung<br />
allerdings<br />
geht Gesner auch<br />
auf damals schon<br />
bekannte anderweitigeMeinungen<br />
ein.<br />
ab den 20er-Jahren vor, als besonders<br />
in Osteuropa, wie beispielsweise<br />
1925 in Weiss russland,<br />
Gesetze zum Schutz der Biber<br />
erlassen wurden und in Schweden,<br />
Finnland und Lettland mit<br />
der Wiederansiedlung der Tiere<br />
begonnen wurde. In Finnland<br />
wie auch in Österreich wurden<br />
neben norwegischen auch kanadische<br />
Biber ausgesetzt, die in<br />
Finnland noch heute eine eigene<br />
Population bilden, aus Österreich<br />
jedoch wieder verschwunden<br />
sind. In Deutschland wurden<br />
Biber in einigen Bundesländern<br />
ausgewildert, teils erschlossen<br />
sie sich aber ihre neuen Lebensräume,<br />
meist von der Elbe, später<br />
aber auch von Neuansiedlungen<br />
ausgehend, durch Wanderbewegungen<br />
selbst, so dass man heute<br />
von einem Bestand von mehr als<br />
20 000 Exemplaren ausgeht.<br />
Auch in den USA wurden<br />
Massnahmen zur Erhaltung der<br />
Biber ergriffen und so setzte man<br />
etwa im Staate New York kurz<br />
nach der Jahrhundertwende einige<br />
Biber aus, es sollen neun Paare<br />
gewesen sein, die sich so gut<br />
vermehrten, dass ihre Nachkommen<br />
schon knapp zwanzig Jahre<br />
später wieder bejagt werden<br />
mussten und eine gute Pelzausbeute<br />
brachten. Grosse Teile der<br />
Vereinigten Staaten, insbesondere<br />
östlich des Mississippi, sind heu-<br />
Repro: Verfasser<br />
te biberleer, insgesamt aber gibt<br />
es in fast allen Bundesstaaten, in<br />
denen ursprünglich Biber vorkamen,<br />
infolge von natürlicher Zuwanderung<br />
oder Auswilderung<br />
zumindest kleine Populationen.<br />
In Kanada wurde ebenfalls um<br />
1900 die Jagd angesichts schwindender<br />
Bestände stark eingeschränkt<br />
und örtlich sogar verboten,<br />
nach deutlicher Erholung<br />
jedoch während des Ersten Weltkrieges<br />
wieder bedingungslos<br />
freigegeben. Die Folge war, dass<br />
es schon zehn Jahre später, nachdem<br />
beispielsweise im Jahre 1924<br />
über 169 000 Felle ausgeführt<br />
worden waren, wiederum in weiten<br />
Regionen keinen einzigen Biber<br />
mehr gab. Ein wirklicher Sinneswandel<br />
zugunsten des braunen<br />
Nagers setzte erst um 1930 ein.<br />
Die Biberjagd wurde für viele<br />
Jahre verboten und danach nur<br />
begrenzt und schrittweise wieder<br />
eingeführt. Bis 1960 durften<br />
nur Indianer, denen ein bestimmtes<br />
Areal namentlich zugewiesen<br />
worden war, auf Biberfang gehen;<br />
die Schiessjagd war generell nicht<br />
erlaubt. Die ab 1961 wieder erteilten<br />
Jagdlizenzen für weisse Trapper<br />
waren mit zahlenmässigen<br />
Einschränkungen sowie strengen<br />
Reglements und Kontrollen verbunden<br />
und in gewissem Umfang<br />
ist dies alles bis heute so.
Grey Owl und der<br />
Schutz der Biber<br />
Gegen die letztlich doch noch<br />
drohende Ausrottung der Biber in<br />
Kanada hat, wie Bernhard Grzimek<br />
erwähnt, «besonders der Indianer<br />
oder Halbindianer Wäschakwonnesin<br />
(Grau-Eule) in vielen<br />
Aufsätzen, Vorträgen und Büchern<br />
gewirkt.» Dieses Zitat lässt aufhorchen<br />
und nachfragen, wer dieser<br />
Mann war.<br />
Archibald Stansfield Belany<br />
wurde 1888 in Hastings/England<br />
geboren und in seinen Adern floss<br />
kein Tropfen indianischen Blutes.<br />
Jedoch war er von der Natur und<br />
vom Leben der Indianer und Trapper,<br />
das er in den heimatlichen Wäldern<br />
nachzuahmen versuchte, so<br />
sehr fasziniert, dass ihm seine Tanten,<br />
bei denen er wegen der zerrütteten<br />
elterlichen Familienverhältnisse<br />
aufwuchs, im Alter von 18<br />
Jahren schliesslich die Überfahrt<br />
nach Kanada finanzierten. Er gelangte<br />
mit einem alten Trapper zu<br />
den Ojibway-Indianern im Norden<br />
Ontarios, bei denen er einige Jahre<br />
blieb und den Namen «Wa-shaquon-asin»<br />
erhielt, was mit «Vogel,<br />
der nachts wandert» zu übersetzen<br />
wäre. Belany heiratete eine Frau<br />
des Stammes, landete aber im ersten<br />
Weltkrieg schwer verwundet<br />
durch Zufall in einem Lazarett in<br />
seiner englischen Heimatstadt. Dort<br />
heiratete er wiederum, nämlich eine<br />
Engländerin, die dies aber annullieren<br />
liess, nachdem sie von ihm<br />
selbst, der inzwischen allein nach<br />
Kanada zurückgekehrt war, von der<br />
noch bestehenden Ehe mit der Ojibway-Squaw<br />
erfahren hatte. «Grey<br />
Owl» aber heiratete alsbald noch<br />
ein drittes Mal, jedoch nur in einer<br />
indianischen Zeremonie, eine sechzehn<br />
Jahre jüngere Mohawk-Indianerin,<br />
mit der er als Fallensteller<br />
in die nördlichen Wälder zog. Und<br />
dort trat dann tatsächlich jenes Ereignis<br />
ein, das in vielen Büchern<br />
über ihn erwähnt wird und ihn vom<br />
Fallensteller zur Leitfigur des Tier-<br />
und Naturschutzes in Kanada werden<br />
liess.<br />
Der Fund zweier Biberwaisen,<br />
deren Mutter er gefangen hatte, und<br />
das Drängen seiner Frau Anahareo,<br />
die Kleinen aufzuziehen, brachte<br />
ihn dazu, das Trapperleben aufzu-<br />
geben und statt dessen zum Schutz<br />
der gefährdeten Bestände eine Biberkolonie<br />
zu gründen. Dies wurde<br />
unter erheblichen Schwierigkeiten<br />
im Norden von New Brunswick<br />
in Angriff genommen und gleichzeitig<br />
schrieb er, sich ausdrücklich<br />
als Halbindianer, nämlich als Sohn<br />
eines Schotten und einer Apache-<br />
Indianerin darstellend, seine erste<br />
Naturerzählung für eine englische<br />
Zeitschrift. Auf Anhieb wurde der<br />
Beitrag angenommen, er darüber<br />
hinaus zum Schreiben seiner Autobiographie<br />
aufgefordert und schon<br />
bald war sein Name nicht nur in seiner<br />
eigentlichen Heimat England,<br />
sondern auch in seiner Wahlheimat<br />
Kanada sehr bekannt.<br />
Er wurde Mitarbeiter der kanadischen<br />
Nationalparkverwaltung, baute<br />
im Prince-Albert-Nationalpark<br />
in Saskatchewan eine Biberkolonie<br />
auf, schrieb weitere Geschichten,<br />
darunter das in Deutschland seinerzeit<br />
sehr populäre Buch «Sajo und<br />
ihre Biber», und reiste zu Vorträgen<br />
durch das Land. Erst 50 Jahre alt,<br />
starb Grey Owl 1938 in seiner Hütte<br />
am Ajawaan-Lake an einer Lungenentzündung.<br />
Sein Leben faszinierte<br />
sogar den berühmten britischen<br />
Filmregisseur Sir Richard Attenborough<br />
so sehr, dass er im Jahre 2000<br />
einen Film daraus machte; trotz des<br />
Einsatzes von «James Bond» Pierce<br />
Brosnan in der Titelrolle und hervorragender<br />
Naturaufnahmen blieb<br />
dem Streifen der Erfolg allerdings<br />
versagt.<br />
Biber in der Schweiz<br />
Doch nun aus den Weiten Kanadas<br />
noch einmal zurück nach Europa<br />
und in die Schweiz. Nachdem,<br />
wie erwähnt, im Jahre 1805 bei Basel<br />
der letzte <strong>Schweizer</strong> Biber gesichtet<br />
worden sein soll, gab es in<br />
der Eidgenossenschaft für ziemlich<br />
genau 150 Jahre keinen einzigen<br />
frei lebenden Biber mehr. Beginnend<br />
im Jahre 1956 wurden sodann<br />
auf Initiative des damaligen Direktors<br />
des Zoos in Le Vaud, Erwin<br />
Meier, im Rahmen eines zwar kantonsübergreifenden,<br />
aber dennoch<br />
von einzelnen Gruppen getragenen<br />
Projekts bis 1977 insgesamt genau<br />
141 Tiere aus Norwegen, Frankreich<br />
und Russland in 27 verschiedene<br />
Biotope ausgewildert. Im Ein-
Wildkunde<br />
zelnen kam es zum Beispiel ab<br />
1956 im Raume des Genfer Sees<br />
zu den ersten Ansiedlungen; zwischen<br />
1964 und 1971 wurden im<br />
Kanton Aargau an verschiedenen<br />
Orten der Aare, der Reuss und des<br />
Aabachs 45 Tiere ausgesetzt, ferner<br />
im Thurgau am Bodensee und<br />
im Seebachtal insgesamt 18 Tiere;<br />
all diese Biber stammten aus<br />
Norwegen. Im November 1976<br />
wurden unterhalb von Sihlsprung<br />
im Kanton Zürich sechs russische<br />
Biber ausgesetzt, die allerdings<br />
zwischenzeitlich wieder<br />
verschwunden sind und ein Jahr<br />
später, zum Abschluss dieses Projekts,<br />
am Rhein bei der Tössegg,<br />
wo der WWF Zürich übrigens einen<br />
sehr informativen «Biberpfad»<br />
angelegt hat, die letzten<br />
drei Biber, die ebenfalls aus Russland<br />
kamen.<br />
Zunächst ging es sehr langsam<br />
oder auch gar nicht voran: Im Jahre<br />
1978 wurde die Gesamtpopulation<br />
auf lediglich 130 Exemplare<br />
geschätzt; damit waren also<br />
noch nicht einmal die natürlichen<br />
Verluste wieder ausgeglichen und<br />
von einer Ausbreitung durch Zuwachs<br />
konnte keine Rede sein.<br />
1993 jedoch war der Bestand immerhin<br />
bereits auf geschätzte 350<br />
Tiere angewachsen und nach der<br />
in 2007/2008 durchgeführten detaillierten<br />
Bestandserhebung war<br />
mithin vor etwa zwei Jahren von<br />
rund 1600 Bibern in der Schweiz<br />
auszugehen, die ihre Lebensräume<br />
vor allem in den Kantonen<br />
Zürich, Thurgau, Aargau, Freiburg,<br />
Waadt, Solothurn und Wallis<br />
gefunden hatten. Die nächste<br />
Zählung steht bevor.<br />
Damit scheint das selbstständige<br />
Überleben der Biberbestände<br />
in der Schweiz gesichert. Der<br />
Biber und seine Lebensräume<br />
sind durch die Konvention von<br />
Bern und verschiedene Gesetze<br />
und Verordnungen geschützt und<br />
so steht der weiteren Ausbreitung<br />
mit Vernetzung bisher noch voneinander<br />
getrennter Populationen,<br />
auch grenzüberschreitend etwa<br />
nach Deutschland und Frankreich,<br />
wohl nichts mehr im Wege.<br />
Doch nicht überall kommt nur<br />
Freude auf beim Anblick des braunen<br />
Nagers, der Ergebnisse sei-<br />
28 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Rund 150 Jahre<br />
lang gab es in<br />
der Schweiz<br />
keinen einzigen<br />
frei lebenden<br />
Biber mehr.<br />
ner zweifellos beeindruckenden<br />
Bautätigkeit zur Gestaltung seines<br />
Lebensraumes und auch der<br />
deutlichen Spuren seiner langen<br />
Zähne. Denn der Biber braucht<br />
keineswegs, wie noch manchmal<br />
zu lesen ist, weite, menschenleere<br />
Wälder mit unberührten Wasserläufen<br />
und stillen Seen als Lebensraum.<br />
Das Gegenteil ist der<br />
Fall, die Tiere meiden die Zivilisation<br />
und menschliche Ansiedlungen<br />
bis hin zu Grossstädten<br />
keineswegs: In München sind sie<br />
fast mitten in der Stadt zu finden,<br />
nämlich auf der Museumsinsel in<br />
der Isar und in Zürich leben sie auf<br />
dem Areal des Flughafens Kloten<br />
sowie im angrenzenden Wallisellen<br />
unmittelbar am «Glatt», dem<br />
ersten und immer noch grössten<br />
Einkaufszentrum der Schweiz.<br />
Der Biber ist nicht zufällig<br />
Symbol einer grossen deutschen<br />
Baumarktkette, denn er ist fleissig<br />
und geschickt und seine Bauwerke<br />
können gewaltige Ausmasse<br />
annehmen. Beim Schreiben<br />
dieser Zeilen geht eine Meldung<br />
durch Presse und Internet, dass<br />
im nordwestlichen Kanada, in einem<br />
unzugänglichen Bereich des<br />
Wood-Buffalo-Nationalparks, der<br />
grösste Biberdamm der Welt entdeckt<br />
wurde, der derartige Ausmasse<br />
hat, dass er zuerst auf<br />
einem aus dem Weltraum aufgenommenen<br />
Satellitenbild auffiel!<br />
Über 850 Meter lang und auch<br />
mehrere hundert Meter breit ist<br />
dieses Bauwerk, das bisher nicht<br />
zu Land erreicht, sondern nur aus<br />
der Luft gefilmt werden konnte.<br />
Bei diesem Anblick kann man<br />
sich gut vorstellen, dass ein solcher<br />
Damm ökologische Vorteile<br />
bringt, vor allem Lebensräume<br />
für andere Arten schafft und<br />
regulierend auf die Fliessgewässer<br />
wirkt. Andererseits aber wird<br />
überaus deutlich, dass ausserhalb<br />
solch eines unbesiedelten und<br />
menschenleeren Waldgebietes<br />
wie im grössten Naturschutzpark<br />
Kanadas auch schon wesentlich<br />
kleinere Dämme die Kulturlandschaft<br />
verändern und das Leben<br />
der dort wohnenden und arbeitenden<br />
Menschen ganz entscheidend<br />
beeinträchtigen können.<br />
Schäden, Prävention und<br />
Bibermanagement<br />
Recht schnell und, weil der Biber<br />
seine Baumassnahmen eben<br />
nicht abspricht und anmeldet,<br />
auch unvorhersehbar kann es zu<br />
Überschwemmungen kommen.<br />
Befinden sich Strassen oder Bahndämme<br />
in der Nähe des Dammes,<br />
so besteht sogar schon vorher und<br />
oft unbemerkt die Gefahr von Unterspülungen.<br />
Fisch- und Feuerlöschteiche<br />
und sogar Kläranlagen<br />
geraten durch Überflutung<br />
oder Treibholz in Schwierigkeiten.<br />
Land- und forstwirtschaftliche<br />
Flächen werden durchnässt<br />
und dabei können nicht nur Saaten<br />
und Feldfrüchte vernichtet<br />
werden, sondern vor allem Fichten<br />
reagieren empfindlich auf<br />
Staunässe und sterben ab. Wohnhöhlen<br />
in Hochwasserschutzdei-<br />
Foto: Markus P. Stähli
chen, wie sie manchmal angelegt<br />
werden, beeinträchtigen die Stabilität<br />
und führen im schlimmsten<br />
Fall zum Deichbruch. Letztlich<br />
fressen Biber gern auch Früchte<br />
aller Art und so wird auch über<br />
Schäden auf gewässernahen Feldern<br />
und in Gärten, wo nicht selten<br />
ein Obstbaum gefällt wird, berichtet.<br />
Ärgernisse und Konflikte,<br />
wie sie auch kürzlich («<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» 9/2009) aus dem grossen<br />
Moos im Berner Seeland<br />
gemeldet wurden, sind also vorprogrammiert.<br />
Dabei lässt sich durchaus einiges<br />
tun, um diese Konflikte zu vermeiden<br />
oder zumindest die Folgen<br />
und Schäden zu minimieren. So<br />
hat sich, um hier nur einige mögliche<br />
Massnahmen zu nennen, zunächst<br />
das Anlegen von Uferrandstreifen<br />
gut bewährt, die auf etwa<br />
20 Metern Breite vorwiegend mit<br />
den bei Bibern beliebten Pappeln,<br />
Weiden und als Ablenkfütterung<br />
geeigneten Büschen bepflanzt<br />
sind; die Tiere nutzen hauptsächlich<br />
diese 20-Meter-Zone und<br />
werden so davon abgehalten, dahinter<br />
liegende Felder und Gärten<br />
aufzusuchen. Darüber hinaus<br />
kann durch solche Randstreifen<br />
auch eine wirksame «Pufferzone»<br />
zu Verkehrswegen und bebauten<br />
Flächen geschaffen werden.<br />
Böschungen von Strassen, Bahndämmen,<br />
Stauanlagen und Teich<br />
en können durch Metallgittermatten,<br />
Lochbleche oder auch, an<br />
besonders kritischen Stellen, mit<br />
Metallwinkeln und -platten gesichert<br />
werden. Auch einzelne Bäume<br />
und Sträucher können durch<br />
stabil im Boden verankerte Drahtmanschetten<br />
oder Maschendraht<br />
geschützt werden, ganze Gehöl-<br />
ze sowie Felder und Gärten durch<br />
Maschendrahtzäune oder Elektrozäune,<br />
aber auch durch Schutz-<br />
und Ablenkbepflanzungen analog<br />
den Uferrand streifen. Ein<br />
Eingriff in den Biberdamm, der<br />
zum Beispiel durch eine spezielle<br />
Drainage möglich wäre, oder<br />
gar die Beseitigung des Dammes<br />
ist aber ebenso wie der Fang, die<br />
Umsiedlung und als letztes Mittel<br />
der Abschuss von Bibern nur<br />
bei besonderen Gefährdungslagen<br />
mit behördlicher Ausnahmegenehmigung<br />
möglich.<br />
Dies alles aber muss den Betroffenen<br />
auch bekannt sein und<br />
im Bedarfsfalle das notwendige<br />
Know-how zur Verfügung stehen.<br />
In vielen Ländern, in denen<br />
noch Biber leben oder sich in den<br />
letzten Jahrzehnten, sei es mit<br />
menschlicher Hilfe oder durch<br />
Einwanderung wieder angesiedelt<br />
haben, wurden daher teils von<br />
staatlicher Seite durch entsprechende<br />
Verordnungen, teils aber<br />
auch durch private Initiativen aus<br />
den Reihen der <strong>Jäger</strong> und Naturschützer<br />
Strukturen und Konzepte<br />
geschaffen, um zum einen den<br />
gesetzlich garantierten Schutz des<br />
Bibers zu sichern und zum anderen<br />
die Aktivitäten der Populationen<br />
zu überwachen und deren<br />
Konflikte mit den Menschen<br />
zu minimieren. «Bibermanagement»<br />
ist der daraus entstandene<br />
Begriff, der Information und Öffentlichkeitarbeit,<br />
Überwachung<br />
und Prävention, akute Hilfe und,<br />
wenn es doch zu Schadensfällen<br />
gekommen ist, letztlich auch finanzielle<br />
Beihilfen umfasst.<br />
In der Schweiz wurde zur Erfüllung<br />
dieser Aufgaben im März<br />
2004 durch das Bundesamt für<br />
Foto: Markus P. Stähli<br />
Der Biber ist<br />
durch seine<br />
eifrigen Bautätig-<br />
keiten nicht<br />
überall gerne<br />
gesehen.<br />
Umwelt, Wald und Landschaft<br />
(BUWAL) das «Konzept Biber<br />
Schweiz» ins Leben gerufen, das<br />
auf der Jagdverordnung aus dem<br />
Jahre 1988 beruht und Grundsätze<br />
über den Schutz, den Abschuss<br />
oder Fang, die Verhütung, Ermittlung<br />
und Vergütung von Schäden<br />
sowie die Entschädigung von Verhütungsmassnahmen<br />
enthält. Vorrangiges<br />
Ziel ist dabei der Schutz<br />
der Biberpopulationen, deren wei-<br />
tere natürliche Ausbreitung vom<br />
Bund, der dazu die Informations-<br />
und Koordinationsstelle «Biberschutz<br />
Schweiz» in Bern betreibt,<br />
und den Kantonen, die für die<br />
Umsetzung des Biber-Konzepts<br />
auf ihrem Gebiet zuständig sind,<br />
gefördert wird. In Zusammenarbeit<br />
mit anderen Bundesdienststellen,<br />
regionalen und lokalen<br />
Behörden sowie den oft sehr unterschiedlich<br />
ausgerichteten Interessengruppen<br />
wird somit seit<br />
Begründung des Konzepts insbesondere<br />
daran gearbeitet, durch<br />
gezielte Aufklärungsarbeit die<br />
Akzeptanz des Bibers in der Bevölkerung<br />
zu erhöhen, durch Beratung<br />
zur Prävention die Schäden<br />
gering zu halten und durch<br />
Entschädigungen finanzielle Einbussen<br />
abzumildern und auf ein<br />
tragbares Mass zu reduzieren.<br />
Angesichts des offenbar erfolgreichen<br />
und beispielhaften Bibermanagements<br />
in der Schweiz stehen<br />
die Chancen gut, bestehendes<br />
und neu aufkommendes Konfliktpotenzial<br />
zu reduzieren und einzudämmen,<br />
die Freude an der<br />
Bereicherung der Natur und der<br />
Wildbahn hingegen zu steigern<br />
und damit die Erfolgsgeschichte<br />
der Wiederansiedlung der Biber<br />
in der Schweiz fortzusetzen,<br />
um die grossen braunen Nager<br />
mitsamt ihren beeindruckenden<br />
Bauten auf Dauer wieder zu einem<br />
gewohnten Bestandteil der<br />
Landschaft werden zu lassen.<br />
Verwendete Literatur: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes<br />
Thierleben, Faksimile-Ausgabe der 1. Auflage Hildburghausen<br />
1864, Band 1: Die Säugethiere. Stuttgart, 1979. – Gesner,<br />
Conrad: Thierbuch, Nachdruck der Ausgabe 1669. Hannover,<br />
1980. – Grzimek, Bernhard u.a. (Hrsg.): Grzimeks Tierleben,<br />
Band 12: Säugetiere 3. München 1979/1980. – Grzimek,<br />
Bernhard: Wildes Tier – weisser Mann. München 1967. –<br />
Knortz, Karl: Indianermärchen. Nachdruck/Lizenzausgabe,<br />
Augsburg 1995. – www.zeno.org (Literaturdatenbank)<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 29<br />
Wildkunde
Wildkunde Die beiden JUNGADLER<br />
30 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
VOM BRUNNITAL<br />
im Schächental sind ausgeflogen<br />
Seit dem 26. Mai dieses Jahres habe ich jede Woche die Jungadler im Nest<br />
gefilmt und fotografiert. So ist nach 10 Wochen harter Arbeit eine Dokumentation<br />
entstanden, welche die einzelnen Lebensphasen der kleinen<br />
Steinadler im Schächental aufzeigt.<br />
Woche 9: Nun wird das Fliegen geübt.
Text und Fotos:<br />
Tony Gnos-Lötscher, Schattdorf<br />
<strong>Jäger</strong> und Wanderer erzählten<br />
mir, dass ein Adlerpaar im<br />
Brunnital scheinbar einen Horst<br />
eingerichtet habe. Mit meinem<br />
Filmkollegen, Max Baumann aus<br />
Spiringen, machte ich mich auf<br />
den Weg, um den genauen Standort<br />
zu bestimmen. Mit dem Fernrohr<br />
und dem Feldstecher beobachteten<br />
wir stundenlang die uns<br />
mitgeteilte Gegend. Anfänglich<br />
ohne grossen und durchbrechenden<br />
Erfolg. Dann plötzlich sahen<br />
wir in einer steilen und zerklüfteten<br />
Felswand, von riesigen Wasserfällen<br />
umgeben, dass sich im<br />
Nest der Adler etwas ganz «Kleines»<br />
bewegte. Nun galt es für uns,<br />
den idealen und sicheren Standort<br />
für die Film- und Fotoaufnahmen<br />
zu finden, ohne die Adler in ihrem<br />
Horst zu stören. Es war für uns sowieso<br />
das oberste Gebot, die Adlereltern<br />
nie bei der Fütterung zu<br />
filmen oder fotografieren. Denn<br />
die kleinste Störung könnte böse<br />
Folgen für die Aufzucht der Jun-<br />
gen haben. Auch das technische<br />
Filmequipment haben wir dementsprechend<br />
so ausgewählt, dass<br />
die Kameras keine Bedrohung für<br />
die Jungadler darstellten.<br />
Fortpflanzung<br />
Steinadler werden erst mit<br />
etwa sechs Jahren geschlechtsreif.<br />
Adlerpaare halten sich in der<br />
Regel ein Leben lang die Treue.<br />
Die Balz der Steinadler beginnt<br />
im Januar mit teils spektakulären<br />
Balzflügen. Der Legebeginn<br />
der beiden Jungadler im Brunnital<br />
ist Ende März anfangs April<br />
erfolgt. Das Weibchen hat im<br />
Abstand von drei bis vier Tagen<br />
zwei Eier in den Horst gelegt.<br />
Die frisch geschlüpften Adler haben<br />
ein weisses Dunenkleid, und<br />
sehen aus wie kleine Tennisbälle.<br />
Das zweite Dunenkleid wird<br />
im Alter von 9 bis 15 Tagen angelegt.<br />
Falls eine Nahrungsknappheit<br />
herrscht, kann es sein, dass<br />
das ältere Junge in den ersten Lebenswochen<br />
sein jüngeres Geschwister<br />
tötet. Dank gutem Nahrungsangebot<br />
ist diese Situation<br />
im Brunnital zum Glück nicht<br />
Woche 1:<br />
Junge Steinadler<br />
vor ca. 10 Tagen<br />
geschlüpft.<br />
Woche 2:<br />
Junger Adler im<br />
schneeweissen<br />
Dunenkleid.<br />
Woche 3:<br />
Die beiden jungen<br />
Adler gedeihen<br />
prächtig.<br />
Woche 4:<br />
Die weisse Farbe<br />
verschwindet<br />
langsam.<br />
Woche 5:<br />
Bereits werden<br />
die grossen Flügel<br />
getestet.<br />
Woche 6:<br />
Die beiden Adler<br />
haben an Kraft<br />
und Eleganz gewonnen.<br />
eingetreten. Beide Jungadler haben<br />
prächtig überlebt. Etwa sieben<br />
Wochen nach dem Schlüpfen<br />
haben die Jungvögel die gebrachte<br />
Beute selbst zerteilt. Hauptnahrung<br />
für die kleinen Adlerkücken<br />
waren vor allem Murmeltiere, gefolgt<br />
von jungen Gämsen.<br />
Jagd<br />
Mit ausgebreiteten Flügeln,<br />
an denen die langen und gut erkennbaren<br />
Handschwingen auffallen,<br />
erreicht der majestätische<br />
Steinadler Spannweiten von rund<br />
220 Zentimetern. Im Flug wirkt<br />
der Steinadler trotz seiner Grösse<br />
meist sehr leicht und elegant.<br />
Steinadler jagen meist in offenen<br />
oder halboffenen Landschaften<br />
im bodennahen Flug, unter optimaler<br />
Ausnutzung jeder Art von<br />
Deckung. Sie gleiten dabei dicht<br />
an Hängen entlang, über Kuppen<br />
und kleine Hügel und versuchen<br />
ihre Beute auf kurze Distanz<br />
zu überraschen. Die Beute<br />
wird meist auf dem Boden oder<br />
im bodennahen Luftraum gegriffen<br />
und mit den ausserordentlich<br />
kräftigen Zehen und Krallen ge-<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 31<br />
Wildkunde
Wildkunde<br />
tötet. Sehr grosse Beutetiere wie<br />
Kitze des Steinbocks oder junge<br />
Gämsen werden in den Kopf<br />
gegriffen. Der Begriff Adlerauge<br />
kommt ebenfalls nicht von ungefähr.<br />
Ein Steinadler sieht achtmal<br />
schärfer als der Mensch. Er kann<br />
also einen Schneehasen auf drei<br />
Kilometer Entfernung erkennen.<br />
Geschichte<br />
Der Steinadler war früher in<br />
ganz Mitteleuropa verbreitet. Da<br />
die Menschen ihn jedoch als Nahrungskonkurrent<br />
betrachteten,<br />
wurde der Vogel bis ins 20. Jahrhundert<br />
gnadenlos verfolgt. Nachdem<br />
1926 ein Bundesgesetz in<br />
Kraft getreten war, das zumindest<br />
Kurz nachgefragt<br />
Was war zur Brutzeit die Hauptnahrung<br />
für die beiden Adler?<br />
Ich habe durch meine Beobachtungen<br />
festgestellt, dass zu 60–70 Prozent<br />
Murmeltiere die Hauptnahrung darstellten.<br />
An zweiter Stelle folgten junge<br />
Gämsen, dann Alpenschneehühner<br />
und Hasen. Durch die heisse Sonneneinstrahlung<br />
war der Verwesungsgeruch<br />
über eine weite Distanz zu riechen.<br />
32 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Woche 7:<br />
Das gebrachte<br />
Futter wird bereits<br />
verteidigt.<br />
Woche 10:<br />
Die Steinadler<br />
verlassen den<br />
Horst.<br />
den Abschuss am Horst und das<br />
Ausnehmen der Brut verhinderte,<br />
erholte sich der Bestand langsam<br />
wieder. Seit 1953 geniesst<br />
der Greifvogel vollständigen Jagdschutz.<br />
Heute leben in der Schweiz<br />
gut 320 Steinadlerpaare.<br />
Überlebenschancen<br />
Wenn sie von ihren Eltern regelmässig<br />
versorgt werden und<br />
sich zu erfolgreichen <strong>Jäger</strong>n entwickeln,<br />
werden unsere beiden<br />
jungen Steinadler gute Überlebenschancen<br />
haben. Doch bereits<br />
in diesem Winter, bevor die beiden<br />
Jungtiere einjährig sind, werden<br />
sie von ihren Eltern aus dem<br />
Revier verjagt. In den ersten Le-<br />
Wie lange hat die Brutzeit gedauert?<br />
Das Gelege wird ab dem ersten Ei<br />
überwiegend vom Weibchen bebrütet,<br />
das Weibchen wird dann während der<br />
Brut vom Männchen mit Futter versorgt.<br />
Die Brutzeit dauert 43 bis 45<br />
Tage. Die frisch geschlüpften Adler<br />
haben ein schneeweisses Dunenkleid.<br />
Welchen Lebensraum beanspruchen<br />
Steinadler?<br />
Die von einem Brutpaar genutzte<br />
Fläche liegt so zwischen 29 und 88<br />
Quadratkilometer. Im Mittel also 53<br />
Quadratkilometer. Trotz des grossen<br />
Verbreitungsgebietes schwankt dieser<br />
Lebensraum je nach Nahrungsangebot<br />
erheblich. Die oben erwähnten Zahlen<br />
stammen aus Sichtbeo bachtungen von<br />
26 Revieren aus dem Kanton Graubünden.<br />
Ich denke aber, diese Zahlen<br />
werden für unseren Kanton nicht stark<br />
abweichen.<br />
bensjahren streifen Steinadler oft<br />
weit in den Alpen umher. Erst<br />
wenn sie geschlechtsreif werden,<br />
versuchen sie, ein eigenes Territorium<br />
zu besetzen.<br />
Wenn man junge Steinadler so<br />
lange beobachtet und dokumentiert,<br />
bekommt man eine innere<br />
Bindung und eine engere Beziehung<br />
zu diesen wilden Tieren.<br />
Als wir die beiden Jungvögel am<br />
26. Juli in diesem Jahr zum letzten<br />
Mal am Horst beobachteten,<br />
haben wir uns beide gedacht:<br />
«Hoffentlich werden diese beiden<br />
grossartigen Jungvögel das Leben<br />
meistern, und auch wie ihre<br />
Eltern Könige der Lüfte werden».<br />
■<br />
Wie erkennt man einen Steinadler?<br />
Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches<br />
dunkles Braun. Der Nacken<br />
ist goldgelb. Steinadler im ersten Lebensjahr<br />
sind insgesamt dunkler braun<br />
und haben auffallende, weisse Federpartien<br />
auf den inneren Handschwingen<br />
und den äusseren Armschwingen.<br />
Der Schwanz ist weiss und zeigt eine<br />
scharf abgesetzte, breite schwarze Endbinde.<br />
Steinadler sind erst ab dem 5. bis<br />
7. Lebensjahr voll ausgefärbt.<br />
Welchen Dokumentarfilm kann man<br />
als nächstes erwarten?<br />
Der neue Dokumentarfilm, mit viel<br />
Herzblut gedreht, mit dem Namen<br />
«Die Wunderwelt der Natur» zeigt die<br />
vier Jahreszeiten. Auch die Adleraufnahmen<br />
vom Schächental sind in diesem<br />
Film integriert. Schliesslich sind<br />
in zehn Wochen intensiver Beobachtung<br />
am Horst 6 Stunden Filmmaterial<br />
und über 300 Fotos zusammengekommen.<br />
Der Tier- und Naturfilm sollte im<br />
Herbst fertig produziert sein.
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34 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Text und Fotos:<br />
Dr. Frank B. Metzner<br />
Das Brasilo-System ist wie das<br />
Mauser-System 98 ein für Mehrladerbüchsen<br />
entwickeltes Repetier-Verschlusssystem,<br />
das in den<br />
Jahren 1893 bis 1898 konzipiert,<br />
erprobt und abgenommen wurde.<br />
Es besteht aus zwei Hauptkomponenten,<br />
dem Verschlusszylinder<br />
oder -stück (kurz Verschluss)<br />
und der Verschlusshülse.<br />
Im Inneren des massigen zylindrischen<br />
Verschlussstücks befi<br />
nden sich der Schlagbolzen und<br />
die Schlagbolzenfeder mit ih-<br />
1908–2010<br />
Ein altes System in der<br />
modernen Jagdpraxis<br />
Seit vielen Dekaden dienen alte Mausersysteme weltweit als Basis für neu<br />
aufgebaute Customwaffen. Da sie als sehr zuverlässig gelten, sind diese<br />
Systeme ideal für die Jagd. Eines der begehrtesten, die Grundlage für viele<br />
hochpreisige Jagdwaffen, ist die Brasil 1908 Rifl e, eine Auftragsarbeit von<br />
DWM um das Jahr 1908 für die brasilianischen Streitkräfte. Dieses System<br />
wurde nun nach über 100 Jahren vom angehenden Büchsenmachermeister<br />
C. Knörr aus Deutschland für eine hochpräzise Customwaffe genutzt.<br />
ren Halteeinrichtungen. Im vorderen<br />
Teil des Verschlussstücks,<br />
als hinterer Abschluss des Patronenlagers,<br />
ist die Bohrung für<br />
den beim Auslösen des Schusses<br />
nach vorn schnellenden Schlagbolzen.<br />
Ebenfalls am vorderen<br />
Teil des Verschlusses sind zwei<br />
massiv ausgebildete Verschlusswarzen<br />
zur Verriegelung des Verschlusses.<br />
Im hinteren Teil des<br />
Verschlussstücks wird die Baugruppe<br />
aus Schlagbolzen, Schlagbolzenfeder<br />
und Sicherungseinheit<br />
eingeschraubt. Seitlich am<br />
Verschlussstück befi ndet sich am<br />
hinteren Teil der Kammerstängel<br />
(beim originalen Brasilo gebogen)<br />
mit -kugel. Zudem ist seitlich am<br />
Verschlussstück mit einem beweglich<br />
gelagerten Ring der Auszieher<br />
montiert. Die bewegliche<br />
Lagerung ist notwendig, da sich<br />
die Lage des Ausziehers während<br />
des Repetiervorgangs innerhalb<br />
der Verschlusshülse nicht ändert.<br />
Im vorderen Teil der Verschlusshülse<br />
wird der Lauf eingeschraubt,<br />
der das Patronenlager<br />
enthält. In der Mitte der<br />
Verschlusshülse befi nden sich<br />
Öffnungen, nach unten zum Magazin/Magazinkasten<br />
und nach<br />
oben als Auswurffenster für die
aus dem System hinausrepetierten<br />
Patronen/Patronenhülsen. In<br />
den hinteren offenen Teil der Verschlusshülse<br />
wird das Verschlussstück<br />
eingeführt. Ein ungewolltes<br />
Herausrutschen des Verschlussstücks<br />
nach hinten beim Repetieren<br />
wird durch eine entsprechende<br />
Kammersperre, mit federgelagertem<br />
Anstosser, an der Verschlusshülse<br />
verhindert, welche aber zur<br />
Reinigung mit einem Handgriff<br />
entnommen ist.<br />
100 000 Exemplare<br />
Mit dem Bau des Brasilo wurde<br />
die DWM, die Deutsche Waffen-<br />
und Munitionsfabrik, mit<br />
Standort in Berlin, beauftragt. Da<br />
sie aber nicht alle Aufträge erledigen<br />
konnte, übernahm auch Mauser<br />
in Oberndorf einen Teil der<br />
Fertigung, was an dem Schriftzug<br />
DWM Oberndorf, anstatt DWM<br />
Berlin, zu erkennen ist.<br />
DWM war der Zusammenschluss<br />
von der Loewe Company,<br />
den Mauserwerken und der Metallpatronen<br />
AG mit Sitz in Berlin.<br />
Mit grosser Sachkenntnis und<br />
innovativer Technik galten die Ingenieure<br />
dieser Waffenfabrik als<br />
die besten ihrer Zeit und Zunft.<br />
Gemäss den vorgegebenen<br />
Spezifi kationen aus Südamerika,<br />
nutzte man im Fertigungszeitraum<br />
von 1908 bis 1914 als Grundlage<br />
das bewährte 1898er-Modell, änderte<br />
aber u. a. die Visierung und<br />
die Bajonettbefestigung. Ein Magazinklappdeckel<br />
hat der Brazilian<br />
nicht. Genaue Fertigungszahlen<br />
sind nicht mehr erhalten,<br />
Experten schätzen die Stückzahl<br />
auf knapp 100 000 Exem plare.<br />
Es gab auch noch eine kleinere<br />
Stückzahl von einer 20 cm kürzeren<br />
Ausführung, dem 1908 Short<br />
Rifl e.<br />
Pica-Schiene für<br />
variable Zieloptik<br />
und Swarovski<br />
Zielfernrohr 2,5–<br />
15x56 mit Ballistikturm.<br />
Demontiertes Verschlusssystem<br />
der Brasilo 1908.<br />
Der Grossteil der Waffen diente<br />
der brasilianischen Armee über<br />
Jahrzehnte, andere Waffen kamen<br />
dagegen nie zum Einsatz, sondern<br />
lagerten in Ölpapier sicher<br />
verpackt in Militärarsenalen und<br />
kamen ab den 1950er-Jahren als<br />
Sammlerstücke in die USA und<br />
nach Deutschland. Der Wert einer<br />
Salut- oder Bastlerwaffe liegt z. Z.<br />
bei ca. Fr. 450.–, für unbenutzte<br />
1908er, nummerngleich, im originalen<br />
Fett, mit Bajonett und echter<br />
Anschussscheibe aus dem vergangenen<br />
Jahrtausend muss man<br />
mit Fr. 1500.– rechnen. Die Vorräte<br />
sind heute fast erschöpft, die<br />
Preise steigen, Interessenten sollten<br />
sich beeilen…<br />
Altes System mit vielen Vorteilen<br />
Zum einhundertjährigen Wiegenfest<br />
haben die Zwillinge, der<br />
angehende Büchsenmachermeister<br />
Christian und sein Bruder Christoph<br />
Knoerr (knoerrgbr@gmx.de)<br />
aus 35781 Weilburg, dieses alte<br />
System auf den neuesten Stand<br />
der Technik gebracht, wobei das<br />
System an sich heute noch «up to<br />
Das gesamte System wurde glaspergestrahlt<br />
und alle Lauffl ächen exakt<br />
poliert. Der Federsatz wurde komplett<br />
ersetzt und ein Recknagel-Abzug sowie<br />
ein Dacota-Schlösschen mit Drei-<br />
Stellungssicherung von der Firma<br />
Prechtl montiert.<br />
date ist». Es hat heute noch einige<br />
Attribute, die von vielen modernen<br />
Waffen nicht geboten werden<br />
können.<br />
Das ist zum einen der lange<br />
Auszieher, der sich durch eine Steuerfl<br />
äche am Verschluss fest beim<br />
Ausziehen anpresst, so dass ein<br />
Herausspringen aus dem Auszieherrand<br />
der Patrone faktisch unmöglich<br />
ist. Eher gibt bei Materialschwäche<br />
das Messing der Hülse<br />
nach. Dies ist wichtig, wenn eine<br />
Patronenhülse festsitzt und der<br />
Anwender aufgrund der Situation<br />
(Kampfhandlung, annehmendes<br />
Wild, etc.) mit grös serer Kraftanstrengung<br />
den Kammerstengel<br />
nach hinten zieht. Im Extremfall<br />
kann das auch mit einem auf den<br />
Boden aufgestützten Kolben und<br />
einem kräftigen Fuss tritt erfolgen.<br />
Der zweite Vorteil ist das in seiner<br />
Gesamtheit massive System,<br />
welches bei allen klimatischen<br />
Situationen einwandfrei funktioniert.<br />
Der Schlagbolzen schliesst<br />
durch eine Drehbewegung gasdicht<br />
nach hinten ab, leitet die<br />
heissen Gase bei Durchlässern un-<br />
Lothar-Walter-Lauf mit der sehr<br />
resistenten Cerakote-Beschichtung in<br />
schwarz und rotem Korn.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 35
Ausrüstung<br />
umgänglich durch die Bohrungen<br />
im Verschluss nach hinten links<br />
ins System ab, wo sie gegen das<br />
Feuerschild des Schlösschens prallen<br />
und senkrecht nach oben abgeleitet<br />
werden.<br />
Der dritte Vorteil sind die zwei<br />
starken Verriegelungswarzen, die<br />
extrem hohen Gasdrucken standhalten,<br />
die z. B. durch eine falsche<br />
Patronenladung auftreten können.<br />
In Testreihen haben diese im<br />
Einzelfall Gasdrücken von über<br />
15000 bar standgehalten, die in<br />
den meisten Kalibern selbst unter<br />
ungünstigsten Bedingungen<br />
nicht entstehen können. Sollten<br />
sie rein theoretisch dennoch abscheren,<br />
tritt die sonst freie dritte<br />
Verriegelungs- und Sicherheitswarze<br />
in Kraft.<br />
Diese Eigenschaften haben<br />
dem 98er-System in der Vergangenheit<br />
auf den Schlachtfeldern<br />
zweier Weltkriege und heute bei<br />
Sportschützen und <strong>Jäger</strong>n einen<br />
legendären Ruf eingebracht.<br />
Das System des Brasilo 1908<br />
hat eine sehr gute Masshaltigkeit,<br />
eine optimale Oberfl ächenverarbeitung,<br />
einen weichen und sanften<br />
Schlossgang und ist in Handarbeit<br />
aus dem Vollen gefräst.<br />
Heute würde es über 50 Stunden<br />
mit der CNC-Fräsmaschine dauern,<br />
gleichwertige Systeme herzustellen.<br />
Im Vergleich zu anderen 98er-<br />
Systemen, z. B. zu dem weit ver-<br />
36 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
breiteten Santa Barbara-Modellen<br />
hat der Brasilo klare Vorteile. Der<br />
Santa wurde zwar nach denselben<br />
Konstruktionsplänen gefertigt, erreicht<br />
aber lange nicht die Fertigungstoleranzen<br />
und die Oberfl ächengüte.<br />
Im direkten Vergleich<br />
beider Systeme werden selbst Unbedarfte<br />
die Passgenauigkeit und<br />
die weiche Führung der Kammer<br />
in der Systemhülse spüren. Einzig<br />
und alleine schafft noch der 1909<br />
Argentino, eine ähnliche Auftragsarbeit<br />
für das südamerikanische<br />
Nachbarland, eine ähnliche Güte.<br />
Von der Milizwaffe zum<br />
Jagdrepetierer<br />
Für die Erstellung der Jagdwaffe<br />
wurde zunächst das System in seine<br />
Einzelteile zerlegt und glaspergestrahlt.<br />
Zuvor wurde das gesamte<br />
System, alle Lauffl ächen exakt<br />
poliert, was zwar einfach, aber eine<br />
Sisyphusarbeit ist. Der Federsatz<br />
wurde komplett ersetzt, ein Recknagel-Abzug<br />
sowie ein Dacota-<br />
Schlösschen mit Drei-Stellungssicherung<br />
von der Firma Prechtl<br />
montiert. Zunächst war ein moderner<br />
Handspanner angebracht,<br />
der jedoch, selbst in den modernen<br />
Varianten, in 98er-Nachrüstsätzen<br />
nicht immer störungsfrei<br />
ist. Da diese Waffe auch bei der<br />
Jagd auf gefährlicheres Wild einsetzbar<br />
sein sollte, kam man nach<br />
reifl icher Überlegung von dieser<br />
Lösung wieder ab. Oben auf das<br />
Positive Erfahrungen<br />
im Schiessstand<br />
mit dem<br />
9,3x62 mm Kaliber…<br />
...und ein einwandfreies<br />
Schussbild.<br />
Kombination eines<br />
alten Grundsystems<br />
mit neuer<br />
Technologie:<br />
Eine 98 cm lange<br />
und 3900 Gramm<br />
schwere führige<br />
Waffe, mit einem<br />
ansprechenden<br />
Gesamtkonzept.<br />
System wurde eine Pica-Schiene<br />
geschraubt, so dass multiple Zieloptiken<br />
montierbar sind.<br />
Der Kammerstängel wurde<br />
minimal verlängert, gekröpft<br />
und bekam einen zeitgemässeren<br />
Winkel, um ein schnelleres Repetieren<br />
zu forcieren, behielt jedoch<br />
die klassische Mauserform.<br />
Als Lauf wurde ein Lothar-<br />
Walter-Lauf, in 50 cm, Birnenform,<br />
19,5 mm verwendet, überzogen,<br />
wie das gesamte System,<br />
mit der sehr resistenten Cerakote-<br />
Beschichtung in schwarz. Darauf<br />
wurde ein Korn- und Visiersattel<br />
und darauf ein rotes Korn und ein<br />
Visier-Dreieck mit weisser Ziellinie<br />
gelötet.<br />
Um den Ansprüchen einer modernen<br />
Anwendung zu genügen,<br />
wurde ein Magazinkasten von<br />
Voere mit drei Schuss Einsteckmagazin<br />
gewählt. Der Schaft kommt<br />
aus dem Hause Hogue, genauer das<br />
Modell Overmoldet in schwarz.<br />
Damit ergibt sich folgende<br />
Kostenaufstellung für die Teile<br />
(VK Preise):<br />
Brasilo-System Fr. 525.–<br />
Lothar-Walther-Lauf Fr. 330.–<br />
Hogue-Schaft Fr. 255.–<br />
Recknagel-Abzug Fr. 98.–<br />
Dakota-Sicherung Fr. 390.–<br />
Pica-Schiene Fr. 120.–<br />
Visierung, inkl. Sattel Fr. 300.–<br />
Einsteckmagazin, pp. Fr. 375.–<br />
Drückjagdvisier Fr. 180.–<br />
Kammerstengel Fr. 90.–<br />
Beschichtung Fr. 300.–<br />
Kleinteile, pp. Fr. 30.–<br />
Zusammen sind das Fr. 2993.–.<br />
Die Büchsenmacherarbeit schlägt<br />
dabei mit einem Zeitansatz von<br />
ca. 20 Stunden zu Buche, so dass
sich ein realistischer Gesamtpreis von<br />
Fr. 4050.– ergibt.<br />
Pica-Schiene für variable<br />
Zieloptik<br />
Als Zieloptik kam ein Zielfernrohr<br />
von Swarovski zum Einsatz, das<br />
2,5–15x56 mit Ballistikturm, welches<br />
in etwa nochmal soviel wie die Waffe<br />
kostet. Das innovative 675 gr. schwere<br />
ZF der Swarowski Serie Z 6 verbindet<br />
ein elegantes Erscheinungsbild mit modernster<br />
Technik. Gerade der grössere<br />
Zoombereich und der grössere Augenabstand<br />
bringen mehr Flexibilität für<br />
die entscheidenden Sekundenbruchteile<br />
auf der Jagd. Bei unseren Versuchen<br />
auf dem Schiessstand haben sich der<br />
grössere Augenabstand, die damit verbundene<br />
Sicherheit und die schnellere<br />
Zielerfassung, gerade für ältere <strong>Jäger</strong><br />
mit nachlassender Sehleistung, sehr bewährt.<br />
Auf der Pica-Schiene lassen sich<br />
in Sekundenschnelle aber auch andere<br />
Optiken montieren, empfehlenswert<br />
wäre hier noch ein leichtes Rotlichtreflexvisier,<br />
z. B. für die Drückjagd.<br />
Im Schiessstand<br />
Als Kaliber fand aus praktischen und<br />
stilistischen Gründen die auch schon<br />
über 100 Jahre alte 9,3x62 mm Verwendung.<br />
Diese leistungsstarke Patrone, mit<br />
dem noch moderaten Rück stoss, ist ideal<br />
für kürzere Läufe und passt auch noch<br />
ohne grössere Änderung in das System.<br />
Um 1905 erschuf sie der legendäre Otto<br />
Bock aus Berlin als Jagdpatrone für<br />
schweres Wild in den (damaligen) deutschen<br />
Kolonien in Afrika. Sie ist auch<br />
heute mit schwerem Geschoss eine bewährte<br />
und weit verbreitete Jagdpatrone<br />
auf Hochwild.<br />
Doch alle Nostalgie nützt nichts,<br />
wenn die Leistung auf dem Stand nicht<br />
gebracht wird. Im Gegensatz zu reinen<br />
In Verbindung mit dem geraden Schaft und<br />
dem guten ZF von Swarovski ist die Waffe<br />
auch für den schnellen, flüchtigen Schuss<br />
geeignet (hier demonstriert durch den<br />
Konstrukteur).<br />
Sammlerwaffen soll dieses Schmuckstück<br />
in den kommenden Jahren bei<br />
einigen Auslandsjagden zum Einsatz<br />
kommen. Die bei uns grundsätzlich<br />
zuerst durchgeführten Handlings- und<br />
Trockenübungen vor Schusstests liessen<br />
schon den exzellenten Schlossgang<br />
spürbar fühlen. Der Verschluss gleitet<br />
sanft und ohne zu hakeln mit und ohne<br />
Patronenzufuhr, auch bei mehrfachem<br />
Repetieren aus nicht geraden Zug-/<br />
Druckwinkeln. Der Abzug steht trocken<br />
bei 1200 gr.<br />
Die Waffe wurde einem Präzisionstest<br />
auf 100 Meter unterzogen, wobei<br />
das RWS Kegelspitz (KS) das beste Ergebnis<br />
erzielte. Mit 16 gr. Geschossgewicht,<br />
710 m/s und 4033 Joule im Ziel<br />
erreichten wir mehrfach einen Streukreis<br />
von 2,52 cm, was ein respektables<br />
Ergebnis darstellt.<br />
Die Ergebnisse wurden an mehreren<br />
Tagen nacheinander, in Testserien<br />
zu je fünf schnell aufeinanderfolgenden<br />
Schüssen, bestätigt, so dass diese Waffe<br />
mit Fug und Recht als präzise, im jagdlichen<br />
und sportlichen Resümee, anzusehen<br />
ist.<br />
Fazit<br />
Der hundertjährige Brasilianer ist<br />
eine gelungene Waffe, eine Kombination<br />
eines alten Grundsystems mit<br />
neuer Technologie. In Verbindung mit<br />
dem geraden Schaft und dem guten<br />
ZF fliegt die Waffe in einer Bewegung<br />
an die Schulter/Backe und ermöglicht<br />
eine rasche Zielaufnahme. Die präzise<br />
aufeinander abgestimmten Teile ermöglichen<br />
ein optimales Handling und<br />
in Kombination mit dem kurzen, aber<br />
ausgewogenen Lauf ergibt sich so eine<br />
98 cm lange und 3900 gr. schwere (mit<br />
ZF ca. 4575 gr.) führige Waffe, mit einem<br />
nicht nur optisch ansprechenden<br />
stimmigen Gesamtkonzept. ■<br />
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7 Jagdtage mit Vollpension in Komfort-Lodge,<br />
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Feldpräparation der Trophäen.<br />
10 Abschüsse<br />
2 Kudus, 1 Oryx,<br />
2 Impalas, 1 Warzenkeiler,<br />
1 Springbock,<br />
2 Blessböcke, 1 Duiker<br />
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Steinböcke bewachen Ihre<br />
digitalen Daten<br />
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vom KMU bis zum internationalen<br />
Grossunternehmen<br />
speichern wertvolle Informationen<br />
auf digitalen Datenträgern.<br />
Der Verlust von Computerdaten<br />
kann aber schnell<br />
in einem Debakel enden. Deshalb<br />
ist eine regelmässige und<br />
zuverlässige Sicherung dieser<br />
Daten unverzichtbar. Hochsicheres<br />
Backup muss jedoch<br />
weder teuer noch kompliziert<br />
sein. Mit Mount10 lässt sich<br />
ganz einfach und mit wenigen<br />
Mausklicks eine professionelle<br />
Datensicherung vollautomatisiert<br />
umsetzen.<br />
38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Professionelles «Backup» ist<br />
mehr als nur «Abspeichern»<br />
Ein Abspeichern auf externen<br />
Datenträgern ist nicht<br />
dauerhaft sicher. Die günstige<br />
Technik kann versagen, die<br />
schnelle Wiederherstellung<br />
einzelner Dateien ist aufwendig<br />
oder sogar unmöglich. Der<br />
Unterhalt einer lokalen Backup-Struktur<br />
stellt zudem eine<br />
zeitintensive Aufgabe dar, die<br />
schnell hohe Kosten verursacht.<br />
Eine einfache und sichere<br />
Alternative dazu bietet<br />
das Online-Backup. Per Inter-<br />
net werden Daten direkt an einem<br />
sicheren Ort gespeichert.<br />
Mit den aktuellen Breitband-<br />
Anschlüssen ist das Konzept<br />
heute problemlos umsetzbar.<br />
Sicherheit und Diskretion in<br />
den <strong>Schweizer</strong> Bergen<br />
Mount10 baut auf die<br />
hochsichere Infrastruktur der<br />
SIAG Secure Infostore AG.<br />
Seit 1994 betreibt SIAG diese<br />
zwei landesweit einzigartigen<br />
unterirdischen Rechenzentren<br />
in ehemaligen und<br />
noch aktiven <strong>Schweizer</strong> Ar-<br />
meefestungen. Ob Unwetter,<br />
Erdbeben oder elektromagnetische<br />
Strahlung; diese geheimen<br />
und völlig sicheren Konstruktionen<br />
sind gegen äussere<br />
Einflüsse resistent. Der Personenzutritt<br />
erfolgt restriktiv und<br />
wird überwacht. Mehrere Tausend<br />
Kunden aus über 30 Ländern<br />
vertrauen diesem System<br />
seit Jahren. Deren wichtigsten<br />
Datenbestände werden Tag für<br />
Tag in die geschützten Server<br />
tief im Herzen der <strong>Schweizer</strong><br />
Alpen übermittelt.<br />
Unkompliziert, schnell,<br />
preiswert<br />
Das Online-Backup ist für<br />
den Kunden ein Kinderspiel.<br />
Nach der einfachen Installation<br />
der Mount10-Software<br />
bleibt nur noch die Auswahl<br />
der schützenswerten Daten –<br />
der ganze Rest geschieht vollautomatisch.<br />
Speicherplatz<br />
und Zeit sind kostbar, deshalb<br />
erfolgt die Sicherung auch<br />
komplett im Hintergrund und<br />
hocheffizient.<br />
«Mount10 bietet für jeden<br />
Bedarf die optimale Backup-Lösung<br />
und während des<br />
Backups kann wie gewohnt<br />
unterbruchsfrei weitergearbeitet<br />
werden», betont Mount10-<br />
Geschäftsführer Flo Schweri.<br />
Die Dateien werden verschlüsselt<br />
übertragen und in<br />
beide Datenzentren gespiegelt<br />
– bei Bedarf sind sie innert<br />
Minuten wieder auf dem eigenen<br />
Computer verfügbar.<br />
Kundenbedürfnisse sind<br />
verschieden. Deshalb bietet<br />
Mount10 von der günstigen<br />
Einzelplatz-Variante über<br />
Firmenpakete bis hin zum Lizenzmodellmassgeschneiderte<br />
Lösungen an. Mit einer<br />
Gratis-Demoversion können<br />
potenzielle Kunden die professionellste<br />
Datensicherung<br />
der Schweiz während 30 Tagen<br />
selber entdecken und erfahren,<br />
wie einfach wertvolle<br />
Daten zuverlässig und langfristig<br />
geschützt werden.<br />
(Siehe Inserat Seite 15)<br />
Infos unter: www.mount10.ch
Kundenservice wird bei<br />
Carl Zeiss gross geschrieben<br />
Fernglas- und Zielfernrohr-<br />
Reparaturen unter<br />
250 Euro/CHF künftig<br />
kostenlos<br />
Exzellente Produkte verlangen<br />
exzellenten Service:<br />
Ab 1. Oktober 2010 repariert<br />
Carl Zeiss Sports Optics in<br />
Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz seine Produkte<br />
bei einem Reparaturaufwand<br />
von unter 250 CHF kostenlos.<br />
Voraussetzung dafür ist,<br />
dass das Produkt nicht älter<br />
als 30 Jahre ist und es sich um<br />
funktionskritische und nicht<br />
um Schönheitsreparaturen<br />
handelt. «Das ist ein weiterer<br />
wichtiger Schritt, um den Service<br />
für unsere Kunden kontinuierlich<br />
zu verbessern», sagt<br />
Dr. Ralph Nebe, Leiter Marketing<br />
& Sales der Carl Zeiss<br />
Sports Optics GmbH.<br />
Bei Reparaturen in Deutschland,<br />
Österreich und der<br />
Schweiz, die den Wert von 250<br />
CHF (inkl. Mehrwertsteuer)<br />
nicht übersteigen, wird künftig<br />
nicht erst ein Kostenvoranschlag,<br />
sondern gleich das reparierte<br />
Produkt an den Kunden<br />
geschickt. Die Zeit für die Auftragsabwicklung<br />
wird dadurch<br />
wesentlich verkürzt. In der Vergangenheit<br />
lag der Anteil der<br />
eingehenden Reparaturen mit<br />
Kosten unter 250 CHF bei rund<br />
40 Prozent. Sobald die Reparatur<br />
aufwändiger ist, erhält der<br />
Kunde einen detaillierten Kostenvoranschlag.<br />
Gewünschte<br />
Änderungen wie z.B. Nachrüsten<br />
der Absehenschnellverstellung<br />
(ASV) oder Umbau des<br />
Absehens sind nach wie vor<br />
kostenpflichtig. Der bisherige<br />
Ablauf des Reparaturauftrages<br />
bleibt unverändert.<br />
Auftragsabwicklung binnen<br />
einer Woche<br />
Im Kundenservice in Wetzlar<br />
sind rund 30 Mitarbeiter<br />
damit beschäftigt, jedem<br />
Kunden sein Fernglas oder<br />
Zielfernrohr so schnell wie<br />
möglich voll funktionsfähig<br />
wieder zurückzugeben. Noch<br />
bevor der eigentliche Schaden<br />
repariert wird, kommt je-<br />
des Produkt zur Befundstation.<br />
Die Gesamtüberprüfung<br />
des Produkts ist im Service inbegriffen.<br />
Anschliessend werden<br />
notwendige Reparaturmassnahmen<br />
festgelegt. Bei<br />
kostenpflichtigen Reparaturen<br />
und Änderungen wird der<br />
Kundendienst erst tätig, wenn<br />
der Kunde den zu erwartenden<br />
Kosten zugestimmt hat.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
hat die Carl Zeiss Sports<br />
Optics GmbH ihren Kundendienst<br />
neu aufgestellt. «Heute<br />
erledigen wir die Reparaturen<br />
in Wetzlar durchschnittlich<br />
innerhalb von fünf Werktagen<br />
– je nach Aufwand, Alter und<br />
Art des Produktes», so Klaus<br />
Felgenhauer, Leiter Kundenservice<br />
der Carl Zeiss Sports<br />
Optics. Hinzu kommt die Versandzeit.<br />
In 80 Prozent der<br />
Fälle schafft der Kundendienst<br />
mittlerweile eine interne<br />
Durchlaufzeit von deutlich<br />
weniger als fünf Werktagen.<br />
Oft kommen Produkte zur<br />
Überholung, die schon mehrere<br />
Jahrzehnte alt sind und von<br />
Generation zu Generation weitergegeben<br />
wurden.<br />
Ein Griff daneben und schon ist es passiert: Ein tiefer Fall auf Steine und<br />
Geröll kann ein Fernglas beschädigen. Bei Carl Zeiss erfolgt die Reparatur<br />
schnell und unkompliziert.<br />
Neu: Charlybox auf<br />
www.jagdhundeshop.ch erhältlich<br />
Charlybox ist der unentbehrlicheHunde-Versorgungskoffer<br />
auf Reisen.<br />
Frisches Wasser<br />
und Futter immer<br />
zur Hand, ob unterwegs<br />
mit dem Auto<br />
oder Fahrrad, auf<br />
Wanderungen oder<br />
zuhause. Wasserkanister<br />
mit zwei<br />
Liter Inhalt und<br />
Napfteil mit zwei<br />
Mulden für Wasser und Futter<br />
bilden zusammengefügt einen<br />
handlichen Versorgungskoffer<br />
aus lebensmittelgerechtem<br />
Polyäthylen für Ihren vierbeinigen<br />
Freund.<br />
Die Charlybox hat die Ab-<br />
messungen 22/28/10 cm (H/B/T)<br />
und ist 730 Gramm leicht.<br />
Charlybox gibt es in der Farbe<br />
grün. Praktisch, sauber,<br />
einfach und sicher zu handhaben.<br />
Der unentbehrliche Hunde-Versorgungskoffer<br />
für unterwegs!<br />
Preis: Fr. 29.– statt Fr. 34.–. Bestellen über www.<br />
jagdhundeshop.ch oder 032 654 60 69.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 39<br />
Ausrüstung
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Erhältlich in verschiedenen<br />
Längen. Auch<br />
die passende<br />
Das neuseeländischeUnternehmen<br />
Icebreaker,<br />
das 1994<br />
erstmals<br />
Outdoor-<br />
Bekleidung<br />
aus Merinowolle<br />
auf den<br />
Markt brachte,<br />
liefert auch für<br />
die Wintermonate<br />
Kleidungsstücke, die Sport<br />
und Style optimal vereinen.<br />
Damit sind sie sowohl natur-<br />
als auch stadttauglich.<br />
Alle Kleidungsstücke von<br />
Icebreaker werden aus nachwachsender,<br />
biologisch abbaubarer<br />
Merinowolle gefertigt,<br />
die von Merinoschafen<br />
aus den Neuseeländischen<br />
Alpen stammt. Merinowolle<br />
ist ein einzigartiges feuchtigkeits-<br />
und temperaturregulierendes<br />
Gewebe. Millionen<br />
von winzigen Lufteinschlüssen<br />
im Gewebe fangen die<br />
Körperwärme ein. Gleichzeitig<br />
wird Ihr Körper je nach<br />
Bedarf durch Aufnahme oder<br />
Weitergabe von Körperfeuchtigkeit<br />
gekühlt oder gewärmt.<br />
Die Wärmeisolation funktioniert,<br />
auch wenn das Mate-<br />
40 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Leine kann<br />
gleich mitbestellt<br />
werden.<br />
Preis: ab Fr. 38.50. Bestellen über www.jagdhundeshop.<br />
ch oder 032 654 60 69.<br />
Warme Kleidung<br />
für kalte Tage<br />
rial durchgeschwitzt ist. Die<br />
natürlichen anti-mikrobiellen<br />
Eigenschaften der Merinowolle<br />
verhindern die Entstehung<br />
von Körpergeruch.<br />
Mit dem für den «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» getesteten Pullover der<br />
Icebreaker-Linie «Sport 320»<br />
(SP320 Original Zip) ist man<br />
immer richtig angezogen, auch<br />
bei garstigen Temperaturen im<br />
Minusbereich. Dank der Gewebestärke<br />
von 320gr/m 2 hat der<br />
Pullover ein sehr gutes Isolationsvermögen<br />
und der Reissverschluss<br />
am Kragen hält<br />
die Wärme zusätzlich zurück.<br />
Dank den speziell verarbeiteten<br />
und versetzten Nähten entstehen<br />
keine Druckstellen und<br />
auch die praktischen Daumenschlaufen<br />
zeugen von hoher<br />
Funktionalität. Diese leichten<br />
und trotzdem stark isolierenden<br />
Kleidungsstücke sind somit<br />
ideale Begleiter für Herbst-<br />
und natürlich insbesondere für<br />
Passjagden.<br />
Die Produkte von Icebreaker<br />
sind im oberen Preissegment<br />
angesiedelt, was durch<br />
die bestechende Qualität und<br />
Funktionalität aber absolut gerechtfertigt<br />
ist.<br />
Der empfohlene Verkaufspreis für das getestete<br />
Produkt liegt bei CHF 139.–. Weitere Infos zu<br />
Produkten von Icebreaker finden Sie auf www.<br />
icebreaker.com<br />
Waffenschränke<br />
und Waffentresore<br />
Mehr als 180 verschiedene<br />
Waffenschränke<br />
HARTMANN TRESORE<br />
ist Spezialist für Waffenschränke<br />
aller Grössen und Sicherheitsstufen!<br />
<strong>Jäger</strong>, Schützen<br />
und Waffensammler, aber<br />
auch Behörden, Sicherheitsunternehmen,<br />
Militär und<br />
Vereine können aus mehr als<br />
180 Waffenschrank-Modellen<br />
wählen.<br />
Zum Angebot gehören<br />
Waffenschränke für Langwaffen<br />
und Kurzwaffen, Munitionsschränke,<br />
Kurzwaffen-<br />
Schliessfachanlagen, Auto-<br />
Waffentresore und – für grösseren<br />
Platzbedarf – Wertraumtüren.<br />
Die HARTMANN-<br />
Waffenschränke sind von der<br />
deutschen Sicherheitsstufe A<br />
bis hin zu Widerstandsgrad II<br />
nach Euro-Norm 1143-1 und<br />
geprüftem Feuerschutz S 120<br />
P erhältlich.<br />
Exklusive Waffenschränke<br />
für Individualisten<br />
Neben den bewährten Markenwaffenschränken<br />
werden<br />
mit der HARTMANN-Exclusive<br />
Line individuelle Waffenschränke<br />
für Waffenliebhaber<br />
und Waffensammler<br />
angeboten. Hier gibt es keine<br />
Produkte ab Stange, sondern<br />
Einzelanfertigungen nach<br />
Kundenwünschen.<br />
Zu den edelsten Stücken<br />
gehören zum Beispiel repräsentativeMassivholz-Waffenschränke,Hochglanz-Waffentresore<br />
sowie Waffenschränke,<br />
die in Airbrushtechnik mit dem<br />
Wunschmotiv des Kunden gestaltet<br />
werden. Auch Panzerglaswaffenschränke<br />
und Panzerglasvitrinen<br />
der gemeinsam<br />
mit dem renommierten amerikanischen<br />
Waffenhersteller<br />
Remington gestalteten Waffenschrank-Serie<br />
gehören zur exklusiven<br />
Waffenschrank-Linie.<br />
Infos unter www.hartmann-tresore.ch<br />
HARTMANN TRESORE Schweiz AG, 8400 Winterthur
CNC-Waffenteile<br />
von Lothar Walther<br />
Lothar Walther, bekannt<br />
für seine Jagd- und Sportwaffenläufe,<br />
fertigt darüber hinaus<br />
für den Fachhandel, für<br />
Büchsenmacher und Waffenfi<br />
rmen verschiedenste Teile<br />
und Baugruppen auf seinem<br />
modernen CNCgesteuertenMaschinenpark.<br />
Das<br />
Leistungsprogramm<br />
umfasst<br />
von der Zeichnungserstellung<br />
bis hin zum einbaufertigenBauteil<br />
den kompletten<br />
Service. Es<br />
können Systemteile,Schlagbolzen,Schaftkappen<br />
etc. in Stahl<br />
oder Aluminium<br />
als Einzelstücke<br />
oder auch<br />
in Musterserien<br />
oder grössere<br />
Stückzahlen gefertigt<br />
werden.<br />
Mit Hilfe von<br />
Feuer ist immer wieder faszinierend,<br />
und das Kochen<br />
am offenen Feuer ist es noch<br />
mehr. Was liegt da näher, als<br />
einen Ratgeber zum Kochen<br />
am offenen Feuer für alle Interessierten<br />
herauszubringen?<br />
Der Ratgeber «Lagerfeuerküche»<br />
im praktischen Taschenformat<br />
enthält auf 48<br />
vierfarbigen Seiten alle Tipps<br />
und Tricks, um ein erfolgreicher<br />
Lagerfeuerkoch zu werden.<br />
Der kostenlose Ratgeber ist<br />
unter nachfolgendem Link zu<br />
fi nden, oder kann per Post angefordert<br />
werden.<br />
modernsten Messmaschinen<br />
werden die Teile kontrolliert<br />
und gegebenenfalls auch auf<br />
Wunsch protokolliert.<br />
www.lothar-walther.de<br />
Kostenloser Ratgeber<br />
zum Kochen<br />
am Lagerfeuer<br />
www.venatus.de/upload/Ratgeber.pdf<br />
VENATUS, Pastorenberg 4, 31167 Bockenem OT<br />
Hary, Tel. (05067) 247 150, Fax (05067)247 153,<br />
info@venatus.de, www.venatus-shop.de<br />
VERTRAUEN WELTWEIT<br />
<strong>Jäger</strong> rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition<br />
von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt<br />
und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst<br />
wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance<br />
– bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl<br />
und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei<br />
der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel.<br />
RWS - Die Munition entscheidet.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.rws-munition.de<br />
Bezug über den Fachhandel<br />
Importeur: Glaser Handels AG www.glaser-handels.ch
Jagdschiessen<br />
Jagdschiessen<br />
Daten 2010 ohne Gewähr<br />
20. November<br />
Goldener Fuchs<br />
Jagdschützen Berken<br />
12.30–17.00 Uhr<br />
Auskunft bei F. Gertsch,<br />
Tel. 062 961 25 04 oder<br />
www.jagdschuetzen-berken.ch<br />
5./6. August 2011<br />
Pirschgang Rouchgrat<br />
Fr 14.00–19.00 Uhr<br />
Sa 08.00–17.00 Uhr<br />
Auskunft: Franco Catocchia,<br />
Tel. 079 235 43 43<br />
November<br />
Di 16.<br />
Mi 17.<br />
Do 18.<br />
Fr 19.<br />
Sa 20.<br />
So 21.<br />
Mo 22.<br />
Di 23.<br />
Mi 24.<br />
Do 25.<br />
Fr 26.<br />
Sa 27.<br />
So 28.<br />
Mo 29.<br />
Di 30.<br />
Dezember<br />
Mi 1.<br />
Do 2.<br />
Fr 3.<br />
Sa 4.<br />
So 5.<br />
Mo 6.<br />
Di 7.<br />
Mi 8.<br />
Do 9.<br />
Fr 10.<br />
Sa 11.<br />
So 12.<br />
Mo 13.<br />
Di 14.<br />
Mi 15.<br />
42 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Jagdhof Felder Entlebuch<br />
Jagd- und Sportwaffen –<br />
Schiess zentrum – Schiessschule<br />
Die Innenschiessanlage ist<br />
während der Geschäftszeit<br />
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00<br />
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa<br />
9.00–15.00 durchgehend,<br />
Do Abendverkauf bis 20.30<br />
Uhr, Mo geschlossen<br />
Randschrote<br />
Frage: Ich bin ein guter<br />
Kugelschütze und möchte mit<br />
dem Flintenschiessen beginnen.<br />
Worauf muss ich achten?<br />
Können Sie mir eine Kurzanleitung<br />
geben?<br />
Selbst eine kürzere Kurzanleitung<br />
würde den Rahmen<br />
dieser Kolumne sprengen, aber<br />
einige Dinge werden mit Vorteil<br />
von Anfang an beachtet.<br />
1. «Soll man mit beiden Augen<br />
offen schiessen?»: Das<br />
Meisterauge<br />
Um mit beiden Augen offen<br />
schiessen zu können, was<br />
beim jagdlichen Flintenschies-<br />
Sonne Mond Solunar<br />
Aufgang Untergang<br />
07.31 16.51<br />
07.32 16.50<br />
07.33 16.49<br />
07.35 16.48<br />
07.36 16.47<br />
07.38 16.46<br />
07.39 16.45<br />
07.40 16.44<br />
07.42 16.43<br />
07.43 16.43<br />
07.44 16.42<br />
07.46 16.41<br />
07.47 16.41<br />
07.48 16.40<br />
07.50 16.40<br />
07.51 16.39<br />
07.52 16.39<br />
07.53 16.38<br />
07.54 16.38<br />
07.55 16.38<br />
07.56 16.37<br />
07.58 16.37<br />
07.59 16.37<br />
08.00 16.37<br />
08.01 16.37<br />
08.02 16.37<br />
08.02 16.37<br />
08.03 16.37<br />
08.04 16.37<br />
08.05 16.37<br />
20./21. August 2011<br />
Pirschgang Susten<br />
Sa 08.00–19.00 Uhr<br />
So 08.00–17.00 Uhr<br />
Auskunft: Ruedi Rohrbach,<br />
Tel. 079 222 40 04<br />
Aufgang Untergang<br />
14.11 02.03<br />
14.30 03.05<br />
14.51 04.10<br />
15.16 05.15<br />
15.45 06.23<br />
16.22 07.30<br />
17.09 08.35<br />
18.05 09.35<br />
19.12 10.25<br />
20.24 11.07<br />
21.41 11.42<br />
22.57 12.11<br />
— 12.36<br />
00.14 13.00<br />
01.30 13.23<br />
02.47 13.48<br />
04.05 14.16<br />
05.23 14.49<br />
06.38 15.29<br />
07.48 16.18<br />
08.48 17.16<br />
09.38 18.21<br />
10.18 19.28<br />
10.49 20.36<br />
11.14 21.42<br />
11.36 22.46<br />
11.56 23.49<br />
12.14 —<br />
12.33 00.52<br />
12.54 01.55<br />
01.50 08.00 14.10 20.20<br />
02.25 08.35 14.46 20.56<br />
03.01 09.12 15.23 21.34<br />
03.41 09.53 16.04 22.16<br />
04.25 10.37 16.50 23.02<br />
05.14 11.27 17.40 —<br />
00.22 06.08 12.49 18.35<br />
— 07.06 13.21 19.35<br />
01.54 08.08 14.22 20.36<br />
02.56 09.10 15.24 21.38<br />
03.57 10.11 16.24 22.38<br />
04.55 11.08 17.21 23.34<br />
— 05.49 12.26 18.14<br />
00.51 06.38 — 19.03<br />
01.12 07.25 13.37 19.50<br />
01.57 08.10 14.23 20.36<br />
02.42 08.56 15.09 21.23<br />
03.30 09.44 15.58 22.12<br />
04.22 10.37 16.51 23.05<br />
05.18 11.32 17.47 —<br />
00.01 06.16 — 18.44<br />
01.01 07.15 13.28 19.42<br />
02.00 08.12 14.25 20.38<br />
02.56 09.08 15.20 21.31<br />
03.48 09.59 16.10 22.22<br />
04.37 10.47 16.58 23.08<br />
05.21 11.31 17.41 23.51<br />
— 06.02 12.32 18.22<br />
00.52 06.42 — 19.02<br />
01.10 07.20 13.31 19.42<br />
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden<br />
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Inte resse<br />
entgegen. Die Redaktion<br />
sen von Vorteil ist, müssen Sie<br />
in Erfahrung bringen, welches<br />
Auge Ihr Meisterauge ist*.<br />
Viele unerklärliche Fehlschüsse<br />
werden damit zum vornherein<br />
eliminiert.<br />
2. «Soll der Schaft treffen?»:<br />
Die passende Flinte<br />
Versehen Sie sich mit einer<br />
Flinte, die Ihnen gut liegt. Hier<br />
sind Sie auf die Fachkenntnisse<br />
und die Hilfe eines Spezialisten<br />
angewiesen. Die Flinte passt,<br />
wenn das Meisterauge bei flüssigem<br />
Anschlag wie von selbst<br />
gerade und in der richtigen<br />
Höhe über der Schiene steht.<br />
3. «Soll man schöner vorbeischiessen<br />
als treffen?»:<br />
Die Technik<br />
Die richtige Anleitung ist<br />
wichtig, um sich keine falschen<br />
Bewegungsabläufe anzugewöhnen.<br />
Niemand kommt auf die<br />
Idee, Golf oder Tennis zu spielen,<br />
ohne vorher einige Lektionen<br />
zu buchen – beim Flintenschiessen<br />
ist es genauso!<br />
� Stellung und Haltung bei<br />
Abruf des Ziels: Verschiedene<br />
Techniken stehen zur Auswahl.<br />
Der Schiesslehrer wählt<br />
die für Sie richtige aus.<br />
� Anschlag und Schwung:<br />
Hier werden Sie die Hauptunterschiede<br />
zum Büchsenschuss<br />
finden – nicht zielen und nicht<br />
denken!<br />
4. Übung und Freude<br />
Sitzen die Grundlagen, üben<br />
Sie mässig aber regelmässig.<br />
Lassen Sie sich von den wohlmeinenden<br />
Ratschlägen Ihrer<br />
Mitschützen nicht ins Boxhorn<br />
jagen! Bleiben Sie auf dem eingeschlagenen<br />
Weg und denken<br />
Sie daran: Flintenschiessen<br />
muss Spass machen!<br />
* Eine Anleitung dazu finden Sie auf der Internetseite<br />
des Autors.<br />
Unter dieser Rubrik beantwortet der<br />
Flintenschiesslehrer Markus-Urs Felder<br />
auch Ihre Fragen über alles, was<br />
mit dem Flintenschies sen zusammenhängt.<br />
Richten Sie die Frage(n) an die<br />
Redaktion oder direkt an Markus-Urs<br />
Felder, Alte Schäferei, 8590 Romanshorn,<br />
www.flintenakademie.ch
Herbsttaubenmatch<br />
<strong>Jäger</strong>verein Kandertal<br />
Am 3. Oktober führte der<br />
<strong>Jäger</strong>verein Kandertal wiederum<br />
den traditionellen Herbsttaubenmatch<br />
durch. 28 Schützen<br />
fanden im vereinseigenen<br />
Schiessstand Mitholz ideale<br />
Bedingungen vor.<br />
Den Tagessieg erkämpfte<br />
sich Pesce Montano aus Zermatt<br />
mit der Maximalpunktzahl<br />
und 59 Treffern von total<br />
60 Wurfzielen, gefolgt von<br />
Ernst Fahrni aus Eggiwil und<br />
Raimund Lauber aus Täsch sowie<br />
drei weiteren Schützen mit<br />
der Maximalpunktzahl.<br />
Die Pirschgänge 2010 vom<br />
Berner <strong>Jäger</strong>verband waren<br />
trotz teilweise sehr schlechtem<br />
Wetter wieder ein voller<br />
Erfolg. Herzlichen Dank an<br />
knapp 800 <strong>Jäger</strong> und <strong>Jäger</strong>innen<br />
für ein unfallfreies Schiessen<br />
und den Sponsoren für ihre<br />
Grosszügigkeit der gespendeten<br />
Preise.<br />
Ein ganz besonderes Lob<br />
sei jedoch dem gesamten Team<br />
Rouchgrat und Susten ausgesprochen.<br />
Mit perfekter Organisation<br />
sorgten sie für ein<br />
reibungsloses und sicheres<br />
Schiessen.<br />
Im Jahr 2011 finden die<br />
Pirschgänge wieder wie folgt<br />
statt:<br />
Nach dem auf hohem Niveau<br />
ausgetragenen Wettkampf<br />
wurde bei Speis und<br />
Trank rege und kameradschaftlich<br />
diskutiert.<br />
Jeder Teilnehmer konnte einen<br />
schönen Fleischpreis mit<br />
nach Hause nehmen.<br />
Herzlichen Dank allen Teilnehmern<br />
und Gratulation für<br />
die guten Resultate. Besten<br />
Dank ebenfalls den Helfern<br />
des Vereins und dem <strong>Jäger</strong>haus-Wirt<br />
mit seinem Team.<br />
<strong>Jäger</strong>verein Kandertal<br />
Pirschgänge<br />
des Berner<br />
<strong>Jäger</strong>verbandes<br />
Pirschgang Rouchgrat<br />
Freitag, 5. August 2011, ab<br />
14.00 – 19.00 Uhr. Samstag, 6.<br />
August 2011, ab 08.00 – 17.00<br />
Uhr.<br />
Auskunft über die Durchführung<br />
erteilt Schiessplatzleiter,<br />
Franco Catocchia, Tel.<br />
079 235 43 43.<br />
Pirschgang Susten<br />
Samstag, 20. August 2011,<br />
ab 08.00 – 19.00 Uhr. Sonntag,<br />
21. August 2011, ab 08.00<br />
– 17.00 Uhr.<br />
Auskunft über die Durchführung<br />
erteilt Schiessplatzleiter,<br />
Ruedi Rohrbach, Tel.<br />
079 222 40 04.<br />
Unsere Sponsoren sind:<br />
Swarovski Optik, Steyr<br />
Mannlicher, Lowa Schuhe,<br />
Didriksons 1913, Schneider<br />
Waffen, Jagdinspektorat des<br />
Kantons Bern und weitere<br />
Spender.<br />
Rangliste Herbsttaubenmatch 2010<br />
Ausstich Doubl.<br />
Rang Name, Vorname, Ort Jahrg. Pte. 1 2 3 4 5 HD ND<br />
1 Montano Pesce, Zermatt 64 30 6 6 6 6 6 – 4<br />
2 Ernst Fahrni, Eggiwil 57 30 6 6 6 6 6 1 7<br />
3 Raimund Lauber, Täsch/VS 59 30 6 6 6 6 6 3 3<br />
4 Rudolf Graber, Niederönz 56 30 6 6 6 6 6 5 2<br />
5 Hubert Zimmermann, Vitznau 91 30 6 6 6 6 6 6 8<br />
6 Béla Széchényi, Hünibach 44 30 6 6 6 6 6 7 5<br />
7 Gyula Széchenyi, Thun 43 29 6 6 6 6 5 1 5<br />
8 Beat Matti, Saanen 72 29 6 6 6 6 5 5 3<br />
9 Rudolf Künzi, Kandersteg 44 29 6 6 6 6 5 7 7<br />
10 Stefan Jazvic, Täsch 67 29 6 6 6 6 5 7 8<br />
11 Daniela Fahrni, Eggiwil 57 28 6 6 6 5 5 2 3<br />
12 Jvica Gjaic, Zermatt 74 28 6 6 6 5 5 4 3<br />
13 Alois Schnell, Wahlen 38 27 6 6 5 5 5 1 7<br />
14 Franz Felder, Entlebuch 48 27 6 6 5 5 5 2 6<br />
15 Marian Zilincan, Baar 47 27 6 6 5 5 5 4 4<br />
16 Ivana Mellon, Hünibach 57 27 6 6 5 5 5 5 5<br />
17 Josef Gwerder, Muotathal 59 27 6 6 5 5 5 6 2<br />
18 Paul Zimmermann, Vitznau 52 27 6 6 5 5 5 7 1<br />
19 Alain Mathier, Salgesch/VS 62 26 6 5 5 5 5 5 –<br />
20 Fritz Zurbrügg, Kandergrund 55 25 6 6 5 4 4 6 3<br />
21 Werner Allenbach, Adelboden 37 25 6 5 5 5 4 5 5<br />
22 Marco Allenbach, Adelboden 73 25 6 5 5 5 4 6 4<br />
23 Alex Schneider, Frutigen 78 25 5 5 5 5 5 9 6<br />
24 Bonnie Hamann, Zürich 76 24 6 5 5 4 4 1 4<br />
25 Tom Wittwer, Schwanden i.E. 76 23 6 5 4 4 4 1 2<br />
26 Igor Zilincan, Sarnen 42 21 6 5 4 3 3 5 3<br />
27 Rudolf Mathier, Sierre 35 21 5 5 4 4 3 3 1<br />
28 Klaus Schmid, Heiligkreuz 43 19 4 4 4 4 3 4 –<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 43<br />
Jagdschiessen<br />
Anzeige
Jagdpraxis<br />
Eidgenössische Jagdstatistik 2009:<br />
44 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
WENIGER ROTHIRSCHE,<br />
REHE UND GÄMSEN ERLEGT<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> haben 2009 weniger Rothirsche, Rehe und<br />
Gämsen erlegt. Der Grund: Insbesondere die Bergkantone hatten<br />
nach dem strengen Winter 2008/09 weniger Tiere zum Abschuss<br />
freigegeben. Das zeigt die eidgenössische Jagdstatistik<br />
2009. Die Statistik über die Wildtiere der Schweiz ist modernisiert<br />
und verbessert worden. Neu sind etwa auch nicht einheimische<br />
Säugetiere und Vögel erfasst, die einheimische Arten bedrängen<br />
können.<br />
Text: Bundesamt für Umwelt (BAFU)<br />
Fotos: Kurt Gansner<br />
Wie viele Steinböcke gibt es<br />
in der Schweiz? Wie viele Wildschweine<br />
werden jährlich von<br />
Autos getötet? Wie viele Enten<br />
werden geschossen? Wie viele<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> gibt es in<br />
der Schweiz? Antworten auf solche<br />
Fragen liefert die eidgenössische<br />
Jagdstatistik. Die Statistik<br />
2009 zeigt, dass die Abschüsse<br />
von Rothirschen, Rehen, Gämsen<br />
und Wildschweinen im Vergleich<br />
zum Vorjahr abgenommen haben:<br />
2009 erlegten die <strong>Jäger</strong>innen und<br />
<strong>Jäger</strong> rund 7000 Rothirsche (2008:<br />
9000), 38 000 Rehe (2008: 41 000),<br />
13 000 Gämsen (2008: 14 000) und<br />
4500 Wildschweine (2008: 9000).<br />
Der Hauptgrund für diesen Rückgang<br />
der Abschüsse sind die Bestandeseinbrüche<br />
aufgrund des<br />
strengen Winters 2008/09. Dies<br />
hat dazu geführt, dass vor allem in<br />
den Bergkantonen die Abschussplanung<br />
entsprechend angepasst<br />
und weniger Tiere zum Abschuss<br />
freigegeben wurden.<br />
Jagdstatistik im neuen Kleid<br />
Die eidgenössische Jagdstatistik<br />
hat zudem ein neues Gesicht<br />
bekommen: Sie ist modernisiert<br />
und den heutigen Bedürfnissen<br />
angepasst worden. Die Internetseite<br />
ist mit ihrem neuen Design<br />
benutzerfreundlicher und ermöglicht<br />
eine rasche Abfrage der Daten<br />
im Bereich Wildtiere. Nebst<br />
den Abschusszahlen aller jagdbaren<br />
Tierarten können auch<br />
Fallwild- und Bestandeszahlen<br />
der häufigsten Wildtierarten der<br />
Schweiz abgerufen werden. Die<br />
Informationen sind für die gesamte<br />
Schweiz und für jeden Kanton<br />
einzeln, als Datenreihen oder als<br />
Vergleich zwischen den Kantonen<br />
graphisch dargestellt verfügbar.<br />
Neue Rubriken<br />
Neu wurde die Rubrik «Neozoen»<br />
in die Jagdstatistik einge-<br />
führt. Neozoen sind nicht einheimische<br />
Säugetiere und Vögel,<br />
die in die Schweiz eingeschleppt<br />
wurden und sich hier ausbreiten.<br />
Sie können die einheimischen Arten<br />
be- und gar verdrängen. Ein<br />
Beispiel dafür ist die Rostgans,<br />
die sich auf Kosten von einheimischen<br />
Wasservögeln ausbreitet.<br />
Der Bund behält die Bestandesentwicklungen<br />
dieser Arten mithilfe<br />
der kantonalen Abschuss-<br />
und Fallwildzahlen im Auge und<br />
kann dadurch rechtzeitig reagieren,<br />
wenn sich eine nicht einheimische<br />
Art zu stark entwickelt.<br />
Die durch die neue Rubrik erweiterte<br />
Jagdstatistik dient dabei als<br />
Alarmsystem.<br />
Ebenfalls neu in der Jagdstatistik<br />
zu finden sind Karten mit Markierungs-<br />
und Totfundorten aller<br />
markierten Rehkitze der letzten<br />
30 Jahre, sowie die Zusammenstellung<br />
der bewilligungspflichtigen<br />
Abschüsse bei geschützten<br />
Tierarten wie Wolf oder Graureiher.<br />
Internet<br />
Die eidgenössische Jagdstatistik<br />
kann unter www.wild.uzh.ch/<br />
jagdst abgerufen werden.
Konfl ikt Wald und Wild<br />
NEUE PUBLIKATION:<br />
LÖSUNGSANSÄTZE<br />
Die Wald-Wild-Thematik ist altbekannt – und immer<br />
wieder neu. Eine teilweise starke Zunahme<br />
der Huftier-Populationen in der zweiten Hälfte<br />
des letzten Jahrhunderts sowie die schrittweise<br />
Rückkehr zum naturnahen Waldbau mit einer natürlichen<br />
Waldverjüngung machen heute ein integrales<br />
Management nötig. Das BAFU hat nun<br />
dazu zwei neue Broschüren publiziert.<br />
Text: Bundesamt für Umwelt (BAFU)<br />
Fotos: Kurt Gansner<br />
Grundsätze wurden schon<br />
1995 vom Bund festgelegt<br />
Vielerorts waren Bestände von Reh,<br />
Rothirsch und zum Teil auch Gämse so<br />
hoch und die Lebensraumbedingungen<br />
für das Wild im Wald so ungünstig,<br />
dass sich eine natürliche Waldverjüngung<br />
nicht oder nur beschränkt einstellen<br />
konnte. In gewissen Gebieten ist das<br />
heute noch so. Das führte dazu, dass der<br />
Bund Grundsätze zum Umgang der Behörden<br />
mit der Wald-Wild-Thematik<br />
rechtlich festlegte.<br />
Zur Erläuterung dieser Grundsätze<br />
und für deren Vollzug hat der Bund<br />
im Jahr 1995 das Kreisschreiben 21<br />
(KS21) herausgegeben. Die darin enthaltenen<br />
Vorgaben haben sich grundsätzlich<br />
bewährt. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Förstern und <strong>Jäger</strong>n sowie<br />
zwischen den Ämtern für Wald und Jagd<br />
haben sich verbessert. Wald-Wild-Kon-<br />
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Jagdpraxis<br />
Vollzugshilfe Wald und Wild<br />
Das integrale Management von Reh,<br />
Gämse, Rothirsch und ihrem Lebensraum<br />
Bundesamt für Umwelt (Hrsg.) 2010<br />
Umwelt-Vollzug Nr. 1012<br />
24 Seiten<br />
uv-1012-d<br />
Diese Broschüre ist auch in franzö sischer<br />
und italienischer Sprache erhältlich<br />
Vollzugshilfe Wald und Wild: www.umweltschweiz.ch/uv-1012-d<br />
zepte wurden erstellt und bei der<br />
Aufwertung der Wildlebensräume<br />
wurden erste Erfolge erzielt.<br />
Die Bestandesregulierungen von<br />
Reh, Gämse und Rothirsch erfolgen<br />
heute weitgehend gemäss den<br />
Vorgaben des KS21.<br />
Ablösung des<br />
Kreisschreibens 21<br />
Im Rahmen der Neugestaltung<br />
des Finanzausgleichs und der<br />
Aufgabenteilung zwischen Bund<br />
und Kantonen (NFA) wurde die<br />
Wald-Wild-Thematik in die neuen<br />
NFA-Programme «Schutzwald»<br />
respektive «Waldwirtschaft»<br />
integriert. Dies gab dem<br />
Bund die Gelegenheit, noch bestehende<br />
Defizite anzugehen.<br />
Die neue «Vollzugshilfe Wald<br />
und Wild» ist das Nachfolgeprodukt<br />
des Kreisschreibens 21. Als<br />
Ergänzung dazu wird eine umfangreiche<br />
Broschüre «Wald und<br />
Wild – Grundlagen für die Praxis»<br />
ebenfalls vom Bundesamt<br />
für Umwelt herausgegeben.<br />
Das gesetzliche Ziel ist die<br />
Förderung der natürlichen Waldverjüngung,<br />
so dass dieselbe nicht<br />
durch übermässigen Einfluss frei<br />
lebender Huftiere verhindert oder<br />
46 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Wald und Wild –<br />
Grundlagen für die Praxis<br />
Wissenschaftliche und metho dische Grundlagen<br />
zum integralen Management von Reh,<br />
Gämse, Rothirsch und ihrem Lebensraum<br />
Bundesamt für Umwelt (Hrsg.) 2010<br />
Umwelt-Wissen Nr. 1013<br />
232 Seiten<br />
uw-1013-d<br />
Diese Broschüre ist auch in fran zösischer<br />
Sprache erhältlich<br />
Wald und Wild - Grundlagen für die Praxis:<br />
www.umwelt-schweiz.ch/uw-1013-d<br />
in ihrer Zusammensetzung massgeblich<br />
verändert wird. Die vorliegende<br />
Vollzugshilfe gibt eine<br />
Anleitung, wie dieses Ziel erreicht<br />
werden kann. Wenn die<br />
Probleme eine gewisse Schwelle<br />
überschreiten, gibt sie eine klar<br />
strukturierte Vorgehensweise vor.<br />
In diesem Fall müssen die Wald-<br />
und Jagdbehörden ein Wald-Wild-<br />
Konzept erstellen.<br />
Ein gemeinsames Konzept<br />
Das Ziel eines solchen Konzeptes<br />
ist die gemeinsame Lösung<br />
der anstehenden Wald-Wild-Probleme.<br />
Die Federführung bei der<br />
Erstellung dieser Konzepte liegt<br />
bei den kantonalen Wald- und<br />
Jagdverwaltungen. Durch Einbezug<br />
von weiteren Akteuren kann<br />
das Konzept auch durchaus breiter<br />
abgestützt werden. Die in der<br />
neuen Vollzugshilfe klar definierte<br />
Vorgehensweise erhöht die Qualität<br />
und den Konkretisierungsgrad<br />
der Wald-Wild-Konzepte. Als<br />
wichtige Bestandteile beinhaltet<br />
das Konzept die Rahmenbedingungen,<br />
die Problemdarstellung,<br />
Massnahmen und deren Umsetzung<br />
sowie die Erfolgskontrolle.<br />
Die Rahmenbedingungen er-<br />
Zwei interessante<br />
Broschüren vom<br />
Bundesamt für<br />
Umwelt.<br />
möglichen eine rollende Planung<br />
im Regelkreis Problemanalyse –<br />
Massnahmenplanung und -umsetzung<br />
– Controlling – erneute<br />
Prob lemanalyse usw.<br />
Integrales Management<br />
Die notwendige Koexistenz von<br />
Wald und Wildtieren braucht einerseits<br />
eine wildtierbiologisch korrekt<br />
geplante und effizient durchgeführte<br />
Bejagung. Andererseits<br />
ist eine aktive Aufwertung und gezielte<br />
Beruhigung des Lebensraumes<br />
und der Einstände der Wildtiere<br />
notwendig. Dieser integrale<br />
Ansatz wird durch die Vollzugshilfe<br />
gestärkt. Er soll die in vielen<br />
Fällen bereits sehr gute – und für<br />
die erfolgreiche Lösung der Wald-<br />
Wild-Frage absolut entscheidende<br />
– Zusammenarbeit zwischen<br />
kantonalen Forst- und Jagdbehörden<br />
weiter fördern. Die benötigten<br />
Massnahmen basieren deshalb auf<br />
einer gemeinsamen Planung von<br />
Wald- und Jagdbehörden.<br />
Von der Wissenschaft<br />
in die Praxis<br />
Die zweite Publikation «Grundlagen<br />
für die Praxis» liefert die<br />
notwendige Basis-Information für<br />
die Umsetzung der Vorgaben. In<br />
einem ersten Teil werden die praxisrelevanten<br />
wissenschaftlichen<br />
Grundlagen zum Zusammenspiel<br />
zwischen Wald und Wildtieren,<br />
zur Walddynamik und zur Wildtierbiologie<br />
erläutert. Da rauf folgt<br />
der methodische Teil: In zwei Kapiteln<br />
werden die verschiedenen<br />
Methoden zur Erhebung und Beurteilung<br />
des Wildverbisses auf die<br />
Waldverjüngung und zur Wildtierbestandes-Schätzung<br />
beschrieben.<br />
Die Eignung der einzelnen Methoden<br />
wird für bestimmte Fragestellungen<br />
diskutiert.<br />
Schliesslich wird ein Überblick<br />
über die heutige Anwendung<br />
in den Kantonen gegeben.<br />
Danach werden das Wald-Wild-<br />
Konzept, die Jagdplanung sowie<br />
Massnahmen zur Lebensraumverbesserung<br />
detailliert vorgestellt<br />
und mit Beispielen aus der Praxis<br />
abgerundet. Diese umfangreiche<br />
Broschüre liefert eine robuste<br />
Grundlage für ein effektives integrales<br />
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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 47
PRÄPARATORINNEN<br />
und PRÄPARATOREN<br />
der Schweiz VNPS<br />
Jagdpraxis Verband Naturwissenschaftlicher<br />
Der Verband Naturwissenschaftlicher Präparatorinnen und Präparatoren<br />
der Schweiz (VNPS) vertritt die Interessen der zoologischen, medizinischen<br />
und geowissenschaftlichen Präparatorinnen und Präparatoren. Bei<br />
der kleinen Zahl von Präparatoren und Präparatorinnen in der Schweiz<br />
wäre eine Aufsplitterung in kleinere Verbände nicht sinnvoll (der Verband<br />
der humananatomischen Präparatoren VSAPP bildet eine Ausnahme). Es ist<br />
uns vielmehr wichtig, die Verbindung zwischen den Fachgruppen sowohl in<br />
technischer als auch in berufsrechtlicher Hinsicht aufrecht zu halten.<br />
Foto: Sven Beham<br />
48 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Foto: Sven Beham<br />
Präpariertes Sperlingsskelett.
Neben der Lösung allgemeiner<br />
Verbands- und Ausbildungsfragen<br />
ist der VNPS vor allem bemüht,<br />
seine Mitglieder durch die<br />
Fachzeitschrift «Der Präparator»,<br />
Tagungen und Vorträge und den<br />
periodisch durchgeführten Präparationswettbewerb<br />
fachlich zu<br />
fördern.<br />
Der VNPS steht mit verwandten<br />
Fachverbänden innerhalb und<br />
ausserhalb der Schweiz durch<br />
gegenseitige Kollektivmitgliedschaften<br />
im Kontakt.<br />
Im VNPS sind freischaffende<br />
und in Museen angestellte Kolleginnen<br />
und Kollegen vertreten.<br />
Der VNPS versteht sich als Vereinigung<br />
für Berufsleute. Davon<br />
ist der grösste Teil vor allem im<br />
Bereich der zoologischen Präparation/Taxidermie<br />
tätig. Selbstverständlich<br />
sind aber an unserem<br />
Beruf Interessenten/innen<br />
als Gäste willkommen. Neben<br />
der Mitgliederliste führen wir<br />
eine Liste von «Interessenten»<br />
(weitere Informationen beim Sekretariat),<br />
die gegen einen Unkostenbeitrag<br />
alle Unterlagen<br />
und Einladungen zu unseren Veranstaltungen<br />
erhalten.<br />
In der Schweiz mit ihren verschiedenen<br />
Sprachregionen stellt<br />
sich für einen Berufsverband<br />
auch das Problem der Verständigung.<br />
Der VNPS bemüht sich,<br />
vor allem auch mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen im französisch<br />
sprechenden Teil der Schweiz den<br />
Kontakt zu pflegen. Abgesehen<br />
von einzelnen zweisprachigen<br />
Präparatorinnen und Präparatoren<br />
sind die VNPS-Mitglieder hauptsächlich<br />
in der Deutschschweiz<br />
ansässig. Vor allem für den beruflichen<br />
Erfahrungsaustausch oder<br />
für die Koordination von Ausbildungsfragen<br />
wäre eine Zusammenarbeit<br />
über die Sprachgrenze<br />
hinweg für die Zukunft sinnvoll!<br />
Alle Verbandsmitglieder haben<br />
sich mit der Unterzeichnung<br />
des VNPS-Ehrenkodexes zu einer<br />
qualitativ sorgfältigen und seriösen<br />
Arbeitsweise (Einhaltung der<br />
gesetzlichen Bestimmungen) und<br />
zur Einhaltung des VNPS-Ausbildungsreglementes<br />
verpflichtet.<br />
1966 wurde die SPR als<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Berufsverband<br />
Der zoologische<br />
Präparator orientiert<br />
sich an den<br />
von der Natur vorgegebenen<br />
spezi-<br />
fischen Formen,<br />
Massen und Farben.<br />
Im Bild ein präpariertes<br />
Sikakalb.<br />
Foto: Sven Beham<br />
von Restauratoren und Präparatoren<br />
gegründet – ursprünglich<br />
entstanden aus einer lockeren<br />
Gruppierung von Zürcher Mu-<br />
seums-Präparatoren und -Restauratoren.<br />
Nach 11 Jahren war die<br />
Gruppe der Restauratoren mit einem<br />
deutlichen Schwergewicht<br />
auf Gemälderestaurierung derart<br />
angewachsen, dass man sich auf<br />
deren Wunsch in zwei Vereinigungen<br />
aufteilte. Die Restauratorinnen<br />
und Restauratoren bildeten<br />
den <strong>Schweizer</strong>ischen Verband für<br />
Konservierung und Restaurierung<br />
(SKR). Seit 1977 besteht eine Berufsvereinigung<br />
ausschliesslich<br />
für Präparatoren aller Fachrichtungen<br />
(SPV), welche sich, nicht<br />
zuletzt auch durch vermehrten<br />
Zuwachs von privatwirtschaftlich<br />
arbeitenden Kolleginnen<br />
und Kollegen, zu einem Verband<br />
hauptsächlich im zoologisch/taxidermischen<br />
Bereich arbeitender<br />
Präparatorinnen und Präparatoren<br />
entwickelt hat. Daran, dass<br />
der Verband naturwissenschaftlicher<br />
Präparatorinnen und Präpa-<br />
Die Berufsbezeichnung der <strong>Schweizer</strong> Präparatorinnen<br />
und Präparatoren lautet:<br />
Naturwissenschaftliche Präparatorin bzw.<br />
Naturwissenschaftlicher Präparator<br />
Es werden drei Fachrichtungen unterschieden:<br />
– zoologische Fachrichtung<br />
– medizinische Fachrichtung<br />
– geowissenschaftliche Fachrichtung<br />
ratoren der Schweiz (VNPS), wie<br />
er seit 1997 heisst, aber nach wie<br />
vor alle Fachgebiete der Präparation<br />
als fachliche und berufspolitische<br />
Einheit betrachtet, ändert<br />
dieses zoologisch/taxidermische<br />
Schwergewicht nichts.<br />
Zoologische Präparatorin /<br />
Zoologischer Präparator<br />
Sie/Er konserviert Objekte<br />
oder Objektteile tierischer Herkunft<br />
mit unterschiedlichen Methoden<br />
und stellt Unterrichts-,<br />
Sammlungs- und Ausstellungsstücke<br />
aller Tierklassen her. Pflege,<br />
Schutz und Präsentation der Präparate<br />
werden von ihr/ihm fachgerecht<br />
ausgeführt. Dieser gestalterische<br />
Beruf orientiert sich<br />
an den von der Natur vorgegebenen<br />
spezifischen Formen, Massen<br />
und Farben. Neben der Darstellung<br />
äusserer Formen werden<br />
auch osteologische (Skelett-) Präparate<br />
hergestellt.<br />
Beispiele aus dem Arbeitsbereich:<br />
Abbalgen, Skelettieren,<br />
Anfertigen von Bälgen, Präparation<br />
von Wirbeltieren, Trophäenpräparation,Flüssigkeitspräparation,<br />
Lagerhaltung, Zeichnen,<br />
Modellieren, Abformen, Sammlungs-<br />
und Ausstellungsunterhalt<br />
und Restaurierung von historischen<br />
Präparaten.<br />
Ein Teil der Präparate wird zu<br />
wissenschaftlichen Arbeiten beigezogen.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 49<br />
Jagdpraxis
Jagdpraxis<br />
Foto: Peter Niederklopfer<br />
Medizinische Präparatorin<br />
Medizinischer Präparator<br />
Sie/Er konserviert menschliche<br />
oder tierische Körper, deren<br />
Teile und Organsysteme und wendet<br />
Präparationsmethoden an, die<br />
der Erhaltung, Darstellung und<br />
Nachbildung für Unterrichts-,<br />
Forschungs- und Ausstellungszwecke<br />
dienen.<br />
Beispiele aus dem Arbeitsbereich:<br />
Skelettieren, Konservieren<br />
und Präparieren, Injektionen,<br />
Aufhellungspräparate,<br />
Trockenpräparate, Imprägnierung,<br />
Tränkungstechniken, Zeichnen,<br />
Modellieren, Abformen, Dokumentation,<br />
Sammlungs- und<br />
Ausstellungsunterhalt und Restaurierung<br />
von historischen Präparaten.<br />
In der Schweiz gibt es einen<br />
eigenen Verband für Humanmedizinische<br />
Präparatorinnen und<br />
Präparatoren, «Verband <strong>Schweizer</strong>ischer<br />
Anatomie-Pathologie-<br />
Präparatoren» (VSAPP). VSAPP<br />
und VNPS pflegen Zusammenarbeit<br />
in ihren Berufsverbänden<br />
und sind gegenseitig Kollektivmitglieder.<br />
Geowissenschaftliche<br />
Präparatorin<br />
Geowissenschaftlicher<br />
Präparator<br />
Sie/Er befasst sich mit der Gewinnung<br />
und fachtechnischen<br />
Behandlung sowie Erhaltung und<br />
Freilegung von Fossilien, Gesteinen<br />
und Mineralien.<br />
Beispiele aus dem Arbeitsbereich:<br />
Grabungstechnik, Fossilienpräparation,<br />
Anschliff- und<br />
Dünnschliff, Konservierung und<br />
Ergänzung von Fossilien, Rekons-<br />
50 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Der medizinische<br />
Präparator konserviertmenschliche<br />
oder tierische<br />
Körper,<br />
deren Teile und<br />
Organsysteme.<br />
Der geowissenschaftlichePräparator<br />
befasst<br />
sich mit der<br />
Gewinnung und<br />
fachtechnischen<br />
Behandlung so-<br />
wie Erhaltung<br />
und Freilegung<br />
von Fossilien,<br />
Gesteinen und<br />
Mineralien.<br />
truktion, Zeichnen, Modellieren,<br />
Abformen, Positivherstellung,<br />
Sammlungs- und Ausstellungsunterhalt<br />
und Restaurieren von historischen<br />
Präparaten.<br />
Ausbildung<br />
Die Ausbildung dauert für die<br />
medizinischen und geowissenschaftlichen<br />
Fachrichtungen je 4<br />
Jahre, für die zoologische Fachrichtung<br />
3 Jahre.<br />
Berufsbeschreibung<br />
Naturwissenschaftliche Präparatorinnen<br />
und Präparatoren sind<br />
gemäss ihrer Fachrichtung in entsprechenden<br />
Museen und Instituten<br />
angestellt oder betreiben<br />
einen gewerblichen Betrieb (zoologische<br />
und geowissenschaftliche<br />
Fachrichtung). In Museen<br />
und Instituten wird vor allem<br />
biologisches Material gesammelt,<br />
konserviert und für die Sammlung<br />
oder Ausstellung präpariert.<br />
Dazu kommt die Betreuung des<br />
Sammlungsgutes. Freischaffende<br />
führen Präparationsaufträge für<br />
Schulen und Museen, <strong>Jäger</strong>, Natur-<br />
und Vogelschutzvereine und<br />
Privatpersonen aus.<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
medizinische und<br />
geowissenschaftliche<br />
Fachrichtung<br />
Es besteht kein BBT-Reglement<br />
für diesen handwerklichgestalterischen<br />
Beruf. Es müssen<br />
daher privatrechtliche Ausbildungsverträge<br />
gemäss Obligationen-Recht<br />
abgeschlossen werden.<br />
Der Verband Naturwissenschaft-<br />
Foto: Sven Beham<br />
licher Präparatorinnen und Präparatoren<br />
der Schweiz (VNPS)<br />
regelt die Ausbildung und die<br />
Lehrabschlussprüfung für seine<br />
Mitglieder. Die Grundlagen<br />
dazu sind seine Ausbildungs- und<br />
Prüfungsreglemente. Die bestandene<br />
Lehrabschlussprüfung gibt<br />
Anrecht auf das Abschlusszeugnis<br />
des VNPS als: Naturwissenschaftliche<br />
Präparatorin / Naturwissenschaftlicher<br />
Präparator.<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
zoologische Fachrichtung<br />
Es besteht kein BBT-Reglement<br />
für diesen handwerklich-gestalterischen<br />
Beruf. Der Verband<br />
Naturwissenschaftlicher Präparatorinnen<br />
und Präparatoren der<br />
Schweiz (VNPS) hat die Ausbildung<br />
und die Lehrabschlussprüfung<br />
für seine Mitglieder verbindlich<br />
an die Berufsschule für den<br />
Lebensmittel- und Textilbereich,<br />
Technische Zeichner und Zahntechniker<br />
in Wien verlagert. Dort<br />
findet in Blockkursen zu jährlich<br />
8–10 Wochen der schulische<br />
Unterricht statt. Die praktischen<br />
Bereiche werden in den Lehrbetrieben<br />
in der Schweiz oder in<br />
Österreich vermittelt. Das vom<br />
VNPS ausgearbeitete Reglement<br />
sowie der Lehrplan für die Praxis<br />
orientieren sich an den österreichischen<br />
Vorgaben.<br />
Die Lehrabschlussprüfung findet<br />
ebenfalls in Wien statt und<br />
wird durch die Österreichische<br />
Berufsinnung abgenommen. Der<br />
Abschluss als Präparator/Präparatorin<br />
ist in der Schweiz gleichwertig<br />
und berechtigt zum Besuch<br />
weiterführender Schulen wie<br />
bspw. die Berufsmaturitätsschule<br />
(BMS). (Aussenstehende/Dritte<br />
können das Ausbildungs- und<br />
Prüfungsreglement beziehen.)<br />
Die Ausbildungskommission<br />
des VNPS ist Ansprechpartnerin<br />
für Ausbildungsfragen.<br />
Der VNPS kann keine Ausbildungsplätze<br />
vermitteln.<br />
Für Auskünfte: Christoph Meier, Präsident,<br />
Naturhistorisches Museum Basel, Augustinerstrasse 2, 4001<br />
Basel, Tel. 061 266 55 30. Christoph.meier@bs.ch. – Martin<br />
Troxler, Präsident Ausbildungskommission, Naturhistorisches<br />
Museum der Burgergemeinde Bern, Bernastrasse 15, 3005<br />
Bern, Tel. 031 350 72 35, martin.troxler@nmbe.ch
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Invasion von<br />
Eichelhähern<br />
Eine grosse Invasion führt<br />
tausende Eichelhäher von<br />
Skandinavien und Osteuropa<br />
in unsere Breiten. Derzeit sind<br />
die bunten Rabenvögel auf<br />
Schritt und Tritt zu sehen.<br />
Noch nie wurden auf der<br />
Beringungsstation Col de Bretolet<br />
in den Walliser Alpen so<br />
viele Eichelhäher gezählt wie<br />
in diesem Herbst. Auch aus<br />
der übrigen Schweiz werden<br />
der Vogelwarte Sempach Rekordzahlen<br />
von Eichelhähern<br />
gemeldet. «Der Einflug aus<br />
dem Norden hat invasionsartige<br />
Züge angenommen», zeigt<br />
sich Hans Schmid, Leiter des<br />
Informationsdienstes der Vogelwarte<br />
Sempach, überrascht.<br />
Ein markantes Auftreten<br />
wird seit ein paar Tagen auch<br />
an der deutschen Ostseeküste<br />
registriert. Und Ende September<br />
wurden Eichelhäher<br />
bereits in Falsterbo an der<br />
Südwestspitze von Schweden<br />
festgestellt.<br />
Grund für die Invasion der<br />
Eichelhäher ist möglicherweise<br />
ein sehr grosser Bruterfolg<br />
in den Herkunftsgebieten,<br />
der einen Teil der Häher<br />
zum Auszug aus den Brutge-<br />
Foto: Manfred Rogl<br />
Eichelhäher mit einer Eichel, seiner Lieblingsnahrung.<br />
bieten zwingt. Diese Wanderbewegungen<br />
können bis nach<br />
Südeuropa führen. Ein harter<br />
Winter lässt sich dadurch aber<br />
nicht vorhersagen!<br />
Die Eichelhäher sind meist<br />
in kleinen Trupps unterwegs,<br />
vereinzelt bilden sich auch<br />
Schwärme von zehn bis zwanzig<br />
Vögeln.<br />
Kennzeichnend für den<br />
Eichelhäher sind die blauschwarz<br />
gebänderten Federn<br />
am Flügel. Im Gegensatz zu<br />
unseren anderen Rabenvögeln<br />
hält sich der Eichelhäher aber<br />
vor allem im Wald auf. Auch<br />
in den Parks und Gärten bleibt<br />
er meist in der Nähe von Bäumen.<br />
Im Herbst sammelt der Eichelhäher<br />
Eicheln und vergräbt<br />
sie im Boden. Wenn im<br />
Winter das Futter knapp wird,<br />
stillt er seinen Hunger mit<br />
Nahrung aus solchen Vorratskammern.<br />
Nicht wiedergefundene<br />
Eicheln keimen aus, und<br />
so haben Eichelhäher vor Beginn<br />
der Forstwirtschaft Jahrtausende<br />
lang die Verbreitung<br />
der Eichenwälder in Europa<br />
gefördert.<br />
Vogelwarte Sempach<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 51<br />
Lebensraum
Hund<br />
Zum zweiten Mal in seiner<br />
Geschichte fand der Europacup<br />
der Laufhunde in der<br />
Schweiz statt. Die Sektion der<br />
Romandie des <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Laufhundeclubs übernahm<br />
unter der Federführung<br />
von Christoph Darbellay die<br />
Organisation des Anlasses, der<br />
diesmal am 9. und 10. Oktober<br />
in Martigny im Kanton Wallis<br />
über die Bühne ging. Zugelassen<br />
für diesen jährlichen Wettkampf<br />
sind Laufhunde (Bracken)<br />
der FCI-Gruppe 6, die<br />
eine anerkannte Ahnentafel<br />
aufweisen, eine Brackierprüfung<br />
auf den Hasen erfolgreich<br />
absolviert haben und ein<br />
Ausstellungsresultat vorweisen<br />
können.<br />
Durch die nationalen Dachverbände<br />
werden jeweils nur<br />
die drei am besten bewerteten<br />
Hunde nominiert. In Martigny<br />
nahmen diese Hunde aus 11<br />
Nationen teil.<br />
Gestartet wurde in den Kategorien<br />
Einzel, Koppel (2 Hunde)<br />
und Meute (6 Hunde).<br />
Nachdem die Hunde auf<br />
die einzelnen Prüfungssektoren<br />
und die 2 Richter ausgelost<br />
worden waren, wurden<br />
am Abend anlässlich der<br />
Eröffnungsfeier die einzelnen<br />
Ländervertreter mit ihren<br />
Vierbeinern der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt und wie es sich für<br />
einen internationalen Anlass<br />
52 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Retriever Club Schweiz lädt ein<br />
zur «Prüfung nach dem Schuss»<br />
Erstmals lädt der<br />
Retriever Club Schweiz<br />
zu einer «Prüfung nach<br />
dem Schuss» ein<br />
Am 20./21. November 2010<br />
wird der Retriever Club<br />
Schweiz eine offizielle Prüfung<br />
nach dem Schuss durchführen,<br />
die allen Jagdgebrauchshunderassen<br />
offen steht.<br />
Der Sieger erhält einen gravierten<br />
Wanderpokal.<br />
gehört, mit den jeweiligen Nationalhymnen<br />
willkommen geheissen.<br />
Der Abend endete bei<br />
einem gediegenen Nachtessen,<br />
das mit Reden und einem<br />
musikalischen Programm, bestehend<br />
aus verschiedenen<br />
Bläsergruppen, umrahmt wurde.<br />
Am Sonntagmorgen wurden<br />
die einzelnen Hundeführer,<br />
begleitet von einem nationalen<br />
und internationalen<br />
Leistungsrichter, in ihr Prüfungsgelände<br />
gefahren, wo jeweils<br />
ein Sektorchef mit einer<br />
Anzahl Beobachter bereit<br />
stand.<br />
Die Prüfungsgebiete befanden<br />
sich im Val de Bagnes, im<br />
Ort der Prüfung: Benken,<br />
St. Gallen (am oberen Zürichsee).<br />
Die TKJ-Richter sind: Theres<br />
Schmied, Max Stacher und<br />
Joseph Sticher.<br />
Am Abend des ersten Prüfungstages<br />
wird ein Apéro und<br />
ein Imbiss vom Veranstalter<br />
offeriert.<br />
Anmeldungen über jagd@<br />
retriever.ch oder Crista Nie-<br />
Val Entremont-Ferret und in<br />
der Region von Nendaz. Die<br />
Hundeführer hatten von 8 Uhr<br />
bis um 12 Uhr Zeit, mittels einer<br />
gelungenen Hasenjagd die<br />
Richter von der Qualität ihrer<br />
Hunde zu überzeugen.<br />
Die Jagd muss auf einen<br />
Hasen erfolgen. Wenn der<br />
Hund ein anderes Wild hebt,<br />
so muss er spätestens nach 10<br />
Minuten auf ein Zeichen seines<br />
Führers oder selbständig<br />
zu seinem Führer zurückkehren,<br />
ansonsten wird er disqualifiziert.<br />
Bewertet wurde an der Prüfung<br />
ausser dem Formwert des<br />
Hundes (10 Punkte), die freie<br />
Suche (20 Punkte), die Arbeit<br />
hus, Am Platz 4, 8126 Zumikon,<br />
044 918 18 59. Anmeldeschluss<br />
ist der 15. November<br />
2010.<br />
Das von der TKJ genehmigte<br />
Reglement ist unter www.<br />
retriever.ch einzusehen.<br />
Die Jagdkommission RCS<br />
und deren Ausschuss freuen<br />
sich auf diese Premiere. Wir<br />
hoffen auf reges Interesse.<br />
<strong>Schweizer</strong> Sieg beim 18. Europacup<br />
der Laufhunde in der Schweiz (Martigny)<br />
Italienische Meuten: Segugio italiano.<br />
auf der Spur (15 Punkte), das<br />
Stechen/Heben (10 Punkte),<br />
die Jagd selber (1 Punkt pro<br />
Minute Jagd bis zum Maximum)<br />
(60 Punkte), Spurlaut<br />
(15 Punkte) und Appell und<br />
Führung (15 Punkte), das ergibt<br />
ein Total von maximal<br />
140 Punkten.<br />
Ein Hund kann nur klassiert<br />
werden, wenn er einen Hasen<br />
mindestens 10 Minuten gejagt<br />
hat, was durch einen der beiden<br />
Richter oder einen Beobachter<br />
mit Sicherheit festgestellt<br />
werden musste. Dies war<br />
an diesem Morgen nicht bei allen<br />
Hunden der Fall. Mehrere<br />
Hunde konnten gar nicht klassiert<br />
werden, weil sie entweder
Siegerehrung (vlnr): «King» (Halden Laufhund) von Öivind Lundbert (N),<br />
2. Rang; «Eika v. Weisshorn» (Luzerner Laufhund) mit Walter <strong>Jäger</strong> (CH), 1.<br />
Rang; «Miki Canaria» mit Walter Corazza (CH), 3. Rang; OK-Chef Christoph<br />
Darbellay.<br />
gar keinen Hasen gehoben haben<br />
oder weil die Jagd weniger<br />
als 10 Minuten dauerte.<br />
Vielleicht hatte das auch<br />
damit zu tun, dass einerseits<br />
die Hunde zum Teil eine lange<br />
Anreise hinter sich hatten<br />
und sich andererseits mit den<br />
lokalen «geruchlichen» Gegebenheiten<br />
und einem vor allem<br />
meist relativ steilen Gelände<br />
nicht wie gewohnt zurecht<br />
fanden.<br />
Andererseits musste auch<br />
festgestellt werden, dass sich<br />
einzelne niederläufi ge Hunderassen<br />
für die Jagd im steilen<br />
Gelände und in unsern mit<br />
Wurfholz belegten Gebirgswäldern<br />
schlechter eignen als<br />
unsere heimischen <strong>Schweizer</strong><br />
Laufhunde.<br />
Dieser Umstand wurde in<br />
diesem Jahr auch durch die<br />
Rangliste in der Kategorie Einzelhunde<br />
untermauert, wo sich<br />
nicht weniger als drei <strong>Schweizer</strong><br />
Teilnehmer unter den ersten<br />
vier wiederfi nden.<br />
Europacupsieger 2010 wurde<br />
mit 129 Punkten «Eika von<br />
Weisshorn» (Luzerner Laufhund)<br />
von Walter <strong>Jäger</strong> (CH)<br />
vor «King» (Halden Laufhund)<br />
von Öivind Lundberg (N) mit<br />
128 Punkten und «Miki Canaria»<br />
(Luzerner Laufhund) von<br />
Walter Corazza (CH) mit 120<br />
Punkten. Den vierten Rang<br />
belegte der dritte <strong>Schweizer</strong><br />
Hund, nämlich der «einheimische»<br />
Teilnehmer aus Martigny<br />
«Gismo» (Jura Laufhund)<br />
von Raymond Rausis (CH) mit<br />
114 Punkten. In der Kategorie<br />
Koppel und Meute siegten die<br />
Hunde aus Italien, da dort diese<br />
Art von Jagd schon traditio-<br />
nell eher gepfl egt wird als bei<br />
uns in der Schweiz.<br />
Der Europacup 2010 ging<br />
bei idealen klimatischen Bedingungen<br />
und ohne schlimmere<br />
Zwischenfälle über die Bühne.<br />
Einzig bei einem Hund aus<br />
Bulgarien gab es eine kleinere<br />
Aufregung. Dieser Hund verschwand<br />
plötzlich nach einer<br />
ausgezeichneten 35-minütigen<br />
Jagd spur- und lautlos. Nach einigem<br />
Suchen konnte er jedoch<br />
dank seines GPS-Halsbandes<br />
von seinem Meister ausfi ndig<br />
gemacht werden. Er wurde<br />
«gekidnappt» und befand sich<br />
im Haus einer Frau, die glaubte,<br />
diesem Tier damit einen Gefallen<br />
zu tun, weil sie das laute<br />
Geläut des Hundes wohl falsch<br />
interpretierte – falsch verstandene<br />
Tierliebe.<br />
Das OK organisierte für diesen<br />
von weitem hergereisten<br />
Hundeführer auf die Schnelle<br />
einen Trostpreis, damit er das<br />
Wallis und die Schweiz noch<br />
halbwegs in guter Erinnerung<br />
behalten wird und daheim in<br />
Bulgarien nicht überall erzählt,<br />
in der Schweiz werden<br />
einem die Hunde während der<br />
Jagd gestohlen.<br />
Der Anlass endete am Sonntagnachmittag<br />
bei einem gemütlichen<br />
Raclette, das erneut<br />
musikalisch von Bläsern umrahmt<br />
wurde.<br />
Ein grosses Lob gebührt<br />
dem lokalen OK aus Martigny,<br />
unter der Leitung von Nationalrat<br />
Christoph Darbellay,<br />
und der Westschweizer Sek tion<br />
des <strong>Schweizer</strong>ischen Laufhundeclubs.<br />
An dieser Stelle muss<br />
dankend anerkannt werden,<br />
dass es nicht selbstverständlich<br />
ist, einen solchen Grossanlass<br />
zu organisieren, wobei<br />
man alle ca. 300 Teilnehmer<br />
kostenlos mit Speis und Trank<br />
verpfl egte und gastfreundlich<br />
betreute. Merci!!<br />
Der nächste Europacup fi ndet<br />
nächstes Jahr in Norwegen<br />
statt. Mal sehen, wie sich<br />
unsere <strong>Schweizer</strong> Laufhunde<br />
in dieser Umgebung schlagen<br />
werden? Es lebe die Laute<br />
Jagd!<br />
Georg Burchard<br />
Sekretär SLC<br />
Herzliche Gratulation<br />
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club<br />
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag<br />
November<br />
Zum 70. Jean-Louis Sommer, Monible (30.)<br />
Zum 71. Lorenz von Arx, Egerkingen (2.)<br />
Werner Ulmann, Biel (3.)<br />
Zum 74. Alois Zürcher, Baar (2.)<br />
Zum 76. Paul Poloni, Euthal (15.)<br />
Zum 78. Roland Rieder, Rothenfl uh (5.)<br />
Max Lehmann, Muhen (22.)<br />
Zum 80. Josef Koller, Malters (3.)<br />
Willy Battaglia, Scharans (7.)<br />
Zum 87. Walter Schmid, Bassersdorf (16.)<br />
Zum 89. Ernst Hardmeier, Zollikerberg (2.)<br />
Zum 90. Martin Amiet, Bettlach (12.)<br />
Walter Meierhofer, Regensberg (30.)<br />
Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffi kon, Tel. 062 771 82 01<br />
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74<br />
Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87<br />
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15 kg<br />
Fr. 79.00<br />
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Schweden-Warnhalsung<br />
ab<br />
Fr. 24.00<br />
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TIERBEDARF<br />
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Hund<br />
95. Gebrauchsprüfung<br />
des SNLC<br />
in Eschenz/Hüttwilen (TG) viel Freude am Üben mit ihren<br />
Die Wetterprognosen für treuen Gefährten.<br />
das Prüfungswochenende vom Ein besonderes Danke-<br />
18./19. September 2010 waren<br />
relativ schlecht, das Wetter<br />
zeigte sich dann aber wider<br />
Erwarten von der besten Seite.<br />
Drei Hundeführer haben sich<br />
für die Anlageprüfung, neun<br />
für die Gebrauchsprüfung sowie<br />
zwei zum Wesenstest (Ergänzung<br />
Jagen) angemeldet.<br />
Nach einer kurzen Begrüssung<br />
durch den Prüfungsleiter<br />
Ueli Eicher wurden die Hundegespanne<br />
den entsprechenden<br />
Richtergruppen zugeteilt.<br />
Die Anlageprüfung beinhaltet<br />
Wesensfestigkeit, Benehmen<br />
auf dem Stand, Leinenführigkeit,<br />
Jagen (Suche,<br />
Stechen, Jagen, Laute, Spurwille<br />
und Spurtreue) sowie<br />
Appell (Rückkehrwille und<br />
Selbständigkeit).<br />
Die Gebrauchsprüfung setzt<br />
sich aus den Gehorsamkeitsfächern<br />
Appell, Wesen, Ablegen,<br />
Schussruhe, Standruhe<br />
und Leinenführigkeit sowie<br />
aus dem Hauptfach Jagd mit<br />
schön geht an den Prüfungs-<br />
Suche, Jagen und Laute zusammen.<br />
Prüfungsteilnehmer Sonntag<br />
Folgende Gespanne haben<br />
die Prüfungen an diesem Wochenende<br />
erfolgreich abgeschlossen:<br />
Anlageprüfung samt Wesenstest:<br />
Hansueli Roth mit Basco vom Bruederloch,<br />
Berner-NLH. Gertrud Fehlmann mit Asta von der<br />
Hochasteralm, Alp. DB.<br />
Wesenstest (Ergänzung Jagen): Jessika<br />
Maag mit Alia von Aegetli, Luzerner-NLH. Peter<br />
Saner mit Sämi von der Balmfluh, Schwyzer-NLH.<br />
Gebrauchsprüfung Alp. DB: Wolfgang<br />
Tekly mit Flori von der Winteregg, Alp. DB, 1a. Preis<br />
295 P., Catherine Müller mit Aiko vom Saxaboden, Alp.<br />
DB, 1b. Preis 294 P., Nelly Inderkum mit Bora vom<br />
Saxaboden, Alp. DB, 3. Preis 282 P.<br />
Gebrauchsprüfung NLH: André-Jakob<br />
Jungen mit Baika Tina vom Ahorn, Luzerner NLH,<br />
1. Preis 335 P., Bruno Krähenbühl mit Birka Tina<br />
vom Ahorn, Luzerner NLH, 3. Preis 237 P., Friedrich<br />
Wyttenbach mit Asta von der Elbisfluh, Berner NLH,<br />
3. Preis 214 P.<br />
Schweissprüfung 500 m nach<br />
TKJ: Alfred Meier mit Artus vom Brandenberger<br />
Kolm, Tiroler Bracke.<br />
Herzliche Gratulation an<br />
alle Gespanne, welche die Prüfung<br />
erfolgreich absolviert haben.<br />
Jenen Teilnehmern, welche<br />
dieses Jahr kein Prüfungsglück<br />
hatten, wünschen wir weiterhin<br />
54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Acki vom Weinberg hat in<br />
der Welthundeausstellung in<br />
Herning Danmark ein excellent<br />
1, CAC, CACIB - World<br />
Winner, BOB2 erzielt.<br />
Besitzerin: Ivana Herianova.<br />
Züchter: Rinaldo Cina,<br />
Schafgasse 1, 3970 Salgesch.<br />
Auch der «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
gratuliert zu diesem Erfolg.<br />
leiter Ueli Eicher sowie an<br />
alle Richter, Richteranwärter<br />
und an die engagierten Revierführer.<br />
Ein spezieller Dank<br />
geht an die Pächter der beiden<br />
Jagdreviere Eschenz/Hüttwilen,<br />
ohne deren Engagement<br />
das Durchführen einer solchen<br />
Prüfung nicht zu Stande kommen<br />
könnte. Ein weiteres Dan-<br />
keschön geht an alle Helfer,<br />
welche für das leibliche Wohl<br />
der Gäste besorgt waren.<br />
Marcel Weber,<br />
Richteranwärter<br />
Prüfungsteilnehmer Samstag<br />
World dog show –<br />
Herning Danmark
<strong>Schweizer</strong>ischer Schweisshundclub SSC:<br />
Prüfungsergebnisse<br />
1. Prüfung:<br />
20. Juni 2010, Schanfigg GR<br />
Prüfungsleiter: Jürg Hartmann.<br />
Richter: Sämi Gantner,<br />
Dieter Anliker, Franz Dal Ponte,<br />
Sepp Klauser, Bruno Röthlisberger,<br />
Fredy Breitenmoser.<br />
Vorprüfungen bestanden: Daniel<br />
Bärtschi, Bria von der Vidameid, 660, 1. Preis. Michael<br />
Eichhoff, Dino du Soonwald, 620, 1. Preis. Oswald<br />
Iten, Bella von der Höhronen, 625, 1. Preis. Riccardo<br />
Giovanoli, Drago du Soonwald, 565, 3. Preis. Kasimir<br />
Vogt, Aischa vom Zinnerhof, 525, 3. Preis.<br />
1000-m-24-Stundenfährte bestanden:<br />
Mauro Colombo, Cila vom Morgetenpass,<br />
650, 1. Preis.<br />
2. Prüfung: 18. Juli 2010<br />
Erlenholz, Wittenbach SG<br />
Prüfungsleiter: Kurt Küng.<br />
Richter: Franz Dal Ponte, Fredy<br />
Breitenmoser, Ruedi Wyss,<br />
Max Straub, Werner Giger,<br />
Ruedi Leu, Uwe Steckroth<br />
(KBGS), Heinrich Schwarz<br />
(KBGS).<br />
Vorprüfungen bestanden: Rolf<br />
Domenig, Astor vom Zinnerhof, 590, 1. Preis. Reto<br />
Muggler, Anuk vom Zinnerhof, 620, 1. Preis. Roger<br />
Wettli, Belga von der Vidameida, 650, 1. Preis. Bruno<br />
Wiederkehr, Dixi vom Kreuzbödele, 585, 2. Preis. Alex<br />
Schwerzmann, Alma von Kreuzmoos, 510, 3. Preis<br />
1000-m-24-Stundenfährte bestanden:<br />
Armin Eberle, Angel des Près d’ondine,<br />
465, 2. Preis. Jörg Hiltbrunner, Dora vom Bütschel,<br />
495, 2. Preis. Walter Streuli, Senta von den drei<br />
Pappeln, 325, 3. Preis.<br />
3. Prüfung: 15. August 2010<br />
Lötschental VS<br />
Prüfungsleiter: Ruedi Merz.<br />
Richter: Andreas Stüssi, Franz<br />
Dal Ponte, Jürg Rohrer, Hermann<br />
Studer, Luky Imboden,<br />
Reto Muggler, Bruno Wiederkehr,<br />
Rolf Zumbrunnen, Leo<br />
Theler. Anwärter: Karl-Heinz<br />
Gysel, Richard Bellwald.<br />
Vorprüfungen bestanden: Christian<br />
Gantenbein, Baina von der Höhronen, 720, 1. Preis.<br />
Eugen Gasser, Aress vom Waldemmental, 720, 1. Preis.<br />
Markus Hasler, Kärö vom Odvaskör, 675, 1. Preis.<br />
Anton Roth, Aron vom Zinnerhof, 560, 2. Preis. Kilian<br />
Zemp, Baila von der Höhronen, 645, 2. Preis. Max<br />
Bodmer, Chiva vom Pischablick, 555, 3. Preis.<br />
1000-m-24-Stundenfährte bestanden:<br />
Sämi Gantner, Ivi von der Hirschtränke,<br />
700, 1. Preis. Josef Theler, Assa von dem Hirschwand,<br />
685, 1. Preis. Roland Burch, Xena vom Wolfsbach,<br />
600, 1. Preis.<br />
Laut Prüfungsleiter und<br />
Richter wurden gesamthaft<br />
von der Mehrheit der Gespan-<br />
ne hervorragende Arbeiten ge-<br />
zeigt. Das heisst für mich, dass<br />
in unseren Regionalgruppen<br />
sehr seriös gearbeitet wird. Allen<br />
Regionalobmännern recht<br />
herzlichen Dank. Wir dürfen<br />
aber in unseren Bemühungen,<br />
unsere Gespanne für Spitzenleistungen<br />
auszubilden, nicht<br />
nachlassen. Weidmannsdank<br />
an die Prüfungsleiter, Richter,<br />
Anwärter, Helfer vor Ort,<br />
Jagdverwaltungen, Jagdgesellschaften,<br />
Gäste und Freunde<br />
unserer roten Hunde.<br />
Kurt Küng<br />
Chef Prüfungsleiter SSC<br />
Schweiz. Club für Deutsche Jagdterrier:<br />
Lohn der Arbeit<br />
Ein erfolgreiches Jahr für die<br />
vier Hundeführer vom <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Club für Deutsche<br />
Jagdterrier. Nach einem langen<br />
intensiven Training wurden die<br />
Hunde zu verschiedenen Prüfungen<br />
geführt.<br />
500 m Schweissfährte vom SCDJT<br />
nach TKJ: Roger Leuenberger mit Undra vom<br />
Goldacker, bestanden, Prüfungssieger: Marcel Roos<br />
mit Axel vom Foxberg, bestanden. Markus Annen mit<br />
Berry vom Foxberg, bestanden.<br />
Verbands-Schweissprüfung Zeil<br />
am Main (D), 20 Std. 1000 m: Marcel Roos<br />
mit Axel vom Foxberg, 1. Preis. Roger Leuenberger<br />
mit Undra vom Goldacker, 1. Preis. Marcel Roos mit<br />
Inka von Limeshain, 1. Preis.<br />
Internationale Prüfung Arbeit<br />
nach dem Schuss (D): Markus Annen mit<br />
Berry vom Foxberg, I. Preis, 130 P. Marcel Roos mit<br />
Axel vom Foxberg, I. Preis, 130 P. Walter Beyeler mit<br />
Flip vom Kanten Grund, II. Preis, 114 P. Roger Leuenberger<br />
mit Undra vom Goldacker, II. Preis, 101 P.<br />
Zucht-Jugendprüfung in Luckenau<br />
(D): Walter Beyeler mit Ejnar vom Eichblatt, I. Preis,<br />
172 P., Prüfungssieger. Roger Leuenberger mit Kati<br />
vom Kalten Grund, I. Preis, 164 P. Markus Annen mit<br />
Berry vom Foxberg, I. Preis, 164 P.<br />
Höchste Prüfung für Deutsche<br />
Jagdterrier, Dr. Lackner Gedächtnisprüfung<br />
in Zeil am Main (D): Marcel Roos<br />
mit Axel vom Foxberg, I. Preis, 303 P. Markus Annen<br />
mit Berry vom Foxberg, III. Preis, 268 P. Walter Beyeler<br />
mit Flip vom Kanten Grund, III. Preis, 266 P.<br />
Herzliche Gratulation an<br />
die Hundeführer!<br />
Um an diesen anspruchsvollen<br />
Prüfungen überhaupt starten<br />
zu können, wird von Hund<br />
und Führer alles abverlangt.<br />
Intensives Training und viel<br />
Geduld sind die Voraussetzungen,<br />
um internatonal mithalten<br />
zu können und zu bestehen.<br />
Wie man den hervorragenden<br />
Resultaten entnehmen<br />
kann, muss man beim Kauf<br />
eines Deutschen Jagdterriers<br />
nicht immer ins Ausland ausweichen,<br />
unsere eigene Zucht<br />
in der Schweiz kann sich international<br />
durchaus sehen lassen.<br />
Walter Beyeler<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 55<br />
Hund
<strong>Jäger</strong>sprache<br />
Pennen<br />
56 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
GREIFVÖGEL<br />
Nicht nur <strong>Jäger</strong>, sondern speziell das uralte Falkner-Handwerk<br />
haben die jagdliche Fachsprache um die Greife geprägt.<br />
Steinadler<br />
Stoss<br />
Hosen<br />
Text und Bilder: Birte Keil<br />
Bis auf wenige Ausnahmen<br />
gelten die Begriffe der <strong>Jäger</strong>sprache<br />
für alle Greifvogel-Arten. Die<br />
Falknersprache kennt noch mehr<br />
Bezeichnungen, die auch auf das<br />
Werk des Hohenstaufen-Kaisers<br />
Friedrich II. zurückgehen «De<br />
arte venandi cum avibus» (1194–<br />
1250). Hier sollen nur die wichtigsten<br />
Begriffe in Ergänzung zur<br />
<strong>Jäger</strong>sprache genannt werden.<br />
Die Weibchen bei Greifvögeln<br />
werden Weib genannt oder<br />
Flügeldecke<br />
Fuss<br />
Fangwarzen<br />
Stange<br />
einfach mit dem Artnamen (z. B.<br />
Habicht) bezeichnet, die Männchen<br />
als Terzel (z. B. Habichtterzel)<br />
mit folgenden Ausnahmen:<br />
Sprinz (Sperber), Sakeret<br />
(Sakerfalke), Lanneret (Lannerfalke).<br />
Allen Vögeln gemeinsam sind<br />
kräftige Fänge. Bei Adlern und<br />
Habicht heissen sie Füsse, beim<br />
abgetragenen Falken Hände.<br />
Bei anderen Greifen nennt man<br />
sie Ständer. Sie sind mit mehr<br />
oder weniger stark ausgebildeten<br />
Hosen befiedert. Fangwar-<br />
Augenstern<br />
Wachshaut<br />
Schnabel<br />
Haken<br />
zen nennt man die rauen Ballen<br />
an der Unterseite des Fusses, die<br />
das Festhalten des Raubes erleichtern.<br />
Am Kopf fallen grosse, von<br />
knöchernen «Augenbrauen» beschattete<br />
Augen auf, vielfach mit<br />
kräftig gefärbtem (Augen-)Stern<br />
(Iris) sowie der starke Beck<br />
(Schnabel) mit Haken. Die Falken<br />
sind Bisstöter. Ihr Schnabel<br />
ist deshalb mit dem Falkenzahn<br />
ausgestattet. Die Habichtsartigen<br />
sind Grifftöter, die ihren Raub<br />
(lebende Beute) mit den Fängen<br />
töten.<br />
Haken und Schneidekante<br />
des Schnabels zerreissen und<br />
zerlegen die Beute. Den oberen<br />
Teil des Schnabels überzieht die<br />
Wachshaut (Ring).<br />
Der Körper wird bedeckt vom<br />
Gefieder, das in der Federzeit<br />
gewechselt wird, man sagt: Der<br />
Vogel fiedert sich. Danach ist er<br />
durchgefiedert. Die verschiedenen<br />
Partien des Gefieders (Kleides)<br />
haben eigene Namen: Die<br />
grossen Handschwingen sind die<br />
Pennen (Pannen); den Oberarm<br />
bedecken die Flügeldecken, der<br />
ganze Flügel ist der Fittich. Die<br />
Schwanzfedern bilden den Stoss,<br />
der oben und unten von Ober-<br />
und Unterstoss teilweise bedeckt<br />
wird.<br />
Bei vielen Arten tragen die<br />
ausgefiederten Jungvögel ein Jugendkleid.<br />
So heisst der rötliche
junge Habicht Rothabicht. Die<br />
erwachsenen Vögel (Altvögel)<br />
tragen das Alterskleid.<br />
Die regelmässig im Revier brütenden<br />
Horstvögel bauen (oder<br />
renovieren) nach der Balz ihren<br />
Horst. Bald folgt das Gelege,<br />
sie horsten. Wenn die Jungvögel<br />
ausgefallen sind, bleiben<br />
sie zunächst Nestlinge (Nesthocker).<br />
Wenn sie den Horst verlassen<br />
und in seiner Nähe ihre Fittiche<br />
erproben, sind sie Ästlinge,<br />
die von den Altvögeln geatzt werden.<br />
Ihren Appetit auf Atzung tun<br />
sie durch lautes Lahnen kund<br />
(Altvögel schreien). Auf ihrer<br />
ständigen Suche nach Atzung für<br />
die Brut sind die Altvögel dabei,<br />
das Revier abzustreifen oder auf<br />
Raub (an-) zuwarten. Ist ihren<br />
scharfen Augen etwas aufgefallen,<br />
werden sie kesseln (rütteln)<br />
oder ringholen (enge Kreise ziehen),<br />
um kurz darauf auf den Raub<br />
zu stossen, das Tier zu schlagen<br />
(fangen, greifen). Misslingt der<br />
Versuch, war es ein Durchgang<br />
(Fehlschlag). Gelingt es, bindet<br />
Habicht<br />
(Alterskleid)<br />
Das Gefieder<br />
ist<br />
«gesprenkelt»<br />
Wanderfalke<br />
Auge<br />
Flügelbug<br />
{<br />
Mittelklaue<br />
Aussenklaue<br />
Fittich<br />
Fuss<br />
Beck<br />
Kehle<br />
Kropf<br />
Ring<br />
Falkenzahn<br />
Brust<br />
Leib (Magen)<br />
Diehn (Oberschenkel)<br />
Oberhand<br />
Hand (Fang)<br />
Atzklaue<br />
Stirn<br />
Scheitel<br />
Fangklaue<br />
Hose (Dünne)<br />
(greift und hält) der Vogel den<br />
Raub, mantelt und beginnt zu<br />
rupfen. Was beim Kröpfen an<br />
Unverdaulichem aufgenommen<br />
wurde, speit er später als Gewölle<br />
aus. Gelegentlich ist auch Aas<br />
willkommen, das im Gegensatz<br />
zum Raub Frass heisst.<br />
Dass die Jungvögel im Horst<br />
und drum herum permanent<br />
schmeissen (kälken, schmelzen<br />
= sich lösen), verrät der durch das<br />
Geschmeiss (Schmelz) bemalte<br />
(geweisste) Horstbaum.<br />
Als Beizjagd bezeichnet man<br />
die Jagd mit abgetragenen, bereiteten<br />
(gezähmten) Greifvögeln:<br />
Falken, Habichten, Adlern<br />
und anderen Greifen. Man unterscheidet<br />
nach Art des Beizwildes<br />
und der Jagdtechnik den hohen<br />
und niederen Flug.<br />
Ein gezüchteter Beizvogel<br />
oder ein Wildfang wird locke<br />
gemacht durch Abtragen auf der<br />
Faust sowie Atzung. Auf Zeichen<br />
oder auf das Federspiel und den<br />
Balg (hufeisenförmige Beuteattrappe<br />
mit Schwingen bzw. ausgestopfter<br />
Balg mit Kopf) soll er<br />
nach dem Flug wieder beireiten<br />
(zurückkehren).<br />
Zügel<br />
Nacken<br />
Dach<br />
Bruck<br />
Staart<br />
Der Beizvogel<br />
in der<br />
Falknersprache<br />
Pennen<br />
Blume<br />
Zur Jagd wird der Vogel mit<br />
der Armatur aufgeschirrt: Ausser<br />
dem Geschüh (kurze Lederriemen<br />
an den Füssen), und den<br />
Bellen (kleine Glocken oberhalb<br />
des Geschühs zum besseren Auffinden)<br />
wird mittels einer Drahle<br />
(Wirkel) die Langfessel (langer<br />
Lederriemen) am Geschüh<br />
befestigt. Damit sie nicht unruhig<br />
werden, verkappt man meist Falken<br />
oder Adler (mit einer Kappe)<br />
und deckt erst vor dem Beuteflug<br />
auf. Der Vogel steht dann auf der<br />
Faust und wird an das Beizwild<br />
geworfen oder wartet an (hoch<br />
in der Luft), auf dass der Falkner<br />
und/oder Hund Wild hochmachen.<br />
Der Falkner ist ausgerüstet mit<br />
Falknerhandschuh, Falknertasche<br />
für Fesseln, Ersatzarmatur,<br />
Federspiel, Falknermesser, Atzung<br />
etc.<br />
Wenn der Beizvogel ruhen<br />
soll, wird er an der Langfessel<br />
mit Hilfe des Falknerknotens<br />
an einer (Block-)Jule oder einem<br />
Sprenkel angelegt (im Freien).<br />
In der Falkenkammer dient zum<br />
Ruhen ein Reck. ■<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 57<br />
<strong>Jäger</strong>sprache
Leser schreiben<br />
Die Eichhörnchen-Problematik und<br />
einige Gedanken zum Naturverständnis<br />
Zum Artikel<br />
«Schattenschwanz und<br />
Graues Feh» von Hans<br />
Böhme im «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» 9/2010<br />
In seinem interessanten und<br />
ausführlichen Artikel über das<br />
Europäische Eichhörnchen<br />
geht der Autor in den letzten<br />
2 Kapiteln auf die Bedrohung<br />
unseres Eichhörnchens durch<br />
das aus Nordamerika eingeführte<br />
Grauhörnchen ein und<br />
plädiert für eine Vertilgung<br />
des letzteren im Interesse des<br />
Naturschutzes. Natürlich werden<br />
dabei auch all jene Tierfreunde<br />
an den Pranger gestellt,<br />
welche sich gegen diese<br />
Vernichtungsfeldzüge und für<br />
das Grauhörnchen stark machen.<br />
Dabei macht es sich der<br />
Autor meiner Meinung zu einfach,<br />
indem er diese Tierschützer<br />
bezichtigt, unökologisch<br />
zu denken (ein wiederkehrendes,<br />
pauschales Argument der<br />
jagenden Zunft gegen sämtliche<br />
Tierschützer!) und das<br />
Aussterben des einheimischen<br />
Eichhörnchens in Kauf<br />
zu nehmen – ja offensichtlich<br />
zu wünschen (eine Unterstellung).<br />
Lassen Sie mich die Problematik<br />
aus einer ökologischphilosophischen<br />
Sicht darstellen.<br />
Nicht wenige Tierschützer<br />
verstehen sich auch als Naturschützer<br />
und bedauern es<br />
ebenso wie der Autor, dass unser<br />
beliebtes, hübsches Eichhörnchen<br />
vom Aussterben bedroht<br />
ist, weil gedankenlose<br />
englische Landlords vor über<br />
hundert Jahren ein paar amerikanische<br />
Grauhörnchen in<br />
Europa einführten, deren evolutionärer<br />
Vitalität unser Eichhörnchen<br />
nichts entgegenzusetzen<br />
hat.<br />
In seinem Schlussplädoyer<br />
vertritt Herr Böhme eine einseitige<br />
und wenig hinterfragte<br />
Sicht von «Naturschutz».<br />
Dieser «kann aber nur bedeuten,<br />
die Natur so erhalten<br />
zu wollen, wie sie geschaffen<br />
ist (…)» und «Eingriffe<br />
rückgängig zu machen». Hier<br />
stellt sich die Frage, was denn<br />
58 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Herr Böhme unter der Natur,<br />
wie sie geschaffen wurde, versteht?<br />
(Geschaffen von wem?<br />
Ich hoffe doch, wir bleiben bei<br />
den wissenschaftlichen Facts<br />
und driften nicht ins Religiöse<br />
ab, wenn schon ökologisch argumentiert<br />
werden soll!): Die<br />
Wildnis der Nacheiszeit, praktisch<br />
frei von menschlichen<br />
Einflüssen? (Ich denke nicht,<br />
dass Herr Böhme meint, wir<br />
müssten unsere Umwelt soweit<br />
«rückgängig machen»…!).<br />
Oder die Kulturlandschaft,<br />
wie sie in Jahrtausenden der<br />
natürlichen Wechselwirkungen<br />
unter menschlicher Beeinflussung<br />
entstanden ist und<br />
die einer ständigen Dynamik<br />
unterworfen ist? (Nota bene:<br />
Auch «die Natur» hat nicht<br />
zum Ziel, Ist-Zustände zu erhalten!)?<br />
Das opportunistische Grauhörnchen<br />
hat – genau wie die<br />
Wanderratte, der Rotfuchs,<br />
das Kaninchen (um nur ein<br />
paar bekanntere Beispiele zu<br />
nennen!) – bloss eine evolutionäre<br />
Gelegenheit genutzt,<br />
als sie sich ihm bot. Dass der<br />
Mensch es wissentlich von einem<br />
Ort an den anderen Ort<br />
verpflanzt hat, interessiert «die<br />
Natur» nicht. Der Mensch,<br />
der schuld ist an der Einführung<br />
des Grauhörnchens in die<br />
Alte Welt, ist auch der einzige,<br />
der diesbezüglich eine Wertung<br />
vornimmt und nun, mittels<br />
Ausrottung des Grauhörnchens,<br />
Wiedergutmachung im<br />
Sinne einer Katharsis betreiben<br />
will (Katharsis = Reinigung<br />
des Gewissens – gerade<br />
bei der jagenden Zunft ein oftmals<br />
beobachtetes Phänomen,<br />
man denke nur an das beschönigende<br />
<strong>Jäger</strong>latein, z.B. «die<br />
Kugel antragen» statt «töten»<br />
usw. und, im besten Fall, die<br />
Demut vor dem geschossenen<br />
Wild)!<br />
Tierschützer setzen sich<br />
nicht nur für die Rechte und<br />
den Schutz einheimischer Tiere<br />
ein, sondern für alle Tiere,<br />
und für Individuen, nicht in<br />
erster Linie Populationen. In<br />
diesem Sinne ist das Unrecht,<br />
das dem einzelnen Grauhörnchen<br />
durch Abschuss oder Totschlag<br />
zugefügt wird, schwerer<br />
zu werten als dasjenige, das einem<br />
europäischen Eichhörnchen<br />
«virtuell» (durch Nicht-<br />
Geborenwerden, weil seine<br />
potenziellen Eltern dem Grauhörnchen<br />
im ökologischen<br />
Wettbewerb unterlagen) «zugefügt»<br />
wird. Für einen Tierschützer<br />
spielt es keine Rolle,<br />
ob ein europäisches oder<br />
amerikanisches Grauhörnchen<br />
erschlagen, vergiftet, erschossen<br />
wird. Daher ist es aus<br />
tierschützerischer Sicht nichts<br />
als konsequent, sich gegen<br />
die Verfolgung des Grauhörnchens<br />
in Europa einzusetzen.<br />
Natürlich bedauern auch Tierschützer<br />
das Verschwinden der<br />
einheimischen Art. Aber im<br />
Gegensatz zu vielen <strong>Jäger</strong>n,<br />
die offenbar «Natur» nur so<br />
lange schätzen und verstehen,<br />
wie sie in einem gewünschten,<br />
idealisierten «hehren Ist-<br />
Zustand» verharrt (man denke<br />
auch an das Beispiel: Natur<br />
mit oder ohne Wolf und Rolle<br />
des <strong>Jäger</strong>s?) nimmt der Tierschutz<br />
das ökologische «fait<br />
accompli» zur Kenntnis, dass<br />
das Grauhörnchen fortan zu<br />
Es wehrt sich Sara Wehrli<br />
gegen die systematische Bekämpfung<br />
ortsfremder Wildtierarten<br />
(Neozoen), welche<br />
angestammte Wildtiere gefährden.<br />
Dies im konkreten Fall des<br />
Grauhörnchens, das sich aus<br />
Süden in Richtung Schweiz<br />
ausbreitet und das einheimische<br />
Eichhörnchen bedrängen<br />
würde. Will man Frau Wehrli<br />
glauben, argumentiert sie,<br />
ökologisch-philosophisch sinnierend,<br />
aus einem gesunden<br />
Naturverständnis heraus.<br />
Zur Tötung von Wildtieren<br />
drängt sich hier eine kurze<br />
Analyse auf. Bekanntlich lehnen<br />
organisierte Tierschutzorganisationen<br />
generell die<br />
Tötung von Tieren ohne ver-<br />
unserer Fauna gehören wird –<br />
ebenso wie der Höckerschwan,<br />
der Trauerschwan oder der<br />
Waschbär. Schade um das europäische<br />
Eichhörnchen, sehr<br />
schade! Aber kein Grund, aufgrund<br />
«rassistischer» Motive<br />
einer anderen Art den Garaus<br />
machen zu wollen! (Wie<br />
übrigens im selben Magazin<br />
an anderer Stelle – nämlich<br />
zur Polemik um den Trauerschwan<br />
– ebenfalls geschrieben<br />
steht)!<br />
Zum Schluss: Um nochmals<br />
mit Herrn Böhmes Worten<br />
zu sprechen: «(…) konnte<br />
hier aufgezeigt werden, dass<br />
dieses kleine Tier (…) wie nur<br />
ganz wenige andere im Bewusstsein<br />
nahezu aller Menschen<br />
(…) von Kindheit an<br />
einen besonderen Platz hat –<br />
der niemals von einer fremden<br />
Art (…) eingenommen werden<br />
könnte».<br />
Wirklich?<br />
Wer sagt uns denn, dass<br />
schon in ein paar Generationen<br />
nicht das Grauhörnchen<br />
diesen Platz übernommen hat?<br />
Hübsch und niedlich ist es allemal<br />
auch! Die Kinder werden<br />
es mögen!<br />
Sara Wehrli, Liestal<br />
Soll die Schweiz Disney-Wildnis sein?<br />
nünftigen Grund ab. Dies aus<br />
ihrer Einzeltier-zentrierten Optik<br />
heraus, losgelöst von dynamischen<br />
Prozessen auf Ebene<br />
der verschiedenen Wildpopulationen<br />
und der menschlichen<br />
Interessen in der Natur. Was ist<br />
aber ein vernünftiger Grund?<br />
Dies variiert je nach Ausprägung<br />
der Organisation. Moderate<br />
Organisationen, wie der<br />
<strong>Schweizer</strong> Tierschutz, befürworten<br />
beispielsweise die Tötung<br />
von überzähligen Zootieren,<br />
sofern sich die Tierparks<br />
grundsätzlich Gedanken über<br />
den Umgang mit dem Nachwuchs<br />
machen (JagdSchweiz<br />
berichtete darüber am 24. Juli<br />
2010). Extremere Organisationen<br />
bekämpfen hingegen
grundsätzlich die Tötung von<br />
Wildtieren wegen Platzmangels<br />
(in Zoos) oder ohne nachweisbar<br />
ökologische Gründe (in der<br />
freien Wildbahn). Selbst der<br />
<strong>Schweizer</strong> Vogelschutz nimmt<br />
eine eher extreme Position in<br />
Bezug auf die Tötung von freilebenden<br />
Vögeln ein; diese<br />
Schutzorganisation lehnt, im<br />
Grunde genommen, die Jagd<br />
auf sämtliche Vogelarten ab,<br />
aus einer Ideologie heraus. Radikale<br />
Gruppen, wie etwa Wildtierschutz<br />
Schweiz, gehen noch<br />
weiter. Tier-Rechtler und Veganer,<br />
von denen in der Schweiz<br />
eine Handvoll leben, fordern<br />
allen Ernstes ein Verbot sämtlicher<br />
Tiertötungen und aller<br />
Tierausbeutungen (Stichwort<br />
«Leichenfresser»). Damit ist<br />
die Extremposition aller Meinungen<br />
in unserer Gesellschaft<br />
erreicht.<br />
Und wo befindet sich Frau<br />
Wehrli mit ihrer Grauhörnchen-Position?<br />
Schon eher in<br />
Richtung radikaler Tierschutz.<br />
Ökologische Desaster einfach<br />
als «fait accompli» hinzunehmen<br />
zeugt zwar von beträchtlicher<br />
Reflexionstiefe, gleichzeitig<br />
aber auch von grosser<br />
Weltfremdheit. Eine Schweiz<br />
voller Grauhörnchen, welch<br />
eine Freude für die Disney-<br />
Gesellschaft! Wollen wir, zur<br />
vollkommenen inneren Befriedigung,<br />
auch noch Bambis einführen?<br />
Bei dieser Art handelt<br />
es sich um den nordamerikanischen<br />
Weisswedelhirsch, nicht<br />
um unser einheimisches Reh.<br />
Aber dies dürfte Frau Wehrli<br />
ziemlich egal sein.<br />
Bei der Berechtigung für<br />
das Töten von Wildtieren in<br />
der heutigen Gesellschaft<br />
spielen ethische Überlegungen<br />
eine Ausschlag gebende Rolle.<br />
Gerade auf dieser ethischen<br />
Ebene bewegt sich die Positionierung<br />
von JagdSchweiz<br />
zur modernen Jagd und damit<br />
zum Töten von Wildtieren. Die<br />
Tötung von Tieren wirft vielschichtige<br />
Probleme rechtlicher<br />
und ethischer Natur auf.<br />
Jagdorganisationen und Behörden<br />
sind laufend mit der<br />
Frage nach der Zulässigkeit<br />
der Tötung von Wildtieren<br />
konfrontiert.<br />
Wildtierbestände regulieren<br />
sich – auch in unserer<br />
Kulturlandschaft – von selber.<br />
Diese Selbstregulierung<br />
bringt jedoch Massensterben<br />
und Seuchenzüge mit sich. In<br />
der heutigen, weitgehend von<br />
Menschen bestimmten und<br />
gestalteten Umwelt, wäre es<br />
deshalb zynisch und verantwortungslos,<br />
die Wildbestände<br />
sich selber zu überlassen.<br />
Überhöhte Tieransammlungen<br />
verursachen Schäden an Wald<br />
und Kulturen sowie häufig Unfälle<br />
mit Fahrzeugen und Menschen.<br />
Wildtiere dringen in<br />
Agglomerationen und Städte<br />
ein. <strong>Jäger</strong> können die Wildtierpopulationen<br />
auch in stadtnahen<br />
Gebieten fein abgestimmt<br />
regulieren.<br />
Wichtiger als das einzelne<br />
Wildtier ist der gesunde Artbestand:Geschlechterverhältnis,<br />
ausgewogene Alters- und<br />
Sozialstruktur, angepasste Lebensräume,<br />
Bewegungsfreiheit<br />
und Rückzugsgebiete zählen<br />
mehr als das Leben des Individuums.<br />
Unabhängig davon begeg-<br />
nen <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> dem Einzeltier<br />
mit grossem Respekt.<br />
Sie stören und quälen Wildtiere<br />
nicht und sie achten darauf,<br />
Wild mit unmittelbar tötendem<br />
Schuss zu erlegen. Mit<br />
dem Erlegen von kranken oder<br />
verletzten Wildtieren mindern<br />
<strong>Jäger</strong> und Wildhüter Tierleid.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> lehnen die<br />
Anwendung von tierquälerischen<br />
Methoden grundsätzlich<br />
ab. In diesem, zwischen Tier-<br />
Antwort zum Leserbrief<br />
von Frau Sara Wehrli, Liestal<br />
Es ist Frau Wehrli – ausser<br />
meinem richtigen Vornamen –<br />
offenbar auch entgangen, dass<br />
der Artikel allein aus natur-<br />
und kulturhistorischer Sichtweise<br />
geschrieben ist. Wenn<br />
diese sachliche und von jeder<br />
Ideologie freie Sichtweise<br />
ganz oder zum Teil mit<br />
den Argumenten der «jagenden<br />
Zunft» – der ich im Übrigen,<br />
was Frau Wehrli überraschen<br />
mag, gar nicht angehöre<br />
– übereinstimmt, spricht dies<br />
für sich – und für das historisch<br />
gewachsene Naturverständnis<br />
der weitaus meisten<br />
<strong>Jäger</strong>…<br />
Eine ökologische und auch<br />
noch philosophische Sicht<br />
kann ich in den Ausführungen<br />
von Frau Wehrli nicht erblicken<br />
– wobei ich zugegebenermassen<br />
in beiden Fakultäten<br />
nur über Grundkenntnisse<br />
verfüge. Vielleicht sollen ja<br />
ihre ideenreichen Ausführungen<br />
zur «Katharsis» (die<br />
Sorgt für Diskussionen: Muss das Eichhörnchen vor dem möglichen Einwanderer Grauhörnchen (rechts) geschützt<br />
werden?<br />
wohl, Nutzerinteressen, Arten-<br />
und Naturerhaltung sowie<br />
Sachzwängen angesiedelten<br />
Spannungsfeld ist der <strong>Jäger</strong><br />
gefordert, Entscheidungen zu<br />
treffen, die rational nachvollziehbar,<br />
ethisch ausgewogen<br />
und nicht zuletzt auch rechtmässig<br />
sind.<br />
Marco Giacometti,<br />
Geschäftsführer von<br />
JagdSchweiz<br />
sie für die gewöhnlich barbarisch-bildungsfernen<br />
<strong>Jäger</strong> im<br />
Klammerzusatz natürlich erst<br />
einmal erläutern muss), zum<br />
«<strong>Jäger</strong>latein» – das sie hier allerdings<br />
begrifflich mit der <strong>Jäger</strong>sprache<br />
verwechselt – und<br />
zum «virtuell zugefügten Unrecht»<br />
der wegen Verdrängung<br />
ihrer Elterntiere nie geborenen<br />
Eichhörnchen philosophischer<br />
Art sein. Für mich ist das alles<br />
nur ideologisch verbrämter<br />
Unsinn fern allen Einfühlungsvermögens<br />
in die Natur<br />
und ihre Geschöpfe, gepaart<br />
mit einem geradezu greifbaren<br />
Zynismus – eine Lebensanschauung<br />
übrigens, die sich<br />
von der griechisch-philosophischen<br />
Schule der Kyniker ableitet<br />
(vielleicht war das ja so<br />
gemeint).<br />
Ich sehe also vielmehr nur,<br />
dass die Schreiberin hier mit<br />
dem «Tunnelblick» oder der,<br />
wie Herr Giacometti so treffend<br />
schreibt, «Einzeltierzentrierten<br />
Optik» der abseits<br />
jeglichen gewachsenen Naturverständnisses<br />
agierenden<br />
Tierschützer argumentiert.<br />
Ich nehme ja mit Freude zur<br />
Kenntnis, dass «nicht wenige<br />
Tierschützer sich auch als Naturschützer»<br />
verstehen, kann<br />
aber die nach dieser Darstellung<br />
offenbar in grosser Zahl<br />
vorhandenen Tierschützer, die<br />
sich dann wohl ausdrücklich<br />
nicht auch als Naturschützer<br />
verstehen, nach wie vor nicht<br />
als «Schützer» – von was auch<br />
immer – überhaupt akzeptieren.<br />
Wer sich beim Wildtierschutz<br />
nur für Individuen und<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 59<br />
Leser schreiben
Leser schreiben<br />
nicht für Populationen einsetzt<br />
und massive menschliche (!)<br />
Eingriffe in die schützenswerte<br />
und schutzbedürftige Natur<br />
als Schaffung einer «evolutionären<br />
(?) Gelegenheit» wertet<br />
und als «ökologisches fait accompli»<br />
lediglich zur Kenntnis<br />
nimmt, sollte einmal innehalten<br />
und sich fragen, was er<br />
(oder sie) noch schützen will.<br />
Leute wie Frau Wehrli müssen<br />
ja dann wohl auch gegen jeglicheRenaturierungsmassnahmen<br />
in der Landschaft und vor<br />
allem gegen die in aller Welt<br />
laufenden Programme und<br />
Aktionen zur Wiedereinbürgerung<br />
ausgestorbener und zur<br />
Erhaltung bedrohter Wildarten<br />
sein, denn auch diese rütteln<br />
an den «vollendeten Tatsachen»<br />
und wären demnach<br />
60 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
folgerichtig als armselige Versuche<br />
einer «Katharsis» anzusehen.<br />
Und spätestens hier<br />
«beisst sich doch die Katze in<br />
den Schwanz» …<br />
Gelegentlich über Sinn und<br />
Unsinn der eigenen Standpunkte<br />
nachzudenken wäre<br />
jedenfalls zweckmässiger als<br />
Menschen, seien sie nun <strong>Jäger</strong><br />
oder auch nicht, die das alles<br />
eben – aus einem zweifelsfrei<br />
umfassenderen Blickwinkel<br />
– völlig anders sehen und für<br />
die Erhaltung und erforderlichenfalls<br />
auch Wiederherstellung<br />
der natürlichen Umwelt<br />
in der Kulturlandschaft plädieren,<br />
«rassistische Motive» zu<br />
unterstellen und sie damit persönlich<br />
zu beleidigen…<br />
Klaus Böhme<br />
Ausland-<strong>Jäger</strong><br />
seid auf der Hut!<br />
Wie es Ungarn- oder allgemein<br />
Auslandjäger/innen gehen<br />
kann, die einem Scharlatan<br />
auf den Leim kriechen,<br />
mag folgender Beitrag zur vermehrten<br />
Vorsicht aufzeigen.<br />
Der Anfang der Geschichte<br />
ist so bekannt, wie er alt ist.<br />
Da kennt doch einer einen,<br />
der, so erzählt man, «bärige»<br />
Abschüsse in Ungarn vermittelt<br />
und dies notabene zu einem<br />
im Vergleich zu andern<br />
Anbietern wesentlich günstigeren<br />
Preis. Das Gewicht der<br />
Hirschtrophäen, so erzählt dieser<br />
Taugenichts, werde so abgerechnet,<br />
dass das nächsttiefere<br />
Kilogrammgewicht zählt.<br />
Spricht der Berufsjäger einen<br />
schwereren Hirsch zu tief an,<br />
wird selbstverständlich das<br />
tiefere Gewicht bezahlt. Und<br />
dann gewährt er noch gute<br />
Prozente auf die in der Liste<br />
des Veranstalters aufgeführten<br />
Preise. Wenn das kein verlockendes<br />
Angebot ist, dachten<br />
einige <strong>Jäger</strong>freunde, wer<br />
da nicht zugreift, bestraft sich<br />
selber. Der Jagdvermittler,<br />
nennen wir ihn der Einfachheit<br />
halber Mathäus, verlangt<br />
nicht weniger als 5000 Euro<br />
als Vo rauszahlung, die er dem<br />
ungarischen Veranstalter überweisen<br />
will. Gesagt, getan, die<br />
acht <strong>Jäger</strong> freuen sich auf einige<br />
schöne Jagdtage, eine gewaltige<br />
Hirschbrunft und auf<br />
gute Abschüsse und dies, das<br />
versteht sich von selbst, auf die<br />
versprochenen tieferen Preise.<br />
So fuhren sie denn frohgemut<br />
ins Ungarnland und trafen in<br />
der Nähe der Stadt Siofok den<br />
Wunderburschen Mathäus, der<br />
sie auch sicher zum Jagdhaus<br />
brachte. Unterkunft und Verpflegung<br />
passten, die Organisation<br />
der Jagd war überzeugend.<br />
ser beteuerte, dieses vor einigen<br />
Tagen überwiesen zu haben.<br />
Laszlo wusste von nichts,<br />
hatte die Anzahlung für Unterkunft<br />
und Verpflegung in seiner<br />
Hand und wollte damit den<br />
bereits erlegten Hirsch bezahlt<br />
haben. Dies auch, weil Mathäus<br />
bei ihm noch mit einem vor<br />
zwei Wochen erlegten Hirsch<br />
in der Kreide stand. Für die<br />
<strong>Jäger</strong> hiess das: Jagd vorbei!<br />
Mathäus verliess fast Kopf<br />
über Hals die emotionsgeladene<br />
Diskussionsrunde mit dem<br />
Versprechen, das Geld zu beschaffen.<br />
Dies war am Samstag,<br />
am Mittwoch war er noch<br />
nicht zurück, ab und zu gab er<br />
telefonisch immer wieder andere<br />
Rückkehrzeiten durch,<br />
selbstverständlich mit dem anbezahlten<br />
Betrag.<br />
Ein Vertrag auf guter Basis<br />
Den <strong>Jäger</strong>n blieb nichts anderes<br />
übrig, als mit Laszlo einen<br />
Vertrag auszuhandeln oder<br />
dann nach Hause zu fahren. So<br />
viel sei noch angefügt, die Reviere<br />
waren wildreich, gut gepflegt<br />
und verhiessen einen<br />
guten Jagderfolg. Alle kamen<br />
schlussendlich zu einem guten<br />
Abschuss und erlebten wunderbare<br />
Jagdtage. Neben dem<br />
Ärger bleiben aber noch 5000<br />
Euro auf der Strecke und ein<br />
fades Andenken an den geschliffenen<br />
Gauner Mathäus.<br />
Aber was ein echter <strong>Jäger</strong><br />
ist lässt sich nicht unterkriegen,<br />
hofft auf den Rückfluss<br />
des anbezahlten Betrages und<br />
freut sich an seinen ganz persönlich<br />
erlebten Ansitz- und<br />
Pirschjagden in einem wunderbaren<br />
Revier. Ich schreibe<br />
diesen Bericht, um alle zukünftigen<br />
Auslandjäger vor<br />
der Sorte Mathäus zu warnen.<br />
Wer keinen Ärger will,<br />
bucht bei seriösen Anbietern.<br />
Die Mathäusgeschichte wird<br />
eventuell noch das Gericht beschäftigen.<br />
Wir werden wieder<br />
in Ungarn jagen und bei einem<br />
Glas Rotwein über Mathäus<br />
und unsere Leichtgläubigkeit<br />
den Kopf schütteln. Und wenn<br />
es noch so viele Mathäus gibt,<br />
die Freude an der Jagd lassen<br />
wir uns nicht nehmen.<br />
Und die Moral von der<br />
Geschichte:<br />
Keine Jagdvermittlung ohne<br />
seriöse Referenzen, ein in allen<br />
Teilen sattelfester Vertrag,<br />
keine Vorauszahlungen ohne<br />
Quittung, die Abschüsse bezahlen,<br />
wenn alle im Vertrag<br />
festgelegten Bedingungen erfüllt<br />
sind !<br />
Werner Grond<br />
Der erste Hirsch lag<br />
Und dann kam die grosse<br />
Überraschung. Helmut erlegte<br />
den ersten Hirsch gleich beim<br />
ersten Ansitz, ein alter Kapitaler<br />
mit einem Trophäengewicht<br />
von 9,2 Kilogramm.<br />
Gross war die Freude unter<br />
den Kollegen. Vorgängig der<br />
Jagd musste jeder Teilnehmer<br />
500 Euro für Unterkunft und<br />
Verpflegung deponieren. Nach<br />
dem ersten Abschuss wurde<br />
der Veranstalter, nennen wir<br />
ihn Laszlo, aktiv. Von Mathäus<br />
hatte er bis anhin noch kein<br />
Geld erhalten, obwohl die- Nicht immer verlaufen Jagdreisen zur Zufriedenheit des Gastes.
«Es löste sich<br />
ein Schuss...»<br />
Es löste sich ein Schuss und<br />
verletzte... Schon immer habe<br />
ich mich daran gestört, wenn<br />
ich in einer Zeitung oder einer<br />
Zeitschrift einen Bericht lesen<br />
musste, der diesen Satz enthielt.<br />
Es ist möglich, dass sich aus einer<br />
Schusswaffe ein Schuss lösen<br />
kann, dazu muss jedoch<br />
folgende grobfahrlässige Handlung<br />
ausgeführt werden.<br />
Beispiel: Wenn eine geladene,<br />
gespannte, entsicherte<br />
und gestochene Waffe mit dem<br />
Schaft auf den Boden geknallt<br />
oder an einen harten Gegenstand<br />
geschlagen wird, kann<br />
sich durch die Erschütterung<br />
ein Schuss lösen. (Der Abzugwiderstand<br />
beträgt jetzt nur<br />
mehr wenige Gramm.)<br />
Bei den restlichen 99,9% aller<br />
Fälle, bei denen sich aus einer<br />
intakten Waffe ein Schuss<br />
löste, wurde dieser ausgelöst<br />
durch den Druck eines Fingers<br />
oder eines Gegenstandes<br />
auf den Abzug der Waffe!<br />
Schlagzeile im Blick: «<strong>Jäger</strong><br />
wurde erschossen aufgefunden,<br />
weil sich aus seiner Waffe ein<br />
Schuss löste!» Auf weitere Einzelheiten<br />
wird im Bericht nicht<br />
eingegangen, wohl weil der<br />
Verfasser von Waffen nichts<br />
versteht. Lediglich wird noch<br />
auf das Alter des <strong>Jäger</strong>s hingewiesen.<br />
Der <strong>Jäger</strong> war 68-jährig.<br />
Einem Pensionierten wird<br />
schon eher zugetraut, dass er<br />
gerade dann den Abzug seiner<br />
Waffe betätigt, wenn deren<br />
Lauf auf seinen Bauch zeigt.<br />
Der Fall ereignete sich nämlich<br />
so: Der <strong>Jäger</strong> sichtete offenbar<br />
Wild, kam jedoch nicht<br />
zum Schuss und schlich dem<br />
Wild nach. Dabei zog er den geladenen,<br />
gespannten und entsicherten<br />
Stutzer hinter sich her.<br />
Eine Alpenrosenstaude verfing<br />
sich vor dem Abzug der Waffe<br />
und löste so den Schuss aus.<br />
Tragisch, doch das Ganze<br />
hat nichts mit gefährlichen<br />
Schusswaffen zu tun. Die breite<br />
Bevölkerung, die wenig oder<br />
nichts von Schusswaffen versteht,<br />
muss so zur Ansicht gelangen,<br />
dass eine Schusswaffe<br />
ein gefährliches Instrument<br />
ist, bei dem sich plötzlich und<br />
ohne etwas dazu beizutragen,<br />
ein Schuss löst. Letztes Jahr<br />
las ich in einem Zeitungsbericht<br />
sogar, dass ein Mann einen<br />
Revolver in der Hand hielt<br />
und kurz darauf mit der Pistole<br />
schoss! Solch irreführende,<br />
unrichtige Berichte schaden<br />
uns <strong>Jäger</strong>n und Sportschützen.<br />
Das trägt dazu bei, dass vom<br />
Durchschnittsbürger Schusswaffen<br />
als etwas Gefährliches<br />
angesehen und deshalb immer<br />
mehr abgelehnt und in die Verschrottung<br />
gewünscht werden.<br />
Waffenverschrottung ist eine<br />
vom Bund unterstützte und<br />
deshalb legale Art, wertvolles<br />
Kulturgut zu vernichten!<br />
Meine Bitte an alle, die<br />
solche Berichte für Zeitungen<br />
und Zeitschriften verfassen:<br />
Wenn sich solch ein tragischer<br />
Fall ereignet, bei dem<br />
Personen durch Schusswaffen<br />
verletzt oder sogar getötet<br />
werden, müsste eine Berichterstattung<br />
viel präziser erfolgen.<br />
Es wäre dem Ansehen<br />
von uns <strong>Jäger</strong>n, Sportschützen<br />
und auch aller Büchsenmacher<br />
schon dienlicher, wenn<br />
sich mit einem solchen Bericht<br />
eher eine Person befasst,<br />
die etwas von Schusswaffen<br />
versteht. Dann wäre auch dem<br />
Laien klar, dass sich aus einer<br />
Schusswaffe nicht einfach ein<br />
Schuss löst, sondern dass dieser<br />
ausgelöst wurde.<br />
Georg Tscharner, Scheid<br />
Fehlschuss? Warum denn<br />
in die Ferne schweifen...?<br />
Unter Missliebiges und Negatives<br />
wird im «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» Nr. 8/2010 von P.B. im<br />
«Fehlschuss» vermerkt, dass<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> in Österreich<br />
höhere Jagdpachtgebühren<br />
bezahlen als Österreicher<br />
und andere EU-Jagdkameraden.<br />
Warum denn in die Ferne<br />
schweifen, wenn … Rechtsgleichheit,<br />
Selbstschutz oder<br />
Hundehalter<br />
wehrt Euch endlich!<br />
In der Herbstsession des<br />
Nationalrates wurde u.a. auch<br />
über das Hundegesetz beraten.<br />
Das Erschreckende daran war,<br />
dass es den Kantonen überlassen<br />
werden solle, wie sie das<br />
bestehende Hundegesetz z.B.<br />
verschärfen wollen.<br />
Es kann doch nicht sein,<br />
dass wiederum 26 Einzelregelungen<br />
es uns Hundehaltern<br />
unmöglich machen, den<br />
Durchblick zu bewahren. Im<br />
einen Kanton ist die Rasse als<br />
Kampfhund eingestuft; in einem<br />
anderen wird jene Rasse<br />
verunglimpft. Hier gilt ein<br />
Leinenzwang, dort muss sogar<br />
ein Maulkorb getragen werden.<br />
Haltebewilligungen werden<br />
nach Lust und Laune gefordert.<br />
Soll dies Wirklichkeit<br />
werden?<br />
Das Gesetz schreibt vor,<br />
dass Ersthundeführer den<br />
theo retischen SKN absolvieren<br />
müssen, bevor sie einen<br />
Hund erwerben dürfen. Den<br />
Züchtern und den Vermehrern<br />
wird aber nicht aufgetragen,<br />
die Einhaltung dieses Gesetzes<br />
zu kontrollieren. Dies mit<br />
der Begründung, es seien keine<br />
Amtspersonen.<br />
Nun, ich bin auch keine<br />
Amtsperson. Ich betreibe mit<br />
meiner Frau zusammen einen<br />
Laden und führe Artikel, die<br />
z.B. Altersbeschränkungen unterworfen<br />
sind. Also muss ich<br />
Ausweise kontrollieren. Aber<br />
im Hundewesen soll dies nicht<br />
Angebot und Nachfrage in der<br />
Schweiz spielen?<br />
So im Vergleich der Jagdgebühren<br />
für den Abschuss von<br />
zwei Gämsen im Kanton Bern<br />
für Berner <strong>Jäger</strong> und ausserkantonale<br />
Jagdkameraden: Basisgebühr<br />
100.– (300.–), zwei<br />
Gämsen 400.– (1200.–), Hegebeitrag<br />
40.– (200.–), Wildschaden<br />
150.– (150.–).Total<br />
möglich sein. Da frage ich<br />
mich, was denn ein solches<br />
Gesetz soll?<br />
Dabei wäre eigentlich alles<br />
ganz einfach. Wir Hundebesitzer<br />
besässen eine gewaltige<br />
Stimme, wenn wir uns gemeinsam<br />
Gehör verschafften. Wir<br />
könnten die Regierung zwingen,<br />
endlich ein schweizweit<br />
einheitliches Hundegesetz zu<br />
verabschieden. Männiglich<br />
klagt, dass jeder Kanton ein<br />
eigenes Schulgesetz, ein eigenes<br />
Polizeigesetz, ein eigenes<br />
Wirtshausgesetz unterhält,<br />
um nur drei Beispiele<br />
zu nennen. Es stehen Wahlen<br />
vor der Türe; nützen wir die<br />
Gunst der Stunde und erheben<br />
wir endlich unsere Stimme.<br />
Laut Schätzungen sollen<br />
in der Schweiz ungefähr<br />
420 000 Hunde leben. Ich denke,<br />
dass die Zahl der Hundebesitzer<br />
sich gut und gern in der<br />
Gegend von 400 000 bewegen<br />
müsste. Die Wintersession soll<br />
nicht ungenützt verstreichen.<br />
Decken wir die Nationalräte<br />
mit E-Mails ein. Jeder Hundebesitzer<br />
hat eine Stimme! Einfacher<br />
geht’s nimmer!<br />
René Picard,<br />
Hunde- und SKN-Trainer,<br />
Frick/Erlinsbach<br />
für Berner <strong>Jäger</strong> CHF 690.–.<br />
Total für ausserkantonale <strong>Jäger</strong><br />
CHF 1850.–.<br />
Es ist mir wichtig zu vermerken,<br />
dass ich weder die<br />
Österreicher noch die Berner<br />
Jagdpacht-Gebührenpolitik als<br />
Fehlschuss bezeichne.<br />
René Reinert, Gunzwil<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 61<br />
Leser schreiben
Jagdgeschichten<br />
DER «BRAVE»<br />
Grosse Freude herrschte,<br />
um es mit Adolf Ogi auszudrücken,<br />
als ich im vergangenen<br />
Frühjahr an der Generalversammlung<br />
der Diana Westlich<br />
Raron bei der Steinbockauslosung<br />
zum Handkuss kam. Es<br />
hatte mich wirklich glatt vom<br />
Hocker gerissen, als ich einen<br />
7½- bis 9½-jährigen Bock zu-<br />
62 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
VOM PRAG-BODEN<br />
gelost erhielt. Den einzigen<br />
wohlgemerkt, der für die Diana<br />
Westlich Raron vorgesehen<br />
war.<br />
An einem wunderschönen<br />
Samstagnachmittag Ende August<br />
ging ich schliesslich auf<br />
die Pirsch. Walter Amacker,<br />
der zuständige Wildhüter, hatte<br />
mir vorgängig ein Gebiet<br />
Freuten sich über das schöne Jagderlebnis (vl): Emanuel Imboden, Roman<br />
Kalbermatter, Daniela Freiburghaus und Jörg Kalbermatter. Übrigens: der<br />
«Brave» war genau jener Steinbock, der eine kleine Verletzung am Hinterlauf<br />
hatte.<br />
hoch oberhalb der Gemeinde<br />
Niedergesteln erklärt, wo<br />
sich ständig drei Böcke in diesem<br />
Alter aufhielten. Zusammen<br />
mit meinen Jagdhelfern<br />
zog ich mit grosser Spannung<br />
hinauf zum Prag-Boden, jenes<br />
vom Wildhüter bezeichnete<br />
Gebiet. Die Vorfreude kannte<br />
keine Grenzen.<br />
Es zog ein laues Lüftchen<br />
auf, was den strengen Aufstieg<br />
sehr angenehm gestaltete. Mit<br />
meinem Bruder Jörg, auch er<br />
ein passionierter Weidmann,<br />
pirschte ich durch das Gehölz.<br />
Keine zehn Minuten später erblickten<br />
wir tatsächlich zwei<br />
mittelalte Steinböcke auf einer<br />
Lichtung in rund achtzig<br />
Metern Entfernung. Der Wildhüter<br />
hatte mich vorher darauf<br />
aufmerksam gemacht, dass eines<br />
der Tiere eine kleine Verletzung<br />
am Hinterlauf aufweise,<br />
die es sich wahrscheinlich<br />
bei einem Steinschlag zugezogen<br />
hatte. Wenn möglich sollte<br />
ich dieses Tier von seinem<br />
Leiden erlösen, da nicht auszuschliessen<br />
sei, dass sich die<br />
kleine Verletzung noch entzünden<br />
würde.<br />
Die beiden Böcke standen<br />
nun in ihrer ganzen Pracht<br />
vor uns. Ich legte mich hin<br />
und sprach die beiden Böcke<br />
an. Von einer Verletzung war<br />
nichts zu sehen. Als ich aber<br />
sicher war, dass einer das entsprechende<br />
Alter hatte, lud ich<br />
meine Waffe und zielte. Ruhig<br />
drückte ich den Abzug durch,<br />
der Schuss fand punktgenau<br />
sein Ziel. Durch das Zielfernrohr<br />
konnte ich das Tier im<br />
Schuss brechen sehen.<br />
Uns hielt nun nichts mehr<br />
auf unseren Plätzen, sofort<br />
gingen wir rüber zum Steinbock.<br />
Es war ein 7½ Jahre alter<br />
stattlicher Bock. Unsere<br />
Freude war grenzenlos.<br />
Nun galt es, Rotarbeit zu<br />
leisten. Wir mussten uns beeilen,<br />
denn wir hatten noch<br />
einen langen und beschwerlichen<br />
Transportweg vor uns<br />
und es dämmerte schon allmählich.<br />
Nach zweieinhalb<br />
mühseligen Stunden erreichten<br />
wir die Strasse, wo wir von<br />
meinen Eltern bereits erwartet<br />
wurden.<br />
Jetzt galt es, den «Braven»<br />
dem Wildhüter vorzuzeigen.<br />
Ein wunderbarer abenteuerlicher<br />
Jagdtag neigte sich seinem<br />
Ende zu. An dieser Stelle<br />
meinen vier Jagdhelfern<br />
Daniela, Emanuel, Raban und<br />
Jörg ein herzliches «Vergält’s<br />
Gott».<br />
Mit weidmännischen Grüssen<br />
Roman Kalbermatter,<br />
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Bund und Kantone<br />
Wolfsdebatte:<br />
Ehrliche Argumentationslinie setzt sich durch<br />
Der Nationalrat sprach sich<br />
Ende September dafür aus,<br />
den Schutz des Wolfes zu lockern.<br />
Er hat eine Mo tion<br />
an den Bundesrat überwiesen,<br />
die verlangt, dass Grossraubtiere<br />
in Zukunft wieder<br />
gejagt werden dürfen. Damit<br />
entschied sich die grosse<br />
Kammer für einen modernen<br />
Ansatz im Umgang mit Wildtieren:<br />
in der <strong>Schweizer</strong>ischen<br />
Kulturlandschaft wird auch<br />
im Umgang mit Grossraubtieren<br />
ein Gleichgewicht zwischen<br />
Schutz und Nutzung angestrebt.<br />
Das ist der richtige<br />
Weg. JagdSchweiz begrüsst<br />
die Entscheide des Nationalrates.<br />
Es geht nicht um die Ausrottung<br />
von Grossraubtieren,<br />
sondern um ein ausgewogenes<br />
Nebeneinander aller Tierarten<br />
und aller Nutzungsansprüche<br />
in unserem Land. Es sollen<br />
Instrumente bereitgestellt<br />
werden, die es ermöglichen,<br />
die heutigen wie die künftigen<br />
Probleme zu lösen.<br />
«Der Wolf ist gemäss IUCN<br />
eine gefährdete Art», so Nationalrätin<br />
Tiana Angelina Moser<br />
(glp, ZH) in der heutigen<br />
Na tionalratsdebatte über<br />
die Grossraubtiere. Und Moser<br />
weiter: «In Italien läuft<br />
die Koexistenz mit dem Wolf<br />
problemlos ab». Nationalrätin<br />
Franziska Teuscher (GB, BE)<br />
führte aus: «Es sind keine Fälle<br />
von Tötungen von Menschen<br />
durch den Wolf bekannt». All<br />
diese Aussagen sind nachweislich<br />
falsch, ebenso wie die tendenziösen<br />
Umfragen der Umweltorganisationen<br />
zu diesem<br />
Thema, welche die <strong>Schweizer</strong><br />
Bevölkerung in die Irre führen.<br />
Der Nationalrat nahm jetzt<br />
drei Motionen an, die eine<br />
Änderung der eidgenössischen<br />
Jagdverordnung verlangen,<br />
damit den Kantonen die<br />
Kompetenz eingeräumt wird,<br />
mit Zustimmung des Bundesamtes<br />
für Umwelt die Bestände<br />
geschützter Tierarten zu<br />
64 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
regulieren, wenn diese ihren<br />
Lebensraum beeinträchtigen,<br />
die Artenvielfalt gefährden,<br />
grosse Schäden an Haus- und<br />
Nutztieren verursachen oder<br />
eine angemessene jagdliche<br />
Nutzung des Wildbestandes<br />
verunmöglichen. In fragmentierten<br />
Lebensräumen sind<br />
Grossraubtiere im Vorteil gegenüber<br />
ihren wilden Beutetieren.<br />
Ein Ausgleich ist, auch<br />
mit Abschüssen, also nötig.<br />
Der Nationalrat nahm auch<br />
CH<br />
Am Samstag, 2. Oktober<br />
2010, hat das höchste Jagdhornbläsertreffen<br />
des Alpenraums<br />
auf dem Jungfraujoch –<br />
Top of Europe stattgefunden.<br />
264 Jagdhornbläser formierten<br />
sich auf dem Aletschgletscher<br />
und spielten auf 3454 Metern<br />
über Meer gemeinsam Jagdmusik.<br />
Sieben Gruppen reisten aus<br />
Deutschland an, 19 Gruppen<br />
kamen aus der Schweiz. Besonders<br />
auffallend waren die<br />
die vom Ständerat überwiesene<br />
Motion von Jean-René<br />
Fournier (CVP, VS) an. Diese<br />
beantragt vom Bundesrat, eine<br />
Änderung der Berner Konvention<br />
zu veranlassen, die es<br />
der Schweiz ermöglicht, Vorbehalte<br />
zu seiner ursprünglichen<br />
Verpfl ichtung anzubringen.<br />
Dringt der Bundesrat mit<br />
dieser Änderung der Berner<br />
Konvention durch, soll er einen<br />
neuen Vorbehalt anbringen,<br />
wonach der Wolf in der<br />
Schweiz unter gewissen Umständen<br />
gejagt werden darf.<br />
Bleibt hingegen die Konvention<br />
unverändert, soll der Bundesrat<br />
sie kündigen, damit er<br />
bei einer neuen Ratifi kation<br />
Vorbehalte anbringen kann.<br />
«Die Rückstufung des Schutzstatus<br />
des Wolfes in der Berner<br />
Konvention ist ein Entscheid<br />
mit weitreichenden, positiven<br />
Folgen», so Marco Giacometti<br />
von JagdSchweiz. «Die <strong>Jäger</strong><br />
sind keine Wolfhasser», so<br />
Giacometti weiter, «sie setzen<br />
sich für alle Wildtiere ein, was<br />
in unserer Kulturlandschaft<br />
eine Regulierung erfordert».<br />
Keine Chance im Nationalrat<br />
hatten Motionen, die eine<br />
Aufblähung des Herdenschutzes<br />
zum Ziel hatten. Damit bestätigte<br />
der Nationalrat einen<br />
bereits im Jahr 2003 gefällten<br />
Entscheid, die Anwesenheit<br />
des Wolfes in der Schweiz<br />
dürfe keine unzumutbaren Zustände<br />
für die Tierhalter im<br />
Berggebiet zur Folge haben.<br />
JagdSchweiz<br />
264 Jagdhornbläser<br />
auf dem Aletschgletscher<br />
Jagdhornbläser Leseni Rogist<br />
aus Slowenien, die ihre kunstvollen<br />
und aus Holz angefertigten<br />
Jagdhörner präsentierten.<br />
Alle Gruppen erhielten ein<br />
Zertifi kat, das ihnen die Teilnahme<br />
am höchsten Jagdhornbläsertreffen<br />
des Alpenraums<br />
bestätigt.<br />
Neben den Jaghornbläsern<br />
in ihren dunkelgrünen Kleidern<br />
sorgten auch Fahnenschwinger<br />
und Alphornbläser für ein buntes<br />
Bild auf dem ewigen Eis.<br />
Das Treffen auf dem Jungfraujoch<br />
war der Auftakt zum<br />
zweiten Festival Interfolk<br />
Jungfrau, das vom 7. bis 10.<br />
Oktober in der Jungfrau-Region<br />
durchgeführt wurde. Auf<br />
dem Programm standen Volksmusik,<br />
Gesang und Tanz, Sprache<br />
und Bräuche, Handwerk<br />
sowie Sport und Spiel. Ziel des<br />
Grossanlasses war es, die Vielfalt<br />
der Volkskultur erlebbar<br />
zu machen. Die Austragungsorte<br />
waren Grindelwald-First,
Mürren, Kleine Scheidegg, Interlaken<br />
und Harder Kulm.<br />
Aufgetreten waren unter<br />
anderem Willi’s Wyber Kapelle,<br />
Kapelle Hählen-Perreten,<br />
Corinne und Fabienne Chapuis,<br />
Jodlerclub Alpeblueme<br />
mit Stixi und Sonja, Hujäss-<br />
SwissFur startete in den<br />
Frühherbst mit einer modischen<br />
Kollektion aus <strong>Schweizer</strong><br />
Rotfuchs. 2010/11 setzen die<br />
Kürschner/innen von SwissFur<br />
unter «SwissRedFox» Ideen<br />
und Modelle der Schülerinnen<br />
der Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule<br />
BBF Bern um.<br />
Diese überzeugen und treffen<br />
den Modenerv des Herbstes.<br />
Von der jungen, verspielten<br />
Jacke bis zur kleinen Taillen-<br />
Weste – der Retrolook steht<br />
dem <strong>Schweizer</strong> Rotfuchs bestens.<br />
Die Modeerzeugnisse<br />
können über den Webshop von<br />
SwissFur bezogen werden.<br />
Der <strong>Schweizer</strong>ische Pelzfachverband<br />
erbringt unter<br />
dem Label «SwissRedFox» by<br />
SwissFur seit Jahren den Beweis,<br />
dass sich einheimischer<br />
Rotfuchs für anspruchsvolle<br />
und edle Pelzprodukte eignet.<br />
Nebst mehrteiligen Kollektionen<br />
lancierten die <strong>Schweizer</strong><br />
Kürschner ebenso raffinierte<br />
Accessoires. 2010/11 setzt<br />
SwissFur auf aktuelle Modetrends.<br />
Engagierte Studentinnen<br />
der Berner Berufs-, Fach-<br />
ler mit Dani Häusler, Keiser<br />
Chörli, Buebechörli Urnäsch,<br />
Ländler-Panache, Trio Sepp<br />
Mühlhauser und die Kapelle<br />
Oberalp mit Marie-Louise<br />
Werth als Gastsängerin.<br />
Interfolk Jungfrau<br />
Modischer Herbst mit<br />
<strong>Schweizer</strong> Rotfuchs<br />
und Fortbildungsschule BBF<br />
liessen ihrer Kreativität freien<br />
Lauf. Verwirklicht wurden die<br />
Ideen durch Fachpartner von<br />
SwissFur.<br />
«SwissRedFox» nimmt<br />
2010 gekonnt den Retrolook<br />
auf und zeigt modische Teile<br />
aus Rotfuchs. «Back to<br />
the roots» – beziehungsweise<br />
«zurück zur Natur» stehen im<br />
Zentrum. Die Modelle der aktuellen<br />
Kollektion sind jung,<br />
lässig, ausgeflippt und doch<br />
für den täglichen, stilvollen<br />
Gebrauch gedacht.<br />
In der Herbstkollektion<br />
überzeugen kurze Rotfuchsjacken,<br />
schwarz gefärbt, kombiniert<br />
mit roten Lack-Einsätzen<br />
und grosser Kapuze; oder mit<br />
geschorenem Rotfuchs, braunen<br />
Ledereinsätzen und speziellem<br />
Kuscheleffekt. Oder<br />
die reversible, kurze Taillen-<br />
Weste aus naturfarbenem,<br />
geschorenem und nappiertem<br />
<strong>Schweizer</strong> Rotfuchs. Die<br />
trendige Weste ist auf verschiedene<br />
Arten tragbar – mit<br />
oder ohne den schicken Pelz-<br />
Rucksack. SwissFur folgt dem<br />
Mode trend des nächsten Winters<br />
mit Westen in mehreren<br />
Verarbeitungsvarianten – ob<br />
in Streifen geschnitten, längs<br />
oder quer verarbeitet mit Leder<br />
inte griert, naturell, gefärbt,<br />
mehrfarbig oder kombiniert<br />
mit Ledergürtel. Die Berner<br />
Fotografin Simone Wälti setzte<br />
die Modelle und Produkte<br />
gekonnt in Szene. Die Bilder<br />
strahlen die wohlige Wärme<br />
sowie den einzigartigen, dauerhaften<br />
Tragkomfort aus.<br />
Um einen gesunden Fuchsbestand<br />
und das natürliche<br />
Gleichgewicht zu wahren,<br />
werden in der Schweiz jähr-<br />
Rehbock-Trophy<br />
Blattschuss<br />
lich rund 40 000 Rotfüchse erlegt.<br />
Statt die Felle ungenutzt<br />
zu verbrennen, setzen sich<br />
Kürschner von SwissFur ein,<br />
diese als einheimische Alternative<br />
für modische Zwecke<br />
zu nutzen. Die handwerkliche<br />
Verarbeitung ermöglicht unter<br />
dem Label «SwissRedFox» by<br />
SwissFur Kreationen von junger<br />
Mode bis hin zu klassischer<br />
Bekleidung, welche das<br />
Modebild jährlich nachhaltig<br />
prägen.<br />
Teile aus der Kollektion «SwissRedFox»<br />
sowie Accessoires können bequem online bestellt<br />
werden auf der überarbeiteten und neu gestalteten<br />
Verbandswebsite unter www.swissfur.ch/shop.<br />
Zum ersten Mal präsentiert Vasella Waffen Chur &<br />
Swarovski Optik die Rehbock-Trophy 2010.<br />
<strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> können ihre auf der Bündner<br />
Hochjagd 2010 erlegten Rehbocktrophäen bis Ende<br />
November bei Vasella Waffen abgeben. Bereits jetzt<br />
ist im Schaufenster des Waffengeschäfts eine stattliche<br />
Anzahl von kapitalen und abnormen Rehbocktrophäen<br />
zu bewundern. In der Zeit von Dezember 2010 bis<br />
Mitte Januar 2011 werden die Trophäen nach<br />
verschiedenen Kriterien bewertet. Die erstrangierten<br />
gewinnen diverse Preise, darunter ein Fernglas der<br />
Firma Swarovski Optik. Die Gewinner werden<br />
schriftlich benachrichtigt und die Rangliste wird im<br />
Bündner <strong>Jäger</strong> publiziert.<br />
Die gute Idee wird vom «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» mit dem<br />
Blattschuss ausgezeichnet.<br />
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.<br />
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 65<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
«Unser Wald.<br />
Nutzen für alle.»<br />
OLMA-Sonderschau «Unser<br />
Wald. Nutzen für alle.»<br />
als Publikumsmagnet<br />
Die Sonderschau «Unser<br />
Wald. Nutzen für alle.» an<br />
der OLMA 2010 war ein eigentlicher<br />
Publikumsmagnet.<br />
Zehntausende von Messebesucherinnen<br />
und -besuchern<br />
nutzten die Gelegenheit zur<br />
Begegnung mit der <strong>Schweizer</strong><br />
Waldwirtschaft. Das forstliche<br />
Betreuungspersonal war<br />
entsprechend gefordert und<br />
gab unzählige Male Auskunft.<br />
Rund 11 000 Personen beteiligten<br />
sich am Publikumswettbewerb.<br />
Das Organisationskomitee<br />
zieht eine rundum<br />
positive Bilanz.<br />
Die Sonderschau gab unter<br />
den vier Schlagworten<br />
«Rohstoff», «Schutz», «Lebensraum»<br />
und «Erholung»<br />
Einblick in die vielfältigen<br />
Leistungen des <strong>Schweizer</strong><br />
Waldes. Insbesondere wurde<br />
der Zusammenhang aufgezeigt<br />
zwischen der Pfl ege<br />
und Bewirtschaftung des<br />
Waldes durch Forstfachleute<br />
und Waldeigentümer und der<br />
nachhaltigen Erbringung der<br />
Waldleistungen. Den Blickfang<br />
bildete eine ästhetisch<br />
anspruchsvolle Hightech-<br />
Holzskulptur, die von der Lignum<br />
– Holzwirtschaft Schweiz<br />
zur Verfügung gestellt und von<br />
Jagen in Frankreich<br />
22 sind angetreten,<br />
20 haben bestanden, 9 davon<br />
mit der Maximalpunktzahl!<br />
Von April bis Juni wurden<br />
wiederum in den Regionen<br />
Basel, Bern und Zürich Kurse<br />
zur Erlangung des Jagdpasses<br />
von Frankreich durchgeführt.<br />
Auch in diesem Jahr erhielten<br />
die Kandidaten und die Kandidatinnen<br />
ein besonderes Lob,<br />
ja, sie wurden zum Teil von<br />
vielen Teilnehmern unserer<br />
Nachbarländer beneidet.<br />
Der Jagdpass von Frankreich<br />
ermöglicht nicht nur das<br />
Jagen von Korsika bis zur Bre-<br />
66 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
den Architekten Frei + Saarinen<br />
in Zürich entworfen worden<br />
ist. Für die Gestaltung der<br />
Sonderschau und die Integration<br />
aller Elemente zeichnete<br />
die Messegestalterin Ursula<br />
Gerber vom Atelier G in<br />
Kriens verantwortlich.<br />
Die Sonderschau wurde<br />
durch eine breite regionale und<br />
nationale Trägerschaft durchgeführt:<br />
Kantonsforstämter<br />
und Waldwirtschaftsverbände<br />
im Grossraum Ostschweiz<br />
(SG, TG, AI, AR, GR, ZH, SH,<br />
GL). Zahlreiche weitere forstliche<br />
und holzwirtschaftliche<br />
Organisationen im Grossraum<br />
Ostschweiz. Nationale Organisationen<br />
der Wald- und Holzwirtschaft:<br />
Waldwirtschaft<br />
Schweiz (WVS); Lignum –<br />
Holzwirtschaft Schweiz; Verband<br />
<strong>Schweizer</strong>ischer Forstunternehmungen<br />
(VSFU).<br />
Die Trägerschaft dankt folgenden<br />
Sponsoren und Gönnern<br />
für die grosszügige Unterstützung:<br />
Hauptsponsoren:<br />
Raiffeisenbanken; SBB Cargo<br />
AG; Bundesamt für Umwelt<br />
– Aktionsplan Holz; Holzindustrie<br />
Schweiz Regionalverband<br />
Ost / Holzwerk Lehmann<br />
AG, Gossau / Holzindustrie<br />
Schweiz. Sponsoren: LV-St.<br />
Gallen. Gönner: Axpo AG;<br />
Stihl Vertriebs AG; St.Galler<br />
Bauernverband.<br />
tagne, er ermöglicht auch die<br />
Teilnahme an Jagden in sehr<br />
vielen Ländern unserer Erde.<br />
Ferner wird er an nationalen<br />
und internationalen Hundeprüfungen,<br />
die vom Hundeführer<br />
einen Jagdpass verlangen,<br />
anerkannt.<br />
Begeisterung und Motivation<br />
waren im Kurs 2010 sehr<br />
gross. Ist es doch ein ganz anderes<br />
Gefühl, in Frankreich<br />
mit fundiertem Wissen und<br />
guten Kenntnissen u. a. der<br />
Rechtsgrundlagen eines <strong>Jäger</strong>s<br />
von Frankreich zu Weidwerken<br />
und dem entsprechend<br />
von den einheimischen <strong>Jäger</strong>n<br />
anerkannt und geachtet<br />
zu werden.<br />
Wer den 15. Geburtstag<br />
gefeiert hat, kann in Frankreich<br />
die Jagdprüfung absolvieren.<br />
Mit dem 16. Geburtstag<br />
kann der Jagdpass gelöst<br />
werden. Der junge Mann, die<br />
junge Frau kann frei mit der<br />
Jagdwaffe im Revier pirschen,<br />
ansitzen, an Treibjagden teilnehmen.<br />
Auch für nächstes Jahr werden<br />
wiederum Kurse organisiert.<br />
Informationen erhält<br />
man ab Dezember 2010 unter<br />
studerru3@bluewin.ch oder<br />
079 754 25 18.<br />
Vier <strong>Schweizer</strong><br />
Kandidaten der<br />
letzten Prüfungsgruppe<br />
(vlnr):<br />
Michael Moll,<br />
Ruedi Studer<br />
(Kursleiter),<br />
Casimir Zihlmann<br />
(16-jährig),<br />
Bernhard Zürcher,<br />
Stefan Stucki.<br />
Lettre de la<br />
Romandie<br />
Volets fermés<br />
8 Millionen Menschen in<br />
diesem kleinen Land. Dabei<br />
handelt es sich um die offi zielle<br />
Zahl. Die Alpen und Voralpengebiete<br />
haben sich bislang<br />
den Baggern der Bauwütigen<br />
einigermassen verweigern<br />
können. Aber wenn man sich<br />
ein wenig umschaut, ist auch<br />
dort vieles im Umbruch: Ein<br />
touristisches Monsterprojekt<br />
in Andermatt, wo sich die Einheimischen,<br />
nicht ohne Opposition<br />
zwar, schlussendlich<br />
hinter das gigantische Bauvorhaben<br />
gestellt haben.<br />
Wer soll diese Betten dann<br />
in der Zwischensaison füllen,<br />
fragt man sich. Nicht anders<br />
in Montana-Crans, wo<br />
sich die (vermeintlich) Schönen<br />
und Reichen die Türklinke<br />
in die Hand geben. Touristi-<br />
Neu im Besitz des Jagdpasses von<br />
Frankreich sind:<br />
*Fabian Arnold, Bürglen; *Brigitte Born, Aarau;<br />
Manuel Buchs, Wünnewil; *Fred Fuchs, Spiez; *Hans<br />
Joachim Gerber, Luzern; *René Grawehr, Unterseen;<br />
*Claude Hämmerly, Habkern; Marijan Kostroman, Bibrist;<br />
René Meyer, Düdingen; *Jonathan Meyer, Thun;<br />
*Michael Moll, Morgarten; Silvio Roggo, Düdingen;<br />
Theo Roorda, Gerzensee; Alfred Schmid, Schwarzenburg;<br />
Roger Stäuble, Sulz b. La.; Stefan Stucki, Horboden;<br />
Isabella Stucky, Aarau; *Claudia Sutter, Riehen;<br />
Casimir Zihlmann, Reiden; Bernhard Zürcher,<br />
Boltigen.<br />
Die mit * markierten Kandidatinnen und<br />
Kandidaten erreichten die Maximalpunktzahl.<br />
Ruedi Studer, Niederscherli<br />
Kursleiter<br />
031 849 06 12 / 079 754 25 18<br />
studerru3@bluewin.ch<br />
FR<br />
GE<br />
VD<br />
JU<br />
sche Schlafstädte sind das, wo<br />
während weniger Spitzenwochen<br />
die Infrastruktur fast zusammenbricht.<br />
Während vierzig<br />
Wochen regiert alsdann<br />
das üble Syndrom der volets<br />
fermés (geschlossene Fensterläden!).<br />
Dass in urbanen Gebieten<br />
der Ebene der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung zuliebe auch<br />
die allerletzte Hecke weichen<br />
muss und die Moore urbar gemacht<br />
werden, geht ganz klar<br />
zu Lasten der Artenvielfalt.<br />
Wann haben Sie zum letzten<br />
Mal auf freier Wildbahn ein<br />
Rebhuhn oder eine Schnepfe<br />
gesehen?<br />
Die Jurazüge, vom Kanton<br />
Genf über die Waadt, den Kanton<br />
Jura, Neuenburg, Bern, Solothurn<br />
und Baselland bilden<br />
da noch die löbliche Ausnah-<br />
NE
me. Wer das Glück hat, gerade<br />
jetzt in den farbigen Herbstmonaten<br />
mit seinem Jagdhund<br />
durch die Mischwälder und<br />
offenen Flächen der Jurahöhen<br />
zu streifen, ist ein glücklicher<br />
Mensch. Der Jura, ein<br />
wahres Eldorado für Wild und<br />
<strong>Jäger</strong>. Den Genfern bleibt er<br />
zwar zum Zwecke der jagdlichen<br />
Ausübung seit über dreissig<br />
Jahren verschlossen. Die<br />
Waadtländer, Jurassier, Berner<br />
und Neuenburger dürfen<br />
sich einer rassigen Patentjagd<br />
erfreuen, in den Kantonen Solothurn<br />
und Baselland sind<br />
die Revierjäger am Werk. Auf<br />
dass das so bleibe! Im Jura, da<br />
gibt es sie noch, die natürlichen<br />
Schlüpfe, die alten Mauern,<br />
welche teilweise die üblen<br />
Stacheldrahtwerke ersetzen,<br />
fast im Naturzustand belassene,<br />
grossfl ächige Waldstücke<br />
und ein nicht allzu dichtes<br />
Netz von Naturwegen.<br />
«Es hat genügend Wild für<br />
alle <strong>Jäger</strong> …»<br />
… schreibt der Projektleiter<br />
Biodiversität des WWF.<br />
Laut Kurt Eichenberger fi guriert<br />
die Erhaltung der Biodiversität<br />
unter den Prioritäten<br />
des WWF (World Wildlife<br />
Fund). In seinem Brief resümiert<br />
Eichenberger, dass die<br />
Zukunft der etwa 150 Luchse<br />
in der Schweiz keineswegs<br />
gesichert ist. Der Verfasser<br />
des Briefes beschreibt die<br />
Probleme, mit welchen sich<br />
die Luchspopulation in der<br />
Schweiz konfrontiert sieht.<br />
Als Kernstück der Ausführungen<br />
folgert Eichenberger: «Es<br />
entspricht des Luchs’ natürlichem<br />
Trieb, seine Nahrung unter<br />
den Gäms- und Rehpopulationen<br />
auszumachen.» Das<br />
ist sein natürlicher Trieb. Die<br />
Kantone spielen ein gefährliches<br />
Spiel, wenn sie die verminderten<br />
Patenterlöse dem<br />
Luchs in die Schuhe schieben.<br />
«Luchsabschüsse um die<br />
Staatskasse zu sanieren. Ist<br />
das akzeptabel?», fragt Kurt<br />
Eichenberger vom WWF.<br />
Klar, dass diese Meinungsäusserung<br />
vielen <strong>Jäger</strong>n im<br />
Halse stecken bleibt. Indes,<br />
Eichenbergers Votum entbehrt<br />
nicht der Logik. Überhaupt<br />
werden die <strong>Jäger</strong> lernen müssen,<br />
sich der Diskussion mit<br />
den Umweltschützern zu stellen.<br />
Nur der Dialog und eine<br />
klare Absage an die sture Vogel-Strauss-Politik<br />
gewisser<br />
Jagdexponenten kann schlussendlich<br />
zum Ziel führen. Die<br />
Luchse sind da, die Wölfe<br />
wohl ebenfalls. Ideallösungen<br />
existieren kaum, aber mit gemeinsamer<br />
Annäherung wird<br />
man in Zukunft mehr erreichen,<br />
als mit dem Kopf durch<br />
die Wand zu rennen. Das zeigt<br />
auch der Fall des ehemaligen<br />
Walliser Staatsrates Jean-René<br />
Fournier, welcher 2006 eigenmächtig<br />
den Abschuss eines<br />
Wolfs erlaubte und sich<br />
nun vor dem Kadi erklären<br />
muss. Fournier, als gewählter<br />
Volksvertreter, setzt damit leider<br />
Negativzeichen. Denn der<br />
Rambo-Anhänger, welche solche<br />
Husarenritte applaudieren,<br />
gibt es genug. Nicht nur<br />
im Wallis.<br />
Genfs aggressive Krähen<br />
Etwa 2500 Krähenpaare<br />
werden in Genf gezählt. Weniger<br />
als auch schon zwar, aber<br />
ihr Ansehen ist so schwarz wie<br />
ihr Gefi eder. Anwohner und<br />
Parkbenutzer ärgern sich über<br />
die aggressive Art, mit welcher<br />
die Vögel sich über die<br />
städtischen Abfalleimer hermachen.<br />
Die Ornithologen monieren,<br />
dass der Rückgang der<br />
Singvögel teilweise auf das<br />
Konto der räuberischen Vögel<br />
geht. Sogar einige friedliebende<br />
Leghühner hat der Rabenvogel<br />
auf dem Gewissen. Indes,<br />
meint Gottlieb Dändliker,<br />
seines Zeichens Umwelthüter<br />
von Genf:<br />
«Die Krähenpopulation<br />
Genfs ist mit 2500 Paaren stabil.<br />
Wenn sie sich in den Stadtgärten<br />
gruppieren, macht es<br />
natürlich für den Beobachter<br />
den Anschein, dass sie sich<br />
vermehrt haben». In Ausnahmefällen<br />
erhalten Landwirte<br />
Abschussbewilligungen, in<br />
den städtischen Parks ist diese<br />
Massnahme nicht möglich.<br />
Der Nichtjagdkanton Genf<br />
kämpft an allen Fronten gegen<br />
unbeliebte Eindringlinge.<br />
Die Genfer Wildsaupopulation<br />
bleibt ein Dauerthema, die<br />
Krähe bedürfte auch des <strong>Jäger</strong>s<br />
Kontrolle. Aber eben.<br />
John Stucki<br />
Der Künstler Marcel Moser wird 80<br />
Exklusives<br />
Weihnachts-<br />
Geschenk<br />
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nach Original-Gemälden (47x34 cm)<br />
JUBILÄUMS-<br />
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Bund und Kantone<br />
GR<br />
Diesen Herbst nutzten 300<br />
Kinder und Jugendliche aus<br />
dem Vinschgau, dem Nordtirol,<br />
dem Engadin und der<br />
Val Müstair die Gelegenheit,<br />
mehr über den Bären und seine<br />
Rückkehr in die Alpen zu<br />
erfahren. Dieser Anlass war<br />
der gemeinsame Auftakt zu<br />
den rätischen Bärenwochen,<br />
in denen die Öffentlichkeitsarbeit<br />
zum Thema Bär im Zentrum<br />
steht.<br />
Die Val S-charl bei Scuol ist<br />
ein Bären-Mekka. Dort wurde<br />
1904 der letzte ursprüngliche<br />
<strong>Schweizer</strong> Bär geschossen, der<br />
<strong>Schweizer</strong>ische Nationalpark<br />
betreibt im Museum Schmelzra<br />
eine Bärenausstellung und<br />
der WWF realisierte mit seinen<br />
Partnern den neuen Bärenerlebnisweg.<br />
Diese Fülle an<br />
bärigen Angeboten war Grund<br />
genug, den gemeinsamen Startevent<br />
der internationalen Bärenwochen<br />
in S-charl durchzuführen.<br />
Der <strong>Schweizer</strong>ische<br />
Nationalpark übernahm die Organisation<br />
des Anlasses.<br />
Die 300 Schülerinnen und<br />
Schüler aus Italien, Österreich<br />
und der Schweiz lernten den<br />
Erlebnispfad und die Bärenausstellung<br />
unter fachkundiger<br />
Begleitung kennen. Dabei<br />
ging es um Fragen wie: Was<br />
frisst der Bär? Was für Spuren<br />
hinterlässt er? Wie können<br />
Imker ihre Bienen und Bauern<br />
ihre Schafe schützen? Wie<br />
verhält man sich gegenüber einem<br />
Herdenschutzhund?<br />
68 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Internationale Bärenwochen<br />
in S-charl<br />
Schüler und Fachleute beteiligten sich rege an der Podiumdiskussion unter freiem Himmel.<br />
Aktivitäten in drei Ländern<br />
Die Rätischen Bärenwochen<br />
vom 27. September bis<br />
9. Oktober hatten zum Ziel,<br />
das Bärenwissen im Dreiländereck<br />
zu vertiefen. Verschiedene<br />
Schulen führten Projektwochen<br />
zum Thema Bär durch<br />
und präsentieren die Resultate<br />
der Bevölkerung. Die Koordination<br />
lief über die vom WWF<br />
iniziierte Bärenplattform Ursina.<br />
Diese hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
zum Thema Bär angesichts<br />
der Einwanderung von<br />
Bären aus dem italienischen<br />
Trentino zu intensivieren. Ein<br />
Kernanliegen ist es dabei, über<br />
die Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten<br />
und die Erfahrungen<br />
auszutauschen.<br />
Bunt gemischtes Podium<br />
Die anwesenden Klassen<br />
erläuterten ihre vorbereiteten<br />
Bärenposter und die Volksschule<br />
aus dem österreichischen<br />
Fliess führte ihren speziell<br />
für die Bärenwochen<br />
eingeübten Bärentanz auf.<br />
In der anschliessenden Podiumsdiskussion<br />
hatten die<br />
Schülerinnen und Schüler Gelegenheit,<br />
ihre Fragen zu stellen<br />
und ihre Standpunkte zu<br />
vertreten. Sie wollten von den<br />
anwesenden Vertretern von<br />
Tourismus, Politik, Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und<br />
Jagd wissen, ob der Bär bei<br />
uns überhaupt noch leben könne.<br />
Anita Mazzetta, Geschäfts-<br />
führerin des WWF Graubünden,<br />
wies darauf hin, dass der<br />
Bär während Jahrtausenden<br />
problemlos in den Alpen leben<br />
konnte und dies auch heute<br />
möglich sei. Jon Domenic<br />
Parolini, Gemeindepräsident<br />
von Scuol, erinnerte daran,<br />
dass der Bär eine geschützte<br />
Art sei und die Region sich<br />
Sulz: Michael Mester<br />
referierte über das Bejagen<br />
des Fuchses<br />
Die Fuchsräude breitet sich<br />
aus. Die <strong>Jäger</strong> sind gehalten,<br />
den Fuchsbestand kurz zu halten.<br />
Über 80 Seetaler <strong>Jäger</strong><br />
Foto: H. Büttiker<br />
LU<br />
mit seiner Rückkehr auseinandersetzen<br />
müsse – ob sie wolle<br />
oder nicht. Eine Schülerin<br />
fragte, weshalb eine Tierart,<br />
die früher ausgerottet wurde,<br />
jetzt wieder toleriert werden<br />
solle. Der Schafzüchter Jachen<br />
Andri Planta aus dem Münstertal<br />
antwortete mit dem Hinweis,<br />
dass Schafherden heute<br />
mit Schutzhunden effi zient geschützt<br />
und die entstandenen<br />
Schäden von Bund und Kanton<br />
vergütet würden. Früher<br />
war der Verlust eines Haustieres<br />
für eine Bauernfamilie viel<br />
existenzieller. Der Österreichische<br />
Bärenanwalt Martin Janovsky<br />
zeigte sich überzeugt,<br />
dass die Akzeptanz für den Bären<br />
nur mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu erreichen<br />
sei. Giorgio Carmignola, Leiter<br />
des Amtes für Jagd Südtirol,<br />
ergänzte schliesslich, dass Bär,<br />
Wolf und Luchs auch ihre Daseinsberechtigung<br />
hätten, genauso<br />
wie Tiger in Indien und<br />
Elefanten in Afrika. Auch bei<br />
diesen geschützten Tierarten<br />
gäbe es viele Diskussionen in<br />
der lokalen Bevölkerung.<br />
www.nationalpark.ch<br />
www.ursina.org<br />
Seetaler <strong>Jäger</strong><br />
rüsten sich für<br />
die Baujagd<br />
hörten gespannt dem Referat<br />
des Baujagdspezialisten Michael<br />
Mester an einem Seminar<br />
im Schulhaus Sulz zu.<br />
«Räudige Füchse – Gefahr<br />
für Haustiere» betitelte<br />
die «Neue Luzerner Zeitung»<br />
Sektionspräsident<br />
Lukas Suter (links)<br />
und Referent<br />
Michael Mester<br />
in angeregtem<br />
Gespräch.
einen kürzlich erschienenen<br />
Beitrag über die Ausbreitung<br />
der Fuchsräude im Kanton<br />
Luzern. Insbesondere am<br />
Nordhang des Pilatus und in<br />
der Agglomeration Luzern ist<br />
die Krankheit aufgetreten. In<br />
Horw musste ein geschwächter<br />
und abgemagerter Fuchs,<br />
der in einen Kellerraum eingedrungen<br />
war, durch den Jagdaufseher<br />
von seinem Leiden<br />
erlöst werden. Haustiere wie<br />
Katzen und Hunde können<br />
durch direkten Kontakt oder<br />
von einer vom Fuchs abgefallenen<br />
Milbe infi ziert werden.<br />
Es gehört zur Aufgabe des <strong>Jäger</strong>s,<br />
den Fuchsbestand kurz<br />
zu halten, will heissen den<br />
Fuchs intensiv zu bejagen, damit<br />
sich solche Krankheiten<br />
nicht ausbreiten können. Und<br />
überdies ist festzustellen, dass<br />
alle Hegemassnahmen für Hasen,<br />
Rehkitze, Bodenbrüter<br />
wie Auer- und Birkwild, Lerchen,<br />
Brachvögel, Kiebitze,<br />
Enten und andere nutzlos sind<br />
bei unnatürlich hohen Fuchsbesätzen.<br />
Baujagd – ein besonderes<br />
Handwerk<br />
Als Weiterbildung lud die<br />
Sektion Seetal des Verbandes<br />
RevierJagd Luzern zum Seminar<br />
Baujagd ein. Über 80 <strong>Jäger</strong><br />
und zwei <strong>Jäger</strong>innen sind der<br />
Einladung ins Schulhaus Sulz<br />
gefolgt und liessen sich von<br />
den spannenden – mit Bildern<br />
dokumentierten – Ausführungen<br />
des diplomierten Forstingenieurs<br />
Michael Mester aus<br />
Brilon im Hochsauerland inspirieren.<br />
OW<br />
mit Hubertusmesse<br />
Samstag, 11. Dezember<br />
2010 um 19.00 Uhr<br />
Geschätzte Jagdkameradinnen<br />
und Jagdkameraden<br />
Auch dieses Jahr feiern wir<br />
die Waldweihnacht mit einer<br />
Hubertusmesse in der «Hinteren<br />
Untersteiglen», Stöckalp.<br />
«Baujagd ist eine Passion<br />
und das heisst: Wir haben es<br />
am Bau mit aufmerksamen,<br />
ausdauernden, disziplinierten,<br />
geduldigen, nervenstarken,<br />
treffsicheren und wetterunempfi<br />
ndlichen <strong>Jäger</strong>n zu<br />
tun, die Totenstille bewahren,<br />
egal was passiert», sagte der<br />
Referent. Er erklärte das Verhalten<br />
des hochsensiblen und<br />
intelligenten Fuchses und was<br />
der <strong>Jäger</strong> zu tun hat, will er<br />
Erfolg haben, um den Meister<br />
Reineke zur Strecke zu<br />
bringen. Eine Schlüsselrolle<br />
kommt dem Bauhund zu. Die<br />
Gesund erhaltung des eingesetzten<br />
Hauptakteurs hat dabei<br />
oberste Priorität. Der Referent<br />
zeigte auch auf, dass die Baujagd<br />
tierschutzgerecht ausgeübt<br />
werden kann.<br />
Kunstbauten führen zu<br />
grös seren Jagderfolgen<br />
Michael Mester hat als erfahrener<br />
Fuchsjäger einen eigenen<br />
Kunstbau entwickelt. Er<br />
erklärte auf was es ankommt<br />
und was zu beachten ist beim<br />
Bau. Auch gab er Tipps und<br />
Hinweise, wo ein solcher zu<br />
platzieren ist, damit ihn die<br />
Füchse auch wirklich annehmen.<br />
Kunstbauten eignen sich<br />
zudem, um den Fuchs in Ortsnähe<br />
zu bejagen und, weil ein<br />
Schiessen nicht möglich ist,<br />
ihn ins Sprengnetz fl üchten zu<br />
lassen.<br />
Der Referent plädierte auch<br />
dafür, den Fuchspelz als wertvollen<br />
Rohstoff zu nutzen.<br />
Und auch dafür gab er einige<br />
Hinweise mit auf den Weg.<br />
Hermann Büttiker<br />
Einladung zur<br />
Waldweihnacht<br />
Die besinnliche Feier wird<br />
umrahmt durch die Klänge der<br />
Obwaldner Jagdhornbläser.<br />
Es sind alle Verwandten,<br />
Bekannten sowie Freunde<br />
recht herzlich eingeladen.<br />
Jagdschutz-Verein Obwalden<br />
Obwaldner Jagdhornbläser<br />
VS<br />
Walliser<br />
Hochjagd 2010<br />
Die Walliser Hochwildjäger<br />
erfüllten nahezu die geforderten<br />
Zielsetzungen der<br />
Jagdplanung. Lediglich beim<br />
männlichen Rotwild blieb die<br />
Strecke unter der gewünschten<br />
Zahl. Von einer Nachjagd sieht<br />
man aber ab, da bei einem Abschuss<br />
von über 700 Kahlwild<br />
die zukünftige Stabilität des<br />
Hirschbestandes von ca. 5000<br />
Stück erreicht werden dürfte.<br />
Nach Auffassung von Experten<br />
hat die Regulierung vermehrt<br />
über das weibliche Rotwild<br />
zu erfolgen.<br />
Missliebiges und Negatives fi nden Sie unter diesem Titel.<br />
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.<br />
Erneute Initiative im Kanton Aargau<br />
Fehlschuss<br />
Abschüsse 2010 2009<br />
Rotwild 1314 1140<br />
Gämsen 2706 2596<br />
Rehgeissen 397 352<br />
Was lässt sich über die<br />
Hochjagd 2010 sagen? Die <strong>Jäger</strong><br />
erbeuteten mehr Wild als<br />
im Vorjahr. Die Strecke lag<br />
aber unter dem Durchschnitt<br />
der früheren Jahre. Die Ursachen<br />
dürften nicht allein am<br />
Wetter gelegen haben.<br />
Die Dienststelle ist zur-<br />
zeit dabei, die Zahlen auszu-<br />
werten und die notwendigen<br />
Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
Im nächsten Jahr tritt der neue<br />
Fünfjahresplan in Kraft. r.w.<br />
Der «Verein zum Schutze der bedrohten Wildtiere»<br />
mit dem Präsidenten Peter Suter erzwingt im<br />
Kanton Aargau erneut eine Volksinitiative gegen die<br />
Abschaffung der Treibjagd durch Hunde und Menschen.<br />
Das Hetzen der Wildtiere sei «tierquälerisch, unethisch<br />
sowie unnötig», so der Verein in der Begründung des<br />
Begehrens. Das kantonale Jagdgesetz solle so geändert<br />
werden, dass die Treibjagd durch «Hunde, Menschen und<br />
Hilfsmittel aller Art» untersagt werde. Weil die Zahl der<br />
Luchse im Aargau steige, hätten die Wildtiere wieder<br />
einen natürlichen Feind und Treibjagden wären somit<br />
nicht notwendig. Bereits im Jahre 2005 versuchte der<br />
Verein mit einer Initiative das Verbot durchzusetzen.<br />
Diese wurde von der Aargauer Bevölkerung mit 63,8%<br />
Nein-Stimmen aber deutlich verworfen. Dass der<br />
jagdkritische Verein jetzt wiederum eine Initiative<br />
eingereicht hat, ist schlichtweg eine Zumutung für die<br />
Steuerzahler. Es bleibt zu hoffen, dass die Aargauer<br />
Bevölkerung auch diesmal dem Verein eine deutliche<br />
Abfuhr erteilt und damit auch zeigt, dass solche auf<br />
fundamentalistisch-tierschützerischem Hintergrund<br />
gewachsene Initiativen keine Chance haben.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 69<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
Ein neues Kreuz auf<br />
dem Hohbiel<br />
Die Initianten mit dem Diakon und dem Holzfachmann.<br />
Seit 1928 stand auf dem<br />
Hohbiel oberhalb Martisberg<br />
an einem weithin sichtbaren<br />
Punkt ein schlichtes Kreuz.<br />
Dieses diente wahrscheinlich<br />
zwei Zwecken. An exponierter<br />
Stelle aufgestellt, bot es Orientierungshilfe<br />
und lud zugleich<br />
die Gläubigen zum Zwiegespräch<br />
mit dem Schöpfer ein.<br />
Seit alten Zeiten errichtete<br />
man Kreuze an Wegrändern<br />
und Kreuzungen. Nach christlicher<br />
Auffassung war Christus<br />
auch in der Natur und in<br />
den Elementen gegenwärtig.<br />
Das kam dadurch zum Ausdruck,<br />
dass einfache Kreuze in<br />
der Natur aufgestellt wurden.<br />
Der Glaube an die Schutzkraft<br />
der Kreuze lebte in den Gläubigen.<br />
Kreuze standen deshalb<br />
für Schutz und gaben Zuversicht.<br />
Nachdem nun das Kreuz auf<br />
dem Hohbiel über achtzig Jahre<br />
den Wetterelementen zu widerstehen<br />
versuchte, musste es<br />
sich schlussendlich den Kräften<br />
der Stärkeren beugen.<br />
70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Die Franzosen sagen:<br />
«Même le Bon Dieu a besoin<br />
de cloches», sogar der Herrgott<br />
brauche Glocken, um für<br />
seine Sache und die Kirche zu<br />
werben. Nicht nur Glocken,<br />
auch Kreuze dürften diesen<br />
Zweck erfüllen.<br />
Die Jagdgruppe Bärgji-<strong>Jäger</strong><br />
Martisberg gab anstelle des<br />
morschen Kreuzes ein neues<br />
Kreuz in Auftrag. Am 18. September,<br />
während der diesjährigen<br />
Hochjagd, fand die Kreuzaufrichte<br />
statt. Diakon Damian<br />
Pfammatter nahm die Einsegnung<br />
des von Roland Albrecht<br />
geschaffenen Kreuzes vor. Auf<br />
der Gendenktafel stammen die<br />
Worte eines unbekannten Autors:<br />
«Frei, ohne Scheu, dem<br />
Walde treu, dem Freunde gut,<br />
ist <strong>Jäger</strong>blut.»<br />
r.w.<br />
AT<br />
Zentrales Register<br />
aller Schusswaffen<br />
Österreich wird mit einer<br />
Waffengesetz-Novelle eine<br />
EU-Richtlinie umsetzen, die<br />
alle Mitgliedstaaten verpfl ichtet,<br />
bis Ende 2014 ein Computer<br />
gestütztes zentrales Waffenregister<br />
einzurichten. Dort<br />
werden erstmals alle Schusswaffen<br />
erfasst, auch jene, die<br />
bisher frei erhältlich waren.<br />
Der Grossteil der Bestimmungen<br />
wird aber erst in Kraft treten,<br />
wenn die technischen Voraussetzungen<br />
für den Betrieb<br />
des Registers geschaffen sind.<br />
Waffen der so genannten Kategorien<br />
C (Gewehre mit gezogenem<br />
Lauf) und D (Schrotfl inten),<br />
also Langwaffen, für die<br />
keine sonstige waffenrechtliche<br />
Bewilligung notwendig<br />
Vorarlberger <strong>Jäger</strong>:<br />
Neues Internetportal<br />
Wollten Sie schon immer<br />
wissen, wie man Wild köstlich<br />
zubereitet, wie zartes Fleisch<br />
entsteht, welche Tiere bei uns<br />
heimisch sind oder einfach<br />
nur, was in der Vorarlberger<br />
Jagd so läuft?<br />
Ab 1. Oktober 2010 präsentiert<br />
sich die Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft<br />
neu:<br />
www.vjagd.at<br />
Das Vorarlberger Jagdportal:<br />
Jagd in Vorarlberg, Wildküche,<br />
Wildbrethygiene, Wildtiere<br />
in Vorarlberg und vieles<br />
mehr.<br />
Vorarlbergs Jagdaufseher<br />
haben Nachwuchsprobleme.<br />
Dort gibt es rund 500 Jagdreviere<br />
und etwa 400 Jagdaufseher.<br />
Nur 36 sind hauptberuf-<br />
ist, müssen dann vom Besitzer<br />
bei einem niedergelassenen<br />
Waffenhändler gemeldet werden.<br />
Dabei ist auch eine Begründung<br />
für den Besitz und<br />
Erwerb anzugeben. Zulässig<br />
sind etwa die Bereithaltung<br />
zur Selbstverteidigung, die<br />
Ausübung der Jagd, die Ausübung<br />
des Schiesssports oder<br />
das Sammeln. Langwaffen mit<br />
glattem Lauf (Schrot) müssen<br />
nur dann registriert werden,<br />
wenn sie nach Inkrafttreten des<br />
neuen Gesetzes an jemand anderen<br />
weitergegeben werden.<br />
Auf die bisherige Verpfl ichtung<br />
der Waffenbesitzer, jeden<br />
Wohnsitzwechsel bekannt geben<br />
zu müssen, wird verzichtet.<br />
P.B.<br />
www.vjaegerschaft.at<br />
Die Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft:<br />
alles rund um den Verein<br />
Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft.<br />
www.vjagdzeitung.at<br />
Die Vorarlberger Jagdzeitung:<br />
online lesen, Artikel suchen<br />
oder einfach nur schmökern<br />
– hier können Sie es!<br />
www.vjaegerschule.at<br />
Die Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schule:<br />
für alle Interessierten<br />
der Jagd als auch jene, die<br />
mehr über unsere Natur erfahren<br />
wollen.<br />
Schauen Sie rein und sehen,<br />
staunen und hören Sie!<br />
Nachwuchsproblem:<br />
<strong>Jäger</strong> suchen <strong>Jäger</strong><br />
lich beschäftigt. Vor allem in<br />
den Bezirken Dornbirn und<br />
Bregenz wird dringend Nachwuchs<br />
gesucht.<br />
P.B.
<strong>Jäger</strong> stirbt<br />
bei Hirschbergung<br />
Beim Abtransport eines erlegten<br />
Hirsches ist bei Mittersill<br />
im Pinzgau ein 55-jähriger<br />
<strong>Jäger</strong> tot zusammengebrochen.<br />
Der <strong>Jäger</strong> hatte mit seinem<br />
Jagdfreund den erlegten<br />
Hirsch im Felbertal vormittags<br />
in steilem Waldgelände transportiert,<br />
als er plötzlich über<br />
Schmerzen in der Brust klagte.<br />
Kurz darauf brach er zusam-<br />
men. Der Begleiter alarmierte<br />
umgehend die Bergrettung,<br />
die dem Mann aber nicht<br />
mehr helfen konnte. Die Retter<br />
transportierten die Leiche<br />
zu Tal. Der Notarzt vermutet<br />
einen Herzinfarkt. Der Mann<br />
hinterlässt Ehefrau und Kinder.<br />
DK<br />
Quelle: Salzburg ORF.at<br />
NZ<br />
Neuseeland:<br />
Deo für Vögel<br />
In Neuseeland wollen Wissenschaftler<br />
seltene Vogelarten<br />
mit einem Deodorant besser<br />
vor eingeschleppten Raubtieren<br />
schützen. Kiwis und Eulenpapageien<br />
beispielsweise<br />
Montana: Wölfe<br />
zum Abschuss frei<br />
USA<br />
Erst vor 15 Jahren waren sie<br />
im amerikanischen Bundesstaat<br />
Montan künstlich ausgewildert<br />
worden. Inzwischen<br />
muss der US-Staat die Jagd auf<br />
Wölfe ausweiten. Denn in den<br />
15 Jahren nach der Auswilderung<br />
der Raubtiere in der Region<br />
ist die Population so stark<br />
gewachsen, dass sie dezimiert<br />
werden muss. Inzwischen<br />
sind sie eine Plage. Landwirte<br />
fürchten um ihre Farmtiere.<br />
Ende 2009 wurden 524 Wölfe<br />
in Montana gezählt. In diesem<br />
Jahr soll die Population<br />
durch Abschuss deutlich verkleinert<br />
werden. Im vergangenen<br />
Jahr hatten <strong>Jäger</strong> 75 Wölfe<br />
erlegen dürfen, nun soll die<br />
Quote mindestens verdoppelt<br />
werden. Insgesamt wird der<br />
Bestand in den Rocky Mountains<br />
auf mehr als 1700 geschätzt.<br />
haben einen so starken Eigengeruch,<br />
dass sie dadurch leicht<br />
zur Beute von Wiesel, Fuchs,<br />
Ratte und Co. werden.<br />
G.G.v.H.<br />
In Montana mehren sich<br />
Angriffe von Wölfen auf<br />
Farmtiere. 145 Wölfe wurden<br />
im vergangenen Jahr nach Beschwerden<br />
von Bauern gezielt<br />
abgeschossen – neben den von<br />
<strong>Jäger</strong>n erlegten Tieren. In diesem<br />
Jahr wird erstmals eine<br />
Verkleinerung der Population<br />
gegenüber dem Vorjahr angestrebt.<br />
Deutlich kritisiert wird,<br />
dass bei der Einbürgerung<br />
der Wölfe die Thematik nicht<br />
zu Ende gedacht wurde. Was<br />
Naturschützer den Farmern<br />
einbrockten, müssen <strong>Jäger</strong><br />
jetzt ausbaden. Eine ähnliche<br />
Prob lematik gibt es derzeit in<br />
Deutschland mit den Bibern,<br />
die unter grossem Beifall ausgesetzt<br />
wurden. Inzwischen<br />
gehen die Tiere aufgrund Fehlens<br />
natürlicher Feinde derart<br />
zu Schaden, dass eine Jagdfreigabe<br />
diskutiert wird.<br />
P.B.<br />
IT<br />
Hochsitzsturz:<br />
<strong>Jäger</strong> schwer verletzt<br />
Am Reschen-Pass ist ein<br />
60 Jahre alter <strong>Jäger</strong> aus Marling<br />
in einem Waldstück in der<br />
Nähe des Tendreshofes beim<br />
Aufbaumen von einem Hochsitz<br />
gestürzt und beim Aufprall<br />
auf den Boden schwer verletzt<br />
worden. Der Verletzte konn-<br />
<strong>Jäger</strong> stürzt<br />
40 Meter in den Tod<br />
In St. Martin in Gsies ist ein<br />
73-jähriger <strong>Jäger</strong> aus Essen<br />
(Nordrhein-Westfalen) bei einem<br />
Sturz tödlich verletzt worden.<br />
Der Mann, der seit Jahren<br />
zur Jagd nach Gsies kam, war<br />
im Almgebiet Versell mit einem<br />
Freund und einem Jagdbegleiter<br />
unterwegs und hatte<br />
eine Gams erlegt. Die <strong>Jäger</strong><br />
trennten sich und der 73-jährige<br />
stieg zu seinem Wagen<br />
ab. In rund 2200 Metern Höhe<br />
te selbst noch den Notruf anrufen.<br />
Er wurde vom Bergrettungsdienst<br />
geborgen und mit<br />
dem Rettungshubschrauber in<br />
die Klinik nach Bozen gefl ogen.<br />
DK<br />
Quelle: stol.it<br />
stürzte er beim Überqueren eines<br />
Grabens und rutschte 40<br />
Meter auf einer steilen Bergwiese<br />
nach unten. Als die Kameraden<br />
ihn vermissten, verständigten<br />
sie die Bergrettung<br />
und einen Rettungshubschrauber,<br />
die den Vermissten nach<br />
langer Suche bei Schneefall<br />
und Nebel fanden. Der Notarzt<br />
konnte nur noch den Tod<br />
feststellen. DK<br />
Quelle: stol.it<br />
Rettungseinsatz<br />
für UN-Blauhelme<br />
CG<br />
Die Friedenssicherungstruppe<br />
der UN im Kongo kümmert<br />
sich nicht mehr nur um<br />
Menschen. Erstmals waren sie<br />
auch für bedrohte Gorillas im<br />
Einsatz. Per Hubschrauber –<br />
Zoologen hatten einen Transport<br />
auf dem Landweg in der<br />
von bürgerkriegsähnlichen Unruhen<br />
erschütterten Region als<br />
zu gefährlich und traumatisierend<br />
für die Gorillas abgelehnt<br />
– brachten sie vier Flachlandgorillas<br />
aus Goma im Osten<br />
des Landes mit Helikoptern<br />
in ein Naturschutzgebiet im<br />
Norden der Provinz Kivu. Die<br />
Menschenaffen waren aus der<br />
Gewalt von Schmugglern befreit<br />
worden. Die wollten die<br />
Affen als «Buschfl eisch» auf<br />
örtlichen Märkten anbieten.<br />
Für Anfang Juni ist nach<br />
Angaben der UN ein weiterer<br />
Gorilla-Transport geplant.<br />
Sechs verwaiste Junggorillas<br />
sollen aus dem Nachbarland<br />
Ruanda in das Naturschutzgebiet<br />
gefl ogen werden. Besonders<br />
die Berggorillas in den<br />
Vulkanbergen des Dreiländerecks<br />
Ruanda – Kongo – Uganda<br />
werden durch Wilderer und<br />
die Zerstörung ihres Biotops<br />
in ihrer Existenz bedroht. Nur<br />
etwa 700 freilebende Berggorillas<br />
gibt es weltweit.<br />
DK<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 71<br />
Bund und Kantone
Bund und Kantone<br />
MY<br />
In Malaysia ist ein Neugeborenes<br />
von einem Affen entführt<br />
und getötet worden. Wie<br />
die Wildtierbehörde mitteilte,<br />
wurde das vier Tage alte Mädchen<br />
tot vor dem Haus seiner<br />
Eltern im Staate Negri Sembilan<br />
gefunden. Der Affe – ein<br />
Makake – hatte das Kind aus<br />
dem Wohnzimmer des einstöckigen<br />
Hauses geholt und auf<br />
das Hausdach verschleppt. Von<br />
dort hatte er es herunterfallen<br />
CA<br />
Ein Umweltschützer hat<br />
im Nordwesten Kanadas den<br />
wahrscheinlich grössten Biber-Damm<br />
der Welt entdeckt.<br />
Er ist 850 Meter lang und sogar<br />
auf Satellitenfotos zu erkennen.<br />
Jean Thie entdeckte<br />
den Damm bereits 2007 auf<br />
Bildern bei Google, während<br />
er das Schmelzen des Permafrostes<br />
im Norden Kanadas<br />
untersuchte. Der Damm liegt<br />
In Nordaustralien bei der<br />
Stadt Palmerston bei Darwin<br />
fallen hunderte von Papageien<br />
wie betrunken von den Bäumen.<br />
Die Loris sind orientierungslos<br />
und verlieren das Bewusstsein.<br />
Sie haben keine<br />
Koordination, springen hoch<br />
und verfehlen den Ast, auf<br />
dem sie landen wollten. Die<br />
Ursache ist noch unbekannt.<br />
Als Verursacher der Störungen<br />
kommt am ehesten eine Pfl anze<br />
in Betracht, die die Vögel<br />
verzehren oder aber auch ein<br />
bisher unbekannter Virus. Das<br />
72 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Affe tötet<br />
Neugeborenes<br />
lassen. An der Leiche wurden<br />
Bissspuren an Kopf, Hals<br />
und Ohren gefunden. Der Affe<br />
wurde erschossen. Vermutlich<br />
wurde er von einem weiblichen<br />
Affen angelockt, den die<br />
Familie als Haustier hält. Makaken<br />
sind oft sehr aggressiv<br />
und dringen in Malaysia häufi<br />
g in Häuser ein. DK<br />
Quelle: FOCUS online<br />
Riesiger Biber-<br />
Damm entdeckt<br />
im Nationalpark Wood Buffalo<br />
in der Provinz Alberta in<br />
einem stark bewaldeten unzugänglichen<br />
Gebiet von der<br />
Grösse der Schweiz. Nach Ansicht<br />
von Experten wurde mit<br />
dem Bau des Dammes bereits<br />
in den 70er-Jahren begonnen<br />
und dann über Generationen<br />
fortgesetzt.<br />
Dieter Kannengiesser<br />
AU<br />
Betrunkene<br />
Papageien<br />
geben Rätsel auf<br />
Tierhospital Ark Animal Hospital<br />
in Palmerston hat manchmal<br />
bis zu 30 Vögel gleichzeitig<br />
zu versorgen und ist dabei<br />
auf Spenden aus der Bevölkerung<br />
angewiesen. Als Katerfrühstück<br />
wird den angeschlagenen<br />
Vögeln Haferbrei und<br />
frisches Obst angeboten. Betrunkene<br />
Loris gab es schon<br />
früher, melden die Tierärzte,<br />
aber nicht in dieser Anzahl.<br />
Ohne vernünftige Pfl ege könnten<br />
die Tiere verenden.<br />
DK<br />
DE<br />
In Deutschland wollte Mitte<br />
August nahe Cochem ein<br />
60-jähriger niederländischer<br />
<strong>Jäger</strong> abends einen Hochsitz<br />
besteigen. Am Leiterfuss griff<br />
ihn eine Hornisse an und stach<br />
ihn in die linke Wange. Der<br />
<strong>Jäger</strong> alarmierte per Handy<br />
einen Bekannten, der ihn ins<br />
Krankenhaus bringen wollte.<br />
Doch im Auto verlor er das Bewusstsein.<br />
Ein alarmierter Polizist<br />
und eine zufällig vorbei<br />
kommende Arzthelferin konnten<br />
den <strong>Jäger</strong> reanimieren. Ein<br />
Rettungshubschrauber fl og<br />
ihn ins nahe Cochemer Krankenhaus.<br />
Dort versagte in der<br />
Nacht ein Organ nach dem anderen.<br />
Trotz intensivster Bemühungen<br />
der Ärzte verstarb<br />
der <strong>Jäger</strong> am Morgen.<br />
Nur zwei Tage später geriet<br />
ein <strong>Jäger</strong> beim Erklettern einer<br />
Ansitzkanzel bei Koblenz<br />
in einen Schwarm Hornissen.<br />
Eine stach ihn in den Unterschenkel.<br />
Der <strong>Jäger</strong> wollte<br />
zum nächsten Krankenhaus<br />
fahren. Unterwegs wurde ihm<br />
unwohl. Er geriet mit seinem<br />
Wagen, der erheblich beschädigt<br />
wurde, von der Strasse.<br />
Ein zufällig vorbeikommender<br />
anderer <strong>Jäger</strong> brachte ihn<br />
ins Krankenhaus. Dort stellten<br />
die Ärzte einen allergischen<br />
Schock fest.<br />
Normalerweise ist ein Hornissenstich<br />
hinsichtlich Giftmenge<br />
und der damit verbundenen<br />
Giftwirkung mit einem<br />
Bienen- oder Wespenstich ver-<br />
Ein von einer Erntemaschine<br />
angefahrener Keiler nahm<br />
bei Gross Schneen im Landlkreis<br />
Göttingen einen 63-jährigen<br />
<strong>Jäger</strong> an und verletzte<br />
ihn schwer. Ein weiterer <strong>Jäger</strong><br />
wurde ebenfalls von dem etwa<br />
hundert Kilogramm schweren<br />
Bassen attackiert, der Mann<br />
kam allerdings mit dem Schrecken<br />
davon. Allerdings löste<br />
<strong>Jäger</strong> starb nach<br />
Hornissenstich<br />
gleichbar. Die Folgen eines<br />
Hornissenstiches sind individuell<br />
jedoch sehr unterschiedlich.<br />
Bei Menschen mit allergischen<br />
Erkrankungen kann<br />
dies bis zu einem anaphylaktischen<br />
Schock führen. Allergiker<br />
sollten stets, so raten<br />
Ärzte, ein spezielles Notfallset<br />
mitführen. Das tat vor<br />
zwei Jahren ein <strong>Jäger</strong> nicht. Er<br />
verstarb nach einem Wespenstich<br />
noch im Wald, bevor seine<br />
Jagdkameraden zu Hilfe eilen<br />
konnten.<br />
Die in Deutschland unter<br />
Naturschutz stehenden Hornissen<br />
sind keine aggressiven<br />
Tiere, stechen nur, wenn sie<br />
sich bedroht fühlen, insbesondere<br />
dann, wenn Erschütterungen<br />
auf ihr Nest, das die Grösse<br />
eines Fussballs erreichen<br />
kann, einwirken. Da Hornissen<br />
warme, trockene und etwas<br />
höher gelegene Orte zum<br />
Nestbau bevorzugen, sind<br />
Hochsitze häufi g von diesen<br />
Insekten belagert. Sie benutzen<br />
das trockene Holz, um<br />
es mit Speichel vermischt zu<br />
Waben und Kugelnestern auszubauen.<br />
Zerstört man solche<br />
Gebilde zufällig oder kommt<br />
nur in die Nähe, greifen die<br />
Tiere an. Wenn man sich als<br />
<strong>Jäger</strong> bei Dunkelheit auf einen<br />
schon länger nicht mehr benutzten<br />
Hochsitz begibt, kann<br />
es zu solch gefährlichen Begegnungen<br />
kommen.<br />
P.B.<br />
Keilerei im Maisfeld<br />
sich aus seinem Gewehr ein<br />
Schuss, der den Aufbau eines<br />
in rund 200 Meter Entfernung<br />
auf der Bundesstrasse 27 vorüber<br />
fahrenden Lastwagens<br />
durchschlug. Der Fahrer blieb<br />
unverletzt. Ein dritter <strong>Jäger</strong> erlegte<br />
den Keiler schliesslich.<br />
G.G.v.H.
Polizist erschiesst<br />
ausgebüxten Nandu<br />
Die Flucht zweier Nandus,<br />
die aus einem Wildgehege am<br />
Zeltinger Berg ausgebüxt und<br />
die Gegend unsicher gemacht<br />
hatten, endete in Bernkastel-<br />
Kues für einen der Laufvögel<br />
tragisch. Tagelang hatten die<br />
beiden Ausreisser die L 55 bei<br />
Ürzig und die B 50 bei Platten<br />
unsicher gemacht. Die flugunfähigen<br />
Laufvögel, die bis zu<br />
60 km/h schnell werden können,<br />
veränderten ständig ihren<br />
Standort. Mehrfach wurde<br />
Am Ostersonntag hatte in<br />
Mückenloch ein Wildschwein<br />
mehrere Spaziergänger und einen<br />
Streifenwagen der Polizei<br />
angegriffen. Der zu Hilfe gerufene<br />
<strong>Jäger</strong> Walter Ruf konnte<br />
die wild gewordene Sau<br />
erlegen, als sie in den Ort hineinlaufen<br />
wollte. Der Kadaver<br />
wurde in die Aussenstelle<br />
des Karlsruher Chemischen<br />
und Veterinäruntersuchungsamtes<br />
in Heidelberg gebracht.<br />
Um den Grund für die Aggressivität<br />
herauszufinden, wurde<br />
das Tier obduziert. Im Kopf<br />
fand sich ein tennisballgrosser<br />
versucht, die Vögel einzufangen<br />
– vergeblich. Schliesslich<br />
erschoss ein Polizeibeamter<br />
bei Zeltingen einen der beiden,<br />
da keine andere Möglichkeit<br />
mehr bestand, Gefahren<br />
für die Verkehrsteilnehmer abzuwenden.<br />
Dem zweiten Nandu<br />
gelang die Flucht. Nandus<br />
können 1,70 Meter gross und<br />
30 Kilo schwer werden. Sie<br />
ähneln dem Strauss, sind aber<br />
viel kleiner.<br />
Dieter Kannengiesser<br />
Siegeszug auf<br />
krummen Beinen<br />
Im Jahre 1972, als das Maskottchen<br />
Waldi für Olympia –<br />
München die Werbetrommel<br />
rührte, verkauften deutsche<br />
Züchter rund 28’000 Dackelwelpen<br />
pro Jahr, heute sind es<br />
lediglich noch knapp 7000.<br />
Zwar muss sich die typisch<br />
deutsche Hunderasse zunehmend<br />
gegen die Konkurrenz<br />
von Labrador, Terrier und Co.<br />
behaupten, aber der Teckel erobert<br />
gleichzeitig auf seinen<br />
krummen Beinen die weite<br />
Welt. In Japan beispielsweise<br />
ist er zu den beliebtesten Hunden<br />
avanciert, für einen Welpen<br />
zahlen die Japaner laut<br />
Medienberichten mehrere Tausend<br />
Euro. G.G.v.H.<br />
Aggressives<br />
Wildschwein hatte<br />
Abszess im Kopf<br />
Abszess, der auf das Grosshirn<br />
gedrückt und die Verhaltensstörung<br />
verursacht hat.<br />
Der Grund für den Abszess<br />
war wahrscheinlich eine Eiteransammlung<br />
aufgrund einer<br />
Infek tion z.B. im Bereich des<br />
Mauls oder Rachens, durch<br />
die Keime in den Schädel eindrangen<br />
und bis zum Gehirn<br />
aufstiegen. Der geschwächte<br />
Allgemeinzustand des Tieres<br />
begünstigte die Erkrankung<br />
und ihren dramatischen<br />
Verlauf.<br />
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,<br />
e-Ausgabe vom 5.5.2010<br />
Wildschweine mit<br />
Trichinen befallen<br />
Bei der in Deutschland<br />
zwingend vorgeschriebenen<br />
Untersuchung von erlegtem<br />
Schwarzwild auf Trichinen<br />
sind bei mehreren Tieren in<br />
Ostdeutschland die für Menschen<br />
gefährlichen Trichinellen<br />
gefunden worden. Die<br />
Tiere waren mit den parasitischen<br />
Würmern hoch belastet.<br />
Die vorgeschriebenen Proben<br />
werden aus den Zwerchfellspfeilern<br />
sowie der Unterarmmuskulatur<br />
in einer Mindestmenge<br />
von je zehn Gramm<br />
reiner Muskulatur entnommen.<br />
Ersatzweise könne statt<br />
der Unterarmmuskulatur auch<br />
die Zungengrundmuskulatur<br />
Hochsitz stürzte um<br />
<strong>Jäger</strong> tot<br />
Bei einem tragischen<br />
Jagdunfall verstarb der Ehrenvorsitzende<br />
der BJV-Kreisgruppe<br />
Regen-Zwiesel. Der<br />
70-jährige <strong>Jäger</strong>, lange Jahre<br />
als Ausbilder des LJV tätig,<br />
war mit seinem drei Meter<br />
hohen Hochsitz bei Achslach<br />
(Landkreis Regen) umgestürzt.<br />
Dabei stürzte er mit dem Kopf<br />
auf einen Felsen. Er wurde erst<br />
Hochsitz angesägt –<br />
<strong>Jäger</strong> stürzte<br />
Zwei schwere Unfälle beunruhigen<br />
deutsche <strong>Jäger</strong>.<br />
Ein 83-jähriger <strong>Jäger</strong> stürzte<br />
bei Coburg von einem Hochsitz,<br />
den Unbekannte angesägt<br />
hatten. Der Mann wurde<br />
zum Glück nur verletzt. Die<br />
Polizei stellte frische Schnittstellen<br />
an dem Hochsitz fest.<br />
Beim Besteigen des Hochsitzes<br />
war das gesamte Gestell<br />
plötzlich nach vorne umgekippt.<br />
Dabei ging auch das<br />
(nicht Zungenspitze) untersucht<br />
werden.<br />
Durch den Verzehr von infiziertem<br />
Fleisch kann es zu<br />
einer sogenannten Trichinose<br />
kommen, die ohne rechtzeitige<br />
Behandlung lebenslang<br />
anhalten oder gar zum<br />
Tode führen kann. Je nach Infektionsgrad<br />
treten mehr oder<br />
weniger starke Muskel- und<br />
Gelenkschmerzen auf. Im privaten<br />
Handel ist der Verbraucher<br />
von Wildschweinefleisch<br />
gut beraten, sich nach der Tri-<br />
chinellenfreiheit beim Abgebenden<br />
zu erkundigen.<br />
P.B.<br />
aufgefunden, als seine Ehefrau<br />
ihn nach der Jagd vermisste.<br />
Wie die Polizei ermittelte, waren<br />
die Streben des Hochsitzes<br />
morsch. Ein Standfuss war<br />
gebrochen, an einem anderen<br />
hatte sich die seitliche Bodenverankerung<br />
gelöst. Der Sitz<br />
war erst vor einem Jahr saniert<br />
worden. P.B.<br />
Gewehr des Mannes zu Bruch.<br />
Der Sachschaden beträgt rund<br />
1000 Euro. In einem zweiten<br />
Fall kam ein 76-jähriger <strong>Jäger</strong><br />
im Bayerischen Wald zu<br />
Tode. Auch sein Hochsitz war<br />
seitlich weggekippt. Er wurde<br />
später tot unter dem Hochsitz<br />
gefunden. Da der Sitz noch<br />
vor einem Jahr grundüberholt<br />
war, wird ebenfalls auf Sabotage<br />
untersucht.<br />
P.B.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 73<br />
Bund und Kantone
Abschied<br />
Jakob (Jak.) Müller<br />
St. Moritz<br />
24. Juni 1921 – 26. September 2009<br />
Zum Gedenken<br />
an ein Original unter<br />
Bündner <strong>Jäger</strong>n<br />
Lieber Paps<br />
Da sitze ich nun eben allein<br />
ohne deine Gesellschaft in der<br />
Jagdhütte «im Täli», deinem<br />
Lieblingsort. Ich vermisse<br />
dich, dein herzhaftes Lachen,<br />
das so ansteckend war, für jeden<br />
der dich gekannt hat, und<br />
das jedem auch jetzt noch so<br />
präsent ist, als wär’s gestern<br />
und du noch da…<br />
Fast wie ein Film spielt<br />
sich nun dein Leben vor meinen<br />
Augen ab. Ich spüre, wie<br />
du mit mir die nachfolgenden<br />
Gedanken teilst.<br />
Am 24. Juni 1921 wurdest<br />
du in Davos, als ältester<br />
Sohn von Anna Müller-<br />
Clavadätscher (Gastronomin)<br />
und Christian Müller (Metzger)<br />
geboren. Mit deinen drei<br />
Geschwistern verbrachtest du<br />
eine schöne Kindheit. Das Leben<br />
in den Bergen und in der<br />
Natur prägte deine weitere Zukunft<br />
und deine Berufswahl.<br />
Du wurdest ein passionierter<br />
<strong>Jäger</strong> und machtest eine Lehre<br />
bei der Rhätischen Bahn.<br />
Sehr stark interessierte dich<br />
auch die regionale Politik. Für<br />
den Kreis Davos wurdest du<br />
zum Grossrat gewählt. In Davos-Platz<br />
heiratetest du deine<br />
erste Frau, Anna Fopp, und es<br />
kamen zwei Kinder, Ilse (im<br />
1945) und Paul (im 1948).<br />
Bald erkrankte jedoch deine<br />
Frau unheilbar und so musstest<br />
du die Kinder mit Hilfe deiner<br />
Eltern alleine aufziehen.<br />
Im Jahre 1956 heiratetest du<br />
74 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Mama, Elisabeth (Lisel) Pirker,<br />
aus Kärnten und nahmst<br />
Wohnsitz in St. Moritz, wo du<br />
weiterhin bei der RhB warst<br />
und bis zu deiner Pensionierung<br />
im 1986 bliebst. Zu deinen<br />
Kindern kamen weitere<br />
hinzu, ich (1958) und Brigitte<br />
(1960) und Mama sorgte fortan<br />
für die ganze Familie.<br />
Politisch bliebst du aktiv<br />
und wurdest sogar Gemeinderatspräsident,<br />
also höchster St.<br />
Moritzer.<br />
Deine Passion für die Jagd<br />
blieb dein Leben lang ungebrochen<br />
und hatte mit deiner<br />
Jagdhütte einen festen Bestandteil<br />
in deinem Herzen.<br />
Du, der eifrige Schütze und<br />
grosse <strong>Jäger</strong>, warst Mitglied<br />
des Bündner Patentjägerverbandes<br />
und mit Begeisterung<br />
beim Wurftaubenschiessen<br />
dabei als Gründungsmitglied<br />
und Aktiver. Während 20 Jahren<br />
unterstütztest du Mama als<br />
Wirtin des Restaurants Wurftaubenclub<br />
St. Moritz. Nach<br />
deiner Pensionierung unternahmst<br />
du mit Mama viele<br />
schöne Reisen. Die Aufgaben<br />
als Grosseltern habt ihr sehr<br />
genossen, mit den Enkeln Marco,<br />
Nicole, Nadja, Corina und<br />
Kevin, und auch diejenigen als<br />
Urgrosseltern mit Nina, Alex,<br />
Celina und Angelina. Im 2004<br />
verstarb Mama. In den schweren<br />
Jahren ihres Leidens hast<br />
du sie umsorgt und ihr deine<br />
Liebe und Dankbarkeit bewiesen.<br />
Die letzten 5 Jahre lebtest<br />
du aus Überzeugung alleine.<br />
Du hattest jedoch zahlreiche<br />
Freunde, etliche Jagdkollegen<br />
wie Leo, Gregor, Gianni, Alberto,<br />
etc. und deine Nachbarin<br />
Caroline, die dich alle tatkräftig<br />
unterstützten und oft<br />
bei dir Kaffee tranken und dir<br />
Gesellschaft leisteten. Im Albulatal<br />
war es vor allem Gabi,<br />
auf die du zählen konntest,<br />
wenn es darum ging, dich in<br />
dein urchiges «Hütti» zu fahren.<br />
Zuhause trugen die von<br />
der Spitex angelieferten Mahl-<br />
zeiten zu deiner Zufriedenheit<br />
bei. Jeden Mittwoch trafst du<br />
dich mit deinen Freunden zum<br />
Stammtisch im Hotel Steffani.<br />
Bis zuletzt schätztest du auch<br />
deine Mitgliedschaften als Veteranenmitglied<br />
des Bündner<br />
Patentjägerverbandes, A-Mitglied<br />
der Sektion St. Moritz<br />
und B-Mitglied der Sektion<br />
Bergün und als Mitglied der<br />
<strong>Schweizer</strong> Eisenbahner. So<br />
Ruedi Marbot<br />
Geboren am 14. Mai 1926<br />
Gestoren am 23. August 2010<br />
Weidmannsdank Ruedi,<br />
dass du für uns da warst, dass<br />
wir das Weidwerken in all seinen<br />
Ausprägungen von dir erlernen<br />
durften. Du hast uns<br />
weidmännisches Verhalten<br />
vorgelebt und auch einige<br />
schöne Traditionen weitergegeben.<br />
Auch diese werden uns<br />
immer an dich erinnern.<br />
Weidmannsdank Ruedi,<br />
dass wir mit dir jagen durften.<br />
Mit deiner offenen und gleichzeitig<br />
traditionsbewussten Art<br />
hat deine weidmännische Einstellung<br />
auch uns geprägt. Wie<br />
schön waren doch die phantasievollen<br />
Erzählungen am Feuer<br />
über deine Jagderlebnisse<br />
auf mehreren Kontinenten. Wie<br />
haben wir uns alle mit dir gefreut,<br />
als du – am Stock gehend<br />
und den Hüft-Operationstermin<br />
im Kopf – mit drei sauberen<br />
Schüssen deinen «Abschussplan»<br />
locker erfüllt hast.<br />
Weidmannsdank Ruedi,<br />
für die herrlichen Stunden am<br />
Aserfeuer. Mit einfachen Mitteln<br />
(e chli zweni vo däm und<br />
durftest du bis zuletzt in deiner<br />
gewohnten Umgebung, zu<br />
Hause mit deinen geliebten<br />
und gewohnten Erinnerungen<br />
bleiben, bis du dann nach einer<br />
kurzen akuten Lungenentzündung<br />
friedlich einschliefst.<br />
Du fehlst mir sehr. Weidmannsruh,<br />
lieber Paps!<br />
Deine Tochter und<br />
Jagdkameradin Arlette<br />
e chli zviu vo disem git ihm<br />
Chuscht) hast du mehrgängige<br />
Menüs hingezaubert. Kulinarische<br />
Höhepunkte haben<br />
wir auf deinem geliebten<br />
Aeupli genossen, wenn du<br />
zum Jagdabschluss-Aser eingeladen<br />
hast: unvergesslich<br />
die Krebse aus dem eigenen<br />
Teich, die Karpfen im Silberfrack,<br />
die Krähenbrüstli und<br />
Forellenhödeli. Auch mit diesen<br />
Köstlichkeiten wirst du<br />
uns sehr fehlen.<br />
Weidmannsdank Ruedi, für<br />
deine zwar oft klar bestimmende<br />
aber doch stets kompromissbereite<br />
Art und Einstellung,<br />
auch ausserhalb der Jagd.<br />
U wem e de nid, so chame de,<br />
he jo mi gsehts jo de. Mit solchen<br />
köstlichen Sprüchen hast<br />
du oft Eis gebrochen und auch<br />
heikle Situationen entspannen<br />
können. Dein feiner Humor<br />
und aus Alltags-Komiken<br />
abgeleiteten «kleinen Weisheiten»<br />
bleiben legendär.<br />
Weidmannsdank Ruedi dir<br />
als Lehrmeister, als Jagdkamerad<br />
und väterlicher Freund.<br />
«Du muesch di säuber irichte<br />
für gäbig». Nach diesem Motto<br />
hast du gelebt, bis dir die<br />
Krankheit deine Selbständigkeit<br />
geraubt hat.<br />
Du hast mal gesagt, nicht<br />
den Tod zu fürchten, sondern<br />
nur das Sterben. Gut, dass dir<br />
eine noch längere schwere und<br />
schwierige Leidenszeit erspart<br />
geblieben ist. Weidmannsruh!<br />
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findet der Angler neben dem<br />
Kalendarium viele Praxistipps.<br />
Fr. 19.10.<br />
Fisch&Fang Ang ler kalen<br />
der 2011, Wandkalender.<br />
Die Welt des Fischens von ihrer<br />
schönsten Seite. 33x48 cm,<br />
Fr. 28.40.<br />
Rien Poortvliets grosser<br />
Tierkalender 2011. 13 faszinierende<br />
Blätter mit Reproduktionen<br />
nach Gemälden des<br />
gros sen, unvergesslichen Tier-<br />
und Jagdmalers Rien Poortvliet.<br />
43x50 cm, Fr. 51.50.<br />
Unser Wild. Der Ju biläums-Kalender<br />
2011 zum<br />
80. Geburtstag des Künstlers<br />
Marcel Moser. Mit Reproduktionen<br />
nach Original-Gemälden<br />
(47x34 cm). Ein exklusives<br />
Geschenk für alle <strong>Jäger</strong><br />
und Naturfreunde. Preis pro<br />
Stück Fr. 58.–, ab 5 Stück Fr.<br />
55.–, ab 10 Stück Fr. 52.–.<br />
www.wildmaler-moser.ch<br />
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />
oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten!<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 75<br />
Kalender
Literatur<br />
Vorstellung des neuen<br />
Wildtierkalenders 2011<br />
Bereits zum 6. Mal darf der<br />
Wildtierfotograf Marco Banzer<br />
seinen druckfrischen Wildtierkalender<br />
für das kommende<br />
Jahr präsentieren. «Meine<br />
Absicht ist es, meine Eindrücke<br />
und Erlebnisse über die<br />
Schönheit der Natur, die Wildtiere<br />
und ihre Lebensgewohnheiten<br />
aufs Papier zu bringen.»<br />
Passion Wildtierfotografie<br />
Marco Banzer ist seit Jahren<br />
passionierter Wildtierfotograf<br />
in der freien Natur. In<br />
seiner Freizeit streift er zu jeder<br />
Jahreszeit mit seiner Fotoausrüstung<br />
durch die Glarner<br />
und Bündner Berge. Die besten<br />
und eindrücklichsten Bilder<br />
trägt er jeweils zu einem<br />
Kalender zusammen.<br />
Spiegel der Jahreszeiten<br />
Ob Steinböcke, Hirsche,<br />
Gämsen, Rehe, einen jungen<br />
Fuchs oder ein Eichhörnchen,<br />
diese breite Palette an einheimischen<br />
Wildtieren ziert den<br />
Kalender 2011. Auf dem Titelbild<br />
posiert ein stolzer Stein-<br />
Geübt in den<br />
Ritualen des<br />
jagdlichen<br />
Verhaltens,<br />
stellt der<br />
Autor –<br />
und <strong>Jäger</strong><br />
– Markus<br />
Mayr in<br />
seinen Geschichten über diese<br />
Leidenschaft, das Tierische<br />
und Menschliche gleichwertig<br />
nebeneinander. Nicht immer<br />
bedeutet Jagd auch Abenteuer<br />
und endet mit einem Blattschuss.<br />
Bisweilen ist der <strong>Jäger</strong><br />
das Opfer – von der Natur irregeleitet<br />
und dem Spott der<br />
Kollegen ausgesetzt. Kräftig<br />
gewürzt mit <strong>Jäger</strong>latein und<br />
feiner Ironie.<br />
Auch wenn im Rampenlicht<br />
der Öffentlichkeit sich die<br />
76 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
Blattschuss<br />
bock auf einer alpinen Matte.<br />
Die Faszination der Natur ist<br />
in jedem Bild zu spüren. Die<br />
Bilder beeindrucken alle Naturbegeisterten,<br />
jeden Monat<br />
mit einem speziellen Sujet.<br />
Der Wildtierkalender kann<br />
direkt bei Marco Banzer bestellt<br />
werden. Unter Handy<br />
Nummer 079 340 86 09 und<br />
auch per E-mail an banzer.<br />
marco@bluewin.ch. Alle Fotos<br />
können auf www.wildtierfotos.ch<br />
angeschaut werden.<br />
Jagd zwischen Befürwortern<br />
und Gegnern behaupten muss,<br />
übt sie bisweilen dennoch eine<br />
unerklärliche Faszination aus,<br />
derer sich bestimmte Menschen<br />
auf der Pirsch in der<br />
Morgen- und Abenddämmerung,<br />
auf Hochständen oder<br />
versteckt hinter Bäumen, nicht<br />
entziehen können.<br />
Der Autor Markus Mayr,<br />
1973 in Kufstein geboren,<br />
versteht es mit seinen heiteren<br />
Erzählungen den Leser zu<br />
fesseln. Das Buch ist ein ideales<br />
Geschenk für Weidmänner<br />
und -frauen mit garantiertem<br />
Schmunzel-Effekt.<br />
Verlag: Tyrolia Verlag, Innsbruck, www.tyroliaverlag.at.<br />
104 Seiten, 15 schwarz-weisse Abbildungen.<br />
ISBN: 978-3-7022-3082-1. Preis: sFr. 25.50.<br />
Bezug siehe «<strong>Jäger</strong>markt», Seite 1, oben links.<br />
Europäischer<br />
Trophäenkatalog<br />
Im Herbst 2010 konnte der<br />
Europäische Trophäenkatalog<br />
nach zehnjähriger Datensammlung<br />
veröffentlicht werden.<br />
Der Katalog der Stiftung<br />
EUJÄGER, die auf Anregung<br />
von Mitautor László Bozóki<br />
gegründet wurde, dokumentiert<br />
Daten und Fotos der mit<br />
Gold-, Silber- und Bronzemedaillen<br />
bewerteten Rehbocktrophäen<br />
aus 21 Ländern. Insgesamt<br />
wurden die Daten von<br />
17 500 Trophäen aufgearbeitet,<br />
wobei 34 Rehbocktrophäen<br />
noch aus dem 19. Jahrhundert<br />
stammen. Auch in der<br />
Zeitschrift «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />
wurde mehrfach zur Einsendung<br />
von entsprechenden Daten<br />
aufgerufen, was denn von<br />
den Lesern auch rege genutzt<br />
wurde.<br />
Die riesige Arbeit, die hinter<br />
der Veröffentlichung dieses<br />
Buches steckt, ist vor allem<br />
drei <strong>Jäger</strong>n zu verdanken.<br />
Der dänische Berufsjäger und<br />
Bewerter der NordiskSafari-<br />
Trophäe Sten Breith trug mit<br />
rund 5000 Daten zum Werk<br />
bei. Der deutsche Fotograf<br />
Burkhard Winsmann-Steins<br />
hat das Buch mit 100 Farbfotos<br />
illustriert. Die Aufarbeitung<br />
der zahlreichen Daten<br />
sowie die Bearbeitung für den<br />
Druck wurde vom Initiator,<br />
dem ungarischen Berufsjäger<br />
und Wildbiologen László Bozóki,<br />
bewerkstelligt.<br />
Schädling, Tollwutüberträger,<br />
«Stinker» und dazu noch<br />
mysteriös. Lange hat sich dieses<br />
negative Bild des Dachses<br />
gehalten und aufgrund vieler<br />
falscher Vorstellungen und diffuser<br />
Ängste ist er früher auch<br />
erbittert verfolgt worden. Seine<br />
langen Haare wurden dann<br />
aber immerhin zu Rasierpinseln<br />
verarbeitet. Auch heute<br />
Im Buch sind die Bewertungen<br />
jeweils in Deutsch,<br />
Englisch, Französisch, Spanisch,<br />
Schwedisch und Ungarisch<br />
beschriftet. Der Trophäenkatalog<br />
umfasst 475 Seiten<br />
im Format A4 und ist mit 170<br />
Farbfotos der schönsten europäischen<br />
Rehbocktrophäen illustriert.<br />
Für den Preis von Euro 35.– plus Versandkosten<br />
von Euro 30.– ist der Trophäenkatalog unter<br />
folgender Adresse zu beziehen: EUJÄGER, László<br />
Bozóki, H-8623 BALATONFÖLDVÁR, Babits M.u.18.,<br />
UNGARN, Fax 00.6/84-342-040 oder trofeakatalogus.<br />
bozoki@t-online.hu<br />
Im Jahr 2011 soll ein neuer<br />
Band mit einer Sammlung<br />
von ordnungswidrigen,<br />
missgebildeten abnormen<br />
Rehgeweihen erscheinen.<br />
Alle Rehbockjäger sind dazu<br />
aufgerufen, Bilder und Daten<br />
ihrer Trophäen mit dem<br />
Vermerk «abnorme Rehböcke»<br />
zur unten angeführten<br />
Adresse zu schicken. Einsendeschluss<br />
ist der 31. August<br />
2011.<br />
Der Dachs:<br />
heimlich und flexibel<br />
noch gehört der Dachs zu den<br />
geheimnisvollsten Wildtieren<br />
in den Wäldern Europas, was<br />
zweifelsohne mit seiner nächtlichen<br />
und unterirdischen Lebensweise<br />
zu tun haben dürfte.<br />
Erst bei Einbruch der Nacht<br />
verlässt der Dachs seinen Bau<br />
und trottet dann gemächlichen<br />
Schrittes und meist gesenkten<br />
Hauptes durch sein Re-
vier. Dabei mag die gedrungene<br />
und plumpe Gestalt darüber<br />
hinwegtäuschen, dass Meister<br />
Grimbart galoppierend durchwegs<br />
ein Tempo von rund 30<br />
km/h erreichen und aus dem<br />
Stand 150 cm weit bzw. 80<br />
cm hoch springen kann. Unterschätzt<br />
wird er aber insbesondere<br />
in seiner stupenden<br />
Flexibilität, die er nicht nur<br />
bezüglich Nahrung, Lebensraum<br />
und Raumnutzung an<br />
den Tag legt, sondern allem<br />
voran in Bezug auf seine Sozialstruktur.<br />
So kann er ebenso<br />
gut ein solitäres Leben führen,<br />
als auch – bei hohen Dichten<br />
– in Familien oder gar Grossgruppen<br />
vorkommen, deren<br />
Mitglieder dann auch das gemeinsame<br />
Territorium verteidigen.<br />
Der neue «Wildbiologie»-<br />
Artikel 1/2a stellt die aktuellsten<br />
verhaltensbiologischen Erkenntnisse<br />
über den Dachs vor<br />
und rückt diesen sympathischen<br />
Bewohner unserer Wälder<br />
so in ein neues Licht. Ebenfalls<br />
erschienen ist ein Artikel<br />
über die einheimischen Reptilien,<br />
welche die am stärksten<br />
gefährdete Wirbeltiergruppe<br />
bilden. An den einzelnen<br />
Arten werden die Gründe für<br />
Rückgang und Bedrohung dargestellt<br />
sowie Möglichkeiten<br />
aufgezeigt, um die Lebensbedingungen<br />
für Echsen und<br />
Schlangen so zu verbessern,<br />
dass sie auch in Zukunft Teil<br />
unserer Fauna sein werden.<br />
Die beiden Artikel sind erhältlich zu Fr. 12.–<br />
bzw. Fr. 7.– bei Wildtier Schweiz (Strickhofstr. 39,<br />
8057 Zürich, Tel. 044 635 61 31). Ein Abonnement<br />
«Wildbiologie» mit viermal 2 bis 3 Artikeln pro Jahr<br />
kostet Fr. 58.– (Ausland: Euro 45.–).<br />
Interessante Literatur<br />
für den <strong>Jäger</strong><br />
Rudigier, Der Bergjäger.<br />
In der Stille des Gebirges...<br />
stv Stocker; Fr.<br />
45.50. Viele <strong>Jäger</strong>,<br />
die nie in<br />
ihrem Leben<br />
die Möglichkeit<br />
haben, im<br />
Hochgebirge<br />
auf Gams oder<br />
Steinbock anzusitzen, können<br />
dank Rudigiers Erzählungen<br />
aus der Sicht des Bergjägers<br />
nun an diesem Abenteuer teilhaben<br />
und erhalten durch die<br />
zahlreichen Abbildungen auch<br />
einen visuellen Eindruck.<br />
Gautschi, Der Reichsjäger<br />
meister. Neumann-<br />
Neudamm; Fr.<br />
64.90. Was ist<br />
nicht schon alles<br />
über Hermann<br />
Göring<br />
an Wahrem<br />
und Unwahrem<br />
verbreitet worden.<br />
Welchen Einfluss hat der<br />
Reichsjägermeister aber wirklich<br />
auf die Entwicklung des<br />
Jagdwesens in Deutschland<br />
gehabt? Dieser Frage hat sich<br />
Andreas Gautschi, der Autor<br />
von «Rominten – Gestern und<br />
Heute», in der ihm eigenen<br />
Gründlichkeit und Unabhängigkeit<br />
eingehend in seinem<br />
neuen Buch gewidmet.<br />
Ganz, Aktuelle Raubwildbejagung.<br />
Neumann-<br />
Neudamm; Fr.<br />
26.50. Nach<br />
seinem Bestseller«Fallenbau<br />
und Falleneinsatz»<br />
enthält<br />
das neue Buch<br />
von Anton Ganz die Essenz<br />
seiner langjährigen Seminartätigkeit<br />
in Sachen Fallenbau<br />
und Raubwildjagd.<br />
Götzfried, Bei Fuss, mein<br />
Sohn. Neumann-Neudamm;<br />
Fr. 34.50. Das<br />
vierte Buch von<br />
Roderich Götzfried<br />
gilt seinem<br />
Sohn Maximilian,<br />
der<br />
beruflich als<br />
auch jagdlich<br />
sehr erfolgreich in seine Fussstapfen<br />
getreten ist. Aber auch<br />
der Sohn Maximilian selbst<br />
schildert seinen Aufstieg zum<br />
wirklich grossen <strong>Jäger</strong>. <strong>Jäger</strong>familien,<br />
in denen Nachwuchs<br />
geplant ist oder schon herum-<br />
krabbelt, sollten sich dieses<br />
Buch auf keinen Fall entgehen<br />
lassen.<br />
Gautschi, Rominten 1500<br />
bis 1945. Neumann-Neudamm;<br />
Fr. 109.–. Im vorliegenden<br />
Merkbuch<br />
hat Forstwirt<br />
Dr. Andreas<br />
Gautschi alle<br />
ihm zugänglichen<br />
wichtigen<br />
Namen und Ereignisse<br />
dieses<br />
Traditionsreviers in alphabetischer<br />
Reihenfolge zusammengefasst.<br />
Miller/Corlatti, Das Gamsbuch.<br />
Für Einsteiger und Profis.<br />
Neumann-<br />
Neudamm; Fr.<br />
49.50. Praktisch<br />
alles, was<br />
es über Gams<br />
zu wissen gibt,<br />
präsentieren<br />
Christine Müller und Luca<br />
Corlatti gut gegliedert und<br />
verständlich.<br />
Seifert, Wie einst die<br />
Jagd gewesen. Über <strong>Jäger</strong><br />
und Wild im<br />
17. Jahrhundert.<br />
Österr.<br />
Jagd- und Fischerei-Verlag;<br />
Fr. 71.–. Michael<br />
Seifert<br />
hat mit diesem Buch nicht<br />
nur ein zeithistorisch wertvolles<br />
Dokument über die Jagd in<br />
die Gegenwart gerettet, sondern<br />
auch ein Buch geschaffen,<br />
das in vielen seiner Aussagen<br />
erstaunliche Aktualität<br />
besitzt.<br />
Zeiler, Baum & Wildtier.<br />
Heimische Bäume im Por trät.<br />
Österr. Jagd-<br />
und Fischerei-Verlag;<br />
Fr.<br />
71.–. Ein Buch,<br />
das erfrischend<br />
neue Einblicke<br />
gewährt und<br />
dabei die spannenden, oftmals<br />
unbekannten Zusammenhänge<br />
zwischen Mensch, Tier- und<br />
Pflanzenwelt darstellt und erklärt.<br />
Rottmann, Rechts rat geber<br />
für Hundezüchter. Die<br />
wichtigsten Rechtsvorschriften<br />
für die Züchterpraxis. Kynos;<br />
Fr. 28.50. Die auf Hunderecht<br />
spezialisierte Rechtsanwältin<br />
Verena S. Rottmann infor-<br />
miert in diesem<br />
Ratgeber verständlich<br />
und<br />
aktuell über<br />
Tierschutzbestimmungen,Zuchterlaubnis,<br />
Impf- und Kennzeichnungsvorschriften,<br />
Kaufrecht<br />
und Mängelhaftung, Versicherungsfragen,<br />
die Unterscheidung<br />
zwischen hobby- und<br />
gewerbsmässiger Hundezucht,<br />
Grundzüge des Steuerrechts,<br />
Tierarzthaftung und vieles<br />
mehr. Mit wertvollen Hinweisen<br />
zur Gestaltung von Welpenkaufverträgen.Unentbehrlich<br />
für die Züchterpraxis!<br />
Bergmann/Westphal, Grund-<br />
kurs Vogelstimmen. Heimische<br />
Vögel an ihren Stimmen<br />
erkennen.<br />
Quelle & Meyer;<br />
Fr. 29.–. Der<br />
grosse Vogel-<br />
stimmenkurs<br />
besteht aus 22<br />
Lektionen, die<br />
das gesamte Re-<br />
pertoire mög-<br />
licher Lautäusserungen enthalten.<br />
Alle Lektionen sind durch<br />
eine beigefügte DVD akustisch<br />
unterlegt. Ein nach Lebensräumen<br />
aufgebautes Trainingsprogramm<br />
sowie eine herausnehmbare<br />
Betimmungsdatei<br />
machen «fit» für die Praxis.<br />
Erker, Schwarzwild Lockjagd.<br />
Erfahrungen eines Praktikers.<br />
stv Stocker;<br />
Fr. 45.–.<br />
Die Lockjagd<br />
auf Schwarzwild<br />
gilt als<br />
hohe Kunst.<br />
Was man dabei<br />
beachten<br />
muss, um Erfolg zu haben, erklärt<br />
der erfahrene <strong>Jäger</strong> Siegfried<br />
Erker.<br />
Hoff, Heimatliche Wildküche.<br />
Kosmos; Fr. 49.90.<br />
Liebevoll angerichtet<br />
und<br />
meisterhaft fotografiert,präsentiert<br />
Francis<br />
Ray Hoff –<br />
selbst passionierter <strong>Jäger</strong> und<br />
leidenschaftlicher Koch – hier<br />
die Sammlung seiner Lieblingsrezepte.<br />
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />
oben links.<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 77<br />
Literatur
<strong>Jäger</strong>markt<br />
Bezugsquellennachweis<br />
Die im Inhalt erwähnten Bücher und<br />
Produkte sind im Fachhandel und<br />
beim Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, Postfach<br />
261, 8840 Einsiedeln, Telefon<br />
055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, E-<br />
Mail: kontakt@schweizerjaeger.ch, zu<br />
beziehen.<br />
NEU in der Schweiz!<br />
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Ausbildung<br />
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Jagdhornbläserkurs<br />
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in Es und B<br />
Teilnehmerkreis Für Anfänger und Fortgeschrittene<br />
Daten Samstag, 8., 22. und 29. Jan. 2011<br />
jeweils 8.00 bis 11.30 Uhr<br />
Ort Wilderswil, Schulhaus<br />
Kosten Fr. 95.— inklusive Lehrmittel<br />
Kursorganisation Parforcehornbläser Berner Oberland<br />
Kursleitung Andrea Signer (andrea.signer@bls.ch)<br />
Instrument Bei Bedarf kann ein Parforcehorn zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Der Kurs ist auf maximal 12 Teilnehmer beschränkt.<br />
Anmeldeschluss ist am 10. Dezember 2010<br />
Infos und Anmeldung unter:<br />
www.parforceblaeser-bo.ch<br />
78 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010<br />
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Ausrüstung<br />
Zu verkaufen wegen Jagdaufgabe:<br />
Diverse Jagdutensilien<br />
wie Kleider, Schuhe, Rucksäcke,etc.<br />
Zu besichtigen bei<br />
M. Tschan, Stockhornweg 41, 3624 Schwendibach,<br />
079 613 70 39 oder 033 442 10 51<br />
Jagdtagebuch, Streckenliste<br />
und Revierkarte<br />
auf dem iPhone immer dabei:<br />
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Micael Kircher ,Tel. 0049 151 27087207<br />
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– Anfänger (Fürst Pless / Parforcehorn)<br />
– Fortgeschrittene (Fürst Pless / Parforcehorn)<br />
– Einzel- oder Gruppenunterricht<br />
(max. 10 Personen)<br />
Weitere Angaben und Infos unter:<br />
www.jagdhornschule.ch<br />
Anmeldungen bei:<br />
info@jagdhornschule.ch oder 044 776 38 40<br />
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2007 Küssnacht ZK-V1-CAC. Vater:<br />
Fynn von Ruggaletsch, 500-m-Schweissprüfung,<br />
Hasenprüfung 1. Rang, 134 Pkt., Rehprüfung<br />
3. Rang, 69 Pkt.<br />
Kontaktperson: Hannes Baumann, Rest. Bahnhöfl<br />
i, 4806 Wikon/LU, Tel. 062 751 03 13<br />
Verein für Schwarzwälder Schweisshunde und Plotthounds e.V.<br />
Ansprechpartner Schweiz: Tino Schenk +41 79 / 639 93 47, Werner Stauffacher +41 79 / 672 05 79<br />
Welpenvermittlung Schwarzwälder Schweisshunde: Hubertus Schätzle, +49 7823-5831<br />
Plott Hound: Stefan Tluczykont, +49 7304-929320 www.ssh-ph.de
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Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
PF 261, 8840 Einsiedeln<br />
kontakt@schweizerjaeger.ch<br />
Tel. 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44<br />
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Alpgenossenschaft Sack-Gampernest, Obm.Stellv. Franz Ludescher<br />
Rebhalde 1, A-6832 Röthis, Tel. 05522/44057, E-Mail: ludescher.f@aon.at<br />
Jagdverpachtung<br />
Eigenjagd Alpe Sack-Gampernest<br />
Die Alpgenossenschaft Sack-Gampernest im Laternsertal bringt die Eigenjagd mit<br />
einer anrechenbaren Fläche von 246 ha und 35 Ar für die kommende Jagdperiode, das<br />
ist vom 1. April 2011 auf die Dauer von 6 bzw. 12 Jahre, gemäss §20 des Jagdgesetzes<br />
zur öffentlichen Ausschreibung.<br />
Das Jagdgebiet befi ndet sich in der Kernzone der Wildregion 1.2 (Frödischtal-Laternsertal,<br />
Dünserberg).<br />
Vorkommende Wildarten: Rotwild, Rehwild, Gamswild, Birkwild und Raubwild.<br />
Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote mittels eingeschriebenem Brief<br />
an Obm.Stellvertreter Franz Ludescher, Rebhalde 1, A-6832 Röthis unter der Kennzeichnung<br />
«Jagdverpachtung Eigenjagd Alpgenossenschaft Sack-Gampernest» einzureichen.<br />
Die Angebote müssen bis spätestens 10. Dezember 2010 beim obgenannten Obm.<br />
Stellvertreter eingelangt sein. Später einlangende Angebote können nicht mehr berücksichtigt<br />
werden.<br />
Der Alpausschuss behält sich den Zuschlag an den jeweiligen Bestbieter vor.<br />
Die Pachtbedingungen sowie jagdwirtschaftliche Informationen können beim Obm.<br />
Stellvertreter eingesehen bzw. erfragt werden.<br />
Für die Alpgenossenschaft Sack-Gampernest<br />
Franz Ludescher, Obm.Stellvertreter<br />
<strong>Jäger</strong> Tool<br />
Fr. 52.–<br />
inkl. Versand
Bestelltalon für Kleinanzeigen im «<strong>Jäger</strong>markt» <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
Platzierung unter Rubrik:<br />
❏ Ausbildung<br />
❏ Ausrüstung<br />
❏ Bekanntschaften<br />
❏ Essen & Trinken<br />
❏ Fahrzeuge<br />
❏ Haushalt / Hobby<br />
❏ Hunde<br />
❏ Jagdpacht<br />
❏ Jagdreisen<br />
❏ Optik<br />
❏ Pelzveredelung<br />
❏ Präparatorien<br />
❏ Reviereinrichtungen<br />
❏ Trophäen<br />
❏ Veranstaltungen<br />
❏ Waffen<br />
❏ Verschiedenes<br />
Neu!<br />
Präparatorien<br />
Kleinanzeige<br />
mit Foto:<br />
❏ Foto (+Fr. 15.–)<br />
Bitte Foto per Mail an<br />
info@rgannoncen.ch<br />
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Pelzveredelung<br />
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Neuenschwander<br />
3672 Oberdiessbach Tel. 031 771 14 11<br />
3960 Siders Tel. 027 455 02 65<br />
Gewünschte Erscheinungsdaten:<br />
❏ Ausgaben<br />
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❏ nächstmögliche Ausgabe<br />
❏ unter Chiffre (+Fr. 20.–)<br />
<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Schweizer</strong><br />
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In Blockschrift ausfüllen, pro Feld ein Buchstabe, Satzzeichen oder Wortabstand<br />
Bis 5 Zeilen Fr. 35.–, jede weitere Zeile Fr. 5.–, Foto Fr. 15.–, Chiffregebühr Fr. 20.– (zzgl. 7,6% MWST)<br />
Zahlungsweise: ❏ Postquittung beiliegend: PC 50-502-9, RG Annoncen, <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, 5401 Baden<br />
❏ Betrag inliegend<br />
Meine Adresse:<br />
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Wildfellen<br />
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Tel. 034 402 10 27 Fax 031 721 54 72<br />
Mail: stefan.hutmacher@bluewin.ch<br />
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Tel. 041 467 07 39<br />
Name: Vorname:<br />
Strasse: PLZ/Ort:<br />
Telefon: Unterschrift:<br />
Einsenden an:<br />
RG-Annoncen GmbH, <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong><br />
Postfach 1121, 5401 Baden<br />
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Nächste Nummer: 10. Dezember Inseratenschluss: 19. November<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 11/2010 81<br />
<strong>Jäger</strong>markt<br />
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Wettbewerb<br />
Besitzen beide<br />
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Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich!<br />
Unter den richtigen Einsendern werden jeweils<br />
1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.–<br />
1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–; 1 <strong>Jäger</strong>Tool von Victorinox, Wert Fr. 52.–<br />
2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.<br />
Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum<br />
10. Dezember 2010 an: Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, «Der Experte», Postfach 261,<br />
CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch<br />
Der Experte<br />
Aufl ösung Wettbewerb Ausgabe 9/2010:<br />
Ausgewachsene Hirschkäfer leben maximal<br />
1 bis 2 Monate.<br />
Herzliche Gratulation<br />
den Gewinnern!<br />
1 LED-Taschenlampe «Wild<br />
Finder» mit grünem Licht:<br />
Rudolf Mathis, Untervaz.<br />
1 Jagdbuch: Peter Derungs, Felsberg.<br />
1 <strong>Jäger</strong>Tool von Victori nox:<br />
Mathias Kunz, Bazenheid.<br />
Je 1 Taschen messer Victorinox «Waiter»:<br />
Karl Locher, Agarn;<br />
Kurt Meyer, Villmergen..<br />
Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich<br />
zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und<br />
muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben<br />
weiterhin zu lösen!<br />
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen.<br />
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
BESTELLUNG<br />
für Neuabonnenten<br />
(Zutreffendes bitte ankreuzen)<br />
2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–)<br />
als Geschenk erhalte ich wahlweise<br />
1 Jagdmesser Victorinox<br />
«<strong>Jäger</strong>Tool» im Wert von Fr. 52.–<br />
1 Jagdbuch<br />
3 Ausgaben gratis<br />
1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–)<br />
als Geschenk erhalte ich wahlweise<br />
1 Taschenmesser Victorinox<br />
«Waiter» im Wert von Fr. 14.–<br />
2 Ausgaben gratis<br />
Schnupperabonnement<br />
(einmalig nutzbar)<br />
4 Ausgaben Fr. 25.–<br />
(Ausland CHF 30.–)<br />
Das Abonnement ist bestimmt:<br />
für mich persönlich als Geschenk*<br />
aus dem <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>-Shop<br />
Ich bestelle zusätzlich die praktische<br />
Sammelmappe für den<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, Fr. 12.80 + Versandkosten<br />
<strong>Schweizer</strong><br />
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Das aktuelle<br />
Monatsmagazin<br />
für den <strong>Jäger</strong><br />
Nr. 8 August 2009<br />
94. Jahrgang<br />
Fr. 9.80 (inkl. MWST)<br />
ISSN 0036-8016<br />
DV SPW in<br />
Einsiedeln 24<br />
Waldrapp<br />
ein kaum<br />
bekannter<br />
Vogel 66<br />
Ich bestelle das neue <strong>Jäger</strong>Tool von Victorinox<br />
zum Preis von Fr. 52.– (inkl. Porto).<br />
Beat Angerer<br />
Jagd ist<br />
innerste<br />
Passion 28<br />
WILD UND JAGD IN<br />
GRAUBÜNDEN 6<br />
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<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Schweizer</strong><br />
Meine Adresse:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
PLZ/Wohnort<br />
Telefon<br />
Bei Geschenkabonnement<br />
Adresse der beschenkten Person:<br />
Name<br />
Vorname<br />
Strasse<br />
PLZ/Wohnort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Bitte einsenden: Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, Postfach 261, CH 8840 Einsiedeln<br />
Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch
Einschiessen<br />
im Jagdhof<br />
Einschiessen auf 100m<br />
(auf Wunsch mit Betreuung)<br />
20 Min. 25 .– 1 Std CHF 50.–<br />
25 Schuss auf laufendes Reh<br />
oder Hase CHF 30.–<br />
inkl. Standgebühr<br />
und Munition.<br />
unentbehrlich<br />
zur Treibjagd<br />
CHF 12.–<br />
CHF 15.–<br />
CHF 15.–<br />
Felder Jagdhof<br />
6162 Entlebuch–Ebnet<br />
Telefon 041 480 20 22<br />
Telefax 041 480 31 13<br />
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Jacke Seeland<br />
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ENTLEBUCH-EBNET<br />
SWITZERLAND<br />
CHF 369.–<br />
CHF 249.–<br />
Hose Seeland CHF 229.–<br />
Kindergrössen<br />
CHF 168.–<br />
Wende-Kappe CHF 89.–<br />
oliv / orange<br />
Handschuhe CHF 79.–<br />
mit Schiessfinger<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di–Fr 8.00 –12.00 Uhr 13.30 –18.00 Uhr<br />
Sa 9.00 –15.00 Uhr<br />
Do Abendverkauf bis 20.30 Uhr<br />
Montag geschlossen<br />
Produkte und Preisänderung vorbehalten.<br />
Alle Angebote inkl. Felder Qualitätsgarantie.