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UNI <strong>VET</strong> WIENR E P O R THeft 03/05 Oktober 2005Zeitschrift der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der Gesellschaft der Freunde der Veterinärmedizinischen Universität WienZulassungsverfahren an der VUWSichere Milch für TansaniaPlastination – reale AbbilderChris Walzer, Tierarzt aus PassionP.b.b. – Verlagspostamt A-1210 Wien – PTA Zul.-Nr. 02Z031513M


InhaltImpressum34681214161720A.Univ.Prof. Dr. Wolfgang KünzelKommentarA.Univ.Prof. Dr. Wolfgang KünzelZulassungsverfahren auch an der VUWO.Univ.Prof. Dr. Elmar Bamberg, Mag. Nicole Kaltenegger, Dr. Constanze ZachReflexionen – AuswahlgesprächeDr. Dagmar SchoderSichere Milch für TansaniaAly Eldeen Abd Elbasset Aly Mohamed, Alexander Probst, Mircea-ConstantinSora und Horst Erich KönigPlastination – reale Abbilderlebender StrukturenMag. Michael BernkopfChris Walzer, Tierarzt aus PassionSalome WägeliPferdewissenschaft in der PraxisUniv.Prof. Dr. Michael HessSummer School BrnoBerichte, Kurzmeldungen, GratulationenFortbildungsveranstaltung für TierärzteReproduktionsmedizin beim PferdSamstag 3.12.2005VeterinärmedizinischeUniversität WienVeterinärplatz 1,1210 Wien, Hörsaal FWeitere Informationenhttp://www.vu-wien.ac.at/i109/tagung.htmHerausgeber, Medieninhaberund Verleger:Veterinärmedizinische UniversitätWien und Gesellschaft der Freunde derVeterinärmedizinischen Universität WienDer UNI <strong>VET</strong> WIEN Report ist die offizielle Zeitschriftder Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW).Thematische Schwerpunkte sind in erster Linie dieuniversitären Bereiche Forschung, Lehre undDienstleistung sowie andere veterinärmedizinischbzw. gesellschaftlich relevante Themen.Redakteure:A.Univ.Prof. Dr. Irene Sommerfeld-Stur (-i.s-s.-)Ass.Prof. Dr. Renate Edelhofer (-r.e.-)Dr. Elisabeth Licek (-e.l.-)Christian Gruber (-c.g.-)Manuela Mayr (-m.m.-)Verantwortliche Redakteure:Mag. Michael Bernkopf (-m.b.-)E-mail: michael.bernkopf@vu-wien.ac.atTelefon: +43/1/25077-1105Focus: Dr. Reingard Hofbauer (-r.h.-)E-mail: reingard.hofbauer@vu-wien.ac.atTelefon: +43/1/25077-1310alle: Veterinärplatz 1, A-1210 WienNamentlich gekennzeichnete Beiträge gebendie Meinung des Autors wieder, die sich nichtunbedingt mit jener der Redaktion decken muss.Alle personenbezogenen Begriffe, die sich nichtexplizit auf Frauen oder Männer beziehen, sind<strong>als</strong> geschlechtsneutral zu verstehen.Layout/Repro:Tanja Pichler, Stolzenthalergasse 7/3, A-1080 WienDruck:Druckerei Klampfer GmbHHans-Sutter-Str. 9-15, A-8160 WeizErscheinungsart:Der UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT erscheintvierteljährlich.Abgabe gratis. Copyright: 2005 byVeterinärmedizinische Universität WienFotos:Mag. Michael Bernkopf, VUW(soweit nicht anders angegeben)Cover:Geparde (Acinonyx jubatus) gehören zur Familieder Felidae und gelten <strong>als</strong> die schnellstenLandsäugetiere. Die hauptsächlich in Afrika südlichder Sahara beheimateten Sprinter erreichenGeschwindigkeiten von über 100 Km/h.Cheetahs, wie sie im Englischen genanntwerden, sind zum Unterschied zu anderenGroßkatzen Hetzjäger und verfügen über einefür diesen Zweck ideale Anatomie.Der auf Seite 14 portraitierte Zoo- undWildtierarzt Dr. Chris Walzer beschäftigt sichseit längerem mit einem gesundheitlichenProblem der eleganten Tiere: progressiv verlaufende,neurodegenerative Erkrankungen könnenbis zur Lähmung der Hinterextremiäten führen.2 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


K o m m e n t a rLiebe Leserinnen,liebe Leser!Die Universitäten sind ständiggefordert, sind ständig inBewegung. Veränderungen derVorgaben, wie sie z.B. die Implementierungdes UG 2002und nun die EuGH-urteilsbedingteEinführung einer Studienzugangsregelung bedingen,beschäftigen Rektorate und die assoziierten universitärenGremien.Gerade die angesprochene Zugangsregelung war für dieVUW eine echte Herausforderung, hatten sich doch ursprünglich1062 Bewerber um nur 285 vorhandeneStudienplätze bemüht.Das Vizerektorat Lehre hatte <strong>als</strong>o zusätzlich zum Tagesgeschäftinnerhalb weniger Monate ein Verfahren zuentwickeln und umzusetzen, das die am besten für dasStudium an der VUW geeigneten Studienwerber identifizierensoll.Nun, schenkt man den Betroffenen Glauben, ist es gutgelungen. Befragte, am mehrstufigen Auswahlverfahrenteilnehmende Studienwerber aus dem In- und Auslandsowie die ausgiebig berichtende Presse attestierten demProzedere durchaus gute Noten. Details zu den Abläufenrund um das neue Zulassungsverfahren finden Siein einem Artikel vom Vizerektor für Lehre, A.Univ.Prof.Dr. Wolfgang Künzel, auf Seite 4.Ein anderer Artikel dieser Ausgabe widmet sich demProblemkreis der Lebensmittelsicherheit von Milchproduktenim afrikanischen Tansania und den daraus resultierendenFolgen für die Bevölkerung. Die Autorin,Dr. Dagmar Schoder, beleuchtet auch die sozial-ökonomischenAspekte rund um die wissenschaftliche Arbeitselbst, sodass einige interessante Details und Zusammenhängebekannt werden.Zuletzt möchte ich Ihnen noch die Kolumne unseresZootierarztes Dr. Wolfgang Zenker ans Herz legen, diesich mit dem heiklen Thema der Geburtenkontrolle beiZootieren auseinandersetzt. Je nach Tierart, ist entwederdie Zucht oder die Kontrazeption das Ziel der Zoomanager.Ich wünsche Ihnen eine entspannende Zeit beim Lesen -Herzlichst IhrMag. Michael BernkopfPersönliche Erfahrungenrund um das EuGH-UrteilFür die VUW ist die Welt vor und nach demEuGH-Urteil vom 7. Juli nicht mehr dieselbe.In Windes Eile mussten das in planerischerVoraussicht bereits gedanklichvorstrukturierte Auswahlverfahren zurSelektion der nun vor allem aus dendeutschsprachigen EU-Nachbarländernhereindrängenden Studienwerber umgesetztwerden.Ich darf hier ganz offen sagen, dasses einer einzigartigen inneruniversitärenKraftanstrengung bedurfte, dieses ehrgeizigeProjekt eines qualitätsbezogenenAuswahlverfahrens in dieser kurzen Zeit umzusetzen. Aber: Offensichtlichkonnte der einigende Gedanke des dahinter stehenden Zielesalle erforderlichen Kräfte mobilisieren und das anfangs fast unmöglichScheinende ist gelungen.Neben dem Engagement der inneruniversitären Kräfte ist in diesemZusammenhang die hohe Bereitschaft der niedergelassener Tierärztinnenund Tierärzte zur Zusammenarbeit hervorzuheben. DieseKooperation bezog sich auf die im Rahmen des Auswahlverfahrensdurchgeführten Bewerbungsgespräche, die von Dreierteams – bestehendaus je einer/m Universitätslehrer/in, einer/m Studierendenund einer/m niedergelassenen Tierärztin/Tierarzt durchgeführt wurden.Und obwohl der für diese Tätigkeit kalkulierte Zeitaufwandzwischen vier und fünf Tagen betrug, erhielten wir ausnahmslos spontaneZusagen verknüpft mit der Erwartung, endlich auch sinnvollzur Auswahl der zukünftigen Kolleginnen und Kollegen beitragenzu können. Schlagkräftig ergänzt wurde die Gruppe durch nimmermüde„Ruheständler“ aus der Riege der Universitätslehrer.Schon bei den beiden auf das Ereignis vorbereitenden Schulungstagenbeeindruckte der hohe Grad an Professionalität nicht nur mich,sondern auch das verantwortliche Unternehmen.Fortgesetzt und verstärkt hat sich dieser Eindruck bei den abendlichenresümierenden Gesprächen über die Abläufe des jeweiligenTages, in denen Studierende, Tierärztinnen/e und Universitätslehrer/innenunisono den intensiven Gedankenaustausch an sich und diewechselseitigen Erfahrungen <strong>als</strong> ungemein stimulierend bezeichneten.So sollte und könnte aus diesem Aufnahmeverfahren nicht nureine Gruppe geeigneter Studierender hervorgehen, sondern <strong>als</strong> schönerNebeneffekt und wichtiger Schritt in die Zukunft die angemessenePflege der tierärztlichen Gemeinschaft werden.Ich darf mich jedenfalls an dieser Stelle bei allen an der Entwicklungund Implementierung des Auswahlverfahrens Beteiligten herzlichbedanken und hoffen, dass unsere gemeinsamen Anstrengungenfür ein effektives und gleichermaßen faires Verfahren zum Erfolgführen mögen.W. Künzel, Vizerektor für LehreUNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-053


C o v e r s t o r yDie logische Konsequenz aus dem EuGH-Urteil:Ende des freien Studienzuganges –Zulassungsverfahren auch an der VUWEin Urteil des Europäischen Gerichtshofes bezeichnetedie bisher geltende Regelung, nach der Studienwerberaus dem EU-Raum nur dann einen Anspruch auf einenStudienplatz in Österreich hatten, wenn sie diesen auchin ihrem Heimatland hatten, <strong>als</strong> diskriminierend. DieFolge: die österreichische Regelung wurde aufgehobenund infolge des großen studentischen Andrangs aus denEU-Nachbarländern musste eine für alle Studienwerbergeltende Zugangsregelung geschaffen werden.Eignungstest:Einschulung durchVizerektor KünzelVon A. Univ.Prof. Dr. Wolfgang Künzel,Vizerektor für LehreAm 7. Juli 2005 war es soweit. DasUrteil des EuGH betreffend dieZulassung ausländischer Studierenderin Österreich lag vor und brachtedas von vielen befürchtete Ergebnis einerbis dato diskriminierenden VorgangsweiseÖsterreichs.Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass dieKapazitäten der VUW von einer größerenZahl an Studienwerbern v.a. ausDeutschland bei weitem überschrittenwürden und dass der damit befürchteteKollaps des Systems nur durch irgendeineArt der Zugangsregelung verhindertwerden könnte.Erstaunlich war in diesem Zusammenhangder zur Schau getragene Optimismuspolitischer Entscheidungsträger, die entgegenaller fachlichen Einschätzungenauch mit einem anderen Ausgang des Klageverfahrengerechnet hatten.Untätige Politik zwingt VUWzum HandelnAllerdings ist selbst unter diesem Aspektunverständlich, wieso die Zeit biszum Vorliegen des Erkenntnisses nichtdazu genützt wurde, um in einer konzertantenVorbereitung eine jeweils österreichweiteinheitliche Lösung fürallenfalls notwendig werdende Selektionsverfahrenvor der Zulassung zum Studiumund alternativ in der Anfangsphasedes Studiums auszuarbeiten. Die sodringend notwendige Rechtssicherheit desVerfahrens, die Qualität von Auskünftenim Vorfeld, die Planung der Umsetzungvor Ort und damit verknüpfte erforderlicheMaßnahmen wären dadurch bessersichergestellt gewesen.Nachdem das Erkenntnisurteil desEuGH am 7. Juli vorlag, oblag es derVUW sich bis zum 28. Juli über die Medienüber den Fortgang der Dinge informiertzu halten. Zwar wurden wir mitSchreiben vom 13. Juli darüber verständigt,dass der Nationalrat in seiner Sitzungam 8. Juli das UG 2002 durch Einfügungzweier Paragraphen geändert habe,ab welchem Zeitpunkt diese ÄnderungRechtskraft erlangen würde, darüber warzu spekulieren. Für die VUW war abergerade dieser Zeitpunkt von entscheidenderBedeutung, da amtliche Mitteilungenzum weiteren Verfahren ohne gesetzlicheGrundlage keinen Sinn ergebenoder widrigenfalls sogar eine Einspruchsmöglichkeitwegen Verfahrensmangeldarstellen.Der Weg der VUW:Selektion vor StudienbeginnNun, die VUW hat sich durch einstimmigenBeschluss des Rektorates zu einerAuswahl der Studierenden vor Studienbeginnentschieden. Die dafürausschlaggebenden Gründe waren:Veterinärmedizin ist weltweit eine derteuersten Studienrichtungen – es ist dahernicht vertretbar, wertvolle Ausbildungszeitfür reine Selektionszwecke zumissbrauchen4 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


C o v e r s t o r yEs ist jungen Menschen gegenüber nichtvertretbar, sie durch eine ein- oder zweisemestrigeSelektionstortur zu zwingen,die vielen für das Studium und den Berufdringend notwendigen Kerneigenschaftenwie Teamfähigkeit, Zusammenarbeit,Kommunikation und vielen anderenmehr entgegenläuft.Und: Die negativen Auswirkungen aufdas Arbeits- und soziale Klima am Campussind gar nicht abschätzbar, wenn derAnteil der im Auswahlverfahren gescheiterterBewerberinnen und Bewerber größerist <strong>als</strong> jener der im Studium Erfolgreichen.Auf dieser Basis wurde dem Senat derVUW ein Konzept kontingentierter Studienplätze– im Rahmen eines Bewerbungsverfahrensvor der Zulassungzum Studium zu vergeben– zur Stellungnahme vorgelegt,welches nach positiver Stellungnahmeauch vom Universitätsratgenehmigt wurde.Das mehrstufigeAuswahlverfahrenDie Kriterien des Verfahrenswurden im Mitteilungsblatt derVUW vom 25. Juli kundgemachtund sehen eine mehrstufige Vorgangsweisevor. In der Zeit von 1.bis 26. August waren die entsprechendenBewerbungen an dasStudienreferat der VUW zu richten.Mit Ablauf der Bewerbungsfristwaren 1062 Voranmeldungenfür einen Studienplatz eingegangen.Davon stammten 620 (58,4 %)von deutschen Staatsbürgerinnenund Staatsbürgern, 52 (4,9 %)von Nicht-EU-Bürgerinnen undBürgern sowie 390 (36,7%) vonÖsterreicherinnen und Österreichern.84% der Voranmeldungenstammten von Bewerberinnen, 16% von Bewerbern. Binnen der Bewerbungsfristlangten dann tatsächlich745 schriftliche Bewerbungsunterlagen(70,15 % derVoranmeldungen) ein, wobei imersten Schritt von den Mitarbeiterinnendes Studienreferates dieVollständigkeit geprüft (insgesamt 67,38%) wurde sowie die geforderten schulischenKenntnisse in Biologie, Physik,Chemie und Deutsch nach einem Punkteschemaerfasst wurden.Die Bewertung der Bewerbungenund der EignungstestVon einer Evaluatorengruppe wurdenim nächsten Schritt Lebensläufe, Motivationsschreibenund Studien- und BerufsqualifizierendeVorleistungen anhandeines Kriterienkataloges gesichtet undebenfalls nach einem Punkteschema bewertet.Anschließend wurden alle Bewerberinnenund Bewerber am 12. und 13.Noch vor dem Test: IdentitätsprüfungAuch für technische Hilfe wurde gesorgtLetzter Schritt des Verfahrens: Die AuswahlgesprächeSeptember zu einem Studieneignungstestgeladen, der den Deckungsgrad mit einemdefinierten Realprofil feststellte unddieses Ergebnis ebenfalls in Punkten ausdrückte.Die Ergebnisse dieser Bewertungsschritteführten somit zu einer Ranglisteder Bewerbungen, wobei jeneBewerberinnen und Bewerber, die mehr<strong>als</strong> 70 % der bis dahin erzielbaren Punkteerreicht hatten (42; 8,4 %), nach Maßgabeder Studienplatzkapazität in der Reihenfolgeder Rangliste direkt zumStudium zugelassen werden konnten.Weiteres Kriterium:AuswahlgesprächeDie weiteren verfügbaren Studienplätzewurden nach so genanntenAuswahlgesprächen vergeben,zu denen die nächstgereihtenBewerberinnen und Bewerberder Rangliste plus weitere30 % (320) in der Zeit vom 19. bis30. September eingeladen wurden.Diese Auswahlgespräche wurdenmit Auswahlteams geführt, die jeweilsaus drei Personen (ein Universitätslehrer,ein praktizierenderTierarzt und ein Studierender) bestanden.Die Mitglieder der Auswahlteamswurden an zwei Terminenauf diese Tätigkeit vorbereitetund die Gespräche wurden durcheinen „Interviewleitfaden“ standardisiert.Besonderer Dank gilthier den Kolleginnen und Kollegenaus der Praxis, die sich ineinem beispiellos solidarischen Verständnismit der VUW unentgeltlichin den Dienst dieser Sache gestellthaben.Insgesamt vertritt das Rektoratder VUW die Meinung, mit diesemqualitätsbezogenen Verfahreneinen sinnvollen Weg in der Phaseder Umstellung vom freien Hochschulzugangzur Auswahl der ambesten geeigneten Studierenden gefundenzu haben. Selbstverständlichmuss das Verfahren an sich zueinem späteren Zeitpunkt evaluiertund der prognostische Wert derAuswahlkriterien am späteren Studienerfolggemessen werden.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-055


C o v e r s t o r yReflexionen - Meinungen Beteiligterzum AuswahlgesprächO.Univ.Prof.Dr.Dr.hc.Elmar BambergUniversitätsprofessor i.R.Aus der Sicht einesUniversitätslehrers(Medizinische Biochemie)sind die indiesem Jahr zum erstenMal durchgeführtenAuswahlgesprächevon großemNutzen für die KandidatInnenund dieUniversität. Die eintägige Schulung derAuswahlteams (ehrenamtlich agierendeUniversitätslehrer, Praktiker und Studierende)ermöglicht ein vergleichbares Resultatbei den unterschiedlichen Kommissionen.Das Auswahlgespräch(maximal 30 von insgesamt 132 Punkten)berücksichtigt die Studienmotivation,die Studieneignung, persönliche Faktorender BewerberInnen und einenRealitäts-Check. Durch das Auswahlverfahrenist auch zu erwarten, dass die derartausgewählten Kandidaten bestmöglichepersönliche Voraussetzungen für dasStudium mitbringen.Aus dem Ablauf der bisherigen Gesprächekann ich sagen, dass es für michein Erlebnis war, in den Interviews zu erfahren,mit welcher Intensität sich dieKandidatInnen mit den Anforderungendes Studiums und des späteren Berufesauseinandergesetzt haben. Meist gelanges bereits in den ersten fünf Minuten desGespräches eine entspannte Atmosphäreherzustellen und danach die Persönlichkeitsstrukturder KandidatInnen näherkennen zu lernen. Da die Mitglieder derTeams nur in den Lebenslauf und das Motivationsschreibender KandidatInnen Einsichtnehmen durften und keinerlei Informationüber den bisher erzieltenPunktestand hatten, konnten sie sich unvoreingenommenihren Gesprächspartnernwidmen.Das Auswahlgespräch selbst ist zwar einzeitaufwändiges Verfahren, es bietet jedochdie Möglichkeit zur Abklärung vonungenauen Angaben im Lebenslauf undim Motivationsschreiben. Gleichzeitig wares möglich, die KandidatInnen hinsichtlichihrer weiteren Studienplanung zu beraten.Der organisatorische Ablauf der Auswahlgesprächewurde von den MitarbeiterInnendes Studienreferates hervorragendvorbereitet und vermied langeWartezeiten der KandidatInnen.Elmar BambergTzt. Nicole KalteneggerEhem. Vorsitzende derHochschülerschaft ander VUWIm Gegensatzzu anderen Universitätenhabenwir (Senat, Rektoratund HochschülerInnenschaft)uns schonwährend des Sommersemestersintensivmit demEuGH- Urteil und seinen möglichen Folgenauseinandergesetzt. Unser Vizerektorfür Lehre hat ein faires dreistufiges Auswahlverfahrenetabliert. Der wohl wichtigsteFaktor dieses Auswahlverfahrens warendie Bewerbungsgespräche. JedeKommission bestand aus einem/einerUniversitätsangehörigen, einem/r Studienvertreter/inund einem/r Praktiker/in.In nur 30 Minuten sollten wir den/dieBewerber/in besser kennen lernen. Ich fürmeinen Teil war sehr skeptisch, ob dasin dieser kurzen Zeit überhaupt möglichwäre. Aber schon nach unserer ersten Bewerberinwurde ich vom Gegenteil überzeugt.Die Bewerber/innen gewährten unseinen Einblick in Ihr Leben und scheutensich auch nicht vor persönlichen Fragen.Ich selbst war begeistert wie offenund herzlich die Bewerber/innen von IhrenErfahrungen und Vorstellungen erzählten.Danke an alle Bewerber/innen,denn einen Teil seiner Persönlichkeit preiszu geben, fällt nicht leicht. Besonders gefreuthabe ich mich darüber, dass sich einkleiner Prozentsatz für das Nutztiermodulentschieden hat. Ich legte sehr viel Wertauf diese Gespräche und ich für mich habewieder viel dazu gelernt. Alle aufgenommenenBewerber/innen sind Ihrem Zielund Traum einen guten Schritt näher gekommen.Bedanken möchte ich michnoch bei meinen beiden Kommissionskollegen/innenfür die gute Zusammenarbeit.Zu guter Letzt: Alles Gute für EuerStudium, bleibt Euch treu und lasst Euchvor allem nicht unterkriegen!Nicole KalteneggerDr. Constanze ZachFachtierärztin für PferdeAls ich zum erstenMal von einer Beschränkungder Zulassungszahlenan derVeterinärmedizinischenUniversität hörte,dachte ich spontan:Mein Gott, diearmen Studenten!Mich hat dam<strong>als</strong>,bei meiner Inskription an der tierärztlichenUniversität, niemand nach meinen Notenim Maturazeugnis oder nach meinerMotivation gefragt; geschweige denn warengute Noten bzw. eine begründete BerufswahlVoraussetzungen für meine Immatrikulation.Als ich dann auch noch vom Vizerektorgefragt wurde, ob ich bereit wäre beiden Auswahlgesprächen mit zu arbeiten,6 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


C o v e r s t o r yhatte ich fast ein „schlechtes Gewissen“den jungen Menschen gegenüber.Nach dem universitären Einschulungstagzur Führung der Auswahlgesprächewar ich dann aber beruhigt. Eshat mich sehr beeindruckt mit welcherMühe, welchem Aufwand und welchenÜberlegungen versucht wurde, ein einigermaßengerechtes System zu findenum.Auch die Art und Weise wie wir, die fürdie Auswahlgespräche ausgesuchten Personen,auf diese Aufgabe vorbereitet wurdenhat mich überzeugt, dass man sichwirklich außerordentlich bemüht, ein gerechtesZulassungsverfahren durchzuführen.Nachdem nun zwei ganze Tage Auswahlgesprächehinter mir liegen hat sichmein positiver Eindruck eigentlich nurverstärkt.Zunächst einmal finde ich die Zusammenstellungder die Auswahlgesprächeführenden Teams, bestehend ausjeweils einem/r Vertreter/in der Studentenschaft,der Universitätslehrer und einer,außerhalb der Universität tierärztlichtätigen Person, sehr gut. Für michpersönlich kommt dazu, dass ich michin meiner Gruppe außerordentlich wohlgefühlt habe und wir sehr harmonischarbeiten konnten. Als angenehm undgerecht habe ich auch die Tatsache empfunden,dass die Gesprächskommissionenkeinerlei Wissen über den tatsächlichenPunktestand der Kandidatenhatten.Erstaunt hat mich die Erkenntnis, wiewichtig das persönliche Gespräch zur tatsächlichenBeurteilung der besonderenEignung der einzelnen Persönlichkeitenwirklich ist.Ganz persönlich hat es mir <strong>als</strong> praktizierendeTierärztin besondere Freude gemacht,junge Menschen kennen zu lernen,die ich (und immer auch mein/eTeamkollege/in) <strong>als</strong> absolut geeignet fürden tierärztlichen Beruf empfunden habe.Zusammenfassend möchte ich sagen,dass ich glaube, dass sowohl die Universität<strong>als</strong> auch die gesamte Kollegenschaftvon diesem Auswahlverfahren profitierenwird.Constanze ZachNeuauflage: Klinische PropädeutikDie „Bibel“ aller angehenden Tierärzte der klinischen Semester, dasBuch „Klinische Propädeutik der inneren Krankheiten und Hautkrankheitender Haus- und Heimtiere“, liegt nun in seiner sechsten, komplettüberarbeiteten Fassung vor.Unter anderem wurde das Kapitel Heimtiere neu gestaltetund um einige Passagen, wie die der fachgerechtenUntersuchung von Chinchillas, Frettchen, Igeln undanderen Heimtieren, erweitert. Hinzugekommen ist auchein Kapitel über Fische und Reptilien, das Schildkröten,Echsen, Schlangen sowie Amphibien berücksichtigt.Im Vorwort weist der Herausgeber Univ.Prof. Dr. WalterBaumgartner auf die, trotz aller modernen diagnostischenHilfswissenschaften unbestritten wichtigen, klinischenUntersuchungsmethoden hin. Sie sind die Basis füreine erfolgreiche tierärztliche Tätigkeit; die Vermittlung dieser Methodenist die Hauptaufgabe dieses Buches.Neu: Ratgeber für MinischweinbesitzerMinischweine erfreuen sich bei Tierfreunden steigender Beliebtheit unddie Zahl der in Österreichs Haushalten gehaltenen Tiere steigt ständig an.So possierlich und nett Minischweine auch aussehen mögen: Sie sindde facto kleine Ausgaben unserer Hausschweine und haben demnach dieselbenAnsprüche und Bedürfnisse wie ihre großen Vettern,weshalb für sie auch dieselben gesetzlichen Bedingungenfür deren Haltung gelten.Die Tierärztin Christiane Bukovsky (Klinik für Schweineder VUW) hat einen kleinen Ratgeber für Freunde derMinipigs herausgegeben, der viele Informationen zumThema Biologie, Anschaffung, Haltung, Fütterung undPflege enthält.Der vierseitige Ratgeber im A5-Format kann auf Wunsch(gegen Einsendung eines frankierten Rückkuverts an dieAutorin, Tzt. Christiane Bukovsky, Klinik für Schweine, VeterinärmedizinischeUniversität Wien, Veterinärplatz 1, 1210 Wien) zugeschickt odereinfach aus dem Internet <strong>als</strong> <strong>pdf</strong> heruntergeladen werden. (http://www.vuwien.ac.at/i114/<strong>pdf</strong>/ratgeberminipig.<strong>pdf</strong>)BuchspendeDie Vétoquinol Österreich GmbH,vetreten durch Dr. Sebastian Leibetseder(li), spendete der Universitätsbibliothekder Veterinärmedizinischen UniversitätWien, hier vertreten durch HRDr. Günther Olensky, zwei Bände von„Praktische Dermatologie bei Hund undKatze“ von Chiara Noli und Fabia Scarampella.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-057


C o v e r s t o r yForschungsarbeit gegen Krankheitund Hunger in der dritten Welt:Sichere Milch für TansaniaFoto: A. MaichinSichere Milch für Tansania – ein neues, spannendesAufgabengebiet für Tierärzte und Wissenschaftler ineinem Land der Superlative. Im Rahmen der Dissertationvon Mag. Andreas Maichin am Institut für Milchhygiene,Milchtechnologie und Lebensmittelwissenschaft wurdeder Hygienestatus der Milchgewinnung und –verarbeitungermittelt, Schwachstellen in den Produktionsabläufenanalysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet.Foto: D. SchoderVon Dr. Dagmar SchoderWer kennt Sie nicht, die landschaftlichenSuperlativeTansanias: Kilimandscharo,Tanganjikasee, Ngorongorokrater, Serengeti-Nationalparku. v. a. mehr. Tansaniahält jedoch auch einen negativen Rekord.Es zählt noch immer zu den ärmstenLändern der Welt und im Entwicklungsindexdes Human Development Reportbelegt Tansania den Rang 162 von 177Ländern. Das rasante Bevölkerungswachstum,steigende Urbanisierung undeine hohe HIV/AIDS-Prävalenz von 10%zählen zu den größten Problemen des Landes.Die Hälfte der Bevölkerung lebt unterder Armutsgrenze. 29% der Kinderunter 5 Jahren sind untergewichtig und43% der Gesamtbevölkerung sind unterernährt.Mangelernährung und Durchfallerkrankungengehören zu den häufigstenTodesursachen von Kindern.Milch – ein beliebtes NationalgetränkMaasai haltenZeburinder. Zebussind hitzeverträglich,sehr robust undweisen eine geringetägliche Milchleistungvon 1–2 kg auf.Traditionell wird Milch in Kalebassen(ausgehöhlte Kürbisgefässe) gemolken.Kalebassen werden mit Urin gereinigtund mit dem Holz des afrikanischenOlivenbaums ausgeräuchert.Die Mehrheit der Bevölkerung lebt vonder Landwirtschaft. Die Milchwirtschaftgewann in den letzten Jahrzehnten immermehr an Bedeutung. Milch wird gerneund viel getrunken. Die nomadisch lebendenMaasai konsumieren durchschnittlich2-3 Liter Milch pro Tag. NebenRohmilch bevorzugen sie, Sauermilch(kule naoto) oder einen Cocktail aus frischentnommenem Rinderblut und Milch imVerhältnis 1:4.Massai und urbane Kleinbauern<strong>als</strong> ProduzentenMilch ist jedoch auch Hoffnungsträgerfür die Armen. Für viele ist der Verkaufvon Milch die einzige Einkommensquelle.In Städten ist die Nachfrage nach Frischmilchenorm, weshalb viele Ihr Glück <strong>als</strong>urbane Farmer versuchen. Im Gegensatzzu den Maasai fehlt es diesen Kleinbauernjedoch an überliefertem Wissen undErfahrung im Umgang mit Tieren. DieRinder werden inmitten des Stadtgebietes,in Hinterhöfen in kleinen Verschlägengehalten und in Ermangelung eigenerWeideflächen mit zugekauftemGrünfutter oder einfach nur mit Abfällengefüttert. Krankheiten der Tiere werdennicht oder zu spät erkannt und Tierärzteaus Kostengründen nicht hinzugezogen.Summa summarum gewährleistenMaasai und urbane Kleinbauern heute dieMilchversorgung des Landes und erwirtschaftenzirka 96% des nationalen Milchertrags.8 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


C o v e r s t o r yFoto: AllyFoto: D. SchoderFoto: D. SchoderProbenziehung an einem Milchkioskin Temeke, einem Armenbezirk in DarEs Salaam.Ein gut durchtrainierter Hawker miteiner 40 Liter Alukanne. Zwei davongilt es transportieren …Eine Milchsammelstelle im Raum Chalinze.Die Milch wird in großen Kühltanks gelagertund täglich von Großhändlern abgeholt undin die Stadt transportiert.Milchsammlung – ein Job fürrichtige MännerWas der Milchtankwagen in unserenBreiten, sind Hawker in Tansania. Sie bringendie Milch der Maasai zu Milchsammelstellenund fungieren so <strong>als</strong> Zwischenhändler.Mit alten, klapprigen Fahrrädernwerden bis zu 80 Liter Milch transportiert,fünf Stunden Fahrzeit sind keine Seltenheit.Plastikeimer oder Alukannen werdenseitlich ans Rad geschnürt und aufgeht die Reise über holprige Sandpistenbis zur nächsten Sammelstelle. In denSammelstellen wird die Milch erstm<strong>als</strong>gekühlt. Mitarbeiter der Sammelstelleüberprüfen mit Hilfe des Alkoholtests denFrischezustand der Milch. Flockt Milchaus, gilt sie <strong>als</strong> verdorben – und der Hawkerbekommt kein Geld.Milch vom Supermarkt – einPrestigeobjekt für die ReichenWer etwas auf sich hält – und über dasnötige Kleingeld verfügt kauft Milch imSupermarkt. Wie dünn diese Käuferschichtin Wirklichkeit ist, zeigt sich amBeispiel Dar Es Salaams. Mit seinen 3,5Millionen Einwohnern zählt die Küstenstadtneben Kairo zu der am schnellstenwachsenden Megametrople Afrikas. Imgesamten Stadtgebiet finden sich jedochnur 5 (!) Supermärkte. Hier findet manpraktisch alles. Frischmilch aus Kenia, H-Milch aus Südafrika, Fruchtjoghurt ausder Schweiz oder Käse aus Frankreich.Nur wenige lizenzierte Großmolkereiendes Landes schaffen es, ihre Milchproduktein den begehrten Supermarktregalenzu platzieren. Sie müssen entsprechendesKnow-how und kontinuierlicheQualitätskontrolle vorweisen. Nur etwa5% (!) der Milch Tansanias werden in lizenzierten,weitere 10% werden in nichtlizenzierten Kleinbetrieben zu pasteurisierterTrinkmilch weiterverarbeitet.Milchkiosk, der „Supermarkt“der ArmenWer nicht der Elite Tansanias angehört,kauft Milch vom Straßenhändler oder voneinem der zahlreichen Milchkioske.Milchkioske sind kleine Verkaufsbudenund beliebte „Stehkaffees“. Anstelle eineskleinen Espressos gibt es heiße Milch. Anbesonders heißen Tagen trinkt man Mtindi,ein kalt serviertes Sauermilchgetränk.Tansanische Milch - einsicheres Lebensmittel?Dies war die zentrale Fragestellung desForschungsprojektes. Im Rahmen der Dissertationvon Mag. Andreas Maichin galtes, den Hygienestatus der Milchgewinnungund -verarbeitung zu ermitteln,Schwachstellen in den Produktionsabläufenzu analysieren und Lösungsvorschlägezu erarbeiten. Während unseresgemeinsamen Forschungsaufenthalteskonnten 200 Milchproben untersuchtwerden. Erhoben wurden sowohl allgemeineHygieneparameter, wie auch Inzidenzratenvon wesentlichen Krankheitserregern.Tansanische Milch enthältErreger und AntibiotikaDie Ergebnisse unserer Studie waren ernüchternd.Milch in Tansania ist hochgradigkeimbelastet. Setzt man den europäischenHygienestandard <strong>als</strong> Maßstab,waren nur 17% der untersuchten Milchprobenverkehrstauglich, 5% der Milchprobenwaren Antibiotika positiv. 85%der wärmebehandelten Konsummilchprobenwurden überhitzt – wertvolleMilchinhaltsstoffe gingen dabei verloren.Und 84% der isolierten Krankheitserregerwaren Antibiotika resistent.Wo liegen die Schwachstellen?Es gibt eine Vielzahl von Gründen fürdie insgesamt schlechte Milchqualität inTansania. Zum einen sind die Personen,die Lebensmittel herstellen oder verarbeitenkaum bis gar nicht geschult undUNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-059


C o v e r s t o r yFoto: D. Schoderderen Hygieneverständnis ist großteils unzureichend.Sauberes Wasser, Kühleinrichtungenund adäquate Transportgefäße sind nichtvorhanden.Ebenso ist die veterinärmedizinischeVersorgung der Nutztiere nicht gewährleistet.Krankheiten wie Mastitiden (Entzündungender Milchdrüse) werden nichtoder zu spät erkannt.Die Abgabe und Anwendung von Antibiotikaist nicht geregelt. Medikamentewerden über private Händler vertriebenund nicht von Tierärzten, sondern direktvom Tierhalter appliziert.Die nationale Lebensmittelüberwachung,Untersuchungsanstalten undForschungseinrichtungen, können ihrenUnser Labor. Zur Verfügung gestelltvon Dr. Benedict Lema, Leiter desBacterology Departments des AnimalDisease Research Institutes.Aufgaben nicht gerecht werden. Untersuchungslaborssind nur notdürftig eingerichtet.Lebensmittelsicherheit einPrivileg des Konsumentender 1. Welt?Global gesehen gehören durch Lebensmittelübertragbare Zoonosen zu denhäufigsten Erkrankungen. In den USAund Europa erkranken jährlich geschätzte76 bzw. 114 Millionen Menschen anlebensmittelbedingten Infektions- bzw.Intoxikationserkrankungen. Salmonellen,Campylobacter, enteropathogene E. coli,Listeria monocytogenes und Mycobacteriumbovis zählen zu den wichtigsten, vomTier auf den Menschen übertragbaren,Krankheitserregern. Der Aspekt der Lebensmittelsicherheitwird in Tansania, wieauch in anderen Ländern der 3. Welt, vollkommenaußer Acht gelassen. Bis heutegibt es keine verlässlichen Daten überKrankheitserreger in Lebensmitteln. Lebensmittelsicherheitscheint ausschließlichForschungsgegenstand der Wohlstandsgesellschaftzu sein.Forderung: Ernährungssicherungund Ernährungssicherheitmüssen gewährleistet seinErnährungssicherung und Ernährungssicherheitsind untrennbar miteinanderverbunden.Sowohl in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit,<strong>als</strong> auch in derForschung muss diesbezüglichein Umdenkprozess stattfinden.Das österreichische Engagementin Tansania hat eine langeGeschichte. Neben der Errichtungeines Krankenhausesund einer Tuberkulosestationversuchte man in den letztenzehn Jahren die Vermarktungvon Milch im Ziel- und EinzugsgebietDar es Salaam zufördern. Mit österreichischerHilfe wurden Milchsammelstellenund Kleinmolkereien errichtet.2002 wurden erstm<strong>als</strong> Schulmilchprogrammeins Leben gerufen. DerAufbau der Milchwirtschaft ist notwendig,die Entwicklung neuer Marketingstrategienist ebenso wichtig, die Einführungvon Schulmilchaktionen ohneentsprechende Qualitätssicherung ist jedochkritisch zu hinterfragen. Zu groß istdas Risiko, dass Kinder an Tuberkuloseoder anderen, über das Lebensmittel Milchübertragbaren, Zoonosen erkranken.Forschung schafftErnähungssicherheitNeben der Ernährungssicherung spieltdie Ernährungssicherheit, <strong>als</strong>o die Produktionhygienisch einwandfreier Nahrungsmittel,eine entscheidende Rolle.Als praktische Ergebnisse unserer Forschungsarbeitin Tansania lassen sich einigeVoraussetzungen definieren, die dasZiel der sicheren Lebensmittel erreichbarwerden lassen.Tansania brauchteinfache, sensitive und kostengünstigeScreeningmethoden für Krankheitserregerin der Milch. Nur so kann die Inzidenzrateder über Lebensmittel übertragbarenKrankheiten ermittelt, der Infektionsdruckund das Infektionsrisiko des Konsumentenabgeschätzt werden.eine nationale Stammsammlung vonlebensmittelpathogenen Krankheitserregernzur näheren Charakterisierung undTypisierung der Isolate. Nur so lassen sichepidemiologische Zusammenhänge erklärenund Eintragsquellen identifizieren.ein Antibiotika-ResistenzmonitoringprogrammDer Antibiotikamissbrauch in Ländernder 3. Welt ist enorm. Milch ist ein wesentlicherVektor bei der Übertragung vonresistenten Keimen. Gerade Tierärzte sindgefordert, die Entwickung von Resistenzenkritisch zu überwachen und entsprechendgegenzusteuern.Mit anderen Worten: Tansania brauchtengagierte TierärztInnen und WissenschaftlerInnen.Eine neue Chance, einespannende Herausforderung, eine Möglichkeitunser Leben, unseren Beruf, unsereeigentliche Berufung aus einer neuenPerspektive zu betrachten.Die Original-Arbeit zum Artikel:Dissertation von Mag.Andreas Maichin(Bild): Erhebung derHygiene der Milchgewinnungund Verarbeitung in Dar EsSalaam und Musoma, Tansania,AfrikaBetreuer: A.Univ.Prof. Dr. WolfgangLufDas Gesamtprojekt unter der Leitungvon Dr. Dagmar Schoder (Institut fürMilchhygiene, Milchtechnologie undLebensmittelwissenschaft) wurde vonder VUW, der Gesellschaft der Freundeder VUW, der Austroproject Association(APA) und dem BacteriologyDepartment des Animal Disease ResearchInstitutes (ADRI) unterstützt.10 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


Gesellschaft der Freundeder VeterinärmedizinischenUniversität WienDie gemeinnützige Gesellschaft wurde1959 gegründet. Zweck des Vereins ist dieUnterstützung der Veterinärmedizinischen Universitätin ihrer Aufgabe, die VeterinärmedizinischeWissenschaft zu pflegen und zu entwickeln,sowie die Förderung des GedankenundErfahrungsaustausches zwischen Vertreternder Wissenschaft und der Praxis auf allenan der Universität vertretenen wissenschaftlichenGebieten. Dies geschieht durch Vergabevon Forschungsaufträgen und Stipendienan Studierende und Graduierte der VUWund durch Veranstaltung von wissenschaftlichenSeminaren und fachlichen Vorträgen.Nähere Informationen auf unserer Homepage:www.freunde-der-vuw.at oder im Gener<strong>als</strong>ekretariatin der Josef-Baumann-Gasse8a, 1220 Wien, Tel.: 258 11 45 18 Dienstagund Donnerstag 9.00 bis 14.00.Als die neue Universitätim 21. Wiener Gemeindebezirkentstand, setzte sich dieGesellschaft unter der Präsidentschaftvon D.I. Dr. WernerFrantsits vehement fürdie Errichtung eines Studentenheimesam Universitätsstandort ein. MitUnterstützung des Ministeriums für Wissenschaftund Forschung, Wohnbauförderungder Wiener Landesregierung, Zuschüssen vonBundesländern und langfristigen Kreditenkonnte binnen kurzer Zeit das Studenten-Apartmenthaus Vet-Med errichtet und imMärz 1996 eröffnet werden.Studenten-Apartmenthaus Vet-MedJosef-Baumann-Gasse 8a, 1220 WienTel.: (01) 258 11 45 Fax: (01) 258 11 45-12www.vetheim.at e-mail:office@vetheim.atUnser Haus bietet Platz für 370 StudentInnen,und ist nicht allein durch seineLage, direkt gegenüber der VeterinärmedizinischenUniversität, der ideale Standort fürdas Studium der Veterinärmedizin. Für Studierendeanderer Fakultäten ist durch die günstigeAnbindung an die öffentlichen Verkehrsmitteldas Stadtzentrum in einer halbenStunde erreichbar.Die Unterbringung erfolgt in modern undzweckmäßig ausgestatteten Einzel-Apartmentsmit Kleinküche, Bad/WC, und möbliertemWohn/Schlafraum mit großem Schreibtisch.Für Paare (auch mit Kindern) stehen einige größereWohneinheiten zur Verfügung. UnserBettwäsche-Service (Wechsel jede zweite Woche)kann ohne Aufpreis in Anspruch genommenwerden; weiters bieten unsere ReinigungskräfteUnterstützung beim Sauberhaltender Zimmer.Der Internet-Anschluss kann über die hauseigeneWireless LAN-Anlage hergestellt werden,es gibt im Haus zwei Fernsehräume mitKabelanschluss, Aufenthaltsräume, einen versperrbarenFahrradabstellraum, Garagenplätze,eine Waschküche mit Waschmaschinen,Wäschetrocknern und einer Bügelmaschine.Weiters stehen den BewohnerInnen nochein Mehrzweckraum für Feiern und Feste, Tischtennis,Fußballtisch, ein Fitnessraum, eine Cafeteriaund in der warmen Jahreszeit ein großerGarten zur Verfügung.Die monatliche Miete für ein Einzel-Apartmentim Studienjahr 2005/2006 beträgt Euro287,–, Anmeldungen für Heimplätze werdenjederzeit entgegengenommen und sind schriftlich,über die e-mail-Adresse oder am einfachstenmittels des Anmeldeformulars aufunserer Homepage an die Heimverwaltungzu richten.Für Auskünfte und Fragen steht dieHeimleitung, Herr Spreitzer undFrau Leisch, jederzeit gerne zur Verfügung.A K T U E L L A K T U E L L A K T U E L LDie Ausstattung des Fitness-Raumes wurde durch den Ankaufzusätzlicher Geräte noch attraktiver, der neueste Hit ist einBauchtanz-Kurs. Weitere Aktivitäten werden hoffentlich folgen!Die Heimvertretung (Vorsitz Herr Simon Kirchler) ist durch dieBetreuung des Fitness-Raumes, der sich immer größerer Beliebtheiterfreut, und durch die Veranstaltung von Heimfesten maßgeblichdaran beteiligt, das Leben im Haus abwechslungsreicher zu gestalten.Herzlichen Dank im Namen aller HeimbewohnerInnen!h. spreitzer


C o v e r s t o r yEntwicklung, Verbreitung und Potenzial einer Methode:Plastination – reale Abbilderlebender StrukturenDie Plastination stellt eine dauerhafteHaltbarmachung anatomischer Präparate unterEinsatz polymerisierender Kunststoffe, diedas Wasser innerhalb der Zelle undden Geweben ersetzen, dar. DieTechnik wurde 1979 vonGunther von Hagens inHeidelberg entwickelt.Seit dieser Zeit entstandenweltweit viele Laboratorienzur Herstellung plastinierterPräparate. 1986 wurdein San Antonio, USA, dieInternationale Gesellschaftfür Plastination gegründet.PlastinierterMedianschnittdurch ein GehirnVon Aly Eldeen Abd Elbasset AlyMohamed*, Alexander Probst, Mircea-Constantin Sora** und Horst ErichKönigDas Verfahren der Plastination hatsich im Lauf der Zeit weiterentwickelt.Zu der am Anfang praktiziertenS 10-Standardmethode, die vorallem für Ganzkörperpräparate, Körperteile,Körperschnitte und Organe verwendetwird, haben sich mittlerweile weitereVerfahren etabliert, mit denenvorwiegend Schnittpräparate hergestelltwerden. Hierzu zählen die E 12-Methode,die für Körperschnitte verwendet wird,sowie die P 35- und P 40-Verfahren zurHerstellung von Gehirnschnitten.Realistische Präparate infaszinierender QualitätPlastinierter Labmageneiner ZiegeVor allem Schnitte, die mittels derE 12-Methode hergestellt werden, faszinierendurch ihre Transparenz und dieErhaltung der natürlichen Farben. AnPräparaten, bei denen vorher die Blutgefäßeinjiziert wurden, können diesean Schnitten von 2,5 - 3 mm Dicke sogarräumlich verfolgt werden. Bei einerorthograden vollständigen Füllung könnenLage und Anordnung von Venen zuden Arterien gesehen werden. Im Bereichdes Zehenendorgans des Pferdes, könnenbei Lupenbetrachtung die Hufröhrchen,die Zotten und Blättchen der Lederhaut,ihre Feinversorgung sowie der Hufbeinträgergesehen werden.Vor allem Schädigungen im Falle vonHufrehe können an solchen Präparatengut erkannt und auch interpretiert werden.Auch besondere arteriovenöse Koppelungenim Zehenendorgan, die von großerfunktioneller Bedeutung für dieBlutversorgung bei extremen Umweltbedingungensind, werden an solchen Präparatenevident. An den Gehirnschnitten,die mithilfe der P 35- und P 40-Methodehergestellt wurden, kann die graue Substanzvon der weißen gut unterschiedenwerden. Dieser Umstand ist vor allem beiDarstellungen von Kerngebieten im Gehirnvon großer Bedeutung.Plastination an der VUWAn der Veterinärmedizinischen UniversitätWien wird seit 1996 routinemäßigplastiniert. Eine wesentliche Hilfe fürdie Etablierung des Plastinationsverfahrensbekam die VUW von der Plastinationsabteilungder Humanmedizin, welchedam<strong>als</strong> bereits gut eingerichtet war.Das Plastinationslabor der VeterinärmedizinischenUniversität Wien wardas erste dieser Art an einer tierärztlichenBildungsstätte im deutschsprachigenRaum. Anschließend wurden solche Laboratorienauch in Berlin und Müncheneingerichtet. Von den beiden letzterenBildungsstätten kamen vorherWissenschaftler und technisches Personalnach Wien, von wo diese Personendie hier erworbenen Erfahrungen andie eigenen Standorte mitnehmen und12 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


C o v e r s t o r yanwenden konnten. Ebenfalls zum Zweckdes Erlernens der Methoden der Plastinationkamen im Laufe der Jahre Wissenschaftleraus Estland, Rumänien, Tschechien,Slowenien, Spanien, Chile undUngarn nach Wien, wobei jedoch nichtimmer an den dortigen Standorten auchwirklich plastiniert wurde.Unterstützung für ÄgyptenIm Jahre 2004 wurden Beziehungenzur Universität Zagazig/Ägypten aufgenommen,wo ebenfalls großes Interessean der Plastination bestand. Auch dafürkonnte die Plastinationseinheit unsererUniversität und die der HumanmedizinischenUniversität technische Hilfe leisten.Inzwischen wurde mit Hilfe des Projektes„ETAP“ (Enhancement of TeachingAnatomy by plastination), finanziell abgesichertdurch das „Higher EducationEnhancement Program Fund“, innerhalbnur eines Jahres ein Plastinationslaboratoriuman der Ägyptischen Universitätetabliert. Derzeit ist das Laboratorium inZagazig für die Herstellung von Silikon10-Präparaten bestens ausgestattet. Fürdie nähere Zukunft ist die Etablierung zusätzlicherPlastinationstechniken geplant.Sie sind v.a. bei der Ausbildung von Veterinär-und Humanmedizinern für dieInterpretation von CT- und MRT-Schnittbildern von großer Bedeutung.Workshops und Trainingsprogrammesollen Technikern und Tierärzten währendihrer postgradualen Weiterbildunghelfen, diese Verfahren an den ägyptischenund den umliegenden arabischen Universitätenzu verbreiten. Eine erste mehrtägigeFortbildungsveranstaltung zumThema Plastination wird im Januar 2006stattfinden. Zagazig ist derzeit das einzigePlastinationszentrum in Ägypten, andessen Entstehung die Wiener Instituteentscheidend beteiligt waren.Plastination auf AbwegenDie Methode der Plastination wird heuteleider auch zu rein kommerziellen Zwecken,oder für das „zur Schau stellen“ vonmenschlichen oder tierischen Leichen angewendetoder eher missbraucht. Auf diesen,immer noch umstrittenen, Ausstellungen,die an mittelalterliche anatomischeDemonstrationen erinnern, ist die Wissenschaftlichkeitoder die sog. „Aufklärungdes Laien“ ein nur zu gerne verwendeterVorwand für das Abkassierenvon Schaulustigen.* Dr. Aly Eldeen Abd ElbassetAly Mohamed istProfessor für Anatomieund Embryologie an derVeterinärmedizinischenFakultät der ZagazigUniversität Ägypten. Erwar jeweils in den Jahren2004 und 2005 für 2 Wochen Gast am Institutfür Anatomie unserer Universität.** Ass. Prof. Dr. Sora ist Leiter der Plastinationsabteilungam Institut für Anatomieder Medizinischen Universität Wien, derzeitPräsident der weltweit agierenden Gesellschaftfür Plastination.Vinzenz voll in FahrtDer Sohnemann der Drs. Andrea und Max Dobretsberger (Lehr- und Forschungsgutder VUW) eroberte die Herzen tausender Aachener, <strong>als</strong> er anlässlicheiner Präsentation im Rahmen des CHIO (Weltfest des Pferdesportes,23.–28.8.05) sein Eselgespann, gezogen von Donatella und Mortadella,samt seiner beifahrendenBulldogge Fortydurch die Altstadtlenkte.Mit der „GerittenenUngarischen Post“ aufder Noriker PlattenscheckenstuteSissyund ihrem zwei Monatealten Fohlen beiFuß (s. Bild), wardann endgültig einkleiner Star geboren. Die Medien rissen sich um Vinzenz – TV-Termine wechseltensich mit Fototerminen der Zeitungen ab und schließlich durfte Vinzenz,wie meistens barfuss und vom Rücken seiner Sissy aus, den deutschenBundespräsidenten, Herrn Prof. Dr. Horst Köhler, hier in Aachen willkommenheißen und seiner Gattin einen Blumenstrauß überreichen.Besagtes Norikerfohlen avancierte ebenfalls zum Publikumsliebling undwurde <strong>als</strong> kleines Dankeschön der österreichischen Teilnehmer am AachenerPferdefest nach einer stadttypischen Gebäckspezialität auf dem Namen„Aachener Printchen“ getauft…Filiale VetMed der BA-CAverlost Hugo Portisch DVDsIm Rahmen der Österreich-Sparaktion„Österreich ist schon lange unabhängig. UndSie?“ wurden von der BA-CA insgesamt 500DVDs der ORF-Dokumentation „Die zweiteRepublik“ von Hugo Portisch verlost. Unterden glücklichen Gewinnern waren auchzwei Mitarbeiter der VUW: Frau Ass.Prof.Dr. Hofmann-Parisot (links) und Herr Hnilitzadurften sich über die DVDs freuen. DieÜbergabe wurde mit einem Gläschen Sektin der BA-CA Filiale VetMed gemeinsam mitFilialleiterin Inge Zainzinger gefeiert.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0513


C o v e r s t o r yIm Portrait:Chris Walzer, Tierarzt aus PassionSeit 1. Juni 2005 verstärkt der Zootierarzt undWildtierexperte Univ.Doz. Dr. Chris Walzer das Teamdes Forschungsinstitutes für Wildtierkunde und Ökologie.Sein bisheriges Leben und seine Arbeit warengeprägt von der Beschäftigung und dem enormenEngagement für Wild- und Zootiere, deren individuellertierärztlicher Betreuung, aber auch der Erhaltung ihrerArten und natürlichen Habitate.Mag. Michael BernkopfDie tierärztliche Laufbahn von Dr.Chris Walzer begann in einerGemischtpraxis in der Oststeiermark.„20 Großtiervisten täglich undder parallele Aufbau einer Kleintierpraxisbilden die Basis für meinen Werdegangund meine heutige Arbeit“ ist sich Walzersicher.„Wenn ich heute zu einer Antilopengeburtgerufen werde, denke ich zurückan hunderte Rinder und Schweinegeburtenund Kaiserschnitte – da fällt es leichterruhig zu bleiben“.Einstieg in die ZootiermedizinÜber seine Tätigkeit <strong>als</strong> Betreuungstierarztdes Tierparks Herberstein kamer Ende der 80er Jahre erstm<strong>als</strong> in Kontaktmit Wildtieren. Als erstes ProjektSalzburg. Neben dem Aufbau eines Prophylaxe-Programmsund der Betreuungder Tiere im Zoo, standen Managementaufgabenim Rahmen von InternationalenZuchtprogrammen (z.B. EuropäischesErhaltungszucht-Programm)auf der Tagesordnung. Des weiteren zeigtedas Engagement Walzers auf dem Gebietdes Tierschutzes Erfolge – er ist mitverantwortlichdafür, dass in ÖsterreichWildtiere nicht mehr in Zirkussen auftretendürfen.Vom Tierschutz zum ArtenschutzMit Feldstecher und Geländewagen inder Mongoleinen kann man etwas erreichen“. Dasinternationale Nashornprojekt ist dafürein ausgezeichnetes Beispiel. Im Auftragdes Breitmaulnashorn-EEP (EuropäischesErhaltungszucht-Programm) und mit finanziellerUnterstützung aus den USA habensich Dr. Walzer und der EndokrinologeA.Univ.Prof. Dr. Schwarzenberger(Institut für Biochemie der VUW) sowieKollegen aus dem Berliner Institut fürWildtierforschung (IZW) zu einem interdisziplinärenTeam zusammengefunden,das die Reproduktionsprobleme dieserTierart untersucht. Spektakulärer Höhepunktdieser langjährigen Zusammenarbeitwar die erstm<strong>als</strong> erfolgreiche künstlicheBesamung eines Nashorns im Jahr 2004.Wiederansiedlung vonPrzew<strong>als</strong>ki-PferdenUltraschall-Check beim Geparden Ein Khulan in der Aufwachphase Freilassung eines Przew<strong>als</strong>ki-Pferdesmit in freier Wildbahn lebenden Tieren,führte Walzer Untersuchungen an Gepardenmittels Ultraschalltechnik in Afrikadurch. Zurück in Österreich, begannseine Laufbahn <strong>als</strong> Zootierarzt im ZooÜber Jahre entwickelte Walzer mit verschiedenenKooperationspartnern zahlreicheinternationale Artenschutz-Projekte.„Wichtig ist zu erkennen, dass man imBereich Artenschutz alleine wenig bewirkenkann, nur durch Bildung von Allianzenund transdisziplinären Kooperatio-Das wahrscheinlich bekannteste Artenschutz-Projektist die Wiederansiedlungvon Przew<strong>als</strong>ki-Pferden in der WüsteGobi im Südwesten der Mongolei.Dieses international bedeutende Projektwird unter der Führung der InternationalTakhi Group (http://www.takhi.org) in14 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


C o v e r s t o r yNarkoseüberwachungenger Kooperation mit verschiedenenZoos betrieben. Während sich das Projektursprünglich nur um die Przew<strong>als</strong>ki-Pferde gekümmert hat, ist es inzwischenerwachsen geworden – mit ca. 100 Pferdenin freier Wildbahn gehört heute derintegrale Schutz des Lebensraums und dieEntwicklung der Menschen, die darin leben,zur Hauptaufgabe.Wildesel in der Wüste GobiDie Erfahrungen, die Walzer mit seinenKollegen gesammelt hat, werden inzwischenin weiteren Projekten angewendet.So wurde in diesem Sommer dasbestehende Gobi Wildesel-Projekt geographischdeutlich ausgeweitet: 7 Khulanewurden in der Süd-Gobi gefangenund mit Satellitensendern ausgestattet.„Wir beschäftigen uns seit einigen Jahrenintensiv mit dieser Tierart und musstenfeststellen, dass sie nur großflächigzu schützen ist. Ein Schutz in den relativkleinen Nationalparks ist in diesemtrockenem Habitat nicht zielführend –die in diesem Sommer besenderten Tierehaben in den ersten 30 Tagen schonca. 65.000 km 2 Fläche genutzt.“ Da dieseGebiete auch von Hirten und derenTieren verwendet werden, sind diese einwichtiger Bestandteil von Walzers Arbeit:„An manchen Tagen mache ich wesentlichmehr Entwicklungs- <strong>als</strong> Forschungsarbeit:Nachhaltige Nutzung von Brennmaterial,Weidemanagement zählen zumeinen täglichen Sorgen. Wichtig istallerdings die Erkenntnis, dass auch Entwicklungsarbeitnur dann zielführendsein kann, wenn die Basisdaten entsprechendwissenschaftlichen Kriterien gewonnenwurden“, so Walzer.Professur für das Fach Zootiermedizin,Artenschutz undin situ-ConservationMit der Bestellung <strong>als</strong> Gastprofessoram Forschungsinstitut für Wildtierkundeund Ökologie sind die verschiedenenProjekte an die VUW emigriert. „Es freutmich natürlich besonders, dass jetzt auchStudierende aus Wien an diesen Projektenteilhaben können und dadurch dieMöglichkeit erhalten, in einem multikulturellenUmfeld an internationalenArtenschutzprojekten mitzuwirken.“ Dieverschiedenen Projekte bilden einen integralenTeil der verschiedenen Vorlesungenund stellen immer wieder denPraxisbezug her.In den nächsten Monaten soll zusammenmit den Kollegen an der VUW amLehrinhalt Zoo- und Wildtiermedizin gefeiltwerden, um das bestehende Angebotden Anforderungen des neuenSchwerpunktes anzupassen. Zusätzlichwird eine Lösung für die praktisch-klinischeAusbildung an Zoo- und Wildtierengesucht.Zur Person:Chris Walzer wurde 1962 in Wiengeboren und ist in Ostafrika, derSchweiz und Frankreich aufgewachsen.Studium der Veterinärmedizinin ab 1981, danach Mitarbeiterin einer Gemischtpraxis in derOststeiermark, Betreuungstierarztdes Tierpark Herberstein, 1993 Dissertation(Afrika) und Beginn der Arbeit<strong>als</strong> Zootierarzt im Zoo Salzburg,2003 Habilitation über die medizinischenAspekte der Gepardenhaltungin der EEP-Population.Chris Walzer ist Fachtierarzt für Tierhaltungund Tierschutz, Vorsitzenderder Prüfungskommision für den Fachtierarztfür Wild- und Zootiermedizin,Mitglied der IUCN Veterinary SpecialistGroup, Veterinary Advisor der EuropeanFeline und der Rhino TaxonAdvisory Group, Advisory BoardMember der European AssociationZoo and Wildlife Veterinarians(EAZWV, siehe http://www.eazwv.org)und Chairman des EAZWV EducationalCommittee.Eine komplette Liste seiner Publikationenund weitere Angaben zu den verschiedenProjekte findet sich unter http://www.fiwi.at und http://www.wildvet.atMonatsverpflegungan KatzenfuttergewonnenDen Katzen von Dorothea Havranek(Bildmitte) aus Salzburg geht esgut, hatte doch Frauchen beimSommergewinnspiel von RoyalCanin eine Monatsration anVerpflegung für die beidenSamtpfoten gewonnen. In Empfanggenommen hat Frau Havranek denPreis von Marietta Meringen(Zoofachgeschäft „Arche Noah“)und Mario Hasenschwandtner(rechts) vom Royal Canin-Vertrieb.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0515


B e r i c h t eEin Blick in die Gräser:Die Pferdewissenschaft geht in die PraxisProbleme erkennen, lösen, sehen, spürenund riechen … Fachwissen einsetzenund arbeiten! – unter diesem Motto wurdeerstm<strong>als</strong> das Seminar über Grünlandfür Pferdewissenschaftler abgehalten.Dieses versprach keineswegs zuviel, dennalle Erwartungen wurden übertroffen.Nach der Arbeit:Gruppenfoto am BergVon Salome WägeliTrotz strömendem Regen trafen beinahe35 Studenten in der HöherenBundeslehr- und Forschungsanstalt(HBLFA) in Raumberg-Gumpenstein einund begaben sich sogleich mit Gummistiefelnund Regenmänteln ausgerüstetauf die Wiesen. Unter der Sachverständigkeitvon Univ.Doz. Dr. Karl Buchgrabererkannten die wissbegierigen Studentenbald, dass die richtige Erstellung undPflege von Grünlandflächen nahezu eineKunst, und das Gras nicht gleich Gras ist.So stürzte man sich gleich auf die Bestimmungder einzelnen Grünpflanzen.Es blieb jedoch nicht nur beim theoretischenWissen, sondern es wurde dieMöglichkeit geboten, dieses auch sogleichin der Praxis umzusetzen. Man verbrachtedas Wochenende unter anderem damit,Weiden von Hand neu anzusäen und zudüngen, wobei der richtige Handschwungbis zur Perfektion geübt wurde.ErlebniswochenendeDr. Buchgraber organisierte diesesWochenende mit soviel Elan, dass es denPferdewissenschaftlern sicher noch langein Erinnerung bleiben wird. Es wurdenVor der Arbeit: Profunde EinschulungDemonstrationen von Hufschmieden undKomposttechniken vorgeführt, Pferdehöfeinklusive Weiden besichtigt und sogarPferdeleute wie H. Gugganig, Vizepräsidentdes Landesfachverbandes fürReiten und Fahren in der Steiermark, W.Feuerle, Obmann des LandespferdezuchtverbandesSteiermark und Dr. R.Mayer, der Obmann des Vereines fürWarmblutzucht, waren zugegen, stelltenden Studierenden die ortsansässigen Pferderassenvor und ließen sich auf einigeDiskussionen ein. Es fehlte weder anAbendunterhaltung und guter Verpflegung,noch an aufschlussreichen Gesprächenund neuen Erkenntnissen. Der krönendeAbschluss dieses Wochenendesbildete die Wanderung zu einem Bergseeauf 1700 m, die alle Teilnehmer sichtlichgenossen, denn an diesem Tag spielte sogardas Wetter mit.Praxis im MittelpunktDer sonst eher theoretisch angesiedelteStudiengang „Pferdewissenschaften“wurde durch dieses Wochenende wesentlichbereichert und den Studierendenwurde ins Gedächtnis gerufen, wie wichtigder Bezug zur Praxis und die Umsetzungdes Gelernten ist. Dr. Buchgrabermachte den zukünftigen Pferdewissenschaftlernklar, dass auch für sie eine engeZusammenarbeit mit den Landwirten einigeVorteile bringen wird und sie durchDie Arbeit selbst: Saatgut wird verteilt… und ausgesät… Gräser werden identifiziertden Wissensaustausch viel profitieren können.Die beste ausgearbeitete theoretischeArbeit wird wenig Erfolge erzielen, wennsie nicht auf dem Feld, und somit nichtin der Praxis umsetzbar ist.16 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


B e r i c h t eLernen im Sommer:Summer School BrnoIm Juli fand die zweite „Summer Schoolfor Exotic Medicine and Surgery“ an derVeterinärmedizinischen Fakultät inBrünn statt. Die Summer School ist eingemeinsames Projekt der Avian and ExoticAnimal Clinic, University of Veterinaryand Pharmaceutical Sciences Brnound der Klinik für Geflügel, Ziervögel,Reptilien und Fische der VUW. Dabeiist zu erwähnen, dass die ursprünglicheInitiative zur Etablierung der SummerSchool auf Prof. Dr. Zdenek Knotek, denLeiter der Klinik in Brünn, zurückzuführenist.Von Univ.Prof. Dr. Michael HessAls Pilotprojekt letztes Jahr gestartet,wurden auf Grund der großen Nachfragedieses Jahr zwei Kurse durchgeführt.Nur so war es möglich, dass der Kurs indiesem Jahr von 58 Teilnehmern aus 13Ländern absolviert werden konnte. Diesist ein Erfolg, der selbst die Organisatorenetwas überraschte. Besonderer Dankgilt den KollegInnen aus Brünn, welchedie Hauptlast bei der Organisation zu tragenhatten. Insgesamt 13 StudentInnender VUW absolvierten den Kurs. Für diesesJahr wurde im Vorfeld von den Organisatoreneine finanzielle Förderung durchdie „AKTION Österreich – TschechischeRepublik“ eingeworben, womit die Unkosten(Übernachtung und Reisekosten)für die teilnehmenden StudentInnen unddie Lehrenden der VUW abgedecktwerden konnten. Darüberhinaus wurde die Veranstaltung,wie im letzten Jahr, von der BayerAnimal Health Care und derKarl Storz GmbH unterstützt.Ziel der Summer School ist es,den StudentInnen eine Wissensvermittlungzu bieten, dieüber das im Studium zu erwerbendeBasiswissen auf dem Gebietder Ziervögel und Reptilienhinausgeht. Dabei reicht derThemenkreis von propädeutischenFragestellungen, über labordiagnostischeMaßnahmenSie kommen aus allen Ländern: Die TeilnehmerInnen der Summer School Brnobis hin zu ersten Gehversuchen bei invasivenEingriffen, wie Endoskopie undWundversorgung. Die einzelnen Moduledes Kurses sind jeweils identisch aufgebaut.Neben einer theoretischen Wissensvermittlungsteht die praktischeEinbindung der Teilnehmer im Vordergrund.Als Gegenpart zum wissenschaftlichenTeil gelang es bis dato immer, einenSommerabend im Zoo von Brünn zuorganisieren, wobei die Sponsoren für dasleibliche Wohl der Teilnehmer sorgten.Generell ist die Summer School eingebundenin eine enge Kooperation deroben aufgeführten Kliniken. Dies dokumentiertsich insbesondere im Austauschvon Lehrenden, um, gemäß den Vorgabendes Sokrates/Erasmus-Programms derEU, die Interaktion zu fördern. Da es sichbei den beteiligten Einrichtungen um sehrheterogene Kliniken handelt, sollen auchörtliche Stärken in ausgewählten Bereichenbesser genutzt werden. Darüber hinausbesteht für AssistentInnen die Möglichkeit,einen Gastaufenthalt an derjeweils anderen Einrichtung zu verbringen.Zukünftiges Ziel wird es sein, dasssich beide Kliniken auch in ihren Forschungsaktivitätenstärker vernetzen, umentsprechende Ressourcen besser zu nutzen.Die örtliche Nähe der beiden Hochschulenist prädestiniert, diesen Austauschweiter auszubauen und zu vertiefen.Für die Summer School bedeutet diegroße Nachfrage und die positive Rückmeldungvon zahlreichen TeilnehmerInnen,dass sich diese Veranstaltungauf dem Weg zu einerfesten Einrichtung befindetund auch im nächsten Jahrwieder im Terminkalender zufinden sein wird. Bis dahin solldie Zeit genutzt werden, umdurch kritisches Reflektierender Lehrenden mit den Teilnehmerndie Qualität zu verbessern,um die Wissensvermittlungweiter zu optimieren.Die praktische Arbeitkommt bei der SummerSchool Brno nicht zu kurzUNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0517


B e r i c h t eErste Absolventen – erste Erfahrungen:Uni-Lehrgang für tiergestützte TherapieAls einzige europäische Universität bietetdie VUW eine berufsbegleitende Ausbildungauf dem Fachgebiet der tiergestütztenTherapie an. Mitte Juli haben dieersten LehrgangsteilnehmerInnen die Ausbildungzur akademisch geprüften Fachkraftfür tiergestützte Therapie beendet.Von Helga Widder, TATGeschafft! – Die Erleichterung undFreude stand ihnen ins Gesicht geschrieben,den 27 AbsolventInnen des erstenUniversitätslehrganges für „tiergestützteTherapie und tiergestützte Fördermaßnahmen“,<strong>als</strong> sie am 14. Juli dieses Jahresihr Abschlusszertifikat von Rektor Wolf-Dietrich von Fircks überreicht bekamen.Dauer und InhalteVier Semester dauert die Ausbildungund innerhalb dieser Zeit werden Grundlagender verschiedensten Fachbereichewie Psychologie, Medizin und Rehabilitation,Veterinärmedizin, Biologie undPädagogik usw. vermittelt. Aber auchrechtliche Schwerpunkte für selbständigesArbeiten und Präsentationstechnikenwurden gelehrt. Für Konzept und Organisationzeichnet der Verein „Tiere <strong>als</strong> Therapie“(TAT) verantwortlich.Praktische Erfahrungen„Der Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen.Jedes Monat ein ganzes WochenendeUnterricht, zwei Prüfungen,150 Praktikumsstunden, sowie eine Hausarbeitnach wissenschaftlichen Kriterienbrauchen Zeit und müssen neben demBeruf genau eingeplant werden“, so HelgaWidder von TAT.Aber die Mühe macht sich bezahlt – dieRückmeldungen der AbgängerInnen sinddurchwegs positiv, das erworbene Fachwissenist die Basis für die erfolgreiche Tätigkeitim sensiblen Bereich der tiergestütztenTherapie. Besonders erfreulichist die Tatsache, dass einigen der AbsolventInnenschon konkrete Stellen angebotenwurden.Gerade beiälterenMenschen …Herausforderung TeamarbeitNeben der fachlichen Eignung wird vonden AbsolventInnen des Lehrganges auchviel Einfühlungsvermögen verlangt, dennschließlich wird die praktische Arbeit imTeam erledigt. Dieses Team besteht abernicht nur aus dem Patienten, dem medizinischenPflegepersonal und der – nun geprüften– Fachkraft für tiergestützte Therapie,sondern auch aus den „tierischenMitarbeitern“. Der Schlüssel zur erfolgreichenTherapie liegt <strong>als</strong>o in der Kombinationvon Fachwissen, Teamgeist und dementsprechenden Einfühlungsvermögen.… können TiereeinenenormentherapeutischenEffektbewirkenUniversitätslehrgang zur Ausbildung<strong>als</strong> akademisch geprüfteFachkraft für „tiergestützte Therapieund tiergestützte Fördermaßnahmen“Dauer: 4 Semester, 1 Wochenendeim Monat (ausser in den Universitätsferien),jeweils Samstag und Sonntag,pro Tag 9 Unterichtseinheitená 45 Minuten.Insgesamt 323 Lehreinheiten, aufgeteiltin 288 Unterrichtseinheiten inkl.Kurzexkursionen und 35 Einheitenschriftliche Prüfungen und Präsentationender Hausarbeiten.45 TeilnehmerInnenZielgruppen:Personen mit abgeschlossenem Studiumin einem pädagogischen, sozialen,medizinischen oder biologischenBereich, mit entsprechendemBerufsbild, praktischen Erfahrungensowie sieben Plätze für Personen ausanderen Berufsfeldern.Kosten: 5.000,- EuroLehrgangsabsolventInnen sind qualifiziertfür ein eigenverantwortliches,tiergestütztes therapeutisches und/oderpädagogisches sowie gesundheitsförderndesArbeiten im Rahmen von Institutionenoder in der freien Praxis.Kontakt: Verein Tiere <strong>als</strong> TherapieVeterinärplatz, Gebäude AE, ParterreA-1210 WienTel.: +43-(0)1-25077/3340Fax: +43-(0)1-25077/3391TAT@vu-wien.ac.atDie ZukunftDer Verein „Tiere <strong>als</strong> Therapie“ bemühtsich seit längerem sowohl um die Anerkennungeines eigenen Berufsbildes, <strong>als</strong>auch um die Anerkennung der tiergestütztenTherapie <strong>als</strong> offizielle Therapieform.Diese Bemühungen werden durchzahlreiche wissenschaftliche Studien undnicht zuletzt auch durch die Abschlussarbeitender LehrgangsteilnehmerInnenunterstützt.18 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


B e r i c h t eEine lange Geschichte:Das Lehr- und Forschungsgut der VUWDas Lehr- und Forschungsgut – kurzLFG – der VUW im Gemeindegebietvon Berndorf/Pottenstein wurde durcheine Anpassung des Agrarrechtsänderungsgesetzesvom 7. Juli 2005 in das Eigentumder VUW übertragen.Von A.Univ.Prof. Dr. Wolfgang KünzelMit diesem Schritt ging eine Phaserechtlicher Unsicherheiten zu Endeund in der Zwischenzeit nicht mehr fürmöglich gehaltene Vorhaben hatten plötzlichwieder Chancen auf Realisierung. Dieerst durch intensive Unterstützung desLandes Niederösterreich möglich gewordeneÄnderung der Eigentumsverhältnisseschuf auch erst jene Situation, diedringend notwendige Investitionen durchdas Rektorat verantwortbar machten.Ziel: realitätsnaherMusterbetriebDen Vorstellungen des Rektorats entsprechendsoll das LFG zukünftig einrealitätsnaher Musterbetrieb landwirtschaftlicherNutztierproduktion sein, andem die Studierenden eine, den aktuellenAnsprüchen adäquate, Tierhaltungkennen lernen können und in die medizinischeBetreuung eines derartigen Betriebesim Rahmen der Pflichtausbildungeingebunden sind. Darüber hinaus mussdie Tierproduktion aber auch jene Bedürfnisseabdecken können, die zur Realisierungbewilligter Forschungsprojektenotwendig sind. Diese Anforderungenmachten es notwendig, zeitgemäße, anden Anforderungen orientierte Organisationsstrukturenzu etablieren, die medizinischeBetreuung der Tierbestände zuoptimieren und für die Tierhaltung notwendigeUm- und Neubauvorhaben inAngriff zu nehmen.Umsetzung durchSteuerungsgruppeDas Rektorat der VUW hat daher zurRealisierung der dringend notwendigenBaumaßnahmen die Möglichkeit derVorfinanzierung durch Kredite mit dembm:bwk abgeklärt, einen Kreditrahmendurch den Universitätsrat genehmigenlassen und eine Steuerungsgruppe zurinternen Koordination der vielfältigenWünsche ins Leben gerufen. DieserSteuerungsgruppe gehören Mitgliederder Universitätsleitung ebenso an wieBeispiele für tiergerechteHaltungsformen am LFG: Pinzgauerin Mutterkuh- und Sauen inGruppenhaltungDer Hof Kremesbergdes Lehr undForschungsgutes(LFG)fachlich involvierteProfessorenund die Tierspit<strong>als</strong>direktion.Als externer Expertesteht derVUW zusätzlichProf. Schwartingzur Verfügung.Konkret bedeutetdies, dass derzeitPlanungsüberlegungen für die Errichtungeines Laufstalles für zirka100-120 Milchkühe sowie eines Stallesfür zirka 300 Muttersauen mit jeweilsallen dazugehörigen Maßnahmen angestelltwerden.Neue OrganisationsstrukturHinsichtlich der Organisationsstrukturdes LFG haben ebenfalls einschneidendeÄnderungen stattgefunden.Grundsätzlich werden dieeinzelnen Bereiche (Tierarten, Ackerbau,Grünland, Lehre etc.) in so genannteProfitcenter überführt, die einezeitgemäße Budgetierung und Kostenrechnungzulassen.Zur Optimierung der medizinischenBetreuung der Bestände vor Ort undzur effektiveren Einbindung des LFGin den Lehrbetrieb wurden im vergangenenJahr bereits zwei zusätzliche Tierärzteeingestellt, deren Einsatz sich aufallen Gebieten bestens bewährt hat. Ausdiesem Grund und aus dem zwingendenErfordernis der EAEVE-Normwird nun ein weiterer Tierarzt für denEinsatz und den Betrieb der Mobilklinikeingestellt, sodass derzeit bereits jeweilshauptverantwortliche Tierärztefür die Bereiche Wiederkäuer, Schweineund Pferde und mit Beginn desWintersemesters auch für den Betriebder Mobilklinik tätig sind.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0519


B e r i c h t eFortbildungsangebot für Tierärzte:Phytotherapie – ein neuer TrendDie Phytotherapie ist die älteste auf wissenschaftlichenErkenntnissen beruhendeForm der Schulmedizin. Definitionsgemäßversteht man darunter dieHeilung, Linderung und Vorbeugungvon Befindensstörungen bis hin zuKrankheiten durch Arzneipflanzen, derenBestandteile bzw. Zubereitungen.Das Institut für Angewandte Botanikbietet nun eine Reihe von Fortbildungsveranstaltungenzum Thema Phytotherapiean.In den nächsten zwei Jahren wird es insgesamtvier Workshops unter dem gemeinsamenTitel „Phytotherapie in derVeterinärmedizin“ geben, so Univ. Prof.Dr.Chlodwig Franz, Leiter des veranstaltendenInstituts für AngewandteBotanik der VUW.Das Fortbildungsangebot fürTierärztinnen und Tierärzte wirdsich in Workshops gliedern, diesich schwerpunktmäßig unterschiedlichenOrgansystemenbzw. Themenkomplexen widmen(Atmungstrakt, Haut, Augenund Ohren; Verdauungstrakt;Bewegungsapparat, Urogenitaltraktsowie in Verhalten,Herz-Kreislaufsystem und Immunologie).Die einzelnen Workshops werden jeweilsaus einem Vortragsteil und einer Exkursionbestehen.In der Teilnahmegebühr von 200.- Euro(Studierende: 100.-) pro Einheit sind dieKosten für Kursunterlagen, Exkursionenund Pausenverpflegung bereits inkludiert.Warum Phytotherapie?Die Direktiven 2092/91 und2491/2001 der Europäischen Union überden ökologischen Landbau besagen, dasspflanzlichen Arzneimitteln gegenüber synthetischender Vorzug zu geben ist. Damitist eine klare, EU-weite Präferenz zumEinsatz von Naturheilmitteln festgelegt.Das stellt natürlich nicht nur für Biobetriebe,sondern auch für konventionell geführtelandwirtschaftliche Betriebe, diesich zukünftig an verschärfte gesetzlicheDer zu den Korbblütlern gehörendeSonnenhut stammt ursprünglich ausNordamerika und wurde schon vonden Indianern <strong>als</strong> Heilpflanzegeschätzt.Fotos: Isabella HahnAuflagen (z.B. das Verbot von antibiotischenLeistungsförderern) zu halten haben,einen interessanten Aspekt dar.Pflanzenarzneien sind gegenüber Synthetikameist nebenwirkungsärmer undstellen größtenteils auch eine kostengünstigereAlternative dar. Im Kleintier- undPferdebereich spielen sie bereits heute einebedeutende Rolle.Das erste Seminar der ReihePhytotherapie fand am 8. und 9.Oktober 2005 im Schloss Bach,9560 Sankt Urban/Kärnten zurThematik Atmungstrakt, Haut,Augen und Ohren statt.Anfragen und Anmeldungen fürdie Folgeseminare richten Siebitte an das Sekretariat desInstituts für Angewandte Botanikder VUW.Tel.: +43 1/250 77-3101E-mail: botanik@vu-wien.ac.atDurch den Rost gefallen…Buchstäblich „durch den Rost gefallen“ sind sechs Entenküken, dieim Gefolge ihrer Frau Mama über das Gitter eines Kan<strong>als</strong>chachtes aufdem Gelände der VUW marschiert sind.Mit jeweils einem Plumps landeten die kleinen Piepmätze tiefunten auf dem Wasserspiegel im Inneren des Regenkan<strong>als</strong>, bleibenaber unverletzt und konnten so von der Feuerwehr geborgen werden.Mutter Ente hatte tapfer oben gewartet und so konnte die wieder vereinteFamilie ihren Weg zum Campus-Biotop fortsetzen. Initiator dersonntäglichen Rettungsaktion war Herr Walter Schober, der das Fiepenaus dem Kan<strong>als</strong>chacht vernommen und rasche Hilfe organisierthatte.Tapfer harrte die Entenmutter vor demKanalgitter aus, bis ihre Küken gerettet wurden!Foto: W. Schober20 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


B e r i c h t eDokumentationssoftware des Tierspit<strong>als</strong> überaus erfolgreich:Vier Jahre TIS – über 77.000 erfasste FälleVier Jahre nach der Einführung deselektronischen Tierspit<strong>als</strong>informationssystems(TIS) verwenden 400 User anallen Kliniken, den gemeinsamen Einrichtungenund in der Buchhaltung dasSystem.Der PC <strong>als</strong> universellesHilfsmittel der Medizin: Analyse,Diagnostik und Dokumentation,wie das Beispiel TIS zeigt, werdenvon der Computertechnikunterstützt.Das Ziel der Einführung des EDV-Systems,die Administration und Verrechnungeffizienter zu gestalten und die medizinischeDokumentation zu verbessern, wurdebereits wenige Monate nach der Einführungerreicht. Eine Fragebogenerhebung,durchgeführt anlässlich des vierten „Geburtstages“des TIS, bestätigt die gleich bleibendhohe Akzeptanz des Systems.Das TIS bietet in der elektronischenKrankengeschichte einen Überblick überden aktuellen Status des Patienten, die Datenaus Anamnese und Aufnahmeuntersuchungsowie alle bereits erhobenen Befundein chronologischer Reihenfolge.Statistische Abfragen ermöglichen die wissenschaftlicheAuswertung der Falldatenund liefern wichtige Basisdaten für dasTierspit<strong>als</strong>controlling. Auch die Ausbildungder Veterinärstudenten wird durchdas TIS unterstützt: Mit speziellen Studentenaccountshaben höhersemestrigeStudierende die Möglichkeit, Krankengeschichteneinzusehen und nach demPrinzip des „Problem based learning“Krankheitsverlauf, Diagnosefindung undTherapie nachzuvollziehen.Zu den Erfolgsfaktoren des TIS zählenneben einer leistungsfähigen technischenAusstattung vor allem die motivierten BenutzerInnenund die professionelle Unterstützungder User durch das engagierteBetreuungsteam. So verdeutlicht eine Rücklaufquotevon über 50% bei der Fragebogenerhebungdas Interesse und die Motivationder User an „ihrem“ TIS – dochauch die Beliebtheit des TIS-Teams wirddarin hervorgehoben: So antwortete einUser auf die Frage, was das Beste am TISsei: „Petra Karlhuber und ihr Team“.Manuela MayrPferdesport:Medizinische Betreuung führte zum SiegBei den Weltmeisterschaften im Zweiergespannfahrenin Salzburg konnte sichdie Österreichische Mannschaft denWM-Titel nach hartem Fight vor Teamsaus Ungarn und Deutschland sichern.Interessantes Detail der Erfolges: Diesiegreiche Mannschaft wird seit einigenMonaten von Tierärzten des klinischenDepartments für Kleintiere und Pferdeunter Leitung von Univ.Prof. Dr.Renè van den Hoven medizinisch undsportphysiologisch betreut.Neben der allgemeinen tierärztlichenBetreuung, zu der auch die Untersuchungauf Lahmheiten gehört, wurdeim Speziellen die Fitness der vierbeinigenSportler genau unter die Lupe genommen.Laktattests sowie die Überprüfungvon Puls, Atmung und Körpertemperaturunmittelbar nach dem Trainingbzw. den Bewerben, sowie fünf und zehnDas Betreuerteam des siegreichen WM-GespannesMinuten später wurden <strong>als</strong> Kriterien zurFitnessbeurteilung herangezogen. Abhängigvon den Ergebnissen, wurden dementsprechendeTrainingsempfehlungenabgegeben.Das erfolgreiche Betreuerteamwurde von Mag. Sandra Leinkerund Mag. Jan Kümmerle koordiniert.Dr. Gabriele Wagner zeichnetebei der WM selbst für die Gesundheitder österreichischenPferde verantwortlich. Der Restdes Teams war jedoch ebenfalls vorOrt um die österreichische Mannschaftzu beraten und anzufeuern.Gratulation an die Gewinner undihre Betreuer!UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0521


G e s e l l s c h a f tGemeinsame Erlebnisse, Kultur und kulinarische Schmankerl:Absolvententreffen im InnviertelEiner netten, und von allen Teilnehmernbereits lieb gewonnen Traditionfolgend, treffen sich die Veterinäre derInskriptionsjahrgänge 1951 und 1952einmal jährlich, um bei einem gemeinsamenAusflug in Erinnerungen zuschwelgen und gleichzeitig einen schönenTag mit ehemaligen Studienkolleginnenund -Kollegen zu verbringen.Dieses Semestertreffen – es war bereitsdas 14te – fand heuer vom 10. bis 12. Maistatt und wurde diesmal VR. Dr. RudiDanninger unter dem Motto „auf denSpuren der Schwanthaler im Innviertel“vortrefflich ausgerichtet. Dr. Ernst Lauermannhat der Redaktion folgenden Berichtübermittelt:„Wir trafen einander am DienstagNachmittag (10.5.) im Seminarhotel Koblederin Großweifendorf, nahe Mettmach.Nach der Begrüßung der Teilnehmer undeiner Gedenkminute für die kranken undverstorbenen Kollegen, setzten wir unszum Abendessen zusammen.Zwei Kolleginnen und neunzehn Kollegen– die überwiegend mit ihren Partnernangereist waren – des seinerzeitigenSommer- und insbesondere Wintersemesters1951 vermittelten allen Teilnehmerndas Bild einer vertrauten „Großfamilie“,die sich in einen geselligenGedankenaustausch stürzte.Nach dem Abendessen überraschte unsRudi Danninger mit der Präsentation InnviertlerGstanzln, die sein Nachbarkollege,Dr. Ernst Kubesch aus Gundertshausen,unter dem Motto „Heiteres aus derbäuerlichen Welt des Innviertels“ unsererSemesterrunde gekonnt vortrug.Der nächste Tag war mit einem dichtenProgramm ausgefüllt. Ein Bus brachteuns nach Ried/I. und unter fachkundigerFührung Dr. Maders wurden diePfarrkirche und das Innviertler Volkskundehaus,mit einer Reihe von Schnitzwerkender Schwanthaler, besichtigt. GemächlichenSchrittes, die Fassaden derAltstadthäuser betrachtend, zogen wir überden Rossmarkt bis vor das Rathaus undStrahlende Gesichter vor strahlendem Himmel: Die Teilnehmer derInskriptionssemester SS 51 und WS 51 vor dem Stift Reichersberg …hinauf in den Ratssaal. Und wiederumwar Dr. Mader <strong>als</strong> Stadthistoriker beimErzählen voll in seinem Element.Danach ging es mit dem Bus zum AugustinerChorherrenstift Reichersberg, wo… in dessen Vinothek… und im Volkskundehaus in Ried imInnkreiswir vorerst im Bräuhausstüberl das Mittagesseneinnahmen und danach von einemChorherrn im barocken Klosterbauwillkommen geheißen wurden. Wirschlenderten durch die Stiftskirche undweiter durch den Kreuzgang in die Bibliothek.Vor der Rückfahrt wurde nochein Abstecher in die Vinothek gemacht.Eine Auswahl der besten Klosterweine gewährteuns Einblick in die Charakteristikund Vielfalt der Rebsorten Österreichs.Seinen Ausklang fand dieser Tagmit einem bodenständigen InnviertlerEssen. Am „heissen Buffet“lagen leckere InnviertlerSchmankerl, verschiedene Knödel,Surfleisch und Stöcklkraut füruns bereit. Das Kulturprogrammdieses Abends wurde von Dr.Martin Moser aus Hönhart gestaltet:Er überraschte uns mitempathisch dargebrachten Mundartgedichtenvon Franz Stelzhamer. Abschließendsangen wir die Landeshymne, s’-Hoamat-Gsang von Fr. Stelzhamer. Diegemütliche Runde löste sich nur allmählichauf und einige wenige dürften wohlerst zur mitternächtlichen Stunde ins Lagergefunden haben, was am folgendenMorgen unschwer am „späten Frühstück“wahrgenommen werden konnte.Mit einem innigen Abschied und demAusdruck der Freude auf das Treffen imkommenden Jahr, gingen die fröhlichenStunden leider viel zu rasch vorbei.Das gesellige Treffen wurde von der Gesellschaftder Freunde der VeterinärmedizinischenUniversität Wien unterstützt,wofür wir herzlich danken.“Ernst Lauermann22 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


Bücher sind Freunde für’s LebenAktuelle Buchtipps von Dr. Veronika Libert, UniversitätsbibliothekSchilling, Kim: Ferrets for dummies Frettchen für Dummies:[schaffen Sie für Ihre neugierigen Kletterakrobatenein perfektes Zuhause!]/Kim Schilling. Übers. aus dem Amerikan.von Claudia Koch und Kathleen Aermes. –1. Aufl. – Bonn: mitp-Verl., 2004, 368 S.ISBN: 3-8266-3135-, Preis (geb.): EUR24.95Der Autor Kim Schilling gibt Ratschläge, worauf Sie beider Auswahl und Pflege Ihres neuen Mitbewohners achtensollten. Zahlreiche Tipps rund um Behausung, Ernährungund Erziehung, Erläuterungen zum Thema, wie Sie IhreWohnung Frettchen-gerecht gestalten, und Erklärungen zurAuswahl des richtigen Spielzeugs, sollen den Start <strong>als</strong> frischgebackenerFrettchenhalter erleichtern.Dieses Buch enthält außerdem noch wichtige Informationenzur gesundheitlichen Pflege und erläutert ausführlichdas Thema Erste Hilfe bei Frettchen.Lechleiter, Sandra: Krankheiten der Koiund anderer Gartenteichfische: 4 Tabellen/ Sandra Lechleiter; Dirk Willem Kleingeld.Unter Mitw. von Helmut Wedekind undKurt Schreckenbach. – 3., aktualisierte u.erw. Aufl. – Stuttgart: Ulmer, 2005, 125S. ISBN: 3-8001-7498-7, Preis (Pp.): EUR29.90Dieses Handbuch bietet alle wichtigen Informationen zurHaltung gesunder Koi und anderer Teichfische. Es werdensowohl die physiologischen und anatomischen Grundlagenbeim Koi und anderen Kaltwasserfischen besprochen, wieauch die verschiedenen Möglichkeiten der Krankheitsprophylaxe,-diagnose und -behandlung.Miodragovic, Nina: So denkt IhrHund mit: Der neue Weg zu Freude undPräzision im Hundesport / Nina Miodragovic.1. Aufl. – Cham: Müller Rüschlikon,2005, 183 S. ISBN: 3-275-01528-1, Preis (gb.): ca. EUR 25.60Neue Erkenntnisse aus der neurobiologischenForschung haben zumUmdenken in der bisherigen Methodikder Hundeausbildung geführt. Gezielt wird nun der Clickereingesetzt, wobei auf die individuellen Stärken undSchwächen beider Teile des Teams Mensch/Hund eingegangenwird. Der Hund wird nicht mehr <strong>als</strong> reiner Befehlsempfängerangesehen, sondern <strong>als</strong> aktiver Mitgestalter desLernwegs. Die Autorin zeigt mit dieser Ausbildungsmethode,dass sich Freude, Schnelligkeit und Präzision im Hundesportnicht zwingend ausschließen.Späth, Hans: Ziegen halten / HansSpäth; Otto Thume. [Zeichn. von FriedhelmWeick]. – 6., aktualisierte Aufl..– Stuttgart: Ulmer, 2005, 216 S. ISBN:3-8001-4766-1, Preis (Pp.): EUR29.90Ziegen werden nicht nur aufgrundder zahlreichen Produkte, die sie liefern,geschätzt, sondern auch wegen ihrer hohen Intelligenzund Verspieltheit. Dieses Buch liefert umfassende Hintergrundinformationzur Haltung und Umgang mit diesenfröhlichen Tieren. Als Themen werden behandelt: Ziegenrassen– Praktische Ziegenzucht – Fortpflanzung und Aufzucht– Haltungsformen – Ställe und Stalleinrichtung – Futtergewinnung– Fütterung – Gesunderhaltung undKrankheiten – Milch, Käse, Fleisch und Fellverwertung.Die Universitätsbibliothekder VUW bietet:- unkomplizierte Entlehnung des umfangreichen Buch-, CD-ROM- und Videobestandes;- Kopienbestellung von Zeitschriftenaufsätzen und Buchbeiträgen, sowie Fernleihe von Büchern;- weitere Informationen, sowie umfangreiche kostenfreie Services über unsere Website: http://www.vu-wien.ac.at/biblZitierungen: Schlötterervor Müller und BremIn der letzten Ausgabe des UniVetWien-Reports wurdendie Autoren der am häufigsten zitierten wissenschaftlichenArbeiten (2003-2004) aus dem klinischenBereich der VUW vorgestellt. Kurz nach Redaktionsschlussgab HR Dr. Olensky, Direktor der Universitätsbibliothek,dann die Sieger des nicht-klinischen Bereichsbekannt: der Molekulargenetiker Christian Schlötterer(127 Zitate) gewann vor seinem FachkollegenMatthias Müller (92) und dem Genetiker und BiotechnologenGottfried Brem (83) diesen VUW-internenWettbewerb. Alle drei Wissenschaftler arbeiten amInstitut für Tierzucht und Genetik der VUW.UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0523


P e r s o n e l l e sVertragsverlängerung Renè vanden HovenDas Evaluationsverfahren hinsichtlichder Professur von Univ.Prof. Dr.Renè van den Hoven (Klinik für InterneMedizin und Seuchenlehre), konnteerfolgreich abgeschlossen werden unddie Vertragsverhandlungen ergabenEinvernehmen über die unbefristeteFortsetzung der Tätigkeit des Pferdeinternistenan unserer Universität.Justus-Liebig-Universität Gießenvergibt Preis an Gottfried BremZum Andenken an Ludwig Schunkstiftet die Ludwig-Schunk-Stiftung e.V.den „Schunk-Preis“ für Veterinärmedizin,der alle zwei Jahre vergeben wird.Der Preis ist für hervorragende wissenschaftlicheLeistungen auf dem Gebietder Veterinärmedizin bestimmt, die demWohl des Menschen dienen. Dieses Jahrwurde der Schunk-Preis an Prof.Dr.Dr.h.c. med.vet. Gottfried Brem vomInstitut für Tierzucht und Genetik derVeterinärmedizinischen Universität Wien für seine herausragendenArbeiten zum Einsatz der Molekulargenetikin der Tierzucht verliehen.Wirtschaftskammerpreis 2005Der diesjährige Wirtschaftkammerpreiserging an Dr. Eva Prieschl-Grassauerund Univ. Prof. Dr. Walter Günzburg(beide Forschungsinstitut für Virologieund Biomedizin). Die Auszeichnung warmit der Fördersumme von 12.500.- Euroverbunden und wurde für das Projekt„Charakterisierung von Mikrokapselnmit Hilfe des Transelektronenmikroskopsund des Rasterelektronenmikroskops zurOptimierung der Freisetzung von Molekülen durch dieKapselhülle“ verliehen.Veterinary DiplomatesZwei weitere Wissenschaftler der VUW haben die höchsteStufe der Fachtierarztausbildung erreicht: A.Univ.Prof.Dr. Johann Kofler (Klinik für Orthopädie bei Huf- undKlauentieren) ist seit Juli 2005 Diplomate des EuropeanCollege of Bovine Health Management (ECBHM) undder Pferdechirurg Dr. Karsten Velde (Klinik für Chirurgie undAugenheilkunde) ist seit März Diplomate of the AmericanCollege of Veterinary Surgeons. Herzliche Gratulation!SponsoringAm 13.9.2005 wurdevon der Fa. MasterfoodsAustria <strong>als</strong>Anerkennung für diegeleistete Arbeit undgute Zusammenarbeitauf dem Gebiet dermikrobiologischen Risikoanalysedem Institutfür Fleischhygieneein Notebook gesponsert.Dieses wurdevon Hrn. Dipl.Ing.(FH) H. P. Pammer, Fa. Masterfoods,an Hrn. Dr. P. Paulsen, Institut für Fleischhygiene übergeben.Vizerektor fürKliniken unbesetztDer bisherige Vizerektor für die Kliniken,Univ.Prof. Dr. Laszlo Solti hatdie VUW mit 30. September 2005 verlassen– zu Redaktionsschluss war nochnicht bekannt wer seine Nachfolge antretenwird.Hans-Jürgen Busse im Vorstanddes ICSPUniv.Doz. Dr. Hans-Jürgen Busse(Institut für Bakteriologie, Mykologieund Hygiene) wurde am 27.5.2005 anlässlicheines Kongresses der InternationalUnion of Microbiological Societies(IUMS) Kongresses in SanFrancisco zum Vice Chairman desICSP (International Committee onSystematics of Prokaryotes) gewählt.Herzliche Gratulation!24 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


B e r i c h t eIndirekt zum Schutz der Berggorillas:VUW spendet MikroskopeDie Übergabeder Mikroskopevon RektorWolf-Dietrichvon Fircks andas Tierarzt-EhepaarHochleitnerDie Morris Animal Foundation, USA, unterhält eine tierärztlicheStation in Rwanda mit der Zielsetzung, die letzten Berggorillasim Feld zu beschützen.Die Station erhält auch Unterstützung aus Österreich: DasTierärzteehepaar Dr. Manfred und Claudia Hochleithner habenzu diesem Zweck den Verein „Endangered“ gegründet, derdie Arbeit der Organisation durch zahlreiche Aktivitäten unterstützt.Diese Unterstützung bezieht auch die humanen Krankenhäuserder Region mit ein, denn nur wenn die medizinischeGrundversorgung der Menschen verbessert wird, kann auch dasVerständnis für die Bedürfnisse der Gorillas erwartet werden.So wurden z.B. auch stromlos funktionierende Mikroskope(z.B. zur Parasitendiagnostik) gesucht, die rasch und unbürokratischaus dem Fundus des Institutes für Medizinische Physikund Biostatistik bereitgestellt wurden. Nach einer persönlichenÜberprüfung durch Univ.Prof. Dr. GerhardWindischbauer wurden die beiden Mikroskope von RektorWolf-Dietrich von Fircks anden Verein Endangered übergebenund werden nun inBälde in Rwanda zum Einsatzkommen.EinVeranstaltungstippzum Thema:Die „Nacht der Gorillas“– eine Benefizveranstaltungzur Förderungvon Projekten rundum die bedrohten Menschenaffen – findet heuer am26. November im Naturhistorischen Museum in Wienstatt. Die dritte Veranstaltung dieser Art wird ganzDian Fossey (1932-1985) und ihrem Leben <strong>als</strong>Protagonistin der Gorillas gewidmet sein.Jetzt handeln, später genießen:Erfüllen Sie sich ihren Lebenstraum!Ein schönes Domizil, aufregende Reisen in ferne Länder, dergesicherte Wohlstand für die ganze Familie? Wovon träumenSie, wenn Sie an die Zeit denken, in der Sie über IhrLeben frei bestimmen können und nicht zur Arbeit müssen?Damit Sie sich ihre persönlichen Wünsche später erfüllenkönnen, müssen Sie jetzt die richtigen Entscheidungen treffen.Dann arbeitet ihr Geld in der Zwischenzeit für Sie.Die Strategie: selbst vorsorgenWer auf Nummer sicher gehen will, sollte zusätzlich zurstaatlichen Pension privat vorsorgen. Das Angebot auf diesemSektor ist jedoch sehr unübersichtlich geworden,unzählige Anbieter wie Banken und Versicherungen bieteneine noch größere Zahl an diversen Vorsorge-Paketen an,die meist nicht auf Ihre individuellen Bedürfnisse undAnforderungen abgestimmt sind, aber langfristig binden.Optimal: die maßgeschneiderte IndividuallösungEine maßgeschneiderte Vorsorge hingegen berücksichtigtu.a. Ihren Beruf, ihre familiäre und steuerliche Situationsowie Ihre Zukunftspläne.Sie berücksichtigt außerdem Faktoren wie den gewünschtenPensionszeitpunkt, die gewünschte Pensionsart (lebenslanggarantierte Pension, temporäre Rente oder einmaligeKapitalzuteilung) und viele andere Kundenwünsche: SindIhnen garantierte Zinsen wichtiger <strong>als</strong> die Chance aufZuwächse oder möchten Sie mit einer Mischung aus beidensparen? Möchten Sie während der Ansparphase Schutz fürFälle wie Karenz, Krankheit, Arbeitslosigkeit und ähnlicheshaben?Der AWD steht für beste, persönliche LösungenIndividuelle Lösungen sind unsere Stärke. Wir beobachtenden Markt für Sie und stellen gerne ein individuelles Paketnach Ihren Bedürfnissen zusammen. Das Beste von allensozusagen. Ein Rechenbeispiel: eine 30-jährige Frau spart30 Jahre lang monatlich 100 Euro für eine Privatvorsorgean: Der damit erwirtschaftete Betrag variiert zwischen62.711.- bei einem weniger erfolgreichen und 73.000.- beieinem etwas besseren Anbieter. Bei einer vom AWD empfohlenenGesellschaft sind es 86.188.-.Nehmen Sie mich beim Wort und vergleichen Sie andereAngebote mit unserem!Ich stehe Ihnen jederzeit für ein persönliches Gespräch zurVerfügung.Ihre Mag. Andrea Pramhas MBATel.: 0664/462 10 16Mag. Andrea PramhasBranchenspezialistinVeterinärmedizinUNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0525


K o l u m n e T i e r s c h u t zAusstellungsverbot für gefangene Singvögel bleibt erhalten:Erfolg für den TierschutzDDr. Regina Binder,Institut für Tierhaltungund Tierschutz (ITT) undDokumentationsstelle für Tierschutz- &VeterinärrechtIm „Sommerloch 2005“ wurde – vonvielen unbemerkt – eine intensive Diskussionüber den nur noch in Teilen desoberösterreichischen Salzkammergutspraktizierten Singvogelfang und dessenTierschutzrelevanz geführt.Die erst im Rahmen der Tierschutzrechtsreform2004 erlassene Tierschutz-Veranstaltungsverordnung verbietet es, gefangeneSingvögel auszustellen. 1 Da derZweck des Singvogelfanges in Oberösterreichin der Ausstellung der Tiere und inder Prämierung von Aussehen und Gesangbesteht, kommt diese Bestimmungeinem indirekten Verbot des Singvogelfangesgleich. Die Bemühungen desbetroffenen Bundeslandes, eine Ausnahmeregelungzugunsten des Singvogelfangeszu erwirken, schienen zunächstErfolg versprechend: Obwohl der Tierschutzratsich bereits im April 2005 gegeneine Änderung der Tierschutz-Veranstaltungsverordnungausgesprochenhatte, wurde Ende Juni – gerade einm<strong>als</strong>echs Monate nach dem Inkrafttretendes neuen Tierschutzrechts – der Entwurfeiner Verordnungsnovelle zur Begutachtungausgesandt. Diese sah vor, dassdas Ausstellen gefangener Singvögel unterbestimmten Voraussetzungen ausnahmsweisedoch zulässig sein sollte.Zahlreiche Institutionen haben sich gegendie geplante Änderung der Tierschutzveranstaltungs-Verordnungausgesprochen,darunter die Tierschutzombudsmänner derBundesländer, der Tierschutzrat und die VeterinärmedizinischeUniversität Wien. AlsArgumente wurden insbesondere das Fehlenschutzwürdiger Interessen, die Tierschutzrelevanzund die Verfassungswidrigkeitder geplanten Regelung ins Treffengeführt.Fehlen schutzwürdigerInteressenTierschutzprobleme können zumeistnur durch die Abwägung tierschutzrechtlicherbzw. tierethischer Argumenteeinerseits und gegenläufiger (Nutzungs)Interessenandererseits einer Lösungzugeführt werden. In Bezug auf den Singvogelfangwar daher der Frage nachzugehen,ob rechtlich geschützte bzw. ethischschützenswerte Interessen den Singvogelfangzu rechtfertigen vermögen. In diesemZusammenhang hat der Verwaltungsgerichtshof(VwGH) bereits im Jahr1996 festgestellt, dass es sich beim Singvogelfangnicht um „Brauchtumspflege“handle. 2 „Brauchtum“ setzt nämlich – jedenfallsaus historischer Sicht – sittlichbzw. religiös motiviertes Handeln voraus.Nur aus diesem Grund kann Brauchtumspflegebei Kollisionen mit anderenrechtlich geschützten Werten <strong>als</strong> höherwertigesRechtsgut eingestuft werden.Der Singvogelfang dient jedoch „ausschließlichdem persönlichen Interesse dereinzelnen Vogelfänger“ (VwGH). Ein solches,bloß traditionell geübtes Verhaltenkann dem gesamtgesellschaftlich hoch bewertetenRechtsgut „Tierschutz“ keinesfallsüberlegen sein.Tierschutzrelevanz des SingvogelfangesEin von Herrn Dr. Frey, Institut für Parasitologieund Zoologie, erstelltes Gutachtenlegt dar, dass auch der planmäßigeAblauf des Vogelfanges den Tieren ausveterinärmedizinischer bzw. ethologischerSicht Leiden, Schäden und schwere Angstzufügt. Das Fangen und Immobilisierenvon Wildvögeln stellt für scheue, frei lebendeFluchttiere den denkbar größtenStressor dar. Die – wenngleich kurzfristige– Unterbringung der Tiere in Ausstellungskäfigenmit einer Abmessung vonca. 30 x 20 x 30 cm bedeutet eine extremeBewegungseinschränkung. Das Aufstellender unstrukturierten Käfige, dieden Tieren keinerlei Rückzugsmöglichkeitbieten, in unmittelbarer Nähe zu größerenMenschenansammlungen stellt einenweiteren Stressfaktor dar.Die Vögel werden während der Wintermonatein Gefangenschaft gehaltenund in der Regel im Frühjahr wieder indie Freiheit entlassen. Der Bewegungsmangelwährend der Zeit der Gefangenschaftführt u.a. zu einer Atrophie derFlugmuskulatur, die klimatischenUnterschiede zwischen künstlicher Haltungsumweltund freier Natur schwächendie Abwehrkraft der Tiere und dieauf Umweltreize angewiesene „physiologischeSchaltuhr“ der Tiere gerät ausdem Lot. All dies beeinträchtigt die Fitnessder Tiere und schmälert ihre Überlebenschancenin der freien Natur.Das Gutachten zeigt auch, dass – abgesehenvon der Unzulässigkeit des Ausstellensgefangener Wildvögel – bereitsdas Fangen und die Haltung von Singvögelnunter das Tierquälereiverbot (§ 5Abs. 1 TSchG) fällt, da den Tieren dadurchSchmerzen, Leiden, Schäden oderschwere Angst zugefügt werden, ohne dasshierfür ein Rechtfertigungsgrund vorliegt.KompetenzüberschreitungSchließlich war darauf hinzuweisen, dasses sich sowohl beim Fangen <strong>als</strong> auch beimAusstellen von Singvögeln um ein Tierschutzproblemund keineswegs – wie behauptet– ausschließlich um eine nach wievor in die Zuständigkeit des Landesgesetzgebersfallende Angelegenheit des Ar-26 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


K o l u m n e T i e r s c h u t zFoto: A. Cabajtenschutzes handelt. Die Regelungskompetenzfür den Bereich des Tierschutzesist dem Landesgesetzgeber aberseit 1.1.2005 entzogen.Erfreuliches ErgebnisEnde Juli wurde bekannt, dass aufGrund der zahlreichen ablehnendenStellungnahmen von der geplanten Änderungder Tierschutz-VeranstaltungsverordnungAbstand genommen werde.Dies ist zwar ein sehr erfreulicherErfolg für den Tierschutz und die Vernunft,doch wird freilich erst die Zukunftzeigen, wie das Ausstellungsverbotin der Praxis exekutiert wird.Mittelfristig ist darüber hinaus eine Änderungder oberösterreichischen Artenschutzverordnunganzustreben, dieden Fang von Singvögeln zulässt unddamit dem Tierschutzgesetz widerspricht.Die Diskussion um den Singvogelfanghat erstm<strong>als</strong> gezeigt, dass durch dieTierschutzgesetzgebung des Bundeslokale Tierschutzprobleme in denBrennpunkt des öffentlichen Interessesgerückt werden. Im Fall des Singvogelfangeshat diese Diskussion ergeben,dass eine lange Zeit unhinterfragte Praxismit einem zeitgemäßen Tierschutzverständnisnicht vereinbar ist.1 § 2 Abs. 2 Tierschutz-Veranstaltungsverordnung, BGBl. IINr. 493/2004 vom 17.12.2004.2 Vgl. Erkenntnis des VwGH ZI.95/10/0222 vom 7.10.1996.Auf dem Prüfstand: NormgerechteTrinkwasserdesinfektionsanlagenUV-Trinkwasserdesinfektionsanlage amPrüfstand im Arsenal Wien. Die Anlage istmit vier Hg-Mitteldruckstrahlern mit je 3,5kW elektrischer Leistung ausgerüstet.Hygienisch einwandfreies Trinkwasserist die Voraussetzung für dieAufrechterhaltung der Gesundheitvon Mensch und Tier. Mittels einerim Forschungszentrum Arsenal lokalisiertenPrüfanlage könnenTrinkwasserdesinfektionssystemeauf ihre Wirksamkeit getestet werden.Dazu wird ein sog. Biodosimeterverwendet, das die desinfizierendeWirkung des eingestrahltenultravioletten Lichtes auf Sporenvon Bacillus subtilis überprüft. DieseSporen sind kalibriert, d.h. ihreUV-Empfindlichkeit ist genau bekannt.Die mikrobiologischen und strahlungsphysikalischenGrundlagen wurdenvon einem interuniversitären Forscherteamdes Hygieneinstitutes derMedizinischen Universität Wien unddem Institut für Medizinische Physikund Biostatistik der VUW (DI.Alexander Cabaj) entwickelt. DieQualitätsanforderungen an dieÜberprüfung einer Desinfektionsanlagewurden in einerÖNORM niedergelegt, die europaweitAnwendung findet.Anlagen, welche diese ÖNORMerfüllen, gewährleisten eine Reduktionrelevanter Mikroorganismenzumindest um den Faktor104. Das Wissen um dieStrahlungsempfindlichkeit vonMikroorganismen spielt im Rahmender „biological safety“ – einemzentralen Element des 6.EU-Rahmenprogrammes – einebedeutende Rolle. Sauberes und hygienischeinwandfreies Trinkwasserist ein Luxus, den wir uns nur dankder Entwicklung solcher Gesamtsystemeleisten können.Private Vorsorge für jedenLebensabschnittRund 1,6 Millionen Österreicher haben nochnicht vorgesorgt, weitere 700.000 fühlen sichtrotz Vorsorge unzureichend abgesichert.Grund: Viele Menschen haben die privatePensionsvorsorge noch nicht <strong>als</strong> eigeneVerantwortung erkannt. Das geht aus aktuellenStudien hervor. Die Bank AustriaCreditanstalt (BA-CA) bietet für jedenLebensabschnitt das passendeVorsorgeprodukt an: von der klassischenLebensversicherung bis hin zur staatlichgeförderten Zukunftsvorsorge.Bei einem fikitven Gehalt von 1.300 Euromonatlich im Alter von 28 Jahren kann diePensionslücke bis zu 30 Prozent des letztenAktiveinkommens oder 500 Euro betragen.„Dabei lässt sich diese Differenz beispielsweisemit dem PensionsManagement undmit mininalen Einzahlungen ab 20 Euromonatlich großteils ausgleichen“, erklärtIngeborg Zainzinger, Leiterin der BA-CA Filialean der Veterinärmedizinischen UniversitätWien. Das PensionsManagement ist eineklassische Lebensversicherung. DerVorsorgePlus-Plan, die VorsorgePlus-Pensionsowie die LifeInvest sind weitere bewährteVorsorgeinstrumente.Inge Zainzinger,Tel.: 050505/39841oder unter der Uni-Durchwahl 1316.ingeborg.zainzinger@ba-ca.<strong>com</strong>UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0527


K o l u m n e – D e r T i e r a r z t i m Z o oKontrazeption im ZooDr. Wolfgang Zenker,Tiergarten SchönbrunnEine zentrale Aufgabe einesZootierarztes ist dasManagement der Reproduktionbei den Tieren imBestand. Jedoch auch in Zoos, die vieleseltene, bedrohte Arten halten, spielt entgegenlandläufiger Meinungen die Kontrazeptioneine viel größere Rolle <strong>als</strong> dieassistierte Reproduktion. Dies hat zweiGründe: Zum einen bieten moderne Zoosbestmögliche Bedingungen für erfolgreicheZuchtprogramme im Sinne optimierterUmgebungsgestaltung, und zumanderen liegt der Grund für die Seltenheiteiner Art nicht in der schlechtenZuchtleistung, sondern fast immer in derBedrohung des jeweiligen Lebensraumes.Das hat zur Folge, dass Tierarten wie z.B.der sibirische Tiger, von denen es in freierWildbahn nur noch einige hundert Stückgibt, in Zoos (und vielen Privathaltungen)„überquellen“ und freie Plätze knappwerden.Eine der wenigen Ausnahmen hierzuist der Grosse Panda, der in menschlicherObhut weder durch Gehegeoptimierung,noch durch „Pandapornos“, wie in einigenZoos praktiziert, zur Fortpflanzunganimiert werden kann. Einzig einige chinesischeZuchtstationen können Zuchterfolgevermelden. Aber auch Elefantenund Nashörner haben in menschlicherObhut bescheidene Fortpflanzungsraten.Bei ihnen wurden jedoch in letzter Zeit,wie an anderer Stelle berichtet, große Fortschrittein der assistierten Reproduktionerreicht.Bei den meisten anderen Arten mussaber gegebenenfalls – diese Entscheidungliegt u.a. beim Zuchtbuchführer – dieNachzucht verhindert werden. Hier sindv.a. bei den gefährdeten Arten reversibleMethoden erwünscht. Neben dem „klassischen“Einsatz von Gestagenen wurdenin den letzten Jahren neue viel versprechendeMethoden entwickelt, die besondersfür den Wild- und Zootierbereichzukunftsträchtig scheinen. EinVerfahren ist die Immunokontrazeption,Drei Beispiele für Tierarten, beidenen Nachwuchs erwünscht ist:Bei Eisbären …Kattas …… und bei Gibbons bemüht man sichum NachkommenFotos: Jutta Kirchnerbei der die Bildung von Antikörpern, diedie Spermien-Rezeptoren an der Eizellebesetzen und damit die Befruchtung verhindern,beim weiblichen Tier angeregtwird. Die Bildung der Antikörper kannentweder durch eine Vakzine oder aberVektor-vermittelt, z.B. durch gentechnischveränderte Viren oder Bakterien,geschehen. Da letztere Variante aber derzeitnoch unabwägbare Risiken birgt,kommen heute v.a. Vakzinen zum Einsatz.Eine wichtige Weiterentwicklung aufdem Gebiet der Kontrazeption sindGonadotropin-Releasing-Hormone(GnRH)-Langzeitimplantate, die übereine Dauerstimulation zur Unterdrückungder Fortpflanzungsfunktion führenund damit eine ähnliche Wirkung wiedie Gestagene erzielen;allerdings ohnederen Nebenwirkungen.Als Kurzzeitimplantatekommen sieauch in der Haustiermedizinzur Zyklussteuerungzum Einsatz.Neben diesenmeist reversiblenMethoden ist auchimmer wieder die irreversibleKontrazeption,die klassische Kastration, notwendig.Um Komplikationen derWundheilung zu minimieren, setzt manin der Zootiermedizin häufig die endoskopischeKastration ein. So geschehenim April dieses Jahres bei zweiJaguardamen des Tiergartens Schönbrunn.Die Operationen wurden in Zusammenarbeitmit Dr. Kelch, der TierklinikRodaun, dem TierambulatoriumWiener Neustadt und unserem Zootierärzteteamdurchgeführt. Der großeVorteil hierbei ist die minimal-invasiveChirurgietechnik.Die Auswahl der geeigneten Kontrazeptionsmethodewird aber von vielenFaktoren beeinflusst und muss den vorherrschendenUmständen angepasst werden.28 UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-05


K u r z g e m e l d e tBetriebskindergarten an der VUWDie Universität plant das Gebäude an der Donaufelderstraßezu sanieren und darin einen Betriebskindergarten mit dempädagogischen Schwerpunkt Mensch-Tierbeziehung einzurichten.Als Träger für den Kindergarten konnte der VereinKinderfreunde der Stadt Wien gewonnen werden. Die entsprechendenBaumaßnahmen für das GebäudeDonaufelderstraße wurden bereits ausgeschrieben und vergeben.Baubeginn wird noch in diesem Herbst sein, dieInbetriebnahme könnte dann im September 2006 erfolgen –eine Förderzusage der Stadt Wien steht derzeit noch aus.Des weiteren ist noch offen, ob das Angebot neben denStudierenden und Mitarbeitern, auch Eltern zur Verfügungstehen soll, die nicht an der VUW beschäftigt sind.Neues Studium „Mensch-Tierbeziehung“ geplantSeit kurzem werden Arbeitsgespräche zwischen demRektorat der VUW, dem Verein Tiere <strong>als</strong> Therapie (TAT) undVertreterInnen anderer Universitäten zur Erarbeitung einesCurriculums für ein Studium zur Mensch-Tierbeziehung,geführt.TAT-TiertrainerInnenausbildungab FebruarDer Verein Tiere <strong>als</strong> Therapie (TAT) wird ab Februar eineAusbildung zum Tiertrainer anbieten. Die Seminarreihe wirdeine Kombination aus Theorie und praktischer Umsetzungbieten und die Grundlagen für Ethologie und Trainingslehrebei verschiedenen Tierarten (Schwerpunkt Hund) vermitteln.Die AbsolventInnen der Ausbildungsollen unter anderem jenen Tierbesitzern mit Rat und Tatzur Seite stehen, deren Tiere ein Problemverhalten zeigen.Weitere Infos gibt es auf der TAT-Homepage unterhttp://www.tiere<strong>als</strong>therapie.org.Ein weiterer Erfolg für TAT auf dem Sektor derHundeausbildung: Auch das Wiener Rote Kreuz erkennt dieTAT-Ausbildungsrichtlinien für Therapietiere an und möchtegeeignete Rotkreuz-Hunde samt deren Hundeführern zuTAT-Rot-Kreuz-Teams ausbilden lassen. Eine Ausweitungder Idee auf ganz Österreich und im weiteren Verlauf aufEuropa ist angedacht.Hörprobe im InternetDie Koordinationsstörungen des Pferdes „Burlington“ sindfür Dr. Theresia Licka (Klinik für Orthopädie bei Huf- undKlauentieren) ein Hinweis für beginnende orthopädischeProbleme, daher wird das Pferd intensiv auf dem Laufbanddurchgecheckt …Das ganze Interview mit der Pferdeorthopädin, das auf Ö1in der Sendung „Dimensionen – die Welt der Wissenschaft“gesendet wurde, können Sie <strong>als</strong> mp3-Datei unterhttp://www.vu-wien.ac.at/download/pferdeamlaufband.mp3abrufen.OjeGH – äh –EuGHDie Hochschülerschaftswahlen2005 sindvorbei und sie haben einigeNeuerungen an denStrukturen der HVU mitsich gebracht. Der Vorsitzarbeitet ab diesem Wintersemester mit zwei Studienvertretungen,um noch besser auf die Anliegen der Studierendender einzelnen Studienrichtungen eingehenzu können. Die Vorsitzenden der StudienvertretungenMarkus Prader (Veterinärmedizin) und Inken Früchtnicht(Biotechnologie und Pferdewissenschaften) werdensich gemeinsam mit ihren Teams für eine qualitativhochwertige Lehre einsetzen und für jegliche Artvon Problemen passende Lösungsvorschläge erarbeiten.Auch im Vorsitz selbst gibt es zwei neue, motivierteMitarbeiterinnen: Marlies Schnierer (Vet. Med.) undStephanie Schauer (Pferdewissenschaften).Ich sehe diese Umstrukturierungen <strong>als</strong> eine großeHerausforderung, die auf der einen Seite ein Umdenkenvon unseren MitarbeiterInnen verlangt, aber aufder anderen Seite eine einzigartige Chance darstellt, unsnoch besser um Eure Anliegen, Fragen, Probleme undBedürfnisse kümmern zu können.Begrüßen möchte ich auf diesem Wege auch unsereErstsemestrigen. Erstm<strong>als</strong> mussten sich diese einemvierstufigen Auswahlverfahren stellen, um immatrikulierenzu können. Dies stellt eine Novität im österreichischenUniversitätswesen dar, die wir einem Beschlussdes Europäischen Gerichtshofes (EuGH) verdanken.Verurteilt von einer Handvoll Advokaten, die offensichtlichnicht in Weitsichtigkeit und in vorausschauendemDenken promoviert haben, wurden die inländischenUniversitäten, auch von der österreichischenObrigkeit, mit ihrem nicht gewollten Los einfach imStich gelassen. Unsere Uni weist eine Anzahl von limitierendenRessourcen auf, wie z.B. die Zahl der Übungstiereund der Übungsplätze. Ein derartiger Ansturman Studierwilligen (es gab über 1000 Internet-Voranmeldungen)hätte unsere werte Alma Mater vor echteProbleme gestellt, vor allem, weil für so eine große Zahlan Studierenden eine hochqualifizierte Lehre nicht mehrgarantiert hätte werden können.Ich freue mich für diejenigen, die es dieses Jahr geschaffthaben und bin mir sicher, dass sich dieser Jahrgang,durch guten Zusammenhalt und Festhalten angemeinsamen Zielen, schnell einen guten Namen machenwird.Ich wünsche allen Studierenden einen guten Start insneue Semester!Maria GuschlbauerVorsitzende der HochschülerschaftStudent’s CornerUNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0529


Unsere Mandanten erkennt man amGESI CHTSAU SD RU CKZufriedenheit kommt nicht von ungefähr. Schließlich können sich unsere Mandanten durchschnittlich um einige tausend Euroverbessern. In Bausparverträgen, Haushalts- und Pensionsversicherungen, Investmentfonds oder anderen Anlagekonzepten steckthäufig ungenutztes Kapital. AWD zeigt Ihnen, wo. Wir erstellen individuell für Ihren Haushalt Ihre persönliche Wirtschaftsbilanz. Dieseverschafft Ihnen einen Überblick über Ihre gesamten Einnahmen und Ausgaben. Daraus entwickeln wir Vorschläge für niedrigereBeiträge, höhere Zinsen, günstige Kapitalanlagen und Möglichkeiten zum Steuernsparen.Dadurch sind wir seit 1988 mit mehr <strong>als</strong> einer Million zufriedener Mandanten* zur größten unabhängigen Finanzberatung Europasgeworden. Unsere Mandanten sind mit unserer Beratung sogar so zufrieden, dass sie uns weiterempfehlen. Das bestätigt auch dasneutrale Marktforschungsinstitut ICON. Unsere Unabhängigkeit macht mehr aus Ihrem Geld.Unsere Wirtschaftsbilanz macht mehr aus Ihrem Geld: www.awd.atAWD Direktion WiedenMag. Andrea Pramhas MBAWiedner Hauptstraße 76; A-1040 Wien Mobil: (0664) 462 10 16Te.: (01) 58 919-0 • Fax: DW 10e-mail: andrea.pramhas@awd.at* Das neutrale Meinungsforschungsinstitut ICON testiert AWD außergewöhnlich hohe Kundenzufriedenheit.


A k a d e m i s c h e F e i e r n – H e r z l i c h e G r a t u l a t i o n !Akademische Feier am 01.07.2005Fotos: Renate EdelhoferPromotion zum Dr.med.vet.Beatrix Aigner, Jasmin Brade-Bapuly, Anna-MariaHerzog, Mirjam Hinterleitner, Nicola Jugler, SandraRevilla-Fernandez, Barbara Rütgen, ChristineWaldner, Birgit Winkelmayr und Stefan ZohmannSponsion zum/zur Diplomtierarzt/DiplomtierärztinAllesandro Botte, Karin Dangl, Klaus Geretslehner, Barbara Gleisz,Manfred Hollmann, Andrea Lammer, Melanie Niederl, ElisabethPetersmann, Kristina Pfeiffer, Katja Silbermayr, Silvia Stadler,Katja Suppantschitsch, Alexander Tavella und Barbara WimmerAkademische Feier am 04.07.2005Promotion zum Dr.med.vet.Gabriele Habacher, Alexandra Huber, Hermann Jantscher, KarinKlinglmair, Christine Schlacher, Sarina Shibly, Petra Stummer undMonika UrbaniSponsion zum/zurDiplomtierarzt/DiplomtierärztinChristine Graml, Christian Gruber, Ursula Hirn, KlausKostenzer, Claudia Litzllachner, Georg Stieg undSabine StiegVerleihung der Stipendien desNÖ-Bauernbundes an:Frau Mag. Vera Komarek undFrau Mag. Claudia BinterVerleihung derDoktoratsstipendien der VUW an:Frau Mag. Zehra Dzanic, FrauFrancesca Popescu und HerrMuralidhar MettaVerleihung des GroßenGoldenen Ehrenzeichens anElmar BambergHerrn O. Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Elmar Bamberg wurdeam Mittwoch, den 22. Juni2005 das Große GoldeneEhrenzeichen für Verdiensteum die Republik Österreich durch FrauBundesministerin Elisabeth Gehrer verliehen.Die VUW gratuliert!UNI <strong>VET</strong> WIEN REPORT | 3-0531


Mobilität bis inshohe AlterV ON D R. SILVIA L EUGNERDie Ureingeborenen in Neuseeland bleiben bis ins hohe Alter aktiv. Ihr Jungbrunnen isteine besondere Muschelart, die auch für Gelenkserkrankungen beim Hund erfolgreicheingesetzt wird.An Osteoarthritis, einer speziellenForm der Gelenksentzündung,können Hundejeden Alters erkranken. Besondershäufig betroffen sind großeRassen und ältere Hunde. WerdenHunde großer Rassen währendder Wachstumsphase f<strong>als</strong>ch ernährt,kann dies zu folgenschwerenWachstumsstörungen führen,die sich u.a. in Gelenksproblemenäußern. Man schätzt, dass in Österreichetwa 20 Prozent der Hundean einer mehr oder minder starkausgeprägten Osteoarthritis bzw.Arthrose leiden.Im Verlauf der Krankheit wirdder Gelenksknorpel zunehmendabgebaut, was zu Bewegungseinschränkungenund Schmerzenführt. Zu den Symptomen zählenSchwellungen der Gelenke, Lahmheitund mangelnde Bereitschaftzu körperlichen Aktivitäten. Inschweren Fällen kommt es zuüberdehnten Bändern, einer Überbelastungbestimmter Muskelnund zur vollständigen Zerstörungder Gelenksknorpel, wobei jedeBewegung starke Schmerzen auslöst.Neben der Gabe von entzündungshemmenden,schmerzlinderndenMedikamenten kannOsteoarthritis auch diätetisch behandeltwerden, wobei auch derVorbeugung durch Spezialnahrunggroße Bedeutung zukommt.Diätfutter senkt denMedikamentenverbrauchSpezialisten von Royal Caninentwickelten in Zusammenarbeitmit dem Forschungszentrum Waltham®ein Diätfutter für betroffeneHunde, das ausschließlich beimTierarzt erhältlich ist: „MobilitySupport“. Darin enthalten ist einExtrakt der neuseeländischenGrünlippenmuschel. Studien zeigen,dass diese Muschel hohe Konzentrationennatürlicher Knorpelaufbaustoffe(Chondroitinsulfatund Glukosamin) enthält, die denAbbau der Gelenksknorpel vermindern.Ein weiterer Wirkstoff –die spezielle Fettsäure ETA – reduziertden Entzündungsvorgang. InUntersuchungen zeigten vier vonfünf Hunden bereits nach sechswöchigerFütterung mit „MobilitySupport“ eine merkliche Besserungder entzündungsbedingtenSymptome. Der Verbrauchschmerzstillender Medikamentenwurde dadurch deutlich gesenkt.Für Hunde großer Rassen ist seitJuni das Produkt „Mobility SupportLarge Dog“ beim Tierarzt erhältlich.Es enthält einen auf dashöhere Körpergewicht optimal abgestimmtenAnteil an Extraktender Grünlippenmuschel.WeitereInfos beim Tierarzt oder der RoyalCanin-Hotline.* zum OrtstarifWerbung

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