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seitenbühne Nr. 34 - Staatsoper Hannover

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<strong>seitenbühne</strong> 05–07Das Journal der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>


PROSZENIUMERLEBNISRÄUME SCHAFFEN»Lohnt sich Ihre Arbeit?« fragt mein Gesprächspartner auf der Orest-Premierenfeier, einlangjähriger Abonnent. Ich bin verwundert. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass imZuge der »Musikvermittlungswelle«, die momentan Schulen, Freizeit- und Kultureinrichtungenerfasst, Kunst mit und für junges Publikum allgemein als relevant angesehen wird.»Zahlt sich das aus? Wie viele der Kinder und Jugendlichen, mit denen Sie arbeiten, werdenspäter Abonnenten?«Ob sich Musikvermittlung lohnt, ließe sich leicht in Zahlen beantworten. Über 30.000 Kinder,Jugendliche, Lehrer und Erzieher haben bisher allein in dieser Spielzeit Vorstellungender Oper und der Jungen Oper besucht, knapp 1.300 Grundschüler nehmen im laufendenSchuljahr an unserem neuen Kooperationsprojekt Opernstarter teil. Hinzu kommen mehrerehundert Kinder und Jugendliche, die teilweise seit vielen Jahren an verschiedenen Clubs,Ferienprojekten und Workshops teilnehmen. Stolze Zahlen, die sich sehen lassen können.Natürlich freuen wir uns über volle Zuschauerreihen, über ausverkaufte Veranstaltungenund Wartelisten bei Projekten. Es macht uns Mut, weitere Schritte zu gehen, gemeinsam mitdem jungen Publikum neue Formen, Inhalte und Ideen zu suchen und diese auf die Bühnezu bringen. Und nicht zuletzt müssen wir als öffentlich subventioniertes Haus auch wirtschaftlichdenken. Sähen wir manche später als Abonnenten wieder, wäre das doppelt erfreulich.Doch was später kommt, weiß niemand. Was heute ist, interessiert uns: Wir wollen einemanspruchsvollen, vollwertigen jungen Publikum anspruchsvolles, vollwertiges Musiktheaterbieten, das die Zuschauer ernst nimmt. Und ihnen dabei Möglichkeiten geben, Musiktheaterselbst auszuprobieren, neue (Bühnen-)Welten zu gestalten, sich unabhängig vom sozialenHintergrund künstlerisch mit Musiktheater, Gesellschaft und Welt auseinanderzusetzen, undkulturelle Teilhabe ermöglichen. Dabei können auch wahrnehmungs- und persönlichkeitsbildendeProzesse in Gang gebracht werden: Im szenischen oder musikalischen Spiel setztman sich seinen Mitspielern aus, positioniert sich neu, riskiert, scheitert, gewinnt.Dabei wollen wir in unserer Vermittlungsarbeit nicht der »Leichtigkeitslüge« (Holger Noltze)verfallen und das Niveau der Kunst so weit herunterschrauben, dass sie »leicht« zugänglichist, sich inhaltlich aber selbst verrät. Wir können Musiktheater nicht in seiner Gesamtheiterfassen oder gar erklären, wohl aber Möglichkeiten des Erlebens finden. Und das ist auchgut so, denn die Unergründlichkeit gehört zur Kunst – auch wenn das im schulischen Kontextmanchmal schwer auszuhalten ist. Wir wollen Zugänge schaffen, um Kinder und Jugendlichean einen hohen künstlerischen Anspruch heranzuführen, Zugänge, die sie dortabholen, wo sie sich befinden. Sie sollen sich berühren lassen und sich an Musik, Szene undder besonderen Atmosphäre im Theater erfreuen. Diese Freude kann Motor für die Neugierdesein, tiefer ins Musiktheater einzudringen.Ist dies gelungen – und das loten wir täglich aufs Neue aus – dann, finde ich, lohnt sichunsere Arbeit!IhreTamara SchmidtLeitung Musiktheaterpädagogik und Leitung Junge Oper


02. 03 OPEROPERNBALL 2013EINFACH ÜBERIRDISCH!IMPRESSIONEN UNSERES FOTOGRAFEN MAREK KRUSZEWSKI


OPERDIE SPIELZEIT 2013/14Neugierig auf die nächste Saison?Aufgrund der großen Nachfrage steht ab dem 24. August für fünfVorstellungen L’Opera seria von Florian Leopold Gassmann wiederauf dem Programm, erneut im Galeriegebäude Herrenhausen. Dieneue Spielzeit startet traditionell mit dem Konzert zugunsten derStiftung <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>. Neben Solistinnen und Solisten desEnsembles begrüßen wir am 31. August als Gast KammersängerinHelen Donath, die mit uns ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiernwird. Am Tag darauf steht das Eröffnungskonzert der Spielzeit aufdem Programm. Die erste Premiere folgt am Samstag, den 14. Septembermit Giuseppe Verdis Ein Maskenball in der Inszenierung vonOlivier Tambosi.Die Spielzeit- und Konzerthefte 2013/14 liegen im Opernhaus ausund wurden bereits an alle Abonnenten per Post verschickt. Das Programmfinden Sie auch zum Download auf unserer Website. WennSie ein Exemplar per Post zugesendet haben möchten, können Siedies unter presse-oper@staatstheater-hannover.de bestellen.Der Vorverkauf für die gesamte nächste Spielzeit im Opernhaus startet am Montag,den 5. August 2013. Eintrittskarten für alle August- und September-Vorstellungenkönnen ab Freitag, den 28. Juni 2013 (mit Erscheinen des Leporellos)an den Theaterkassen erworben werden.NACHTWANDLERDer beste Freund des MenschenVergnüglich und dabei politisch völlig inkorrekt entführen Sie MartinG. Berger und Klaus Angermann mit einer musikalisch-sexistischenRevue in eine selige Zeit, als das Weib dem Manne noch untertanwar. Mit historischen Dokumenten in Form von Arien, Liedern undSchlagern machen Sie Mitglieder des Opernensembles an einem geheimenOrt hinter den Kulissen des Opernhauses mit der maskulinenPerspektive auf die Frau vertraut. »Ein Weib tut wenig, plaudert viel«wussten schon Mozart und Schikaneder. Und Franz Lehár lehrt uns,dass das Studium der Weiber schwer ist – und eben deshalb nur denMännern möglich, die den Frauen den gut gemeinten Rat geben:»Kindchen, du sollst nicht so schrecklich viel denken«. Zwar meinenmanche Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts, dass die Männeralle Verbrecher seien. Aber lieb sind sie eben doch, und deshalbhaben auch Frauen Zutritt zu dieser lehrreichen Veranstaltung.FESTLICHER OPERNABEND»EUGEN ONEGIN«Michaela Kaune und Bo Skovhus zu Gast an der <strong>Staatsoper</strong>Zum Abschluss der Festlichen Opernabend der Saison 2012/13 begrüßenwir in Peter I. Tschaikowskys Eugen Onegin zwei Weltstarsder internationalen Opernszene. Die Titelpartie singt der dänischeBariton Bo Skovhus, der an den führenden Opernhäusern in Europa,Amerika und Japan ein gefragter Gast ist. Neben seinem weit gefächertenOpernrepertoire, das von Mozart über Wagner und Straussbis zur zeitgenössischen Musik reicht, hat sich Skovhus auch alsLiedsänger einen Namen gemacht. Als Tatjana steht ihm die SopranistinMichaela Kaune zur Seite, die seit 1997 dem Ensemble derDeutschen Oper Berlin angehört und an vielen internationalenOpernhäusern gastiert. Besonders hervorzuheben ist die regelmäßigeZusammenarbeit mit der Bayerischen <strong>Staatsoper</strong> München undder Semperoper Dresden, sowie Auftritte u. a. bei den SalzburgerFestspielen, den Bayreuther Festspielen, dem Maggio Musicale Firenzeund den Berliner Festwochen.Freitag, 10. Mai, und Samstag, 11. Mai 2013, jeweils 22 Uhr, Treffpunkt BühneneingangEUGEN ONEGINSonntag, 2. Juni 2013, 18.30 Uhr


12. 13 JUNGE OPER/BALLETTMIRIAM KONERTREIF FÜR DIE INSEL?Eine Abenteuerreise geht in die zweite Runde.Herr der Fliegen ist nach Stress die zweite Produktiondes TANZFONDS PARTNER-Projekts inKooperation mit dem Ballett der <strong>Staatsoper</strong><strong>Hannover</strong>. 75 Schülerinnen und Schüler aus dreiKlassen (sechs, sieben und acht) der IntegriertenGesamtschule <strong>Hannover</strong>-Linden arbeiten seitBeginn des Schuljahres an einer Tanzadaptiondes berühmten Romans von William Golding.DER SOUNDTRACK»Ich finde das Tanzprojektinteressant, weil ich noch nie mitprofessionellen Tänzerinnen undTänzern getanzt habe. Ich selbertanze auch schon lange, aber eineandere Art und zwar Hip-Hop.«Emily-Zoe Bauermeister,Schülerin»Das Tanzprojekt bedeutetfür mich Fortschritt und Freude.Ich kann mit meinen Freundenaus der Klasse tanzen.Ich habe eine Menge Spaß.«Marlon Wolf, SchülerDIE CHOREOGRAPHIE»Um 75 Schüler auf einmal auf der Bühne bewegenzu können, müssen alle mithelfen: Tänzer,Lehrer, Theaterpädagogen und natürlich auch dieSchüler selbst. Es muss auf die unterschiedlichstenBedürfnisse eingegangen werden, angefangenbei der Bewegung in der Gruppe über individuelleProbleme der Schüler bis hin zur verlorengegangenenTrainingshose. Die Choreographieentsteht, indem wir uns zu einzelnen Szenendes Buches Gedanken machen: Wie verhaltensich die Figuren? Wie könnten sie sich bewegen?Vorschläge der Schüler werden von mir arrangiertoder bearbeitet, um zu einem festen Ablauf zukommen. Auch umgekehrt werden den SchülernBewegungen gezeigt, die sie verändern und ineinem Kontext anwenden können. Reibungspunkteentstehen durch unsere Ansprüche an dieSchüler und ihre Ansprüche an sich selbst. DieAngst, sich vor ihresgleichen und vor dem Publikumbloßzustellen, zieht immer wieder engeGrenzen, die sich nur in kleinen individuellenSchritten erweitern lassen. Die größten Erfolgesind Momente, in denen die Schüler sich selbervergessen und zu Darstellern werden.«Mathias Brühlmann, Choreograph»Die Musik zu Herr der Fliegen ist eng mit der Choreographie verknüpft undentsteht größtenteils während der Proben. Flüchtige musikalische Skizzen,die zunächst die szenischen Bedürfnisse bedienen sollen, werden bis zurnächsten Probe ausformuliert. Neben vorproduziertem Material wird viel Musikund Sounddesign live auf der Bühne gemacht. Dabei sind rhythmischeElemente und atmosphärische Sounds sowie klassische Geräuschmachertechnikenzentral. Die Schüler sind aktiv an diesem Prozess beteiligt: Sie untersuchendie Requisiten auf ihre musikalischen Qualitäten, finden Sounds,formulieren klangliche Ziele, die ich dann mit ihnen zusammen zu erreichenversuche. Dazu gehört natürlich auch der Bereich der Klangmanipulation mitSampling, Effekten, Filtern, etc. Mischpult, Computer und Effektgeräte werdenzum Musikinstrument.«Andreas Tiedemann, Komponist, Musikalischer Leiter


JUNGE OPERDAS STÜCKEine Gruppe von Kindern und Jugendlichen strandetnach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamenInsel und ist auf sich allein gestellt. Trinkwasser,Nahrung und Holz sind im Überflussvorhanden, von außen droht keine Gefahr. Wiewird sich die Gruppe organisieren? Was ist diewahre Natur des Menschen? Die Antwort: Derwahre Feind sitzt in uns selbst. Die zunächst etabliertenRegeln zivilisierten Zusammenlebens bröckeln,Instinkt und Trieb kämpfen gegen Vernunft,Machtkämpfe spalten die Gruppe, die Kinder verrohenzunehmend. Der anfängliche gemeinsameKampf um Rettung und Überleben schlägt um ineinen erbitterten Kampf gegeneinander, einenKampf um Leben und Tod.Die Schüler reflektieren mit der Erarbeitung desStoffes auch ihre eigene Realität im Klassenverband:Was bedeutet es, Macht über andere zu haben?Wie fühlt es sich an, machtlos zu sein? WelcheVerantwortung hat die Gruppe für denEinzelnen und umgekehrt?»Ich finde es schön,wenn die ganze Klasse sich zu derMusik bewegt und alle motiviertmitmachen. Ich habe auch das Gefühl,dass ich viel selbstbewusster undoffener geworden bin. Dadurchbin ich viel sicherer bei Referatenund Vorträgen.«Charlotte Seliger, SchülerinDAS BÜHNENBILD»Auf der Suche nach einem Raum, in dem wirdiese große Gruppe von Jugendlichen bewegenkönnen, haben wir uns viele Bühnenbildelementeausgedacht, die beweglich sind,drehbar, und die verschiedene Aktionen ermöglichen,wie z.B. sich zu verstecken oderirgendwo hinauf zu klettern. Dazwischen istviel Platz zum Tanzen, Laufen, Jagen undKämpfen. Außerdem haben wir viele Ausstattungselementeeingebaut, die wir auch musikalischnutzen können. Als wir uns darüberGedanken gemacht haben, wie unser Inselparadiesaussehen könnte, ist uns schmerzlichbewusst geworden, dass es paradiesische,unberührte Inseln heute gar nicht mehr gibt!Unsere Meere leiden unter einem massivenVerschmutzungsproblem, tonnenweise Plastikmüllwird an Stränden angeschwemmt,mit den dramatischsten Konsequenzen für dieTier- und Pflanzenwelt. Diesen Kontrast zwischenunserer romantischen Vorstellung dereinsamen Insel und der Realität, die uns mittlerweileein völlig anderes, ein düsteres Bildbietet, wollen wir auch thematisieren. Außerdemhaben wir einen Videokünstler an Bord,der uns dabei hilft, vor allem die Naturgewaltenin Szene zu setzen.«Magdalena Wiesauer, BühnenbildnerinCHOREOGRAPHIE Mathias Brühlmann BÜHNE Magdalena Wiesauer VIDEO PhilippContag-Lada KOSTÜME Theresa Klement / Birgit Klötzer MUSIK Andreas TiedemannDRAMATURGIE Miriam Konert TANZTHEATERPÄDAGOGIK Emma Jane Morton MUSIKTHEA-TERPÄDAGOGIK Eva HarrisonBallett der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>Schüler der Integrierten Gesamtschule LindenPREMIERE Mittwoch, 12. Juni 2013, 18 Uhr, SchauspielhausDo, 13.06. (19 Uhr), So, 16.06. (16 Uhr), Mo, 17.06.2013WEITERE VORSTELLUNGEN Do, 13.06. (19 Uhr), So, 16.06. (16 Uhr), Mo, 17.06.2013(11 Uhr), SchauspielhausDie Projektarbeit mit der IGS Linden wird gefördert von TANZFONDS PARTNER –Fonds für Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen und Schulen. Eine Initiativeder Kulturstiftung des Bundes»Das Tanzprojekt gefälltmir sehr, weil wir uns in derGruppe beim Tanzen vertrauen undhelfen. Es macht Spaß, wennwir alle tanzen. «Mio Förtsch, Schüler


14. 15 JUNGE OPERonzertannuns mal.OHRLABOR – DER KONZERTCLUB (15 BIS 19 JAHRE)»Für mich ist das wichtigste, dass nichts kontrollierbar ist. Im Konzertist alles live, und alles kann zum ›Konzert‹ werden – solangejemand zuhört. ›Konzert‹ wird durch die Entscheidung des Zuschauersdefiniert.« (Malte) »Ein Konzert beginnt doch eigentlich schon,wenn die Musiker ihr Equipment aufbauen, stimmen und den Toneinrichten!« (Puya) »Beginnt ein Konzert nicht mit Stille? Und endetmit Applaus? Dazwischen spielen auf der Konzertbühne Musiker,das Publikum sitzt im Zuschauerraum und hört zu. Man sollte sichaufs Hören konzentrieren und möglichst wenig sprechen – es wirdhöchstens gehustet.« (Judith) »Der Musiker kann nur überzeugen,wenn er ehrlich und zweihundertprozentig bei der Sache ist.« (Jakoba)Schon der erste Termin des Konzertclubs Ohrlabor Anfang Februarzeigt: Für die zehn Jugendlichen verbirgt sich hinter der scheinbarehrwürdigen Institution »Konzert« ein Hör- und Erlebnisraum, derkeine Grenzen kennt: mit Musik von Klassik bis Elektro, von Punkrockbis Singer-Songwriter. Zuhörer greifen selbst zum Instrument,das auch mal eine Blechdose oder der MP3-Player des Handys seinkann.Was kann »Konzert«? Und überhaupt, was ist eigentlich Kunst?Beat les gleich Beethoven? Konzertsaal gleich Jazzclub? Hintergrundmusikbeim Erledigen der Hausaufgaben gleich Konzerterlebnis?Kann »Konzert« nicht auch ohne Publikum stattfinden?Bis Juni 2012 macht sich das Ohrlabor auf die Suche nach Antwortenund noch viel mehr Fragen und entwickelt dabei ein eigenesKonzertformat. Unterstützt von dem Komponisten Calogero Scaniowird zudem an eigenen Stücken gearbeitet, die Klang und Performanceauf unterschiedlichste Weise verbinden. Probebühnen, Fahrstühle,die Opernfoyers, die Kröpcke-Passage oder eine Verkehrsinsel– alles wird zum Ort, an dem »Konzert« stattfindet.Am 21. und 22. Juni ab 23 Uhr zeigen die zehn Jugendlichen desOhrlabors im Rahmen der Reihe Nachtwandler ihr Konzert – als Parcoursdurch die Opernfoyers!PeterPanEINE PRODUKTION DES CLUBS XS (8 BIS 11 JAHRE)Basierend auf der Geschichte von Peter Pan, beschäftigen sich diezwanzig Kinder mit der Frage, was sie von Erwachsenen unterscheidetoder gar mit ihnen verbindet. Einige der Kinder berichtendavon, wie sie mit ihren Eltern spielen, dass diese sogar albernsein können und immer noch von ihrer Phantasie Gebrauchmachen. Doch gibt es auch Familien, in denen manchmal einSpielpartner fehlt – dieser wird spätestens bei der wöchentlichenProbe gefunden. Bei den Proben wird manches aus der berühmtenGeschichte neu erfunden. So stellen sich die Kinder Nixen alsselbstsüchtige, hinterlistige aber hübsche Wesen vor, die Menschenals Schätze bewahren wollen. Eines haben alle Figurengemeinsam: Sie sind von Peter Pan fasziniert, vielleicht sogar inihn verliebt. Aber kann er mit dieser Faszination umgehen, steigtsie ihm zu Kopf?Der Kampf um Anerkennung erfordert manch akrobatisches Geschick.Rowena Ansell, Choreographin der Produktion, baut dieKampfvorschläge der Kinder in die Tanzeinlagen ein. Der Kampfsoll echt aussehen; nicht immer ganz einfach! Mit großem Einsatzwerden die Rückwärtsrollen und Sprünge mit Linksdrehung vorgeführt.An der Mimik muss aber noch gefeilt werden, dabei hilft TheaterpädagoginMihaela Iclodean. Es ist gar nicht so einfach, denbösen Blick beizubehalten. Denn die roten Wangen glühen, und einDauergrinsen hat sich schon im Gesicht festgesetzt. ChristianeFriedrich lässt die Kinder die Stimmung der Nixen musikalisch improvisieren:Ob mit Geige, Klavier oder Lotusflöte, Cabassa oderConga, alle Instrumente sind erlaubt. Keine leichte Aufgabe für dieQuicklebendigen. Assistentin Sabina Grbo sorgt dafür, dass alle ihrenPlatz finden.LEITUNGSTEAM Mihaela Iclodean (Musiktheaterpädagogik, <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>),Christiane Friedrich (Musikerin), Rowena Ansell (Choreographin), SabinaGrbo (Freie Theaterpädagogin)LEITUNGSTEAM Calogero Scanio (Komponist), Tamara Schmidt, Katharina OrtmannPREMIERE Freitag, 21. Juni 2013, 23 UhrWEITERE VORSTELLUNG 22.06.13, 23 UhrTREFFPUNKT BühneneingangPREMIERE Samstag, 22. Juni 2013, 15 Uhr, Probebühne 2WEITERE VORSTELLUNGEN 23.06. (14.30 Uhr) und 24.06.13 (17 Uhr)TREFFPUNKT VerwaltungseingangDas Kinder- und Jugendprogrammwird unterstützt von


16. 17 KONZERTSWANTJE KÖHNECKEBEGLÜCKENDER SPASS, OFFENER AUSTAUSCHGespräch mit zwei Orchestermusikern über ihre KammerkonzerteDie Kammerkonzerte des Niedersächsischen Staatsorchesters <strong>Hannover</strong> haben eine lange Tradition.Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten sie sich als regelmäßige Veranstaltungsreihe.Die Quartettabende des damaligen Konzertmeisters Joseph Joachim waren irgendwann sogar beliebterals die Abonnementskonzerte. Auch heute noch erfreuen sich die Kammerkonzerte großerBeliebtheit und einer treuen Hörerschar. Grund genug, zwei Orchestermitglieder – KonzertmeisterinLucja Madziar und Klarinettist Ralf Pegelhoff – zu ihrer Konzertreihe zu befragen.Swantje Köhnecke Frau Madziar, als Sie2010 nach <strong>Hannover</strong> kamen, wie war Ihrerster Eindruck von der hiesigen Kammerkonzertreihe?Lucja Madziar Relativ viele Orchester spielenKammermusik-Matineen. Sonntagvormittagshaben wir keinen Dienst, deshalbbietet sich der Termin an. Aber ich finde toll,dass es eine große Abwechslung in den achtProgrammen gibt und wir sie selber gestaltenkönnen. Man kann mit Kollegen zusammenetwas auf die Beine stellen.Köhnecke Was bedeutet Kammermusik fürSie? Wann haben Sie Ihre ersten Erfahrungendamit gemacht?Madziar Für mich ist das sehr wichtig, ichhabe schon immer Kammermusik gemacht!Mit meinem Bruder, der Cello spielt, habeich erst kleine Sachen geübt, mit elf oderzwölf Jahren dann in einem Klaviertrio –dabei hatten wir sehr viel Spaß gemacht!Ich habe das Glück, dass ich im Momentauch in einem festen Klaviertrio spiele.Ohne Kammermusik könnte ich es mir überhauptnicht vorstellen.Ralf Pegelhoff Ich war auf einem Musikgymnasium,wo wir relativ früh ein Bläserquintetthatten. Auch im Studium war es mirimmer wichtig, Kammermusik zu spielen.Man erlebt sich da anders als im Orchester:als Gestaltender. Man ist nicht fremdbestimmtdurch einen Dirigenten; man kannviel mehr ausprobieren; man kann sich seine


KONZERTZeit selber einteilen. Die Proben im Orchestersind oft sehr strikt, da muss ein bestimmtesPensum abgearbeitet werden, undin der Kammermusik kann man einfach malspielerisch ins Detail gehen, das finde ichwunderbar. Mit Kollegen, die auf einemähnlichen geistigen und musikalischen Niveauarbeiten – das ist absolut beglückend.Köhnecke Wie entstehen Programme, zumBeispiel jetzt beim 8. Kammerkonzert am 26.Mai?Madziar In diesem Fall war das Programmmeine Idee, weil ich sehr gerne das Klarinettenquintettvon Brahms spielen wollte,zum ersten Mal! Dann habe ich überlegt,was gut dazu passen würde. Streicher miteinem Blasinstrument zu kombinieren, istimmer sehr spannend, weil Streicher undBläser normalerweise eher unter sich bleiben.So kam ich auf die zwei anderen tollenStücke, Mozarts Oboenquartett und BrittensPhantasy-Quartett mit Oboe. Und alle Kollegen,die ich dafür gefragt habe, waren sofortgerne dabei.Köhnecke Was ist für Sie der Unterschiedzwischen fest bestehenden Kammermusik-Ensembles und freien Gruppen?Pegelhoff Eigentlich ist es schöner, wennman länger zusammen spielt. Für ein einzigesKonzert eine neue Besetzung zusammenzustellen,ist sehr aufwändig. Auch dieSelbstverständlichkeit im Umgang miteinanderist eine andere. Man muss sich erstmalvorsichtig »rantasten«: Wie offen ist derandere, wieviel Feedback, wieviel Kritik istmöglich?Köhnecke Diese Art der Kommunikation untereinanderist in Orchesterproben so nichtmöglich?Pegelhoff Nein, da sitzen wir mehr oderweniger ohne künstlerisches Feedback undohne offenen Austausch untereinander da.Das finde ich sehr bedauerlich. Mir fehlt dieseEbene im Orchesterspiel.Madziar Ich empfinde es als Bereicherung,in einem festen Ensemble zu spielen. Aberes ist auch nicht immer einfach, wenn sichPersönlichkeiten begegnen oder imschlimmsten Fall aufeinander prallen – damuss man sehen, ob es menschlich zusammenfunktioniert. Mit manchen Musikernklappt das wunderbar, und mit manchennicht ganz so gut … Deshalb gibt es in derKammermusikwelt auch immer wieder Geschichtenvon Quartetten, die sich nach 20Jahren auflösen, weil sie nicht mehr miteinandersprechen wollen. Kammermusik istwie eine Beziehung: Man ist aufeinanderangewiesen und darauf, dass man die Grenzenabschätzen kann.Köhnecke Bei den Kammerkonzerten desStaatsorchesters wird eine große Vielfalt anWerken aufgeführt. Sie haben eine großeFreiheit in der Programmgestaltung.Pegelhoff Leider verarmt heutzutage dieVielfalt des Kammermusikrepertoires. FreieVeranstalter suchen häufig das gängige Repertoire,um auf der sicheren Seite in Bezugauf den Publikumszuspruch zu sein. UnsereKammermusikreihe bietet die Möglichkeit,das zu präsentieren, was ein bisschen entfernterliegt. Jeder hat vielleicht ein Stück,das einem am Herzen liegt und welches erim Leben noch unbedingt aufführen will.Dafür ist es schön, dass es diese Reihe gibt.Dabei ist die Qualität sehr gut, und die Arbeitmit den Kollegen macht viel Spaß. Derhohe Publikumszuspruch zeigt, dass wir damitauf dem richtigen Weg sind.8. KAMMERKONZERTWOLFGANG AMADEUS MOZARTOboenquartett F-Dur KV 370BENJAMIN BRITTENOboenquartett Phantasy op. 2JOHANNES BRAHMSKlarinettenquintett h-Moll op. 115MIT Matthieu Petitjean (Oboe), Katharina Arend(Klarinette), Lucja Madziar und Urara Oku (Violine),Stefanie Dumrese (Viola) und Reynard Rott (Violoncello)Sonntag, 26. Mai, 11 Uhr, Gebäude der VGH Versicherungen,Haus DLUCJA MADZIAR (VIOLINE)ist seit 2010 Erste Konzertmeisterin im NiedersächsischenStaatsorchester. Mit sechsJah ren erhielt die gebürtige Polin ersten Geigenunterrichtund begann 1995 als Jungstudentinihr Studium in Rostock, dem ein Studiumin Graz folgte. Lucja Madziar erhieltzahlreiche Auszeichnungen und Preise. Nachihrer ersten Orchesterstelle als Konzertmeisterinder Essener Philharmoniker unter StefanSoltesz wechselte sie nach <strong>Hannover</strong>.RALF PEGELHOFF (KLARINETTE)ist seit 1983 Mitglied des NiedersächsischenStaatsorchesters <strong>Hannover</strong>. Er war Schülerdes Musikgymnasiums der Stadt Köln, studierteKlarinette in Köln und <strong>Hannover</strong>. Erwar Stipendiat der Studienstiftung desDeutschen Volkes, Mitglied der JungenDeutschen Philharmonie und Gründungsmitglieddes Ensemble Modern. Nebenberuflicharbeitet er seit 2008 als Konfliktberaterund Mediator.


18. 19 KONZERTKATHARINA ORTMANN8. SINFONIEKONZERTKONZERTFEST»Italienische Nächte«»Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,Im dunklen Laub die Gold-Orangen glühn,Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,Kennst du es wohl? Dahin! DahinMöcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.«Goethes Worte aus dem Bildungsroman WilhelmMeisters Lehrjahre haben die Italiensehnsuchtder Deutschen sprichwörtlich gemacht– als Bild einer kollektiven Sehnsucht,die bis heute anhält. Mit seinem autobiografischenBericht Italienische Reise wurdeGoethe zudem zu einem Trendsetter, denner offenbarte ein Italien, das nicht nur fürihn, sondern für viele bedeutende (deutsche)Künstler zum Ziel werden sollte. EinLand, dessen Vielfalt die Kunstwelt – vorallem Maler, aber auch Literaten und Komponisten– enorm bereicherte. Seit dem 18.Jahrhundert pilgerte man nicht mehr nurvereinzelt um der Religion, der Musik undder Wissenschaft Willen nach Italien, sondernaufgrund seines historisch-kulturellenErbes und seiner landschaftlichen Schönheit,von beidem intellektuelle und künstlerischeInspiration erhoffend.Bis heute ist die Anziehungskraft Italiensungebrochen, genährt weniger durch einentiefergehenden geistigen Bildungsgedankenwie im 18. und 19. Jahrhundert, als vielmehrdurch ein Lebensgefühlt, das dem heimischenentgegen zu stehen scheint: AlsGegenbild zum tristen, grauen Himmel, derdas deutsche Gemüt (und Klima) beschwert,lockt die vermeintliche Leichtigkeit des italienischenLebens, das Bild vom dolce vita(»süßes Leben«) südlich der Alpen, des dolcefar niente (»süßes Nichtstun«) unter heißeritalienischer Sonne. In den 1950er Jahrenbrach ein regelrechter Tourismus-Boom aus,der die Westdeutschen scharenweise Italienbereisen ließ. Seither sind kurze Abstechernach »Bella Italia« auch inmitten unseresAlltags möglich – mit Espresso und Cappuccinostatt Bohnenkaffee, Gnocchi und Spaghettistatt Bratkartoffeln.Warum also nicht auch einen Ausflug nachItalien über die reichhaltige Welt der italienischenTonkunst antreten? Das Konzertfestder <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong> zum Abschluss derSaison 2012/13 bietet dazu reichlich Gelegenheit,mit Werken großer italienischerKomponisten wie Verdi oder Rossini, aberauch Komponisten wie dem Tschechen BohuslavMartinů, den eine Italienreise zu großerMusik inspirierte.Gioachino Rossini erklingt mit einer seinerberühmtesten Orchesternummern: SeineOper La gazza ladra (Die diebische Elster)steht weitaus seltener komplett auf demProgramm als deren Ouvertüre mit ihrer Mischungaus brillantem Spielwitz, Einfallsreichtumund Virtuosität. Umgekehrt ist esdem Ballett aus Giuseppe Verdis Oper DonCarlo ergangen: Nach der Uraufführung inParis,für dasVerdi es entsprechendder dortigen Gepflogenheit komponiert hat,ist die Oper mit wenigen Ausnahmen nurnoch ohne das Ballett der Königin aus dem3. Akt gespielt worden. Was dramaturgischnachvollziehbar, doch musikalisch bedauerlichist – weshalb es hier konzertant aufgeführtwird. Bohuslav Martinů besuchte inden 50er Jahren des letzten Jahrhundertsauf seiner Italienreise die Chorkapelle SanFrancesco in Arezzo und war von denfarbenprächtigen Fresken des Renaissance-Malers Piero della Francesca so tief beeindruckt,dass dieses Erlebnis seinen Nachklangin einem schwelgerischen Tongemäldefand, das der Komponist selbst als »ziemlichimpressionistisch« charakterisierte. MonumentaleGemälde, dazu außerordentlich raffiniertinstrumentiert, sind auch die Werkeder sogenannten Römischen Trilogie, mitder der Italiener Ottorino Respighi der »ewigenStadt« Rom, ihren Brunnen, Pinien undFesttagen, huldigte. Aus ihr erklingt dieviersätzige Sinfonische Dichtung Pini diRoma. Doppelt italienisch sogar ist RespighisBallettmusik La boutique fantasque(Der Zauberladen), 1919 von den BalletsRusses in London uraufgeführt: Für die Ge-


KONZERTOPEN STAGEJunge Ensembles stürmen das Opernhausschichte um einen magischen Puppenladenin Nizza orchestrierte er Tänze vonGioachino Rossini, die ursprünglich für Klavierkomponiert waren.Im Umfeld des Konzertes im Opernhaus darf bis in die späterenAbendstunden in den Foyers der Italiensehnsucht noch weiternachgehangen werden: Mit Kammermusik, einem unterhaltsamenAbstecher ins Musiktheater und mit reichlich italienischenCanzoni über die schönste Sache der Welt, die in keineranderen Sprache so musikalisch daherkommt: l’amore!8. SINFONIEKONZERTKONZERTFEST»ITALIENISCHE NÄCHTE«GIOACHINO ROSSINIOuvertüre zu La gazza ladra (Die diebische Elster) (1817)BOHUSLAV MARTINŮDie Fresken des Piero della Francesca (1955)OTTORINO RESPIGHISuite La Boutique fantasque (Der Zauberladen) P 120 (1919)GIUSEPPE VERDILe Ballet de la Reine (Das Ballett der Königin) aus Don Carlos (1867)OTTORINO RESPIGHIPini di Roma P 141 (1924)Samstag, 29. Juni 2013, 19.30 UhrSonntag, 30. Juni 2013, 17 UhrDIRIGENTIN Karen KamensekNiedersächsisches Staatsorchester <strong>Hannover</strong>Mit freundlicher UnterstützungAm 15. Juni heißt es in der <strong>Staatsoper</strong> wieder: »mit openstage für junge Ensembles eine Konzertnacht der Superlativeerleben«. Die Jugendkonzertnacht wurde 2009 ins Leben gerufen,um Jugendlichen eine Plattform zu bieten, sich musikalischvor Publikum zu präsentieren und (erste) Bühnenerfahrungenzu sammeln.Nachdem die zahlreichen Bewerber angehört wurden, trifftdie Jury eine Auswahl. Anschließend beginnt der logistischeTeil der Vorbereitungen. Die unterschiedlichen Anforderungender einzelnen Ensembles müssen eingeholt und ausgelotetwerden, wer liefert wann seine Instrumente an, wowerden die Musiker backstage untergebracht, etc. Zeitgleichbesuchen die so genannten Orchesterlotsen – allesamt Musikerdes Niedersächsischen Staatsorchesters <strong>Hannover</strong> –punktuell Proben der ausgewählten Ensembles, um sie fürihren Auftritt zu coachen. Für den reibungslosen Ablauf amTage der Veranstaltung sind eine ganze Reihe freiwilligerHelfern nötig, die sich für die verschiedenen Ensembles verantwortlichzeigen, bis zum Ende der Veranstaltung gut gelauntFragen beantworten und zuverlässig etwaige Schwierigkeitenaus dem Weg räumen. Ohne sie wäre eine solcheGroßveranstaltung nicht durchführbar.Und dann sind da noch die Zuhörer denen sich mancher mitHerzklopfen präsentiert: Schließlich ist es ihre Aufmerksamkeit,ihr Applaus, wofür die jungen Musiker wochenlang geprobthaben. Deshalb laden wir Sie an dieser Stelle ein:Kommen Sie zahlreich zum Hören und Staunen, wenn am 15.Juni ab 18 Uhr 21 Ensembles die Bühnen stürmen, um ihreLeidenschaft für Musik auf ganz unterschiedliche Art undWeise ausleben.Teilnehmer open stage 2013:JBO YoungStars Seelze, Senior Concert Band der Schillerschule<strong>Hannover</strong>, Jugendblasorchester der Musikschule Nienburg,La Winds, Soundgarden, Big Band des SchillergymnasiumsHameln, Käthe Concert Band, KKS Big Band, Percussion tonal,U-Jazz, Cindy MacKensen, Fearless, Handglockenchor Wiedensahl,Ensemble Leggero, Anton & Jeffrey, Mister Given,Kroner, Die Postpunk, Diamond, Ylvie, sueño y sonido sowiedas Niedersächsische Staatsorchester <strong>Hannover</strong>.Mit freundlicher Unterstützung


20. 21 20 ORCHESTERMICHELLE NEUPERTREINGEHÖRT!Mit dem Trompeter Alexander Mayr»Die erste Oper, die ich hörte, war Mozarts Così fan tutte.Damals spielten die Berliner Philharmoniker, das warschon faszinierend«, erinnert sich Alexander Mayr anseinen ersten Opernbesuch.Sein Dialekt verrät, dass er aus dem Süden stammt. Aufgewachsenim Salzburger Land, kam der Trompeter bereitssehr früh mit der österreichischen Blasmusiktraditionin Berührung. So begann er im Alter von sechs Jahrenmit dem Trompetenspiel und konnte sein musikalischesInteresse als Jugendlicher an der Musikschule weitervertiefen. Am Gymnasium gab es außerdem einen sehrengagierten Musiklehrer, der mit seinen Schülern monatlicheine Vorstellung im Salzburger Festspielhaus besuchte.»Dass ich selbst auch einmal im Graben sitzenwürde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht.«Angeregt durch das regelmäßige Hören renommierterOrchester hatte Alexander Mayr jedoch schon bald denWunsch, selbst Berufsmusikers zu werden. Nach einemVorbereitungsstudium in Linz nahm er im Jahr 2006sein Studium in Wien auf. Die Begeisterung fürs Theaterund die Opernliteratur wuchs während seiner Studienzeit.So sammelte der junge Musiker viele Erfahrungenals Aushilfe in großen Orchestern, u.a. bei den WienerPhilharmonikern, bis er schließlich im Jahr 2011, nacherfolgreichem Probespiel, seine erste feste Stelle amNiedersächsischen Staatsorchester <strong>Hannover</strong> erhielt.Dass er den Sprung in den hohen Norden nicht bereut,merkt man Alexander Mayr an. Begeistert berichtet ervon seinem Orchesteralltag. »Der Wagner-Ring im letztenJahr war für mich ein Highlight. Den wollte ichschon immer mal spielen. In dieser Spielzeit freue ichmich besonders auf die Sinfonia domestica von RichardStrauss, die wir zurzeit proben.« Privat hört der jungeTrompeter gerne echte, österreichische Volksmusik, besonders,wenn er länger nicht in der Heimat war. Auchjazzig oder rockig darf es sein, am meisten schwärmt erjedoch für die Sinfonien Gustav Mahlers.Neben seiner Beschäftigung als Orchestertrompeter istAlexander Mayr bemüht, auch andere Projekte zu pflegen.So hat er mit Orchesterkollegen das BlechbläserquintettStaatsBrass gegründet, das beim 1. Kinderkonzertder nächsten Spielzeit im November zu hören seinwird. Doch auch seiner Studentenstadt Wien ist er weiterverbunden. Das Wiener Blechbläserensemble philBlech, in dem er ebenfalls mitspielt, bringt eigene Arrangementsbekannter Werke aus Oper und sinfonischerLiteratur zu Gehör und hat im Januar dieses Jahres eineerste CD herausgebracht.Es gehört viel Ausdauer und Fleiß dazu, um den beruflichenwie den eigenen Anforderungen gerecht zu werden,bestätigt Alexander Mayr, doch die Freude an derMusik spornt ihn an. Wie er als Musiker neben der Arbeitfür Ausgleich sorgt? »Wir haben vom Orchester auseine Gruppe, mit der wir zweimal pro Woche Fußballspielen gehen. Ich fahre gleich nach Döhren. Dort gibtes einen Soccer Park mit ein paar Kleinfeldplätzen, aufdenen man spielen kann«, verrät er und macht sich sofortauf den Weg.EMPFEHLUNGEN+ G. Mahler 5. Symphonie, Wiener Philharmoniker,Lorin Maazel (Sony Classical, 2006)+ The Talisman Collection …along the way… (ClassicConcert, 2010)+ phil Blech Wien (Deutsche Grammophon, 2013)


AUS DEN ABTEILUNGENJESSICA LÜDERS»MIT DEN SÄNGERN MITATMEN«Mit den Souffleusen Katharina Hickmann und Karin Seinsche»Ich verdiene mein Geld damit, dass ichMenschen anschreie«, beschreibt KatharinaHickmann ihre Arbeit als Souffleuse an der<strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>. Pro Probe benötigt siegut 1,5 Liter Wasser, um den Sängern durchgehendeine gute Stütze sein zu können.Als Souffleuse geht es darum, mit den Sängernmitzuatmen. Man muss immer vordenkenund immer wissen, was als nächsteskommt – denn wenn ein Sänger einen Aussetzerhaben sollte, muss man sofort einsteigenkönnen. So kommt es auch mal vor, dassvon dem Soufflagepult einfach laut mitgesungenwird, um den Künstlern zu helfen.»Wenn ein Blackout eintritt, ist es im Allgemeinender Fall, dass man an den Kollegengar nicht mehr rankommt. Manche sind abermittlerweile sehr auf unsere Stimmen konditioniert,sie kennen unsere Stimmfrequenzenund warten auf unsere Wortanfänge.«Neben Hickmann arbeitet auch Karin Seinschein der Soufflage, derzeit in der ProduktionEugen Onegin von Peter I. Tschaikowsky.Besonders dort wird der Aufwand eineseinwandfreien Soufflierens deutlich: DieOper wird in der Originalsprache Russischgesungen. »Ich habe diese Spielzeit schondie russische Oper Lady Macbeth vonMzensk souffliert. Als Vorbereitung auf dieOper habe ich mich jeden Tag zwei Stundenmit einer russischen Kollegin getroffen undbin mit Hilfe einer auf russisch gesprochenenCD des Librettos jede Betonung undAussprache durchgegangen.« Denn nebendem Hereinrufen von Strophen- oder Wortanfängenwährend der szenischen Probenund Vorstellungen korrigieren Seinsche undHickmann auf Anfrage auch die Aussprache.Hierbei wird jeder Sänger unterschiedlichunterstützt. Während der Probenzeit einerProduktion markieren sich Seinsche undHickmann jede Problemstelle und gehen aufdie Soufflagewünsche jedes einzelnenKünstlers ein: Manche bitten um eine ganzePhrase, manchen reicht ein Laut und einigewollen gar nicht souffliert werden.Jedoch muss nicht nur auf die Künstler eingegangenwerden – auch Seinsche undHickmann koordinieren untereinander, wiebestimmte Markierungen aussehen sollen.Denn wenn eine von beiden einmal krankheitsbedingtausfällt, muss die andere soforterkennen, welche Textstellen für den Sängerschwierig sind. »Der ernste Tenor isthellblau, der Buffotenor ist hellgrün. DieSoubrette und der dramatische Sopran sindganz klischeehaft in Rottönen gehalten.«Aufgeregt sind Seinsche und Hickmann vorsolch spontanen Vorstellungen jedoch nicht.Denn als Souffleuse muss man sein Ego absolutausschalten. »Die Sänger fühlen sichunwohl mit jemandem, der da eigentlich garnicht sitzen will oder selbst total nervös ist.Sie müssen das Gefühl haben, dass sie sichauf dich verlassen können. Du musst alsStütze und Aufmunterer agieren – ganznach dem Motto ›Wir schaffen das schon!‹«Darüber hinaus sind Karin Seinsche und KatharinaHickmann schon lange im Theaterbereichtätig. Seinsche ist im Theaterbetriebaufgewachsen und wusste früh, dass siespäter einmal zur Oper will. Während ihresmusikwissenschaftlichen Studiums arbeitetesie bereits als Regieassistentin, und warin der Öffentlichkeitsarbeit, Beleuchtung,Requisite und Regie tätig. Neben diesen Engagementslehrt Seinsche auch heute nochszenischen Unterricht an Musikhochschulen,u.a. an der Hochschule für Musik, Theaterund Medien <strong>Hannover</strong>.Auch Hickmanns Interesse am Theater erwachtefrüh: »Ab der Studententheatergruppewar ich vollkommen mit dem Theatervirusinfiziert, ich konnte nicht mehr weg von derBühne.« Unmittelbar vor ihrem Engagementin <strong>Hannover</strong> war Hickmann in einemkleineren Theater in der Öffentlichkeits arbeitengagiert, wo sie parallel für Bühnenbild undKostüme zuständig war. Davor arbeitete sie inBereichen der Produktionsleitung, der Inspizienzsowie der Regieassistenz.Seinsche resümiert: »Wir brauchen das Theaterleben.Die Zusammenarbeit mit den Menschensowie den Sängern eine gewisseSicherheit geben zu können und bei wunderschönerMusik zu arbeiten, fasziniertmich.«


22. 23 KANTINENPLAUSCHKATHARINA ORTMANN»DA WO ICH BIN, FÜHL ICH MICH WOHL!«Mit der Mezzosopranistin Julie-Marie Sundal»Da wo ich bin, fühl ich mich wohl!« Julie-Marie Sundal wiederholt diesen Satz nocheinmal, denkt dann nach, und ergänzt: »Nurdas Meer fehlt mir.« Vor zwölf Jahren ist sieaus ihrem Heimatland Norwegen weggegangen,zuerst in die USA und dann nachDeutschland. »Ich bin glücklich in meinemBeruf, das macht es mir leicht, mich überallzurecht zu finden.« Vielleicht hilft ihr auchdie erstaunliche Tatsache, dass es für sieschon als Kind selbstverständlich war, mitunterschiedlichen Sprachen und Nationalitätenumzugehen: Sie stammt aus einernorwegisch-deutsch-amerikanisch-französischenFamilie! Noch bevor sie in die Schulekam, sprach Julie-Marie Sundal vier Sprachen– eine Fähigkeit, die aus Sicht derSängerin mit ihrer musikalischen Begabungzusammenhängt. »Ich lerne glücklicherweisesehr schnell über das Hören. Als Kind imKirchenchor oder beim Klavierunterrichthabe ich meine Stimme schnell gelernt. Dasist bis heute sehr hilfreich.« Aufgewachsenist Julie-Marie Sundal aber nicht nur mit Kirchenmusik,sondern vor allem mit einemanderen Komponisten, den sie bis heuteliebt: »Ich habe Wagners Musik schon sehrjung erlebt, weil sie in meiner Familie einegroße Rolle spielte. Wagner ist mein Zuhause.Das hat sich für mich bei meinem Erda-Debüt in Siegfried bestätigt.« Das war amTheater in Lübeck, wo Sundal 2009/10 insOpernstudio aufgenommen wurde. In Lübeckblieb sie nur eine Spielzeit, seit2010/11 ist die Mezzosopranistin Mitgliedim Ensemble der <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>, wosie seither schon über 20 Partien gesungenhat und auch in mehreren Sinfoniekonzertenmitwirkte. Ein Höhepunkt war für sieMahlers 2. Sinfonie unter Wolfgang Bozic,die Partie der Zita in Gianni Schicchi in derRegie von Sebastian Baumgarten, BarrieKos kys Inszenierung des Rings, in der siefünf Rollen verkörperte, und Mrs. Quickly inFalstaff in der Regie von Olivier Tambosi.Derzeit singt sie die Partie der Olga in EugenOnegin sowie erneut La Badessa in Suor Angelicaund Zita in Gianni Schicchi (Il trittico).Für Sundal war schon immer klar, dass sieSängerin werden würde. Sie begann ihrklassisches Musikstudium an der Toneheimschulein Hamar, weitere Studien folgten amKonservatorium ihrer Heimatstadt Stavangerund an der Universität von MassachusettsNORWEGISCHE FISCHSUPPE(USA) in den Fächern Schauspiel und Oper.Neben Singen wurde auch die Schauspielereizu einer ernstzunehmenden Berufsperspektivefür sie, was zu Engagements ankleineren Schauspielbühnen in den USAführte. Die Tatsache, dass sie als OpernsängerinSchauspiel und Gesang gleichwertigmiteinander verbinden kann, ist für die Sängerinessentiell. Auf der Opernbühne ist dasnicht zu übersehen: Die Sängerin verkörpertihre Rollen mit auffallender darstellerischerPräsenz, Differenziertheit und Leidenschaft.Neben dem Singen und Spielen hat Sundaleine weitere große Leidenschaft, der sie seitihrer Kindheit nachgeht: das Kochen. Auchhier offensichtlich mit professionellem Potenzial:Begeistert von ihren Fähigkeiten alsKöchin, bat ihre Gesangslehrerin sie, füreine Feier für den Präsidenten des SmithCollege (Northampton, Massachusetts) zukochen. Das verlief so erfolgreich, dassSundal weitere Angebote erhielt – undplötzlich ein kleines Catering-Unternehmenhatte. Der Aufwand war zwar enorm, aberder Spaß auch. »Kochen ist für mich mehr alsein Hobby. Es hat etwas Meditatives. Und eshat genauso viel mit dem Bauch zu tun wiedas Singen!« Beim Kochen wie beim Singenlegt sie viel Wert auf die eigene Intuition –es sei denn die Formel stimmt. So wie beider norwegischen Fischsuppe, deren Geschmacksie an das Meer erinnert.4 Möhren, 2 kleinere Stangen Lauch, 300 ml Kochsahne, 200 ml saure Sahne, 1 kleine Steckrübe, 8 Kartoffeln,Fischfond (sie macht ihren eigenen aus Fischköpfen, einer Zwiebel, Salz, Pfeffer, Wasser und einem Bouquetgarni), 400 g Nordseekrabben, Fisch (z.B. Seelachs, Seeteufel, und/oder Lachs), Dill, Petersilie (beides feingehackt),Salz und PfefferWährend der Fond kocht, die anderen Zutaten vorbereiten. Die Möhren, Kartoffeln, Lauch und Steckrübe inähnlich große Stücke schneiden. Den Fond durch ein Sieb passieren, das Gemüse und die Kochsahne dazugeben und aufkochen. Wenn das Gemüse gekocht ist, den Herd auf niedrige Temperatur stellen. Die saureSahne mit einem Schneebesen darunter rühren. Der in Stücke geschnittene Fisch und die Krabben in derSuppe ca. 5 Minuten köcheln lassen.Verfeinern mit ein bisschen Dill und Petersilie, Pfeffer und Salz, und frisch gebackenem Brot. Schnell servieren!


FOYERCHRISTINE LOHMANNELTERN AUF ZEIT<strong>Hannover</strong>sche Gastfamilien berichten über ihre Zeit mit koreanischen GesangsstudentenFamilie Aschemann mit Eun-Ji Park, Stipendiatin der Saison 2013/14 und Ensemblemitglied der Jungen OperSeit vier Jahren lädt die <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>Gesangsstudenten der Yonsei Universität ten nicht lange, als sie den Aufruf in der HAZGellert sind von Anfang an dabei, sie zöger-Seoul ein, um drei Wochen lang den Betrieb sahen und suchten bereits vor der Ankunftan einem großen deutschen Opernhaus mitzuerlebensowie Gesangs- und szenischen nenlernen zu erleichtern. Gezielt ange-Kontakt zu »ihrer« Studentin, um das Ken-Unterricht zu erhalten. Ergänzt wird das brachte Post-Its in koreanischer, deutscherProgramm durch Vorstellungsbesuche und und englischer Sprache sind im Alltag hilfreich,der sich ansonsten unkompliziert ge-Ausflüge. Am Ende bedanken sich die Studentenmit einem Abschlusskonzert, das zugleichein »Vorsingen« ist. Ein Teilnehmer ne zum Frühstück das Essen des Vorabendsstaltet. Manche Studenten wärmen sich ger-oder eine Teilnehmerin wird hier für ein Stipendiumausgewählt und ist in der fol-zwei Brötchenhälften Käse, Schinken, Eier-in der Mikrowelle auf oder legen zwischengenden Spielzeit für ein Jahr Mitglied der salat sowie Marmelade. »Wir haben das ›koreanstyle breakfast‹ selbst probiert, aber esJungen Oper.Seit drei Jahren wohnen die koreanischen überzeugte uns nicht.« erzählt Karin Gellert.Studenten für die Zeit ihres Aufenthaltes bei Mit einigen ehemaligen Studenten, die vorGastfamilien in <strong>Hannover</strong>, zweimal im Jahr Jahren an dem deutsch-koreanischen Austauschprogrammteilnahmen und nun intreffen sich die Gasteltern im »Chois«, einemkoreanischen Restaurant auf der Lister Meile,zu einem Stammtisch. Karin und Markus lien auch heute noch: »Wir kochen<strong>Hannover</strong> leben, treffen sich die Gastfami-gemeinsamoder erledigen ganz alltägliche Sachen,wie zum Beispiel einen Fahrrradreifen zuwechseln«, so Markus Gellert.Wie Familie Gellert stehen Michael Ziesenisund Volkhard Oberdalhoff auch bereits dasdritte Mal als »Eltern auf Zeit« zur Verfügung.Als Mitglied des Opernchors wusste VolkhardOberdalhoff früh von der Suche nachGastgebern. »In diesem Jahr waren wir einbesonders gutes Team,« schwärmt Ziesenis,»zum Abschluss- und Abschiedsessen ins»Chois« kam eine Gruppe von über 50 Leutenzusammen.« Einen Ausflug der Studentennach Berlin nutzen auch viele Gastfamilien,um sich besser kennen zu lernenund die freie Zeit gemeinsam zu verbringenund zu genießen. An der historischen Haltestelle»Unter den Linden« (heute »BrandenburgerTor«) gab Michael Ziesenis eine Einführungin die Geschichte des geteiltenDeutschlands und der besonderen LageWest-Berlins. »Ich hatte das Gefühl, sie habenein Verständnis für die damalige Situation,sie können es durch die Situation imeigenen Land nachvollziehen«.Opernensemblemitgleid Sung-Keun Parkhatte im Jahr 2008 die Idee zu dem deutschkoreanischenProjekt und erläutert den Hintergrundder Initiative: »In Seoul steht daseinzige Opernhaus Südkoreas, das mit westlichenStandards vergleichbar ist. Die Studentenempfinden es als Geschenk hier zusein und sind sehr dankbar Deutschlandund den deutschen Opernbetrieb kennenzulernen.Meist können sie später nur im Auslandihren Beruf ausüben.« betont er.»Wir würden es wieder tun«, da sind sich dieFamilien einig. Für Familie Aschemann ist esschon bald wieder soweit. Ihre GaststudentinEun-Ji Park hat das Stipendium bekommen,wird in der kommenden Spielzeit dasEnsemble der Jungen Oper verstärken undab August auch wieder bei ihnen wohnen.


24 FUNDUSHANNOPERANER UNTERWEGSEnsemblemitglieder gastierenAuch in den Frühjahrs- und Sommermonaten sind Sängerinnen undSänger des Opernensembles an deutschen Opernhäusern, aber auchim Ausland unterwegs:Michael Dries gastierte im Februar als Don Alfonso in Così fan tuttean der Hamburgischen <strong>Staatsoper</strong>, während Philipp Heo im Märzerneut als Fenton in Falstaff am Deutschen Nationaltheater Weimarauf der Bühne stand. Ebenfalls im März verband Tivadar Kiss seineVorbereitung auf die Premiere von Tschaikowskys Eugen Onegin in<strong>Hannover</strong> mit einer erneuten Reise in seine Heimat Ungarn, um ander Oper Budapest den Triquet zu geben. Im März und April sangDaniel Eggert den Soljony in den Drei Schwestern an der ZüricherOper. Bariton Stefan Adam übernimmt zwischen März und Juni dieRolle des Alberich in Wagners Siegfried am Anhaltischen TheaterDessau. Eine Rolle aus der Feder des selben Komponisten wirdJulie-Marie Sundal übernehmen, wenn sie im Juni am Theater Koblenzim Fliegenden Holländer gastiert. Mezzosopranistin MonikaWalerowicz zog es als Jurorin beim XV. Internationalen Ada-Sari-Wettbewerb der Vokalkunst im April nach Neu Sandez in Polen, wosie ihre gesangliche Expertise und Erfahrung als ehemalige Gewinnerindes Wettbewerbs einbrachte.Neele Kramer, ehemaliges Ensemblemitglied der Jungen Oper <strong>Hannover</strong>,hat das Finale des Deutschen Musikwettbewerbs 2013erreicht und wurde mit einem Stipendium für ihre hervorragendeLeistung belohnt. Herzlichen Glückwunsch!OPERNRÄTSELBei der gesuchten Oper handelt es sich um eine lyrische Tragödie inzwei Akten, deren literarische Vorlagen von Marie-Joseph de Chénierund Alessandro Ercole Graf Pepoli stammen. Der Titel desStücks verweist nicht nur auf die Protagonistin, sondern auch aufden historischen Hintergrund der Oper. Der erste Akt spielt in Windsor,der zweite in London. Liebe, Intrige und Tod sind wie so oftauch hier die Stoffe, die das Werk eines Vielschreibers ausmachen.Das Gelingen der Uraufführung mit Giuditta Pasta in der Titelrolle imTeatro Carcano war ein bitternötiger Erfolg für den Komponisten, derzuvor ein schweres Fiasko mit einer Oper an der Mailänder Scalaerlitten hatte. Ein erneutes Kräftesammeln und schwere Arbeit zahltensich aus: Seine 35. Oper verschaffte dem Komponisten endlichden lang ersehnten Durchbruch in Mailand und machte ihn zumführenden Komponisten des italienischen Musiktheaters. Imdeutschsprachigen Raum war die Oper zum ersten Mal am 26. Februar1833 am heutigen Theater am Kärntnertor in Wien zu sehen.In diesem Jahr inszenieren Tobias Hoheisel und Imogen Kogge dasStück an der Oper Köln.Der Librettist gilt als einer der bedeutendsten seiner Zeit. Er unternahmnach seinem Studium zunächst ausgedehnte Reisen durchSpanien, Griechenland, Deutschland und Frankreich, bevor er sichals Hauptlibrettist an der Mailänder Scala niederließ. Er band sichjedoch nicht ausschließlich an diese Bühne und war neben demVerfassen von fast 100 Libretti – u.a. für Rossini, Verdi und Bellini– auch als Dichter und Übersetzer französischer Literatur tätig. Auchzu einer anderen Oper des gesuchten Komponisten, die sich ebenfallsum eine historische Frauenfigur dreht, schrieb der Italiener dasLibretto.Gesucht sind der Titel und das Uraufführungsjahr des Stückes, sowiedie Namen des Komponisten und Librettisten.Ihre Antwort schicken Sie bis zum 31.05.2013 per Postkarte an die<strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Opernplatz1. 30159 <strong>Hannover</strong>, oder per Email an presse-oper@staatstheaterhannover.deVergessen Sie nicht Ihren Absender und Ihre Adresse! Unter allenrichtigen Einsendungen verlosen wir 5 x 2 Karten für Così fan tutteam 13.06.2013 um 19.30 Uhr.Im Rätsel der letzten <strong>seitenbühne</strong> 03/04.2013 suchten wir die Oper Bluthausvon Komponist Georg Friedrich Haas und Librettist Händl Klaus mit der ProtagonistinNadja Albrecht.


ORCHESTERIMPRESSUM HERAUSGEBER Niedersächsische Staatstheater <strong>Hannover</strong> GmbH, <strong>Staatsoper</strong> <strong>Hannover</strong>, Opernplatz 1, 30159 <strong>Hannover</strong> INTENDANT Dr. Michael KlüglREDAKTION Andrea Bartsch TEXTE Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Musiktheaterpädagogik TYPOGRAFISCHES KONZEPT María José Aquilanti, Birgit Schmidt GESTALTERISCHEUMSET ZUNG Birgit Schmidt DRUCK Steppat Druck FOTOS Lena Obst (Titel), Marek Kruszewski (2–3), Gert Weigelt, (4–5), Manuel Navarro de la Fuente (7 links), Steve Mc-Nicholas (7 rechts), Monika Rittershaus (11 links), Balmer&Dixon (11 rechts), Christian Nolting (12–13), Thomas Huppertz (17 unten), Swantje Köhnecke (19), JessicaLüders (21), Thomas M. Jauk (22), privat (1, 8–9, 17 oben, 20, 23) TITELBILD Im Schatten des Maulbeerbaums, Anna Bineta Diouf

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