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40 Jahre Monitor - WDR.de

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30 <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> MONITOR | Pressedokumentationen von 1965<br />

war glänzend. Kein Kommentator brauchte seine<br />

Ironie zu bemühen. Die Untersuchung über die<br />

„unbesungenen Hel<strong>de</strong>n“ war nützlich und bei aller<br />

Kritik besonnen.<br />

Für das Beson<strong>de</strong>re sorgte Bun<strong>de</strong>saußenminister<br />

Schrö<strong>de</strong>r. Seine fast beiläufig gemachten Äußerungen<br />

über die <strong>de</strong>utschen Ostkontakte <strong>de</strong>uten<br />

auf einen Abbau <strong>de</strong>r Hallsteindoktrin hin. Mit<br />

solchen Mitwirken<strong>de</strong>n wird „<strong>Monitor</strong>“ ins Gespräch<br />

kommen! Fazit: Für ein To<strong>de</strong>surteil durch gesenkte<br />

Daumen ist hier kein Anlaß.<br />

WER? 24.05.1965<br />

Blick aufs Fernsehen<br />

Mit spürbar frischem Wind<br />

Am Freitagabend stellte sich im Ersten Programm<br />

„<strong>Monitor</strong>“ vor, das neue Zeitkritische Magazin,<br />

<strong>de</strong>s West<strong>de</strong>utschen Rundfunks, neben „Panorama“<br />

und „Report“ das dritte in dieser Art. Die<br />

Auftaktsendung wirkte frisch und einfallsreich,<br />

gut vorbereitet und ebenso gut gemischt. Die in<br />

Inhalt und Form gut abwechselungsreich gestalteten<br />

Berichte, Interviews und Stimmungsbil<strong>de</strong>r<br />

wirkten durchweg mehr informativ als aggressiv,<br />

mehr amüsant als schockierend. Aber Anklage um<br />

je<strong>de</strong>n Preis liegt ja vernünftigerweise ohnehin<br />

nicht in <strong>de</strong>r Absicht <strong>de</strong>r neuen Sen<strong>de</strong>reihe, die sich<br />

mehr an „Report“ als an „Panorama“ orientiert.<br />

Franz Wör<strong>de</strong>mann, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n gewohnten<br />

Schreibtisch mit einem beweglichen Drehsessel<br />

vertauscht hatte, sprach die knappen Zwischentexte<br />

natürlich und unverkrampft, dabei sichtlich<br />

bemüht, irgendwelche Ansager-Steifheit gar nicht<br />

erst aufkommen zu lassen. Ob für diese dritte<br />

Magazinreihe eine zwingen<strong>de</strong> Notwendigkeit bestand,<br />

sollte hier nicht untersucht wer<strong>de</strong>n. Fest<br />

stehe, daß sie einen spürbar frischen Wind mitbrachte;<br />

und zu hoffen bleibt, daß ihr die Puste so<br />

bald nicht ausgeht.<br />

fff-press Nr. 34/14<br />

10.05.1965<br />

Mutiger Alleingang <strong>de</strong>s <strong>WDR</strong> mit „MONITOR“<br />

Der West<strong>de</strong>utsche Rundfunk hat wirklich Mut.<br />

Im Angesicht <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahlen, <strong>de</strong>r Unannehmlichkeiten<br />

bewusst, die die Reihen „Panorama“<br />

und „Report“ gelegentlich hervorriefen, und<br />

ausgerechnet an <strong>de</strong>m Termin, da die viel umstrittene<br />

NDR-Sendung „Hallo – Nachbarn“ ausgesetzt<br />

wird – obwohl man diese nicht mit <strong>de</strong>n<br />

genannten Sendungen vergleichen kann –, will er<br />

im Alleingang eine dritte, magazinartige aktuelle<br />

Sendung machen. „Report“ wird von SDR und BR<br />

bearbeitet,„Panorama“ wie bisher nur von NDR.<br />

In einer Pressekonferenz in Bonn gaben Intendant<br />

von Bismarck und die für „<strong>Monitor</strong>“ verantwortlichen<br />

Mitarbeiter Einzelheiten über die Sendung<br />

bekannt, die zum ersten Mal am 21. Mai,<br />

20.30 Uhr – sonst aber 20.15 – im ARD-Programm<br />

erscheint. Der Intendant setzte sich dafür ein, daß<br />

man solche Sendungen, soweit sie die politische<br />

Dokumentation betreffen, nicht einschränken<br />

sollte, son<strong>de</strong>rn im Gegenteil Form und Inhalt dieser<br />

Programme sorgsam entwickeln müsste. Für<br />

„<strong>Monitor</strong>“ sei ein Wechsel <strong>de</strong>s Stils, so wie ihn etwa<br />

„Report“ pflegte, nicht nötig. Neu bei „<strong>Monitor</strong>“<br />

ist die wahrscheinliche, regelmäßige Einfügung<br />

von Berichten aus Bonn. Der bisherige „Bericht<br />

aus Bonn“ wird nunmehr alle 14 Tage am späten<br />

Freitagabend gegeben.<br />

Kooperation und Koordinierung ist bei <strong>de</strong>r<br />

Arbeit an <strong>de</strong>r neuen Sen<strong>de</strong>reihe notwendig, und<br />

zwar im Hause <strong>de</strong>s <strong>WDR</strong> selber (3. Programm!) und<br />

in Richtung <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Anstalten. Chefredakteur<br />

Franz Wör<strong>de</strong>mann teilte mit, dass man an je<strong>de</strong>m<br />

Dienstag mittags eine Schaltkonferenz machen<br />

wolle, in <strong>de</strong>r sich die verantwortlichen Redakteure<br />

aller drei aktuellen Sendungen besprechen und<br />

ihre Vorhaben miteinan<strong>de</strong>r abstimmen. Wör<strong>de</strong>mann<br />

wies es zurück, <strong>de</strong>n Wunsch <strong>de</strong>s Publikums<br />

nach „Gladiatorenkämpfen“ mit dieser Reihe auch<br />

nur im Geringsten nachzugeben. Man wolle aber<br />

die Sendungen so locker und beweglich machen,<br />

wie es nur möglich ist, wobei <strong>de</strong>r diensthaben<strong>de</strong>

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