turniere - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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blindes vertrauen<br />
Blindes Vertrauen ...<br />
Das Pferde nicht besonders gut sehen, weiß man. Wenn Sie die<br />
Sehkraft auf einem Auge verlieren, kommen sie damit auch sehr<br />
gut zurecht. Aber ein Pferd ganz ohne Augen zu reiten, dass ist<br />
schon ein besonderer Vertrauensbeweis für Beide. Das Pferd muss<br />
sich vollkommen auf seinen Reiter verlassen und auch der Reiter<br />
muss eine außergewöhnliche Beziehung zu seinem Pferd haben.<br />
Das so etwas möglich ist, beweist Sabine Gesang<br />
mit ihrem Appaloosa Wallach „Boom’s<br />
Guns’ka“ von Booms Dice. Der Wallach wurde<br />
1988 von ihr selbst gezüchtet und von ihr und<br />
ihrem Mann Dieter selber ausgebildet. Sie nahmen<br />
an zahlreichen EWU-Turnieren teil, gingen<br />
zusammen auf Wanderritte und lernten zusammen<br />
auf vielen Kursen und Lehrgängen.<br />
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Qualität und Auswahl. Seit 1965.<br />
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Mit 14 Jahren begann der Wallach an einer<br />
chronischen Bindehautentzündung zu erkranken,<br />
die sich schließlich als periodische Augenentzündung<br />
herausstellte. So wurde ihm 2003<br />
das erste Auge entfernt. Doch bald stellte sich<br />
heraus, daß auch das zweite Auge betroffen<br />
war. Die Gesangs versuchten mit allen Mitteln<br />
ihm dieses Auge zu erhalten. Aber es gelang<br />
nicht, bald erblindete er völlig auf dem zweiten<br />
Auge und 2009 musste auch dieses Auge entfernt<br />
werden.<br />
Der mittlerweile 22jährige Wallach steht zusammen<br />
mit seinem nun 31jährigen Kumpel auf<br />
der Weide. Die beiden Pferde kennen sich von<br />
Geburt an und der eine gibt für den anderen<br />
gern den Blindenhund. Der Blinde bleibt immer<br />
in der Nähe seines Freundes und so können die<br />
Beiden täglich ihren Weidegang genießen.<br />
Gunska hat gelernt seinem Reiter völlig zu vertrauen<br />
und sich von ihm leiten zu lassen. „Nach<br />
der Entfernung des zweiten Auges hat er drei<br />
Monate gebraucht, um damit zurecht zu kommen.<br />
Wir haben immer gesagt, wenn es ihm<br />
damit nicht mehr gut geht, müssen wir ihn einschläfern.<br />
Aber er hat schnell gelernt und ist ein<br />
ansonsten gesundes und lebensfrohes Pferd,<br />
deshalb haben wir alles getan, damit er weiterleben<br />
kann.“ berichtet Sabine.<br />
97 440 Werneck – Tel.: 0 97 22 / 91 00 0 – Fax: 0 97 22 / 91 00 20 – Internet: www.wm-meyer.de<br />
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63303 Dreieich-Offenthal<br />
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WESTERNREITER – Juli 2010<br />
Im April sind die beiden zu uns gekommen, um<br />
das Silberne Reitabzeichen abzulegen. Sabine<br />
hat den Wallach in Western Riding und Reining<br />
vorgestellt und das hervorragend! Die Richter<br />
konnten nicht glauben, dass ihr Pferd vollkommen<br />
blind ist.<br />
Er geht auch Trail Hindernisse, allerdings wäre<br />
ein ganzer Parcours mit vielen Stangen doch<br />
eine zu große Herausforderung. Wenn er von<br />
seiner Reiterin das Stimmkommando „auf“ bekommt,<br />
weiß er dass er die Füße anheben muss.<br />
Wenn Sie „ab“ sagt, geht es bergab oder eben<br />
von einer Brücke herunter und er setzt seine<br />
Füße entsprechend vorsichtig.<br />
Besonders erstaunlich ist es, dass das blinde<br />
Pferd in unserer – ihm fremden – Halle frei<br />
laufen konnte ohne vor die Wand zu laufen. Er<br />
Interessante Studien:<br />
An der Universtität von Saskatchewan wurde<br />
unter der Leitung von Proff. Bruce Grahn<br />
eine Studie zur genetisch bedingten Nachtblindheit<br />
bei Appalossas durchgeführt. Dabei<br />
wurde herausgefunden, dass Appaloosas<br />
die Doppelgenträger für das Leopard Gen<br />
sind zu einem hohen Prozentsatz an der sogenannten<br />
Nachblindheit oder CSNB (Congenital<br />
Stationary Night Blindness) erkranken.<br />
Die betroffenden Pferde sehen nachts<br />
schlechter, was ihren Gebrauch als Reitpferde<br />
allerdings nicht einschränken muss.<br />
Man beobachtet bei Tigerschecken aller<br />
Rassen auch ein erhöhtes Vorkommen der<br />
Periodischen Augenentzündung, eine erbliche<br />
Disposition für diese Krankheit hat man<br />
allerdings bislang noch nicht nachweisen<br />
können.