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Trinitatisbote - Trinitatis.kirche-chemnitz.de

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Deshalb weist je<strong>de</strong>s tieferschürfen<strong>de</strong> Weihnachtslied und -bild bereitsmehr o<strong>de</strong>r weniger versteckt auf das Ziel <strong>de</strong>r Menschwerdung hin: auf <strong>de</strong>nKreuzestod. Denn die Christgeburt ist <strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s irdischen WegesJesu, also <strong>de</strong>s Lei<strong>de</strong>nsweges, <strong>de</strong>s zum Kreuz führen<strong>de</strong>n Weges, jasprechen wir es klar aus: Die Christgeburt ist <strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s Kreuzweges(so auch in aller Deutlichkeit in Phil 2, 7-9). Die Schwertlilien auf <strong>de</strong>m Bild<strong>de</strong>r Verkündigung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Christgeburt zeigen genau dies an.Oberflächlich betrachtet mag das Weihnachtsfest seit <strong>de</strong>m 19. Jh. das„Fest <strong>de</strong>r Familie und <strong>de</strong>r Harmonie“ sein. (Deswegen geschehen wohllei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Festtagen auch häufig menschliche Tragödien, weil dieseVorstellung manche Menschen unter Druck setzt, solche Harmonie„spielen“, „inszenieren“ zu müssen.) Tiefer betrachtet aber ist hier IHM,<strong>de</strong>r im Holz <strong>de</strong>r Krippe liegt, das Holz <strong>de</strong>s Kreuzes schon bereitet. DennER ist gekommen, die Adamskin<strong>de</strong>r zu erlösen. Deshalb besucht ER, <strong>de</strong>rGöttliche, die Menschheit.Menschen, die von <strong>de</strong>n Schwingen <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>s Bösen, <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong>, <strong>de</strong>rKrankheit etc. gestreift sind, wer<strong>de</strong>n von diesem Geheimnis <strong>de</strong>s Festes<strong>de</strong>r Christgeburt am ehesten etwas erahnen, <strong>de</strong>nn: Dieses Kind ist <strong>de</strong>nenzum Heil und zum Trost gekommen, die glaubend, bittend, anbetend vorseinem Kreuze stehen.Pfrn. Dr. Chr. FischerDu Kind, zu dieser heil`gen Zeit/ ge<strong>de</strong>nken wir auch an <strong>de</strong>in Leid,das wir zu dieser späten Nacht/ durch uns’re Schuld auf dich gebracht.Kyrieleison.Die Welt ist heut’ voll Freu<strong>de</strong>nhall./ Du aber liegst im armen Stall.Dein Urteilsspruch ist längst gefällt,/ das Kreuz ist dir schon aufgestellt.Kyrieleison.Die Welt liegt heut’ im Freu<strong>de</strong>nlicht./ Dein’ aber harret das Gericht.Dein Elend wen<strong>de</strong>t keiner ab./ Vor <strong>de</strong>iner Krippe gähnt das Grab.Kyrieleison.Die Welt ist heut’ an Lie<strong>de</strong>rn reich./ Dich aber bettet keiner weichund singt dich ein zu lin<strong>de</strong>m Schlaf./ Wir häuften auf dich uns’ re Straf’.Kyrieleison.Wenn wir mit dir einst aufersteh’n/ und dich von Angesichte seh’n,dann erst ist ohne Bitterkeit/ das Herz uns zum Gesange weit.Hosianna.Jochen Kleppers Weihnachtskyrie/ / EG 50Abbildungen:* Titelbild und Seite 3: Hugo van <strong>de</strong>r Goes, Anbetung <strong>de</strong>r Hirten, 1476-78,

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