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Schule Zell - aktuell Nr. 18 (PDF) - Gemeinde Zell

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Mai 2008<br />

Nummer <strong>18</strong><br />

AKTUELL<br />

Kooperationsschule <strong>Zell</strong><br />

Ein Zoobesuch der besonderen Art<br />

Mittagstisch an der Sekundarschule<br />

Die Kantonalisierung des Kindergartens


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………2<br />

Personalnachrichten ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………3<br />

Wir gratulieren ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………3<br />

Agenda ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………3<br />

Schulnachrichten ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………4<br />

Informationen aus dem Schulärztlichen Dienst des Kantons Zürich ……………………………………………………4<br />

Die Kantonalisierung des Kindergartens ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………5<br />

„Wir üben den Alltag“ ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………7<br />

Ein Märchentheater im Kindergarten Kollbrunn ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………9<br />

Ein Zoobesuch der besonderen Art ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………11<br />

Jung und Alt machen Zirkus ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………15<br />

Kooperationsschule <strong>Zell</strong> …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………19<br />

Literatur aus erster Hand ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………21<br />

Schweizer Erzählnacht ……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………23<br />

Mittagstisch an der Sekundarschule …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………25<br />

Besuch bei den Heiligen im Landesmuseum Zürich ……………………………………………………………………………………………………………………………26<br />

Berühmter Besuch in Rikon …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………28<br />

„So erlebte ich den Sporttag!!“ ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………30<br />

Kurse der hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule <strong>Zell</strong> ………………………………………………………………………………………………………………31<br />

Impressum: <strong>Schule</strong> <strong>Zell</strong> Aktuell, Heft <strong>18</strong>,<br />

Eine Zeitschrift für Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zell</strong><br />

Herausgeberin: <strong>Gemeinde</strong>schulpflege <strong>Zell</strong><br />

Erscheint zweimal jährlich<br />

Auflage: ca. 630<br />

Redaktion: Thomas Benz, Ernst Gantner, Silvia Pfannkuchen, Claudia Rüegg, Myrta Sommer,<br />

Satz und Gestaltung: GTM Digitaldruck GmbH, 8483 Kollbrunn<br />

Druck: Zürcher Kantonalbank, 8600 Dübendorf<br />

Titelbild: Collagen Schloss, Prinzessinnen und Prinzen in Mischtechnik von Jovana Stanjevic, Leon Berisha,<br />

Yannik Boucek, Charlotte Conrad, Debora Gonzalez, Tim Röschli: KIndergartenkinder Kollbrunn<br />

Adresse der Redaktion: Redaktion <strong>Schule</strong> <strong>Zell</strong> Aktuell, Schulsekretariat, 8486 Rikon<br />

1


Vorwort<br />

Hurra, sie kommen!<br />

Seit dem 1. Januar<br />

2008 gehört der Kindergarten<br />

endlich offiziell zur<br />

Volksschule. Eine Selbstverständlichkeit<br />

würde man<br />

meinen, nicht aber auf Ebene<br />

der Gesetzgebung. Wieder<br />

einmal hinkte der Legislationsprozess<br />

der gelebten<br />

Wirklichkeit hinterher.<br />

Erst durch das neuen Volksschulgesetz, das die Zürcher<br />

Stimmbürgerinnen und Stimmbürger am 5. Juni 2005<br />

mit überwältigter Mehrheit angenommen hatten, wurde die<br />

Kindergartenstufe zum Bestandteil der Volksschule und gehört<br />

somit zur obligatorischen Schulzeit. Mit anderen Worten,<br />

war der Kindergartenbesuch bis anhin freiwillig. Angesichts<br />

des hohen Stellenwertes, der dem Kindergarten zukommt,<br />

kaum nachvollziehbar. Die Kindergartenstufe bildet<br />

die Basis zum späteren Lernen, wirkt integrierend und<br />

fördert die persönliche Entwicklung der Kinder zusammen<br />

mit dem Elternhaus um nur einige wichtige Beispiele dieser<br />

Stufe zu nennen.<br />

2<br />

Ein Grund mehr, diese Ausgabe von <strong>Zell</strong> Aktuell unserer – in<br />

jeder Beziehung - jüngsten Schulstufe zu widmen. An prominentester<br />

Stelle haben diesmal die Kindergartenkinder<br />

aus Kollbrunn ihre fantasievollen und farbenfrohen Werke<br />

zum Thema Märchen, Königinnen und Könige, Prinzessinen<br />

und Prinzen für den Umschlag dieser Ausgabe zur Verfügung<br />

gestellt. Unter der Rubrik Schulnachrichten haben<br />

wir für Sie kurz zusammentragen, welche Veränderungen<br />

das Gesetz für die Kantonalisierung für die Kindergartenstufe<br />

bereithält. Schliesslich erzählt eine Kindergärtnerin<br />

aus der Sicht ihrer Arbeit und ihres Berufsstandes, welche<br />

Bedeutung der Umsetzung des Volksschulgesetzes bezüglich<br />

des Kindergartens zukommt.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell heisst alle Kindergartenkinder herzlich willkommen<br />

an der Volksschule und wünscht allen viel Erfolg und<br />

Freude am Lernen, Kennenlernen, Austauschen, Begegnen<br />

und allem, was es als Schülerin und Schüler zu entdecken<br />

gibt.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude am Lesem der <strong>aktuell</strong>en<br />

Ausgabe von <strong>Zell</strong> Aktuell<br />

Silvia Pfannkuchen<br />

Schulpflegerin<br />

Ressort Öffentlichkeitsarbeit


Personalnachrichten<br />

Neu an unserer <strong>Schule</strong><br />

Ich heisse Denise Diem und habe<br />

per 10. März die 1. - 3. Klasse in <strong>Zell</strong><br />

als Klassenlehrerin übernommen.<br />

Vor bald drei Jahren habe ich das<br />

Lehrerseminar Rorschach abgeschlossen.<br />

Während meinem obligatorischen<br />

Zwischenjahr war ich für ein<br />

halbes Jahr in Neuseeland und habe<br />

als Teacherassistent in verschiedenen Klassen gewirkt. Dabei<br />

habe ich einen vielfältigen Einblick in eine andere Kultur<br />

und ein anderes Schulsystem gewonnen. Ein Jahr nachdem<br />

ich mein Lehrerdiplom erhalten hatte, zog es mich in<br />

den Kanton Aargau. Hier sammelte ich in mehreren Klassen<br />

auf der Unterstufe Erfahrungen. Das vergangene halbe<br />

Wir gratulieren<br />

Heirat<br />

Anna Fäh-Meier, Heilpädagogin in <strong>Zell</strong>,<br />

hat am 3. März 2008 geheiratet<br />

Agenda<br />

Montag, 7. Juli 2008:<br />

Schlussfest, Schulhaus Kollbrunn<br />

Dienstag, 8. Juli 2008:<br />

Begnungsabend mit Theateraufführung,<br />

Sekundarschule Rikon (Engelburgsaal)<br />

Mittwoch, 9. Juli 2008:<br />

Jahresschlussspielmorgen, Primarschule Rikon<br />

Jahr arbeitete ich als Stellvertreterin in einer Einführungsklasse.<br />

Anfangs März bin ich nach Winterthur Seen ins Grüne gezügelt,<br />

damit ich in der Nähe meiner neuen Stelle bin. Jetzt<br />

freue ich mich sehr, eine eigene Klasse übernehmen zu<br />

dürfen und meine Ideen einbringen zu können. Vor allem<br />

begeistert es mich, die Kinder in den drei ersten Schuljahren<br />

zu begleiten, sie zu unterstützen und mit ihnen Neues<br />

zu erlernen. Mit viel Motivation und Engagement werde ich<br />

meine neue Klasse führen.<br />

In meiner Freizeit unternehme ich gerne etwas in der Natur<br />

wie Wandern, Velofahren, Inline-Skating usw. Wenn ich<br />

nicht gerade draussen bin, lese, zeichne und bastle ich<br />

gerne.<br />

3


Schulnachrichten<br />

Informationen aus dem Schulärztlichen Dienst des Kantons Zürich<br />

Masern und Schulausschluss<br />

Verschiedenen Medienberichten war in letzter Zeit zu entnehmen,<br />

dass in der Schweiz seit einiger Zeit eine Masernepidemie<br />

herrscht. Gemäss einem Schreiben von Dr.<br />

med. Felix Dinkelmann, Leiter des Schulärztlichen Dienstes<br />

des Kantons Zürich, ist ein Rückgang der Epidemie noch<br />

nicht abzusehen. Von den Erkrankten, bei denen der Impfstatus<br />

bekannt ist, sind 97,8% nicht oder ungenügend<br />

geimpft. Masern sind eine ernstzunehmende Krankheit, die<br />

zu Komplikationen wie etwa Lungen- und Mittelohrenentzündungen,<br />

aber auch Hirnhautentzündungen führen können.<br />

Bei letzteren sind bleibende Schäden nicht auszuschliessen.<br />

Der Schulärztliche Dienst des Kantons Zürich weist daher<br />

mit Nachdruck auf die geltenden Richtlinien hin. Diese<br />

schreiben vor, dass ungeimpfte oder ungenügend<br />

geimpfte Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen, bei<br />

denen in der Familie eine Person an Masern erkrankt<br />

Steckbrief Masern<br />

4<br />

ist oder die engen Kontakt mit Masernpatienten hatten<br />

und selber nie Masern durchgemacht hatten, die<br />

<strong>Schule</strong> während vierzehn Tagen nicht mehr besuchen<br />

dürfen.<br />

Der Schulausschluss kann von jeder Ärztin und jedem Arzt<br />

verfügt werden, und die Schulbehörden sind verpflichtet,<br />

den Ausschluss zu vollziehen.<br />

Bitte achten Sie bei Ihrem Kind auf allfällige Symptome, die<br />

auf Masern hinweisen könnten. Wie sich eine Masernerkrankung<br />

äussert, können Sie dem nachfolgenden Steckbrief<br />

entnehmen. Masern sind eine hoch ansteckende<br />

Krankheit: Die Infektiosität beginnt bereits 5 Tage vor Ausbruch<br />

der Hautausschläge und dauert noch ca. 4 Tage darüber<br />

hinaus.<br />

Weitere Informationen zum Schreiben des Schulärztlichen<br />

Dienstes und zum Thema Masern finden sich auf der Webseite<br />

des Volksschulamtes unter: www.volksschule.ch (Navigation<br />

links: Schulbehörde, Schulärztlicher Dienst).<br />

Erreger Morbillivirus (Masernvirus, RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviren<br />

Ansteckung Die Ansteckung erfolgt über direkten Kontakt oder Tröpfchen aus<br />

dem NasenRachenraum (z.B. beim Niesen, Husten)<br />

Inkubationszeit<br />

Gewöhnlich 8 bis 10 Tage bis zum Beginn des katarrhalischen Stadiums<br />

(Zeit von der Ansteckung bis zum (siehe unten), 14 Tage bis Ausbruch des Ausschlages.<br />

Ausbruch der Krankheit)<br />

<strong>18</strong> Tage bis Fieberbeginn sind möglich.<br />

Krankheitszeichen Die Masern zeigen einen zweiphasigen Verlauf:<br />

1. Katarrhalisches Stadium:<br />

Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten, Flecken an der Wangenschleimhaut,<br />

Ausschlag am Gaumen<br />

2. Masernausschlag<br />

Der Masernausschlag beginnt 3 bis 7 Tage nach Beginn des Katarrhalischen<br />

Stadiums zuerst im Gesicht und hinter den Ohren. Er breitet sich über<br />

den Körper und die Extremitäten aus. Der Ausschlag bleibt 4 bis 7 Tage bestehen.<br />

Infektiosität (Ansteckbarkeit) Masern sind ansteckend 5 Tage vor Ausbruch des Hautausschlages<br />

bis 4 Tage danach<br />

Vorbeugung Gegen Masern kann geimpft werden, meistens in Kombination mit<br />

der Mumps- und Rötelnimpfung (MMR)<br />

Empfohlen wird die 1. Impfung mit 12 Monaten,<br />

die 2. Impfung mit 15 bis 24 Monaten.<br />

Nichtgeimpfte können innerhalb von 72 Stunden nach Kontakt mit Masernkranken<br />

noch geimpft werden. Eine Impfung später als 72 Stunden nach Masernkontakt<br />

ist jedoch sinnlos.


Die Kantonalisierung des Kindergartens<br />

„Wir heissen die Kindergartenstufe herzlich als Teil unserer Volksschule willkommen. Mit diesem Willkommensgruss<br />

auf der Homepage des Volksschulamtes des Kantons Zürich kündigt die Bildungsdirektion<br />

die Kantonalisierung des Kindergartens als „künftiges Fundament“ der schulischen Bildung an.<br />

Was diese Neuordnung im Einzelnen bedeutet und welche Auswirkungen zu erwarten sind, vermittelt der<br />

nachfolgende kurze Überblick.<br />

Obligatorium<br />

Der bis anhin zweijährige Kindergarten wird ab dem kommenden<br />

Schuljahr 2008/2009 für alle Kinder im Kanton<br />

Zürich obligatorisch. Konkret bedeutet dies, dass Kinder<br />

die am 30. April das 4. Lebensjahr abgeschlossen haben,<br />

in den Kindergarten eingeschult werden. Damit verlängert<br />

sich die obligatorische Volksschule um zwei Jahre und beträgt<br />

neu insgesamt 11 Jahre. Somit findet mit dem Eintritt<br />

in den Kindergarten bereits die Einschulung statt.<br />

Dispensationen und Jokertage<br />

Durch die Kantonalisierung gilt das Volksschulgesetz auch<br />

vollumfänglich für den Kindergarten. Damit sind insbesondere<br />

auch die Regelungen über die Jokertage auf die Kindergartenstufe<br />

anwendbar. Jedem Kind stehen pro Schuljahr<br />

2 Jokertage zu, die nur im betreffenden Schul- bzw.<br />

Kindergartenjahr bezogen werden können. Die Jokertage<br />

können nicht auf die nächste Schulstufe übertragen werden.<br />

Die Eltern teilen den Bezug mindestens eine Woche<br />

vorgängig der Kindergartenlehrperson mit.<br />

Der Ferienbezug ausserhalb der Schulferien ist wegen der<br />

Schulpflicht die nun auch auf der Kindergartenstufe besteht,<br />

nicht mehr möglich. Bei vorhersehbaren Absenzen<br />

ausserhalb der Jokerstage müssen die Eltern vorgängig ein<br />

Dispensationsgesuch einreichen.<br />

Blockzeiten und schulergänzende Betreuung<br />

Das neue Volksschulgesetz beinhaltet auch die flächendeckende<br />

Einführung von Blockzeiten. Diese betreffen jeweils<br />

die Vormittage von Montag bis Freitag und dauern<br />

in der Regel von 8 bis 12 Uhr. Sie setzen sich aus freiwilliger<br />

Auffangzeit und der obligatorischen Unterrichtszeit von<br />

mindestens drei Stunden zusammen.<br />

Die Einführung der Blockzeiten wird ergänzt durch Angebote,<br />

die die Tagestrukturen unterstützen (Mittagstisch,<br />

schulergänzende Betreuung etc.). Solche Angbote stellt die<br />

<strong>Gemeinde</strong> bei Bedarf gegen eine angemessene Entschädigung<br />

zur Verfügung. Durch die Erweiterung der Volksschule<br />

kann nun auch ausdrücklich der Kindergarten davon profitieren.<br />

Kindergartenunterricht<br />

Auf Beginn des Schuljahres 2008/2009 werden definitive<br />

Stundentafeln in Kraft gesetzt. Darin wird für das erste und<br />

das zweite Kindergartenjahr je die Unterrichtszeit festgelegt.<br />

Für die Kleinen besteht bis zu den Weihnachtsferien<br />

kein reduzierter Stundenplan mehr.<br />

Im Weiteren ist für den Kindergarten ein Lehrplan erarbeitet<br />

worden, der ebenfalls im kommenden Schuljahr in Kraft<br />

tritt.<br />

5


Dieser legt die Stufenziele fest und regelt die grundlegenden<br />

Inhalte des Unterrichts. Der Lehrplan gewährleistet zudem,<br />

dass die Stufenziele der Folgestufen im Kindergarten nicht<br />

vorweggenommen werden. Das bisherige gesetzliche Verbot,<br />

im Kindergarten Lesen, Schreiben und Rechnen einzuführen,<br />

bleibt somit grundsätzlich bestehen.<br />

In Bezug auf die Unterrichtssprache bestimmt das neue<br />

Volksschulgesetz, dass im Kindergarten teilweise Hochdeutsch<br />

gesprochen werden muss.<br />

Organisation des Kindergartens in der <strong>Gemeinde</strong><br />

Die Kindergärten bilden zusammen mit allen Primarstufe<br />

der ganzen <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zell</strong> eine <strong>Schule</strong>inheit und unterstehen<br />

der gleichen Schulleitung. Diese ist denn<br />

auch verantwortlich für die Zuteilung der Kinder in<br />

die Klassen, wobei auch Zuteilungen in andere Ortsteile<br />

möglich sind, wenn es die Umstände erfordern.<br />

Der Übertritt in die Primarstufe erfolgt in der Regel nach<br />

zwei Jahren Kindergarten auf Grund der Gesamtbeurteilung<br />

durch die Kindergartenlehrperson. Massgebend sind dabei<br />

die kognitiven Fähigkeiten, das Arbeits-, Lern- und Sozialverhalten<br />

sowie die persönliche Entwicklung des Kindes.<br />

6<br />

Der Übertritt in die Primarstufe erfolgt in diesen Fällen automatisch.<br />

Davon abweichende Lösungen werden hingegen<br />

von den Eltern, der Kindergartenlehrperson und der Schulleitung<br />

gemeinsam entschieden. Bei Uneinigkeit entscheidet<br />

die Schulpflege. Dabei können eine Fachperson beigezogen<br />

und weitere Abklärungen angeordnet werden.<br />

Text: Silvia Pfannkuchen<br />

Fotos: Myrta Sommer


«Wir üben den Alltag»<br />

Der Kindergarten im Gespräch<br />

Seit dem 1. Januar 2008 gehört der Kindergarten zur Volksschule. Das neue Volksschulgesetz, das neu<br />

auch auf die Kindergartenstufe anwendbar ist, bringt einige Veränderungen mit sich. Grund genug, sich<br />

mit dieser Stufe und ihrer Integration in die Volksschule auseinanderzusetzen. Barbara von Selve, Kindergärtnerin<br />

seit gut 11 Jahren in Kollbrunn stand <strong>Zell</strong> Aktuell Red und Antwort.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Auf das Schuljahr 2008/2009 wird der Kindergartenbesuch<br />

von der Schulpflicht erfasst. Warum ist der Besuch des<br />

Kindergartens so wichtig?<br />

Barbara von Selve:<br />

Der Kindergarten legt die Basis zur Schulung aller wichtigen<br />

Voraussetzungen für die folgenden Schuljahre. Er<br />

baut auf den Grundlagen des Elternhauses auf und bietet<br />

gezielt Möglichkeiten Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

der einzelen Kindern zu fördern und weiter zu entwicklen.<br />

Im ersten Entwurf zum neuen Lehrplan ist der Auftrag des<br />

Kindergartens trefflich formuliert: „Der Kindergarten hat<br />

die Bildung des Menschen im Blick, nicht allein Belehrung,<br />

nicht allein Wissensvermittlung, nicht allein Erziehung<br />

nicht einfach Betreuung. Aus pädagogischer Sicht ist es<br />

das Ziel, zur Entwicklung des Kindes beizutragen, das fähig<br />

und selbstsicher ist im Handeln und in der Kommunikation,<br />

das körperlich, geistig und psychisch gesund darauf<br />

vertrauen kann, der Gemeinschaft zuzugehören und einen<br />

wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann.“<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Das klingt sehr komplex, wie sieht das an einem Beispiel in<br />

der Praxis aus?<br />

Barbara von Selve:<br />

Nehmen wir gerade die Förderung der Sozialkompetenzen.<br />

Das Rollenspiel eignet sich in vielfältiger Weise dazu, sich<br />

durchzusetzen, sich abzugrenzen, einander nachzuahmen<br />

und von einander zu lernen. Im Spiel werden Erfahrungen<br />

mit der Gemeinschaft von Gleichaltrigen gesammelt und<br />

erprobt.<br />

Im <strong>aktuell</strong>en Thema „König Drosselbart“ lässt sich das folgendermassen<br />

umsetzen: Ein Kind darf einen Morgen lang<br />

Königin oder König sein, es muss an verschiedene Sachen<br />

denken, diese den andern Kindern vermitteln und seine<br />

Gspänli anleiten. Dadurch wird das Selbstvertrauen des<br />

Kindes gestärkt, es sammelt Erfahrungen über seine Wirkung<br />

unter den anderen Kindern über seine Stellung und<br />

Persönlichkeit. Im Rollenspiel dieser Art kann jedes Kind<br />

seine eigenen Bedürfnisse in den Zusammenhang mit der<br />

Gruppe bringen, sich durchsetzen und den Umgang als<br />

Anführer erproben, der mit geeigneten Mitteln die anderen<br />

Kinder zum Mitmachen anhalten kann.<br />

Zudem wird der Wortschatz erweitert und die Merkfähigkeit<br />

gefördert. Die Kinder können ihre Phantasie einfliessen lassen,<br />

Spiele und Tänze einbauen und nach eigenen Vorstellungen<br />

gestalten. Mit ins Thema eingebunden werden auch<br />

die Förderung motorischer Fähigkeiten, beispielsweise indem<br />

die Kinder ihre eigene Krone fertigen und verzieren.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

… und der Kindergarten erfüllt auch eine wichtige Integrationsfunktion….<br />

Barbara von Selve<br />

Ja genau, der Gruppenprozess beginnt mit dem Eintritt in<br />

den Kindergarten, das Kind kommt aus seiner Familiensituation<br />

in eine ihm unbekannte Klassenzusammensetzung.<br />

Dieser Prozess stellt eine grosse Herausforderung an die<br />

einzelenen Kinder, die mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen<br />

in den Kindergarten eintreten, dar. Aber auch<br />

die Kindergruppe und vor allem die Kindergartenlehrperson<br />

werden stark gefordert. Mit sorgfältigem und gezieltem<br />

Aufbau der Gemeinschaftsbildung kann im Kindergarten<br />

mit umfassendem, ganzheitlichem Angebot die Integration<br />

in hohem Masse erreicht werden. Die Unterstützung, Begleitung<br />

und Zusammenarbeit mit dem Eltern ist für eine<br />

positive Entwicklung von grösster Wichtigkeit.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Was sind die Erwartungen der Kindergartenstufe an die<br />

Volksschule? Welche Chancen/Risiken bestehen?<br />

Barbara von Selve:<br />

Es war längst fällig, dass der Eintritt in die Schulzeit im Kindergarten<br />

anfängt. Hiermit erfährt die Kindergartenstufe<br />

endlich die ihr zustehende Aufwertung. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Kindergarten ist nun auch ge-<br />

7


setzlich definiert. Bis anhin fand sie als logische, stufenübergreifende<br />

Teamarbeit auf Grund einer jahrelangen Annäherung<br />

von Kindergarten und <strong>Schule</strong> statt. Was also längst<br />

gelebt wird, ist nun gesetzlich verankert worden und unterstreicht<br />

damit die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit. Kindergarten<br />

und <strong>Schule</strong> bilden nun auch eine soziale Einheit<br />

mit gemeinsamen Ressourcen, die gesamthaft sinnvoll und<br />

nützlich im Schulalltag eingesetzt werden können. Mit der<br />

Einführung der Blockzeiten ist auch vom Stundenplan her<br />

eine Harmonisierung aller Stufen gewährleistet.<br />

Das Risiko einer Verschulung muss aber im Zuge der Neuerungen<br />

sorgfältig geprüft werden, damit die Kindergartenstufe<br />

nicht ihr Privileg der ganzheitlichen Förderung vorschnell<br />

verliert.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Bisher verfügten die Kindergartenlehrpersonen über einen<br />

relativ grossen Freiraum in der Gestaltung des Unterrichts.<br />

Auf das kommende Schuljahr wird ein Lehrplan eingeführt.<br />

Wie sieht dieser aus und was bedeutet dies für den zukünftigen<br />

Unterricht?<br />

Barbara von Selve:<br />

Der Freiraum besteht nach wie vor. Der Lehrplan beinhaltet<br />

das Unterrichtskonzept mit Zielen und Aufgaben des Kindergartens<br />

und zeigt die beeindruckende Vielfältigkeit des<br />

Unterrichts dieser Stufe auf. Dadurch wird unsere umfassende<br />

Arbeit sichtbar und transparent gemacht. Dies dient<br />

nicht zuletzt der Qualitätssicherung im Unterricht und der<br />

Unterstützung der Lehrpersonen. Wichtige Zusammenhänge<br />

des Berufsalltages sind darin festgehalten und bieten<br />

auch für Studierende die notwendige Grundlage für die<br />

Ausübung ihres zukünftigen Berufes.<br />

Neu ist sicher die Unterrichtssprache. Der Lehrplan hat dafür<br />

teilweise Mundart und tewilweise Hochdeutsch vorgesehen.<br />

Dies hat in jüngster Zeit eine heftige Diskussion pro<br />

und kontra Hochdeutsch ausgelöst, die hoffentlich in eine<br />

sinnvolle Umsetzung münden wird. In festgelegten Sequenzen<br />

können die Kinder mit dem Hochdeutsch vertraut<br />

werden und den Zugang zu unserer ersten Fremdsprache<br />

8<br />

erfahren.<br />

Erklärtes Ziel im Unterricht ist ja, die Freude an der Sprache<br />

zu wecken, am Sprechen, am Erzählen, am Beschreiben,<br />

Benennen, Fabulieren und Plaudern, die allerwichtigsten<br />

Voraussetzungen für den Erwerb aller weiteren Fremdsprachen.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Wenn die Kindergartenstufe nun zur Volksschule gehört,<br />

verschieben sich damit auch die Lehrinhalte nach unten?<br />

Barbara von Selve:<br />

Die Lerninhalte haben sich nicht verschoben, aber die Sensibilisierung<br />

für den enormen Stellenwert der Kindergartenstufe<br />

nimmt sicher zu. Weiterhin ist im Kindergarten ja nicht<br />

vorgesehen, den Kindern Rechnen, Schreiben und Lesen<br />

beizubringen; es wird an den Voraussetzungen dazu gearbeitet.<br />

Gefördert werden Kompetenzen, das heisst die Aufnahme-<br />

und Denkfähigkeit, Konzentration, Arbeitshaltung,<br />

Ausdauer und aller weiteren Grundlagen des Lernens. Sicher<br />

sind Zahlen und Buchstaben auch ein Thema, aber<br />

die komplexen Rechenoperationen oder Schreiben im engeren<br />

Sinn sind der <strong>Schule</strong> überlassen. Wir beschäftigen<br />

uns mit der gezielten Vorbereitung. Es geht darum, sich selber<br />

zu entdecken, das Kind soll seine Fähigkeiten, Stärken<br />

und Schwächen kennen lernen, fragen lernen und Hilfe<br />

anforden können, Selbständigkeit erlangen. Kurz: wir üben<br />

den Alltag.<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell:<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

Interview: Silvia Pfannkuchen


Ein Märchentheater im Kindergarten Kollbrunn<br />

Salz ist mehr als Gold<br />

Dieses tschechische Märchen begleitete uns schon seit Beginn des Schuljahres, bevor wir überhaupt<br />

wussten, dass wir ein Theater aufführen wollten. Es öffnete uns die Tore zum Schlossleben, aber brachte<br />

uns auch in gefährliche Situationen im Wald bei Nacht, wo wilde Tiere und Räuber im Schatten der Bäume<br />

lauerten.<br />

In verschiedenen Übungssequenzen stolzierten wir wie Kö- Tanzmusik erschallte und festlich traten die jungen Schauniginnen,<br />

Könige, Prinzessinnen und Prinzen im Schloss spielerinnen und Schauspieler in ihren prachtvollen Ko-<br />

umher, immer darauf bedacht, dass die Kronen auf unstümen ins Scheinwerferlicht. Schon in den ersten Minuseren<br />

Häuptern keinen Schaden nahmen. Wir bedienten ten erlebte das Publikum wie Liduschka, die jüngste Tochter<br />

des Königs, von ihren Schwestern im Schloss gemobbt<br />

wurde. Dies war aber nicht das Schlimmste. Da sie ihrem<br />

Vater offenbarte, dass sie ihn lieber hätte als alles Salz auf<br />

Salzkarawane<br />

höflich zuvorkommend, wie es eben nur Diener der höchsten<br />

Herrscher tun, und übten uns als Köche beim Herrichten<br />

der köstlichsten imaginären Speisen der Königstafel.<br />

Die ungehobelte, wilde Art der Räuber kam uns immer wieder<br />

entgegen und wir übten das Anschleichen und Überfallen<br />

unschuldiger Bürger.<br />

Ende Februar war endlich der grosse Tag da: Königliche<br />

Die Königsfamilie bestaunt ihre Schätze<br />

Gefährliche Räuberbande<br />

der Welt, wurde sie gleich vom Königshof verbannt. Die<br />

konsumorientierte Königsfamilie, die natürlich den Wert<br />

von Gold und Edelsteinen höher schätzte als alles andere,<br />

konnte der weisen Aussage der jüngsten Tochter nicht folgen.<br />

Aber kurz darauf wurde die Salzkarawane von gefährlichen<br />

Räubern überfallen und die Salzvorräte gingen auf<br />

dem Schloss langsam aus. Zuerst freute sich die Königsfamilie<br />

über die Süssigkeiten, die nun die Diener bei jeder<br />

Mahlzeit auftischten. Nach einiger Zeit machte sie aber diese<br />

einseitige Ernährung sehr schwach und krank und nicht<br />

einmal die besten Ärzte konnten sie heilen. Alle wussten<br />

es: Nur Salz kann hier noch helfen. Der König versuchte<br />

mit grosser Anstrengung seine Untertanen dazu zu bringen,<br />

dass sie ihm ihre letzten Salzvorräte verkauften. Diese<br />

gingen aber nicht auf das lukrative Geschäft ein, da sie<br />

schon lange wussten: Salz ist lebensnotwendig, Gold hingegen<br />

nicht.<br />

9


Auch die Königsfamilie musste einsehen, dass Salz mehr<br />

Wert als Gold hat und sie seinerzeit Liduschka zu Unrecht<br />

fortgeschickt hatte. Als schon niemand mehr an Hoffnung<br />

glaubte, kehrte Liduschka nach Hause zurück, und da<br />

auch die nächste Salzkarawane wieder ohne Schaden auf<br />

dem Schloss ankam, wurden alle bald wieder gesund und<br />

feierten ein grosses Fest. Nach dem königlichen Schlusstanz<br />

verstummten die letzten Klänge der Tanzmusik und<br />

die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler verwandelten<br />

sich wieder in Kindergartenkinder. Freudig nahmen sie<br />

ihr Andenken an die Geschichte, ein selbstgenähtes Säcklein,<br />

gefüllt mit Mehrsalz und einen Medizinbecher mit süssen,<br />

farbigen Pillen, in Empfang.<br />

10<br />

Text: Myrta Sommer<br />

Fotos: Mirjam Gertsch<br />

Eine Dienerin bringt die süssen Gerichte<br />

Liduschka sitzt an ihrem Lieblingsplatz im Garten


Ein Zoobesuch der besonderen Art<br />

2004 führte das Durchgangszentrum Kollbrunn mit einer 4. Primarklasse eine Projektwoche unter dem<br />

Moto „mitenand statt gägenenand“ durch. Das Projekt war dermassen erfolgreich, dass es an einem<br />

Wettbewerb in Winterthur einen Barpreis gewann. Die Leitung des Durchgangszentrums Kollbrunn erzählte<br />

<strong>Zell</strong> Aktuell, wie sie und die Schulklasse das Geld für einen unvergesslichen Tag im Zürcher Zoo<br />

nutzten.<br />

Mitte Oktober 2007 nahmen wir nun endlich zusammen mit<br />

den Lehrerinnen Evi Spycher und Gabi Stiz das Preisgeld<br />

„in die Hand“ und beschlossen, mit einer Gruppe von Asylsuchenden<br />

(AS) sowie der <strong>aktuell</strong>en 4. Primarschulklasse<br />

etwas zu unternehmen. Bei Gross und Klein beliebt sind<br />

Zoo-Besuche und so war die Entscheidung keine schwierige.<br />

Bevor die Kinder und die AS aber die Reise nach Zürich<br />

antreten würden, sollten sie sich in einem möglichst<br />

unkomplizierten und „freien“ Rahmen treffen.<br />

23.Oktober 2007 – Kennen lernen<br />

Zur frühen Morgenstund trafen erst die AS und kurz darauf<br />

bereits die SchülerInnen samt Lehrerin Spycher im Aufenthaltsraum<br />

des DZ Kollbrunn ein. Der kalte Betonraum wurde<br />

mit einem Heizofen, mit Getränken und Snacks so heimelig<br />

wie möglich gestaltet. Die Menschen sollten ja aufeinander<br />

zugehen und zu Gesprächen ermuntert werden.<br />

Um das Eis zu brechen, sang die Klasse aus vollen Keh-<br />

len ein Lied, das nach Sonne, Sommer und Wärme klang.<br />

Was für eine positive und stimmgewaltige Ueberbrückung<br />

von sprachlichen und kulturellen Barrieren! Blerim Begzati<br />

und Sandro Vescovi begrüssten die Anwesenden und erklären<br />

kurz, was ihre Aufgabe als Betreuer in einem DZ ist<br />

und wie sich der Alltag für die AS und deren Betreuer gestaltet.<br />

Die anschliessende Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen<br />

verlief auf Seiten der AS harzig bis lustig/amüsant<br />

und von Seiten der Kinder offen, vor Energie sprühend und<br />

freudig gespannt. Kinder sind meist unkompliziert und ha-<br />

ben selten Vorurteile. Dank diesem Umstand tauten sowohl<br />

die Betreuer als auch die AS endgültig auf. Die erste Stunde<br />

verlief flüssig und verging schnell.<br />

Bei den gemeinsamen Spielen wurden erste Kontakte geknüpft<br />

und es war auffällig, dass eher die AS schüchtern<br />

auftraten und nicht so recht wussten, wie sie sich gegen-<br />

über den Kindern verhalten sollten. So richtig gut deutsch<br />

sprach nur ein Türke, der einst in Deutschland studiert hatte.<br />

Der Situation entgegen kam aber, dass es in der Schulklasse<br />

natürlich mehrere ausländische Kinder mit teils sogar<br />

multikulturellem Hintergrund hatte.<br />

Später in der Turnhalle gab es bezüglich allfälliger Barrieren<br />

überhaupt keine Schwierigkeiten mehr, was gibt es schon<br />

11


Globaleres als Fussball? Die grossen und kleinen Spieler-<br />

Innen hatten ihren Spass und es brauchte für einmal keine<br />

gelben Karten oder Platzverweise.<br />

Vom sprachlichen Tempo der SchülerInnen wurden die AS<br />

beim abschliessenden Geografie-Spiel im Klassenzimmer<br />

überrascht. Gespielt wurde in gemischten Gruppen mit den<br />

im Spiel üblichen Themen: Länder, Berge, Gewässer und<br />

so weiter.<br />

Für einige BewohnerInnen des DZ war es natürlich schwierig,<br />

sich wie gewünscht in die Gruppenarbeit einzubringen.<br />

Einzelne AS jedoch überraschten mit schneller Auffassungsgabe<br />

sowie dem Vorteil, dass das begriffliche Einbringen<br />

von in der Schweiz weniger geläufigen Pflanzen<br />

wie „Plome“ (Afrika) nur schwer überprüfbar war und somit<br />

12<br />

Punkte garantierte. Qualität und Erfolg des Spiels waren eh<br />

nur zweitrangig und es war offensichtlich, wie die SchülerInnen<br />

eine Abwechlsung im Schulbetrieb und die AS eine<br />

generelle Abwechslung im Alltag genossen. Taktisch geschickt<br />

streute Frau Spycher am Ende des Morgens für alle<br />

TeilnehmerInnen einen Keks als Preis ein und man verabschiedete<br />

sich bis in genau einer Woche. Ein erstes Fazit<br />

fiel durchwegs positiv aus und es konnte bereits festgehalten<br />

werden, dass die gesamte Klasse einen sehr guten<br />

Eindruck hinterlassen hatte. Die Kinder begegneten sich<br />

untereinander und gegenüber den BewohnerInnen des DZ<br />

mit Respekt und Toleranz. Freuen wir uns auf einen erlebnisreichen<br />

und lustigen Besuch im Zoo!<br />

30.Oktober 2007<br />

Reise nach Zürich und der Besuch im Zoo<br />

Die Begrüssung am Bahnhof Kollbrunn war freundlicher<br />

als die Wetterprognose. Die Kinder und die AS kannten<br />

sich und es bildeten sich bereits einzelne „Reisegruppen“,<br />

die den Trip nach Zürich gemeinsam in den Angriff nehmen<br />

wollten. In Winterthur in die S-Bahn nach Stettbach umsteigen<br />

und dann noch ein kleines Stück mit dem Bus – schon<br />

würden wir im Zoo ankommen! Da der Bus jedoch nicht auf<br />

uns wartete, änderte sich ein Programmpunkt im Reise-


plan. Statt der angesagten Busfahrt kamen wir in den Genuss<br />

eines kleinen Marschs von Stettbach durch den Wald<br />

bis hinauf zum Zoo. Den kleinen Anstieg meisterten wir ohne<br />

grössere Probleme und versammelten uns noch leicht<br />

schnaufend vor dem Eingang.<br />

Bald kamen auch die beiden „Zoo-Guides“, von denen wir<br />

während einer Führung eine Menge über die Tiere erfahren<br />

sollten. Dass es mit der Führung durch die Masoala-<br />

Halle aufgrund eines Missverständnisses nicht klappte, tat<br />

der Stimmung keinen Abbruch. Einzelne waren gar froh,<br />

nicht allzu viel Zeit in der tropischen Atmosphäre verbringen<br />

zu müssen. So teilten sich die AS und die Kinder für die<br />

Führungen in zwei Gruppen auf und starteten zur Besichtigungstour.<br />

Über Flamingos, Schildkröten, Menschenaffen<br />

und Elefanten kam man bei den Tigern wieder zusammen<br />

und wartete sehnlichst, bis die grosse Katze endlich den<br />

Sprung an den Fleischhaken wagen würde. Doch der Tiger<br />

wusste wahrscheinlich um die Aufmerksamkeit des Publikums<br />

und zierte sich einige Zeit. Endlich setzte er zum<br />

Sprung an, packte dann aber zu zaghaft zu und landete,<br />

fleischlos, wieder auf den Tatzen. Die Tatsache, dass er im<br />

Zoo doch nicht zu verhungern droht, liess ihn sein Vorha-<br />

ben nicht mit letzter Entschlossenheit angehen. Nichtsdestotrotz<br />

erfreuten sich die Besucher an den eleganten Bewegungen<br />

des mächtigen Raubtiers.<br />

Nun hatten aber die Kinder Hunger und bestanden darauf,<br />

sich einen ersten Imbiss zu genehmigen.<br />

Dass es mittlerweile kräftig regnete, hatte auf das Gelingen<br />

des Zoobesuchs keinen Einfluss, da es sich in den vielen<br />

Tierhäusern bestens verweilen liess. Nach einem kurzen<br />

Spaziergang durch die Masoala-Halle assen wir gemeinsam<br />

zu Mittag. Besonders die Lehrerinnen und die Betreuer<br />

13


des DZ freuten sich auf die kurze Pause inklusive Kaffee.<br />

Nun war es jedoch an der Zeit, sich auf eigene Faust auf<br />

den Weg zu machen, um noch das eine oder andere Lieblingstier<br />

aus der Nähe zu betrachten. Dies geschah in vier<br />

Gruppen, die sich jeweils aus AS und Kinder zusammensetzten.<br />

Besonders den Schülerinnen war es wichtig, dass<br />

am Ende des Zoo-Aufenthalts noch genügend Zeit zum<br />

„Shoppen“ in der Boutique blieb. Natürlich nahmen wir darauf<br />

gerne Rücksicht und so hatten alle noch Zeit, sich mit<br />

einer Pfauenfeder oder einem schönen Poster ein Andenken<br />

an diesen tollen Tag zu besorgen.<br />

14<br />

Die Wartezeit im Hauptbahnhof Zürich überbrückten wir<br />

mit einem Glacé problemlos und traten, mit einem Zuckerschub<br />

gestärkt, die Rückreise nach Kollbrunn an. Im Zug<br />

war kein Anflug von Müdigkeit auszumachen, es herrschte<br />

noch immer reger Austausch. Auch eine Diskussion über<br />

die Sternzeichen der teilnehmenden Personen war trotz<br />

zum Teil erheblicher Sprachprobleme kein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Rückblickend möchten wir vor allem einen Punkt festhalten,<br />

ohne irgendwelche <strong>aktuell</strong>en oder gesellschaftspolitischen<br />

Hintergründe: Ein von Toleranz und Respekt geprägter<br />

Umgang sowie der Wille, einander zu verstehen,<br />

machen vieles leichter.<br />

Es war sowohl uns als auch den AS eine Freude, mit der<br />

4. Klasse der <strong>Schule</strong> Kollbrunn sowie den Lehrerinnen Zeit<br />

zu verbringen und wir sind sicher, dass alle Beteiligten etwas<br />

mit auf den Weg genommen haben.<br />

Text und Fotos: Blerim Begzati<br />

Sandro Vescovi<br />

Durchgangszentrum Kollbrunn


Jung und Alt machen gemeinsam Zirkus<br />

Unter diesem Motto fand vom 24. bis 30. September 2007 eine Projektwoche der <strong>Zell</strong>er Schüler/innen<br />

und Pensionären/innen der Heimstätte Rämismühle statt. Der Circolino Pipistrello erarbeitete mit Kindern<br />

und Betagten zusammen ein vielseitiges und fröhliches Zirkusprogramm. In einer kameradschaftlichen<br />

und herzlichen Atmosphäre gestalteten alle Beteiligten eine wunderbare Vorstellung.<br />

15


Kooperationsschule <strong>Zell</strong><br />

Kooperationsschulen sind <strong>Schule</strong>n, die sich für die Berufspraktische Ausbildung von Studierenden der<br />

Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH) zur Verfügung stellen. Diese Berufspraktische Ausbildung ist<br />

ein sehr wichtiger Bestandteil in der Lehrerbildung.<br />

1. - 3.Klasse in <strong>Zell</strong>, Deutsch<br />

Im Sommer 2007 wurde <strong>Zell</strong> als Kooperationsschule ausgewählt.<br />

Sie ist neben 12 anderen Kooperationsschulen<br />

verpflichtet, eng mit der Pädagogischen Hochschule Zürich<br />

(PHZH) zusammenzuarbeiten und den Teil der Berufspraktischen<br />

Ausbildung zu übernehmen.<br />

2. Klasse in Kollbrunn, Handarbeit<br />

In diesem Schuljahr 07/08 sind es 13 Studentinnen und<br />

Studenten, die ihre Berufspraktische Ausbildung in der Kooperationsschule<br />

<strong>Zell</strong> absolvieren. Von diesen 13 Studierenden<br />

haben 8 die Zielstufe Primar und 5 die Zielstufe Sek<br />

angegeben.<br />

Aus Kollbrunn, <strong>Zell</strong> und Rikon haben sich verschiedene<br />

Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen als Praxislehrpersonen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Jeweils an einem Donnerstag werden die Studierenden<br />

von den Praxislehrpersonen aus allen Stufen und Fachrich-<br />

1./2. Klasse in Kollbrunn, Deutsch<br />

tungen begleitet. Dabei erhalten sie Gelegenheit, erste Erfahrungen<br />

im Unterrichten und in der Rolle einer Lehrerin<br />

oder eines Lehrers zu machen. In dieser Berufspraxis können<br />

die Eignung für den Lehrberuf abgeklärt und der definitive<br />

Entscheid für die geeignete Zielstufe getroffen werden.<br />

Den Studentinnen und Studenten wird zudem Einblick in<br />

die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten einer Lehrperson<br />

auch ausserhalb des Unterrichts gewährt.<br />

In einer Kooperationsschule wird praktisch erprobt, was an<br />

der PHZH in der Theorie erarbeitet wurde. Dies führt zu einer<br />

Verbindung zwischen Theorie und Praxis.<br />

Die Studierenden trainieren an den Praxistagen grundlegende<br />

Darbietungsformen. Sie erproben erste schriftliche<br />

Unterrichtsvorbereitungen und führen selbstständig einzelne<br />

Unterrichtssequenzen und Teilaufgaben durch.<br />

4.-6. Klasse in <strong>Zell</strong>, Turnunterricht<br />

19


2./3. Klasse in Kollbrunn, Deutsch<br />

In einem dreiwöchigen Praktikum (P1) im Januar 08 konnten<br />

sie zudem die Schwerpunkte der theoretischen Ausbildung<br />

der PHZH in der Praxis umsetzen.<br />

Die Bilder in diesem Text zeigen einen Ausschnitt aus dieser<br />

Berufspraxis. Es handelt sich dabei um eine bunte Wiedergabe<br />

von Unterrichtsstunden in den verschiedenen Stufen.<br />

Die Kooperationsschule <strong>Zell</strong> steht wie oben schon erwähnt,<br />

in engem Kontakt mit der Pädagogischen Hochschule Zürich.<br />

Dies wirkt sich in vielen Bereichen positiv auf die <strong>Schule</strong><br />

<strong>Zell</strong> aus:<br />

• Durch die Öffnung der <strong>Schule</strong> reflektieren die betroffenen<br />

Lehrpersonen den eigenen Unterricht permanent.<br />

• Die Kooperationsschullehrpersonen werden an der<br />

PHZH speziell aus- und weitergebildet.<br />

• Die involvierten Schulhäuser profitieren von speziellen<br />

Konditionen bei der Weiterbildung durch Dozenten der<br />

PHZH.<br />

• Durch die regelmässigen Kontakte zu Dozierenden der<br />

PHZH findet eine permanente, professionelle Auseinandersetzung<br />

mit pädagogischen Themen statt.<br />

20<br />

1. - 3. Sek C, Physik<br />

• Die Kooperationsschulen sind ins Informationskonzept<br />

der PHZH eingebunden und werden dadurch über neue<br />

Entwicklungen und Erkenntnisse ständig orientiert.<br />

An dieser Stelle sei ein grosses Dankeschön ausgesprochen<br />

an all die qualifizierten Praxislehrpersonen, die bereit<br />

sind, einerseits den eigenen Unterricht und die erzieherischen<br />

Aufgaben professionell zu planen, durchzuführen<br />

und zu reflektieren. Andererseits sich auch bereit zeigen,<br />

den Unterricht von Studierenden differenziert zu beobachten,<br />

zu analysieren, reflexiv zu befragen und zu beurteilen.<br />

Dies benötigt oft viel Zeit und zusätzliches Engagement für<br />

eine gute <strong>Schule</strong> der Zukunft.<br />

Text und Fotos:<br />

M. Siegenthaler, Kooperationsschulleiterin<br />

1.-3. Sek C, Hauswirtschaft 2. Sek C, Französisch


Literatur aus erster Hand<br />

Die Abteilung des Volksschulamtes „<strong>Schule</strong> und Kultur“ organisiert jedes Jahr Autorenlesungen in Schulhäusern.<br />

Dieses Jahr gelang es, am 16. Januar 2008 den bekannten Schweizer Autor Hansjörg Schertenleib<br />

nach Rikon zu locken, wo er im Singsaal des Schulhauses Hirsgarten einige Klassen der Sekundarschule<br />

mit seinem Besuch beglückte.<br />

Ein paar Ausschnitte aus Schülerberichten der 3. Sek A zeigen, welchen Eindruck dieser Schriftsteller bei<br />

den SchülerInnen hinterliess.<br />

Es war Mittwochmorgen. Ich freute mich sehr auf diesen<br />

Tag. Ich lese sehr gerne und dachte, dass Hansjörg Schertenleib<br />

uns sicher ein paar von seinen interessanten Büchern<br />

vorstellen würde. Wir hatten schon einen Tag zuvor<br />

seine Biografie und eine Aufzählung seiner Bücher gelesen<br />

und mussten uns Fragen dazu überlegen. Wir erhielten<br />

auch einen Textausschnitt und mir wurde sofort klar, dass<br />

mir sein Schreibstil gefiel.<br />

David<br />

Hansjörg Schertenleib wollte früher nie Schriftsteller werden.<br />

Er wäre auch nie auf diesen Gedanken gekommen,<br />

da er Bücher hasste und seine Aufsätze sehr schlecht waren…<br />

Er dachte, Schriftsetzer sei der richtige Beruf für ihn.<br />

Doch leider änderte sich dieser Beruf, gerade als er mit der<br />

Lehre begonnen hatte. So kündigte er nach einer Auseinandersetzung<br />

mit seinem Chef seine Stelle und ging an die<br />

Kunstgewerbeschule in Zürich. In dieser Zeit fing er an zu<br />

schreiben.<br />

Julia<br />

Er erzählte uns von seinem Leben, zum Beispiel, dass er<br />

in Irland wohnt und seine Hobbys Fussball und Musik sind.<br />

Er spielt dort in einem Fussballclub und in einer Band den<br />

Bass. Auch erfuhren wir, dass er als Jugendlicher nie vor-<br />

hatte, Schriftsteller zu werden. Er betrachtete die Jungs in<br />

seinem Alter, die lasen, immer als Streber und Langweiler.<br />

Erst als er in der Berufsschule war, merkte er, wie gerne er<br />

las. Etwas später fing er auch an zu schreiben, zuerst Kurzgeschichten,<br />

welche jedoch nicht sehr erfolgreich verkauft<br />

wurden. Später wurden seine Geschichten länger und besser<br />

und er hatte Erfolg.<br />

Rahel<br />

Auf den ersten Blick sieht man in Hansjörg Schertenleib eine<br />

ganz normale Person. Doch schaut man genauer hin,<br />

entdeckt man eine aufgeweckte und lustige Persönlichkeit.<br />

Er machte viele Spässe und zu jeder Frage, die ihm<br />

ein Schüler stellte, kam eine wohl überlegte Antwort. Er erzählte<br />

vom Vorgang, den ein Buch durchläuft, wenn es geschrieben<br />

wird, quasi vom ersten Blatt über den Verlag bis<br />

ins Bücherregal.<br />

Luca<br />

Als er hereinkam, schien es mir, als würde es nicht sehr<br />

spannend werden. Doch ich irrte mich sehr; er erzählte<br />

uns von seiner Kindheit und seinem Berufswunsch. Er ist<br />

wohl nicht nur ein guter Schreiber, sondern auch ein toller<br />

Redner. Es war aufregend, ihm zuzuhören. Er war viel gereist,<br />

was mir sehr gefiel, weil ich das auch einmal möchte.<br />

21


Er sagte uns, dass wir nicht Schriftsteller werden sollten,<br />

wenn es uns um das Gehalt ginge. Als Autor verdient er<br />

zwar nicht schlecht, doch man hat keine Garantie und sollte<br />

flexibel sein.<br />

Albulena<br />

Er hat und will keine Familie, weil es seine Freiheit als<br />

Schriftsteller nur einschränken würde. Denn könnte er mit<br />

Kind und Kegel in die verschiedensten Länder ziehen, für<br />

ein halbes Jahr nach Amerika oder irgendwohin? Es mag<br />

für uns egoistisch klingen, aber so ist Schertenleib nun mal.<br />

Er liebt seine Freiheit wie den Fussball und seine Tiere, mit<br />

denen er jetzt weit abgelegen in einem kleinen Schulhäuschen<br />

lebt, im grünen Irland.<br />

Joram<br />

22<br />

In den Büchern hat er meiner Meinung nach eine gute<br />

Sprache verwendet. Sie ist spannend und lebhaft. Es fällt<br />

auf, dass er Details genau beschreibt und sehr viele Adjektive<br />

verwendet. Als Zuhörer kann man sich beschriebene<br />

Dinge bildlich vorstellen. Manchmal kommt es einem so<br />

vor, als ob man in der Geschichte dabei wäre und sie selber<br />

miterleben würde.<br />

Stefan<br />

Mir hat die Lesung sehr gut gefallen; es war unterhaltsam<br />

und spannend. Als ihn jemand fragte, wofür er den Beruf<br />

Schriftsteller aufgeben würde, antwortete er: “Meinen Beruf<br />

würde ich nur aufgeben, wenn ich beim FC Barcelona<br />

mit der Nummer 10 Fussball spielen könnte oder Bassist<br />

bei den Red Hot Chilli Peppers sein könnte.“<br />

Roman<br />

Fotos: Thomas Benz


Schweizer Erzählnacht<br />

Am 9. November 2007 fand die Schweizer Erzählnacht unter dem Motto ‘‘Was für ein Fest‘‘ in der Primar-<br />

schule Rikon statt. Zu diesem festlichen Anlass verkleideten sich Schüler und Schülerinnen der 1. bis 6.<br />

Klassen und deren Lehrkräfte als Märchenfiguren oder in bekannte Figuren eines Buches.<br />

Am Freitag besammelten sich alle Schüler um 19.00 Uhr<br />

in ihren Klassenzimmern. Doch schon vorher konnte man<br />

auf dem Schulhof die verschiedenen Kostüme der Kinder<br />

bewundern. Was uns sofort auffiel war, dass die meisten<br />

Mädchen sich als Pippi Langstrumpf oder Rotkäppchen<br />

verkleidet hatten. Die Jungen hatten alle möglichen<br />

Kostüme gewählt: Von Cowboys bis zu Schnappis konnte<br />

man alles sehen.<br />

Nach der Begrüssung las die Lehrperson der jeweiligen<br />

Klasse eine Geschichte vor, als Einführung in die Erzählnacht.<br />

Danach wurde das Klassenzimmer gewechselt. Dort<br />

grosser Andrang in der Riekemer Turhalle<br />

wurden von der Klasse, die sich in 2er- bis 4er- Gruppen<br />

aufgeteilt hatte, verschiedene kleine Theaterstücke vorgeführt.<br />

Ein Theaterstück handelte zum Beispiel von Rapunzel<br />

und ihrem tapferen Ritter, der sie aus dem Turm befreite.<br />

Die 6. Klasse Rikon lauscht gebannt<br />

Ernst Gantner alias Lukas der Lokomotivführer liest vor<br />

Es gab auch solche Klassen, die aus einem Buch vorlasen<br />

oder einen kleinen Wettbewerb veranstalteten. Jede Klasse<br />

besuchte mindestens zwei Darbietungen einer anderen<br />

Klasse.<br />

Nach den Veranstaltungen fand ein grosses Fest in der<br />

Turnhalle samt Eltern statt. Zu Beginn der Versammlung<br />

wurden Brötchen verteilt. In sechs dieser Brötchen war ein<br />

Bigi Klötzli als Mary Poppins<br />

23


Plastikkönig versteckt, der das ‘‘Glück‘‘ symbolisierte, und<br />

wer einen solchen in seinem Gebäck fand, durfte sich ein<br />

Buch auslesen, das von der <strong>Schule</strong> vergeben wurde.<br />

Es gab auch noch einen Kostümwettbewerb, der die<br />

schönsten Kostüme aus den verschiedenen Gruppen auswählte.<br />

Während des ganzen Abends war eine Jury durch<br />

die Klassenzimmer gegangen und hatte sich die verschiedenen<br />

Kostüme angesehen und sie bewertet.<br />

Die besten Kostümträger wurden nach vorne gerufen und<br />

durften auch ein Buch auswählen. Auch unter den Lehrern<br />

wurde das beste Kostüm gesucht. Eine Lehrerin, die sich<br />

als Frau Holle verkleidet hatte, bekam den Preis für das<br />

beste Kostüm und der bestand aus einem Blumenstrauss<br />

und einer Flasche Wein.<br />

Nach der Verleihung der Preise war der Abend schon fast zu<br />

Ende. Die Schülerinnen und Schüler kehrten zum Schluss<br />

noch in ihre Klassenzimmer zurück, wurden dort von ihren<br />

Lehrern verabschiedet und schlussendlich von ihren Eltern<br />

abgeholt.<br />

Text: Isabelle Güttinger, Rahel Zwahlen, Ruma Lüthi<br />

Fotos: Rahel Zwahlen, Ruma Lüthi<br />

24<br />

Die Glücksbrötchen<br />

Obelix zeigt sich von seiner besten Seite<br />

der tapfere Ritter buhlt um die Gunst von Rapunzel<br />

Frau Holle unterwegs im Klassenzimmer<br />

Harry Potter ist eigens aus Hogwarts eingeflogen


Mittagstisch an der Sekundarschule<br />

Zum ersten Mal wurde in diesem Schuljahr im Rahmen des Haushaltkundeunterrichts an der Sekundar-<br />

schule das Freifach „Mittagstisch“ angeboten. Neun Schülerinnen und Schüler haben sich für dieses<br />

Freifach angemeldet.<br />

Diese neun Schülerinnen und Schüler kommen jeweils am<br />

Donnerstag um 11.00 Uhr in die Schulküche. Zuerst wird<br />

dann das Menu besprochen. Es wird geklärt, welche Arbeiten<br />

anfallen und wer diese Arbeit übernehmen möchte.<br />

Alle Schülerinnen und Schüler machen sich mit Eifer ans<br />

Werk, schliesslich möchten alle gerne um 11.50 Uhr essen.<br />

Dann treffen nämlich auch die Gäste ein. Gäste sind diejeni-<br />

gen Schülerinnen, Schüler oder Lehrpersonen, die sich im<br />

Laufe der Woche auf dem Anmeldezettel an der Eingangstür<br />

des Schulhauses Berg eingetragen haben. Nach dem<br />

gemeinsamen Essen dürfen sich die Gäste verabschieden.<br />

Sie verbringen den Rest der Mittagszeit im Engelburgsaal<br />

oder machen Hausaufgaben.<br />

Die Freifachgruppe räumt die Küche auf und geniesst dann<br />

ebenfalls die restliche Mittagspause.<br />

Nochmals kurz und knapp:<br />

- Der Mittagstisch kann von allen Schülerinnen und Schülern<br />

der Sekundarschule genutzt werden.<br />

- Der Mittagstisch findet jeweils donnerstags statt.<br />

- Gäste melden sich jede Woche neu an, d.h. es entstehen<br />

keine festen Verpflichtungen.<br />

- Gäste bezahlen einen Unkostenbeitrag.<br />

- Auf der Anmeldungsliste an der Eingangstür des Schulhauses<br />

Berg kann man sich wöchentlich neu eintragen.<br />

Wir heissen alle Gäste an unserem<br />

Mittagstisch herzlich willkommen!<br />

Text und Fotos: Jeannette Linhart<br />

25


Besuch bei den Heiligen im Landesmuseum Zürich<br />

Im November 2007 eröffnete das Landesmuseum Zürich die Sonderausstellung «Maria Magdalena Mauritius<br />

- Umgang mit Heiligen». Die Rikemer Mittelstufenkinder aus dem Freifach Biblische Geschichte erlebten<br />

eine Führung und einen Workshop, die eine wahre Zeitreise ins Mittelalter darstellten.<br />

Eine Exkursion<br />

Vor den Weihnachtsferien bekamen wir von Frau Hächler<br />

einen Zettel. Darauf stand, dass wir am Mittwoch, 9. Januar<br />

2008, in ein Museum gehen. Kaum waren die Ferien<br />

vorbei, war es schon soweit. Als Vorbereitung mussten wir<br />

noch die Legende der Heiligen Verena lesen. Auch Felix und<br />

Regula nahmen wir durch. Die Reise mit dem Zug nach Zürich<br />

verlief problemlos. Herr Ehrismann begleitete uns und<br />

passte auf, dass niemand im Gewimmel des Hauptbahnhofs<br />

verloren ging. Im Landesmuseum Zürich mussten wir<br />

uns in zwei Gruppen aufteilen und bekamen eine Führung.<br />

Wir fanden die Figur der Heiligen Verena bald, weil sie immer<br />

einen Kamm und ein Krüglein in der Hand hat.<br />

Livia G.<br />

Marien überall - sogar bei den Knochen<br />

Da gab es zum Beispiel einen Raum, in dem wurden nur<br />

Marias - mit und ohne Jesus- ausgestellt!<br />

Die wertvollste Maria wurde untersucht und man stellte<br />

fest, dass ihre blaue Farbe aus dem Edelstein Lapislazuli<br />

hergestellt war. Lapilazuli gibt es nur in Chile und Afghanistan.<br />

100 Gramm der Farbe kosten 35‘000 Franken. Diese<br />

Maria ist mindestens 1000 Jahre alt und sie wurde in<br />

einem Beinhäuschen gefunden. Ein Beinhäuschen ist ein<br />

Häuschen auf dem Friedhof, in dem Knochen aufbewahrt<br />

werden, die in den Gräbern keinen Platz mehr hatten.<br />

Die besagte Maria kam irgendwann aus der Mode und gefiel<br />

den Leuten nicht mehr. Sie wurde aber nicht zerstört,<br />

sondern in so ein Beinhäuschen gesperrt. Im Landesmuseum<br />

ist sie mit unzähligen Knochen und 20 Schädeln, die<br />

von echten Menschen stammen, ausgestellt!<br />

Livia L.<br />

26<br />

Gold schmeckt nach nichts!<br />

In einem Werkstattraum des Landesmuseums vergoldete<br />

jedes von uns einen kleinen Holzstern mit Blattgold; aber<br />

nur eine Seite, die andere bemalten wir mit goldener Farbe.<br />

Das Blattgold ist sehr leicht und dünn und wir durften<br />

alle ein Stück davon essen. 600 Blättchen Gold, etwa 10 x<br />

10 cm gross, kosten 300 Franken. Nachher schrieben wir<br />

mit Gänsekielen und Erdfarben, so wie im Mittelalter. Die<br />

Gänsefedern steckt man in eine Pfanne voll Sand und erhitzt<br />

den Sand. So werden die Kiele elastisch und nur dann<br />

kann man damit schreiben.<br />

Iva R.<br />

Bücher im Mittelalter<br />

Wir schauten alte Bücher an. Die gibt es nur einmal, weil<br />

die Bilder und die Schrift viel mehr Arbeit brauchten, als<br />

ein modernes gedrucktes Buch. Jedes Buch ist von Hand<br />

geschrieben und bemalt. Das Papier ist nicht Papier, sondern<br />

Pergament, also Tierhaut, und geschrieben wurde mit<br />

Enten- und Gänsefedern. Auch die Farben waren speziell,<br />

z.B. die Farbe Rot, die aus roten Läusen (Cochenille)<br />

hergestellt wurde. 100 Gramm von dem Läusepulver kosten<br />

800 Franken. Die blaue Farbe war aus einer Wasserschnecke,<br />

die 60 Meter unter Meer lebt. Sie heisst Purpurschnecke.<br />

Wenn man sie trocknet, ist ihr Schleim zuerst<br />

gelb, später grün, dann blau und zuletzt ein wertvolles Rot,<br />

eben purpurrot. Vom Purpurschneckenpulver kosten 100<br />

Gramm 25‘000 Franken.<br />

In den Büchern wurden hauptsächlich Gebete und Lieder<br />

aufgeschrieben, mit vielen Bildern, die zu einem Gebet<br />

passten.<br />

Ramona G.


Zur Legende des Heiligen Georgs, auch der Drachenkämpfer genannt, entstanden diese Bilder.<br />

27


Berühmter Besuch in Rikon<br />

Am 17. Januar 2008 besuchte Jutta Bauer die 2. – 5. Klassen der Primarschule Hirsgarten in Rikon.<br />

Jutta Bauer ist 1955 in Hamburg geboren, wo sie auch heute noch lebt. Nach ihrem Studium illustrierte<br />

sie zunächst Schul- und Kinderbücher. In den 80er Jahren arbeitete sie als Cartoonistin für verschiedene<br />

Zeitschriften. Heute reicht ihr Repertoire von Kinderbuch- und Zeitschriftenillustrationen bis hin zu<br />

Trickfilmen.<br />

Die Begegnung mit ihr war für alle Beteiligten, vor allem<br />

aber natürlich für die Schülerinnen und Schüler, ein grossartiges<br />

Erlebnis. Gemeinsam durften sie mit Jutta Bauer<br />

einen Comic erstellen, wobei die Kinder die Aufgabe der<br />

Autoren übernahmen. Auf diese Weise entstanden fan-<br />

28<br />

tastische Geschichten, welche von der Illustratorin mit viel<br />

Witz gezeichnet wurden.<br />

Die Mädchen und Jungen erlebten bleibende Eindrücke,<br />

die auch Ihnen nicht vorenthalten werden sollen:


Kommentare der Drittklässlerinnen und -klässler<br />

nach dem Besuch:<br />

„Es war witzig, weil sie so lustig gezeichnet hat.“<br />

„Mir hat die Geschichte und eigentlich alles gefallen.“<br />

„Es war sehr lustig, weil Frau Bauer so gut zeichnen<br />

kann.“<br />

„Es war sehr cool mit der Jutta Bauer, weil die Geschichte<br />

sehr lustig war und sie sehr nett ist.“<br />

„Ich fand es sehr lustig mit Jutta Bauer, weil sie einen sehr<br />

lustigen Charakter hat.“<br />

„Ich fand die Geschichte am Besten, weil wir sie uns selber<br />

ausdenken durften. Jutta Bauer ist ein tolle Schriftstellerin.“<br />

„Ich fand den Film, den sie mitgebracht hat, sehr toll. Sie<br />

darf gerne wieder kommen.“<br />

„Ich fand es so cool, weil sie so gut zeichnen kann.“<br />

„Jutta Bauer hat viele coole Sachen mit uns gemacht. Sachen,<br />

die ich gerne mache.“<br />

„Mir hat gefallen, dass sie zu uns in die 3. Klasse gekommen<br />

ist und über ihren Beruf erzählt hat.“<br />

Text und Fotos: Simone Fischer<br />

29


„So erlebte ich den Sporttag!!“<br />

Am 28. September 2007 fand der traditionelle Leichtathletiksporttag der Sekundarschule Rikon statt.<br />

Eine Schülerin berichtet:<br />

Ich stand um 6:00 Uhr auf, weil um 7:00 Uhr die Englischstunde<br />

begann!<br />

In der 10 Uhr-Pause durften alle Knaben nach Hause, um<br />

sich für ihren Wettkampf, der um ca.12:00 Uhr begann, bereit<br />

zu machen. In der Zeit mussten wir Mädchen die Weitwurfanlage,<br />

die Hoch- und Weitsprunganlage sowie auch<br />

30<br />

den 80-Meter-Lauf aufstellen. Nach ungefähr ¾ Stunden<br />

durften dann auch wir Mädchen nach Hause. Zuhause<br />

packte ich meine Sportsachen in die Tasche und traf<br />

30 Minuten vor Wettkampfbeginn im Schulhaus ein. Begonnen<br />

haben wir mit dem 80-Meter-Lauf. Ich rannte gegen<br />

Kathrin und habe eine Zeit von 11,7 s geschafft. Beim<br />

Weitwurf kam ich auf 28,80 m, im Weitsprung sprang ich<br />

4 m weit, beim Hochsprung schaffte ich 1,30 m und beim<br />

2 km-Lauf kam ich auf eine Zeit von 9 min und 3 s.<br />

Am Schluss erreichte ich eine Punktzahl von 157 Punkten.<br />

In der 10-Uhr-Pause des nächsten Tages war die Rangverkündigung.<br />

Als Herr Lamprecht mich auf den 1. Rang gerufen hat, war<br />

ich innerlich mit mir sehr zufrieden, dass ich einen so tollen<br />

Erfolg feiern durfte!<br />

Text: Aurica Hofmann


Kurse der hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule <strong>Zell</strong><br />

Informationen<br />

Das Kursgeld wird am Anfang des Kurses eingezogen. Anmeldungen können ab sofort getätigt werden und sind verbindlich.<br />

Bei einer Abmeldung muss das Kursgeld entrichtet werden, falls der Platz nicht durch eine andere Person belegt werden<br />

kann. Ca. 1 Woche vor Kursbeginn erhalten Sie eine Kursbestätigung. Bei weniger als 8 Teilnehmer/innen wird ein Kurs abgesagt.<br />

Auch auswärtige Teilnehmer/innen sind herzlich willkommen und bezahlen ab sofort gleichviel Kursgeld wie Teilnehmer/innen<br />

aus der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zell</strong>. Kurse, die mit einem * bezeichnet sind, werden vom Kanton subventioniert, alle anderen<br />

sind ein Angebot der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zell</strong>.<br />

Schriftliche Anmeldung:<br />

Schulsekretariat <strong>Zell</strong><br />

Spiegelacker 5<br />

8486 Rikon<br />

oder per E-Mail an schule.zell@bluewin.ch<br />

Vorschau:<br />

Für das 1. Semester im Schuljahr 2008/2009 sind unter<br />

anderem wieder ein Nähkurs, ein Kochkurs für Euro-<br />

Asiatische Küche und ein Kursabend für Grosseltern mit<br />

dem Titel: „Wie schön, dass es Grosseltern gibt…, aber!“<br />

geplant.<br />

Die Kurse der Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule<br />

sind online unter www.zell.ch/gemeinde/onlineschalter/<br />

schule/hfs.pdf abrufbar. Die neuen Kurse werden laufend<br />

aktualisiert.<br />

Buffetparty* (Anmeldeschluss 23. Mai 2008)<br />

Sammeln Sie in diesem Kurs Ideen und Rezepte für ein<br />

kaltes oder warmes Buffet.<br />

Kursleitung: Jeannette Linhart, Hauswirtschaftslehrerin<br />

Datum: Sa. 7. Juni 2008<br />

Kursort: Schulhaus Berg Rikon, Schulküche<br />

Zeit: 9.00 bis 13.30 Uhr<br />

Kursgeld: Fr. 30.–<br />

Materialkosten: ca. Fr. 20.–<br />

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Wir sind<br />

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