Projekt «Wohnhaus Aargau» macht Fortschritte - zeka, Zentren ...
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Mehr als nur fein Backen<br />
Angepasster Arbeitsplatz<br />
von Barbara Steinemann *<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet bestmögliche Vorbereitung der<br />
Jugendlichen auf die berufliche Integration. Sie ist wichtiger Inhalt einer ganzheitlichen<br />
Schulung bei <strong>zeka</strong>. Die Ergotherapie jedes Kindes wird in hohem Ausmass auf eben<br />
dieses Ziel bezüglich Berufsfindung ausgerichtet.<br />
Es riecht wieder einmal köstlich nach<br />
«Grittibänze» auf der Therapieetage.<br />
Auf die Frage, wer daran<br />
schuld sei, wird leicht verärgert –<br />
weil man selbst nicht probieren darf<br />
– aufs Büro der Ergotherapie gezeigt.<br />
Hinter dem feinen Gebäck steckt<br />
aber eine ganze Menge mehr als nur<br />
ein bisschen Backen. Für den Teig<br />
müssen Zutaten gekauft, abgewogen,<br />
gemischt und geknetet werden.<br />
Dazu sind Leseverständnis,<br />
Mengenkenntnisse, Gedächtnisleistung,<br />
Umgang mit Geld, Mathematik,<br />
Handlungsplanung, Strategie,<br />
Arbeitsorganisation, Haltung, Ge-<br />
12 1/04<br />
schicklichkeit, angemessener Krafteinsatz<br />
und vieles mehr unabdingbar.<br />
Neben dem Backen wird in der Ergotherapie<br />
mit Spielen, Handwerkstätigkeiten,<br />
Bewegungsaufgaben und<br />
vielem mehr gearbeitet. Diese ergeben<br />
sich nach dem Behandlungskonzept,<br />
das für das jeweilige Kind<br />
am geeignetesten ist, z.B. die<br />
Behandlung nach Bobath bei einer<br />
spastischen cerebralen Bewegungsstörung,<br />
die Sensorische Integrationstherapie<br />
etc.<br />
Das angestrebte Ziel in der Ergotherapie<br />
ist die grösstmögliche Handlungskompetenz<br />
und Selbstständigkeit in<br />
Schule und Freizeit, sprich Integration.<br />
In der Schule erarbeitet die Ergotherapeutin<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Lehrkraft, der Klassenhilfe und den<br />
anderen Therapien eine optimale<br />
Ausgangsstellung für das Kind. Dies<br />
beinhaltet eine Sitzanpassung und<br />
die Abgabe von Hilfsmitteln<br />
wie Schreibadaptationen, rutschfeste<br />
Unterlagen etc. Auch die Anpassung<br />
eines Computerarbeitsplatzes<br />
liegt im Aufgabenbereich der Ergotherapie.<br />
Wichtig bei der Hilfsmittelanschaffung<br />
ist der Einbezug der<br />
Eltern bei der Auswahl und Anwendung<br />
dieser Geräte zu Hause.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt in der Behandlung<br />
ist die Selbstständigkeit in<br />
den alltäglichen Bereichen wie<br />
Essen, Aus-/Anziehen und Körperpflege.<br />
Dies wird z.T. beim begleiteten<br />
Mittagessen geübt.<br />
In der Freizeit stehen das gemeinsame<br />
Finden von Freizeittätigkeiten<br />
und Aktivitäten (z. B. Pfadi trotz<br />
allem) im Vordergrund. Dabei ist die<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern ein<br />
wichtiger Bestandteil der Integration<br />
des Kindes ausserhalb des Zentrums,<br />
im öffentlichen Leben. Den Ergotherapeutinnen<br />
liegt es am Herzen, die<br />
Kinder auch in sozialen Fertigkeiten<br />
zu fördern. Dies findet vor allem in<br />
Kleingruppen statt oder während<br />
spezieller Anlässe, wie beispielsweise<br />
der Weihnachtswochen (Bericht<br />
S. 23).<br />
Im Umgang mit alltagspraktischen<br />
Tätigkeiten steht das direkte An-