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Interview - Lasco Umformtechnik GmbH

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Editorial<br />

Von Friedrich Herdan,<br />

Geschäftsführer<br />

Wettbewerbsprofil<br />

geschärft<br />

Wenn man den Wirtschaftsauguren<br />

glauben<br />

darf, hellt sich der<br />

Konjunkturhimmel für<br />

das produzierende<br />

Gewerbe in Deutschland<br />

wieder auf. LASCO als<br />

Werkzeugmaschinenhersteller<br />

spürt den wiedererstarkten<br />

Optimismus in<br />

deutschen Schmiedeunternehmen<br />

bereits in<br />

den Auftragsbüchern. Die<br />

Anzeichen, dass das<br />

Wachstum in<br />

Deutschland nur eine<br />

relativ kurze Pause nahm,<br />

mehren sich. Das ist<br />

erfreulich.<br />

Ob die Konjunktur nach<br />

erfolgreicher Wende in<br />

einen robusten Aufgalopp<br />

mündet, hängt nicht<br />

zuletzt davon ab, wie die<br />

Zeit zwischenzeitlich<br />

genutzt wurde. Innovative<br />

Produkte, frische Impulse<br />

und wettbewerbsfähige<br />

Leistungen; das dürfte<br />

das magische Dreieck<br />

einer Strategie sein, die<br />

in Zeiten zunehmend<br />

gesättigter Märkte am<br />

ehesten Erfolg verspricht.<br />

Und das in so ziemlich<br />

allen Branchen.<br />

Eine ganze Reihe unserer<br />

Kunden hat engagiert am<br />

eigenen Wettbewerbsprofil<br />

gefeilt und es<br />

geschärft. Als Technologiepartner<br />

konnten wir<br />

das nicht nur unmittelbar<br />

miterleben, sondern haben<br />

in der Entwicklung<br />

innovativer Lösungen für<br />

die erhöhten Anforderungen<br />

an Maschinen<br />

und Anlagen daran teilgenommen.<br />

In dieser<br />

UpGrade stellen wir einige<br />

solcher Lösungen -<br />

wie die neue steuerungsüberlagerteProzessregelung<br />

pro Con oder<br />

verbesserte Antriebstechnologie<br />

- vor.<br />

2 UPGRADE by LASCO - Juni 2002<br />

Trends+Märkte<br />

Aluminiumschmieden<br />

Großes Potenzial im<br />

Automobilbau<br />

Coburg. Wegen seiner Leichtigkeit,<br />

Festigkeit und Zähigkeit<br />

ist Aluminium in der<br />

Luftfahrttechnik der ideale<br />

Werkstoff. Im Bemühen um<br />

Gewichts- und damit Verbrauchseinsparung<br />

setzt auch<br />

die Automobilindustrie zunehmend<br />

auf den Werkstoff<br />

"Al".<br />

Nachdem sich Leichtbau-Karosserieteile<br />

und -Gesamtkarosserien<br />

aus Aluminium<br />

in Serie bewährt<br />

haben, wird der Einsatz<br />

von Aluminium auch auf<br />

das Fahrwerk und den<br />

Antriebsbereich übertragen.<br />

Da an diese Komponenten<br />

hohe Sicherheitsanforderungen<br />

gestellt werden,<br />

erweist sich das Alu-<br />

Schmieden als am besten<br />

geeignetes Herstellungsverfahren.<br />

Das spezifische Gewicht<br />

von Aluminium liegt 66 %<br />

unter dem von Stahl. Um<br />

Komponenten aus Stahl<br />

durch leichtere Aluminiumbauteile<br />

substituieren<br />

zu können, genügt es allerdings<br />

nicht, bei gleicher<br />

Form einfach den leichteren<br />

Werkstoff zu verwenden.<br />

Stahlteile können<br />

wegen der höheren Festigkeit<br />

filigraner ausgelegt<br />

werden.<br />

Außerdem ist der<br />

Elastizitätsmodul von Aluminium<br />

nur ein Drittel so<br />

groß wie der von Stahl. Um<br />

in bezug auf Durchbiegung,<br />

Knick- und Beulsicherheit<br />

gleiche Ergebnisse<br />

zu erreichen, muss<br />

der geringere Elastizitätsmodul<br />

durch eine größere<br />

Dimensionierung der Bauteile<br />

kompensiert werden.<br />

Dadurch wird die theoretisch<br />

mögliche Gewichtsreduzierung<br />

um zwei Drittel<br />

nicht erreicht; in der Regel<br />

sind Alu-Komponenten je-<br />

Titelbild: Montage einer SPR<br />

1600 bei der Thyssen <strong>Umformtechnik</strong>Turbinenkomponenten<br />

<strong>GmbH</strong> in Remscheid.<br />

© Pressefoto Michael Sieber<br />

Wachsende Anwendungspalette. Die Zahl der Teile, in denen die<br />

Fahrzeugindustrie auf den Werkstoff Aluminium setzt, wächst dynamisch. Inzwischen<br />

wird Stahl auch bei sicherheitsrelevanten Komponenten durch Alu ersetzt. Schmiedende<br />

Bearbeitung setzt sich dabei in der Verfahrenstechnologie durch. Für spezialisierte<br />

Anbieter eröffnet sich daraus eine Chance mit Langzeit-Perspektive. Foto: Leiber oHG, Emmingen<br />

doch 40 bis 50 % leichter<br />

als ihre Vorläufer aus Stahl.<br />

Schmiedeteile aus Alu-<br />

Knetlegierungen besitzen<br />

aufgrund ihrer ungestörten<br />

Struktur, die weitgehend<br />

an die Hauptkraftlinien des<br />

Vormaterials (Strangpreßabschnitte)<br />

angepaßt werden,<br />

eine erheblich höhere<br />

Dauerfestigkeit als gießtechnisch<br />

oder spanend<br />

hergestellte Al-Bauteile.<br />

Sie erfüllen damit am<br />

besten die hohen Anforderungen<br />

der Automobilindustrie<br />

an Festigkeit,<br />

Zähigkeit und Lebensdauer<br />

der sicherheitsrelevanten<br />

Komponenten, Module und<br />

Systeme.<br />

Beim Schmieden von<br />

Aluminium-Werkstücken<br />

für die Fahrzeugindustrie<br />

sind aufgrund der großen<br />

erforderlichen Mengen<br />

besonders teil- oder vollautomatische<br />

Pressenanlagen<br />

erforderlich, die alle<br />

Fertigungsschritte - von der<br />

Anlieferung des stranggepressten<br />

Vormaterials bis<br />

zum fertigen Schmiedeteil<br />

– beinhalten.<br />

Bauteile mit hohen<br />

Stückgewichten, z. B. für<br />

die Luftfahrt-, Bus- und<br />

Schienenfahrzeugindustrie<br />

und ähnliche hochbelastete<br />

Konstruktionsteile, werden<br />

meist teilautomatisiert<br />

gefertigt. Das Bild zeigt<br />

eine für das Schmieden<br />

von Aluminium-Knetlegierungen<br />

konzipierte Spindelpresse.<br />

Auf dieser<br />

Presse werden mit Umformkräften<br />

bis 40 000 kN<br />

Schmiedeteile für den<br />

Automobil- und Motorradbau<br />

und andere hochbelastete<br />

Konstruktionsteile<br />

hergestellt.<br />

Für das Gesenkschmieden<br />

wird stranggepreßtes<br />

Vormaterial als Ausgangswerkstoff<br />

verwendet. Die<br />

Schmiedetemperatur<br />

beträgt bei Al-Werkstoffen<br />

etwa 450 °C. Da diese<br />

Temperatur nicht weit vom<br />

Temperaturbereich der<br />

flüssigen Phase des Materials<br />

entfernt ist und<br />

außerdem durch die<br />

Umformung Energie eingebracht<br />

und somit die<br />

Werkstofftemperatur erhöht<br />

wird, spielt die Umformgeschwindigkeit<br />

eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Bei zu schneller Umformung<br />

würde sich örtlich<br />

Material verflüssigen, so<br />

dass beim Abkühlen Gußgefüge<br />

entstünde. Um dies<br />

zu vermeiden, werden Alu-<br />

Werkstoffe meist auf<br />

Spindelpressen geschmiedet.<br />

Durch Vorheizen der<br />

Gesenke auf bis zu 350 °C<br />

wird der unerwünschte<br />

Wärmefluß vom Werkstück<br />

zum Werkzeug vermieden.<br />

Darauf kann wegen der kurzen<br />

Druckberührzeiten bei<br />

der Hammerschmiedung<br />

völlig verzichtet werden.<br />

Hämmer kommen vor<br />

allem bei kleinen und mittleren<br />

Serien zum Einsatz.<br />

Für Gesenkschmiedeteile<br />

gilt: je kleiner das Teil,<br />

desto größer muss die<br />

Losgröße sein.<br />

Spezialist. LASCO-<br />

Spindelpresse für das<br />

Schmieden von Aluminium-Knetlegierungen.<br />

Foto: Leiber oHG, Emmingen

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