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Recruiting Trends - Ein Rückblick auf 10 Jahre.

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ecruiting<br />

trends<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>.<br />

Prof. Dr. Tim Weitzel<br />

Dr. Andreas Eckhardt<br />

Christian Maier<br />

Sven Laumer<br />

Alexander von Stetten<br />

Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS)<br />

Otto-Friedrich Universität Bamberg<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Elke Guhl<br />

Monster Worldwide Deutschland GmbH<br />

Bamberg & Frankfurt am Main, Februar 2012


<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

Fachkräftemangel<br />

Zielgruppen<br />

Professionalisierung<br />

nternet<br />

Social Media<br />

Generation Z<br />

E-Mail<br />

Formular<br />

Employer Branding<br />

RWar for<br />

Netzwerk<br />

Effektivität und Effizienz<br />

Talents<br />

E-<strong>Recruiting</strong><br />

Mobile <strong>Recruiting</strong><br />

Reichweite<br />

Bewerbermanagementsysteme<br />

Online-Stellenanzeigen


<strong>Ein</strong>leitung<br />

„ Im Internet ist immer Dienstag“<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 3<br />

Das World Wide Web (WWW) und der wachsende Fachkräftemangel sind die beiden fundamentalen<br />

<strong>Trends</strong>, denen sich die deutschen Unternehmen seit den 1990er <strong>Jahre</strong>n ausgesetzt sehen. Auch für die<br />

Personalbeschaffung haben diese <strong>Trends</strong> neue Chancen und Herausforderungen gebracht.<br />

Vor etwa zwanzig <strong>Jahre</strong>n begann das Web, sich in nahezu alle privaten und geschäftlichen Lebensbereiche<br />

auszudehnen. Damit ergaben sich völlig neue Möglichkeiten – für Kommunikation, Outsourcing, virtuelle<br />

Welten, Marketingstrategien, Geschäftsmodelle, Kunst, Journalismus und Medienkonsum. Das gilt auch für<br />

die Personalbeschaffung. Unternehmen und Kandidaten stehen heute neue Wege zur Arbeitsplatz- und Bewerbersuche<br />

offen. Beide Seiten lernen zunehmend, diese Wege gut zu nutzen.<br />

Gleichzeitig verschoben sich <strong>auf</strong> Teilen des Arbeitsmarktes die Machtverhältnisse. Gute Kandidaten mit<br />

gefragten Qualifikationen konnten sich die Stellen aussuchen. Unternehmen sahen sich zunehmend im<br />

„War for Talent“ oder in einem „Battle for Brainpower“ um die besten Kandidaten. Dieser Fachkräftemangel<br />

hat Konsequenzen für die Unternehmen. Sie müssen ihre Personalbeschaffung effektiver gestalten und<br />

Vakanzen eher als Konkurrenten besetzen können. Bereits die Studie „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2005“ zeigte vor<br />

einigen <strong>Jahre</strong>n: Schon damals gingen 70 Prozent der Großunternehmen davon aus, dass sie 2009 nur noch<br />

mit großen Anstrengungen erfolgreich Fach- und Hochschulabsolventen rekrutieren können. Diese Entwicklung<br />

ist heute längst eingetreten. Das belegen die aktuellen <strong>Ein</strong>schätzungen deutscher Großunternehmen.<br />

Sie geben an, dass sie mehr als ein Drittel der offenen Stellen nur schwer besetzen können. Für jede achtzehnte<br />

finden sie gar keine qualifizierten Kandidaten. Besserung ist angesichts der Wirtschaftslage kaum in<br />

Sicht. Im Gegenteil: Über 87 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sie qualifiziertes Personal in Zukunft<br />

noch schwieriger finden werden.<br />

Hinzu kommen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Damit sind auch die Anforderungen an<br />

die Effizienz gestiegen: Die gleichen Ziele müssen nun mit weniger Ressourcen erreicht werden. Diese beiden<br />

Megatrends haben zu einer weiteren Professionalisierung in der Rekrutierung geführt. Dazu gehören<br />

das Geschäftsprozessmanagement oder die <strong>Ein</strong>führung eines leistungsfähigen Rekrutierung-Controllings.<br />

Gleichzeitig wird der Blick <strong>auf</strong> neue Wege der Personalansprache gelenkt: etwa die Integration von Web-2.0-<br />

Kanälen in den Kommunikationsmix. Diese Professionalisierung spiegelt auch die wachsende Bedeutung


4 – <strong>Ein</strong>leitung<br />

von Humankapital für die Unternehmen wider. Während es an Bekundungen wie „Mitarbeiter sind die wich-<br />

tigste Unternehmensressource“ nicht mangelt, hat es die Personalabteilung oft schwer, ihren Nutzenbeitrag<br />

im Unternehmen darzustellen. Denn HR-Prozesse sind in Unternehmen typische Sekundärprozesse. Strategisch<br />

werden sie häufig vergleichsweise wenig involviert, und das Top-Management unterstützt sie nur begrenzt.<br />

Als Folge fehlt ein systematisches Geschäftsprozessmanagement in weiten Teilen. Dabei sind die<br />

Potentiale bemerkenswert. Es lohnt sich, Fortschritte in der IuK-Technologie auch zur Gestaltung der HR-<br />

Prozesse zu nutzen. Denn sie können eine Quelle von Wettbewerbsvorteilen sein.<br />

Die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ im Profil<br />

Diese langfristigen <strong>Trends</strong> und Entwicklungen in der Gestaltung der Personalbeschaffung in den deutschen<br />

Großunternehmen verfolgt die Langzeitstudie „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ seit 2002. Sie wird vom Centre of Human<br />

Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main in Zusammenarbeit<br />

mit der Monster Worldwide Deutschland GmbH durchgeführt. Dafür werden jährlich die 1.000 größten<br />

Unternehmen aus Deutschland zur Gestaltung ihrer Personalbeschaffung, befragt. Zudem zeigen Fallstudien<br />

zu einzelnen Unternehmen, wie Personalbeschaffung effektiv und effizient gestaltet werden kann. Die bislang<br />

<strong>10</strong> Ausgaben der jährlichen Studienreihe umfassen insgesamt 1.757 ausgewertete Fragebögen und 47 Fallstudien<br />

aus deutschen Großunternehmen. Damit entsteht ein präzises Bild der Transformation der Personalbeschaffung<br />

in deutschen Großunternehmen. Die nachfolgenden Kapitel schlagen den Bogen über ein<br />

ganzes Jahrzehnt. Seit der ersten Studie im Jahr 2002 hat sich viel verändert. Geblieben sind jedoch die<br />

grundlegenden Herausforderungen – effektive und effiziente Personalbeschaffung, getrieben durch technischen<br />

Fortschritt, Wandel der Kommunikationsgewohnheiten und Kandidatenknappheit. Diese Herausforderungen<br />

spiegeln sich in verschiedenen Themengebieten wider, die den Übergang von <strong>Recruiting</strong> zu<br />

E-<strong>Recruiting</strong> markieren.


Wenn ein Unternehmen in den 1990ern eine Stelle zu besetzen hatte, veröffentlichte es in der Regel in<br />

Zusammenarbeit mit einer Agentur eine Print-Stellenanzeige und selektierte papierbasierte Bewerbungen.<br />

Printanzeigen wurden dabei in der Regel samstags veröffentlicht, und erste Bewerbungen trafen dienstags<br />

oder mittwochs bei den Unternehmen ein. Seit Mitte bis Ende der 90er <strong>Jahre</strong> wurden Unternehmens-Webseiten<br />

in die Stellenausschreibung mit einbezogen, und es entstanden im Internet Karriereportale <strong>auf</strong> den<br />

Unternehmens-Webseiten. Ende der 90er <strong>Jahre</strong> und vor allem in Zeiten der „New Economy“ entstanden<br />

Internet-Stellenbörsen, die für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen eine größere Reichweite boten als<br />

die Printmedien.<br />

Bereits diese Entwicklung hatte erhebliche Auswirkung <strong>auf</strong> die Gestaltung der internen Aufgaben in den Personalabteilungen<br />

deutscher Großunternehmen. Durch die Online-Veröffentlichung stieg die Geschwindigkeit<br />

des Prozesses. Auf Anzeigen, die an jedem beliebigen Tag der Woche veröffentlicht werden können, kann<br />

die erste Bewerbung bereits am selben Tag bei einem Unternehmen eingehen. Mit dem Internet wurde<br />

demnach jeder Tag der Woche zu einem Dienstag, da Stellenausschreibung und Bewerbungs eingang <strong>auf</strong><br />

ein und denselben Tag zusammenfallen konnten.<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 5<br />

Vom <strong>Recruiting</strong> zum E-<strong>Recruiting</strong><br />

Entsprechend der größeren Reichweite stieg auch die Anzahl der eingehenden Bewerbungen, so dass im<br />

nächsten Schritt integrierte IT-Systeme eingeführt wurden, um die Personalbeschaffung vom Auftreten der<br />

Vakanz bis zu deren Besetzung digital und damit schneller abwickeln zu können (Abb. 1). Hierzu wurden<br />

Schnittstellen zu Internet-Stellenbörsen und den eigenen Webseiten implementiert sowie Workflows im<br />

Unternehmen etabliert, die eine effektive und effiziente Arbeit im <strong>Recruiting</strong> ermöglichten. In diesem<br />

Zusammenhang wurde <strong>auf</strong> der Bewerberseite intensiv diskutiert, ob eine elektronische Bewerbung im<br />

Vergleich zu einer papierbasierten Bewerbung von Vorteil sei. Auch waren viele Personaler nicht von Anfang<br />

an von der elektronischen Bewerbung begeistert. Inzwischen hat sich sowohl bei Bewerbern als auch Unternehmen<br />

eindeutig die elektronische Bewerbung durchgesetzt. Bereits in der ersten Ausgabe der Studienreihe<br />

„<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ vor zehn <strong>Jahre</strong>n wurde diese Entwicklung beschrieben und die zunehmende Professionalisierung<br />

des Personalbeschaffungsprozesses vorhergesagt:<br />

„Die Personalbeschaffung über das Internet ermöglicht zahlreichen Unternehmen sowohl<br />

eine Senkung ihrer Kosten als auch eine Erhöhung der Effektivität ihrer Maßnahmen im<br />

Personalmarketing. <strong>Ein</strong> Großteil der in dieser Studie befragten Unternehmen glaubt daher,


6 – Vom <strong>Recruiting</strong> zum E-<strong>Recruiting</strong><br />

dass die Bedeutung des E-<strong>Recruiting</strong>s gegenüber der traditionellen Personalbeschaffung<br />

auch 2003 weiter steigen wird. Während das Potenzial des Internets für das Personalmarketing<br />

von vielen Unternehmen bereits erkannt wurde, nutzen bisher nur wenige<br />

Unternehmen die Möglichkeiten eines integrierten elektronischen Personalbeschaffungsprozesses.<br />

So führt beispielweise der noch relativ hohe Anteil von E-Mail- und Papierbewerbungen<br />

zu einem Medienbruch beim Bewerbermanagement. Die Studie zeigt, dass<br />

ein elektronisches Bewerbermanagement genauso wie eine IT-Unterstützung des Auswahlprozesses<br />

zu weiteren Kosteneinsparungen führen kann.“<br />

Abbildung 1 fasst diese Entwicklung vom <strong>Recruiting</strong> zum E-<strong>Recruiting</strong> zusammen. Aus der operativ-administrativen<br />

Tätigkeit des <strong>Recruiting</strong>, die nur eine geringe Anzahl aus der Menge der potentiellen und qualifizierten<br />

Bewerber erreichen konnte, wurde ein IT-basierter, komplexer Service, der zum einen größere Reichweiten<br />

ermöglichte, zum anderen aber auch mit einer größeren Menge an Bewerbungen sowie schnelleren<br />

Durchl<strong>auf</strong>zeiten der Prozesse zurecht kommen musste. Da Innovationen im Bereich der Informationstechnologie<br />

(IT) es ermöglichten, Personalbeschaffungsprozesse sowohl effektiver als auch effizienter zu gestalten,<br />

war diese Phase vor allem durch eine stetige Diffusion von Bewerbermanagementsystem geprägt. Heute<br />

ist die Personalbeschaffung eher eine Beratung für Führungskräfte im Unternehmen, um offene Stellen<br />

mit geeigneten Bewerbern besetzen zu können. Als Innovation bieten dabei aktuell Social-Media den Unternehmen<br />

zusätzliche Möglichkeiten, Kandidaten zielgruppenorientiert anzusprechen und bereits vor oder<br />

während der Phase der Jobsuche an das Unternehmen zu binden.<br />

Die Transformation vom <strong>Recruiting</strong> zum E-<strong>Recruiting</strong> in den letzten 20 <strong>Jahre</strong>n hat vor allem zu veränderten<br />

Anforderungen an den Recruiter geführt. Veränderungen waren für einen Recruiter in den letzten zehn bis<br />

15 <strong>Jahre</strong>n eine klare Konstante, und der Recruiter selbst musste seine Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln.<br />

<strong>Ein</strong> guter Recruiter musste und muss sehr gute kommunikative Fähigkeiten, sowohl mündlich<br />

als auch schriftlich als auch intern zur Fachabteilung und extern zum Bewerber, über sehr gute analytische<br />

Fähigkeiten in Bezug <strong>auf</strong> das Verstehen von Bewerberbiografien, ein tief gehendes Verständnis des eigenen<br />

Unternehmens sowie Vertriebsfähigkeiten verfügen. Darüber hinaus sind weitere Fähigkeiten hinzugekommen.<br />

Hierzu zählt vor allem eine hohe IT-Affinität. So sollten Recruiter zum einen den <strong>Ein</strong>satz von Unternehmens-Webseite,<br />

Internet-Stellenbörsen, Social Media und genereller Bewerbermanagementsoftware<br />

verstehen und beherrschen, aber zum anderen auch in der Lage sein, sich mit IT-Fachkräften über die<br />

Entwicklung und <strong>Ein</strong>satzmöglichkeit der IT-Unterstützung in der Personalbeschaffung austauschen zu<br />

können. Hinzu kommen sehr gute kommunikative Fähigkeiten in Social-Media-Anwendungen wie Facebook<br />

oder Twitter sowie eine generelle Fähigkeit, digital kommunizieren zu können. Zudem sind ein Verständnis<br />

von Onlinemarketing-Maßnahmen, von Suchmaschinenoptimierung und von der Nutzung von Google Analytics<br />

sowie die generelle Verwendung und Rechtfertigung von Budgets im Internet wichtige Fähigkeiten für den<br />

Recruiter im Jahr 2012. Ebenfalls wichtig ist ein gutes Vermarktungsgespür im Internet, eine große Zahlenaffinität<br />

im Rahmen eines Personalmarketing-Controllings und eine sehr große Anpassungsfähigkeit an sich<br />

schnell wandelnde Marktveränderungen.<br />

Dementsprechend wurde in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011“ u.a. auch in einer Fallstudie mit der Bertelsmann<br />

AG analysiert, dass sich die Anforderungen an einen Recruiter von einem Generalisten zu einem Spezialisten<br />

gewandelt haben:<br />

„Es ist falsch anzunehmen, dass ein Recruiter all diese Fähigkeiten in einer Person<br />

vereinigen muss. Man muss sicherstellen, dass die Abteilung all diese Fassetten in<br />

sich trägt. Der Recruiter 2.0 ist das Team, das all diese Fähigkeiten in einem Unternehmen<br />

vereint und im gemeinsamen <strong>Ein</strong>satz der Fähigkeiten das <strong>Recruiting</strong> betreiben<br />

kann. Es müssen verschiedene Fachkräfte mit unterschiedlichen Fähigkeiten zusammenarbeiten,<br />

um dieser Anforderung gerecht werden, da ein Recruiter alleine nicht


Rolle der<br />

Recruiter<br />

Rolle des<br />

<strong>Recruiting</strong><br />

Innovationen<br />

im <strong>Recruiting</strong><br />

Reichweite &<br />

Zielgruppen<br />

mehr alle Fähigkeiten perfekt beherrschen kann. So müssen diejenigen, die die IT-Sys-<br />

teme verstehen und entwickeln können, diejenigen, die Marketing im Sinne von Emp-<br />

loyer Branding betreiben können und eine Arbeitgebermarke am Arbeitsmarkt platzie-<br />

ren können, diejenigen, die das Kerngeschäft im Sinne von Personalauswahl, <strong>Ein</strong>satz<br />

von Stellenausschreibungen verstehen etc. in einem Team zusammenarbeiten und<br />

sich <strong>auf</strong>einander abstimmen, um die Personalbeschaffung zu gestalten.“<br />

[Gero Hesse, Senior Vice President Human Resources bei der Bertelsmann AG, <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011]<br />

<strong>Recruiting</strong><br />

Generalist<br />

Operativ -<br />

administrativ<br />

<strong>Recruiting</strong><br />

Spezialist<br />

1995 2000 2005 20<strong>10</strong><br />

Printmedien Karrierewebseiten<br />

IT-basierter,<br />

komplexer<br />

Service<br />

Internet-<br />

Stellenbörsen<br />

Bewerbermanagement<br />

Beratung<br />

Social<br />

Media<br />

Abbildung 1: Transformation des <strong>Recruiting</strong>s – Recruiter, <strong>Recruiting</strong> und Innovationen seit den 1990ern<br />

Die Transformation war dabei vor allem von sechs großen <strong>Trends</strong> gekennzeichnet, die im Folgenden detail-<br />

lierter spezifiziert und analysiert werden.<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 7


8 – <strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

Trend 1<br />

Reichweiten erweitern:<br />

Online Stellenanzeigen<br />

Das Internet ist längst das etablierte, dominierende Medium im Personalmarketing geworden. Fast alle Va-<br />

kanzen werden im Internet veröffentlicht, im Vergleich zu etwa jeder fünften freien Stelle in Printmedien und<br />

bei der Arbeitsagentur. Vor zehn <strong>Jahre</strong>n wurde vor allem diskutiert, ob Stellenanzeigen <strong>auf</strong> der eigenen Webseite<br />

in Form von einfachen Listen oder in Form einer Stellenbörse veröffentlicht werden sollten. 2003 gab<br />

mit 58,0 Prozent noch der größte Teil der Unternehmen an, offene Stellen ausschließlich in Form einer einfachen<br />

Liste zu veröffentlichen. Heute sind Unternehmens-Stellenbörsen <strong>auf</strong> den eigenen Webseiten sowie<br />

Stellenanzeigen in Internet-Stellenbörsen die beiden wichtigsten Kanäle, um offene Stellen in den gesuchten<br />

Zielgruppen zu bewerben.<br />

<strong>Ein</strong> Grund für diese Entwicklung liegt vor allem in den größeren Reichweiten, die durch Online-Stellenanzeigen<br />

erzielt werden können. So zeigt Abbildung 2, dass seit 2003 der Anteil der veröffentlichten Vakanzen <strong>auf</strong><br />

der eigenen Unternehmens-Webseite nahezu konstant bei 85 Prozent liegt. Der Anteil der Internet-Stellenbörsen<br />

stieg dabei um 15,6 Prozentpunkte <strong>auf</strong> mehr als zwei Drittel aller Stellenanzeigen, die im aktuellen<br />

Jahr über diesen Kanal veröffentlicht werden. Rückläufig seit 2003 ist der Anteil der Printmedien. Waren<br />

es vor <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n noch drei von zehn Stellenanzeigen, die in diesem Kanal publiziert wurden, sind es heute<br />

mit 16,2 Prozent nur noch etwa halb so viele. Fragten Unternehmen vor zehn <strong>Jahre</strong>n, ob Personalmarketingaktivitäten<br />

auch oder nur ins Internet sollten, ist die aktuelle Variante die Frage, ob und wie ein Unternehmen<br />

sich in Social Media präsentieren und engagieren soll. Der Blick <strong>auf</strong> andere technische und betriebliche<br />

Innovationen lässt vermuten, dass die nähere Zukunft zielgruppenspezifische Kanalmixe unter Berücksichtigung<br />

von Social Media finden wird, die u.a. Dringlichkeit und Kosten der Maßnahmen ausbalancieren.


<strong>10</strong>0%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

<strong>10</strong>%<br />

0%<br />

Unternehmens-Webseite Internet-Stellenbörse Printmedien Arbeitsagentur<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011<br />

Abbildung 2: Wo veröffentlichen Unternehmen ihre Vakanzen? (Anteil aller Vakanzen eines Unternehmens je Kanal)<br />

Die Dominanz des Internets zeigt sich dabei nicht nur in den Kanälen, in denen Stellenanzeigen ausge-<br />

schrieben werden. Auch in der Effektivität liegen die Internetkanäle inzwischen weit vor den Printmedien<br />

oder der Arbeitsagentur. So werden nicht nur die meisten Vakanzen im Web veröffentlicht, es kommen<br />

auch die meisten <strong>Ein</strong>stellungen aus den Internetkanälen. Wie Abbildung 3 zeigt werden aktuell 83,2 Prozent<br />

der Neueinstellungen über Online-Kanäle realisiert, was einem Zuwachs um 30,4 Prozentpunkte in den letzten<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n entspricht. Entsprechend zurückläufig ist der Anteil der Printmedien von 35,3 Prozent <strong>auf</strong> 9,7 Prozent.<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

<strong>10</strong>%<br />

0%<br />

klassische Internet-Kanäle (Summe aus<br />

Unternehmens-Webseite & Internet-<br />

Stellenbörse)<br />

Printmedien Arbeitsagentur<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011<br />

Abbildung 3: Woher kommen die tatsächlichen Neueinstellungen im Unternehmen?<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 9


<strong>10</strong> – Trend 1: Reichweiten erweitern: Online Stellenanzeigen<br />

Hinsichtlich der Effektivität der einzelnen Kanäle stuften vor zehn <strong>Jahre</strong>n die befragten Personalverantwort-<br />

lichen deutscher Großunternehmen Stellenanzeigen in Printmedien und den <strong>Ein</strong>satz von Personalberatern<br />

bei der Personalsuche als die beiden effektivsten Instrumente ein. Auf Platz drei folgt die Unternehmens-<br />

Webseite gefolgt von den Mitarbeiterempfehlungen. Internet-Stellenbörsen belegten 2003 den fünften<br />

Platz. 2012 hat sich diese Wahrnehmung gewandelt. So belegen aktuell die Unternehmens-Webseite und<br />

die Internet-Stellenbörsen die beiden ersten Plätze einer Effektivitätsrangfolge unterschiedlicher Rekrutierungskanäle.<br />

Auf Platz drei folgt das eigene persönliche Netzwerk. Zu den Top-5 zählen zudem aktuell<br />

Headhunter und Mitarbeiterempfehlungen. Printmedien belegen aktuell nur noch den achten Rang. Abbildung<br />

4 vergleicht in diesem Zusammenhang die drei Kanäle Unternehmens-Webseite, Internet-Stellenbörse<br />

und Printmedien für das Jahr 2003 und 2012. Dabei wird deutlich, dass vor allem die Internet-Stellenbörse<br />

in der Beurteilung der Effektivität und in der Nutzungshäufigkeit zugenommen hat und hinsichtlich Effektivität<br />

aktuell <strong>auf</strong> etwa dem gleichen Niveau wie die Unternehmens-Webseite liegt.<br />

Effektivtität<br />

<strong>10</strong>0%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Printmedien<br />

Internet-<br />

Stellenbörse<br />

0%<br />

0% 20% 40% 60% 80% <strong>10</strong>0%<br />

Häufigkeit<br />

Abbildung 4: Häufigkeit der Nutzung und Effektivität von 2003 bis 2012<br />

Unternehmenswebseite<br />

Im kurzfristigen Personalmarketing konnte die Studienreihe „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ in den letzten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>auf</strong>zeigen, dass E-<strong>Recruiting</strong> bei den deutschen Großunternehmen inzwischen Standard ist. Das liegt daran,<br />

dass durch Stellenanzeigen <strong>auf</strong> Unternehmens-Webseiten oder Internet-Stellenbörsen wesentlich größere<br />

Reichweiten als mit Printmedien erzielt werden und somit mehr geeignete und qualifizierte Kandidaten angesprochen<br />

werden können.


Trend 2<br />

Reichweiten erweitern:<br />

Employer Branding<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 11<br />

Unternehmen sind in der Regel über ihre Produktmarken bekannt. Employer Branding versucht, analog eine<br />

Arbeitgebermarke <strong>auf</strong>zubauen, die das Unternehmen als guten Arbeitgeber (employer of choice) zeigt und<br />

gute Kandidaten zur Bewerbung bringt, die sonst nicht <strong>auf</strong> die Idee kämen, sich dort zu bewerben. So neigen<br />

Absolventen mit IT-Interesse zu Bewerbungen in der IT-Branche, obwohl die meisten IT-Arbeitsplätze in<br />

den anderen Branchen sind: Kein größeres Unternehmen kommt ohne IT-Abteilung aus. Beispielsweise hat<br />

Apple insgesamt etwa 32.000 Mitarbeiter, die Deutsche Bank dagegen alleine im IT-Bereich 15.000 Mitarbeiter.<br />

Bedenkt man beispielsweise den starken Nachfrageüberhang nach Wirtschaftsinformatikern, wird<br />

klar, dass es für Firmen ohne direkte IT-Assoziationen schwierig ist, ausreichend IT-Kandidaten anzuziehen.<br />

Die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2005“ analysierten dieses Thema im Detail. So zeigte sich bereits 2005, dass<br />

83 Prozent der Unternehmen der Ansicht waren, dass die aktive Steuerung der eigenen Arbeitgebermarke<br />

im Rahmen eines gezielten Employer-Brandings in Zukunft an Bedeutung gewinnen werde. Weitere<br />

72 Prozent waren überzeugt, durch derartige Maßnahmen Effizienzsteigerungen im <strong>Recruiting</strong> zu erzielen.<br />

Zwar unternahm die Hälfte der befragten Unternehmen bereits in 2005 Maßnahmen zum Aufbau einer<br />

eigenen Arbeitgebermarke, allerdings wurden die möglichen Instrumente zur Messung und Abgrenzung<br />

des eigenen Markenbildes nur unzureichend genutzt.


12 – <strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

Trend 3<br />

Elektronische Bewerbungen ersetzten<br />

papier-basierte Bewerbungsmappen<br />

Die größeren Reichweiten durch Online-Stellenanzeigen und Employer Branding führten zwangsläufig auch<br />

zu einer steigenden Anzahl an relevanten aber auch irrelevanten Bewerbungen. In diesem Zusammenhang<br />

hat in den letzten <strong>Jahre</strong>n eine steigende Zahl von Unternehmen begonnen, explizit um elektronische Bewerbungen<br />

zu bitten. Die Vorteile der elektronischen Bewerbung liegen <strong>auf</strong> der Hand, wobei (teil-)automatisierte<br />

Weiterverarbeitung natürlich vor allem bei großen Unternehmen mit starker Arbeitgebermarke und hohem<br />

Bewerbungs<strong>auf</strong>kommen relevant ist, so dass diese auch teils sehr frühe Nutzer von Bewerbermanagementsystemen<br />

sind. Siemens generierte bereits im ersten Halbjahr 2005 weltweit 115.000 Bewerbungen, wovon<br />

rund 80 Prozent digital im Unternehmen eingingen. Noch eindrucksvoller ist mit Blick <strong>auf</strong> das Jahr, dass<br />

schon rund 50 Prozent der digitalen Bewerbungen über das Formular der Unternehmens-Webseite kamen<br />

und 40 Prozent über die Formulare der Stellenbörsen, so dass lediglich jede zehnte elektronische Bewerbung<br />

eine unstrukturierte digitale Bewerbung per E-Mail war.<br />

Auch andere Großunternehmen setzen <strong>auf</strong> elektronische Bewerbungen. Abbildung 5 vergleicht die Präferenz<br />

der Unternehmen und den Anteil der eingehenden Bewerbungen in den <strong>Jahre</strong>n 2003 und 2012. Wünschten<br />

vor zehn <strong>Jahre</strong>n noch über 60 Prozent der Unternehmen eine papier-basierte Bewerbung sind es 2012<br />

weniger als <strong>10</strong> Prozent. Entsprechend gingen 2003 auch rund 60 Prozent der Bewerbungen papierbasiert<br />

bei den Unternehmen ein. Heute sind dies weniger als ein Viertel aller Bewerbungen. Parallel nahm der Wunsch<br />

der Unternehmen nach elektronischen Bewerbungen zu, und es gingen entsprechend mehr elektronische<br />

Bewerbungen bei den Unternehmen ein.


Anteil an eingehenden Bewerbungen<br />

<strong>10</strong>0%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

Papier- basierte<br />

Bewerbungsmappe<br />

E- Mail<br />

Bewerbung<br />

Formularbewerbung<br />

0% 20% 40% 60% 80% <strong>10</strong>0%<br />

Präferenz der Unternehmen<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 13<br />

Abbildung 5: Präferenz der Unternehmen und Anteil eingehende Bewerbungen – 2004 und 2012 im Vergleich<br />

Im Vergleich mit einer der ersten Studien („<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2004“) wird ein interessantes Phänomen<br />

sichtbar. Damals bestand bei Unternehmen eine Unsicherheit im Umgang mit dem noch neuen Medium<br />

Internet. So wurde überlegt, ob ein Unternehmen Bewerber verliert, wenn es Kandidaten bittet, sich elektronisch<br />

zu bewerben. Aus der Sicht des <strong>Jahre</strong>s 2004 stellten die technische Versiertheit der Bewerber mit dem<br />

Medium Internet oder die Minutenkosten der Modemeinwahl in das Internet zu hohe Hürden dar, um eine<br />

elektronische Bewerbung verpflichtend zu machen. Entsprechend hoch war sowohl der Anteil derjenigen<br />

Unternehmen, die eine papier-basierte Bewerbungsmappe bevorzugen würden als auch der Anteil an eingehenden<br />

papier-basierten Bewerbungen. In den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n hat sich dieses Verhältnis gewandelt.<br />

Aktuell dominieren elektronische Bewerbungsverfahren den Bewerbungseingang und haben papier-basierte<br />

Bewerbungsmappen nahezu komplett verdrängt. Allerdings findet sich derzeit eine ähnliche Diskussion zu<br />

strukturierten Bewerbungen („verliere ich Kandidaten, wenn ich nur Bewerbungen über ein nervendes Webformular<br />

zulasse“) und auch Social Media („verliere ich Kandidaten, wenn ich nicht die von den Kandidaten<br />

gewünschten Plattformen bediene?“).<br />

Auch bei Bewerbern liegt die E-Bewerbung vorne, allerdings gibt es Unterschiede innerhalb der elektronischen<br />

Bewerbungen. Unternehmen hätten mehrheitlich gerne strukturierte und gut weiterverwendbare<br />

Daten mit Hilfe der oben genannten Formularbewerbung, während zwei Drittel der Bewerber lieber E-Mail-<br />

Bewerbungen nutzen. Tatsächlich gehen in den großen Unternehmen heute etwa zwei Drittel der Bewerbungen<br />

elektronisch ein (37,2 Prozent E-Mail, 41,3 Prozent Formularbewerbung, 20,7 Prozent Papier).


14 – Trend 3: Elektronische Bewerbungen ersetzten papier-basierte Bewerbungsmappen<br />

Abbildung 6 veranschaulicht für die letzten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> den Anteil der eingehenden elektronischen und papierbasierten<br />

Bewerbungen. Waren vor <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong>n noch sieben von zehn Bewerbungen papier-basiert und drei<br />

von zehn elektronisch hat sich dieses Verhältnis heute gedreht. Heute gehen drei Viertel elektronisch und<br />

ein Viertel papier-basiert bei den Unternehmen ein.<br />

75,2%<br />

69,8%<br />

61,5%<br />

61,3%<br />

66,6% 65,6%<br />

70,1%<br />

54,8%<br />

51,1% 51,3%<br />

47,0% 47,4%<br />

43,4%<br />

30,2%<br />

38,0%<br />

36,5%<br />

32,2% 33,6%<br />

26,8%<br />

23,9%<br />

19,4%<br />

14,7%<br />

20,7%<br />

12,2% <strong>10</strong>,8%<br />

78,4%<br />

83,2%<br />

83,5%<br />

88,0%<br />

75,2%<br />

78,6%<br />

69,8%<br />

61,5%<br />

61,3%<br />

66,6% 65,6%<br />

70,1%<br />

54,8%<br />

51,1% 51,3%<br />

47,0% 47,4%<br />

43,4%<br />

30,2%<br />

38,0%<br />

36,5%<br />

32,2% 33,6%<br />

26,8%<br />

23,9%<br />

19,4%<br />

14,7%<br />

20,7%<br />

12,2% <strong>10</strong>,8%<br />

78,4%<br />

<strong>10</strong>0%<br />

90%<br />

83,2%<br />

83,5%<br />

88,0%<br />

80%<br />

78,6%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

<strong>10</strong>%<br />

0%<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20<strong>10</strong> 2011 2012* 2013* 2014* 2015* 2016*<br />

papier-basierte Bewerbungsmappe elektronische Bewerbung<br />

*Schätzwerte<br />

Abbildung 6: Anteil eingehender Bewerbungen (Papier versus elektronisch) im Zeitverl<strong>auf</strong><br />

Die Zeitreihenanalyse seit 2002 ermöglicht auch einen Vergleich der Zukunftsschätzung der befragten HR-<br />

Experten mit den fünf <strong>Jahre</strong> später tatsächlich gemessenen Werten. Die Treffgenauigkeit der Schätzungen ist<br />

verblüffend. So gaben 2004 die befragten Unternehmensvertreter an, dass sie schätzen würden, dass 2009<br />

31,5 Prozent der Bewerbung papier-basiert und entsprechend 66,6 Prozent elektronisch sein würden. Tatsächlich<br />

konnte in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009“ festgestellt werden, dass 33,6 Prozent papier-basiert und<br />

65,6 Prozent elektronische Bewerbungen sind. Abbildung 7 zeigt darüber hinaus den Vergleich der Schätzwerte<br />

mit den tatsächlich festgestellten Zahlen für das Jahr 20<strong>10</strong> und 2011. Auch hier ist die Prognosefähigkeit der<br />

Unternehmensvertreter beeindruckend, und das jeweilige Verhältnis nahezu exakt vorausgesagt.<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

31,5%<br />

66,6% 65,6%<br />

33,6%<br />

28,3%<br />

69,9% 70,1%<br />

26,8%<br />

72,4%<br />

24,5% 23,9%<br />

75,2%<br />

Schätzwert Tatsächlicher Wert Schätzwert Tatsächlicher Wert Schätzwert Tatsächlicher Wert<br />

2009 20<strong>10</strong> 2011<br />

papier-basierte Bewerbungsmappe elektronische Bewerbung<br />

Abbildung 7: Vergleich Schätzwerte und tatsächliche Werte im Bewerbungseingang


Trend 4<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 15<br />

Interne Professionalisierung durch<br />

Bewerbermanagementsysteme<br />

Die im Zuge der Online-Rekrutierung stark wachsende Zahl an Bewerbungen sowie ein stets aggressiver<br />

werdender Wettbewerb um gute Kandidaten bewegten viele Unternehmen, neben einer Ausweitung der<br />

traditionell nach außen gerichteten Rekrutierungsaktivitäten auch intern die eigenen Geschäftsprozesse<br />

zu optimieren. So können Bewerbermanagementsysteme die Servicequalität gegenüber Kandidaten<br />

(z. B. durch schnellere Antwortzeiten) verbessern und gleichzeitig intern eine bessere Planung und Vernetzung<br />

mit den Fachabteilungen und kürzere Prozessl<strong>auf</strong>zeiten sowie geringere Prozesskosten ermöglichen.<br />

Ebenso wurden und werden vermehrt Chancen genutzt, aus Primärprozessen bekannte Optimierungsschritte<br />

auch im klassischen Sekundärprozess „HR“ zu gehen und ein umfassenderes <strong>Recruiting</strong>-Controlling oder<br />

Prozess-Standardisierungen durchzuführen. <strong>Ein</strong> derartig aktives Geschäftsprozessmanagement und auch<br />

eine IT-Unterstützung der <strong>Recruiting</strong>-Prozesse haben in den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n drastisch zugenommen.<br />

So stellten die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2003“ fest:<br />

• 41 % der Umfrageteilnehmer verwenden keine dedizierte <strong>Recruiting</strong>software<br />

• Unterstützung der Personalbeschaffungsprozesse durch Verwaltungs- und Workflowfunktionalitäten<br />

bei etwa 7 % der befragten Unternehmen<br />

• 41 % erfassen bei Papierbewerbungen ausschließlich die Kontaktinformationen elektronisch.<br />

Die Abbildung 8 zeigt, wie sich die Nutzung verschiedener Funktionalitäten von Bewerbermanagementsystemen<br />

erweitert hat. Analog zeigte sich in den „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2008“, dass die Recruiter sich für<br />

alle Aufgaben vom Employer Branding über das Bewerbermanagement bis zur Selektion deutlich mehr<br />

IT-Unterstützung wünschten.


16 – Trend 4: Interne Professionalisierung durch Bewerbermanagementsysteme<br />

Definition des Personalbedarfs<br />

Erstellung der Stellenanzeige<br />

Schalten der Stellenanzeige<br />

Erfassung/Archivierung der Bewerbungen<br />

Kommunikation mit dem Bewerber<br />

Kommunikation mit den Fachabteilungen<br />

Suche nach geeigneten Kandidaten/Vorauswahl<br />

Kandidatenauswahl/Selektion<br />

Gehaltsabrechnung<br />

Verwaltung und Pflege von Bewerberdaten<br />

Kommunikation mit den Bewerbern<br />

Veröffentlichung von Stellenanzeigen<br />

in Internet-Stellenbörsen<br />

Veröffentlichung von Stellenanzeigen<br />

<strong>auf</strong> der Unternehmenswebseite<br />

Management des Bewerbungseingangs<br />

Kommunikation mit den Fachabteilungen<br />

Speicherung von Job- und Anforderungsprofilen<br />

IT-basierte Selektion<br />

Suche in internen Lebensl<strong>auf</strong>datenbanken<br />

Vertragsgestaltung und -abschluss<br />

Bereitstellung von Prozesskennzahlen<br />

2004<br />

0% 20% 40% 60% 80%<br />

20<strong>10</strong><br />

17%<br />

15%<br />

16,7%<br />

13,0%<br />

27%<br />

23,1%<br />

30,6%<br />

40%<br />

38,3%<br />

44%<br />

45%<br />

44,4%<br />

49,5%<br />

63%<br />

66%<br />

64,5%<br />

61,7%<br />

71,0%<br />

70,4%<br />

89%<br />

<strong>10</strong>0%<br />

0% 20% 40% 60% 80% <strong>10</strong>0%<br />

Abbildung 8: Funktionen von Bewerbermanagementsystemen – 2004 und 20<strong>10</strong> im Vergleich<br />

Die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2008“ haben gezeigt, dass weniger als die Hälfte der antwortenden Großunter-<br />

nehmen mit der Gestaltung ihrer Personalbeschaffungsprozesse zufrieden ist. Dabei schneiden stärker<br />

IT-unterstützte Prozesse durchgehend besser ab. Vor allem Prozess-Standardisierung ist ein wichtiges Instrument<br />

des modernen Geschäftsprozessmanagements. Entsprechend ist die Prozess-Standardisierung<br />

eine relativ junge Facette der Professionalisierung der internen Prozesse. <strong>Ein</strong> medienbruchloser standardisierter<br />

Personalbeschaffungsprozess bietet erhebliche Vorteile. Von den Großunternehmen arbeiten laut<br />

„<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2008“ bereits 78,8 Prozent zumindest teils mit Prozessstandards im Rekrutierungsprozess.<br />

89 Prozent erwarten, dass sich durch Prozess-Standardisierung der Personalbeschaffungsprozess<br />

effektiver gestalten lässt. 70,5 Prozent gehen von sinkenden Kosten aus, und 69,5 Prozent erwarten eine<br />

kürzere Time-to-Hire. <strong>Ein</strong> weiterer positiver Effekt von Prozessstandards ist, dass der gesamte Personalbeschaffungsprozess<br />

transparenter wird. Unsere empirischen Analysen zeigen, dass Standardisierung<br />

der HR-Prozesse einen starken und signifikanten <strong>Ein</strong>fluss <strong>auf</strong> die Prozessleistung (Time-to-Hire, Kosten,<br />

Qualität) hat. Die Benteler AG konnte etwa ihre „Time-to-Hire“ von 92 <strong>auf</strong> 69 Tage und die Gesamtkosten<br />

des Rekrutierungsprozess um 30 Prozent reduzieren sowie die Qualität der Bewerberdaten verbessern und<br />

die Anzahl eingehender Formularbewerbungen erhöhen.


<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 17<br />

All diese Ansätze zur Professionalisierung der HR-Prozesse ermöglichen eine aktivere Steuerung des Wert-<br />

beitrages des Personalmarketings und damit auch eine bessere Sichtbarkeit der Arbeit der Personalbe-<br />

schaffung im Unternehmen. IT-Leiter arbeiten seit über 20 <strong>Jahre</strong>n daran, nicht mehr als unvermeidbare<br />

Kostenverursacher, sondern als wichtige Innovations- und Nutzenstifter gesehen zu werden und ihren Beitrag<br />

zu Unternehmenszielen sichtbar zu machen. Während es für den IT-Wertbeitrag eine reife Literatur und<br />

Modelle gibt, stehen viele HR-Abteilungen hier erst am Anfang. <strong>Ein</strong> wichtiger Schritt ist der Aufbau eines<br />

Rekrutierungs-Controllings, das qua Transparenz Steuerbarkeit ermöglicht. Derzeit kennen 61,3 Prozent der<br />

Personalabteilungen die Kosten einer Anzeige, aber nur noch 41,9 Prozent die Time-to-Hire oder 33,6 Prozent<br />

die Costs-per-Hire; 22,6 Prozent erheben die Effektivität von Employer-Branding-Kampagnen, 35,2 Prozent<br />

die Qualität der Bewerber, 20 Prozent die Kosten je bearbeiteter Bewerbung und nur 15 Prozent die<br />

Kosten eines Prozess-Schrittes. Beispielsweise überwacht die Philips GmbH gezielt die Personalmarketingkanäle,<br />

um zu lernen, welche Kanäle sinnvoll sind und welche nicht. So ermöglichte eine Auswertung von<br />

Bewerberdaten zu der Frage, von welchen Hochschulen die interessantesten Bewerber kommen, die systematische<br />

Definition von Zielhochschulen.


18 – <strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

Trend 5<br />

Netzwerkrekrutierung<br />

<strong>Ein</strong>er der interessantesten und grundlegendsten <strong>Trends</strong> der letzten <strong>Jahre</strong>, der gleichzeitig auch eine Art Brü-<br />

cke zwischen Bewerbermanagementsystemen (Trend 4) und Zielgruppenorientierung und Social Media<br />

(Trend 6) darstellt, ist die Nutzung von „Netzwerken“ zur Mitarbeitergewinnung. Die Grundidee der Netzwerkmetapher<br />

liegt darin, über soziale Interaktionsstrukturen direkter und „besser“ Kandidaten attrahieren<br />

und ansprechen zu können. Netzwerke können dabei durch elektronische Plattformen unterstützt werden<br />

(z. B. LinkedIn), sind aber zuvorderst Gruppen, deren Mitglieder Gemeinsamkeiten haben. So sind ehemalige<br />

Mitarbeiter eines Unternehmens dessen Alumni-Netzwerk, das sich gut eignet für Boomerang-Hires,<br />

also Wiedereinstellungen bewährter ehemaliger Mitarbeiter. Andere Netzwerke können aus Hochschulkooperationen<br />

resultieren. Auch nicht eingestellte aber trotzdem attraktive Bewerber können in einem Talent-Pool<br />

gesammelt und an das Unternehmen gebunden werden, bis eine weitere Stelle frei wird.<br />

Hierzu ist es nötig, Bewerberdaten über den eigentlichen Bewerbungsprozess hinaus zu speichern. In den<br />

„<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2006“ geschah dies bereits bei 56,1 Prozent der Unternehmen, wobei in der Regel nur<br />

die Personal- und nicht die Fachabteilungen Zugriff haben.<br />

In einem nächsten Schritt wurden diese Datenbanken um bestehende Mitarbeiter erweitert. Die Speicherung<br />

von Mitarbeiterprofilen in einer Datenbank soll ein Katalysator für interne Stellenbesetzungen sein, die<br />

im Vergleich zur externen Füllung einer Vakanz deutlich kostengünstiger sind und helfen könnten, die Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiter mit den Karrieremöglichkeiten im Unternehmen zu steigern. Das kann dazu führen,<br />

dass Mitarbeitern vermehrt interessante Tätigkeiten im Unternehmen angeboten werden und diese dadurch<br />

größere Karrierechance sowohl <strong>auf</strong> dem internen als <strong>auf</strong> dem externen Arbeitsmarkt sehen. Aktuell geht die<br />

Mehrheit der Arbeitnehmer davon aus, dass der externe Arbeitsmarkt die größeren Chancen bietet, sich persönlich<br />

weiterzuentwickeln. Die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009“ zeigten, dass 40,4 Prozent der deutschen Großunternehmen<br />

die Profile ihrer Mitarbeiter in einer Datenbank speichern.


<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 19<br />

Aktuell sind Boomerang Hires ein vieldiskutiertes Thema. Es wurde beschrieben, dass Unternehmen zu-<br />

nehmend Bewerbermanagementsysteme nutzen, um die Bewerbungsbearbeitung zu verbessern, den Be-<br />

werbern jederzeit Transparenz über den Status der Bewerbung zu bieten und die Kommunikation zu be-<br />

schleunigen. Darüber hinaus haben einige Unternehmen begonnen, Talent-Pools <strong>auf</strong>zubauen, in denen<br />

beispielsweise interessante Bewerber, die zu einem bestimmten Zeitpunkt oder an einem bestimmten Ort<br />

nicht eingestellt werden konnten, in Kontakt mit dem Unternehmen bleiben. Diese Pools können auch aktuelle<br />

und ehemalige Mitglieder enthalten. Boomerang Hires sind ein moderner Versuch, offene Stellen, für<br />

die es sehr schwierig ist, geeignete Kandidaten zu finden, mit ehemaligen Mitarbeitern zu besetzen, die<br />

dem Unternehmen und denen das Unternehmen bekannt sind. Häufig verlassen Personen aus persönlichen<br />

(Familie, Ort) oder beruflichen (Lernen, Aufstieg etc.) Gründen ein Unternehmen in Freundschaft, und sie<br />

sind später ideale Kandidaten, da sie das Unternehmen kennen und sich schon bewährt haben. Die Beziehungspflege<br />

zu Alumni ist zunehmend Teil des „Talent Managements“, bei dem ein Kandidatenpool <strong>auf</strong>gebaut<br />

wird, der dem Unternehmen helfen soll, näher an möglichen Mitarbeitern zu sein als Konkurrenten.<br />

<strong>Ein</strong> sehr großes Unternehmen beispielsweise hatte die üblichen Probleme, Top-Stellen zu besetzen und<br />

baute ein Boomerang-Programm <strong>auf</strong>. Dazu schickte das Unternehmen potentiellen Boomerangs jährlich<br />

einen Gruß, und zwar nicht am Geburtstag der Person, sondern am <strong>Jahre</strong>stag des ehemaligen Arbeitsbeginns<br />

in diesem Unternehmen, um an den Beginn einer guten Zusammenarbeit zu erinnern. Der Erfolg<br />

war deutlich, Führungspositionen konnten schneller, besser und billiger besetzt werden, was sich im Rekrutierungscontrolling<br />

u.a. in einem deutlich gesteigerten Anteil an Re-Hires vor allem für hochrangige Posten<br />

zeigte. Und auch die Mitarbeiter sind gerne Teil eines Alumni-Netzwerkes. So möchte mit 44 Prozent knapp<br />

die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer nach ihrem Ausschneiden bei einem Unternehmen in ein Netzwerk<br />

von ehemaligen Mitarbeitern <strong>auf</strong>genommen werden.<br />

Der Wunsch ist hier insbesondere bei denjenigen geben, die im Consulting oder im Bankwesen arbeiten.<br />

Hinsichtlich der Ausgestaltung dieser Beziehung geben die Befragten der Bewerbungspraxis 20<strong>10</strong> an, dass<br />

mehr als die Hälfte nach wie vor eine mittelstarke bis enge Beziehung wünscht und auch knapp die Hälfte<br />

mit mittlerer oder häufiger Intensität mit dem ehemaligen Arbeitgeber kommunizieren möchte.


20 – <strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

Trend 6<br />

Zielgruppenorientierung durch<br />

Social Media<br />

Der Begriff „Social Media“ hat in der jüngeren Vergangenheit für die Personalbeschaffung deutscher Groß-<br />

unternehmen stetig an Bedeutung gewonnen und hat die Verwendung des Begriffs „Web 2.0“ abgelöst.<br />

Social Media beschreibt Technologien, die neue Möglichkeiten zur Vernetzung, zur kooperativen Produktion<br />

von Inhalten, zur Suche nach Informationen und Wissen oder auch zur Selbstdarstellung bieten. Blogs,<br />

Wikis, soziale Netzwerkplattformen, Bewertungsplattformen sowie das gemeinsame Erstellen, Verbreiten<br />

und Kommentieren von Inhalten wie zum Beispiel Videos, Fotos, Produktbewertungen etc. haben mittlerweile<br />

eine weite Verbreitung und Akzeptanz bei vielen Internetnut zern gefunden. Allgemein versteht man<br />

unter Social Media soziale Netzwerke und Netzgemeinschaften im Internet, die es ihren Mitgliedern ermög-<br />

lichen, mediale Inhalte selbst zu erstellen und untereinander auszu tauschen. Dabei hat man als Nutzer<br />

auch die Möglichkeit, <strong>auf</strong> Inhalte Bezug zu nehmen, indem man seine Meinung, <strong>Ein</strong>drücke und Erfahrungen<br />

in Form von Bewertungen, Kommentaren und Empfehlungen öffentlich macht. Durch diese Anwendungen<br />

wird die Vernetzung von Personen und Informationen weiter gefördert werden. Die Informationsflut wird<br />

durch diese Entwicklung einerseits stark wachsen, kann andererseits aber durch Personalisierung <strong>auf</strong>grund<br />

von Nutzerinformationen möglicherweise auch besser beherrscht werden. Dabei können sich völlig neue<br />

kulturelle Praktiken herausbilden, und es könnte sich zum Beispiel die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren,<br />

ändern. Es ergeben sich aber auch Möglichkeiten, neue Erkenntnisse aus der Analyse von verfügbaren<br />

Informationen zu gewinnen. Der Begriff „Social Media“ beschreibt somit nie eine einzelne Technologie.<br />

Vielmehr ergeben zahlreiche verschiedene Anwendungen zusammen das Phänomen „Social Media“.<br />

Diese Anwendungen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie es ihren Mitgliedern ermöglichen,<br />

Inhalte zu erstellen, auszutauschen und zu kommentieren.<br />

In diesem Zusammenhang schlussfolgerte bereits die Schwesterstudie der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ Reihe,<br />

die „Bewerbungspraxis 2006“, dass Stellensuchende und Karriereinteressierte sich die Möglichkeit zur<br />

Online-Vernetzung wünschen würden:<br />

Unter denjenigen Funktionalitäten, die derzeit noch eher selten <strong>auf</strong> den Seiten<br />

einer Stellenbörse zu finden sind, wünschen sich 46,6 Prozent die Möglichkeit,<br />

Online-Kontaktnetzwerke zu knüpfen. [Bewerbungspraxis 2006]


Auch die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009“ und „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 20<strong>10</strong>“ griffen diesen Trend <strong>auf</strong> und stellten<br />

fest, dass Social-Media-Anwendungen, die die gewünschte Vernetzung der Stellensuchenden ermöglichen,<br />

durch die Unternehmen in diesen <strong>Jahre</strong>n noch sehr zurückhaltend genutzt wurden. Jedoch wurde in diesen<br />

Studien bereits der mögliche Wertbeitrag von Social Media für die Rekrutierung betont:<br />

Durch Web 2.0 ergeben sich interessante Möglichkeiten zur innovativen Personalbeschaffung,<br />

die von den Umfrageteilnehmern zum Teil bereits genutzt werden. Die veränderte<br />

Nutzung des Internets im Rahmen von Web 2.0 eröffnet auch im Bereich<br />

der Personalrekrutierung neue Wege, Chancen und Potenziale. (<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009)<br />

Web 2.0 und Suchmaschinen bei der Kandidatensuche mit noch geringer Bedeutung:<br />

Die 1.000 größten deutschen Unternehmen nutzen bei der Suche nach Informationen<br />

über Kandidaten noch vergleichsweise selten die Möglichkeiten des Web 2.0.<br />

(<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 20<strong>10</strong>)<br />

Auch in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011“ wurde geschlussfolgert, dass Social-Media-Anwendungen durchaus<br />

eine Option für Unternehmen darstellen, diese jedoch entsprechende Innovationen eher verhalten Nutzen.<br />

<strong>Ein</strong>ige Top-1.000 Unternehmen nutzen bereits regelmäßig So cial-Media-Anwendungen<br />

im Rahmen ihrer Personalbeschaffung. Der Großteil der Unternehmen ist jedoch noch<br />

eher verhalten, was den <strong>Ein</strong>satz derartiger Anwendungen betrifft. (<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011)<br />

Generell haben die „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong>“ Studien die Gestaltungsmöglichkeit von Social Media im Rahmen<br />

der Rekrutierung beschrieben und differenzieren dabei nach folgenden vier Anwendungsszenarien:<br />

• Schalten von Stellenanzeigen:<br />

Neben den klassischen Kanälen der Unternehmens-Webseite, der Internet-Stellenbörsen oder der<br />

Printmedien bieten auch Netzwerke wie Facebook oder Xing Un ternehmen die Möglichkeit, ihre Stellen-<br />

anzeigen zu veröffentlichen. Die Fallstudie mit der Bertels mann AG in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011“<br />

oder der Bayer AG in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“ zeigt in diesem Zusammenhang, wie ein Unterneh-<br />

men sogar einen eigenen Karrierebereich in einer sozialen Netzwerkplattform <strong>auf</strong>bauen kann.<br />

• Image-Werbung/Employer Branding:<br />

Über Social-Media-Anwendungen können Unternehmen Image-Werbung im Rahmen des Employer Bran-<br />

ding betreiben. Die Fallstudie mit der Bertelsmann AG („<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011“), der Bayer AG („Re-<br />

cruiting <strong>Trends</strong> 2012“), der Deutschen Bahn AG („<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“) zeigt dabei, dass eine<br />

Kombination aus verschiedenen Social-Media-Kanä len die Weiterentwicklung der Employer Brand eines<br />

Unternehmens unterstützen kann.<br />

• Aktive Suche nach Kandidaten:<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 21<br />

Unternehmen können in Social-Media-Anwendungen aktiv nach geeigneten Kandidaten suchen und die-<br />

se direkt ansprechen, wie unter anderem die Fallstudien mit der Schaeffler Gruppe („<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong><br />

2011“), Philipps AG („<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2008“) zeigen. Auch die beiden Fallstudien aus der „<strong>Recruiting</strong><br />

<strong>Trends</strong> 20<strong>10</strong>“ mit der Audi AG und PricewaterhouseCoopers zeigen den <strong>Ein</strong>satz von Social-Media-Anwendungen<br />

im Rahmen eines ganzheitlichen Talent-Management-Ansatzes.<br />

• Aktive Suche nach Informationen über bereits identifizierte Kandidaten:<br />

Liegen einem Unternehmen bereits Bewerbungen vor, kann es in Social-Media-Anwendungen nach zusätzlichen<br />

Informationen über die entsprechenden Kandidaten suchen, um sich ein umfassendes Bild<br />

von einem Bewerber zu machen.<br />

In der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“ wird dabei deutlich, dass die Verwendung von Social Media für diese<br />

Aufgaben in der Personalbeschaffung zugenommen hat. Richtet man in der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“ zu-


22 – Trend 6: Zielgruppenorientierung durch Social Media<br />

nächst den Blick <strong>auf</strong> die Veröffentlichung freier Stellen, so zeigen die Ergebnisse, dass nahezu sechs von<br />

zehn Unternehmen schon einmal eine Stellenanzeige in einem Social-Media-Kanal geschaltet haben und<br />

27,3 Prozent dies für die Zukunft planen. 14,0 Prozent der Studienteilnehmer veröffentlichten bis dato<br />

noch keine freien Stellen in Social Media und wollen dies auch weiterhin nicht tun. Über die Hälfte der antwortenden<br />

Unternehmen nutzen Social Media zur aktiven Suche nach Kandidaten. Weitere 22,1 Prozent<br />

planen in Zukunft mit dieser Maßnahme. Rund ein Viertel der Befragten sieht dagegen keinen Anlass, in<br />

Social Media aktiv nach qualifizierten Kandidaten zu suchen. Zur Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke<br />

greift ebenfalls über die Hälfte der antwortenden Firmen <strong>auf</strong> Social-Media-Kanäle zurück. 36,2 Prozent<br />

haben entsprechende Tätigkeiten zumindest in Planung. Die restlichen 12,1 Prozent der Studienteilnehmer<br />

verzichten dagegen <strong>auf</strong> Image-Werbung in Social Media und haben dies auch zukünftig nicht vorgesehen.<br />

Schließlich suchen 28,7 Prozent in Social-Media-Kanälen aktiv nach zusätzlichen Informationen über bereits<br />

identifizierte Kandidaten, und 11,6 Prozent planen, dies in der Zukunft zu tun. Rund sechs von zehn<br />

Studienteilnehmern suchen nicht nach derartigen Informationen und wollen dies auch zukünftig nicht tun.<br />

Da es immer schwieriger wird, Kandidaten mit bestimmten Fähigkeitsprofilen zu finden, hat sich durch die<br />

Vermehrte Nutzung von Social Media ein neuer Trend herauskristallisiert: Wie der Angler, in dessen Netz<br />

nicht der gesuchte Fisch hängen bleibt, bestimmte Köder für bestimmte Fische in bestimmten Gewässern<br />

verwenden wird, versuchen Recruiter, die von Kandidaten bevorzugten Kanäle kennen zu lernen, um dort<br />

zu sein, wo die gesuchten Kandidaten sind. Die Grundidee ist im Produktmarketing lange bekannt: Kenne<br />

Deine Kunden, und richte die Kommunikation nach ihnen aus. Dabei kann das Web helfen, deutlich näher an<br />

ein Individuum heranzukommen als beispielsweise ein Medium wie das Fernsehen. Deshalb gibt es große<br />

Erwartungen an neue soziale Kommunikationsmedien und -plattformen wie beispielsweise LinkedIn oder<br />

Facebook, in denen potentielle Kandidaten, ihr Umfeld und ihre Interessen sichtbar werden. Damit wird<br />

individualisiertes Personalmarketing plötzlich denkbar. Web 2.0-Anwendungen sind daher auch ein Teil der<br />

Candidate Relationship Management-Bemühungen. Dr. Hans-Christoph Kürn, Leitung e-<strong>Recruiting</strong> Siemens AG<br />

und seit über einem Jahrzehnt einer der HR-Vorreiter Deutschlands, berichtet in einer Fallstudie im Rahmen<br />

der „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009“, dass Siemens Rail im Jahr 2008 lange Zeit einen Signaltechniker suchte,<br />

da die Stelle spezielle und seltene Anforderungen stellt. <strong>Ein</strong> Besuch ähnlicher Stellen inhaber, um mögliche<br />

Kandidaten besser zu verstehen, ergab, dass viele der aktuellen Mitarbeiter als Hobby Märklin-Modeleisen-<br />

bahn haben. Dar<strong>auf</strong>hin schaltete das Unternehmen eine Anzeige bzw. einen Hinweis in dem größten Blog<br />

für Märklin-Liebhaber. Innerhalb nur kurzer Zeit wurde ein sehr guter Kandidat über diesen Weg gefunden<br />

und die Stelle anschließend besetzt. Das Beispiel zeigt einerseits, wie wichtig und hilfreich es ist, Kandidaten<br />

und Kanäle richtig zu verstehen. Andererseits ist es sowohl schwierig als auch <strong>auf</strong>wendig, diese<br />

Kenntnis für jede Vakanz <strong>auf</strong>zubauen und jeweils individuelle Ansprachen zu finden.


Die nächsten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 23<br />

Wir haben die Entwicklungen der letzten zehn <strong>Jahre</strong> dokumentiert und gezeigt, welche Herausforderungen<br />

die Verantwortlichen in deutschen Personalabteilungen in den letzten <strong>Jahre</strong>n gemeistert haben. Doch wie<br />

geht es weiter? In den aktuellen „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“ wurden die <strong>Recruiting</strong>-Experten aus den größten<br />

deutschen Unternehmen explizit nach ihren Erwartungen befragt, welche Themen die Rekrutierung in<br />

den nächsten <strong>Jahre</strong>n beeinflussen werden. Abbildung 9 zeigt den Blick in die Glaskugel. Die Rekrutierungsverantwortlichen<br />

der größten deutschen Unternehmen, deren 5-<strong>Jahre</strong>s-Prognosen in der Vergangenheit häufig<br />

verblüffend präzise waren, wurden im Rahmen der aktuellen „<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012“ gefragt, was sie<br />

als die wichtigsten, die Rekrutierungswelt bestimmenden <strong>Trends</strong> in zehn <strong>Jahre</strong>n erwarten.<br />

Mit einem Blick einerseits <strong>auf</strong> die aktuellen und andererseits <strong>auf</strong> die erwarteten <strong>Recruiting</strong>-<strong>Trends</strong> zeigt<br />

sich, dass die HR-Experten vor allem Social Media, Internet-<strong>Recruiting</strong>, demographischen Wandel, Fachkräftemangel<br />

und Employer Branding als bereits heute sehr wichtig aber an Bedeutung noch weiter zunehmend<br />

beurteilen. <strong>Ein</strong> neues Thema, das aktuell noch nicht wichtig im Tagesgeschäft der Recruiter ist, aber<br />

in Zukunft wichtiger werden wird, ist Mobile <strong>Recruiting</strong>. Stellensuchende und Karriereinteressierte werden,<br />

wie die übrigen Internet-Nutzer auch, Inhalt vermehrt über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-<br />

PCs abrufen statt <strong>auf</strong> ihre stationären Computer zurückzugreifen. Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie<br />

ihre Inhalte zur Darstellung <strong>auf</strong> diesen Geräten optimieren müssen und Maßnahmen entwickeln sollten,<br />

die dieser Entwicklung gerecht werden. Auch wird man sich <strong>auf</strong> neue Formen der Arbeit einstellen müssen,<br />

da die Generation Y und insbesondere die iGeneration (oder auch Generation Z genannt) die Trennung<br />

zwischen Privat- und Berufsleben immer weiter <strong>auf</strong>brechen werden. Die Arbeit im <strong>Recruiting</strong> wird sich<br />

somit weiter verändern und die Unternehmen und die verantwortlichen Personen vor stets neue Herausforderungen<br />

stellen.


24 – Die nächsten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Social Media/Web 2.0<br />

Internet/E-<strong>Recruiting</strong>/Online-Tools<br />

demografischer Wandel<br />

Employer Branding<br />

Mobile <strong>Recruiting</strong><br />

Fachkräftemangel („War for Talent“)<br />

Online-/Formularbewerbung<br />

Direktansprache von Kandidaten/<br />

„Active Sourcing“/„Active <strong>Recruiting</strong>“<br />

IT-Unterstützung im Rekrutierungsprozess<br />

Mitarbeiterempfehlungen<br />

persönliches Netzwerk/persönliche Kontakte<br />

Kooperation mit Hochschulen/duale Studiengänge<br />

Online-/E-Assessment<br />

Work-Life-Balance/Gesundheit<br />

Globalisierung/Internationalisierung<br />

Headhunter/Personalvermittler/Personalberater<br />

Kultur- und Wertewandel<br />

Mitarbeiterbindung<br />

Online-Interviews/Videos<br />

Talentbörsen/Hochschulmessen<br />

4<br />

4<br />

4<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

7<br />

7<br />

6<br />

8<br />

11<br />

16<br />

15<br />

19<br />

22<br />

29<br />

0 <strong>10</strong> 20 30 40 50 60 70 80 90 <strong>10</strong>0<br />

Abbildung 9: Expertenblick in die Glaskugel – Die wichtigsten <strong>Trends</strong> in zehn <strong>Jahre</strong>n 1<br />

1 In der Graphik sind die Anzahl der absoluten Nennungen dargestellt, die durch die befragten Unternehmen in einer nicht gestützten<br />

Frage nach den <strong>Trends</strong> für die nächsten <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> angegeben wurden.<br />

91


Anhang<br />

Übersicht über die <strong>10</strong> <strong>Recruiting</strong> Studien<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Rückblick</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> – 25<br />

Weitzel, T., Eckhardt, E., von Stetten, A., Laumer, S., Maier, C. (2012)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2012 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland<br />

sowie den Top-300-Unternehmen aus den Branchen Health Care, IT sowie Umwelt & Recycling<br />

Research Report, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

von Stetten, A., Laumer, S., Eckhardt, A., Weitzel, T., Kaestner, T.A., und von Westarp, F. (2011)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2011 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland<br />

sowie den Top-300-Unternehmen aus den Branchen Finanzdienstleistung, IT und Öffentlicher Dienst<br />

Research Report, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

von Stetten, A., Eckhardt, A., Laumer, S., Weitzel, T., und König, W. (20<strong>10</strong>)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 20<strong>10</strong> – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland<br />

sowie den Top-300-Unternehmen aus den Branchen Automotive, Finanzdienstleistung und IT<br />

Research Report, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Laumer, S., von Stetten, A., Eckhardt, A., Weitzel, T., und König, W. (2009)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2009 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

sowie den Top-300-Unternehmen aus den Branchen Aerospace, Bildung und Erziehung sowie Transport<br />

und Logistik<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main und Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

Eckhardt, A., Laumer, S., Weitzel, T., und König, W. (2008)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2008 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

sowie den Top-300-Unternehmen aus den Branchen Energieversorgung, Gesundheit und Wellness sowie<br />

Informationstechnologie<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main und Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

Eckhardt, A., König, W., Weitzel, T., und von Westarp, F. (2007)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2007 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung mit den Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

sowie mit Unternehmen aus dem Mittelstand und ausgesuchten Branchen<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main


26 – Anhang<br />

Keim, T., König, W., von Westarp, F., und Weitzel, T. (2006)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2006 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung der Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

und von 1.000 Unternehmen aus dem Mittelstand<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Keim, T., König, W., von Westarp, F., Wendt, O., und Weitzel, T. (2005)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2005 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung der Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

und von 1.000 Unternehmen aus dem Mittelstand<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Keim, T., König, W., Weitzel, T., Wendt, O., und von Westarp, F. (2004)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2004 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung der Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

und von 1.000 Unternehmen aus dem Mittelstand<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Färber, F., Keim, T., König, W., von Westarp, F., Weitzel, T., und Wendt, O. (2003)<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> 2003 – <strong>Ein</strong>e empirische Untersuchung der Top-1.000-Unternehmen in Deutschland<br />

Research Report, Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Fallstudienpartner seit 2002<br />

<strong>Recruiting</strong> <strong>Trends</strong> Unternehmen<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

Allianz Versicherungs-AG, Bertelsmann AG, Commerzbank AG,<br />

CSC Ploenzke AG, Degussa-Konzern, Nahrungsmittelunternehmen<br />

Allianz Versicherungs-AG, BMW Group, Degussa-Konzern,<br />

Infineon Technologies AG, Microsoft Deutschland GmbH<br />

Infineon Technologies AG, Procter & Gamble Deutschland,<br />

Roche Diagnostics GmbH, SAP AG<br />

2006 BASF AG, Bertelsmann AG, DHPG Dr. Harzem & Partner KG<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

ANDREAS STIHL AG & Co. KG:, CMS Hasche Sigle,<br />

Deutsche Post World Net (DPWN), Festo AG & Co. KG,<br />

Franz Haniel & Cie. GmbH<br />

Benteler GmbH, Evonik Industries AG, Gruner+Jahr GmbH & Co. KG,<br />

IBM Deutschland Entwicklung GmbH, Lufthansa Technik AG,<br />

Qatar Airways Deutschland<br />

Microsoft Deutschland GmbH, Philips Deutschland GmbH,<br />

Primondo Management Service GmbH, Siemens AG<br />

2000 Audi AG, Continental AG, PricewaterhouseCoopers, SAP AG<br />

2011 Bertelsmann AG, Gruner+Jahr GmbH & Co. KG, Schaeffler Gruppe<br />

2012 Bayer AG, MSG Systems AG, Deutsche Bahn AG


Kontakt:<br />

Daniel Thomas<br />

Monster Worldwide Deutschland GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Straße 14<br />

D-65760 Eschborn<br />

Telefon: 06196 9992-0<br />

E-Mail: studien@monster.de<br />

www.monster.de

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