Wissenschaft & Forschung Japan

Wissenschaft & Forschung Japan | Ausgabe 08/2012EditorialLiebe Leserinnen und Leser,im Dezember 2012 hat die Regierungskoalition aus LiberaldemokratischerPartei (LDP) und Komei-Partei ein neues Kabinett unter Premierminister AbeShinzo aufgestellt.Alle Ministerämter sind bis auf eine Ausnahme von LDP-Mitgliedern besetzt,so auch das Ministry for Education, Culture, Sports, Science and Technology.Der neue Minister Shimomura Hakubun (Jahrgang 1954) ist zuständigfür die Neugestaltung des Bildungswesens. Dabei dürften persönlicheErlebnisse und Erfahrungen eine Rolle spielen: Im Alter von neun Jahrenverlor Shimomura seinen Vater bei einem Unfall. Dank Stipendien konnte ertrotzdem Oberschule und Universität besuchen. Nach seinem Abschluss ander pädagogischen Fakultät der Waseda Universität befasste er sich in verschiedenenPublikationen mit Veränderungen im Bildungsbereich und derengesellschaftlichen Konsequenzen.Im Fokus der neuen Regierung steht der Wiederaufbau in Tohoku und eineneue Energiepolitik. Wissenschaftlich fundierte Sicherheitsrichtlinien sollendie Grundlage für die Entscheidung über die Wieder-Inbetriebnahme derAtomkraftwerke bilden. Der Koalitionsvertrag sagt, dass durch „die beschleunigteEinführung erneuerbarer Energien die Abhängigkeit von der Atomkraftmöglichst verringert werden soll.“Premierminister Abe zeigt zudem großes Interesse an einem Ausbau der Beziehungenmit Europa in Politik und Wirtschaft. Angesichts des wirtschaftlichenPotenzials und der Einflussmöglichkeiten innerhalb der EU hierzulande,könnten Japan vertiefte Beziehungen zu Deutschland nützlich sein.Abseits des politischen Geschehens in Tokyo beobachte ich zunehmendesInteresse aus Hochschulen in anderen Regionen des Landes, den Austauschmit deutschen Partnern auf- und auszubauen. Die Kooperationen sollen nichtnur auf dem Papier bestehen, es sind ganz konkret gemeinsame Aktivitätengeplant.Ein Beispiel in dieser Ausgabe: Die Universität Tsukuba hat für die Niederlassungihres Europa-Büros einen deutschen Standort gewählt. Auf den beidenMittelseiten stellt sich die Universität und ihr Engagement mit und inDeutschland vor.Sabine Ganter-RichterDiplom-ÜbersetzerinJapanisch und KoreanischSabine Ganter-Richter ist Herausgeberinvon „Wissenschaft undForschung – Japan“ und Inhaberinvon NETWORK FOR SCIENCE.seit 1995:Freiberufliche ÜbersetzungenLehrauftrag, Universität Bonn1995-2008:Japan Society for thePromotion of ScienceJSPS Bonn Office2008-2009:Deutsche ForschungsgemeinschaftMitgliedschaften:Deutsche Gesellschaft derJSPS-Stipendiaten e.V.Deutsch-JapanischerWirtschaftskreis e.V.Mit herzlichen Grüßen,NETWORK FOR SCIENCEWurzerstr. 136, 53175 BonnTel: +49 (0) 228 9 562 560+49 (0) 177 2 547 847Fax: +49 (0) 228 9 562 562www.network-for-science.netinfo@network-for-science.net3