Buch ansehen oder herunterladen - Zeit-Geschichte(n)
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dieser in die Mitte der Gesellschaft aus: Besonderes Augenmerk sollte auf vorbestrafte<br />
jugendliche Personen, Arbeitsbummelanten sowie auf jugendliche Rückkehrer<br />
und Zuziehende aus der Bundesrepublik gerichtet werden.<br />
Schwerpunktmäßig sollten aber auch Oberschüler und Lehrlinge, die studentische<br />
Jugend und die kirchlich gebundene Jugend „bearbeitet“ werden. So rückte<br />
ein gesellschaftlicher Unsicherheitsfaktor ins Fadenkreuz besonderer Kontrolle<br />
der Mitarbeiter des MfS*: die Jugend. 16<br />
Trotz der auf „bestimmte psychologische Besonderheiten des Jugendalters, wie<br />
mangelnde Lebenserfahrung, Unkenntnis des kapitalistischen Systems, Abenteuerlust,<br />
leichte Beeinflussbarkeit <strong>oder</strong> ein übersteigertes Selbstbewusstsein“<br />
abzielenden „politisch-ideologischen Diversion des Gegners“ 17 legte laut Abteilung<br />
XX des MfS* 1981 der Großteil der Jugend „ein klares Bekenntnis zur Politik<br />
der Partei- und Staatsführung“ 18 ab.<br />
Doch bereitete den Sicherheitsorganen ein zahlenmäßig zwar geringer, aber insgesamt<br />
nicht zu unterschätzender Teil der Jugend zunehmend Sorgen. Neben<br />
Körperverletzung, Rowdytum, Raub, asozialer Lebensweise und ungesetzlichen<br />
Grenzübertritten bekamen zunehmend<br />
- „nationalistische Thesen, insbesondere von der ‚Einheit‘ der deutschen<br />
Nation,<br />
- Thesen der gegnerischen Menschenrechtsdemagogie,<br />
- pazifistisches Gedankengut zur Verfälschung des Feindbildes und zur<br />
Untergrabung der Verteidigungsbereitschaft der Jugend,<br />
- Argumentationen zur Auslösung von Mängeldiskussionen und zur<br />
Glorifizierung bürgerlicher Lebensvorstellungen und Verhaltensmuster“ 19<br />
in jugendlichen Kreisen Relevanz.<br />
Um diesen Tendenzen begegnen zu können wurde in diesem Jahr beschlossen,<br />
„das IM*/GMS*-System auf der Grundlage der Richtlinie 1/79 quantitativ und<br />
qualitativ zu erweitern und zu qualifizieren. Um die rückläufige Tendenz des IM*-<br />
Bestandes unter Jugendlichen zu überwinden“ galt nun als Ziel<br />
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