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aus BStU, Ast. Halle, MfS BV Halle Abt. XX, Sachakte Nr. 1566, S. 15<br />

Um sich der Perspektivlosigkeit und Kontrolle des DDR-Systems zu entziehen,<br />

wurde die „Offene Arbeit“ der evangelischen Kirche zunehmend ein Sammelpunkt<br />

der nicht <strong>oder</strong> schlecht in den realsozialistischen Alltag integrierbaren<br />

jungen Menschen. Dabei spielte keine Rolle, ob die Betroffenen konfessionell<br />

gebunden waren <strong>oder</strong> eine atheistische Grundeinstellung besaßen. Den Begriff<br />

„Offene Arbeit (OA)“ prägte der Leipziger Pfarrer Claus-Jürgen Wizisla, um den<br />

sich seit 1968 größere Gruppen der staatlicherseits als asozial eingestuften „Hippies“,<br />

„Gammler“, bzw. „Langhaarigen“ sammelten. 23<br />

Die irritierten kirchlichen Stellen verlangten eine theologische Legitimation dieser<br />

Experimente: „Die Verantwortlichen [waren] durchaus nicht immer beglückt“ da<br />

doch die Jugendlichen „kritische Fragen nicht nur an die gesellschaftlichen Zustände,<br />

sondern auch an die Kirchen stellten.“ 24<br />

In den folgenden Jahren verfasste<br />

Wizisla mehrere Grundsatzpapiere, die als Gegenentwurf zur<br />

SED-Pädagogik der Disziplinierung verstanden werden können. 25<br />

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