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kenanzeige des Drehzahlmessers ist<br />
schlecht bis gar nicht zu erkennen. Und<br />
wer zwischen den diversen Anzeigen<br />
wechseln möchte, muss direkt ans Gerät<br />
greifen – eine Bedienung vom Lenker<br />
aus wäre weitaus praktischer. Der Soziusplatz<br />
ist dagegen über jeden Zweifel<br />
erhaben: viel Platz, goldrichtig montierte<br />
Fußrasten, große und solide Haltebügel<br />
– so muss das sein. Fahrer und Sozius<br />
dürfen unter bestimmten Bedingungen<br />
ein Erlebnis teilen, das im Zeitalter moderner<br />
Kardantechnik zumindest auf<br />
dem Motorrad selten geworden ist: das<br />
Fahrstuhlfahren.<br />
Dafür sorgt die Kardan-Einarmschwinge<br />
ohne Momentabstützung. Wie<br />
bei alten BMW -Zweiventilboxern hebt<br />
sich das Heck beim Beschleunigen und<br />
sackt beim Gaswegnehmen ab. Okay –<br />
nicht ganz so stark wie damals, aber<br />
doch spürbar. Kein Problem, die Sache<br />
hat durchaus Charme, ist halt nur etwas<br />
gewöhnungsbedürftig.<br />
Der Griff zur Kupplung verlangt für<br />
Honda-Verhältnisse erstaunlich viel<br />
Handkraft, und auch das Rühren im<br />
Sechsganggetriebe erfordert – zumindest<br />
in den unteren drei Gängen – etwas<br />
mehr Nachdruck. Die rustikale Handund<br />
Fußarbeit lässt sich umgehen, wenn<br />
man auf den Listenpreis von 13490 Euro<br />
noch 1000 Euro draufpackt und das<br />
Honda<br />
Doppelkupplungsgetriebe DCT („Double<br />
Clutch Transmission“) ordert. Das nebenbei<br />
für zehn Kilo Mehrgewicht sorgende<br />
Teil ermöglicht das kupplungslose<br />
Anfahren und Schaltmanöver ohne Unterbrechung<br />
der Zugkraft. Der Fahrer<br />
kann die Gänge entweder manuell über<br />
Taster an der linken Lenkerarmatur<br />
wechseln oder im Automatikbetrieb unterwegs<br />
sein. Ein konventioneller Fußschalthebel<br />
ist bei der DCT-Option nicht<br />
dabei, lässt sich gegen Aufpreis aber gesondert<br />
ordern. Das zwei Fahrprogramme<br />
(Normal/Sport) bietende DCT<br />
funktioniert hervorragend, erhöht nochmals<br />
den Komfort und passt bestens<br />
zum famosen Motor. Wirklich notwendig<br />
ist es für Otto Normalreisenden aber<br />
nicht, denn das konventionelle Getriebe<br />
arbeitet tadellos und ist goldrichtig gestuft,<br />
sein etwas rustikaler Charakter<br />
geht locker als „artgerecht“ durch. Es<br />
lässt die Wuchtbrumme subjektiv noch<br />
etwas lebhafter erscheinen, die 1000<br />
Euro und zehn Kilo lassen sich also ruhigen<br />
Gewissens sparen, wenn man es<br />
komfortmäßig nicht unbedingt auf die<br />
Spitze treiben möchte.<br />
Zur Serienausstattung der in Rot, Silber,<br />
Schwarz und Weiß lieferbaren<br />
Crosstourer gehört neben einer abschaltbaren<br />
Traktionskontrolle ein nicht<br />
abschaltbares ABS samt Kombibremse.