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Allgemein-, Viszeral - Wald-Klinikum Gera

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Als einen Schwerpunkt benannten<br />

Sie die onkologische Chirurgie, also<br />

die chirurgische Krebsbehandlung.<br />

Welche Tumorerkrankungen werden<br />

in Ihrer Klinik operiert?<br />

Vor allem der Speiseröhrenkrebs, Magentumore,<br />

bösartige Tumore der<br />

Bauchspeicheldrüse, Leber-, Dünn- und<br />

Dickdarmtumore sowie bösartige Erkrankungen<br />

des Enddarms. Auch hier<br />

können wir in den letzten zwanzig Jahren<br />

enorme medizinische Fortschritte<br />

verzeichnen. War es früher noch die<br />

Regel, dass beim Darmkrebs, lebenslang<br />

ein künstlicher Darmausgang gelegt<br />

werden musste, so ist das heute eher<br />

selten der Fall. Überhaupt rückt die<br />

Wiedergewinnung von Lebensqualität<br />

immer stärker in den Fokus unserer<br />

Anstrengungen. Das trifft auch auf die<br />

Behandlung des Bauchspeicheldrüsenkrebses,<br />

einer relativ seltenen,<br />

aber sehr aggressiven Krebsart, zu.<br />

Jährlich operieren wir rund 50 Patienten<br />

mit dieser Erkrankung. Auch hier entwickeln<br />

wir in den wöchentlichen interdisziplinären<br />

Konsilen individualisierte,<br />

maßgeschneiderte Therapien. Dabei<br />

spiel das Alter per se keine Rolle. Viel<br />

wichtiger ist für uns die<br />

körperliche und geistige<br />

Gesamtverfassung des Patienten,<br />

also sein biologisches<br />

Alter. Das Problem, das dabei<br />

in jedem Einzelfall gemeinsam<br />

und unter Mitwirkung<br />

des Betroffenen entschieden<br />

werden muss, heißt: Ist alles<br />

was medizinisch machbar ist<br />

– und das ist heute sehr viel–<br />

auch sinnvoll? Und diese<br />

Frage ist nicht immer leicht<br />

zu beantworten.<br />

Kommen wir zum „täglich<br />

Brot“ des Chirurgen. –<br />

Blinddarm, Gallenstein,<br />

Leistenbruch, bei Kindern<br />

noch die Phimose (Vorhautverengung).<br />

Wie sehen<br />

da die Behandlungsergebnisse<br />

aus?<br />

Sehr gut. Nicht nur, dass sich<br />

durch neue schonende Operationstechniken<br />

und eine<br />

bessere Vorbereitung des Patienten auf<br />

das Krankenhaus die Verweildauer in<br />

den letzten Jahrzehnten bei Krankheiten<br />

wie der Blinddarmentzündung oder<br />

dem Leistenbruch mehr als gedrittelt<br />

hat, auch die chirurgischen Verfahren<br />

sind effektiver und besser geworden.<br />

Besonders gut sichtbar wird das am<br />

Beispiel der Behandlung von Leistenbrüchen.<br />

In den meisten Fällen ersetzen<br />

neue, leistungsfähige Netze die herkömmliche<br />

Operationsmethode, also<br />

das Zusammennähen der Bruchstellen.<br />

Die Netztechnologie hat zudem den<br />

Vorteil, dass die Quote erneuter<br />

Narbenbrüche damit stark reduziert<br />

wird, von 40 auf etwa 10 Prozent.<br />

Schließlich halten wir durch spezielle<br />

Therapien wie Schmerzspritze oder<br />

-katheter auch die Schmerzen wirksam<br />

in Schach. Insgesamt kann man sagen:<br />

chirurgische Eingriffe und damit verbundene<br />

Krankenhausaufenthalte sind<br />

heute schonender, risiko- und schmerzärmer,<br />

effizienter und in den meisten<br />

Fällen kürzer.<br />

Vielen Dank für dieses Gespräch!<br />

(Gespräch: Klaus-Peter Kirsten)<br />

Prof. Dr. med. Thomas<br />

Manger<br />

Seit 2002 Chefarzt der Klinik für<br />

<strong>Allgemein</strong>-, <strong>Viszeral</strong>- und Kinderchirurgie<br />

1953 in Pößneck geboren<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1973 – 1978<br />

Medizinstudium an der Humboldt-<br />

Universität Berlin<br />

1978 – 1986<br />

Facharztausbildung am Evangelischen<br />

Diakoniewerk Königin Elisabeth Berlin-<br />

Lichtenberg<br />

1986 – 1993<br />

Oberarzt an der Chirurgischen Klinik<br />

der Charite Berlin<br />

1993 – 1999<br />

Leitender Oberarzt an der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg<br />

1999 – 2002<br />

Chefarzt der Chirurgischen Klinik des<br />

<strong>Klinikum</strong>s Frankfurt/Oder<br />

Alltag auf der Station „Friedrich Schiller“: Schwester<br />

Constanze Ziemek beim Verbandswechsel<br />

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