26.11.2012 Aufrufe

Produktivität dank effizienter Workflows und Information auf - Haufe.de

Produktivität dank effizienter Workflows und Information auf - Haufe.de

Produktivität dank effizienter Workflows und Information auf - Haufe.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Magazin für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

VERTRIEB. Verkäufer an die Front – die Krise ist die Konjunktur <strong>de</strong>s Tüchtigen<br />

RECRUITING. Wie Sie die besten Mitarbeiter für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb fin<strong>de</strong>n<br />

MEHR FANTASIE!<br />

EMOTION ENTSCHEIDET<br />

Kreativität macht B2B-Werbung erfolgreicher<br />

Mat-Nr. 00500-5126 acquisa<br />

Deutschland m 10,80<br />

Österreich m 12,20<br />

01 | 2010


Mehr Fantasie!<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

«B2B-Marken tragen Schuhe«. Das sagte<br />

<strong>de</strong>r Vertriebschef eines großen mittelständischenMaschinenbauunternehmens<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Markenkonferenz B2B im<br />

November in Würzburg. Schöner kann<br />

man es nicht sagen: Nichts ersetzt <strong>de</strong>n<br />

Außendienst, <strong>de</strong>n persönlichen Kontakt<br />

<strong>und</strong> das Gespräch mit <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en.<br />

Doch die Zeit beim K<strong>und</strong>en ist knapp,<br />

Termine sind schwer zu bekommen, <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>shalb gilt, sie müssen gut vorbereitet<br />

wer<strong>de</strong>n – mit Marketing. Printanzeigen,<br />

Mailings, Messe<strong>auf</strong>tritte machen Marken<br />

stark <strong>und</strong> sorgen für Aufmerksamkeit.<br />

EDITORIAL<br />

Aber: Langweilige Kommunikation wird<br />

nicht beachtet, nur was <strong>auf</strong>fällt, sorgt<br />

für Aufsehen. Das gilt für B2B nicht we-<br />

CHRISTOPH PAUSE, Chefredakteur<br />

niger als für B2C. Das Neuromarketing Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

hat <strong>de</strong>utlich gemacht, wie wichtig es<br />

ist, beim K<strong>und</strong>en Emotionen zu wecken,<br />

um im Gedächtnis zu bleiben <strong>und</strong> einen<br />

K<strong>auf</strong>reiz auszulösen. Deshalb gilt für B2B-Werbung:<br />

Mehr Kreativität wagen. Warum nicht einmal ein<br />

Mailing für eine neue Maschine verschicken, das<br />

<strong>de</strong>ren Form nachahmt? O<strong>de</strong>r die Stärke eines Gebläses<br />

<strong>de</strong>monstrieren, in<strong>de</strong>m man Messestandbesucher<br />

einlädt, mit <strong>de</strong>r Kraft <strong>de</strong>s Gebläses einen<br />

Golfball einzulochen? Auch im Ingenieur steckt im<br />

Zweifel ein begeisterungsfähiges Kind.<br />

Das muss keinesfalls unseriös sein, nur eben lustig,<br />

spannend, ansprechend. Ein paar gelungene,<br />

nachahmenswerte Beispiele präsentiert acquisa in<br />

seiner Titelgeschichte.<br />

Viel Spaß beim Lesen <strong>und</strong> ein erfolgreiches Jahr<br />

2010 wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 3


16<br />

TITELTHEMA Über Emotionen die K<strong>und</strong>en erreichen: Wie viel gestalterische Kreativität<br />

B2B-Kampagnen wirklich vertragen.<br />

INHALT 01/2010<br />

08 NACHRICHTEN<br />

08 Studie: Inhalte sind entschei<strong>de</strong>nd<br />

Gute Inhalte sorgen bei Twitter für hohe Reichweiten.<br />

14 INHALT PROFESSIONAL<br />

14 acquisa/professional<br />

acquisa zeigt, wor<strong>auf</strong> kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen bei<br />

<strong>de</strong>r Kommunikation via Twitter achten sollten.<br />

16 TITELTHEMA B2B-MARKETING<br />

16 Mehr Fantasie!<br />

Emotionen entschei<strong>de</strong>n – B2B-Werbung funktioniert immer mehr<br />

nach <strong>de</strong>n Prinzipien, die man aus <strong>de</strong>r B2C-Kommunikation kennt.<br />

22 Interview: »Wir arbeiten als Verdichter«<br />

Armin Reins, Inhaber <strong>de</strong>r Hamburger Agentur Reinsclassen,<br />

über die Anfor<strong>de</strong>rungen an kreative B2B-Werbung.<br />

24 WERKSTATT<br />

24 So geht das aber mal gar nicht…<br />

Wie man jeman<strong>de</strong>m sagt, dass er etwas nicht gut kann <strong>und</strong> man<br />

ihm bei <strong>de</strong>r Behebung dieses Mangels behilflich sein möchte.<br />

26 MARKETING<br />

26 Ingredient Branding: Die Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />

Warum Ingredient Branding Marketer vor Probleme stellt, im<br />

Erfolgsfall die Marktposition aber erheblich stärkt.<br />

30 Interview: »Individualität ist nicht das Thema«<br />

Professor Dr. Christian Belz von <strong>de</strong>r Universität St. Gallen<br />

for<strong>de</strong>rt im Marketing eine Rückbesinnung <strong>auf</strong> Substanz.<br />

32 Universal Search: Erfolgreich Klicks einsammeln<br />

Online Marketing muss sich zukünftig an multimedialen Inhalten<br />

ausrichten.<br />

26<br />

MARKETING Wie Unternehmen hierzulan<strong>de</strong> erfolgreich<br />

Ingredient Branding betreiben.<br />

34 Display: Ins rechte Licht gerückt<br />

Bei <strong>de</strong>r klassischen Display-Werbung sorgt das richtige Licht<br />

dafür, dass Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Botschaften zum Hingucker wer<strong>de</strong>n.<br />

36 In-Text-Werbung: Wenn Wörter wirken<br />

Kontextbasierte In-Text-Werbung im Web ist eine kostengünstige<br />

<strong>und</strong> wirksame Alternative zu klassischen Bannerkampagnen.<br />

38 PRAXIS-SCOUT<br />

38 »Shorty«, <strong>de</strong>r Eroberer<br />

Wie sich <strong>de</strong>r Schreibgeräte-Hersteller Wörther im internationalen<br />

Geschäft gegen große Wettbewerber durchsetzt.<br />

40 VERTRIEB<br />

40 Ro<strong>und</strong>table: »Machen statt meckern«<br />

Die führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainer Deutschlands analysieren, wie<br />

wichtig Social Media für <strong>de</strong>n Vertrieb ist.<br />

44 Verk<strong>auf</strong>: Neue Ziele setzen<br />

Warum die größte Krise seit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg für <strong>de</strong>n<br />

Vertrieb eine große Chance ist.<br />

46 Risikomanagement: Vorbeugen ist besser als heilen<br />

Wie ein systematisches Risikomanagement Liquiditätsverluste<br />

<strong>und</strong> Zahlungsprobleme vermei<strong>de</strong>t <strong>und</strong> so die Existenz<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens sichert.<br />

48 E-Mail-Marketing: E-Mails für mehr Absatz<br />

E-Mail-Marketing ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um mehr<br />

<strong>und</strong> häufiger zu verk<strong>auf</strong>en.<br />

40<br />

VERTRIEB Die führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainer diskutieren im acquisa-<br />

Ro<strong>und</strong>table über <strong>de</strong>n Vertrieb im Jahr 2010.<br />

4 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


50<br />

SPECIAL Gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind eine wichtige Ressource für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />

Berufsbegleiten<strong>de</strong> Weiterbildungmaßnahmen im Überblick.<br />

50 SPECIAL WEITERBILDUNG & RECRUITING<br />

50 Die Suche nach <strong>de</strong>n Besten<br />

Bei <strong>de</strong>r Suche nach guten Mitarbeitern sollte man verschie<strong>de</strong>ne<br />

Recruitingwege bei Marketing <strong>und</strong> Vertrieb beachten.<br />

54 Outsourcing: Die Na<strong>de</strong>l im Heuh<strong>auf</strong>en<br />

Das Recruiting von Fachkräften ist langwierig. Externe Dienstleister<br />

können helfen.<br />

56 Weiterbildung: Neuk<strong>und</strong>en durch Weiterbildung<br />

Wie Marketer nicht nur <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit bleiben, son<strong>de</strong>rn<br />

auch mehr Umsatz für das Unternehmen heranschaffen.<br />

72 INHALT THEMENPORTAL<br />

72 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />

Zwei Jahrzehnte K<strong>und</strong>enorientierung: acquisa wirft einen<br />

Blick in Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft <strong>de</strong>s Werbens um K<strong>und</strong>en.<br />

RUBRIKEN & SERVICE<br />

06 FORUM<br />

Hält Tageting beim Online-<br />

Marketing, was es versprochen<br />

hat?<br />

64 MEINUNGSMACHER<br />

Frank Merkel, Vorstand<br />

<strong>de</strong>r Wob AG in Viernheim,<br />

über Kreativität in <strong>de</strong>r B2B-<br />

Werbung.<br />

66 BÜCHER<br />

68 KARRIERE UND<br />

STELLENMARKT<br />

73 VORSCHAU, IMPRESSUM<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

74<br />

FEIERABEND<br />

Der Missionar:<br />

Claus Mayer, Urgestein<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Dialogmarketing,<br />

ist <strong>de</strong>r<br />

Faszination <strong>de</strong>s Offroad<br />

erlegen, mit <strong>de</strong>m Mountainbike<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Jeep.


FORUM<br />

O-TÖNE ZUM THEMA MARKETING-EFFIZIENZ<br />

Wie wichtig ist Targeting?<br />

»Die For<strong>de</strong>rung nach mehr Effizienz<br />

<strong>und</strong> Relevanz <strong>de</strong>r Werbung war<br />

nie größer als heute. Targeting ist<br />

die Antwort <strong>de</strong>r digitalen Medienanbieter<br />

<strong>auf</strong> die Frage, wie ich<br />

K<strong>und</strong>en zuverlässiger <strong>und</strong> direkter<br />

erreiche <strong>und</strong> zu guter Letzt auch<br />

noch weniger mit irrelevanter Werbung belästige.<br />

Targeting dient nicht nur <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Marketer,<br />

son<strong>de</strong>rn vor allem auch <strong>de</strong>n Konsumenten.«<br />

KLAUS AHRENS, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter Pilot, Hamburg<br />

»Targeting ist wichtig <strong>und</strong> sinnvoll,<br />

aber kein Allheilmittel. Denn<br />

Targeting reduziert die <strong>Information</strong>en<br />

<strong>auf</strong> das Wenige, das über<br />

<strong>de</strong>n Empfänger bekannt ist, <strong>und</strong><br />

das eventuell sogar falsch ist.<br />

Etwa, wenn das Enkelkind für die<br />

Urgroßmutter online bestellt hat:<br />

Der Empfänger interessiert sich für mehr <strong>und</strong> auch<br />

für an<strong>de</strong>res. Fazit: Targeting ja, aber sinnvoll kombinieren<br />

mit an<strong>de</strong>ren Metho<strong>de</strong>n.«<br />

JOHANNES W. KLINGER, Vorstand <strong>de</strong>r Websale AG, Stein b. Nürnberg<br />

»Targeting – das ist doch unser<br />

tägliches Brot. Wir schießen<br />

schon lange nicht mehr mit<br />

<strong>de</strong>r Schrotflinte in unsere Zielmärkte.<br />

Im Rahmen unserer Strategie<br />

haben wir uns nicht nur die<br />

Zielmärkte genau angeschaut<br />

<strong>und</strong> i<strong>de</strong>ntifiziert, son<strong>de</strong>rn auch<br />

die Zielfirmen genau unter die Lupe genommen.<br />

Somit ist es für uns ein Leichtes, durch kombinierte<br />

Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskampagnen<br />

gezielt die richtigen Ansprechpartner zu erreichen.<br />

Perfektes Targeting – <strong>dank</strong> perfekter Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> guter Strategie.«<br />

ANDREAS SCHWEND, Managing Partner DMC Digital Media<br />

Center, Stuttgart<br />

»Je<strong>de</strong>r Vermarkter bietet inzwischen<br />

Targeting an – für manche<br />

ist es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer schwachen<br />

Umfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r einzige Weg zu<br />

erklecklichen TKP. Für Angebote<br />

mit Qualitäts-Umfel<strong>de</strong>rn stellt Targeting<br />

eher eine wertvolle Ergänzung<br />

dar. Denn nach wie vor wer<strong>de</strong>n über 80 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Werbung über redaktionell hochwertige<br />

Umfel<strong>de</strong>r gebucht.«<br />

MATTHIAS WAHL, Geschäftsführer OMS Vermarktungs GmbH & Co.<br />

KG, Düsseldorf<br />

»Die beste Strategie ist, Targeting einzusetzen. Targeting<br />

erzeugt Relevanz, <strong>und</strong> Relevanz ist <strong>de</strong>r zentrale<br />

Erfolgsfaktor in unserer Ökonomie <strong>de</strong>r Aufmerksamkeit.<br />

Als Effektivitäts- <strong>und</strong> Effizienztreiber<br />

ist Targeting ein unentbehrliches<br />

Kampagnensteuerungstool <strong>und</strong><br />

ein klares Alleinstellungsmerkmal<br />

<strong>de</strong>r digitalen Medien im Wettbewerb<br />

um die Mediabudgets.«<br />

MATTHIAS EHRLICH, Vorstand United Internet<br />

Media AG, Karlsruhe<br />

»Targeting ist eine sehr effektive<br />

<strong>und</strong> effiziente Maßnahme, <strong>de</strong>nn<br />

durch die gezielte Platzierung von<br />

Werbemitteln im relevanten <strong>und</strong><br />

affinen Umfeld lassen sich Streuverluste<br />

minimieren <strong>und</strong> K<strong>auf</strong>impulse<br />

besser steuern. Wir sehen<br />

großes Zukunftspotenzial vor allem im Contextual<br />

Targeting mit content sensitiven Werbemitteln,<br />

aber auch im Behavioral Targeting <strong>und</strong> Geo-Targeting.<br />

Eine gute Kombination <strong>de</strong>r Targeting-Optionen<br />

ermöglicht eine spezifische Aussteuerung<br />

<strong>de</strong>r Kampagnen <strong>und</strong> trägt gera<strong>de</strong> auch im abverk<strong>auf</strong>sorientierten<br />

Performance Marketing zur Effizienzsteigerung<br />

bei.«<br />

SABINE HAASE, Director Marketing Affilinet, München<br />

6 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Jetzt im Han<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r direkt bestellen:<br />

Telefon 040/30 07- 48 88<br />

www.spiegel.<strong>de</strong>/shop<br />

Das Jahr in Bil<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Geschichten.<br />

Opposition in Teheran wirft Präsi<strong>de</strong>nt Ahmadinedschad Wahlfälschung<br />

vor, weltweit breitet sich das Schweinegrippe-Virus aus.<br />

Außer<strong>de</strong>m: Barack Obama wird als erster schwarzer Präsi<strong>de</strong>nt in<br />

sein Amt eingeführt, B<strong>und</strong>estagswahl bringt schwarz-gelbe Mehrheit,<br />

17-Jähriger erschießt bei Amokl<strong>auf</strong> 17 Menschen, vollbesetzter<br />

Airbus lan<strong>de</strong>t im New Yorker Hudson River, Karstadt-Mutter Arcandor<br />

muss Insolvenz anmel<strong>de</strong>n, Nationaltorhüter Enke nimmt sich das<br />

Leben, Michael Jackson stirbt an Überdosis von Medikamenten,<br />

Verteidigungsminister Jung tritt wegen <strong>Information</strong>spannen zurück.<br />

Für 6,80 Euro im Han<strong>de</strong>l.


NACHRICHTEN<br />

TICKER<br />

TWITTER<br />

Unter twitter.com/acquisa<br />

fin<strong>de</strong>n Interessierte regelmäßig<br />

Aktuelles, Wissenswertes<br />

<strong>und</strong> Witziges aus <strong>de</strong>r<br />

Welt von Marketing <strong>und</strong> Vertrieb.<br />

Darüber hinaus gibt<br />

es dort Hinweise <strong>auf</strong> vertiefen<strong>de</strong><br />

Interviews <strong>und</strong> humorvolle<br />

Buchbesprechungen<br />

<strong>de</strong>r Redaktion.<br />

www. twitter.com/acquisa<br />

VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />

Der 33. Deutsche Vertriebs<strong>und</strong><br />

Verk<strong>auf</strong>sleiter Kongress<br />

(DVVK), <strong>de</strong>r am 15. <strong>und</strong> 16.<br />

April 2010 in München stattfin<strong>de</strong>t,<br />

beschäftigt sich mit<br />

<strong>de</strong>r Frage »Wo steht Deutschland<br />

nach <strong>de</strong>r Krise?« Keynote-Speaker<br />

sind unter<br />

an<strong>de</strong>rem Michael Hüther,<br />

Direktor <strong>und</strong> Mitglied <strong>de</strong>s<br />

Präsidiums am Institut <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft sowie<br />

Roland Berger, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Aufsichtsrates Roland<br />

Berger Strategy Consultants.<br />

Der »Jour fixe <strong>de</strong>s Vertriebs«<br />

bietet zu<strong>de</strong>m Themen r<strong>und</strong><br />

um Vertriebssteuerung <strong>und</strong><br />

Change-Management.<br />

www. dvvk.<strong>de</strong><br />

LEARNTEC 2010<br />

Zum ersten Mal bietet die<br />

Learntec in diesem Jahr einen<br />

eigenen Ausstellungsbereich<br />

zum nicht-technikgestützten<br />

Lernen, in <strong>de</strong>m<br />

sich Weiterbildungsanbieter<br />

präsentieren <strong>und</strong> austauschen<br />

können. Die Messe<br />

fin<strong>de</strong>t vom 2. bis 4. Februar<br />

in Karlsruhe statt <strong>und</strong> wird<br />

von einem Kongressprogramm<br />

begleitet.<br />

www. learntec.<strong>de</strong><br />

MARKENFÜHRUNG B2B<br />

Fokussierung – ja o<strong>de</strong>r nein?<br />

Die diesjährige Markenkonferenz B2B in Würzburg stand ganz im Zeichen <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls.<br />

Viele Vorträge beschäftigten sich mit <strong>de</strong>m Umgang mit Verän<strong>de</strong>rungsprozessen. Über die<br />

richtige Führung von Marken in schwierigen Zeiten herrschten allerdings geteilte Meinungen.<br />

Während zum Beispiel Michael Brandtner von Ries & Ries darum warb, Markenversprechen<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n berühmten Punkt zu bringen, warnte Prof. Dr. Klaus Brandmeyer vor<br />

einer zu starken Festlegung. Ein solche Abgrenzung wür<strong>de</strong> potenzielle K<strong>und</strong>en verprellen.<br />

Eher in die Kerbe Fokussierung schlägt <strong>de</strong>r Claim <strong>de</strong>s Motoren- <strong>und</strong> Ventilatorenherstellers<br />

Ebm Papst: »Die Wahl <strong>de</strong>r Ingenieure«. Deren Head of International Sales Marketing, Kai<br />

Halter, stellte das Marketingkonzept <strong>de</strong>s Unternehmens vor, in <strong>de</strong>m Messen <strong>und</strong> Außendienst<br />

eine zentrale Rolle spielen: »Eine B2B-Marke trägt Schuhe«.<br />

p www.markenkonferenz.<strong>de</strong><br />

SOCIAL MEDIA<br />

Twitter-Studie: Inhalte sind entschei<strong>de</strong>nd<br />

Gute Inhalte sorgen bei Twitter<br />

für eine hohe Reichweite.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine aktuelle Studie über <strong>de</strong>n<br />

Kurznachrichtendienst, für<br />

die das Beratungsunternehmen<br />

Absolit gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m Verband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Internetwirtschaft Eco <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r PR-Agentur Talkabout<br />

Communications über einen<br />

Zeitraum von drei Monaten<br />

die zwanzig aktivsten Unternehmen<br />

in diesem Bereich<br />

beobachtete. Demnach sind<br />

gute Inhalte Voraussetzung<br />

für eine hohe Attraktivität.<br />

Um das zu messen, analysierten<br />

die Forscher <strong>de</strong>n Anteil<br />

<strong>de</strong>r Nachrichten, die so interessant<br />

waren, dass sie von<br />

Twitternutzern an Bekannte<br />

weitergeleitet wur<strong>de</strong>n. Die<br />

Attraktivität <strong>de</strong>r Nachrichten<br />

ist <strong>de</strong>r wirkungsvollste<br />

Hebel, um mehr Follower zu<br />

erhalten <strong>und</strong> damit die eigene<br />

Reichweite zu erhöhen.<br />

Während sich Unternehmen<br />

wie Google, aber auch die<br />

Messe Frankfurt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Daimler News-Kanal in Twitter<br />

<strong>auf</strong> die Bereitstellung von<br />

Nachrichten beschränken,<br />

nutzen an<strong>de</strong>re Firmen <strong>de</strong>n<br />

Dienst als Dialog medium:<br />

Unternehmen wie <strong>de</strong>r US-<br />

Kabelanbieter Comcast geben<br />

täglich etwa zwanzig<br />

differenzierte Antworten <strong>auf</strong><br />

K<strong>und</strong>enfragen. Otto, Ebay,<br />

Kodak <strong>und</strong> Vodafone sind in<br />

Deutschland die Vorreiter<br />

beim Einsatz von Twitter als<br />

Medium für <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>endialog.<br />

Fast neunzig Prozent <strong>de</strong>r<br />

Auch Prof. Dr. Klaus Brandmeyer<br />

fand <strong>de</strong>n Weg zur Markenkonferenz.<br />

Inhalte im Twitter-Account<br />

von Otto bestehen aus Antworten<br />

<strong>auf</strong> Fragen von Twitternutzern.<br />

Dahinter steckt<br />

ein Team von drei Personen,<br />

die zeitversetzt für die K<strong>und</strong>en<br />

da sind. Der direkte Dialog<br />

mit K<strong>und</strong>en, Journalisten<br />

<strong>und</strong> Bloggern kann laut<br />

Studie als Kern element <strong>de</strong>s<br />

Marken<strong>auf</strong>baus über soziale<br />

Netze dienen.<br />

In <strong>de</strong>n USA ist Twitter allerdings<br />

schon wesentlich<br />

weiter. H<strong>und</strong>ert mal mehr<br />

Sichtkontakte erreichen die<br />

großen US-Unternehmen im<br />

Vergleich zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen.<br />

Einen kostenlosen Download<br />

<strong>de</strong>r Kurzversion <strong>de</strong>r Studie<br />

gibt es unter www.absolit.<strong>de</strong>/<br />

Twitterstudie.<br />

p www.absolit.<strong>de</strong><br />

8 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


KOMMENTAR<br />

ALLE JAHRE WIEDER<br />

MARKUS SINGER,<br />

Redakteur acquisa,<br />

markus.singer@<br />

acquisa.<strong>de</strong><br />

Das Problem tritt nicht nur an Weihnachten<br />

<strong>auf</strong>, aber bei <strong>de</strong>r Glückwunschpost,<br />

über die sich die Redaktion wirklich<br />

sehr freut, wird es beson<strong>de</strong>rs augenfällig:<br />

Die Absen<strong>de</strong>r vernachlässigen die Adressqualität.<br />

Sehr geehrter Herr X! Seit Jahren<br />

nicht mehr im Unternehmen. Sehr<br />

geehrte Frau Y! Seit Jahren nicht mehr<br />

im Unternehmen. Ganz einfach zu recherchieren<br />

<strong>auf</strong> unserer Homepage. Zum<br />

Glück hat ein aktueller Mitarbeiter <strong>de</strong>n<br />

gleichen Vornamen. So fühlt wenigstens<br />

er sich ein bisschen richtig angesprochen.<br />

Und das Mailing kam auch noch von<br />

einer großen Agenturengruppe. Wir als<br />

Redaktion sind da vielleicht nachsichtig –<br />

schreiben höchstens mal einen Kommentar<br />

– aber <strong>de</strong>r richtige, echte K<strong>und</strong>e? Wird<br />

er diesem Unternehmen etwas abk<strong>auf</strong>en?<br />

Überhaupt mit ihm in Dialog treten?<br />

Man weiß es nicht. Sicher ist nur:<br />

Alle Jahre wie<strong>de</strong>r.<br />

STUDIE<br />

Unternehmen investieren ins soziale Netz<br />

Soziale Netzwerke wie Facebook, aber<br />

auch Dienste <strong>und</strong> Plattformen wie Youtube<br />

<strong>und</strong> Twitter o<strong>de</strong>r Unternehmens-<br />

Blogs gewinnen in Deutschland an Be<strong>de</strong>utung.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine aktuelle Studie, die die Universität<br />

Ol<strong>de</strong>nburg <strong>und</strong> die Construktiv GmbH<br />

durchgeführt haben. Demnach nutzen<br />

mittlerweile bereits 60 Prozent <strong>de</strong>r 100<br />

größten Marken hierzulan<strong>de</strong> Social Media<br />

für die Kommunikation.<br />

Laut Studie sind sich die Unternehmen<br />

bewusst, dass ein Engagement in sozialen<br />

Netzwerken wichtig ist. Allerdings<br />

fehle es oft an einer umfassen<strong>de</strong>n<br />

Strategie. Nur fünf Prozent bedienen<br />

Facebook, Youtube, Twitter <strong>und</strong> einen<br />

ONLINE-VERTRIEB<br />

BGH stärkt Wi<strong>de</strong>rrufsrecht<br />

Internethändler müssen ihre K<strong>und</strong>en unmissverständlich <strong>und</strong> vollständig<br />

über ihr Wi<strong>de</strong>rrufsrecht <strong>auf</strong>klären. Das hat <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esgerichtshof entschie<strong>de</strong>n.<br />

Wer Waren von einem professionellen Ebay-Händler k<strong>auf</strong>t o<strong>de</strong>r ersteigert,<br />

kann <strong>de</strong>n Vertrag innerhalb eines Monats wi<strong>de</strong>rrufen <strong>und</strong> die Ware<br />

zurückgeben. Das Wi<strong>de</strong>rrufsrecht wird nach Beobachtungen von Verbraucherschützern<br />

oft durch unklare Formulierungen <strong>auf</strong>geweicht. Der beklagte<br />

Versandhändler verwen<strong>de</strong>te eine Klausel, nach <strong>de</strong>r die Monatsfrist „frühestens<br />

mit Erhalt <strong>de</strong>r Ware <strong>und</strong> dieser Belehrung“ beginnt. Der K<strong>und</strong>e wer<strong>de</strong><br />

damit im Unklaren darüber gelassen, von welchen weiteren Voraussetzungen<br />

<strong>de</strong>r Fristbeginn abhängt. Der B<strong>und</strong>esgerichtshof sah in <strong>de</strong>r unvollständigen<br />

Klausel einen Verstoß gegen das gesetzliche Transparenzgebot. Es reiche<br />

nicht aus, wenn Händler lediglich Teile <strong>de</strong>s amtlichen Musters verwen<strong>de</strong>n,<br />

stellten die Richter klar (Az. VIII ZR 219/08).<br />

p www.b<strong>und</strong>esgerichtshof .<strong>de</strong><br />

CALL CENTER WORLD<br />

Branchentreff in Berlin<br />

Vom 8. bis zum 11. Februar fin<strong>de</strong>t in Berlin die diesjährige Call-Center-World<br />

statt. Auf <strong>de</strong>r nach Angaben <strong>de</strong>s Veranstalters europaweit größten Kongressmesse<br />

zum Thema Customer Care geht es 2010 um Interaktion <strong>und</strong> Integration.<br />

Wie können Unternehmen Social Media <strong>und</strong> Call-Center so kombinieren,<br />

dass sie bestmöglichen Service bieten <strong>und</strong> erfahren, was K<strong>und</strong>en bewegt?<br />

Antworten <strong>auf</strong> diese <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Fragen geben über 250 internationale Fachaussteller<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kongress. Wie mo<strong>de</strong>rne Call-Center aussehen können, um<br />

optimale Arbeitsleistungen motivierter Mitarbeiter zu erzielen, präsentiert<br />

das Live Call-Center: Technik, Einrichtung <strong>und</strong> Arbeitsplatzgestaltung greifen<br />

ineinan<strong>de</strong>r. Contact-Center-Technik im direkten Vergleich bietet das Teletalk-Demoforum.<br />

acquisa fin<strong>de</strong>n Sie <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Call-Center-World in Halle 2.1<br />

Stand A8. p www.callcenterworld .<strong>de</strong><br />

Corporate Blog laut Untersuchung<br />

gleichzeitig. Am beliebtesten ist Twitter,<br />

39 Prozent <strong>de</strong>r untersuchten Firmen haben<br />

dort einen eigenen Account. Vi<strong>de</strong>os<br />

<strong>auf</strong> Youtube stellen 37 Prozent ein, Facebook-Fanseiten<br />

haben 28 Prozent <strong>de</strong>r<br />

100 analysierten Marken.<br />

Einen eigenen Unternehmens-Blog<br />

betreiben dagegen bislang nur zwölf<br />

Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen.<br />

Vorreiter sind Telekommunikationsanbieter<br />

<strong>und</strong> Hersteller von Unterhaltungselektronik.<br />

Kaum eine Rolle spielt Social<br />

Media dagegen bei Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

Chemiebranche <strong>und</strong> bei Finanzdienstleistern.<br />

Bei Letzteren scheint sich das<br />

aber im Moment zu än<strong>de</strong>rn. In je<strong>de</strong>m<br />

Fall gilt: Das Engagement lohnt sich. Je<br />

aktiver soziale Netzwerke genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>sto größer ist die Resonanz <strong>de</strong>r<br />

Internetnutzer.<br />

p www.. www.construktiv.<strong>de</strong><br />

p www.uni-ol<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong> <strong>de</strong><br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 9


NACHRICHTEN<br />

TICKER<br />

VERTRIEBSLEHRGÄNGE<br />

Die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie bietet<br />

Einsteigern <strong>und</strong> erfahrenen<br />

Fachkräften, die im Eink<strong>auf</strong><br />

<strong>und</strong> Vertriebsmanagement<br />

erfolgreich sein wollen,<br />

mittels zweier schriftlicher<br />

Lehrgänge die Gelegenheit,<br />

sich das notwendige Wissen<br />

ohne Ausfallzeiten <strong>und</strong> Reisekosten<br />

anzueignen. Themen<br />

sind u. a. Lieferanten<strong>und</strong><br />

Netzwerkmanagement,<br />

Vertriebskanäle sowie<br />

Customer-Relationship-Management.<br />

Die erfolgreiche<br />

Teilnahme wird mit einem<br />

Zertifikat dokumentiert.<br />

www. h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

E-COMMERCE<br />

Nur zwölf Prozent aller<br />

<strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />

nutzen E-Commerce. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt das<br />

Statistische B<strong>und</strong>esamt.<br />

Der darüber erwirtschaftete<br />

Umsatz stieg in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren allerdings<br />

<strong>de</strong>utlich an.<br />

www. <strong>de</strong>statis.<strong>de</strong><br />

E-MAIL-MARKETING<br />

Am 8. <strong>und</strong> 9. März fin<strong>de</strong>t in<br />

München zum zweiten Mal<br />

<strong>de</strong>r E-Mail-Marketing-Summit<br />

von Marketingsherpa statt.<br />

Auf Basis von aktuellen Erhebungen<br />

aus Deutschland<br />

<strong>und</strong> Europa sollen praktische<br />

Tipps für das E-Mail-<br />

Marketing gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem steht die<br />

Generierung von Opt-Ins <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r Agenda sowie die Steigerung<br />

<strong>de</strong>r Öffnungsraten.<br />

Ort ist das NH Hotel Neue<br />

Messe in Dornach.<br />

www. sherpastore.com<br />

CORPORATE PUBLISHING<br />

Mitarbeitermedien liegen im Trend<br />

Der Bedarf an Mitarbeitermedien<br />

im Corporate Publishing<br />

gewinnt an Be<strong>de</strong>utung. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt das<br />

zweite CP-Barometer <strong>de</strong>s Europäischen<br />

Instituts für Corporate<br />

Publishing (EICP).<br />

Demnach beurteilen mehr<br />

als zwei Drittel <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

<strong>und</strong> über drei Viertel <strong>de</strong>r<br />

befragten Dienstleister Corporate<br />

Publishing als absolut<br />

entschei<strong>de</strong>nd <strong>und</strong> sehr wichtig<br />

für die Mitarbeiterkommunikation.<br />

»Gera<strong>de</strong> in wirtschaftlich<br />

schweren Zeiten müssen<br />

Unternehmen sensible Themen<br />

frühzeitig <strong>und</strong> klar an ihre Mitarbeiter<br />

kommunizieren«, sagt<br />

Wilfried Lülsdorf, Vizevorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Forum Corporate Publishing.<br />

Über eigene Medien<br />

könne das nötige Vertrauen<br />

bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

DIREKTMARKETING<br />

Opt-Ins überprüfen<br />

Wer Adressdaten mit angeblichen Opt-Ins<br />

k<strong>auf</strong>t, ist generell verpflichtet zu überprüfen,<br />

ob diese Einwilligungen tatsächlich<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind. So lautet ein Urteil <strong>de</strong>s<br />

Oberlan<strong>de</strong>sgerichts Düsseldorf.<br />

Die Richter urteilten in einem Fall, bei <strong>de</strong>m<br />

ein Unternehmen zugek<strong>auf</strong>te E-Mail-Adressen<br />

für Werbeschreiben nutzte. In min<strong>de</strong>stens<br />

einem Fall lag die mitverk<strong>auf</strong>te Einwilligung<br />

<strong>de</strong>s Inhabers einer E-Mail-Adresse<br />

nicht vor. Die Werbe-E-Mail war damit wettbewerbswidrig.<br />

Die Richter stellten fest, dass<br />

laut Gesetz gera<strong>de</strong> bei E-Mail-Adressen eine<br />

ausdrückliche Einwilligung in die Verwendung<br />

<strong>de</strong>r Adress daten zu Werbezwecken<br />

notwendig sei. Unternehmen müssen <strong>de</strong>mnach<br />

zugek<strong>auf</strong>te Adressdaten zumin<strong>de</strong>st<br />

stichprobenartig dar<strong>auf</strong> hin prüfen, ob das<br />

Opt-In vorliegt (Az. I-20 U 137/09).<br />

p www.olg-duesseldorf.nrw.<strong>de</strong><br />

Weitere Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie:<br />

Für die Mitarbeiterkommunikation<br />

wer<strong>de</strong>n in Zukunft<br />

hauptsächlich Webseiten,<br />

Zeitschriften <strong>und</strong> E-Newsletter<br />

eingesetzt. Eine crossmediale<br />

Verknüpfung zwischen Print<br />

<strong>und</strong> Online streben 72 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen <strong>und</strong> 85 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Dienstleister an.<br />

Ein Vergleich <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n bisherigen<br />

CP-Barometer zeigt, dass<br />

die Unternehmen die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r CP-Budgets für Online-<br />

<strong>und</strong> Mobile positiver einschätzen.<br />

Noch im Frühjahr gaben 44<br />

Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />

an, dass die Budgets für<br />

Mobile wachsen wer<strong>de</strong>n, jetzt<br />

gehen 70 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />

davon aus.<br />

Auch Onlinemedien nehmen<br />

an Be<strong>de</strong>utung zu. Während<br />

im ersten CP-Barometer noch<br />

knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

überzeugt von steigen<strong>de</strong>n<br />

Budgets war, gehen jetzt fast<br />

drei Viertel <strong>de</strong>r CP-Barometerteilnehmer<br />

von wachsen<strong>de</strong>n<br />

Budgets aus. Parallel gaben<br />

50 Prozent <strong>de</strong>r Teilnehmer an,<br />

dass die Corporate Publishing-<br />

Budgets für Printmedien gleich<br />

bleiben wer<strong>de</strong>n.<br />

p www.eicp.eu<br />

KAMPAGNENMANAGEMENT<br />

Firmen müssen <strong>auf</strong>holen<br />

Wie organisieren <strong>de</strong>utsche Unternehmen<br />

ihr Kampagnenmanagement? Überraschen<strong>de</strong><br />

Antwort: Vor allem manuell. Wenn<br />

IT zum Einsatz kommt, dann meistens in<br />

Form von Projektmanagement-Tools o<strong>de</strong>r<br />

<strong>auf</strong> Basis von Excel. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine Studie <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Mainz, Fachbereich Wirtschaft unter Prof.<br />

Dr. Heinrich Holland, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />

Marketing Resultant. Eine<br />

systemgestützte Steuerung von Kampagnen<br />

ist <strong>de</strong>mnach noch selten.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rungen im Kampagnenmanagement<br />

lauten Controlling, RoI-Berechnungen,<br />

Segmentierung <strong>und</strong> die Nutzung<br />

von IT-Systemen für Kampagnen. Es geht<br />

vor allem um die Integration aller Kanäle<br />

Kampagnenmanagement ist bereits heute<br />

wichtig, dieser Trend wird sich fortsetzen.<br />

p www.marketing-resultant.<strong>de</strong><br />

10 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Foto: shutterstock<br />

ACQUISA-UMFRAGE<br />

Deutsche ent<strong>de</strong>cken die Natur<br />

Immer mehr Deutsche ent<strong>de</strong>cken die Natur mit ihren zahlreichen<br />

Freizeitmöglichkeiten für sich. Ganz zur Freu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Outdoor-Branche. Diese zeigt sich <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Ansturm bestens<br />

vorbereitet – insbeson<strong>de</strong>re vom Know-how <strong>de</strong>s Verk<strong>auf</strong>spersonals<br />

bei Globetrotter & Co. können sich an<strong>de</strong>re Branchen<br />

etwas abgucken. Über 86 Prozent <strong>de</strong>r Befragten bewerteten<br />

die Beratungsgespräche mit sehr gut <strong>und</strong> weitere 14 Prozent<br />

mit gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage<br />

<strong>de</strong>r Agentur »Die Gefährten« in Kooperation mit acquisa.<br />

Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Outdoor-Fans, die ein Produkt erworben<br />

haben, informiert sich vor <strong>de</strong>m Gang ins Geschäft. Dabei<br />

setzen 76 Prozent <strong>auf</strong> das Internet, 13 Prozent stöbern in<br />

Katalogen <strong>und</strong> 11 Prozent schwören <strong>auf</strong> persönliche Empfehlungen.<br />

Wer im Internet recherchiert, hat sich in erster Linie<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Markenwebsites schlau gemacht (100 Prozent). Den<br />

Umfrageergebnissen zufolge gehen die Befragten nicht nur<br />

zur <strong>Information</strong>ssuche ins Netz: 39 Prozent wür<strong>de</strong>n auch<br />

gleich online bestellen. 65 Prozent fin<strong>de</strong>n, dass es dort bessere<br />

Vergleichsmöglichkeiten gibt <strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m bequemer (58<br />

Im Frühtau zu Berge... Immer mehr Deutsche verbringen die Freizeit outdoor.<br />

Prozent) <strong>und</strong> weniger zeit<strong>auf</strong>wendig (47 Prozent) ist. Außer<strong>de</strong>m<br />

empfin<strong>de</strong>n 44 Prozent das Online-Shopping als günstiger<br />

<strong>und</strong> 36 Prozent als mo<strong>de</strong>rner <strong>und</strong> zeitgemäßer.<br />

Die Mehrheit <strong>de</strong>r Freizeitsportler (77 Prozent) hat <strong>de</strong>n Besuch<br />

im Geschäft geplant. War dies nicht <strong>de</strong>r Fall, wur<strong>de</strong>n 15 Prozent<br />

von interessanten Sch<strong>auf</strong>enstern animiert. Aufgr<strong>und</strong><br />

persönlicher Empfehlungen sind 10 Prozent in das Geschäft<br />

gekommen <strong>und</strong> weitere 9 Prozent haben ein spezielles Angebot<br />

<strong>auf</strong> einem Werbemittel ent<strong>de</strong>ckt.<br />

Die Kölner Agentur hatte für die Umfrage 400 K<strong>und</strong>en von Mc<br />

Treck sowie Sack <strong>und</strong> Pack, bei<strong>de</strong> Düsseldorf <strong>und</strong> Globetrotter,<br />

Köln, nach ihren Erfahrungen befragt.<br />

p www.diegefaehrten.com<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 11


NACHRICHTEN<br />

TICKER<br />

E-MAIL-MARKETING<br />

Wer bestehen<strong>de</strong> Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

per E-Mail zu Werbezwecken<br />

kontaktiert, muss<br />

in je<strong>de</strong>m Fall in je<strong>de</strong>r E-Mail<br />

die Möglichkeit bieten, <strong>de</strong>r<br />

Verwendung <strong>de</strong>r Daten zu<br />

Werbezwecken zu wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />

Ansonsten sind diese<br />

Werbe-E-Mails als Spam zu<br />

betrachten <strong>und</strong> damit unzulässig.<br />

Eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Verfügung hat das Landgericht<br />

Bonn erlassen.<br />

(Az: 11 O 56/09).<br />

www. lg-bonn.nrw.<strong>de</strong><br />

POSTMARKT<br />

Die Deutsche Post bleibt<br />

von <strong>de</strong>r Umsatzsteuer für<br />

bestimmte Briefsendungen<br />

<strong>und</strong> private Post befreit. Das<br />

hat das B<strong>und</strong>eskabinett beschlossen.<br />

Das Privileg soll<br />

in Zukunft allerdings auch<br />

für Wettbewerber gelten. Die<br />

Regierung folgt damit einem<br />

Urteil <strong>de</strong>s EuGH.<br />

www. b<strong>und</strong>esregierung.<strong>de</strong><br />

WETTBEWERBSRECHT<br />

Die Werbung für eine Rabattaktion,<br />

bei <strong>de</strong>r eine Firma<br />

K<strong>und</strong>en an einem Tag die<br />

Mehrwertsteuer nicht berechnet,<br />

ist wettbewerbswidrig,<br />

wenn nicht klar gesagt<br />

wird, dass sich das Angebot<br />

nur <strong>auf</strong> Waren bezieht, die<br />

an diesem Tag im La<strong>de</strong>n<br />

vorrätig sind. Das geht aus<br />

einem Urteil <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esgerichtshofs<br />

hervor. Es handle<br />

sich um eine Verk<strong>auf</strong>sför<strong>de</strong>rungsmaßnahme,<br />

<strong>de</strong>ren<br />

Bedingungen in <strong>de</strong>r Werbung<br />

genau beschrieben wer<strong>de</strong>n<br />

müssen (Az I ZR 195/07).<br />

www. b<strong>und</strong>esgerichtshof.<strong>de</strong><br />

DREI FRAGEN AN CHRISTIAN VON STENGEL<br />

»Datensicherheit hat höchste Priorität«<br />

Von Stengel will Social Media integrieren.<br />

Für viele Unternehmen wird ein professionelles<br />

K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement wichtiger. Vor<br />

allem Social Media-Anwendungen liefern viele<br />

nutzbare <strong>Information</strong>en. Christian von Stengel,<br />

Senior Director Application Sales bei Oracle<br />

Deutschland, über die Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

CRM-Branche.<br />

acquisa: Herr von Stengel, Welche Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

sehen Sie <strong>auf</strong> die CRM-Branche im Jahr 2010<br />

zukommen?<br />

Christian von Stengel: Wir sehen zwei wesentliche<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen: Einerseits die Weiterentwicklung<br />

von Social-CRM-Appli kationen<br />

<strong>auf</strong> Basis aktueller Web 2.0-Technologien <strong>und</strong><br />

die Einbindung von <strong>Information</strong>en aus sozialen<br />

Netzwerken in das CRM-System. Das Wissen<br />

<strong>und</strong> die Erfahrung einer breiten Community,<br />

die so abgerufen wer<strong>de</strong>n können, unterstützen<br />

Anwen<strong>de</strong>r von CRM-Systemen, ihre<br />

VERTRIEB<br />

Sales Convention<br />

Effizienz <strong>und</strong> <strong>Produktivität</strong> zu steigern. An<strong>de</strong>rerseits<br />

ist es notwendig, CRM-Systeme so<br />

zu konzipieren, dass sie noch tiefer <strong>und</strong> einfacher<br />

in bestehen<strong>de</strong> Unternehmenssoftware<br />

integriert wer<strong>de</strong>n können.<br />

acquisa: Datensicherheit ist ja <strong>de</strong>rzeit in aller<br />

M<strong>und</strong>e. Wie gehen Sie damit um?<br />

von Stengel: Das Thema hat für uns höchste<br />

Priorität. Wir verfügen über zahlreiche Lösungen,<br />

die als die sichersten <strong>de</strong>r Branche gelten.<br />

Internationale Unternehmen vertrauen<br />

dar<strong>auf</strong>, um ihre <strong>Information</strong>en zu sichern<br />

<strong>und</strong> gelten<strong>de</strong> Datenschutzbestimmungen<br />

einzuhalten. Ein zentrales <strong>und</strong> einheitliches<br />

Sicherheits-Framework über das gesamte Unternehmen<br />

hinweg soll für erhöhte Sicherheit,<br />

geringere Kosten <strong>und</strong> schnellere Umsetzung<br />

von Compliance sorgen.<br />

acquisa: Hat <strong>de</strong>r Mittelstand für Sie nach wie vor<br />

eine große Be<strong>de</strong>utung?<br />

von Stengel: Absolut. Mit Siebel CRM Professional<br />

Edition verfügen wir über ein speziell<br />

<strong>auf</strong> die inhaltlichen Bedürfnisse <strong>und</strong><br />

finanziellen Möglichkeiten <strong>de</strong>s Mittelstands<br />

angepasstes CRM-System. Zu<strong>de</strong>m bieten wir<br />

vorkonfigurierte <strong>und</strong> flexible Web-Applikationen:<br />

Die anwen<strong>de</strong>rfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />

anpassbare Lösung bietet ein<br />

umfangreiches Funktionsportfolio, beispielsweise<br />

die Erstellung von interaktiven Analysen<br />

sowie Datenauswertungen in Echtzeit,<br />

das für eine einfache Integration <strong>de</strong>r Geschäftsprozesse<br />

<strong>und</strong> einen <strong>effizienter</strong>en Betrieb<br />

sorgt. Transparent <strong>und</strong> klar kalkulierbar<br />

sind dabei die Kosten: Für je<strong>de</strong>n Benutzer<br />

wird monatlich ein feste Gebühr gezahlt.<br />

p www.oracle.com<br />

»Verk<strong>auf</strong>en nach <strong>de</strong>r Krise« – so lautet das Motto <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie Sales Convention,<br />

die am 26. Februar 2010 im Audimax <strong>de</strong>r Hochschule <strong>de</strong>r Wirtschaft in Elmshorn<br />

stattfin<strong>de</strong>t. Der Schwerpunkt liegt <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Branchen Automobil, Finanzdienstleistung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen. Auf <strong>de</strong>r von Dr. Lars Binckebanck, Marketingexperte<br />

an <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie, initiierten Fachtagung wer<strong>de</strong>n neben namhaften Experten<br />

viele Praxisbeispiele geboten. Anmeldungen sind bis 15. Februar 2010 möglich.<br />

p www.nordaka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

12 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />

Foto: Oracle


Mehr <strong>Produktivität</strong> <strong>dank</strong> <strong>effizienter</strong><br />

<strong>Workflows</strong> <strong>und</strong> <strong>Information</strong> <strong>auf</strong> Knopfdruck<br />

»Mit SuperOffice haben wir sehr<br />

effiziente <strong>Workflows</strong> im Unternehmen<br />

eingeführt, die uns bis zu 30%<br />

Zeitersparnis bei <strong>de</strong>n Vertragsabschlüssen<br />

bringen.« Hasan Cürük,<br />

Leiter IT bei Carl Knauber Holding<br />

GmbH <strong>und</strong> Co.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

Früher fehlte es bei Knauber vor allem<br />

an einem einheitlichen Workflow: Es<br />

gab viele umfangreiche Prozesse, <strong>Information</strong>en<br />

wur<strong>de</strong>n vom Außendienst in<br />

die Zentrale geschoben, dort gesichtet,<br />

an <strong>de</strong>n Innendienst zur Bearbeitung<br />

weitergeleitet <strong>und</strong> schließlich von dort<br />

wie<strong>de</strong>r zum Außendienst zurückgeschickt.<br />

Zwischendurch gab es immer<br />

wie<strong>de</strong>r Verzögerungen durch Rückfragen,<br />

das Telefonie<strong>auf</strong>kommen gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Zentrale war enorm.<br />

Viele <strong>Information</strong>en hingen nur in <strong>de</strong>n<br />

Köpfen <strong>de</strong>r Mitarbeiter – eine k<strong>und</strong>enorientierte<br />

Vertretung in Krankheitsfällen<br />

o<strong>de</strong>r Urlaub war unmöglich. Es<br />

kam immer wie<strong>de</strong>r zu Kommunikationslücken<br />

<strong>und</strong> unzuverlässigen Aussagen<br />

in Bezug <strong>auf</strong> Kalkulation <strong>und</strong><br />

Preise gegenüber <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en, Vertragsabschlüsse<br />

zogen sich unnötig in<br />

die Länge.<br />

Die Lösung<br />

Die einfache, systembedingte Handhabung,<br />

die benutzerorientierte Oberfläche<br />

von SuperOffice <strong>und</strong> die einfache<br />

Übernahme aller relevanten K<strong>und</strong>endaten<br />

aus <strong>de</strong>m ERP-System <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

von Knauber entwickelten Kalkulationssystem<br />

gaben <strong>de</strong>n Ausschlag.<br />

Nach Schulung <strong>de</strong>r Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n<br />

effektive Vorlagen für Angebote<br />

<strong>und</strong> Kalkulationsgr<strong>und</strong>lagen erstellt,<br />

die die Abteilungen in ihrer täglichen<br />

Arbeit im Innen- <strong>und</strong> Außendienst<br />

unterstützen.<br />

Alle wichtigen <strong>Information</strong>en, die ein<br />

Mitarbeiter über <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en wissen<br />

KUNDENNUTZEN AUF EINEN BLICK<br />

p 30% Zeitersparnis bis zum Auftragsabschluss<br />

p 20% zuverlässigere Kalkulations- <strong>und</strong> Preisangaben beim K<strong>und</strong>en<br />

p Ein Drittel Einsparung im Personalbereich<br />

p 30% mehr <strong>Produktivität</strong> im Vertrieb durch optimierte <strong>Workflows</strong><br />

p Zentrale <strong>Information</strong>s- <strong>und</strong> Datenhaltung<br />

p Bessere Vernetzung von Innen- <strong>und</strong> Außendienst<br />

muss, wie z. B. Preisabkommen, Umsätze,<br />

die letzten fünf Aufträge usw. sind<br />

in SuperOffice eingepflegt <strong>und</strong> von<br />

je<strong>de</strong>r Stelle zentral abrufbar. Angebote<br />

können so sicher kalkuliert vom<br />

Außendienst abgegeben <strong>und</strong> zeitnah vom<br />

Innendienst nachverfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Erfolg<br />

Die Arbeit <strong>de</strong>r einzelnen Mitarbeiter<br />

hat sich maßgeblich verän<strong>de</strong>rt: Es können<br />

wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Prozesse effektiv<br />

organisiert <strong>und</strong> verfolgt wer<strong>de</strong>n. Durch<br />

<strong>de</strong>n optimierten Workflow zwischen<br />

Innen- <strong>und</strong> Außendienst wer<strong>de</strong>n im<br />

Unternehmen 30% Zeit bei Vertragsabschlüssen<br />

gespart.<br />

Gleichzeitig erreicht <strong>de</strong>r Vertrieb eine<br />

ähnlich hohe <strong>Produktivität</strong>ssteigerung.<br />

Durch die zentrale <strong>und</strong> einheitlich strukturierte<br />

Datenhaltung konnte man ein<br />

Drittel im Personalbereich einsparen.<br />

»Ein großer Mehrwert ist für uns auch<br />

die verbesserte Kalkulation, was z. B.<br />

Angebote <strong>und</strong> Deckungsbeitrag angeht:<br />

Dank <strong>de</strong>r Kombination mit SuperOffice<br />

ist es uns jetzt möglich, zuverlässige<br />

Preisangaben gegenüber <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />

zu machen. Vorher hatten wir durch<br />

ungenaue Werte <strong>und</strong> Kalkulationen<br />

– weil wichtige <strong>Information</strong>en fehlten –<br />

immer <strong>de</strong>n Nachteil <strong>auf</strong> unserer Seite!<br />

Das waren bis zu 20% Unterschied im<br />

Vergleich zu heute«, freut sich Hasan<br />

Cürük. »Das zeigt, dass wir uns für die<br />

richtige Lösung entschie<strong>de</strong>n haben!«<br />

Möchten Sie auch Mehrwert <strong>und</strong> Nutzen<br />

einer CRM-Lösung in Ihrem Unternehmen<br />

analysieren lassen? Dann<br />

vereinbaren Sie mit uns einen kostenlosen<br />

»CRM Beratungstag«! Sen<strong>de</strong>n Sie<br />

eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an<br />

nutzenanalyse@superoffice.<strong>de</strong>, <strong>und</strong> wir<br />

vereinbaren einen Termin mit Ihnen.<br />

SuperOffice GmbH<br />

Martin-Schmeißer-Weg 3b<br />

44227 Dortm<strong>und</strong><br />

Telefon: 02 31/75 86-0<br />

Telefax: 02 31/75 86-111<br />

vertrieb@superoffice.<strong>de</strong><br />

www.superoffice.<strong>de</strong><br />

ANZEIGE<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 13


acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

THEMA DES MONATS<br />

Kommunikation via Twitter<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

THEMEN 01/2010<br />

Der Microblogging-Dienst Twitter sorgt für Gesprächsstoff<br />

im Social Web. Auch immer mehr<br />

Unternehmen ent<strong>de</strong>cken diesen neuen Kanal<br />

für sich. Gefor<strong>de</strong>rt ist allerdings die Bereitschaft<br />

zum echten Dialog mit <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en. acquisa Professional<br />

erklärt, wie Twitter funktioniert <strong>und</strong> wie<br />

Firmen dort richtig kommunizieren.<br />

» Twitter, Einführung<br />

H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264159<br />

» Twitter, Nutzen für Unternehmen<br />

H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264222<br />

» Twitter-Tools, Übersicht<br />

H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264310<br />

SERVICE-CENTER<br />

Das 3-in-1-Paket für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb. acquisa Professional bietet Fakten,<br />

Strategien <strong>und</strong> Lösungen für das komplette Spektrum erfolgreicher Marketing-<br />

<strong>und</strong> Vertriebsarbeit durch die Kombination aus Wissens- <strong>und</strong> I<strong>de</strong>enplattform,<br />

Internet-Portal <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Fachmagazin acquisa. Maximale Effizienz <strong>und</strong> Durchschlagskraft<br />

für Ihre Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsmaßnahmen!<br />

acquisa Professional bietet Abonnenten<br />

kostenlose Online-Seminare zu aktuellen<br />

Themen aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb. Im<br />

Januar u.a.<br />

»Potenzialanalysen – wichtiger <strong>de</strong>nn je?«<br />

Die Auswahl <strong>de</strong>r richtigen Mitarbeiter für<br />

eine bestimmte Position entschei<strong>de</strong>t über<br />

<strong>de</strong>n zukünftigen Geschäftserfolg. Dabei<br />

gilt es nicht nur, die Kompetenzen <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter zu beachten, die diese sich<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit erworben haben,<br />

son<strong>de</strong>rn auch herauszufin<strong>de</strong>n, ob sie das<br />

Potenzial für wesentlich anspruchsvollere<br />

Positionen in sich tragen.<br />

Termin: 25. Januar 2010<br />

Zeit: 11 Uhr<br />

Zugang zur Anmeldung erhalten Sie<br />

über das Service-Center in acquisa<br />

Professional.<br />

E-BOOK<br />

acquisa Professional stellt Abonnenten<br />

kostenlose E-Books bereit. Zum Beispiel:<br />

Zielvereinbarungen <strong>und</strong> Jahresgespräche.<br />

Immer mehr Unternehmen führen regelmäßig<br />

strukturierte Gespräche durch, nicht nur im<br />

Vertrieb: Zielvereinbarungsgespräche, Mitarbeitergespräche<br />

o<strong>de</strong>r Jahresgespräche. Dieses<br />

E-Book zeigt <strong>auf</strong>, wie Führungskräfte diese<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung meistern, inklusive Checklisten<br />

<strong>und</strong> Schritt-für-Schritt-Anleitungen.<br />

14 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


K<strong>und</strong>en gewinnen<br />

K<strong>und</strong>en bin<strong>de</strong>n<br />

K<strong>und</strong>enwert steigern<br />

Mix it, baby!<br />

Der frische Mix für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

Dreifach vitalisierend in <strong>de</strong>r Wirkung <strong>und</strong> täglich erfrischend für alle, die mehr<br />

in Marketing <strong>und</strong> Vertrieb erreichen wollen: acquisa Professional ist <strong>de</strong>r neue<br />

3-in-1-Mix, <strong>de</strong>r alles hat, was Sie für erfolgreiche K<strong>und</strong>enbeziehungen brauchen –<br />

anregend, effizient, umsatzför<strong>de</strong>rnd!<br />

Mehr unter www.acquisa.<strong>de</strong>/professional


TITELTHEMA<br />

Weil auch Ingenieure Menschen sind,<br />

kann ein bisschen mehr Farbe in <strong>de</strong>r<br />

B2B-Kommunikation nicht scha<strong>de</strong>n.


Mehr Fantasie!<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

p Kreation B2B<br />

Werbung für Investitionsgüter funktioniert mehr <strong>und</strong> mehr nach <strong>de</strong>n konzeptionellen <strong>und</strong> gestalterischen<br />

Prinzipien, die man aus <strong>de</strong>r B2C-Kommunikation kennt. Doch es gibt eigene Gesetze,<br />

die es zu beachten gilt. Und nach wie vor gibt es kreativen Nachholbedarf.<br />

INHALT TITELTHEMA<br />

18 p Trends B2B-Werbung<br />

20 p Studie Etats<br />

22 p Interview<br />

Hat da jemand <strong>de</strong>n Bock zum Gärtner<br />

gemacht? Lothar Matthäus wer<strong>de</strong><br />

neues B2B-Testimonial für Microsoft in<br />

Deutschland, verkün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r IT-Konzern<br />

Mitte November <strong>de</strong>s vergangenen<br />

Jahres. Der ehemalige Fußballprofi soll<br />

<strong>de</strong>n r<strong>und</strong> 30.000 Microsoft-Partnern erklären,<br />

wie die Lizenzmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

funktionieren. Geplant sind<br />

Kurzvi<strong>de</strong>os sowie eine Livestreaming-<br />

Veranstaltung Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2010.<br />

Natürlich wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r IT-Gemein<strong>de</strong><br />

gleich gewitzelt, ob <strong>de</strong>nn »Loddar« genug<br />

Fachkompetenz für eine solche Aufgabe<br />

besitze. Richtig ist <strong>de</strong>r Testimonial-<br />

Einsatz <strong>de</strong>nnoch: Schließlich »wie<strong>de</strong>rholen<br />

Microsoft-Mitarbeiter seit Jahren<br />

gebetsmühlenartig, das Lizenzmo<strong>de</strong>ll<br />

<strong>de</strong>s Software-Riesen sei so einfach, dass<br />

es auch schlichteste Gemüter begreifen<br />

könnten«, wie die Zeitschrift »Computer<br />

Reseller News« betont. Ob Microsoft<br />

<strong>de</strong>n richtigen Griff getan hat, wird sich<br />

zeigen. Die Verpflichtung einer sehr bekannten<br />

Werbefigur wie Matthäus weist<br />

<strong>auf</strong> je<strong>de</strong>n Fall <strong>auf</strong> einen immer stärker<br />

Text _ Klaus Janke<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Trend hin: B2B-Werbung<br />

nähert sich in ihrer Funktionsweise zunehmend<br />

<strong>de</strong>r B2C-Kommunikation an<br />

– wer schon für Panasonic, Puma o<strong>de</strong>r<br />

American Express das Gesicht hingehalten<br />

hat, kann auch Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

begeistern.<br />

Was heute im Bereich B2B zählt, sind<br />

nicht mehr nur nüchterne Zahlen o<strong>de</strong>r<br />

Produkterklärungen. Es geht vielmehr<br />

auch um Aufmerksamkeitsstärke <strong>und</strong><br />

Emotionen. »Der Bildanteil ist größer<br />

gewor<strong>de</strong>n, Anzeigen, die aussehen wie<br />

Excel-Charts, sind verschw<strong>und</strong>en«, beobachtet<br />

Jörg Puphal, Executive Credit<br />

Director von Publicis Pro in Erlangen.<br />

»Wir legen an B2B-Werbung dieselben<br />

kreativen Standards wie an B2C-Werbung«,<br />

betont Toygar Bazarkaya, Kreativchef<br />

von BBDO Düsseldorf. Auch Frank<br />

Hussendörfer, Geschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>auf</strong><br />

Firmenk<strong>und</strong>enwerbung spezialisierten<br />

Agentur Punktum in Bad Vilbel, sieht<br />

»inhaltlich keinen Unterschied. Es gibt<br />

keinen Gr<strong>und</strong>, in <strong>de</strong>r Ansprache von<br />

zum Beispiel Ingenieuren sachlicher<br />

zu sein – letztlich sind das auch Spielkin<strong>de</strong>r«.<br />

Vor allem das Thema Emotion<br />

16_17<br />

sei in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wichtiger<br />

gewor<strong>de</strong>n: »Auch haben Marken eine höhere<br />

Be<strong>de</strong>utung. Wir kommen von <strong>de</strong>r<br />

<strong>Information</strong> zur Kommunikation«, so<br />

Hussendörfer. Ähnlich sieht es Tim Bögelein,<br />

Geschäftsleiter Marketing & Werbung<br />

bei <strong>de</strong>r Agentur RTS Riegerteam in<br />

Stuttgart: »Ein technisches Produkt be<strong>de</strong>utet<br />

heute nicht mehr automatisch<br />

techniklastige Kommunikation.«<br />

Newsletter<br />

> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />

Der acquisa-Newsletter informiert<br />

Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Trends.<br />

Ausgangspunkt dieser Entwicklung ist<br />

die Erkenntnis, dass auch <strong>de</strong>r B2B-Rezipient<br />

nicht ausschließlich ein Homo<br />

Oeconomicus ist, son<strong>de</strong>rn genauso über<br />

die in <strong>de</strong>r Werbung relevanten Schlüsselreize<br />

angesprochen wird wie <strong>de</strong>r<br />

Adressat von Bier- o<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>werbung.<br />

Hinzu kommt, so Hajo Maier, Geschäftsleiter<br />

<strong>de</strong>r Agentur WOB in München:<br />

»B2B-Marken sind nicht nur über ihre<br />

relevanten Leistungen <strong>de</strong>finiert, son<strong>de</strong>rn<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch über eine subjektive<br />

Gesamtwahrnehmung. Deshalb<br />

müssen Marken auch im B2B-Bereich<br />

hochemotional besetzt sein – gera<strong>de</strong><br />

wenn ein Leistungsvergleich nicht direkt<br />

möglich ist.«<br />

Angeschoben wird die Entwicklung<br />

nicht nur von <strong>de</strong>n B2C-sozialisier- [ …


TITELTHEMA _ Kreation B2B<br />

Die hohe Kunst <strong>de</strong>r Reduktion:<br />

B2B <strong>und</strong> B2C wer<strong>de</strong>n sich immer ähnlicher.<br />

Denn auch B2B-Marken wollen hochemotional<br />

besetzt sein.<br />

ten Werbeagenturen, son<strong>de</strong>rn mittlerweile<br />

auch von <strong>auf</strong>geweckten K<strong>und</strong>en.<br />

»Die großen Werbungtreiben<strong>de</strong>n haben<br />

angefangen, jetzt zieht <strong>de</strong>r Mittelstand<br />

nach«, beobachtet Hussendörfer. Progressiv<br />

sind seiner Meinung nach vor<br />

allem Hightech-Branchen. »Der klassische<br />

Maschinenbau dagegen hält <strong>de</strong>n<br />

Ball eher flach.« Während dies mittlerweile<br />

weitgehend unstrittig ist, warnen<br />

die Fachleute jedoch davor, bei Konzeption<br />

<strong>und</strong> Kreation die spezifischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an B2B-Werbung völlig<br />

außer Acht zu lassen. »Wir haben es im<br />

B2B mit einer beson<strong>de</strong>ren Zielgruppe<br />

zu tun: Spezialisten, die sich in ihrem<br />

Job sehr gut auskennen«, erklärt Puphal.<br />

»Die erreicht man entwe<strong>de</strong>r nur<br />

mit einem ganz beson<strong>de</strong>ren Anstoß o<strong>de</strong>r<br />

einer eher unterschwellig, implizit wirken<strong>de</strong>n<br />

Ansprache.« Punktum-Werber<br />

Hussendörfer weist ebenfalls <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

Kompetenzvorsprung <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

hin: »Daher darf man nicht unscharf<br />

wer<strong>de</strong>n. Eine Aussage wie ,20 Prozent<br />

mehr Geschmack‘ kann man hier nicht<br />

bringen.«<br />

Die hohe Kunst <strong>de</strong>r Reduktion<br />

An<strong>de</strong>rs als Puphal glaubt er jedoch<br />

nicht, dass die Aufmerksamkeitsschwelle<br />

beim B2B-Rezipienten beson<strong>de</strong>rs hoch<br />

liegt: »Das Gr<strong>und</strong>interesse ist hier höher<br />

als im B2C-Bereich. Das hat <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass wir nicht so laut sein müssen, um<br />

wahrgenommen zu wer<strong>de</strong>n.«<br />

Einig sind sich alle Fachleute, dass im<br />

Gegensatz zum B2C-Bereich die größte<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Reduktion<br />

von Komplexität besteht. »Man muss<br />

18_19<br />

sehr komplizierte Sachverhalte <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

Punkt bringen«, betont Bazarkaya. Dabei<br />

geht es immer auch darum, zu vereinfachen,<br />

<strong>Information</strong>en wegzulassen, sich<br />

<strong>auf</strong> das Wesentliche zu konzentrieren.<br />

So entschied sich <strong>de</strong>r Schweizer Ges<strong>und</strong>heitsversicherer<br />

CSS, im <strong>de</strong>utschen<br />

Markt mit <strong>de</strong>r Kampagnenbotschaft<br />

»Die CSS bietet Schweizer Zuverlässigkeit<br />

zum günstigen Preis« <strong>auf</strong>zutreten.<br />

In einer B2B-Kampagne, die sich vor<br />

allem an Versicherungsmakler wen<strong>de</strong>te,<br />

setzte die Agentur Be<strong>auf</strong>ort 8 die<br />

Aussage in sehr prägnante Bil<strong>de</strong>r um:<br />

Man sieht unter an<strong>de</strong>rem Daumen<br />

<strong>und</strong> Zeigefinger, die ein sehr kleines<br />

Überweisungsformular halten. Die Copy<br />

lautet einfach nur: »Beiträgli.« Das<br />

gleiche Prinzip wur<strong>de</strong> in einer Anzeige<br />

mit einem Portemonnaie <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Überschrift<br />

»Sümmli« umgesetzt.<br />

Auf einen sehr klaren Spruch brach die<br />

Agentur WOB die Werbung <strong>de</strong>r Münchner<br />

Messe BAU herunter: »Die Zukunft<br />

<strong>de</strong>s Bauens« ist hier zu sehen, wie Anzeigenmotive<br />

versprechen. Natürlich<br />

geht es nicht <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r gesamten Messe<br />

um die Zukunft <strong>de</strong>s Gewerbes, aber<br />

wer prägnant sein will, braucht Mut<br />

zur Lücke. Beson<strong>de</strong>rs gut wirken klare<br />

Slogans, wenn sie obendrein mit ungewöhnlichen<br />

Analogien umgesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />

Für Garant, die Eigenmarke <strong>de</strong>s<br />

Werkzeugsvertriebs Hoffmann, kreierte<br />

WOB eine Kampagne, die mit Bil<strong>de</strong>rn<br />

aus <strong>de</strong>r Tierwelt arbeitete. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />

die in einem Bereich jeweils besten<br />

Vertreter ihrer Spezies gezeigt <strong>und</strong> mit<br />

Garant-Werkzeugen verglichen: Der<br />

Adler etwa ist genauso präzise wie ein<br />

Garant-Messschieber – »Der Präziseste<br />

seiner Spezies«.<br />

> twitter.com/acquisa<br />

Hier twittert die Redaktion acquisa<br />

Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />

<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />

Eine starke optische Klammer hat<br />

auch die Imagekampagne, die BBDO<br />

Düsseldorf für <strong>de</strong>n Stahl- <strong>und</strong> Metalldistributeur<br />

Klöckner kreiert hat: Fünf<br />

Anzeigenmotive gehen <strong>auf</strong> einzelne<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen ein, die jeweils »Eine<br />

unserer leichtesten Übungen« sind.<br />

Ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n sie jeweils durch<br />

kongenial verformtes Metall: Das Prinzip<br />

»global eink<strong>auf</strong>en, lokal liefern« etwa<br />

wird durch einen Graben im Metall<br />

symbolisiert, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Atlantik steht.<br />

Mit <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en sehen<br />

Entschei<strong>de</strong>nd ist es nach Ansicht <strong>de</strong>r<br />

Kreativen, <strong>auf</strong> keinen Fall aus <strong>de</strong>r Unternehmensperspektive<br />

zu agieren.<br />

»Früher gewann man die USP aus <strong>de</strong>m<br />

Produkt heraus. Heute geht es darum,<br />

von <strong>de</strong>r Erwartungshaltung <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en<br />

auszugehen«, erklärt Puphal. Nicht<br />

zeigen, was ein Produkt kann, son<strong>de</strong>rn<br />

was es <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en konkret an Vortei-<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


len bringt – dar<strong>auf</strong> kommt es heute an.<br />

Dies erfor<strong>de</strong>rt natürlich, gera<strong>de</strong> bei sehr<br />

spezifischen Produkten <strong>und</strong> Zielgruppen,<br />

ausreichend <strong>Information</strong>en über<br />

die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Fähigkeit, sich in<br />

ihre Denkmuster hineinzuversetzen.<br />

Obwohl in <strong>de</strong>r Branche tätig, liefern die<br />

Werbungtreiben<strong>de</strong>n oft nur unzureichend<br />

Datenmaterial. »Wir stoßen dann<br />

in <strong>de</strong>r Regel eigene Untersuchungen an,<br />

von <strong>de</strong>nen am En<strong>de</strong> dann auch wie<strong>de</strong>r<br />

unsere K<strong>und</strong>en profitieren können«, so<br />

Bögelein. Bazarkaya warnt davor, dieses<br />

Stadium <strong>de</strong>s Konzeptionsprozesses oberflächlich<br />

anzugehen. »Sehr wichtig ist<br />

Respekt vor <strong>de</strong>r Aufgabe. Gera<strong>de</strong> im B2B-<br />

Bereich ist die Gefahr groß, die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

zu unterschätzen.«<br />

Ein Beispiel für K<strong>und</strong>enorientierung liefert<br />

<strong>de</strong>r Industrieversicherer FM Global.<br />

Um seine Kombination aus Versicherung<br />

<strong>und</strong> Scha<strong>de</strong>nsverhütung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Markt bekannter zu machen,<br />

wird jeweils ein konkreter Scha<strong>de</strong>nsfall<br />

vorgestellt. Dabei wird gleichzeitig betont,<br />

um wie viel schlimmer es hätte<br />

kommen können, wenn die von FM Global<br />

empfohlenen vorbeugen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

nicht vorgenommen wor<strong>de</strong>n<br />

wären. Die Anzeigen arbeiten mit <strong>de</strong>m<br />

Gegensatzpaar »Zerstört:«, etwa »ein Teil<br />

<strong>de</strong>r Lüftungsanlage«, <strong>und</strong> »Gerettet:«, in<br />

diesem Fall »die komplette Schweißroboterstation«.<br />

Die Kampagne erzielte laut<br />

<strong>de</strong>r Agentur Ogilvy One Worldwi<strong>de</strong> in<br />

Tageszeitungen Erinnerungswerte von<br />

bis zu 56 Prozent, in Wirtschaftstiteln<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

sogar bis zu 82 Prozent. Mit <strong>de</strong>r Erfahrungswelt<br />

von Männern, die – privat<br />

o<strong>de</strong>r beruflich – Motorsägen nutzen,<br />

hat sich Publicis Pro in einer Kampagne<br />

für Stihl auseinan<strong>de</strong>rgesetzt. »In <strong>de</strong>r Na-<br />

tur zu Hause« heißt <strong>de</strong>r Claim <strong>de</strong>r Kampagne,<br />

die vor allem von doppelseitigen<br />

Fotomotiven lebte. »Wir haben ein sehr<br />

archaisches Bild verwen<strong>de</strong>t: Der Mann,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Natur allein ist«, erklärt Puphal.<br />

»Er fällt zwar Bäume, aber er hat<br />

auch einen sehr verantwortungsvollen<br />

Umgang mit <strong>de</strong>r Natur entwickelt.<br />

Dieses bereits gelernte Bild haben wir<br />

<strong>auf</strong> Motorsägen übertragen.«<br />

Vor einer an<strong>de</strong>ren Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

stand Publicis Pro als es darum ging,<br />

einer jungen Zielgruppe die Sinumerik-Werkzeugmaschinen<br />

von Siemens<br />

nahezubringen. Die Kreativen gingen<br />

davon aus, dass die Fachleute zwar Spaß<br />

am Fertigen von Gegenstän<strong>de</strong>n haben,<br />

diese aber nicht unbedingt aus ihrem<br />

beruflichen Umfeld stammen müssen.<br />

Also zeigten Anzeigenmotive, was man<br />

mit <strong>de</strong>n Maschinen sonst noch zustan<strong>de</strong><br />

bringen kann: Etwa geschweißte Bierkrüge<br />

o<strong>de</strong>r CD-Stän<strong>de</strong>r. Anleitungen<br />

zum Eigenbau <strong>de</strong>r guten Stücke konnte<br />

man sich im Internet herunterla<strong>de</strong>n<br />

– was sich schnell herumsprach <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Ehrgeiz weckte. »Unsere Strategie<br />

ist es, als Ausgangspunkt für die kom-<br />

» FRÜHER GEWANN MAN DAS ALLEINSTELLUNGSMERKMAL<br />

AUS DEM PRODUKT HERAUS. HEUTE GEHT ES DARUM, VON<br />

DER ERWARTUNGSHALTUNG DES KUNDEN AUSZUGEHEN.«<br />

JÖRG PUPHAL, Executive Credit Director Publicis Pro, Erlangen<br />

munikativen Maßnahmen einen Anlass<br />

zu schaffen, dass über die Produkte <strong>de</strong>r<br />

K<strong>und</strong>en gesprochen wird«, erklärt Puphal.<br />

Manchmal ist es jedoch überhaupt<br />

nicht notwendig, das Rad neu zu erfin<strong>de</strong>n<br />

– einige Klassiker funktionieren<br />

immer.<br />

Lieb gewonnene Konzepte<br />

Zum Beispiel Testimonial-Konzepte:<br />

Diese müssen nicht zwangsläufig mit<br />

teuren Stars wie Lothar Matthäus umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Als sichere Bank gelten<br />

nach wie vor K<strong>und</strong>en, die <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />

mit Namen <strong>und</strong> Gesicht <strong>auf</strong><br />

Printmotiven empfehlen. Selbst wenn<br />

man die Masche noch so oft gesehen<br />

hat: Wenn <strong>de</strong>r Chief Technology Officer<br />

eines Dax-Unternehmens sich für einen<br />

IT-Dienstleister stark macht, hinterlässt<br />

das einen stärkeren Eindruck als<br />

je<strong>de</strong> kreative I<strong>de</strong>e. Allerdings sind [ …


TITELTHEMA _ Kreation B2B<br />

die Top-K<strong>und</strong>en nicht leicht zum Mitmachen<br />

zu bewegen, <strong>und</strong> wer bei <strong>de</strong>r<br />

Auswahl eine Etage zu niedrig greift,<br />

vermittelt einen falschen Eindruck von<br />

seiner K<strong>und</strong>enstruktur.<br />

Einfacher umzusetzen sind Testimonialkonzepte<br />

mit <strong>de</strong>n eigenen Mitarbeitern.<br />

Auch das hat man zwar schon h<strong>und</strong>ertfach<br />

gesehen, weil sehr viele Unternehmen<br />

irgendwann <strong>auf</strong> die I<strong>de</strong>e kommen,<br />

einmal die Belegschaft nach vorn zu schicken.<br />

Es wirkt aber <strong>de</strong>nnoch gut: Gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r B2B-Werbung sind menschliche<br />

Gesichter immer noch die Ausnahme,<br />

<strong>und</strong> wenn die auch noch authentisch<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en vielleicht sogar teilweise<br />

persönlich bekannt sind, ist das<br />

doppelt gut. »Eine solche Kampagne hat<br />

auch eine enorme Innenwirkung«, sagt<br />

Alex Ostermaier, Kommunikationschef<br />

bei Neumann & Müller, einem Hamburger<br />

Anbieter von Veranstaltungstechnik.<br />

Das Unternehmen schaltet seit eineinhalb<br />

Jahren eine Printkampagne, die die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Mitarbeiter zeigt. »Wir<br />

wollen uns menschlicher, anfassbarer<br />

präsentieren«, so Ostermaier. »Ich glaube,<br />

dass die Zeit <strong>de</strong>r allzu abgehobenen<br />

Hochglanzanzeigen vorbei ist.« Damit<br />

die Kampagne möglichst authentisch<br />

wirkt, wur<strong>de</strong>n die Mitarbeiter an originalen<br />

Projektorten fotografiert.<br />

Das eigene Team ist jedoch nicht in je<strong>de</strong>m<br />

Fall für die Werbung geeignet: »Mitarbeiter<br />

eignen sich dann als Testimonials,<br />

wenn die Qualität <strong>de</strong>r beworbenen<br />

Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen tatsächlich<br />

in hohem Maße von <strong>de</strong>r Leistungsfä-<br />

20_21<br />

p<br />

STUDIE ONLINE & FACHZEITSCHRIFTEN LEGEN ZU<br />

Spezifische Zielgruppenansprache steht<br />

für die <strong>de</strong>utschen B2B-Unternehmen bei<br />

<strong>de</strong>r Werbung im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />

76 Prozent nutzen Keyword-Advertising, jeweils<br />

61 Prozent Printwerbung in Fachzeitschriften<br />

<strong>und</strong> Online-Werbung <strong>und</strong> 54 Prozent<br />

lassen sich <strong>auf</strong> Messen sehen. Dies ergibt<br />

die Studie »Werbung im Business-to-Business<br />

2009«. Sie basiert <strong>auf</strong> einer Umfrage bei 160<br />

Werbungtreiben<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> von TNS Infratest<br />

im Februar 2009 im Auftrag <strong>de</strong>s B2B-<br />

higkeit <strong>de</strong>s Teams abhängt«, erklärt Hajo<br />

Maier. Gut beraten ist, wer beim Thema<br />

Werbung nicht automatisch in <strong>de</strong>n<br />

klassischen Above- o<strong>de</strong>r Below-the-Line-<br />

Kanälen <strong>de</strong>nkt. Auch Werbegeschenke<br />

können einen gewaltigen Gesprächsanlass<br />

schaffen – selbst mit <strong>de</strong>m längst<br />

nicht mehr originellen Thema Erotik.<br />

» DER GRÖSSTE FEHLER, DEN MAN MACHEN KANN, IST ES,<br />

VIELE LEUTE IN GESCHMACKSFRAGEN MITREDEN ZU LASSEN.«<br />

ALEX OSTERMAIER, Kommunikationschef Neumann & Müller, Hamburg<br />

Der Pirelli-Kalen<strong>de</strong>r mit erotischen Fotos<br />

hat Kultstatus erreicht, <strong>und</strong> auch<br />

Stihl zeigt mit seiner mittlerweile in einer<br />

Auflage von 900.000 Exemplaren gedruckten<br />

Version, dass attraktive Frauen<br />

<strong>und</strong> Motorsägen durchaus zusammenpassen.<br />

Sogar Toilettenhäuschen wirken<br />

plötzlich viel ansprechen<strong>de</strong>r, wenn<br />

man sie mit einem Erotikkalen<strong>de</strong>r in<br />

Zusammenhang bringt. Das Ratinger<br />

Unternehmen Adco, Hersteller <strong>de</strong>r Sanitärsysteme<br />

Toi Toi <strong>und</strong> Dixi, präsentiert<br />

in <strong>de</strong>r 2010-Ausgabe weibliche Mo<strong>de</strong>ls,<br />

die Lust am Spiel mit Wasser haben. Das<br />

Thema Wasser habe als »Sinnbild für<br />

Sauberkeit, Frische <strong>und</strong> Klarheit einen<br />

hohen Symbolwert für das Geschäftsfeld<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens«, heißt es dazu von<br />

Adco. 75.000 Kalen<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n europa-<br />

Suchmaschinenanbieters »Wer liefert was«<br />

erstellt. Die sonstigen Werbeformen wer<strong>de</strong>n<br />

jeweils von weniger als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

eingesetzt.<br />

Die Spitzengruppe wird laut Studie auch noch<br />

weiter Auftrieb bekommen: 19 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />

wollten Keyword-Advertising forcieren,<br />

sechs Prozent die Online-Werbung <strong>und</strong> jeweils<br />

vier Prozent Fachzeitschriftenwerbung <strong>und</strong><br />

Below-the-Line-Maßnahmen allgemein. Für alle<br />

weiteren Werbeformen erwarten die Unternehmen<br />

künftig einen schwächeren Einsatz.<br />

weit verteilt. Wer dagegen nicht punktuell<br />

<strong>auf</strong>fallen will, son<strong>de</strong>rn an umfassen<strong>de</strong>n<br />

B2B-Werbekonzepten strickt,<br />

sollte gr<strong>und</strong>sätzlich dafür sorgen, dass<br />

es eine gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e gibt. Diese<br />

sollte sich <strong>auf</strong> vielen Kanälen spielen<br />

lassen – <strong>und</strong> aus mehr als Slogans <strong>und</strong><br />

Bil<strong>de</strong>rn bestehen. »Inhalte haben einen<br />

höheren Stellenwert als die Optik«, betont<br />

Tim Bögelein. Grenzen sind kaum<br />

gesetzt: Von ungewöhnlichen Events,<br />

Verkäuferwettbewerbe <strong>und</strong> PR-Aktionen<br />

bis hin zu Blogs für die Zielgruppe – all<br />

das ist Kreation. Wie weit man <strong>de</strong>nken<br />

kann, zeigt ein Beispiel <strong>de</strong>s Rosenheimer<br />

Software-Unternehmens Agenda<br />

Software, das Lösungen für Steuerberater,<br />

Buchhalter <strong>und</strong> Firmen anbietet.<br />

Seltene Höhenflüge<br />

Um vor allem selbstständige Buchhalter<br />

anzusprechen, stellte Agenda Software<br />

im Juni dieses Jahres die Seite Suche-buchhalter.<strong>de</strong><br />

ins Netz – eine Selbstvermarktungsplattform,<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r die Buchhalter<br />

kostenlos ihre Profile einstellen können.<br />

Begleitet wur<strong>de</strong> die Initiative von <strong>de</strong>r Einrichtung<br />

<strong>de</strong>s Blogs Buchhalterseite.<strong>de</strong>, <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r Nutzer lustige Geschichten aus ihrem<br />

Berufsleben einstellen konnten. Auf <strong>de</strong>r<br />

Plattform sind mittlerweile r<strong>und</strong> 2.500<br />

Buchhalter vertreten <strong>und</strong> damit mit <strong>de</strong>r<br />

Marke Agenda Software verb<strong>und</strong>en. Obwohl<br />

mittlerweile verstan<strong>de</strong>n wird, dass<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


B2B-Werbung keinerlei gestalterischen<br />

Beschränkungen unterliegt, sind kreative<br />

Höhenflüge nach Ansicht vieler Werber<br />

noch Mangelware: »B2B ist oft noch nicht<br />

<strong>auf</strong> einem sehr hohen Niveau«, sagt Bazarkaya.<br />

»Ich kenne nicht viele wirklich<br />

gute Kampagnen.« Ähnlich sieht es Maier:<br />

»Es gab in <strong>de</strong>r B2B-Werbung schon immer<br />

herausragen<strong>de</strong> Kreationen – daran<br />

hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren nicht<br />

viel geän<strong>de</strong>rt. Das breite Feld ist jedoch<br />

nach wie vor brav <strong>und</strong> langweilig. ,Richtige‘<br />

Werbung nenne ich das immer.«<br />

Es gibt zwar auch Stimmen wie die von<br />

Agenturinhaber Armin Reins, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

Qualität begeistert ist (siehe Interview S.<br />

22), die meisten Werber sehen jedoch<br />

noch viel Nachholbedarf.<br />

Und woran liegt das? »Ein großer Fehler<br />

<strong>de</strong>r Agenturen besteht nach wie vor im<br />

vorauseilen<strong>de</strong>n Gehorsam: Man unterschätzt<br />

die Experimentierfreudigkeit<br />

<strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en«, sagt Maier. Allerdings ist es<br />

nach wie vor noch gang <strong>und</strong> gäbe, dass<br />

<strong>de</strong>r Gehorsam vom K<strong>und</strong>en eingefor<strong>de</strong>rt<br />

wird. Im Gegensatz zur B2C-Welt sind<br />

bei B2B-K<strong>und</strong>en meist mehrere Abtei-<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

FACHBEITRAG:<br />

»Briefing, Gr<strong>und</strong>fragen«<br />

Kreatives Marketing braucht klare Richtlinien.<br />

Deswegen ist ein gutes Briefing<br />

unerlässlich. So geht’s.<br />

H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 1811999<br />

lungen in die Projekte involviert. »Es ist<br />

beim werbungtreiben<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

sehr schwer, eine gute I<strong>de</strong>e durch alle<br />

Gremien zu tragen«, betont Puphal. »Oft<br />

scheitert man dann doch noch am Einspruch<br />

einer beteiligten Instanz.« Beim<br />

Veranstaltungstechnik-Spezialisten<br />

Neumann & Müller hat man genau aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> vor ein paar Jahren die<br />

Verabschiedung von Werbekampagnen<br />

einem <strong>de</strong>utlich kleineren Personenkreis<br />

anvertraut: »Der größte Fehler, <strong>de</strong>n man<br />

machen kann«, ist für Ostermaier, »zu<br />

viele Leute in Geschmacksfragen mitre<strong>de</strong>n<br />

zu lassen.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Ob harte Nüsse o<strong>de</strong>r weiche Kurven: Die Natur liefert oft die besten Bil<strong>de</strong>r für eine emotionale<br />

K<strong>und</strong>enansprache im B2B-Marketing.<br />

Herzlich Willkommen<br />

im Hotel Park Soltau<br />

Tagen, Erleben, Genießen <strong>und</strong> Feiern...<br />

HOTEL PARK SOLTAU<br />

GmbH<br />

Telefon: (05191) 605-0<br />

Telefax: (05191) 605-185<br />

www.hotel-park-soltau.<strong>de</strong><br />

Inmitten unberührter Natur, im<br />

Herzen <strong>de</strong>r Lüneburger Hei<strong>de</strong>, haben<br />

wir ein mo<strong>de</strong>rnes <strong>und</strong> anspruchsvolles<br />

Veranstaltungshotel geschaffen.<br />

Das <strong>auf</strong> die Umgebung angepaßte<br />

Ambiente bietet Ihnen alle Voraussetz-<br />

ungen für einen angenehmen <strong>und</strong><br />

erfolgreichen Aufenthalt vom ersten<br />

Augenblick!<br />

177 Einzel- <strong>und</strong> 18 Doppelzimmer<br />

la<strong>de</strong>n ein zum Wohlfühlen. In <strong>de</strong>n mo-<br />

<strong>de</strong>rnen Veranstaltungs- <strong>und</strong> Tagungs-<br />

räumen mit einer Kapazität bis zu 150<br />

Personen, lassen sich umfangreiche<br />

Präsentationen, anstrengen<strong>de</strong> Tagun-<br />

gen <strong>und</strong> Workshops perfekt durch-<br />

führen. Auch unser Freizeitangebot<br />

wird Sie inspirieren. Ob Fahrrad<br />

fahren o<strong>de</strong>r kegeln, Entspannung im<br />

Pool mit Sauna <strong>und</strong> Solarium - tun<br />

Sie einfach was Ihnen gefällt.


TITELTHEMA _ Interview<br />

»Wir arbeiten als Verdichter«<br />

Armin Reins, Inhaber <strong>de</strong>r Hamburger Agentur Reinsclassen, über die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

kreative B2B-Werbung. Im acquisa-Interview erklärt er, wie Firmen über neue Kanäle kommunizieren<br />

<strong>und</strong> knappere Budgets <strong>effizienter</strong> einsetzen.<br />

Interview _ Klaus Janke<br />

acquisa: Herr Reins, wer als junger<br />

Mensch Kreativer in einer Agentur<br />

wer<strong>de</strong>n will, träumt nicht gera<strong>de</strong> von<br />

B2B-Werbung. Verständlich?<br />

Armin Reins: Das kann man erst einmal<br />

nieman<strong>de</strong>m ver<strong>de</strong>nken. Aber je<strong>de</strong>r wird<br />

schnell feststellen, dass die Behauptung,<br />

Endkonsumentenwerbung sei<br />

spannen<strong>de</strong>r <strong>und</strong> origineller, ein Vorur-<br />

ARMIN REINS, Inhaber <strong>de</strong>r Agentur Reinsclassen, Hamburg<br />

» NACH WIR VOR SIEHT MAN WERBUNG,<br />

DIE AUS DER ‘WIR’-SICHT FORMULIERT<br />

IST. MAN MUSS ABER ZUR ‘SIE’-<br />

KOMMU NIKATION FINDEN.«<br />

teil ist. Ich kenne mehr kreative B2B- als<br />

kreative B2C-Kampagnen.<br />

acquisa: Woran liegt das?<br />

Reins: Ein Großteil <strong>de</strong>r B2C-Kampagnen<br />

wird heute von internationalen Konzernen<br />

gesteuert. Denen geht es häufig nicht<br />

um die kreative I<strong>de</strong>e, son<strong>de</strong>rn nur um<br />

die Einhaltung genauestens formulierter<br />

Vorgaben <strong>de</strong>r Markenführung. Auch haben<br />

sie <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer breiten, diffusen<br />

Zielgruppen große Angst,<br />

Rezipienten zu verprellen<br />

o<strong>de</strong>r zu irritieren. Insofern<br />

sind viele Anzeigen<br />

vor allem aus <strong>de</strong>r Konsumgüterindustrie<br />

gedruckte<br />

Konsenspapiere.<br />

acquisa: Warum hat B2B<br />

mehr Spielraum?<br />

Reins: Weil die Auftraggeber<br />

häufig aus <strong>de</strong>m<br />

Mittelstand kommen.<br />

Da ist viel mehr möglich,<br />

weil die Entscheidungswege<br />

kürzer sind.<br />

Zu<strong>de</strong>m haben diese Werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />

meist<br />

weitaus weniger Budget<br />

zur Verfügung als die<br />

großen Konzerne. Sie<br />

haben begriffen, dass<br />

sie folglich nur mit einer<br />

wirklich guten I<strong>de</strong>e<br />

<strong>auf</strong>fallen können. Sie<br />

for<strong>de</strong>rn Kreativität auch<br />

sehr offensiv ein. Gera<strong>de</strong><br />

weil sich <strong>de</strong>r Mittelstand<br />

lange Zeit wenig für das<br />

Thema interessiert hat,<br />

sind die Ansprüche nun<br />

umso höher – ein Nachholeffekt.<br />

B2C dagegen<br />

glaubt weiterhin schlicht <strong>und</strong> einfach<br />

an die Kraft hoher Spendings, was ein<br />

Irrweg ist.<br />

acquisa: Erlauben kleine, überschaubare<br />

Zielgruppen mehr Spielraum in<br />

<strong>de</strong>r Kreation?<br />

Reins: Ja, weil man <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />

einer genaueren Kenntnis <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />

arbeiten kann – die Insights sind<br />

einfach besser. Wenn man genau weiß,<br />

dass man sich ausschließlich an Steuerberater<br />

wen<strong>de</strong>t, kann man <strong>de</strong>ren Ton<br />

viel sicherer treffen. Das erlaubt auch<br />

mehr Freiheit. Hinzu kommt: B2B-Zielgruppen<br />

sind in <strong>de</strong>r Regel auch nicht<br />

die dümmsten. Daher besteht eine geringere<br />

Gefahr <strong>de</strong>r Überfor<strong>de</strong>rung.<br />

acquisa: In <strong>de</strong>r Gestaltung nähert sich<br />

B2B- aber <strong>de</strong>r B2C-Werbung an.<br />

Reins: Das ist richtig. Firmenk<strong>und</strong>en<br />

wer<strong>de</strong>n zunehmend mit <strong>de</strong>n gleichen<br />

Mechanismen angesprochen wie Endkonsumenten.<br />

Es gibt keine gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Unterschie<strong>de</strong>. Das hat man mittlerweile<br />

verstan<strong>de</strong>n.<br />

acquisa: Worin liegt bei B2B-Kreationen<br />

die größte Herausfor<strong>de</strong>rung?<br />

Reins: Wir sind gefor<strong>de</strong>rt, komplexe<br />

Dinge in einfache Aussagen zu verpacken.<br />

Aufseiten <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en haben wir<br />

es meist mit zwei Parteien zu tun – <strong>de</strong>n<br />

Marketingleuten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Entwicklern.<br />

Die sprechen nicht unbedingt die gleiche<br />

Sprache. Die Marketer <strong>und</strong> wir sind<br />

gefor<strong>de</strong>rt, aus <strong>de</strong>n nicht k<strong>und</strong>enorientiert<br />

formulierten <strong>Information</strong>en <strong>de</strong>r<br />

Entwicklungsabteilungen griffige Formeln<br />

zu machen – wir arbeiten quasi als<br />

»Verdichter«. Im Gegensatz zur B2C-Welt<br />

ist damit <strong>de</strong>r Weg bis zum konkreten<br />

Briefing für die Kreativen länger.<br />

22 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


acquisa: Welche Unterschie<strong>de</strong> bestehen<br />

zwischen B2B- <strong>und</strong> B2C-Zielgruppen?<br />

Reins: Während Letztere meist gefühls-<br />

o<strong>de</strong>r wertorientiert sind, ist <strong>de</strong>r B2B-Rezipient<br />

in <strong>de</strong>r Regel ergebnisorientiert<br />

– er will »Value for money«, konkrete <strong>Information</strong>en,<br />

kein Geschwafel. Für die<br />

Kreation be<strong>de</strong>utet das: Kürzere Texte,<br />

Bulletpoints, Schnelligkeit.<br />

acquisa: Emotionalität hat dort also<br />

nichts zu suchen?<br />

Reins: Doch, natürlich. Auch faktenorientierte<br />

Aussagen kann man sehr gut<br />

emotional verpacken – das wird auch<br />

immer besser verstan<strong>de</strong>n. Früher hätte<br />

man ein Produkt vielleicht wie folgt umschrieben:<br />

»Technik <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m neuesten<br />

Stand. Die Premiere <strong>de</strong>r 640-Bit-Generation.«<br />

Heute sagt man: »Warum Papi nun<br />

früher nach Hause kommt« <strong>und</strong> zeigt<br />

ihn, wie er vom Wohnzimmer aus per<br />

Computer eine Abfüllanlage in Shanghai<br />

repariert. So wird <strong>de</strong>r konkrete Nutzen<br />

eines Produkts emotional vermittelt.<br />

acquisa: Wie schlägt sich diese Arbeitsweise<br />

in Ihrer mit diversen Kreationspreisen<br />

ausgezeichneten Kampagne<br />

für die Buchhaltungs-Software von<br />

Lexware nie<strong>de</strong>r?<br />

Reins: Wir wollten erst einmal <strong>de</strong>m<br />

Thema Buchhaltung seine Freudlosigkeit<br />

nehmen. Daher haben wir uns für<br />

einen humorvollen Ansatz entschie<strong>de</strong>n.<br />

Dann haben wir <strong>de</strong>n Kernnutzen <strong>de</strong>r<br />

Software für <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en herausgearbeitet.<br />

Letztendlich hat Lexware eine ganz<br />

klare Aufgabe: Ordnung schaffen. Dieses<br />

Prinzip setzen wir nun in immer neuen,<br />

originellen Zusammenhängen um. Wir<br />

haben uns sehr gefreut, dass <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />

bereit war, die Anzeigenkampagne sehr<br />

breit zu schalten, sodass wir über die<br />

Fachzeitschriften hinaus auch in Publikumstiteln<br />

wie »Spiegel« zu sehen sind.<br />

acquisa: Haben auch Ihre Kollegen in<br />

an<strong>de</strong>ren Agenturen verstan<strong>de</strong>n, dass<br />

man bei B2B um<strong>de</strong>nken muss?<br />

Reins: Einige noch nicht. Nach wir vor<br />

sieht man Werbung, die aus <strong>de</strong>r »Wir«-<br />

Sicht formuliert ist. Man muss aber zur<br />

»Sie«-Kommunikation fin<strong>de</strong>n. Früher<br />

Die Lexware-Kampagne wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m Best-of-Business-Award 2008 <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

GWA Profi ausgezeichnet.<br />

herrschte USP, also die »unique selling<br />

proposition«. Heute sollte die UBP, die<br />

»unique buying proposition«, stärker<br />

betont wer<strong>de</strong>n. Was bringt es mir, wenn<br />

ich dieses Produkt k<strong>auf</strong>e? Viele machen<br />

es sich noch immer leicht, bil<strong>de</strong>n das<br />

Produkt ab <strong>und</strong> erzählen, wie toll es ist.<br />

Natürlich ist es nicht einfach, bei komplexen<br />

Produkten o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

diesen konkreten Nutzen herauszuarbeiten.<br />

Das ist ein knüppelharter Weg – aber<br />

wir müssen ihn gehen. Ein weiterer Fehler,<br />

<strong>de</strong>r immer noch gemacht wird, ist<br />

die Überfrachtung mit <strong>Information</strong>en.<br />

acquisa: Welche Branchen sind aus Ihrer<br />

Sicht beson<strong>de</strong>rs progressiv?<br />

Reins: Die Werbungtreiben<strong>de</strong>n sind<br />

heute eigentlich quer durch die Bank<br />

<strong>auf</strong>geweckter als noch vor fünf Jahren.<br />

Beson<strong>de</strong>rs weit vorn sind die Software-<br />

Unternehmen, neuerdings auch die Privatbanken<br />

– hier zeigt unter an<strong>de</strong>rem die<br />

Quirin Bank sehr interessante Werbung.<br />

Sehr kreative Geschäftsberichte veröffentlichen<br />

neuerdings die Energieversorger<br />

<strong>und</strong> auch die Ree<strong>de</strong>reien. Nachholbedarf<br />

hat dagegen <strong>de</strong>r Maschinenbau.<br />

acquisa: Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Komplexität <strong>de</strong>r Werbung durch neue<br />

Kanäle wer<strong>de</strong>n größer. Wie reagieren<br />

Sie <strong>auf</strong> die Herausfor<strong>de</strong>rungen einer<br />

360-Grad-Kommunikation?<br />

Reins: Wir verstehen uns stärker als früher<br />

als Unternehmensberater in Sachen<br />

Kommunikation. Natürlich beschäfti-<br />

gen wir uns eingehend mit Online-Themen<br />

<strong>und</strong> haben auch einen Spezialisten<br />

für dieses Thema an Bord. Wir gehen davon<br />

aus, dass vor allem die Verzahnung<br />

von Dialog <strong>und</strong> Online in Zukunft eines<br />

<strong>de</strong>r Schlüsselthemen sein wird.<br />

acquisa: Gehen damit starke Verän<strong>de</strong>rungen<br />

im Mediamix einher? Wird<br />

Print die Lead-Funktion in <strong>de</strong>r B2B-<br />

Werbung verlieren?<br />

Reins: Durch das Netz wird sich viel verän<strong>de</strong>rn,<br />

was <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n unter<br />

an<strong>de</strong>rem auch Kosten sparen wird. Ich<br />

glaube allerdings nicht, dass Print, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Fachzeitschriften, ihre wichtige<br />

Rolle verlieren wer<strong>de</strong>n. Noch ist es über<br />

keinen an<strong>de</strong>ren Kanal so einfach, sein<br />

Zielpublikum punktgenau zu erreichen.<br />

Das mag in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn nicht so sein<br />

– Deutschland aber besitzt eine einzigartige<br />

Landschaft von Fachzeitschriften.<br />

acquisa: Wie verän<strong>de</strong>rt die Wirtschaftskrise<br />

die Ansprache?<br />

Reins: Es gibt eine stärkere Abverk<strong>auf</strong>sorientierung.<br />

B2B-Werbung ist ja im<br />

Kern immer taktische Werbung, während<br />

Endkonsumentenwerbung eher<br />

strategisch funktioniert. Durch die<br />

knapperen Budgets formulieren wir<br />

nun noch konkretere Versprechen <strong>und</strong><br />

heben <strong>de</strong>n Nutzen <strong>de</strong>r Produkte <strong>de</strong>utlicher<br />

hervor. Die Arbeit am Image ist<br />

bei vielen Unternehmen erst einmal<br />

<strong>auf</strong>geschoben, aber nicht <strong>auf</strong>gehoben.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 23


WERKSTATT<br />

So geht das aber mal gar nicht …<br />

Wie sagt man jeman<strong>de</strong>m, dass er etwas nicht beson<strong>de</strong>rs gut kann <strong>und</strong> man ihm gerne bei<br />

<strong>de</strong>r Behebung dieses eklatanten Mangels behilflich sei? Am besten hält man es mit <strong>de</strong>r alten<br />

Regel, dass Überbringer schlechter Nachrichten getötet wer<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> schweigt.<br />

Text _ Antje Terhaag<br />

Hin <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r bekomme ich Material<br />

aus <strong>de</strong>r Redaktion geliefert, die mein<br />

Flehen nach Werkstücken erhört. In seltenen<br />

Fällen auch mit <strong>de</strong>m Hinweis, ich<br />

möge doch, wenn möglich, dieses F<strong>und</strong>stück<br />

auch nutzen. Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall<br />

kann ich das gut nachvollziehen. Es gibt<br />

Ansprachen, die sollten nicht unwi<strong>de</strong>rsprochen<br />

bleiben.<br />

p DIE AUSGANGSLAGE<br />

»Sehr geehrte/r Reiner Straub, hoffentlich<br />

sind Sie <strong>de</strong>r richtige Ansprechpartner<br />

für konstruktive Kritik an<br />

Ihrem Internet-Auftritt www.acquisa.<br />

<strong>de</strong>.« Sehr geehrter Herr Wolff, ich bin<br />

mir sicher, dass Sie als Unterzeichner<br />

<strong>de</strong>s Briefs <strong>de</strong>r richtige Ansprechpartner<br />

für meine Kritik sind. Und wenn<br />

ich mir nicht sicher wäre, wür<strong>de</strong> ich<br />

es recherchieren. Dieses Ding, das<br />

sich Internet nennt, ist ein geeignetes<br />

Werkzeug dafür. Geht blitzschnell.<br />

Man muss nur das Impressum fin<strong>de</strong>n.<br />

Da, so das Gesetz, ist <strong>de</strong>r inhaltlich<br />

Verantwortliche für <strong>de</strong>n Internet-Auftritt<br />

bzw. das komplette Unternehmen<br />

genannt. Der, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kopf hinhalten<br />

muss. So sind Sie womöglich <strong>auf</strong> Herrn<br />

Straub gestoßen. Wäre theoretisch die<br />

erste Adresse für Kritik. Aber liest <strong>de</strong>r<br />

solche Briefe? Wie Sie sehen: Nein.<br />

Wird gleich sortiert <strong>und</strong> an einen passen<strong>de</strong>ren<br />

Ansprechpartner weitergeleitet.<br />

Und ist es schlau, <strong>de</strong>m Chef zu<br />

stecken, dass seine Mitarbeiter es nicht<br />

raus haben? Mit wem wür<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>nn<br />

arbeiten müssen, wenn Sie tatsächlich<br />

einen Auftrag bekämen? Eben. Das<br />

stelle ich mir sehr entspannt vor. Und<br />

stellen Sie sich vor, das Sekretariat<br />

<strong>de</strong>s Chefs leitet Ihr Schreiben gleich<br />

an diese Abteilung. Welch ein Spaß!<br />

Wenn man also <strong>de</strong>n Eindruck haben<br />

muss, das Unternehmen sei von einer<br />

Größe, die eine eigene Abteilung für<br />

seine diversen Internet-Auftritte rechtfertigt:<br />

Im Impressum fin<strong>de</strong>n Sie meist<br />

auch eine Telefonnummer. Einfach<br />

mal anrufen <strong>und</strong> fragen. Dann muss<br />

man sich nicht gleich im Eingangssatz<br />

die Blöße geben, nicht zu wissen,<br />

ob man überhaupt schon mal <strong>de</strong>n<br />

Richtigen anschreibt. Das zahlt nämlich<br />

gar nicht <strong>auf</strong> die Wahrnehmung<br />

Ihrer Kompetenz ein: Kriegt seinen<br />

Ansprechpartner nicht raus, will aber<br />

gleich mal kritisieren.<br />

Und wo wir schon so nett über konstruktive<br />

Kritik plau<strong>de</strong>rn: Hat Ihre<br />

Deutschlehrerin versäumt, Sie zu lehren,<br />

dass es »Sehr geehrter Herr Straub«<br />

heißt, <strong>und</strong> keinesfalls »Sehr geehrte/r<br />

Reiner S. «? Klar, Sie haben für Ihr<br />

Mailing eine R<strong>und</strong>e Adressen zusammengetragen,<br />

<strong>und</strong> es ist natürlich<br />

viel billiger <strong>und</strong> simpler, irgen<strong>de</strong>ine<br />

Anre<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n, hinter die man alles<br />

setzen kann, was man an Daten hat.<br />

Wäre ja Arbeit, die Namen noch nach<br />

Geschlecht zu sortieren. Bei manchen<br />

Vornamen gelingt das ja gar nicht.<br />

Aber zum Glück hat e-wolff ja nicht<br />

mit Datenverarbeitung zu tun. Tipp:<br />

Bei professionellen Adresshändlern<br />

können Sie auch die Anre<strong>de</strong> k<strong>auf</strong>en.<br />

Und als kleine Ergänzung: Wenn man<br />

schon die Anre<strong>de</strong> so vage hält, muss<br />

man konsequenterweise auch »<strong>de</strong>r<br />

richtige Ansprechpartner/die richtige<br />

Ansprechpartnerin« schreiben.<br />

Wo wir nun geklärt haben, dass acquisa<br />

(anscheinend) keine Ahnung von Internet<br />

<strong>und</strong> e-wolff (offensichtlich) keine<br />

DIE EXPERTIN<br />

Antje Terhaag, M.A.<br />

berät <strong>und</strong> trainiert Unternehmen<br />

r<strong>und</strong> um das<br />

Thema Präsentation <strong>und</strong><br />

Präsentieren. Schwerpunkte<br />

sind dabei Angebots-<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbspräsentationen.<br />

p www.leicht-sinn.<strong>de</strong><br />

Ahnung von Direktmarketing (<strong>und</strong> Zeichensetzung)<br />

hat: Das wäre doch ein<br />

hübscher Ansatz. »Wir brauchen dringend<br />

Nachhilfe bei <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>enakquisition<br />

<strong>und</strong> -ansprache. Wenn Sie uns dabei<br />

ein wenig <strong>auf</strong> die Beine helfen könnten,<br />

hätten wir im Gegenzug ein paar I<strong>de</strong>en,<br />

wie Sie Ihren Internet -Auftritt noch<br />

erfolgreicher machen könnten.«<br />

»Kritisieren kann je<strong>de</strong>r – wir wollen<br />

optimieren um Ihren Erfolg zu<br />

steigern. Uns ist bereits noch nicht<br />

genutztes Optimierungspotential<br />

<strong>auf</strong>gefallen. Neugierig?« Ich bin kein<br />

Internet-Experte. Ich kann einen<br />

guten von einem schlechten Internet-<br />

Auftritt unterschei<strong>de</strong>n, wenn ich sie<br />

nebeneinan<strong>de</strong>r sehe, auch einen sehr<br />

guten von einem guten. Ich bin sogar<br />

<strong>auf</strong> wirklich beeindrucken<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />

verblüffen<strong>de</strong>n Sites gelan<strong>de</strong>t. Ob diese<br />

dann aber auch wirtschaftlich erfolgreich<br />

sind, vermag ich nicht einzuschätzen.<br />

Erfolg ist immer eine Frage<br />

<strong>de</strong>r beabsichtigten Wirkung, <strong>und</strong> die<br />

kann auch in <strong>de</strong>r »Abschreckung« von<br />

Anfragen bestehen. Ob man die acquisa-<br />

24 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Site verbessern kann? Man kann alles<br />

verbessern. Manchmal lohnt sich <strong>de</strong>r<br />

dafür notwendige Aufwand, manchmal<br />

nicht. Und das ist die Frage, die<br />

das Mailing zu beantworten hätte.<br />

Was genau ist negativ <strong>auf</strong>gefallen?<br />

Wer schon <strong>de</strong>n Ansprechpartner nicht<br />

vernünftig verifiziert, <strong>de</strong>r schleu<strong>de</strong>rt<br />

auch schnell mal ins Blaue, es gebe<br />

nicht genutztes Optimierungspotenzial.<br />

Wie soll man sich da sicher sein,<br />

dass die Absen<strong>de</strong>r überhaupt je einen<br />

Blick <strong>auf</strong> die Site geworfen haben?<br />

Wenn überhaupt, verehrter Herr Wolff,<br />

hätten Sie an einem ganz konkreten<br />

Beispiel – gerne mit Screenshot – Ihre<br />

Kritik belegen sollen, um dann sauber<br />

zu argumentieren, was Sie verän<strong>de</strong>rn<br />

wür<strong>de</strong>n (Sie müssen ja nicht einmal<br />

offenlegen, wie Sie es än<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn nur, in welcher Hinsicht),<br />

<strong>und</strong> was <strong>de</strong>r potenzielle K<strong>und</strong>e davon<br />

hätte – also wie ein Printmedium von<br />

einem umwerfen<strong>de</strong>n Online-Auftritt<br />

profitiert. Wir haben schließlich das<br />

gemeinsame Thema Akquisition, da<br />

kann man unter Pfarrerstöchtern doch<br />

auch mal verwertbare <strong>Information</strong>en<br />

austauschen. Und das Ganze bitte in<br />

verständlichen Worten. Wer gleich in<br />

<strong>de</strong>r Überschrift von WOACs spricht,<br />

um sich anschließend in Conversion-<br />

Rates <strong>und</strong> Usability-Optimierung zu<br />

ergehen, <strong>de</strong>r spricht nur seine eigene<br />

Nerd-Sprache. So kann man prima mit<br />

an<strong>de</strong>ren Nerds kommunizieren, aber<br />

nicht mit Unternehmen mit »nicht<br />

genutztem Optimierungspotenzial« in<br />

Sachen Internet. Es steht für die Haltung:<br />

Ihr wer<strong>de</strong>t es eh nie kapieren.<br />

Wir sind ja so viel schlauer als Ihr. Und<br />

es dokumentiert, dass man sich nicht<br />

in seinen (nunmehr weniger potenziellen)<br />

K<strong>und</strong>en hinein<strong>de</strong>nken kann.<br />

Und wer schon nicht mit einer eigenen<br />

Zielgruppe kommunizieren kann, wie<br />

will <strong>de</strong>rjenige dann Websites für an<strong>de</strong>re<br />

Zielgruppen <strong>auf</strong>hübschen? Wenn ich<br />

mir das Referenzbeispiel ansehe, so<br />

kann ich <strong>de</strong>n Ansatz durchaus nachvollziehen.<br />

Die Vorher-Variante sieht<br />

ganz passabel aus für einen doch recht<br />

umfangreichen Online-Shop. Man fin<strong>de</strong>t<br />

sich zurecht, das entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Kriterium für Online-Shops. Nur sieht<br />

die Nachher-Variante <strong>de</strong>utlich besser<br />

aus. Klarer, <strong>auf</strong>geräumter, wohltuen<strong>de</strong>r.<br />

Es bedarf fraglos einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Expertise. Nur muss man<br />

diese auch verk<strong>auf</strong>en können. Angeberei<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbeschimpfung sind<br />

keine geeigneten Stilmittel – kleine<br />

Gratisweisheit von <strong>de</strong>nen, die sich mit<br />

Akquisition auskennen.<br />

»Wir freuen uns »offene Worte« mit Ihnen<br />

zu sprechen. Danke, Herr Wolff, gleichfalls.<br />

Allerdings hatten Sie uns konstruktive<br />

Kritik versprochen. Statt <strong>de</strong>ssen<br />

gab es nur einen Affront. Für <strong>de</strong>n habe<br />

ich mich lustvoll revanchiert.<br />

p DER EXPERTENRAT<br />

Und nun <strong>de</strong>r konstruktive Teil: Kritik<br />

in <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>engewinnung funktioniert<br />

nicht, egal, wie man es dreht. Meine K<strong>und</strong>en<br />

bezahlen mich dafür, dass ich nicht<br />

drum herumre<strong>de</strong>. Betonung <strong>auf</strong> K<strong>und</strong>e.<br />

Wenn die Tinte unter <strong>de</strong>m Vertrag<br />

getrocknet ist <strong>und</strong> die Partner sich kennen,<br />

lässt sich beurteilen, ob <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />

eine schonungslose <strong>und</strong> knackige Analyse<br />

mag, um danach schnellstmöglich<br />

an <strong>de</strong>n Verbesserungen zu arbeiten, o<strong>de</strong>r<br />

ob man sich besser vom Diplomatischen<br />

Corps eskortieren lässt. Aber wer sich<br />

in eine Verteidigungshaltung gedrängt<br />

sieht, für <strong>de</strong>n wird die Annahme <strong>de</strong>s<br />

Angebots zur Kapitulation. So kriegen<br />

Sie bestenfalls die K<strong>und</strong>en, die komplett<br />

verzweifelt sind. Alternative: Verlagern<br />

Sie <strong>de</strong>n Schauplatz. Erzählen Sie die<br />

Geschichte eines K<strong>und</strong>en, <strong>de</strong>r eine gute<br />

Site hatte, <strong>und</strong> nun eine noch viel bessere<br />

hat. Erzählen Sie die Geschichte<br />

ausführlich. Mit Bil<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Zahlen.<br />

Machen Sie <strong>de</strong>n Erfolg messbar. Wenn<br />

ich sehe, dass an<strong>de</strong>re, <strong>und</strong> zwar erfolgreiche<br />

Unternehmen, eine gute Site noch<br />

verbessern ließen, sehe ich, dass das<br />

keine Schan<strong>de</strong> ist. Son<strong>de</strong>rn eine Chance.<br />

Diese kann ich dann nach freiem Willen<br />

ergreifen o<strong>de</strong>r verstreichen lassen. Aber<br />

ich unterwerfe mich nicht. Beste Grüße,<br />

Antje Terhaag.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 25


MARKETING _ Ingredient Branding<br />

Die Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />

Zulieferer beschränken sich meist <strong>auf</strong> B2B-Marketing. Die Lieferanten zentraler Komponenten<br />

können jedoch <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en direkt ansprechen. Dieses Ingredient Branding stellt die Marketingabteilungen<br />

vor komplexe Aufgaben, stärkt im Erfolgsfall die Marktposition aber erheblich.<br />

Text _ Andreas Klähn<br />

Davon träumen sie in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />

<strong>de</strong>r Zulieferunternehmen:<br />

Eine Marke wer<strong>de</strong>n wie Intel. Der USamerikanische<br />

Produzent von Mikroprozessoren<br />

hat es wie kein an<strong>de</strong>rer<br />

Komponentenhersteller geschafft, zur<br />

global bekannten Marke zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Den Claim »Intel insi<strong>de</strong>« kennt heute<br />

wohl je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r weiß, was ein Computer<br />

ist. Und ein PC, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m das Logo nicht<br />

klebt, verk<strong>auf</strong>t sich <strong>de</strong>utlich schlechter.<br />

Auf gut 30 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar taxiert<br />

die Agentur Interbrand <strong>de</strong>shalb allein<br />

<strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Marke – nur acht Marken<br />

sind wertvoller. Seit <strong>de</strong>m Siegeszug <strong>de</strong>r<br />

Intel-Chips ist »Ingredient Branding« –<br />

das Schaffen einer Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />

– zum Begriff gewor<strong>de</strong>n.<br />

Als Zulieferer mit einer eigenen Marke<br />

neben <strong>de</strong>n Endprodukten zu bestehen,<br />

ist keine leichte Aufgabe. Dennoch haben<br />

neben Intel auch an<strong>de</strong>re im B2B-<br />

Markt tätige Unternehmen diesen Weg<br />

erfolgreich eingeschlagen: Dolby, Teflon<br />

<strong>und</strong> Goretex haben die Chance genutzt,<br />

sich als Qualitätshersteller zu positionieren<br />

<strong>und</strong> damit <strong>de</strong>m Preiskampf unter<br />

<strong>de</strong>n Komponentenherstellern in ih-<br />

ren Märkten zumin<strong>de</strong>st ein Stück weit<br />

zu trotzen.<br />

Der Pull-Effekt sorgt für Absatz<br />

»Ein Ingredient Brand unterschei<strong>de</strong>t<br />

sich von einer normalen B2B-Marke<br />

dadurch, dass auch <strong>de</strong>r Endk<strong>und</strong>e angesprochen<br />

wird«, erklärt Wal<strong>de</strong>mar<br />

Pförtsch, Professor für International<br />

Business <strong>und</strong> Marketing an <strong>de</strong>r Hochschule<br />

Pforzheim. »Es geht um das Pull-<br />

Prinzip: Der K<strong>und</strong>e verlangt nach dieser<br />

Marke in seinem Endprodukt, <strong>de</strong>shalb<br />

k<strong>auf</strong>en dann die Hersteller <strong>de</strong>s Endprodukts<br />

die gewünschten Komponenten.<br />

Das funktioniert allerdings nur, wenn<br />

die Komponente ein wichtiger Teil <strong>de</strong>s<br />

Endprodukts ist.«<br />

Ingredient Branding entwickele sich<br />

daher in mehreren Phasen: Der Anfang<br />

ist normales B2B-Marketing, Hersteller<br />

müssen überzeugt wer<strong>de</strong>n, die Komponenten<br />

zu k<strong>auf</strong>en. Als Nächstes wird<br />

ein Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Endprodukt<br />

durchgesetzt. Dann geht es darum, <strong>de</strong>n<br />

Endk<strong>und</strong>e <strong>auf</strong> das Logo <strong>auf</strong>merksam zu<br />

machen bis er schließlich das Endprodukt<br />

wegen dieses Logos k<strong>auf</strong>t. »Ingredient<br />

Branding ist sehr komplex«, warnt<br />

Pförtsch. »Das klappt <strong>de</strong>shalb auch nicht<br />

immer.«<br />

Tatsächlich funktioniert Ingredient<br />

Branding nur, wenn es sich um ein<br />

Qualitätsprodukt han<strong>de</strong>lt, das sich klar<br />

vom Wettbewerb unterschei<strong>de</strong>t. Der<br />

Ventilatorenhersteller Ebm-Papst aus<br />

Mulfingen hat im Jahr 2003 begonnen,<br />

eine Monomarke <strong>auf</strong>zubauen. »Komponentenhersteller<br />

wer<strong>de</strong>n in einer globalisierten<br />

Welt nur als starke Marke<br />

erfolgreich sein«, sagt Kai Halter, Head<br />

26 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />

Foto: Ingram Vitantonio Cicorella/panthermedia.net


of International Sales Marketing. »Wir<br />

sind einer <strong>de</strong>r großen Hersteller in unserem<br />

Markt <strong>und</strong> vertreiben ein Premiumprodukt<br />

mit höchster Qualität. Bei<br />

Wirkungsgrad <strong>und</strong> Energieeffizienz setzen<br />

wir regelmäßig neue Benchmarks<br />

<strong>und</strong> untermauern damit unsere Positionierung<br />

als Umweltunternehmen.«<br />

Vor sechs Jahren wur<strong>de</strong>n die damals<br />

drei Marken – Ebm, Papst <strong>und</strong> Mvl – zu<br />

einer Marke zusammengeführt. Seit<strong>de</strong>m<br />

l<strong>auf</strong>en weltweit alle Marketingaktivitäten<br />

unter <strong>de</strong>r Marke »Ebm-Papst«.<br />

Für die Marketingkommunikation<br />

wer<strong>de</strong>n sämtliche Kanäle vom Messestand<br />

über <strong>de</strong>n Web-Auftritt bis hin zu<br />

Direct-Mailings genutzt. Ebenfalls dazu<br />

gehören Anzeigenkampagnen in Fachzeitschriften<br />

– etwa für die Energiesparkampagne<br />

zur Positionierung <strong>de</strong>r Marke,<br />

die auch in Wirtschaftsblättern wie<br />

»Manager Magazin« <strong>und</strong> »Han<strong>de</strong>lsblatt«<br />

geschaltet wur<strong>de</strong>.<br />

Co-Branding mit <strong>de</strong>m Hersteller<br />

Knackpunkt je<strong>de</strong>s Ingredient Brandings<br />

ist das Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Endprodukten,<br />

<strong>de</strong>nn nur dann kann die<br />

Marke ins Bewusstsein <strong>de</strong>r Endnutzer<br />

dringen. »Wir entwickeln ja sehr eng<br />

mit unseren K<strong>und</strong>en gemeinsam, daher<br />

sind die Hersteller diesem Ge<strong>dank</strong>en<br />

gegenüber meist sehr <strong>auf</strong>geschlossen«,<br />

so Halter. »Das ist eine klassische Win-<br />

Win-Situation. Wir platzieren unseren<br />

Brand <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>enapplikationen,<br />

<strong>und</strong> unsere K<strong>und</strong>en zeigen, dass sie Premiumqualität<br />

verbauen.«<br />

»Zielgruppe unseres Marketings sind<br />

natürlich in erster Linie die Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> technischen Führungskräfte<br />

<strong>de</strong>r Hersteller«, sagt Halter. »In einigen<br />

Märkten versuchen wir aber auch, die<br />

K<strong>und</strong>en unserer K<strong>und</strong>en zu erreichen.«<br />

Beispielhaft ist hier <strong>de</strong>r Markt für Kühltheken<br />

im Einzelhan<strong>de</strong>l, in <strong>de</strong>nen Ventilatoren<br />

eine wichtige Komponente<br />

sind. Da Ebm-Papst-Ventilatoren als Premiumprodukt<br />

beim ersten Hinsehen<br />

etwas teurer erscheinen, muss <strong>de</strong>n Supermarkt-<br />

<strong>und</strong> Discount-Betreibern erläutert<br />

wer<strong>de</strong>n, wie viel Geld sich durch<br />

eine längere Lebensdauer <strong>und</strong> geringeren<br />

Energieverbrauch einsparen lässt.<br />

»Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Einsatz unserer<br />

Produkte sind oftmals die anfallen<strong>de</strong>n<br />

Life cycle costs, die – betrachtet über<br />

<strong>de</strong>n gesamten Produktlebenszyklus –<br />

enormes Einsparpotenzial bieten«, so<br />

Halter. »Wir schalten zu <strong>de</strong>m Thema<br />

nicht nur Anzeigen in <strong>de</strong>r ‘Lebensmittelzeitung’,<br />

son<strong>de</strong>rn unsere Außendienstmitarbeiter<br />

gehen teilweise gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n Kollegen <strong>de</strong>r Kühlthekenhersteller<br />

zu <strong>de</strong>ren K<strong>und</strong>en.«<br />

Technische Innovationen bieten<br />

Qualität <strong>und</strong> Innovation – für die meisten<br />

Ingredient Brands sind dies die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für <strong>de</strong>n Erfolg. Auch beim Autositzhersteller<br />

Recaro, Kirchheim/Teck, ist es<br />

nicht an<strong>de</strong>rs. »Sitzkomfort, Ergonomie<br />

<strong>und</strong> Sicherheit – darin unterschei<strong>de</strong>n<br />

wir uns von unseren Wettbewerbern«,<br />

sagt Romi Diana Doser, Leiterin Marketing<br />

& Kommunikation. »Neben diesen<br />

rationalen Grün<strong>de</strong>n kommt bei uns aber<br />

noch ein emotionales Element hinzu.<br />

Recaro hat ein sportliches Image, viele<br />

Menschen <strong>de</strong>nken bei <strong>de</strong>m Namen sofort<br />

an Motorsport. Wir sponsern auch Rennteams,<br />

jedoch nutzen die meisten Profi-<br />

Rennfahrer tatsächlich Recaro-Sitze.«<br />

Daneben kennen viele Konsumenten die<br />

Marke aus <strong>de</strong>m Nachrüstmarkt, aus <strong>de</strong>m<br />

Flugzeug sowie von <strong>de</strong>n Spielerbänken<br />

in <strong>de</strong>n Fußballstadien.<br />

Marketingkommunikation fin<strong>de</strong>t <strong>auf</strong><br />

verschie<strong>de</strong>nen Ebenen statt. Erste Ansprechpartner<br />

sind die Fahrzeugherstel-<br />

ler, die nicht nur von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />

Sitze, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>r Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Logistikkompetenz Recaros<br />

überzeugt wer<strong>de</strong>n müssen. Dann wer<strong>de</strong>n<br />

die Fachhändler angesprochen, die ja<br />

<strong>de</strong>n unmittelbaren Kontakt zu <strong>de</strong>n Autokäufern<br />

haben. Schließlich wen<strong>de</strong>t sich<br />

Recaro direkt an die Endk<strong>und</strong>en, die sich<br />

wie<strong>de</strong>rum in zwei wesentliche Zielgruppen<br />

<strong>auf</strong>teilen: Die Motorsport-Fans sowie<br />

die Vielfahrer mit Komfortbedürfnissen<br />

o<strong>de</strong>r gar speziell mit Rückenproblemen.<br />

Das Marketing steht also vor <strong>de</strong>r Aufgabe,<br />

je<strong>de</strong> Gruppe jeweils mit <strong>de</strong>n richtigen<br />

Inhalten anzusprechen. Messe<strong>auf</strong>tritte<br />

sowie Anzeigen in Fachzeitschriften gehören<br />

zu <strong>de</strong>n wichtigen Kommunikationskanälen.<br />

Recaro profitiert <strong>de</strong>rzeit vom Trend zu individueller<br />

Ausstattung, viele Autokäufer<br />

legen <strong>de</strong>mnach Wert <strong>auf</strong> die Premium-<br />

» DURCH UNSERE BEKANNT-<br />

HEIT BEIM ENDKUNDEN WIRD<br />

EIN PULL-EFFEKT AUF DIE<br />

HERSTELLER AUSGEÜBT.«<br />

ROMI DIANA DOSER, Leiterin Marketing &<br />

Kommunikation Recaro, Kirchheim/Teck<br />

sitze. »Durch unsere Bekanntheit beim<br />

Endk<strong>und</strong>en wird ein Pull-Effekt <strong>auf</strong> die<br />

Hersteller ausgeübt«, so Doser. »Früher<br />

hatten Autokäufer nur zwei Chancen an<br />

einen Recaro-Sitz zu kommen: Entwe<strong>de</strong>r<br />

gehörte er zur Erstausstattung o<strong>de</strong>r sie<br />

mussten ihn nach <strong>de</strong>m Autok<strong>auf</strong> selbst<br />

k<strong>auf</strong>en. Durch die steigen<strong>de</strong> Nachfrage<br />

gehen inzwischen immer mehr Hersteller<br />

wie z.B. Mazda dazu über, Recaro-Sitze<br />

als Son<strong>de</strong>rausstattung anzubieten.«<br />

Die Autohersteller reagieren <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

Wunsch nach Co-Branding ganz unterschiedlich.<br />

»Porsche lässt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

kein Co-Branding in seinen Wagen<br />

zu – die Käufer einer Premiummarke<br />

erwarten, dass <strong>de</strong>r Fahrzeughersteller<br />

die Kompetenz über sämtliche Komponenten<br />

selbst besitzt«, so Doser. »An<strong>de</strong>rs<br />

ist das beispielsweise bei Audi. Die haben<br />

ihr vor einigen Jahren noch etwas<br />

angestaubtes Image in kürzester Zeit<br />

<strong>auf</strong>gepeppt, weil sie Co-Branding [ …<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 27


x<br />

MARKETING _ Ingredient Branding<br />

BUCHTIPPS Weiterführen<strong>de</strong><br />

Literatur zum Thema<br />

p AUFBRUCH: INGREDIENT<br />

BRANDING SCHAFFT WERTE.<br />

Roland Mattmüller, Bernd M.<br />

Michael, Ralph T<strong>und</strong>er (Hrsg.),<br />

Verlag Ol<strong>de</strong>nbourg, 2009, 79,80 Euro,<br />

495 Seiten, ISBN-10: 348658393X /<br />

ISBN-13: 978-3486583939<br />

p DIE MARKE IN DER MARKE:<br />

BEDEUTUNG UND MACHT DES<br />

INGREDIENT BRANDING.<br />

Wal<strong>de</strong>mar Pförtsch, Indrajanto Müller,<br />

Springer 2006, 39,95 Euro,<br />

204 Seiten, ISBN-10: 3540300570 /<br />

ISBN-13: 978-3540300571<br />

bewusst eingesetzt haben <strong>und</strong> so auch<br />

vom sportlichen Premiumimage einer<br />

Marke wie Recaro profitieren konnten.«<br />

Das Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Endprodukt<br />

durchzusetzen ist ein Punkt, an <strong>de</strong>m<br />

viele Ingredient-Branding-Ansätze<br />

scheitern. »Natürlich sind die Hersteller<br />

<strong>de</strong>r Endprodukte nicht unbedingt interessiert<br />

daran, dass eine weitere Marke<br />

Aufmerksamkeit von ihrem Produkt abzieht«,<br />

sagt Bernd M. Michael vom BMM<br />

Büro für Markenarchitektur in Düsseldorf.<br />

Der frühere Deutschland-Chef <strong>de</strong>r<br />

Agenturgruppe Grey gilt als einer <strong>de</strong>r<br />

profiliertesten Markenexperten. »Eine<br />

Komponentenmarke kann <strong>de</strong>n Absatz<br />

<strong>de</strong>s Endprodukts beför<strong>de</strong>rn, kann aber<br />

auch so viel Macht erlangen, dass <strong>de</strong>r<br />

Hersteller gezwungen ist, diese Komponente<br />

zu nutzen. Daher gibt es beim<br />

Ingredient Branding einen ständigen<br />

Kampf, um die Balance zu halten.«<br />

Kommunikation <strong>auf</strong> vielen Ebenen<br />

Wer als Zulieferer große Innovationen<br />

in ein Produkt einbringt, sollte aber<br />

schon zusehen, dass er dies an die K<strong>und</strong>en<br />

seiner K<strong>und</strong>en kommuniziere, so<br />

Michael. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r heutigen Krise<br />

wür<strong>de</strong>n viele Lieferanten unter starkem<br />

Preisdruck ihrer Abnehmer lei<strong>de</strong>n. Ingredient<br />

Branding sei eine Möglichkeit,<br />

davon wegzukommen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Abnehmer<br />

<strong>auf</strong> an<strong>de</strong>re Werte <strong>de</strong>s Produkts<br />

hinzuweisen. »Ingredient Branding ist<br />

allerdings nur für die Unternehmen<br />

möglich, die ein wesentliches Teil <strong>de</strong>s<br />

Endprodukts bauen«, betont Michael.<br />

»Der Vorteil dieses Produkts gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Wettbewerb muss außer<strong>de</strong>m in einen<br />

Mehrwert für <strong>de</strong>n Endverbraucher<br />

übersetzt wer<strong>de</strong>n, sonst interessiert diesen<br />

die Marke nicht.«<br />

Ingredient Branding fin<strong>de</strong> immer <strong>auf</strong><br />

mehreren Ebenen statt: Zum einen gibt<br />

es die Hersteller als direkte Abnehmer<br />

<strong>und</strong> daneben die Endverbraucher. Dazwischen<br />

fin<strong>de</strong>t sich meist noch eine<br />

weitere wichtige Ebene, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r die Endverbraucher<br />

beraten wer<strong>de</strong>n. In vielen<br />

Fällen ist dies <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l, es können<br />

aber beispielsweise auch Architekten<br />

sein, die beim K<strong>auf</strong> von Baumaterialien<br />

<strong>de</strong>n Häuslebauer beraten. »Für <strong>de</strong>n Branding-Prozess<br />

ist es wichtig, sich über die<br />

Be<strong>de</strong>utung all dieser Zielgruppen im Klaren<br />

zu sein«, so Michael. »Bei <strong>de</strong>r Kommunikation<br />

ist es entschei<strong>de</strong>nd, dass die<br />

jeweils wesentlichen Argumente <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r<br />

bekannt sind – die können <strong>auf</strong><br />

je<strong>de</strong>r Ebene sehr unterschiedlich sein.«<br />

Einer <strong>de</strong>r größten Fehler beim Ingredient<br />

Branding sei es, zu viel Geld in die<br />

Kommunikation mit einer Zielgruppe zu<br />

stecken, die für die tatsächliche K<strong>auf</strong>entscheidung<br />

gar nicht so wichtig ist. Kom-<br />

p<br />

Qualität <strong>und</strong> ständige technische Innovationen<br />

sind die Bausteine <strong>de</strong>s Erfolgs von<br />

Gore-tex.<br />

p Ausgangslage: Die wasserabweisen<strong>de</strong><br />

<strong>und</strong> atmungsaktive Textil-Faser <strong>de</strong>r Firma W.<br />

L. Gore & Associates wur<strong>de</strong> seit <strong>de</strong>m Jahr<br />

1976 unter <strong>de</strong>m Namen Gore-tex an Bekleidungshersteller<br />

verk<strong>auf</strong>t.<br />

p Strategie: Schon im Jahr 1979 wur<strong>de</strong><br />

mit <strong>de</strong>m Marken<strong>auf</strong>bau begonnen, 1989<br />

ging <strong>de</strong>r Branding-Prozess mit <strong>de</strong>m Garantieversprechen<br />

»Guaranteed to keep you dry«<br />

in eine neue Phase. Damit bürgt <strong>de</strong>r Faserhersteller<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en für die<br />

Funktion <strong>de</strong>s Gesamtprodukts. Um die Quali-<br />

munikation mit <strong>de</strong>m Endverbraucher ist<br />

eine teure Sache, Anzeigenkampagnen<br />

in Publikumstiteln o<strong>de</strong>r gar TV-Spots<br />

kann sich ein mittelständischer Komponentenhersteller<br />

im Normalfall kaum<br />

leisten. Es bieten sich daher Marketingkooperationen<br />

von Zulieferern <strong>und</strong> Endproduktherstellern<br />

an. Diesen Weg ist<br />

auch Intel gegangen. Der US-Hersteller<br />

bezuschusst die Werbung seiner Partner<br />

mit bis zu 50 Prozent <strong>de</strong>r Kosten, wenn<br />

diese das Intel-Logo <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Claim abdrucken.<br />

Dabei gibt es einige Vorgaben,<br />

die beispielsweise verhin<strong>de</strong>rn sollen,<br />

dass das Intel-Zeichen in einem Wust<br />

von an<strong>de</strong>ren Logos untergeht. Weltweit<br />

kommt durch diese Kooperationen jährlich<br />

ein Werbevolumen von r<strong>und</strong> einer<br />

Milliar<strong>de</strong> US-Dollar zusammen.<br />

Der Intel-Erfolg ist erstaunlich. Eine Umfrage<br />

habe ergeben, dass 85 Prozent <strong>de</strong>r<br />

Stu<strong>de</strong>nten einen PC nur k<strong>auf</strong>en, wenn<br />

Intel insi<strong>de</strong> dar<strong>auf</strong> stehe, so Markenspezialist<br />

Michael. Tatsächlich hat Intel inzwischen<br />

eine Be<strong>de</strong>utung, die vielen PC-<br />

Herstellern kaum noch eine Wahl lässt,<br />

welche Chips sie in ihre Computer einbauen.<br />

Für sie hat sich Ingredient Branding<br />

zu einem Albtraum entwickelt.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

STRATEGIE BAUSTEINE DES ERFOLGS VON GORE-TEX<br />

tät <strong>de</strong>s Produkts sicherzustellen, müssen die<br />

Bekleidungshersteller sich verpflichten, das<br />

Material in bestimmten Produktionsstätten<br />

herzustellen. W. L. Gore überprüft die Einhaltung<br />

<strong>de</strong>r Qualitätsstandards. Regelmäßige<br />

Innovationen sichern <strong>de</strong>n Qualitätsabstand<br />

von Gore-tex zu seinen Wettbewerbern. Goretex<br />

spricht Endk<strong>und</strong>en direkt an, nutzt <strong>de</strong>n<br />

Marketingmix von klassischer Werbung bis<br />

zum Han<strong>de</strong>lsmarketing. Wichtig sind dabei<br />

gemeinsame Aktionen mit <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l, Verkäufer<br />

wer<strong>de</strong>n weitergebil<strong>de</strong>t.<br />

p Ergebnis: Bei Outdoor-Bekleidung ist für<br />

viele Verbraucher Gore-tex ein K<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong>. Die<br />

Bekanntheit <strong>de</strong>r Marke soll in Deutschland<br />

bei (gestützt) 81 Prozent liegen.<br />

28 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


� Ja, ich habe einen Abonnenten geworben. Bitte schicken<br />

Sie meine Prämie, <strong>de</strong>n APPLE iPod Shuffl e, 4 GB, an fol gen <strong>de</strong><br />

Adresse. Ich erhalte meine Prämie, selbst wenn ich kein acquisa<br />

Abonnent bin.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Prämien-Bestell-Nr. 4003187<br />

Per Fax:<br />

0180/50 50 441*<br />

*0,14 e/Min. aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />

Mobilfunkpreise. Ein Service von dtms.<br />

iPod Shuffl e 4 GB, silber<br />

� <strong>de</strong>r neue iPod Shuffl e<br />

� mit neuer „VoiceOver“-Funktion<br />

� 4 GB Flash-L<strong>auf</strong>werk für<br />

bis zu 1.000 Songs<br />

� Wie<strong>de</strong>rgabedauer: bis zu 10 Std.<br />

� Lieferumfang: iPod shuffl e<br />

in Silber, Apple Earphones<br />

mit Remote-Fernbedienung,<br />

iPod shuffl e USB-Kabel<br />

Leser werben Prämie sichern Coupon abschicken<br />

� Ja, ich abonniere die acquisa für mind. 1 Jahr zum Preis<br />

von 116,– Euro inkl. MwSt. <strong>und</strong> Versand. Das Abo verlängert<br />

sich automatisch um ein Jahr, wenn ich nicht 4 Wochen vor<br />

Abl<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Bezugszeit schriftlich kündige.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Ort<br />

Telefon E-Mail<br />

Bestell-Nr. A00500_DIR<br />

Per Post:<br />

H<strong>auf</strong>e Service Center GmbH<br />

Postfach, 79091 Freiburg<br />

Der neue Abonnent darf innerhalb <strong>de</strong>r letzten 6 Monate nicht Bezieher <strong>de</strong>r acquisa gewesen sein. Das Prämienangebot gilt nicht bei Eigen- o<strong>de</strong>r Umbestellungen,<br />

Geschenk-, Gutschein-, Stu<strong>de</strong>nten- o<strong>de</strong>r Ausbildungsabonnements. Sie erhalten die Werbeprämie innerhalb von 4 Wochen nach Bezahlung <strong>de</strong>s neuen Abonnements.<br />

Ich zahle<br />

� per Rechnung<br />

� bequem per Bankeinzug<br />

Kontonummer BLZ<br />

Name <strong>de</strong>r Bank<br />

✗<br />

Datum, Unterschrift<br />

WN 02127455


MARKETING _ Interview<br />

»Individualität ist nicht das Thema«<br />

Das Marketing ist heute vielfach aktionistisch <strong>und</strong> zu kurzfristig angelegt, kritisiert Professor<br />

Christian Belz von <strong>de</strong>r Universität St. Gallen. Statt Marketingkosmetik sei eine Rückbesinnung <strong>auf</strong><br />

Substanz gefragt. Es geht darum, Profile zu schärfen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zu bieten, was sie wünschen.<br />

Interview _ Christoph Pause<br />

acquisa: Herr Prof. Belz, in Ihrem Buch<br />

»Marketing gegen <strong>de</strong>n Strom« plädieren<br />

Sie für ein »zumutbares Marketing«?<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Christian Belz: Vermeintlich geht Marketing<br />

vom K<strong>und</strong>en aus <strong>und</strong> versucht,<br />

seine Probleme umfassend zu lösen. Die<br />

Nachteile <strong>und</strong> Mängel in vielen Märkten<br />

<strong>und</strong> Unternehmen zeigen <strong>de</strong>n Gegensatz.<br />

Die Erklärung ist einfach: Die Anbieter<br />

befassen sich lediglich mit einem<br />

zumutbaren Marketing, sie verbessern<br />

das, was sie müssen. Potenzielle Verbesserungen<br />

wer<strong>de</strong>n leicht als unnötiger<br />

Mehr<strong>auf</strong>wand <strong>und</strong> damit Ertragsschmälerung<br />

<strong>auf</strong>gefasst. Zumutbares Marketing<br />

zeigt ehrlich, dass ein Unternehmen<br />

je<strong>de</strong> eigene Leistung sorgfältig mit<br />

<strong>de</strong>r Gegenleistung abwägt. Das entlastet<br />

in <strong>de</strong>r Beziehung zum K<strong>und</strong>en. Ich bin<br />

BUCHTIPP<br />

Vor Kurzem ist das Buch »Marketing<br />

gegen <strong>de</strong>n Sturm« von Prof. Christian Belz<br />

erschienen. Dort zeigt er <strong>auf</strong>, dass einige<br />

gängige Thesen im Marketing kritisch<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n sollten, um mittelfristig<br />

Erfolg zu haben.<br />

Christian Belz<br />

Marketing gegen<br />

<strong>de</strong>n Strom<br />

Thexis Verlag 2009,<br />

32 Euro, 161 Seiten<br />

ISBN 978-3-905819-<br />

13-7<br />

auch überzeugt, dass Marketing aktiver<br />

mit <strong>de</strong>n Nachteilen für K<strong>und</strong>en umgehen<br />

muss. Es genügt nicht, über Vorteile<br />

zu sprechen <strong>und</strong> alle Nachteile soll <strong>de</strong>r<br />

K<strong>und</strong>e selbst merken.<br />

acquisa: Sie monieren, viele Unternehmen<br />

drängten ihre K<strong>und</strong>en in die Passivität,<br />

wür<strong>de</strong>n aktive K<strong>und</strong>en sogar<br />

bestrafen, etwa mit einem schlechten<br />

Beschwer<strong>de</strong>management. Wie sollten<br />

sich Firmen Ihrer Meinung nach verhalten?<br />

Belz: Wenn <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e l<strong>auf</strong>end mehr bedrängt<br />

wird, schafft er sich selbst Distanz.<br />

Er wird gleichgültig o<strong>de</strong>r wartet<br />

<strong>auf</strong> die nächste Aktion. Wenn er dann<br />

einmal etwas von einem Unternehmen<br />

braucht, lan<strong>de</strong>t er häufig in <strong>de</strong>r Warteschlange<br />

<strong>de</strong>r Call-Centers o<strong>de</strong>r wird<br />

herumgereicht. Ich meine, dass Unternehmen<br />

lernen sollten, die Initiative<br />

<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en zu för<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> besser zu<br />

nutzen. Je<strong>de</strong>s Mal wenn beispielsweise<br />

ein K<strong>und</strong>e anruft, ist das Volltreffermarketing.<br />

Nur steht dabei nicht mehr <strong>de</strong>r<br />

Response <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Response<br />

<strong>de</strong>s eigenen Unternehmens im<br />

Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />

acquisa: Ein Problem, das aus <strong>de</strong>r Passivität<br />

<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en folgt, ist, dass viele<br />

K<strong>und</strong>engruppen kaum noch wirtschaftlich<br />

sind, sich je<strong>de</strong>nfalls kaum<br />

weiterentwickeln beim Umsatz. Was<br />

machen Unternehmen falsch bei K<strong>und</strong>enbindung<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwertsteigerung?<br />

Belz: Die Wurfweite <strong>de</strong>s Marketings<br />

nimmt l<strong>auf</strong>end ab. Es genügt nicht schöne<br />

Bil<strong>de</strong>r von glücklichen Konsumenten<br />

zu zeigen, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e begehrt die<br />

Produkte <strong>und</strong> bewegt sich. Reale K<strong>und</strong>enprozesse<br />

sind fein etappiert <strong>und</strong><br />

können an vielen Stellen vom Sofa bis<br />

zum Geschäft weitergeführt o<strong>de</strong>r abgebrochen<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese realen K<strong>und</strong>enprozesse<br />

müssen wir besser erforschen,<br />

dann können wir <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en dort bearbeiten,<br />

wo es wirkt. Wenn sich Marketingleute<br />

<strong>auf</strong> Marktforschungen stützen,<br />

bei <strong>de</strong>nen K<strong>und</strong>en selbst eine Theorie<br />

ihres Verhaltens entwickeln <strong>und</strong> sich<br />

<strong>auf</strong> ihre kreativen Würfe konzentrieren,<br />

dann zielen sie vielfältig am K<strong>und</strong>en<br />

vorbei. Neben <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>enprozessen<br />

gibt auch analytisches Customer-Relationship-Management<br />

viel her. Lei<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n K<strong>und</strong>eninformationen aber nur<br />

in wenigen Unternehmen professionell<br />

als Ressource genutzt. Kurz: Wir sollten<br />

nicht nur über Möglichkeiten sprechen,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Job erfüllen.<br />

acquisa: Oft behan<strong>de</strong>ln Unternehmen<br />

ihre K<strong>und</strong>en gleich, unabhängig davon,<br />

welchen Umsatz sie mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

machen. Machen Firmen<br />

Fehler bei <strong>de</strong>r Analyse von K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />

<strong>und</strong> daraus folgend bei <strong>de</strong>r<br />

Segmentierung?<br />

Belz: Bestimmt ist es sinnvoll, die K<strong>und</strong>en<br />

richtig zu bewerten. So lassen sich<br />

dann beispielsweise Großk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Kleink<strong>und</strong>en differenziert bearbeiten.<br />

Unsere Erfahrung ist dabei, dass ein<br />

Unternehmen für alle K<strong>und</strong>enkategorien<br />

professionelle Lösungen braucht.<br />

Funktioniert das Kleink<strong>und</strong>enmarketing<br />

nicht, so fehlt beispielsweise die<br />

Kraft für Key Accounts. Die meisten<br />

Unternehmen segmentieren, nur sind<br />

sie oft von <strong>de</strong>n Ergebnissen enttäuscht.<br />

K<strong>und</strong>en k<strong>auf</strong>en nämlich einmal preisbewusst<br />

<strong>und</strong> schlank nur eine »Box« <strong>und</strong><br />

ein an<strong>de</strong>res Mal brauchen sie die besten<br />

Geräte mit umfassen<strong>de</strong>r Beratung. Sie<br />

lassen sich nicht einem Segment zuord-<br />

30 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


»ICH WEHRE MICH DAGEGEN, DASS<br />

MARKETINGMASSNAHMEN NUR WICHTIG<br />

WERDEN, WEIL SIE SICH MESSEN LASSEN.<br />

WAS MARKETING BRINGT, LÄSST SICH<br />

AUCH LANGFRISTIG VERFOLGEN.«<br />

PROF. DR. CHRISTIAN BELZ, Ordinarius für Marketing<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer <strong>de</strong>s Instituts für Marketing an <strong>de</strong>r<br />

Universität St. Gallen.<br />

nen. In neuerer Zeit befassen wir uns<br />

mit Interaktionsmo<strong>de</strong>llen von einer<br />

schlanken bis <strong>auf</strong>wendigen Zusammenarbeit<br />

mit K<strong>und</strong>en. Der K<strong>und</strong>e wählt,<br />

segmentiert sich selbst <strong>und</strong> bezahlt je<br />

nach Service.<br />

acquisa: Auf einer Konferenz zum<br />

Thema Marke hieß es, Unternehmen<br />

sollten nicht je<strong>de</strong>m alles versprechen,<br />

son<strong>de</strong>rn sich <strong>auf</strong> bestimmte Angebote<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en konzentrieren. Ist das <strong>de</strong>r<br />

richtige Weg?<br />

Belz: Ich habe viele Sympathien für Nischen<br />

<strong>und</strong> Leuchttürme im Marketing.<br />

Das vollständige Marketing ist out. Wir<br />

leben in einer Zeit <strong>de</strong>s pulverisierten<br />

Marketings, l<strong>auf</strong>end kommen neue<br />

Ansätze dazu. Unternehmen müssen<br />

lernen, was bei ihnen funktioniert <strong>und</strong><br />

zum Unternehmen passt. Sonst verschwen<strong>de</strong>n<br />

sie Engagement <strong>und</strong> Geld.<br />

acquisa: Viel ist die Re<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Individualisierung<br />

im Marketing. Wie<br />

individuell kann<br />

ein Marketing sein,<br />

wenn ein Unternehmen<br />

Tausen<strong>de</strong> von<br />

K<strong>und</strong>en mit weitgehend<br />

gleichen Bedürfnissen<br />

hat?<br />

Belz: Individualität ist<br />

viel beklatscht, aber<br />

nicht das Thema. Wir<br />

brauchen einfach Angebote<br />

<strong>und</strong> Themen,<br />

die <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en treffen.<br />

Ich verk<strong>auf</strong>e lieber<br />

ein Produkt an<br />

viele Menschen, als<br />

viele Produkte an jeweils<br />

wenige K<strong>und</strong>en.<br />

Massenmarketing ist<br />

also die bevorzugte<br />

Variante, nur müssen<br />

dann die Leistungen<br />

wirklich gut sein.<br />

acquisa: Nicht zuletzt<br />

das Neuromarketing<br />

plädiert dafür, auch<br />

im B2B-Bereich das<br />

Marketing zu emotionalisieren.<br />

Was<br />

keine Emotionen weckt, wird nicht<br />

wahrgenommen, lautet die These. Gerät<br />

dabei das Eigentliche, das Produkt<br />

bzw. die Dienstleistung, in <strong>de</strong>n Hintergr<strong>und</strong>?<br />

Wie sieht das erfolgreiche Verhältnis<br />

zwischen Produktinformation<br />

<strong>und</strong> Emotion aus?<br />

Belz: Echte Hirnforscher äußern sich<br />

recht kritisch zu <strong>de</strong>n raschen Folgerungen<br />

<strong>de</strong>s Marketings. Vor Jahren plädierte<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Marketingforscher<br />

Professor Werner Kroeber-Riel für Emotions-<br />

statt Sachleistungsprofil. Wenn<br />

Produkte austauschbar sind, lassen sie<br />

sich über Emotionen differenzieren. Lei<strong>de</strong>r<br />

scheinen Unternehmen mit ihren<br />

Emotionen nicht sehr glücklich umzugehen.<br />

Die verwen<strong>de</strong>ten Emotionen <strong>und</strong><br />

Bil<strong>de</strong>r sind austauschbar, diffus, naheliegend<br />

<strong>und</strong> unbeholfen. Deshalb beobachte<br />

ich, dass Unternehmen durch<br />

<strong>de</strong>n Emotionsansatz die Unterschie<strong>de</strong><br />

verwischten <strong>und</strong> sicher nicht schärften.<br />

Wir könnten von <strong>de</strong>r Musik- <strong>und</strong> Filmindustrie<br />

lernen, wie man das macht.<br />

Sonst gehen wir besser wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> die<br />

Leistungen zurück.<br />

acquisa: Es scheint, dass beim Marketing<br />

heute vor allem eines zählt: Der<br />

Return on Investment. Manch eine<br />

Marketingkampagne trägt aber erst<br />

nach Jahren Früchte, <strong>de</strong>r Aufbau einer<br />

Marke etwa dauert manchmal Jahrzehnte.<br />

Wie wichtig ist <strong>de</strong>r Return on<br />

Marketing als Richtschnur?<br />

Belz: Return on Marketing ist ein wichtiger<br />

Bezug, wenn wir im Unternehmen<br />

glaubwürdig bleiben o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />

wollen. Ich wehre mich aber dagegen,<br />

dass Marketingmaßnahmen nur wichtig<br />

wer<strong>de</strong>n, weil sie sich messen lassen.<br />

Was Marketing bringt, lässt sich auch<br />

langfristig verfolgen. Das wirkliche<br />

Problem sind aber die wöchentlich<br />

o<strong>de</strong>r täglich verfolgten Auftragseingänge<br />

<strong>und</strong> die rigoros optimierten<br />

Quartalsabschlüsse.<br />

acquisa: Im Moment bestimmt vor<br />

allem eins das Marketing: Absatzsteigerung,<br />

um über Transaktionen <strong>de</strong>n<br />

Umsatz zu erhöhen. Imagewerbung<br />

spielt kaum eine Rolle. Können Unternehmen<br />

<strong>auf</strong> langfristige Kampagnen<br />

dauerhaft verzichten?<br />

Belz: Es gibt die erfolgreichen Marktführer<br />

mit starken Marken. Für 90 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen wird aber die Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r Marken überschätzt. Oft sind<br />

K<strong>und</strong>enservice, Vertrieb, Distributionsnetz<br />

usw. weit wichtiger. Das sind aber<br />

auch langfristige Themen, die unter<br />

einseitigen Sparprogrammen lei<strong>de</strong>n.<br />

Ein Fre<strong>und</strong> von mir befasste sich sein<br />

ganzes Leben mit Restrukturierungen<br />

<strong>und</strong> brachte es so <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt: Ein<br />

Drittel dürfen Restrukturierungen<br />

<strong>und</strong> Kostensenkungsprogramme sein,<br />

zwei Drittel müssen sich aber <strong>de</strong>r Verbesserung<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Aufbau widmen.<br />

Unsere aktuelle Untersuchung zeigte<br />

für das Marketing in einer neuen Welt<br />

die Schlüssel <strong>de</strong>r zukünftigen Ausrichtung:<br />

Stärkung <strong>de</strong>s substanziellen Geschäfts,<br />

zurück zu <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>lagen in<br />

Marketing <strong>und</strong> Vertriebsstärke. Kurz:<br />

Es geht um Substanz <strong>und</strong> nicht um<br />

Marketingkosmetik.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 31


MARKETING _ Universal Search<br />

Erfolgreich Klicks einsammeln<br />

Google Universal Search stellt Marketer vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen: Online-Marketing<br />

muss sich zukünftig an multimedialen Inhalten ausrichten. Dabei hilft ein branchenspezifischer,<br />

integrierter Lösungsansatz.<br />

Text _ Dr. Niko Bardowicks<br />

Alles neu: Die Suche im Internet verän<strong>de</strong>rt<br />

sich. Sie wird persönlicher, individueller<br />

<strong>und</strong> bunter. Mit <strong>de</strong>r Universal<br />

Search von Marktführer Google bestimmen<br />

immer öfter verschie<strong>de</strong>ne Inhalte<br />

wie Bil<strong>de</strong>r, Vi<strong>de</strong>os, Nachrichten, Blogs<br />

<strong>und</strong> Shop-Ergebnisse die Anzeige <strong>de</strong>r Ergebnislisten<br />

– <strong>und</strong> das ganz individuell<br />

abgestimmt <strong>auf</strong> das bisherige Suchverhalten<br />

<strong>de</strong>r Internet-Nutzer. Altbekannte<br />

Homepages ohne multimediale Inhalte<br />

erscheinen natürlich weiterhin mit<br />

Textlinks in <strong>de</strong>n Suchergebnissen. Doch<br />

sogenannte Rich-Media-Formate sind<br />

die Lieblinge <strong>de</strong>r Nutzer <strong>und</strong> führen<br />

schon heute oft die Trefferlisten <strong>de</strong>r personalisierten<br />

Suche an. Suchergebnisse<br />

in Form von Vi<strong>de</strong>os <strong>und</strong> Bil<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n<br />

häufiger angeklickt als reine Texte, sie<br />

sind Eyecatcher für die von Textlinks gelangweilten<br />

User.<br />

Obwohl Google seit Längerem die Möglichkeit<br />

geschaffen hat, sich multimediale<br />

Ergebnisse in Form von News, Blogs,<br />

Maps, Vi<strong>de</strong>os o<strong>de</strong>r Produktartikeln in<br />

AUTOR<br />

Dr. Niko Bardowicks<br />

ist Vorstand <strong>de</strong>r Online<br />

Marketing Solutions<br />

AG. Diese ist <strong>auf</strong><br />

integrierte Online-Marketing-Lösungen<br />

aus Suchmaschinenoptimierung (SEO),<br />

Suchmaschinenmarketing (SEM), SEO<br />

Public Relations <strong>und</strong> Affiliate Marketing<br />

spezialisiert.<br />

p www.online-marketing-solutions.com<br />

separaten Suchdiensten anzeigen zu lassen,<br />

wur<strong>de</strong>n diese bisher kaum genutzt.<br />

Die neue Lösung ist es, Ergebnisse unterschiedlicher<br />

Medien in <strong>de</strong>r Trefferliste<br />

zu mischen <strong>und</strong> mittels Bil<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />

Auszügen anzuzeigen. Google passt sich<br />

so <strong>de</strong>m Suchverhalten seiner Nutzer an<br />

<strong>und</strong> integriert immer mehr multimediale<br />

Inhalte, die attraktiver für die Suchen<strong>de</strong>n<br />

sind.<br />

Neben <strong>de</strong>m verän<strong>de</strong>rten Nutzerverhalten<br />

verfolgt Google mit <strong>de</strong>r Universal Search<br />

noch ein eigenes Ziel: Den Internet-Nutzer<br />

möglichst lange <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r eigenen Internet-Seite<br />

zu halten. Denn bisher dient<br />

die Startseite <strong>de</strong>r Internet-Suchmaschine<br />

Google überwiegend als Einstiegsseite.<br />

Die Nutzer klicken sich dann schnell weiter<br />

zu <strong>de</strong>n Seiten in <strong>de</strong>n Ergebnislisten.<br />

Gehen User aber direkt zu <strong>de</strong>n Inhalten<br />

von Google, etwa Youtube, Google Maps<br />

o<strong>de</strong>r das Google Newsportal, ergibt sich<br />

eine zusätzliche Kontaktmöglichkeit für<br />

Werbung – <strong>und</strong> damit steigen die Werbeeinnahmen<br />

von Google.<br />

Um dieser Entwicklung zu begegnen,<br />

sollten sich Marketer dar<strong>auf</strong> einstellen,<br />

die Web-Inhalte ihres Unternehmens<br />

anzupassen. Denn wer in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />

nicht marktgerecht präsent ist,<br />

verliert schnell <strong>de</strong>n Anschluss an <strong>de</strong>n<br />

Wettbewerb. Der extrem dynamische<br />

Markt <strong>de</strong>s Internets erfor<strong>de</strong>rt es, sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r neue Konzepte für Werbung<br />

<strong>und</strong> Marketing zu erschließen.<br />

Genügten vor ein paar Jahren die geschickte<br />

Platzierung von Bannern <strong>auf</strong><br />

frequentierten Webseiten <strong>und</strong> ein wenig<br />

handwerkliche Suchmaschinenoptimierung,<br />

sollte man heute alle Möglichkeiten<br />

in Betracht ziehen – von Social-<br />

Media-Präsenz bis Werbung in Online-<br />

Spielen.<br />

Die Entwicklung hin zu Multimedia-<br />

Inhalten wird durch die bessere technische<br />

Infrastruktur ermöglicht. Die An-<br />

» WER IN DEN SUCHMASCHINEN NICHT MARKTGERECHT<br />

PRÄSENT IST, VERLIERT SCHNELL DEN ANSCHLUSS AN<br />

DEN WETTBEWERB.«<br />

zahl <strong>de</strong>r Haushalte, welche über einen<br />

schnellen Internet-Anschluss verfügen,<br />

nimmt rasch zu. Gleichzeitig sind die<br />

Nutzer geschulter im Umgang mit Web-<br />

Inhalten <strong>und</strong> Suchmaschinen, weshalb<br />

neue multimediale Inhalte an Attraktivität<br />

gewinnen. Welches Suchergebnis<br />

ihre Aufmerksamkeit gewinnt, ist dann<br />

nicht nur von <strong>de</strong>r Positionierung <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>n ersten Seiten in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />

abhängig, son<strong>de</strong>rn beispielsweise<br />

auch von <strong>de</strong>r grafischen Qualität sogenannter<br />

Thumbs: Kleine Bil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Ergebnislisten, die eine Vorschau <strong>auf</strong> die<br />

Inhalte geben.<br />

Multimediale Inhalte produzieren<br />

Online-Marketingkampagnen können<br />

das wie<strong>de</strong>rum für sich nutzen. Erfolgreich<br />

sind Kampagnen aus integrierten<br />

<strong>und</strong> <strong>auf</strong>einan<strong>de</strong>r abgestimmten Lösungen<br />

aus Suchmaschinenoptimierung,<br />

Suchmaschinenwerbung, Affiliate<br />

32 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Marketing <strong>und</strong> Social-Media-Marketing.<br />

Es gilt, die geeigneten multimedialen Inhalte<br />

zu produzieren <strong>und</strong> in die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kanäle zu geben, um eine gute<br />

Platzierung zu erreichen. Gefragt sind<br />

individuelle Lösungen, die Inhalte aus<br />

Bewegtbild, Text sowie Musik kombinieren<br />

<strong>und</strong> damit verschie<strong>de</strong>ne Kanäle wie<br />

Nachrichten- <strong>und</strong> Produktportale, Blogs<br />

o<strong>de</strong>r Social Communities bedienen. Das<br />

verbessert nicht nur die Platzierungen<br />

<strong>de</strong>r Inhalte <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Suchergebnisseiten,<br />

son<strong>de</strong>rn lässt durch die breite Präsenz<br />

im Internet auch die Kontaktzahl zu potenziellen<br />

K<strong>und</strong>en steigen.<br />

Ziele klar <strong>de</strong>finieren<br />

Dabei eignen sich allerdings nicht alle<br />

medialen Darstellungsformen für je<strong>de</strong><br />

Branche. Wichtig ist, ihre Relevanz für<br />

eine bestimmte Branche vorab zu bestimmen.<br />

Zum Beispiel sollte bei einem<br />

Online-Store <strong>de</strong>r Fokus <strong>de</strong>r Optimierung<br />

<strong>auf</strong> Fotos o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>os mit Beschreibungen<br />

<strong>de</strong>r Produkte liegen. Diese wer<strong>de</strong>n<br />

dann – richtig optimiert – als Thumb<br />

in <strong>de</strong>r Google-Ergebnisliste angezeigt.<br />

Ein Beratungs- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen<br />

hingegen sollte <strong>de</strong>n Fokus<br />

p<br />

Um auch zukünftig in Suchergebnislisten<br />

gut platziert zu sein, sollten Unternehmen<br />

folgen<strong>de</strong> Punkte im Blick haben.<br />

p Tragen Sie Ihre Unternehmensstandorte<br />

in Google Maps ein.<br />

p Schreiben Sie Presseinformationen <strong>und</strong><br />

Artikel über Ihr Unternehmen <strong>und</strong> veröffentlichen<br />

Sie diese in Medien, die von<br />

Google News gelistet wer<strong>de</strong>n.<br />

p La<strong>de</strong>n Sie Unternehmensvi<strong>de</strong>os, wie zum<br />

Beispiel Messeberichte, Imagevi<strong>de</strong>os,<br />

Produktpräsentationen etc., <strong>auf</strong> You Tube<br />

hoch <strong>und</strong> verwen<strong>de</strong>n Sie dort immer Ihre<br />

Top-Suchbegriffe für die Beschreibung.<br />

p Verwen<strong>de</strong>n Sie in Beschreibungen Ihrer<br />

Bil<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Webseite immer die Top-<br />

Suchbegriffe.<br />

GOOGLE-INTERVIEW<br />

Stefan Tweraser von Google Deutschland<br />

über Online-Marketing im Mittelstand.<br />

> acquisa.<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Suchmaschinenoptimierung mehr<br />

<strong>auf</strong> textliche Inhalte legen. Dafür eignen<br />

sich etwa Artikel o<strong>de</strong>r Presseinformationen,<br />

die in ausgesuchten Online-<br />

Medien veröffentlicht wer<strong>de</strong>n, die das<br />

Google News-Portal listet. Entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist die klare Ziel<strong>de</strong>finition: Sie ist die Basis,<br />

um verschie<strong>de</strong>ne Marketinginhalte<br />

zielgruppengerecht darzustellen <strong>und</strong><br />

damit relevante Platzierungen in <strong>de</strong>n<br />

Suchmaschinen zu erzielen. Elementar<br />

ist die Bestimmung <strong>de</strong>r richtigen Suchbegriffe.<br />

Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Universal Search<br />

können ganze Themennetzwerke über<br />

alle Medientypen <strong>und</strong> -kanäle hinweg<br />

für potenzielle Suchbegriffe erschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei hilft zum Beispiel <strong>de</strong>r »semantische<br />

Webcrawler«. Dieser liest verwandte<br />

Themengebiete aus <strong>und</strong> erstellt<br />

daraus Vorschläge für Suchbegriffe.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

CHECKLISTE FIT FÜR GOOGLE UNIVERSAL SEARCH<br />

p Schaffen Sie multimediale Inhalte <strong>auf</strong><br />

Ihrer Webseite.<br />

p Schreiben Sie informative <strong>und</strong> themenrelevante<br />

Webseiten-Texte zu Ihren Top-<br />

Suchbegriffen.<br />

p Stellen Sie Ihre Produkte mit Foto <strong>und</strong><br />

aussagekräftiger Beschreibung in die<br />

Produktsuche von Google ein.<br />

p Lassen Sie Ihren Online-Shop in <strong>de</strong>n gut<br />

platzierten Preissuchmaschinen listen.<br />

p Seien Sie aktiv in Social-Communities<br />

<strong>und</strong> relevanten Foren, eröffnen Sie<br />

dort Gruppen <strong>und</strong> mo<strong>de</strong>rieren Sie<br />

Themen.<br />

p Probieren Sie neue Kanäle aus, lassen<br />

Sie Ihren K<strong>und</strong>endienst twittern o<strong>de</strong>r<br />

kreieren Sie einen Unternehmensblog.<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 33<br />

ONLINE<br />

EFFIZIENZ<br />

IN EINER NEUEN<br />

DIMENSION<br />

Unsere 10 Expertentipps zur effizienten<br />

Suchmaschinenoptimierung fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.jaron.<strong>de</strong>


MARKETING _ Display<br />

Ins rechte Licht gerückt<br />

Bei <strong>de</strong>r klassischen Display-Werbung ist es wie beim Foto-Shooting: Erst das richtige Licht<br />

sorgt dafür, dass Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Botschaften zum Hingucker wer<strong>de</strong>n. Denn Licht lockt Menschen<br />

an <strong>und</strong> macht aus Werbe<strong>auf</strong>stellern o<strong>de</strong>r Messestän<strong>de</strong>n etwas Beson<strong>de</strong>re.<br />

Text _ Karsten Zunke<br />

»Licht schafft Blickfänge, ist Leben <strong>und</strong><br />

gibt zusätzliche Orientierung«, sagt Peter<br />

Mörmann. Für <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />

von Expo Display Service im hessischen<br />

Schwalbach am Taunus ist die Beleuchtung<br />

neben <strong>de</strong>r Gestaltung die wichtigste<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Display-Werbung. Sein Unternehmen<br />

hat sich <strong>auf</strong> wie<strong>de</strong>rverwendbare,<br />

acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />

FACHBEITRAG:<br />

»Messebeteiligung«<br />

Dieser Beitrag hilft Mittelständlern, ihre<br />

Messebeteiligungen zu planen <strong>und</strong> zum<br />

Erfolg zu führen.<br />

H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 1826776<br />

mobile Messe- <strong>und</strong> Roadshow-Systeme<br />

spezialisiert, die fast alle beleuchtbar<br />

sind. »Ich sehe die Notwendigkeit einer<br />

Beleuchtung immer dort, wo es technisch<br />

möglich ist. Licht ist im Display-<br />

Bereich ein überaus wichtiges Element<br />

für herausragen<strong>de</strong> Unternehmens<strong>auf</strong>tritte<br />

– unabhängig von <strong>de</strong>r Helligkeit<br />

<strong>de</strong>r Umgebung«, sagt Mörmann.<br />

Auch Fotografen <strong>und</strong> Regisseure rücken<br />

ihre Mo<strong>de</strong>lle o<strong>de</strong>r Schauspieler<br />

immer wie<strong>de</strong>r ins richtige Licht, sogar<br />

im Freien. Displays fungieren oftmals<br />

als stumme »Schauspieler«. Sie sollen<br />

die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Betrachter <strong>auf</strong><br />

sich ziehen, zum Verweilen <strong>und</strong> Näherkommen<br />

einla<strong>de</strong>n. Und letztendlich soll<br />

ein Display Emotionen wecken, Anreize<br />

schaffen, Produkte herausstellen – <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> ankurbeln. Das Licht ist dabei<br />

nicht wegzu<strong>de</strong>nken. Für die Beleuchtung<br />

klassischer Displays wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />

Regel Aufstecklampen verwen<strong>de</strong>t – meist<br />

lichtstarke Halogenstrahler. Aber auch<br />

eine externe Beleuchtung mithilfe von<br />

Traversen ist für große Auftritte sinnvoll.<br />

Darüber hinaus erfreuen sich <strong>auf</strong> Messen<br />

<strong>und</strong> Events auch Leucht-Displays immer<br />

größerer Beliebtheit – egal, ob es sich dabei<br />

um Leuchtsäulen, Leuchtkästen o<strong>de</strong>r<br />

Leuchttheken han<strong>de</strong>lt. In diesen Displays<br />

ist die Beleuchtung bereits integriert, sie<br />

leuchten quasi von innen.<br />

»Als Eye-Catcher sind Leuchtkästen <strong>und</strong><br />

Säulen für <strong>de</strong>n Messe- <strong>und</strong> Event-Einsatz<br />

sehr gut geeignet. Wir sehen das<br />

aber eher als Ergänzung zu <strong>de</strong>n großen<br />

klassischen Displays – die wie<strong>de</strong>rum<br />

natürlich auch perfekt ausgeleuchtet<br />

wer<strong>de</strong>n sollten«, sagt Elmar Kohlschein,<br />

Vertriebsleiter <strong>de</strong>r Clip GmbH in Düsseldorf.<br />

Dank neuer Drucktechniken können<br />

heutzutage großflächige Grafikwän<strong>de</strong><br />

eindrucksvoll eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

bei <strong>de</strong>nen eine optimale Ausleuchtung<br />

aber beson<strong>de</strong>rs wichtig ist.<br />

Botschaften inszenieren<br />

Selbst beim handlichen Faltdisplay<br />

spielt das richtige Licht eine große Rolle.<br />

Aber immer wie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n dabei Fehler<br />

gemacht. »Bei <strong>de</strong>n klassischen Displays<br />

wird die Beleuchtung oft vernachlässigt.<br />

Das sieht man immer wie<strong>de</strong>r, wenn<br />

man über Messen streift«, sagt Michael<br />

Becker, Prokurist bei Ingenti Marketing<br />

Equipment im hessischen Idstein, einem<br />

klassischen Faltdisplay-Anbieter. Für Becker<br />

ist die Beleuchtung eines Displays<br />

in allen Situationen notwendig – sogar<br />

wenn die Messehalle hell erleuchtet ist,<br />

<strong>de</strong>nn wer <strong>auf</strong>fallen möchte, braucht<br />

direktes Licht. »Messeaussteller benö-<br />

tigen Produktlicht <strong>und</strong> Szenerie – das<br />

ist völlig unabhängig von <strong>de</strong>r Gesamtausleuchtung.<br />

Man muss ein Display<br />

aber zunächst exakt ausleuchten, erst<br />

dann setzt man es in Szene«, rät Becker.<br />

Seiner Meinung nach sollte nicht im<br />

Fokus stehen, <strong>de</strong>n Messestand gut auszuleuchten,<br />

son<strong>de</strong>rn seine Botschaften<br />

34 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Fotos: azh Expodisplayservice, walo Fischer Präsentationstechnik<br />

optimal in Szene zu setzen. Ohne gezielte<br />

Beleuchtung <strong>de</strong>s Displays ist das<br />

nicht möglich. »Viele Firmen machen<br />

sich mehr Ge<strong>dank</strong>en über das Design<br />

<strong>de</strong>r Barhocker als über die Ausleuchtung<br />

<strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>und</strong> die Beleuchtung<br />

eines Displays«, so Becker. Wo wer<strong>de</strong>n<br />

diese Strahler platziert, wie stark sollen<br />

die einzelnen Lampen sein, was soll<br />

durch das Licht beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Fokus<br />

gerückt wer<strong>de</strong>n – diese Fragen wer<strong>de</strong>n<br />

oft vernachlässigt. »Das ist ein großer<br />

Fehler«, so Becker. »Diese Fragen sind<br />

für Produktpräsentation <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong>sför<strong>de</strong>rung<br />

viel wichtiger als das Design<br />

<strong>de</strong>r Sitzmöbel.«<br />

Licht lockt Leute<br />

Die Beleuchtung spielt in <strong>de</strong>r Display-<br />

Werbung schon immer eine große<br />

Rolle. »Licht lockt<br />

Leute«, heißt das<br />

Motto. »Für die Display-Werbungbekommt<br />

es durch die<br />

LED-Technik nun eine<br />

zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />

Weil man<br />

damit Inszenierungen<br />

realisieren<br />

kann, die vor wenigen<br />

Jahren noch<br />

<strong>und</strong>enkbar waren«,<br />

sagt Helmut Amelung,Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Display<br />

& Design Helmut<br />

Amelung GmbH in<br />

Overath/Köln. Während<br />

sich LED-Lampen<br />

für die Beleuchtung<br />

klassischer<br />

Displays noch nicht<br />

durchgesetzt haben,<br />

kommen sie<br />

in Leucht-Displays<br />

bereits sehr häufig<br />

<strong>und</strong> immer stärker<br />

zum Einsatz, <strong>de</strong>nn<br />

LED haben viele<br />

Vorteile: Sie sind<br />

platzsparend, energieeffizient,<br />

sparen<br />

Stromkosten <strong>und</strong><br />

entwickeln weniger Abwärme. Man<br />

kann LED auch gezielt ansteuern <strong>und</strong><br />

so unterschiedlichste Farbnuancen erzeugen.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren hat sich ein<br />

ein<strong>de</strong>utiger Trend zu beleuchteten Werbeträgern<br />

abgezeichnet – sowohl am<br />

PoS. als auch im Messebaubereich, sagt<br />

auch Rolf Göpfert, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter von Aldisplays, einem<br />

Komplettanbieter für Display-Systeme<br />

aus Köln. Mo<strong>de</strong>rnste Technologien sowie<br />

neue Drucktechniken <strong>und</strong> Materialien<br />

aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Digitaldrucks <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>s Stoffdrucks eröffnen für die Display-<br />

Werbung neue Möglichkeiten. »Die LED-<br />

Technologie sorgt für eine brillante<br />

Ausleuchtung, flachere B<strong>auf</strong>ormen<br />

<strong>und</strong> einen sehr viel geringeren Energieverbrauch.<br />

Auch kantenbeleuchtete<br />

Systeme wer<strong>de</strong>n immer stärker nachgefragt«,<br />

so Göpfert. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />

Bildmotive bei größerer Bautiefe nicht<br />

mehr von hinten angestrahlt, son<strong>de</strong>rn<br />

das Trägermaterial, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m das Bildmotiv<br />

<strong>auf</strong>liegt, wird kantenbeleuchtet.<br />

LED im Trend<br />

Außer<strong>de</strong>m gelten LED gegenüber <strong>de</strong>n<br />

klassischen Leuchtmitteln als <strong>de</strong>utlich<br />

robuster <strong>und</strong> langlebiger. LED-Technik<br />

hat eine Lebensdauer von bis zu 50.000<br />

Betriebsst<strong>und</strong>en. Das ist etwa sechs bis<br />

sieben Mal länger als bei normalen Beleuchtungen.<br />

Dadurch wird <strong>de</strong>r Wartungs<strong>auf</strong>wand<br />

<strong>de</strong>utlich reduziert – <strong>und</strong><br />

somit auch die Zusatzkosten. Denn vor<br />

allem das Austauschen von Leuchtmitteln<br />

verursacht bei <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>rn<br />

Kosten. »Diese Aufwendungen wur<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit bei <strong>de</strong>r Kostenbetrachtung<br />

gern außer Acht gelassen.<br />

Aber im Zuge von Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

Ressourcen-Schonung wird jetzt verstärkt<br />

dar<strong>auf</strong> geachtet«, sagt Amelung.<br />

Doch bei allen Vorteilen <strong>de</strong>r Leucht-<br />

Displays sollten auch die Nachteile bedacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Faltdisplays lassen sich<br />

mit wenigen Handgriffen handlich zusammenfalten<br />

<strong>und</strong> können bequem im<br />

Pkw-Kofferraum verstaut wer<strong>de</strong>n, um<br />

sie am nächsten Tag an einem an<strong>de</strong>ren<br />

Ort schnell wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Das ist bei Leucht-Displays nicht mög-<br />

Es wer<strong>de</strong> Licht: Mit <strong>de</strong>r richtigen Beleuchtung<br />

wer<strong>de</strong>n aus einfachen Messestän<strong>de</strong>n Hingucker.<br />

Der neue Trend geht zu LED-Leuchten.<br />

lich. Sie sind mitunter sperrig <strong>und</strong><br />

schwer, können nur »am Stück« transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind die Anschaffungskosten<br />

höher.<br />

Eine Alternative kann hier das Mieten<br />

von Leucht-Displays sein. Das inhabergeführte<br />

Familienunternehmen Fischer<br />

Präsentationstechnik aus Remshal<strong>de</strong>n<br />

bei Stuttgart vermietet beispielsweise<br />

Leuchtkästen. Da sie oft schwierig zu<br />

transportieren sind, liefert das Unternehmen<br />

die Displays an, baut sie <strong>auf</strong><br />

<strong>und</strong> holt sie im Anschluss an die Messe<br />

auch wie<strong>de</strong>r ab. Wer nur einmal im<br />

Jahr <strong>auf</strong> eine Messe geht, ist mit <strong>de</strong>r<br />

Miete eines Leucht-Displays gut beraten.<br />

»Das ist nicht teurer, als ein klassisches<br />

Display zu k<strong>auf</strong>en«, sagt Geschäftsführer<br />

Thomas Linzmair. Erst ab drei bis<br />

vier Messebesuchen sei <strong>de</strong>r K<strong>auf</strong> eines<br />

Leucht-Displays günstiger als <strong>de</strong>ssen<br />

Miete. Aber auch die neue LED-Technik<br />

ist noch nicht ganz ohne Makel. »Bei<br />

LED <strong>de</strong>r gleichen Sorte können bei unterschiedlichen<br />

Chargen verschie<strong>de</strong>ne<br />

Farben <strong>auf</strong>treten. Als Display-Hersteller<br />

muss man <strong>de</strong>shalb noch sehr <strong>auf</strong> die<br />

Farbechtheit <strong>de</strong>r einzelnen LED achten«,<br />

sagt Linzmair. Aber auch er ist sich<br />

sicher: Den LEDs gehört die Zukunft<br />

in <strong>de</strong>r Display-Werbung. »Irgendwann<br />

wird es nur noch von LED beleuchtete<br />

Displays geben.«<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 35


MARKETING _ In-Text-Werbung<br />

Wenn Wörter wirken<br />

Sie ist un<strong>auf</strong>dringlich, relevant <strong>und</strong> wird nach Klicks abgerechnet: Kontextbasierte<br />

In-Text-Werbung im Internet ist eine kostengünstige <strong>und</strong> wirksame Alternative zu klassischen<br />

Bannerkampagnen. Immer öfter wird sie auch im B2B-Bereich eingesetzt.<br />

Text _ Oliver Weiß<br />

Die Erfahrung zeigt: Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mittelstand<br />

benötigt Online-Werbemöglichkeiten,<br />

die sich auch mit schmalem<br />

Budget umsetzen <strong>und</strong> performance-orientiert<br />

abrechnen lassen. Google hat dies<br />

frühzeitig erkannt <strong>und</strong> vor neun Jahren<br />

sein Werbeprogramm Adwords gestartet.<br />

Mit durchschlagen<strong>de</strong>m Erfolg. Suchmaschinenwerbung<br />

<strong>auf</strong> Basis gebuchter<br />

Keywords ist heute bestens etabliert <strong>und</strong><br />

erfreut sich auch im Mittelstand großer<br />

Beliebtheit. In-Text-Werbung ist eine Variante<br />

<strong>de</strong>s Keyword-Advertising. Die Werbebotschaften<br />

erscheinen dabei nicht <strong>auf</strong><br />

Suchergebnisseiten, son<strong>de</strong>rn <strong>auf</strong> »normalen«<br />

Websites – passend zu <strong>de</strong>n redaktionellen<br />

Texten.<br />

Alternative zur Bannerwerbung<br />

Das In-Text-Prinzip ist einfach: Gebuchte<br />

Keywords o<strong>de</strong>r Phrasen wer<strong>de</strong>n im Website-Content<br />

hervorgehoben, mit fetter<br />

Schrift o<strong>de</strong>r doppelt unterstrichen.<br />

Internet-Nutzer erkennen so, dass sich<br />

hinter <strong>de</strong>n markierten Begriffen Werbung<br />

verbirgt. Fährt <strong>de</strong>r Nutzer mit <strong>de</strong>m<br />

Mauszeiger über die markierten Wörter,<br />

öffnet sich die hinterlegte Werbeinformation<br />

– in <strong>de</strong>r Regel direkt über o<strong>de</strong>r unter<br />

<strong>de</strong>m beworbenen Begriff. Das kleine Reklamefenster<br />

kann Textanzeigen, Text-Logo-Kombinationen,<br />

grafische Werbung,<br />

Animationen <strong>und</strong> auch Vi<strong>de</strong>os enthalten.<br />

Der große Vorteil für Werbungtreiben<strong>de</strong>:<br />

Diese Medialeistung ist gratis. Klickt <strong>de</strong>r<br />

Betrachter das eingeblen<strong>de</strong>te Werbemittel<br />

an, kann er weitere <strong>Information</strong>en<br />

Bei In-Text-Werbung muss <strong>de</strong>r User selbst<br />

aktiv wer<strong>de</strong>n – bezahlt wird pro Klick.<br />

36<br />

erhalten, <strong>auf</strong> eine Kampagnen-Website<br />

gelangen o<strong>de</strong>r direkt in <strong>de</strong>n Online-Shop<br />

<strong>de</strong>s Werbetreiben<strong>de</strong>n geleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Erst für diesen Klick <strong>auf</strong> das Werbemittel<br />

müssen Marketer zahlen.<br />

Für Werbungtreiben<strong>de</strong> sind In-Text-Anzeigen<br />

kostengünstiger als Banner <strong>auf</strong><br />

TKP-Basis, <strong>und</strong> die Nutzer profitieren<br />

ebenfalls. Wichtigster Unterschied: Bei<br />

<strong>de</strong>r In-Text-Werbung initiiert <strong>de</strong>r User<br />

die Werbeeinblendung aktiv. Wenn er<br />

anschließend nicht <strong>auf</strong> das Werbemittel<br />

klickt, verschwin<strong>de</strong>t es einfach wie<strong>de</strong>r.<br />

Potenzielle K<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n so <strong>auf</strong><br />

die Botschaft <strong>auf</strong>merksam, aber nicht<br />

dauerhaft beim Lesen gestört. Die Folge<br />

sind viel Awareness <strong>und</strong> hohe Klickraten.<br />

In-Text-Anzeigen erzielen durchschnittlich<br />

Klickraten von einem Prozent.<br />

Die vergleichsweise hohe Werbeaffinität<br />

<strong>und</strong> Klickfreudigkeit ist auch darin begrün<strong>de</strong>t,<br />

dass Marketer mit <strong>de</strong>r Zielgrup-<br />

pe Tuchfühlung <strong>auf</strong>nehmen: Sie werben<br />

mit passen<strong>de</strong>n Botschaften räumlich <strong>und</strong><br />

zeitlich exakt dann für ihre Dienstleistungen<br />

o<strong>de</strong>r Produkte, wenn sich Onliner<br />

beson<strong>de</strong>rs intensiv mit einem Thema<br />

» IN-TEXT-WERBUNG ERSCHEINT EXAKT DANN, WENN<br />

SICH ONLINER BESONDERS INTENSIV MIT EINEM<br />

THEMA AUSEINANDERSETZEN.«<br />

Datei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras Hilfe<br />

http://www.acquisa.<strong>de</strong><br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen – nämlich während<br />

sie kontextrelevante Texte im Web lesen.<br />

So kann ein Garten-Shop beispielsweise<br />

Pflanzen verk<strong>auf</strong>en, während sich die<br />

User <strong>auf</strong> einer Website über <strong>de</strong>n biologischen<br />

Anbau von Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />

informieren.<br />

In-Text als Branding-Instrument<br />

Vor allem für Consumer-Zielgruppen<br />

wird In-Text-Werbung heute eingesetzt,<br />

aber auch für B2B-Firmen ist es eine Alternative<br />

zur Bannerwerbung. Sie kann vielfältigen<br />

Marketing- <strong>und</strong> Vertriebszielen<br />

dienen. Als Schlüsselwörter bieten sich<br />

in erster Linie drei Begriffskategorien<br />

Google<br />

Datei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen<br />

http://www.acq


Extras Hilfe<br />

uisa.<strong>de</strong><br />

an: Die eigenen Markennamen, Dienstleistungs-<br />

<strong>und</strong> Produktbezeichnungen<br />

sowie kontextbezogene Begriffe. Für die<br />

eigenen Marken ergeben sich interessante<br />

Branding-Effekte. Beispielsweise wird ein<br />

gebuchter Markenname hervorgehoben,<br />

sobald <strong>de</strong>r Name in <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r<br />

Websites <strong>de</strong>s In-Text-Werbenetzwerks<br />

erwähnt wird. Schon allein diese Hervorhebung<br />

sorgt für Aufmerksamkeit.<br />

Mit <strong>de</strong>n hinterlegten In-Text-Ads können<br />

Unternehmen außer<strong>de</strong>m Online-Branding<br />

betreiben. Markenartikler buchen<br />

daher nicht nur performance-orientierte<br />

Begriffe ein, son<strong>de</strong>rn immer öfter auch<br />

Markenattribute.<br />

Verk<strong>auf</strong>szahlen erhöhen<br />

Um <strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong> anzukurbeln, empfiehlt<br />

es sich, die eigenen Dienstleistungs-<br />

<strong>und</strong> Produktbezeichnungen als Keywords<br />

zu buchen <strong>und</strong> das In-Text-Ad direkt in<br />

<strong>de</strong>n Online-Shop zu verlinken. Beson<strong>de</strong>rs<br />

Erfolg versprechend ist es, wenn<br />

die beworbenen Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />

in einem engen Zusammenhang<br />

zur thematischen Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Website stehen. I<strong>de</strong>al wäre beispielsweise,<br />

wenn ein Ticketing-Dienstleister mit In-<br />

Text-Anzeigen <strong>auf</strong> einem Veranstaltungsportal<br />

wirbt o<strong>de</strong>r ein Mobilfunk-Shop <strong>auf</strong><br />

einem Handy-Portal annonciert.<br />

Im Rahmen einer Produkteinführung<br />

kann diese Art <strong>de</strong>r Werbung helfen, Angebote<br />

bekannter zu machen. Ähnlich<br />

<strong>de</strong>m Suchmaschinenmarketing ist es<br />

auch beim In-Text-Marketing sinnvoll,<br />

verwandte Begriffe zu buchen. Für einen<br />

Kaminbauer sind beispielsweise auch<br />

Keywords wie Kaminfeuer o<strong>de</strong>r Gemütlichkeit<br />

interessant. Für solche kontext-<br />

Google<br />

AUTOR<br />

Oliver Weiß,<br />

ist Country-Manager<br />

<strong>de</strong>s Such- <strong>und</strong> In-Text-<br />

Vermarkters Mirago plc<br />

Deutschland. Das Unternehmen bearbeitet<br />

monatlich über 250 Millionen Suchanfragen<br />

von <strong>de</strong>utschen Internet-Nutzern <strong>und</strong><br />

liefert hierzu Sponsored Links aus.<br />

p www.mirago.<strong>de</strong><br />

bezogenen Ergänzungsbegriffe sollten<br />

separate Zusatzkampagnen erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />

um <strong>de</strong>n Nutzer mit <strong>de</strong>n hinterlegten<br />

Werbetexten gezielt anzusprechen. Wird<br />

er dann <strong>auf</strong> passen<strong>de</strong> Angebote verlinkt,<br />

erhöht das die Konvertierungswahrscheinlichkeit<br />

spürbar.<br />

Streuverluste vermei<strong>de</strong>n<br />

Um eine hohe Reichweite zu erzielen, liefern<br />

In-Text-Vermarkter die Kampagnen<br />

über ihre Werbenetzwerke aus. Dort sind<br />

Websites unterschiedlichster Publisher<br />

angeschlossen. Für diese Website-Betreiber<br />

sind die Netzwerke lukrativ, <strong>de</strong>nn sie<br />

erschließen sich so eine zusätzliche Einnahmequelle<br />

– ohne an<strong>de</strong>re Werbeplätze<br />

frei machen zu müssen. Außer<strong>de</strong>m<br />

liegt die Vermarktungshoheit bei <strong>de</strong>n<br />

Publishern. Sie können die Werbeeinblendungen<br />

so dosieren, dass In-Text-Reklame<br />

nie die eigentlichen Seiteninhalte<br />

verwässert o<strong>de</strong>r überhand nimmt.<br />

Außer<strong>de</strong>m können Site-Betreiber festlegen,<br />

ob nur bestimmte Bereiche <strong>de</strong>r Seite<br />

für In-Text aktiviert wer<strong>de</strong>n sollen, wie<br />

viele <strong>und</strong> wie oft Begriffe mit passen<strong>de</strong>n<br />

Werbeanzeigen hinterlegt wer<strong>de</strong>n dürfen<br />

<strong>und</strong> wie diese Wörter optisch hervorgehoben<br />

wer<strong>de</strong>n sollen. Den Rest erledigt<br />

die Technik: Ein Crawler erkennt automatisch<br />

relevante Begriffe <strong>und</strong> Phrasen,<br />

hebt sie optisch hervor <strong>und</strong> hinterlegt sie<br />

mit <strong>de</strong>n gebuchten In-Text-Anzeigen. So<br />

bekommt <strong>de</strong>r User die Werbung, die er<br />

verdient: Zu seinen Interessen passen<strong>de</strong><br />

Anzeigen, über <strong>de</strong>ren Einblendung er<br />

selbst entschei<strong>de</strong>t.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Wir verbin<strong>de</strong>n Sie<br />

mit Ihren K<strong>und</strong>en<br />

Businessprozesse verknüpfen, neue Vertriebswege<br />

erschließen, kommunikative<br />

Brücken bauen zwischen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Ihren Zielgruppen im B2B <strong>und</strong> B2C –<br />

mit drei Jahrzehnten Branchenerfahrung<br />

im K<strong>und</strong>enservice <strong>und</strong> Sales setzt walter<br />

services <strong>auf</strong> Qualität für Ihren Erfolg.<br />

walter services<br />

Pforzheimer Straße 128<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Tel. +49(0)7243/55-0<br />

ccw@walterservices.com<br />

Besuchen Sie<br />

uns <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r<br />

CallCenterWorld<br />

2010<br />

Halle 2<br />

Stand A24/26<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

37<br />

www.walterservices.com


PRAXIS-SCOUT<br />

»Shorty«, <strong>de</strong>r Eroberer<br />

Aufgabe | Der Hersteller von Schreibgeräten Wörther aus Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n muss sich im<br />

internationalen Geschäft gegen große Wettbewerber durchsetzen.<br />

Lösung | Wörther setzt <strong>auf</strong> Fertigung in Deutschland, hochwertige Produkte <strong>und</strong> das<br />

Geschäft mit Werbegeschenken. Mit Erfolg: Die Firma hat weltweit Abnehmer.<br />

Text _ Christoph Pause<br />

Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n – damit assoziiert man<br />

mondänes Kuren, schöne Villen, Pfer<strong>de</strong>rennen<br />

<strong>und</strong> Glücksspiel im Casino.<br />

Kaum jemand aber weiß, dass in <strong>de</strong>r<br />

Stadt ein kleines Unternehmen ausgefallene<br />

Schreibgeräte produziert. Die<br />

»Manufactur von Schreibgeräten<br />

<strong>und</strong> Accessoires« Wörther<br />

produziert seit 1985 Füllfe<strong>de</strong>rhalter,<br />

Kugelschreiber, Druckbleistifte<br />

<strong>und</strong> Fallminenstifte<br />

– vor allem <strong>de</strong>n Fallminenstift<br />

»Shorty« – <strong>de</strong>n Umsatzbringer<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

Deutsche Produktion<br />

Das Familienunternehmen behauptet<br />

sich <strong>auf</strong> einem stark<br />

umkämpften Markt. Zum einen<br />

sind da die Billiganbieter<br />

aus Fernost, die Schreibgeräte<br />

in Masse herstellen. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite gibt es weltbekannte<br />

Wettbewerber wie Faber<br />

Castell, Pelikan, Lamy <strong>und</strong> Parker.<br />

Und mittendrin Wörther,<br />

das mit r<strong>und</strong> zwölf Mitarbeitern<br />

in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n nicht nur<br />

konzipiert, son<strong>de</strong>rn auch produziert.<br />

Damit nimmt das Unternehmen<br />

eine Son<strong>de</strong>rposition<br />

ein im Konzert <strong>de</strong>r großen<br />

Marken. »Wir stellen alle Produkte hier<br />

her, manche sogar in Handarbeit«, erzählt<br />

Bettina Wörther, Tochter <strong>de</strong>s Unternehmensgrün<strong>de</strong>rs<br />

Gerhard Wörther<br />

<strong>und</strong> verantwortlich für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />

Das Unternehmen ist sehr schlank organisiert.<br />

»Mein Vater ist für die Produkti-<br />

on verantwortlich, meine Schwester für<br />

die Montage <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Stifte,<br />

meine Mutter übernimmt die Buchhaltung<br />

<strong>und</strong> eine Mitarbeiterin unterstützt<br />

mich im Vertrieb.« Das war´s, die an<strong>de</strong>ren<br />

Angestellten arbeiten in <strong>de</strong>r Produktion.<br />

Noch ist diese ein Haus<br />

von <strong>de</strong>r Verwaltung – <strong>de</strong>m<br />

Elternhaus <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs –<br />

entfernt. Im L<strong>auf</strong>e dieses Jahres<br />

wird das Unternehmen<br />

umziehen, in einen Neubau<br />

im Gewerbegebiet, <strong>und</strong> alle<br />

Unternehmensteile in einem<br />

Gebäu<strong>de</strong> zusammenfassen.<br />

Die zwölf Mitarbeiter produzieren<br />

lokal, präsent ist das<br />

Unternehmen aber praktisch<br />

in <strong>de</strong>r ganzen Welt. »Wir sind<br />

vertreten in Italien, Finnland,<br />

Norwegen, Großbritannien,<br />

Singapur <strong>und</strong> Mexiko, auch<br />

in Spanien«, sagt Bettina<br />

Wörther. »Wir liefern auch<br />

in viele Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt, z.<br />

B. nach Südkorea, Japan, Kolumbien,<br />

Argentinien, USA<br />

<strong>und</strong> Kanada.« Das war im Jahr<br />

1985 nicht absehbar. Damals<br />

erwarb ihr Vater von Parker<br />

Deutschland, das seinen Sitz<br />

in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n hatte, die Lizenz<br />

für »Shorty«. Entwickelt<br />

hatte das Produkt die <strong>de</strong>utsche Tochter<br />

<strong>de</strong>s US-amerikanischen Herstellers Parker.<br />

Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre gab es die<br />

Anweisung aus <strong>de</strong>r Konzernzentrale,<br />

dass die nationalen Gesellschaften keine<br />

eigenen Produkte mehr vertreiben<br />

dürften, nur noch Stifte, die in <strong>de</strong>n<br />

USA entwickelt wur<strong>de</strong>n. Wörther sen.,<br />

<strong>de</strong>r als Maschinenbauer mit Parker zusammengearbeitet<br />

hatte, witterte seine<br />

Chance <strong>und</strong> k<strong>auf</strong>te die Lizenzen. Und<br />

dann ging es langsam los, auch mit <strong>de</strong>m<br />

internationalen Geschäft. »Wir haben<br />

jahrelang <strong>auf</strong> internationalen Messen,<br />

zum Beispiel in New York <strong>und</strong> Mailand,<br />

ausgestellt«, sagt Bettina Wörther. Mittlerweile<br />

beschränke sich das Unternehmen<br />

<strong>auf</strong> die Paper World in Frankfurt<br />

am Main. »60 Prozent <strong>de</strong>r Besucher<br />

kommen aus <strong>de</strong>m Ausland, das reicht.«<br />

Hauptmarkt Werbegeschenk<br />

Zwischen 60 <strong>und</strong> 65 Prozent <strong>de</strong>s Umsatzes<br />

kommen aus <strong>de</strong>m Werbeartikelgeschäft.<br />

Vor allem <strong>de</strong>r »Shorty« ist begehrt<br />

als Werbegeschenk, die Liste <strong>de</strong>r<br />

Abnehmer ist prominent besetzt: Vorwerk<br />

<strong>und</strong> die Autostadt Wolfsburg stehen<br />

dar<strong>auf</strong>, ebenso Bu<strong>de</strong>rus, neben an<strong>de</strong>ren.<br />

Das zweite Standbein ist <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l<br />

– Künstlerbedarf <strong>und</strong> kleinere<br />

Schreibwarengeschäfte mit exklusivem<br />

Anspruch. Als Service für <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en<br />

betreibt Wörther auch einen Online-Shop<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>utsch <strong>und</strong> <strong>auf</strong> englisch,<br />

weil Wörther-Schreibgeräte weltweit<br />

nicht in je<strong>de</strong>r Stadt zu haben sind. Der<br />

Tüftler Gerhard Wörther hat gleich eine<br />

I<strong>de</strong>e umgesetzt, mit <strong>de</strong>r die Versandkosten<br />

für die K<strong>und</strong>en niedrig gehalten<br />

wer<strong>de</strong>n können. »Wir haben eine Box<br />

entwickelt, mit <strong>de</strong>r bis zu sechs Stifte<br />

verschickt wer<strong>de</strong>n können, <strong>und</strong> zwar<br />

als Standardbrief per Einschreiben«, erklärt<br />

Bettina Wörther. »Das macht es für<br />

K<strong>und</strong>en etwa aus <strong>de</strong>n USA interessant,<br />

38 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />

Foto: Wörther


Der kleine Fallminenstift »Shorty« ist <strong>de</strong>r<br />

Hauptumsatzbringer <strong>de</strong>r Schreibgerätefirma<br />

Wörther. Mit selbst entworfenen Accessoires<br />

wie <strong>de</strong>r Stiftschaukel hat das Unternehmen<br />

bereits Design-Preise gewonnen.<br />

bei uns auch kleinere Mengen zu bestellen.«<br />

Die Zielgruppe ist <strong>de</strong>finiert: »Wir<br />

adressieren <strong>de</strong>n anspruchsvollen Nutzer,<br />

<strong>de</strong>r vor allem Wert <strong>auf</strong> Ästhetik <strong>und</strong><br />

ausgefallenes Design legt«, so Wörther.<br />

Architekten, Künstler, Designer gehören<br />

dazu, aber auch Ingenieure. »Wir<br />

haben für <strong>de</strong>n »Shorty« dann, neben <strong>de</strong>r<br />

klassischen Bleimine, auch eine weiße<br />

<strong>und</strong> eine rote Mine entwickelt, die <strong>auf</strong><br />

allen Untergr<strong>und</strong>arten schreiben.« Damit<br />

hat sich das Unternehmen neue<br />

Zielgruppen erarbeitet, zum Beispiel<br />

Röntgenärzte, die mit <strong>de</strong>r weißen Mine<br />

Röntgenbil<strong>de</strong>r beschriften können. Das<br />

wie<strong>de</strong>rum hat dazu geführt, dass große<br />

Pharmahersteller <strong>de</strong>n Stift als Werbegeschenk<br />

für sich ent<strong>de</strong>ckt haben.<br />

Die Konzentration <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n ergonomischen<br />

sechseckigen Stift, <strong>de</strong>r nicht<br />

nur aus Kunststoff, son<strong>de</strong>rn auch aus<br />

eloxiertem Aluminium o<strong>de</strong>r aus Holz<br />

hergestellt wird, zahlt sich aus. Zahlreiche<br />

Designer weltweit arbeiten mit<br />

<strong>de</strong>m Stift, zum Beispiel in Australien.<br />

So kam es, dass vor Kurzem eine Redakteurin<br />

<strong>de</strong>r australischen »Vogue Living«<br />

anfragte, ob sie ein Foto vom »Shorty«<br />

haben könne. Das Blatt brachte ein<br />

Porträt <strong>de</strong>s Designers, <strong>de</strong>r von seinem<br />

p<br />

Lieblingsstift sprach, <strong>de</strong>n die Vogue abbil<strong>de</strong>n<br />

wollte. Und so ist nun ein Foto<br />

mit Beschreibung Vieltausendfach in<br />

Australien erschienen. Im Zimmer von<br />

Bettina Wörther liegt ein ganzer Stapel<br />

mit Zeitschriften, in <strong>de</strong>nen über die<br />

Produkte <strong>de</strong>s Unternehmens berichtet<br />

wur<strong>de</strong>. »Solche Berichte helfen uns natürlich«,<br />

meint Wörther.<br />

Prämiertes Design<br />

STRATEGIE FEINE STIFTE WELTWEIT<br />

Die »Manufactur von Schreibgeräten<br />

<strong>und</strong> Accessoires« Wörther vertreibt ihre<br />

Schreibgeräte, vor allem <strong>de</strong>n Fallminenstift<br />

»Shorty«, als Werbeartikel <strong>und</strong> über <strong>de</strong>n<br />

Fachhan<strong>de</strong>l. Abnehmer sitzen in Europa,<br />

Asien <strong>und</strong> Amerika.<br />

p Ausgangslage: 1985 erwirbt Firmengrün<strong>de</strong>r<br />

Gerhard Wörther von Parker Deutschland<br />

die Lizenz für »Shorty«. Er entwickelt das Produkt<br />

weiter <strong>und</strong> kreiert weitere Schreibgeräte<br />

wie Kugelschreiber <strong>und</strong> Füllfe<strong>de</strong>rhalter. Dazu<br />

kommen Accessoires wie Stifthalter.<br />

p Strategie: Wörther setzt <strong>auf</strong> das Geschäft<br />

mit Werbeartikeln. Vor allem für das Produkt<br />

»Shorty« gewinnt die Firma namhafte Unternehmensk<strong>und</strong>en,<br />

die <strong>de</strong>n Stift als Werbegeschenk<br />

nutzen. Gleichzeitig bedient sie <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />

in Deutschland <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn.<br />

Wörther setzt dabei <strong>auf</strong> klar umrissene Zielgruppen:<br />

Architekten, Ingenieure, Handwerker,<br />

Ansonsten setzt das Unternehmen für<br />

die Kommunikation vor allem <strong>auf</strong> Direct<br />

Mails. »Damit, <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>m Messe<strong>auf</strong>tritt,<br />

haben wir die besten Erfahrungen<br />

gemacht.« Flankiert wer<strong>de</strong>n<br />

die Werbemaßnahmen mit Anzeigen<br />

in Fachzeitschriften. Für <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />

hat Wörther Displays, Aufsteller<br />

<strong>und</strong> Ähnliches entwickelt. »Gera<strong>de</strong> bei<br />

solchen Geschäften, die uns erstmals<br />

ins Sortiment <strong>auf</strong>nehmen, wollen wir<br />

ja nicht in <strong>de</strong>r Schubla<strong>de</strong> vergessen<br />

wer<strong>de</strong>n.« Also unterstützt das Unter-<br />

aber auch Designer <strong>und</strong> Ärzte sowie Endk<strong>und</strong>en,<br />

die ausgefallene <strong>und</strong> ästhetisch ansprechen<strong>de</strong><br />

Schreibgeräte schätzen. Seit einigen<br />

Jahren vertreibt das Unternehmen seine Angebote<br />

auch direkt über das Internet mit einem<br />

zweisprachigen Online-Shop. Hauptwerbemittel<br />

sind Messe<strong>auf</strong>tritte, Direct Mails an Marketingabteilungen,<br />

Displays etc. für <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />

<strong>und</strong> – ganz wichtig – M<strong>und</strong>propaganda.<br />

p Ergebnis: Das Unternehmen verk<strong>auf</strong>t seine<br />

Schreibgeräte in alle Welt, Abnehmer sitzen<br />

in Europa, Asien, Australien, USA <strong>und</strong> Lateinam<br />

erika. Um <strong>de</strong>n K<strong>auf</strong> für Übersee-K<strong>und</strong>en<br />

attraktiv zu machen, entwickelt das Unternehmen<br />

spezielle Versandboxen, die es möglich<br />

machen, Stifte kostengünstig als Briefpost zu<br />

versen<strong>de</strong>n. Die Marke Wörther hat mittlerweile<br />

einen guten Ruf als Hersteller hochwertiger<br />

Schreibgeräte, Unternehmen wie Armani vertreiben<br />

Stifte <strong>de</strong>s Herstellers unter eigenem<br />

Namen.<br />

nehmen die Händler mit <strong>Information</strong>smaterial<br />

für die Schreibgeräte,<br />

die im mittleren Preissegment liegen.<br />

Um sich bekannt zu machen, hat das<br />

Unternehmen mit einem selbst entwickelten<br />

Stifthalter, <strong>de</strong>r Stiftschaukel,<br />

am Wettbewerb für das schönste Werbegeschenk<br />

teilgenommen, mit Erfolg:<br />

2004 hat Wörther <strong>de</strong>n Preis erhalten.<br />

Ein weiteres Kommunikationsmittel ist<br />

M<strong>und</strong>propaganda. »Oft kommen Unternehmen<br />

zu uns, <strong>de</strong>ren Vertreter von<br />

einem an<strong>de</strong>ren Unternehmen einen<br />

unserer Stifte als Werbegeschenk erhalten<br />

haben <strong>und</strong> die Stifte nun selbst<br />

an Geschäftsk<strong>und</strong>en verschenken wollen.«<br />

Und manche vertreiben Wörther-<br />

Produkte gleich unter eigenem Namen.<br />

So hat Armani <strong>de</strong>n »Shorty« mit <strong>de</strong>m<br />

Brand »Emporio Armani« in das Armani-programm<br />

<strong>auf</strong>genommen <strong>und</strong> hat<br />

diesen in seinen eigenen Geschäften<br />

angeboten. »Dar<strong>auf</strong> sind wir beson<strong>de</strong>rs<br />

stolz«, sagt Bettina Wörther.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 39


VERTRIEB _ acquisa-Ro<strong>und</strong>table<br />

»Machen statt meckern«<br />

Auch im Jahr 2010 stellt die Krise <strong>de</strong>n Vertrieb vor große Herausfor<strong>de</strong>rungen. Die führen<strong>de</strong>n<br />

Verk<strong>auf</strong>strainer in Deutschland diskutieren im acquisa-Ro<strong>und</strong>table, welche Be<strong>de</strong>utung Social<br />

Media im Vertrieb hat <strong>und</strong> welche Aufgaben <strong>auf</strong> die Verkäufer zukommen.<br />

Mo<strong>de</strong>ration _ Klaus Dietzel<br />

acquisa: Im Marketing gewinnen Twitter,<br />

Facebook & Co. an Be<strong>de</strong>utung. Wie<br />

sieht es im Vertrieb aus? Brauchen Verkäufer<br />

Social Media-Kompetenzen?<br />

Dirk Kreuter: Ich sehe die Social Media-<br />

Networks eher für <strong>de</strong>n privaten Gebrauch.<br />

Einzig Xing halte ich im B2B-Bereich für<br />

Vertrieb <strong>und</strong> Marketing für interessant.<br />

In <strong>de</strong>n USA wer<strong>de</strong>n Mitarbeiter teilweise<br />

nur eingestellt, wenn sie eine Min<strong>de</strong>stzahl<br />

an Kontakten haben. Denn nur wer<br />

gut vernetzt ist, gilt auch als kommunikativer<br />

Multiplikator <strong>und</strong> als in <strong>de</strong>r Branche<br />

bekannt. Das wird so sicherlich auch in<br />

Deutschland künftig eine größere Rolle<br />

spielen. Xing ist für <strong>de</strong>n Vertrieb <strong>de</strong>shalb<br />

interessant, weil er schon im Vorfeld<br />

sehen kann, über welche Kontakte <strong>de</strong>r<br />

Gesprächspartner verfügt. Das kann in<br />

einer Verhandlung mit potenziellen K<strong>und</strong>en<br />

sehr hilfreich sein.<br />

Martin Limbeck: Auch ich sehe Facebook,<br />

Myspace etc. eher für <strong>de</strong>n privaten<br />

Bereich. Dennoch glaube ich, dass wir<br />

uns Social Media nicht entziehen können<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb in diesem Bereich<br />

Kompetenzen <strong>auf</strong>bauen müssen. Das<br />

gilt für uns Verk<strong>auf</strong>strainer, das gilt für<br />

Vertriebsleiter <strong>und</strong> das gilt für normale<br />

Verkäufer <strong>und</strong> Führungskräfte.<br />

acquisa: Ein Vertriebsleiter könnte<br />

seine Verk<strong>auf</strong>smannschaft je<strong>de</strong>n Mor-<br />

gen via Tweet eine Message mit <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>n Weg geben ...<br />

Limbeck: Warum nicht? Wir verfassen<br />

allmorgendlich verkäuferische Motivationssprüche<br />

in <strong>de</strong>utscher <strong>und</strong> englischer<br />

Sprache. Das wird von unseren<br />

Followern gelesen <strong>und</strong> kommt gut an.<br />

Es geht hier um <strong>de</strong>n Impuls. Früher haben<br />

wir das per SMS gemacht. Wir können<br />

unseren Followern <strong>Information</strong>en<br />

liefern o<strong>de</strong>r sie <strong>auf</strong> einen erfolgreichen<br />

Verk<strong>auf</strong>stag einstimmen. Das könnte<br />

auch je<strong>de</strong>r Vertriebsleiter mit seinen Außendienstlern<br />

machen. Ob Social Media<br />

kurzfristig Umsätze verbessert, möchte<br />

ich infrage stellen. Aber wenn Barack<br />

Obama seinen Wahlkampf auch <strong>dank</strong><br />

Social Media gewonnen hat, sollten wir<br />

uns <strong>de</strong>m nicht verschließen.<br />

Roger Rankel: Als <strong>Information</strong>splattform<br />

sehe ich Twitter & Co. wohl als<br />

ausschließliche Plattform zur Akquise,<br />

insbeson<strong>de</strong>re für Dienstleister, allerdings<br />

nicht. Ich möchte nicht <strong>auf</strong> je<strong>de</strong>r<br />

Plattform verfügbar sein <strong>und</strong> meine<br />

Mitarbeiter mit <strong>de</strong>m Beantworten <strong>de</strong>r<br />

vielen Fragen be<strong>auf</strong>tragen müssen. Das<br />

schafft nur je<strong>de</strong> Menge Arbeit <strong>und</strong> überflüssige<br />

lose Kontakte. Mir geht es nicht<br />

um die Quantität, son<strong>de</strong>rn um die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Kontakte. Durch eine bewusste<br />

Verknappung kann ich gezielt eine gewisse<br />

Begehrlichkeit wecken.<br />

Limbeck: Das ist durchaus richtig. Mir<br />

geht es vor allem auch um die Kompetenzbestätigung.<br />

Wenn wir <strong>de</strong>n Vertriebsmitarbeitern<br />

beibringen, unterschiedlichste<br />

Medienkanäle zu nutzen,<br />

sollten wir ganz vorne dabei sein. Aber<br />

eines muss klar sein – <strong>de</strong>r schönen neuen<br />

Medienwelt zum Trotz: Social Media<br />

ersetzt nicht die Akquise. Es ist vielleicht<br />

das Kakaopulver <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Cappuccino.<br />

» DIE REZESSION IST DIE KON-<br />

JUNKTUR DES TÜCHTIGEN.«<br />

MARTIN LIMBECK sieht sich als Hardselling-<br />

Experte in Deutschland. In seinen Vorträgen<br />

<strong>und</strong> Trainings steht das aktive Verk<strong>auf</strong>en in<br />

seiner Ganzheit im Mittelpunkt.<br />

40 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Fotos: TriAss Peter Brenneken<br />

Andreas Buhr: Der US-Computerhersteller<br />

Dell hat durch Social Media mehr als<br />

800.000 Besucher zusätzlich <strong>auf</strong> seine<br />

Website gebracht. Mehr braucht man<br />

dazu wohl nicht zu sagen. Auch wenn<br />

Social Media noch keine Umsätze bringen<br />

sollte, für das Image ist es sicherlich<br />

eine conditio sine qua non.<br />

acquisa: Hat <strong>de</strong>r persönliche Verk<strong>auf</strong><br />

noch seine Berechtigung?<br />

Kreuter: Auf je<strong>de</strong>n Fall. Das Internet ist<br />

als <strong>Information</strong>splattform sicherlich<br />

nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Wir haben<br />

dadurch eine Markttransparenz, wie<br />

wir sie noch nie hatten. Den Verk<strong>auf</strong><br />

über das Internet sehe ich eher im B2C-<br />

Bereich angesie<strong>de</strong>lt. Im B2B-Bereich bietet<br />

das Internet vor allem über Beschaffungsplattformen<br />

<strong>und</strong> Auktionen neue<br />

Möglichkeiten. Doch <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Punkt ist, dass es weiterhin keine Alternative<br />

zum persönlichen Verk<strong>auf</strong> gibt.<br />

Denn Verk<strong>auf</strong>en be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />

zu motivieren, eine K<strong>auf</strong>entscheidung<br />

zu treffen. Und genau diesen Aspekt hat<br />

das Internet bei all seinen Vorzügen bislang<br />

nicht in <strong>de</strong>r Form hinbekommen,<br />

dass mit Interessenten nach einer Beratung<br />

in entsprechend hoher Menge gute<br />

Abschlüsse erzielt wer<strong>de</strong>n. Das Internet<br />

schafft es allenfalls, über <strong>de</strong>n Preis zu<br />

verk<strong>auf</strong>en. Wenn wir <strong>de</strong>n Weg nicht<br />

über <strong>de</strong>n Preis gehen wollen, bleiben wir<br />

beim persönlichen Verk<strong>auf</strong>. Allerdings<br />

geht das eine nicht mehr ohne das an<strong>de</strong>re.<br />

Die Verkäufer müssen sich künftig<br />

noch stärker dar<strong>auf</strong> konzentrieren, <strong>de</strong>n<br />

potenziellen K<strong>und</strong>en zum Abschluss zu<br />

bringen. Das ist ihre Stärke. Das müssen<br />

sie stärker ausspielen.<br />

Buhr: Verk<strong>auf</strong>en ist People Business<br />

– in <strong>de</strong>n meisten Branchen je<strong>de</strong>nfalls<br />

braucht es einen emotionalen Auslöser,<br />

um überhaupt ein Produkt o<strong>de</strong>r eine<br />

Dienstleistung zu erwerben. Da geht<br />

ohne persönliches Gespräch gar nichts.<br />

Limbeck: Letztlich hängt es immer von<br />

<strong>de</strong>n Produkten ab, über welchen Kanal<br />

sie zu <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en gelangen. Gera<strong>de</strong> das<br />

bietet auch Chancen. Aber nur wenn<br />

Marketing <strong>und</strong> Vertrieb miteinan<strong>de</strong>r<br />

<strong>und</strong> nicht gegeneinan<strong>de</strong>r arbeiten.<br />

Rankel: Nichts ersetzt das gesprochene<br />

Wort. Wenn Produkt- <strong>und</strong> Dienstleis-<br />

tungen im Internet immer stärker<br />

vergleichbar sind, ist die Leistung <strong>de</strong>s<br />

einzelnen Verkäufers wichtiger <strong>de</strong>nn<br />

je. Verkäufer müssen es schaffen, eine<br />

stabile K<strong>und</strong>enbeziehung <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Sie müssen <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> einer an<strong>de</strong>ren<br />

Ebene etwas geben, was er über<br />

das Internet nicht bekommt. Das ist eine<br />

hohe Kunst. Verk<strong>auf</strong>en ist eben nicht<br />

nur Handwerk, son<strong>de</strong>rn auch Kunst.<br />

acquisa: Welche Aufgaben sind im Jahr<br />

2010 für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> <strong>de</strong>nn von beson<strong>de</strong>rer<br />

Be<strong>de</strong>utung?<br />

Erich-Norbert Detroy: Es kommt ganz<br />

entschei<strong>de</strong>nd dar<strong>auf</strong> an, gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en Strategien zu entwickeln,<br />

die diesen voranbringen – eine Art »Mitunternehmerschaft«<br />

sozusagen. Marketing<br />

<strong>und</strong> Vertrieb bei<strong>de</strong>r Unternehmen<br />

müssen <strong>auf</strong>einan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />

Verkäufer müssen einen Entwicklungsprozess<br />

einleiten, für eine bessere<br />

Zukunft <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en. Diesbezüglich besteht<br />

hierzulan<strong>de</strong> noch großer Handlungsbedarf.<br />

Kreuter: Wir haben hervorragen<strong>de</strong> Produkte<br />

<strong>und</strong> sehr gute Dienstleistungen.<br />

Und wir haben durchaus einen hohen<br />

Bedarf. Es geht also darum, die K<strong>und</strong>en<br />

für o<strong>de</strong>r gegen eine Entscheidung zu<br />

motivieren. Das hat in diesem Jahr absolute<br />

Priorität.<br />

Buhr: Wir haben keine Kostenkrise, son<strong>de</strong>rn<br />

eine Umsatzkrise. Unternehmen<br />

sind gut beraten, alles an die Front zu<br />

schicken, was wirklich verk<strong>auf</strong>en will<br />

– ob über Call-Center o<strong>de</strong>r direkten Verk<strong>auf</strong>.<br />

Das Bewusstsein für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong><br />

muss geschärft wer<strong>de</strong>n. Gute Verkäufer<br />

haben auch in <strong>de</strong>r Krise gutes Geschäft.<br />

Limbeck: Jetzt zeigt sich, wer akquirieren<br />

kann. Die Rezession ist die Konjunktur<br />

<strong>de</strong>s Tüchtigen. Der Vertrieb ist<br />

» WENN DU IN DER HÖLLE BIST, DANN GEHE SCHNELL. WER<br />

DAS TAL SCHNELL DURCHSCHREITET, WIRD EHER AUF DER<br />

GEWINNERSEITE SEIN.«<br />

ROGER RANKEL ist Vortragsredner <strong>und</strong> Trainer für angewandte Vertriebsstrategien.<br />

entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />

Wir müssen hierzulan<strong>de</strong> mehr für<br />

<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> tun, die Frequenz erhöhen.<br />

Agieren statt reagieren ist angesagt.<br />

acquisa: Stell dir vor es ist Krise <strong>und</strong><br />

kein Verkäufer geht hin?<br />

Limbeck: In <strong>de</strong>r Tat haben wir es vielfach<br />

mit einer mentalen Sperre zu tun.<br />

Die Verkäufer müssen <strong>auf</strong>wachen <strong>und</strong><br />

nicht angesichts schlechter Prognosen<br />

die Flinte ins Korn werfen. Ein guter<br />

Tipp für einen erfolgreichen Verk<strong>auf</strong>stag<br />

könnte auch darin liegen, einfach<br />

mal die negative Berichterstattung <strong>de</strong>r<br />

Medien wegzulassen. Und auch die<br />

selbst ernannten Experten o<strong>de</strong>r Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

liegen mit<br />

ihren Vorhersagen doch <strong>auf</strong>fällig oft<br />

daneben. Also lieber mal machen statt<br />

meckern.<br />

Rankel: Verkäufer müssen einerseits<br />

eine Schippe dr<strong>auf</strong>legen, an<strong>de</strong>rerseits<br />

können sie ruhig mal bewusst die Füße<br />

hochlegen, um sich kritisch <strong>und</strong> konstruktiv<br />

zu hinterfragen. Wenn man<br />

sieht, was sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren in technischen Fragen alles verbessert<br />

hat, muss dies auch im verkäuferischen<br />

Argumentationshandwerk<br />

geschehen. Da sind viele Verkäufer<br />

nicht <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit <strong>und</strong> [ …<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 41


VERTRIEB _ acquisa-Ro<strong>und</strong>table<br />

kommunizieren mit Sprüchen aus <strong>de</strong>m<br />

Steinzeitalter.<br />

acquisa: Stichwort neue B<strong>und</strong>esregierung:<br />

Was sollte die neue Koalition<br />

machen, damit Vertrieb <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong><br />

es leichter haben?<br />

Detroy: Ich bin kein Politiker. Aber etwas<br />

mehr Zuversicht verbreiten wäre schon<br />

hilfreich. Das gilt im Übrigen auch für<br />

die Presse. Die Menschen hierzulan<strong>de</strong> –<br />

vor allem die Verkäufer – sollten nicht<br />

nur im Warmen sitzen <strong>und</strong> sich beklagen,<br />

dass es draußen kalt ist, son<strong>de</strong>rn<br />

selbst rausgehen <strong>und</strong> sich bewegen.<br />

Buhr: Ich wünsche mir ein Steuersystem,<br />

welches einfacher <strong>und</strong> gerechter<br />

ist. Außer<strong>de</strong>m einen Abbau von Bürokratie<br />

<strong>und</strong> Subventionen. Und nicht zuletzt<br />

die Stärkung <strong>de</strong>s verantwortungsvollen<br />

Eigeninteresses eines je<strong>de</strong>n von uns. Das<br />

wür<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>n Vertrieb voranbringen.<br />

Limbeck: Ich empfehle eine Presse diät.<br />

Das hilft gegen die schlechte Stimmung.<br />

Wir müssen alle mehr Zuversicht<br />

ausstrahlen, wir sind in einer Zeit<br />

<strong>de</strong>s Umbruchs. Lasst es uns anpacken.<br />

Dieses Land hat in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahrzehnten so viel erreicht. Da wird<br />

es auch aus dieser Krise kommen. Aber<br />

dazu müssen alle gemeinsam anpacken.<br />

Ein wenig mehr Begeisterung könnte<br />

die Regierung schon ausstrahlen.<br />

acquisa: Sollten die Verkäufer auch öfter<br />

beim K<strong>und</strong>en sein?<br />

Detroy: Verkäufer müssen <strong>de</strong>n Spagat<br />

beherrschen – <strong>und</strong> <strong>de</strong>r kann wehtun.<br />

Sie müssen die Beziehungstiefe verbes-<br />

» WIRKLICH GUTE VERKÄUFER HABEN AUCH IN DER WIRTSCHAFTS-<br />

KRISE GUTES GESCHÄFT.«<br />

ANDREAS BUHR ist ist einer <strong>de</strong>r bekanntesten Speaker im Bereich Führung <strong>und</strong> Vertrieb. Der<br />

Inhaber <strong>de</strong>r Go-Aka<strong>de</strong>mie für Führung <strong>und</strong> Vertrieb ist Trainer <strong>und</strong> Buchautor.<br />

sern <strong>und</strong> die Kontaktfrequenz erhöhen.<br />

Ersteres be<strong>de</strong>utet keine Schönwettergespräche,<br />

son<strong>de</strong>rn Diskussionen über die<br />

wahren Wünsche <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en. Letzteres<br />

muss nicht in mehr Besuchen resultieren.<br />

Vielmehr sollte <strong>de</strong>r Vertrieb die<br />

gesamte Klaviatur <strong>de</strong>s Kontaktmanagements<br />

ausspielen – vom Mailing bis<br />

zum Event. Dem K<strong>und</strong>en zeigen, dass<br />

man die bessere Wahl ist. Dem K<strong>und</strong>en<br />

Nutzwert zu bieten, ist heute Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />

Sie müssen ihn glücklich<br />

machen – <strong>und</strong> noch erfolgreicher. Doch<br />

lei<strong>de</strong>r verharren viele Verkäufer zu sehr<br />

in Resignation.<br />

Kreuter: Das Gras wächst nicht schneller,<br />

nur weil man dran zieht. Es geht<br />

nicht darum, einen K<strong>und</strong>en möglichst<br />

oft zu besuchen, son<strong>de</strong>rn darum, ihn<br />

im Sinne einer Vertriebsintelligenz mit<br />

unterschiedlichsten Maßnahmen optimal<br />

anzusprechen.<br />

Limbeck: Der Verkäufer hat nur zwei<br />

Stühle – <strong>de</strong>n im Auto <strong>und</strong> <strong>de</strong>n beim<br />

K<strong>und</strong>en. Flagge zeigen ist heute wich-<br />

tiger <strong>de</strong>nn je. Eine Beziehung zum K<strong>und</strong>en<br />

<strong>auf</strong>zubauen ist immer schwieriger.<br />

Manche Unternehmen tauschen gar ihre<br />

Einkäufer aus, damit <strong>de</strong>rlei gar nicht<br />

erst zustan<strong>de</strong> kommt. Viel wichtiger ist,<br />

dass sich Verkäufer einen Expertenstatus<br />

<strong>auf</strong>bauen. Der K<strong>und</strong>e muss nicht<br />

<strong>de</strong>in bester Fre<strong>und</strong> sein, um bei dir zu<br />

k<strong>auf</strong>en, aber du musst für ihn <strong>de</strong>r beste<br />

sein, in <strong>de</strong>m was du bietest.<br />

Rankel: Das Innen muss so stark sein,<br />

dass es das Außen aushält. Insofern sind<br />

eine gute Qualität <strong>und</strong> eine gewisse Tiefe<br />

bei <strong>de</strong>r Beziehungspflege gefragt. Weniger<br />

Masse, mehr Klasse.<br />

acquisa: Der Vertrieb schaut heute<br />

mehr <strong>de</strong>nn je <strong>auf</strong>s Ergebnis. Von Nachhaltigkeit<br />

keine Spur. Muss man nicht<br />

auch im Verk<strong>auf</strong> um<strong>de</strong>nken?<br />

Kreuter: Ohne Zahlen geht es nicht. Sie<br />

sind das Schöne am Vertrieb. Denn mit<br />

ihnen erhalte ich eine messbare Leistung,<br />

die ich auch kurzfristig bestätigt<br />

bekomme. Aber in <strong>de</strong>r Tat sind die Zeitintervalle<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

doch zuweilen zu eng bemessen. Nicht<br />

ohne Gr<strong>und</strong> hat sich Porsche aus <strong>de</strong>m<br />

Dax verabschie<strong>de</strong>t, um nicht in diesem<br />

quartalsgetriebenen Zahlenhickhack<br />

zu en<strong>de</strong>n. Sinnvoll wäre es, die Entlohnungssysteme<br />

<strong>de</strong>r Vertriebsmitarbeiter<br />

– zumin<strong>de</strong>st bis zu einem gewissen<br />

Grad – an <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en<br />

festzumachen.<br />

Rankel: Ich kann die Führungskräfte im<br />

Vertrieb gut verstehen, da sie ja selbst<br />

enorm unter Druck stehen, gute Zahlen<br />

abzuliefern. Gleichwohl hat es manchmal<br />

durchaus Sinn, sich von <strong>de</strong>n reinen<br />

Zahlen zu verabschie<strong>de</strong>n. Manche Din-<br />

» UNTERNEHMEN, DIE IN TRAININGS FÜR IHRE MITARBEITER<br />

INVESTIEREN, KOMMEN SCHNELLER AUS DER KRISE.«<br />

DIRK KREUTER zählt zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainern in Deutschland. Im Zentrum<br />

seiner Seminare stehen Themen r<strong>und</strong> um die Neuk<strong>und</strong>engewinnung im B2B.<br />

42 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


ge brauchen Zeit, bis sie sich prächtig<br />

entwickeln. Babys nehmen nach <strong>de</strong>r<br />

Geburt erst einmal ab, um später umso<br />

mehr zuzulegen. Dieses Phänomen gibt<br />

die Natur schon so vor.<br />

Buhr: Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.<br />

Im Ernst. Wenn Unternehmen<br />

nicht an die nächste Bilanz <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn<br />

– wie viele inhabergeführte Mittelständler<br />

es machen – an die nächste<br />

Generation, können wir uns Nachhaltigkeit<br />

abgucken. Der Vertrieb muss zwar<br />

immer auch kurzfristig an Zahlen <strong>de</strong>nken,<br />

aber er sollte perspektivisch nicht<br />

die nächsten Jahre außer Acht lassen. Eine<br />

solche Sichtweise muss in die Vergütungssysteme<br />

von Managern, Vertriebsleitern<br />

<strong>und</strong> Verkäufern einfließen.<br />

Limbeck: Ein guter Verkäufer will sich<br />

messen. Schon allein <strong>de</strong>swegen kommen<br />

wir an Zahlen nicht vorbei. Gute Zahlen,<br />

gute Leistung, guter Verdienst – das<br />

gehört im Vertrieb einfach zusammen.<br />

In Deutschland sind die Fix-Einkommen<br />

im Vertrieb allerdings vielfach zu hoch,<br />

<strong>de</strong>r variable Vergütungsanteil zu gering,<br />

als dass die Verkäufer zusätzlich etwas<br />

mehr rausholen wür<strong>de</strong>n. Dennoch: Ein<br />

allein <strong>auf</strong> Profitmaximierung ausgerichtetes<br />

Unternehmen kann langfristig<br />

nicht erfolgreich sein. Gleichwohl wird<br />

im Vertrieb teilweise <strong>auf</strong> sehr hohem Niveau<br />

gejammert.<br />

acquisa: Hat sich <strong>de</strong>nn die Nachfrage<br />

nach Verk<strong>auf</strong>strainings geän<strong>de</strong>rt?<br />

Limbeck: Die Unternehmen buchen<br />

immer kurzfristiger, buchen eintägige<br />

Veranstaltungen anstelle von zwei- bis<br />

dreitägigen. Das fehlen<strong>de</strong> Repertoire<br />

versuchen sie dann über Schnellschüsse<br />

mit Externen wie<strong>de</strong>r reinzuholen. Auch<br />

hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit sich<br />

langfristig auszahlt.<br />

Kreuter: Unternehmen achten heute<br />

mehr <strong>auf</strong> messbare Ergebnisse, die ihre<br />

Vertriebsmannschaften durch besuchte<br />

Verk<strong>auf</strong>sveranstaltungen <strong>auf</strong>weisen.<br />

All diejenigen, die diese Leistungsnachweise<br />

liefern können, haben eine Krise<br />

nicht erlebt. Im Gegenteil.<br />

Rankel: Firmen verlangen schnellere Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> harte Facts – weiche Themen<br />

wer<strong>de</strong>n nicht mehr nachgefragt.<br />

Detroy: Die Welt ist komplexer gewor-<br />

<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>swegen sind auch unsere Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

komplexer gewor<strong>de</strong>n. Wir<br />

Verk<strong>auf</strong>strainer müssen viel stärker als<br />

in <strong>de</strong>r Vergangenheit für <strong>de</strong>n Praxistransfer<br />

sorgen. Der liegt letztlich bei<br />

<strong>de</strong>n Verkäufern – also umsetzen, umsetzen,<br />

umsetzen.<br />

» ERKENNE DIE CHANCE, DIE<br />

LEBENSLANGES LERNEN BIE-<br />

TEN KANN UND WIRKLICH<br />

GEWINN FÜR DEN KUNDEN<br />

BRINGT.«<br />

ERICH-NORBERT DETROY zählt seit über<br />

34 Jahren zu <strong>de</strong>n Persönlichkeiten <strong>de</strong>r<br />

europäischen Trainingsszene.<br />

acquisa: Der <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l ist<br />

in aller M<strong>und</strong>e. Ist <strong>de</strong>r Vertrieb für <strong>de</strong>n<br />

Generationswechsel gerüstet?<br />

Buhr: In 15 Jahren ist je<strong>de</strong>r zweite Deutsche<br />

über 50 Jahre alt. Also je<strong>de</strong>r zweite<br />

potenzielle K<strong>und</strong>e. Die Frage ist, ob ich<br />

einem 50-jährigen K<strong>und</strong>en einen 25-jährigen<br />

Verkäufer zumuten muss. Die Antwort<br />

heißt: Nein. Gleichwohl setzen die<br />

Unternehmen zu stark <strong>auf</strong> die Jugend<br />

<strong>und</strong> erwarten von einem 25-jährigen<br />

Studienabgänger die Erfahrungen eines<br />

50-jährigen Mitarbeiters. Das kann nicht<br />

funktionieren. Ich appelliere an die Unternehmen,<br />

<strong>auf</strong> die erfahrenen älteren<br />

Mitarbeiter zu setzen, die das Verk<strong>auf</strong>en<br />

noch lieben.<br />

Limbeck: Wir wissen heute, dass wir von<br />

<strong>de</strong>n älteren Mitarbeitern viel lernen können.<br />

Ich kenne viele Verkäufer im Alter<br />

von über 55 Jahren, die teilweise je<strong>de</strong>n<br />

25-Jährigen in <strong>de</strong>n Schatten stellen. Als<br />

Führungskraft im Vertrieb muss ich vorausschauend<br />

han<strong>de</strong>ln <strong>und</strong> dafür sorgen,<br />

dass die Stabübergabe funktioniert.<br />

In vielen Unternehmen wird das unterlassen.<br />

So viel mangeln<strong>de</strong> Professionalität<br />

habe ich dort nicht vermutet.<br />

acquisa: Wir wagen mal einen Blick<br />

in die Zukunft: Was wird sich <strong>de</strong>nn in<br />

<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren im Vertrieb<br />

än<strong>de</strong>rn?<br />

Detroy: Ich hoffe, dass wir uns in vielen<br />

Dingen von amerikanischen Managementmetho<strong>de</strong>n<br />

lösen können. Wir<br />

müssen »Führen« wie<strong>de</strong>r als »Führen«<br />

erkennen. Viele Vertriebsleiter sitzen<br />

doch nur noch über ihren Zahlen am<br />

Schreibtisch, anstatt ihre Verkäufer zu<br />

unterstützen, erfolgreicher zu verk<strong>auf</strong>en.<br />

Die besten Verk<strong>auf</strong>smannschaften<br />

sind nicht die Stubenhocker, son<strong>de</strong>rn<br />

diejenigen, die gemeinsam verk<strong>auf</strong>en<br />

<strong>und</strong> nach vorne gehen.<br />

Kreuter: Wir müssen das Rad in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren nicht neu erfin<strong>de</strong>n.<br />

Alles, was wir brauchen, ist bereits<br />

da. Aber wir nutzen es noch nicht richtig.<br />

Wir brauchen mehr Vertriebsintelligenz,<br />

damit wir etwa die Datenflut,<br />

die CRM-Systeme bieten, auch analysieren<br />

können <strong>und</strong> daraus die richtigen<br />

Schlüsse ziehen. Nur dann können sich<br />

Verkäufer <strong>auf</strong> das Wesentliche konzentrieren:<br />

Das Verk<strong>auf</strong>en. Im Klartext: Wir<br />

brauchen mehr Verkäufer, die im richtigen<br />

Moment beim richtigen K<strong>und</strong>en –<br />

richtig vorbereitet – mit <strong>de</strong>m richtigen<br />

Angebot sind.<br />

Rankel: Ich wünsche mir mehr Mut<br />

von <strong>de</strong>n Verkäufern. Mehr Mut, das<br />

Verk<strong>auf</strong>sgespräch auch wirklich abzuschließen.<br />

Detroy: Ich habe in meiner langjährigen<br />

Tätigkeit schon viele Krisen erlebt.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Vertrieb innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen wie<strong>de</strong>r eine stärkere Position<br />

erhält, bin ich für die Zukunft<br />

zuversichtlich. Es kann nicht sein, dass<br />

diejenigen Menschen im Unternehmen,<br />

die das Geld nicht verdient haben, darüber<br />

bestimmen, wie es ausgegeben<br />

wird. Das muss sich än<strong>de</strong>rn.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 43


VERTRIEB _ Verk<strong>auf</strong> in Krisenzeiten<br />

Neue Ziele setzen<br />

Auch wenn Abschwünge zum Wirtschaftsgeschehen gehören wie Aufschwünge, scheint diesmal<br />

einiges an<strong>de</strong>rs zu sein. Für <strong>de</strong>n Vertrieb be<strong>de</strong>utet dies: Konzentration <strong>auf</strong> das Machbare.<br />

Es geht um eine neue Partnerschaft mit <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en, die <strong>auf</strong> Langfristigkeit ausgerichtet ist.<br />

Text _ Dirk Zupancic<br />

Der Abschwung kam überraschend <strong>und</strong><br />

heftig. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise<br />

wur<strong>de</strong> durch die Immobilienkrise zur<br />

Finanzkrise. Daraus wur<strong>de</strong> letztendlich<br />

die Krise <strong>de</strong>r sogenannten »realen Wirtschaft«.<br />

Diese hat viele Unternehmen<br />

unvorbereitet getroffen. Das Management<br />

agiert vielerorts entsprechend<br />

unkoordiniert bis chaotisch. Die Gefahr<br />

von Überreaktionen <strong>und</strong> unüberlegten<br />

Maßnahmen ist groß.<br />

Die neuen Muster <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />

erschweren o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn Prognosen:<br />

Die aktuelle Situation wird von vielen<br />

Experten als schwierig, bisweilen sogar<br />

als dramatisch beschrieben. Selten<br />

gaben sich die Experten allerdings so<br />

uneinig – wenn sie sich überhaupt <strong>auf</strong><br />

Prognosen festlegen lassen. Anfang <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2009 stritt man sich noch gelegentlich,<br />

wann die Talsohle erreicht sei.<br />

Aktuell will sich kaum jemand wirklich<br />

mehr festlegen. Offensichtlich erschweren<br />

die neuen Muster <strong>de</strong>r Krise eine Vor-<br />

AUTOR<br />

Prof. Dr. oec. Dipl.-<br />

Kfm. Dirk Zupancic<br />

ist Professor für<br />

Management <strong>und</strong><br />

Management Education an <strong>de</strong>r privaten<br />

German Graduate School of Management<br />

and Law sowie Dozent <strong>und</strong> Leiter<br />

Business-to-Business-Marketing an <strong>de</strong>r<br />

Universität St. Gallen.<br />

p www.ifm.unisg.ch<br />

hersage mit <strong>de</strong>n alten Instrumenten.<br />

Professioneller Vertrieb wird dadurch<br />

komplexer <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />

Der Abschwung ist tiefgründig<br />

Es geht um mehr als »nur« eine Wirtschaftskrise,<br />

es geht um das Selbstverständnis<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Marktwirtschaft<br />

<strong>und</strong> ihrer Mechanismen. Zur Debatte<br />

stehen Themen in einer Bandbreite<br />

von marktwirtschaftlichen Regeln<br />

<strong>und</strong> Standards bis hin zu einer neuen<br />

Wirtschafts ethik insbeson<strong>de</strong>re in Bezug<br />

<strong>auf</strong> das Verhalten <strong>de</strong>r Manager. Es<br />

ist davon auszugehen, dass negative Erfahrungen<br />

grenzenloser Profitgelüste<br />

auch zu einem Um<strong>de</strong>nken im Eink<strong>auf</strong><br />

führen.<br />

Der Abschwung ist allgegenwärtig,<br />

aber nicht allumfassend. Das Thema<br />

dominiert das Leben <strong>de</strong>r Menschen in<br />

Politik, Gesellschaft, Unternehmen <strong>und</strong><br />

Familien. Doch es gibt Ausnahmen. Einzelne<br />

Branchen berichten von keinerlei<br />

nennenswerten Rückgängen. Einzelne<br />

Kreditinstitute erwirtschaften bereits<br />

wie<strong>de</strong>r Gewinne, nicht wenige Unternehmen<br />

suchen Fachkräfte <strong>und</strong> stellen<br />

auch noch ein. Und selbst in Unternehmen,<br />

die über Umsatzeinbrüche von 20<br />

bis 30 Prozent klagen, wer<strong>de</strong>n noch 70<br />

bis 80 Prozent <strong>de</strong>r Umsätze getätigt.<br />

Wo also liegen die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

für das Vertriebsmanagement in <strong>de</strong>r Krise?<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Themen haben sich<br />

bei einem Workshop »Vertrieb & K<strong>und</strong>enmanagement:<br />

Vorwärtsstrategien<br />

im Gegenwind« herauskristallisiert:<br />

Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist die Motivation<br />

<strong>und</strong> Führung <strong>de</strong>r Vertriebsmannschaft.<br />

Der richtige Umgang mit <strong>de</strong>m Druck<br />

von Markt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en will gelernt sein.<br />

Außer<strong>de</strong>m gilt es, das Entscheidungsverhalten<br />

<strong>de</strong>s einzelnen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

seine Bedürfnisse besser zu verstehen<br />

<strong>und</strong> nach Wachstums- <strong>und</strong> Differenzierungspotenzialen<br />

für die Zukunft zu<br />

suchen. Es zeigt sich, dass <strong>de</strong>r Druck<br />

<strong>de</strong>r Wirtschaftskrise interne <strong>und</strong> externe<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen erzeugt. Intern<br />

geht es darum, die Mitarbeiter so zu<br />

führen, dass man für das Unternehmen<br />

die maximale Leistung erhält <strong>und</strong> aus<br />

<strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Marktpotenzial das<br />

Maximum herausholt. Das alles fin<strong>de</strong>t<br />

» DER ABSCHWUNG IST<br />

ALLGEGENWÄRTIG, ABER<br />

NICHT ALLUMFASSEND.«<br />

unter <strong>de</strong>r Nebenbedingung statt, dass<br />

die Mitarbeiter trotz steigen<strong>de</strong>n Drucks<br />

positiv eingestellt sein sollten. Extern<br />

nimmt <strong>de</strong>r Druck vonseiten <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wettbewerber weiter zu. K<strong>und</strong>en<br />

erwarten niedrige Preise <strong>und</strong> verschlechtern<br />

die Zahlungsbedingungen.<br />

Einzelne Wettbewerber steigen dar<strong>auf</strong><br />

ein <strong>und</strong> setzen so häufig eine Abwärtsspirale<br />

in Gang, die man auch in <strong>de</strong>n<br />

hoffentlich nachfolgen<strong>de</strong>n guten Zeiten<br />

nicht wie<strong>de</strong>r nach oben bewegen wird.<br />

Aus <strong>de</strong>n genannten Aspekten ergeben<br />

sich aber auch Chancen für das Vertriebsmanagement:<br />

Krisenzeiten sind<br />

Notzeiten, zu <strong>de</strong>nen auch Notmaßnahmen<br />

zulässig <strong>und</strong> notwendig sind. Alle<br />

Mitarbeiter müssen stärker eingeb<strong>und</strong>en<br />

wer<strong>de</strong>n als üblich – vor allem im<br />

Verk<strong>auf</strong>: Insofern gilt es die Schlagzahl<br />

zu erhöhen: Mehr Kontakte, mehr Be-<br />

44 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


suche, mehr Beratungen usw. bewirken<br />

eben auch mehr Geschäft. Es mag trivial<br />

klingen, ist aber vielfach bewiesen.<br />

Gleichwohl muss es um ein gezieltes<br />

<strong>und</strong> systematisches Vorgehen gehen.<br />

Unsicherheiten reduzieren<br />

Bis <strong>auf</strong> Weiteres wird es schwierig sein,<br />

die Marktpotenziale als Ganzes vali<strong>de</strong><br />

abzuschätzen. Umso mehr muss es darum<br />

gehen, das Potenzial für <strong>de</strong>n einzelnen<br />

K<strong>und</strong>en zu analysieren. Eine k<strong>und</strong>enindividuelle<br />

Vertriebsstrategie ist<br />

damit wichtiger als je zuvor. Vertriebsmitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Key-Account-Manager<br />

müssen über ihren Schatten springen<br />

<strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en in ihrem Portfolio genau<br />

analysieren. Durch die Konzentration<br />

<strong>auf</strong> Einzelk<strong>und</strong>en lässt sich die Unsicherheit<br />

reduzieren.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird es schwieriger, die (noch)<br />

potenzialstarken K<strong>und</strong>en zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Außer<strong>de</strong>m steigt <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />

um diese K<strong>und</strong>en. Tatsache ist, dass in<br />

<strong>de</strong>n meisten Branchen immer noch Geschäfte<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n (können). Hier<br />

muss man ansetzen. Viele Vertriebsbereiche<br />

verfallen statt<strong>de</strong>ssen in Aktionismus.<br />

»Gut arbeitet, wer viel arbeitet«,<br />

lautet vielfach das Motto. Doch hier wer<strong>de</strong>n<br />

Ressourcen falsch eingesetzt, wenn<br />

nicht gar verschwen<strong>de</strong>t. Notwendig ist<br />

eine klare Fokussierung <strong>de</strong>r wertvollen<br />

Vertriebsressourcen <strong>auf</strong> die Potenziale<br />

gemäß Pipeline <strong>und</strong> Portfolio. Hyperaktives<br />

Bearbeiten von K<strong>und</strong>en ohne<br />

K<strong>auf</strong>absicht <strong>und</strong> -voraussetzung ist reine<br />

Zeitverschwendung <strong>und</strong> sollte abgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Krise kommt es<br />

<strong>auf</strong> die bewusste Fokussierung <strong>auf</strong> reale<br />

Potenziale an.<br />

Doch nicht nur die Auswahl <strong>de</strong>r attraktivsten<br />

K<strong>und</strong>en ist eine Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>ren professio nelle<br />

Bearbeitung. Key-Account-Management<br />

(KAM) heißt hier das Gebot <strong>de</strong>r St<strong>und</strong>e.<br />

Gemeint ist damit die systematische<br />

Auswahl <strong>und</strong> Bearbeitung <strong>de</strong>r strategisch<br />

wichtigsten K<strong>und</strong>en eines Unternehmens<br />

<strong>und</strong> die Schaffung <strong>de</strong>r dazu<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Rahmenbedingungen.<br />

KAM stößt in <strong>de</strong>r Krise nicht etwa an<br />

Grenzen, son<strong>de</strong>rn das Thema erstarkt<br />

zur zwingen<strong>de</strong>n Notwendigkeit. Die neu-<br />

en Anfor<strong>de</strong>rungen an Führungskräfte,<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Gesellschaft führen<br />

zu einem Wertewan<strong>de</strong>l in Management<br />

<strong>und</strong> Unternehmensführung. Kurzfristig<br />

scheinen sich viele K<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> noch bessere<br />

Konditionen zu stürzen. Es ist jedoch<br />

davon auszugehen, dass sich hier auch<br />

neue Chancen für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> im Sinne<br />

von fairen Partnerschaften mit <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />

anstelle von preisorientierten Verhandlungen<br />

ergeben. Dabei entstehen<br />

neue Anfor<strong>de</strong>rungen an die Argumentationen<br />

<strong>und</strong> Konzepte im Sinne eines<br />

Value Selling. Auch einige Konzepte, die<br />

man etwa unter <strong>de</strong>m Schlagwort »Lösungsverk<strong>auf</strong>«<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

diskutierte, wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r neuen<br />

Nährbo<strong>de</strong>n bekommen. Es kommt aber<br />

entschei<strong>de</strong>nd dar<strong>auf</strong> an, wirklich eine<br />

neue Qualität <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zu<br />

schaffen. Diese kann beispielsweise <strong>auf</strong><br />

folgen<strong>de</strong>n Akzenten beruhen: Langfristigkeit<br />

<strong>de</strong>r Zusammenarbeit, geteiltes Risiko,<br />

klare Kompetenzverteilung, proaktives<br />

Schnittstellenmanagement, Fokus<br />

<strong>auf</strong> Hebel zur bei<strong>de</strong>rseitigen Profitsteigerung,<br />

Verpflichtung zu gemeinsamen<br />

Werten, persönliche Beziehungsqualität<br />

sowie Qualitätsmanagement bei allen<br />

Facetten von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Aus <strong>de</strong>r Forschung <strong>und</strong> Praxis zum<br />

Wan<strong>de</strong>l in Organisationen weiß man,<br />

dass ein gewisser Druck dabei hilft,<br />

Menschen <strong>und</strong> Organisationen zu Verhaltensän<strong>de</strong>rungen<br />

zu bewegen. Es liegt<br />

daher <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Hand, dass <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Druck von Markt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en vor<br />

allem innerhalb <strong>de</strong>r eigenen Organisation<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n sollte, um notwendige<br />

Verän<strong>de</strong>rungen zu unterstützen.<br />

Dazu können unpopuläre Maßnahmen<br />

gehören, die gera<strong>de</strong> wegen <strong>de</strong>r Krise nötig<br />

sind. Zugleich lassen sich aber auch<br />

langfristig entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Konzepte <strong>auf</strong><br />

diese Weise leichter umsetzen. Hierzu<br />

zählen das Umsetzen neuer Vertriebsansätze<br />

wie die Einführung/Optimierung<br />

eines Key-Account-Managements o<strong>de</strong>r<br />

Value Selling.<br />

Nieman<strong>de</strong>n ist damit geholfen, wenn<br />

man an <strong>de</strong>n (inzwischen unrealistischen)<br />

Zielen festhält, die man in guten<br />

Zeiten festgelegt hat. Unternehmen<br />

sollten sich neue Ziele setzen <strong>und</strong> die-<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 45<br />

jenigen über Bord werfen, die für gute<br />

Zeiten fixiert wor<strong>de</strong>n waren. Ziele müssen<br />

natürlich auch in schlechten Zeiten<br />

ambitioniert sein. Auch die Anreizsysteme<br />

müssen entsprechend angepasst<br />

wer<strong>de</strong>n. Denn es ist immer wie<strong>de</strong>r festzustellen,<br />

dass die Vertriebsmannschaft<br />

in <strong>de</strong>r Krise mehr arbeitet als je zuvor.<br />

Je<strong>de</strong> Vertriebsmannschaft wird in guten<br />

Zeiten um mittelmäßige Mitarbeiter erweitert.<br />

In guten Zeiten erwirtschaften<br />

sie in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>nnoch zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong><br />

Ergebnisse. In <strong>de</strong>r Krise muss man<br />

allerdings dafür sorgen, dass die Besten<br />

bleiben <strong>und</strong> die Mannschaft, wenn möglich,<br />

wie<strong>de</strong>r optimal <strong>auf</strong>gestellt wird.<br />

Zu häufig sind Unternehmen aber froh,<br />

wenn in schlechten Zeiten Mitarbeiter<br />

von allein gehen. Lei<strong>de</strong>r sind es oft die<br />

Falschen. Dies gilt es zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

Führungskräfte unter sich<br />

Führungskräfte<br />

unter sich<br />

Persönlich geführt . Maßgeschnei<strong>de</strong>rt . Zielführend<br />

artus.r<strong>und</strong>e<br />

Markt & Wachstum<br />

28.-29. Januar 2010<br />

Schlosshotel Weyberhöfe<br />

Aschaffenburg<br />

www.artus-experts.<strong>de</strong><br />

meet experts


VERTRIEB _ Risikomanagement<br />

Vorbeugen ist besser als heilen<br />

Unternehmen müssen Chancen <strong>und</strong> Risiken in einem ausgewogenen Verhältnis halten. Daher<br />

ist ein straffes Risikomanagement notwendig – ein systematischer Prozess, um nicht nur Liquiditätsverlust<br />

<strong>und</strong> Zahlungsprobleme zu vermei<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn um auch die Existenz zu sichern.<br />

Text _ Simone Bittner-Posavec<br />

Nicht nur Konzerne, auch kleine <strong>und</strong><br />

mittelständische Unternehmen, die Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen anbieten,<br />

sind unternehmerischen <strong>und</strong> branchenspezifischen<br />

Risiken ausgesetzt. Diese<br />

Risiken betreffen insbeson<strong>de</strong>re externe<br />

Einflüsse wie sich immer schneller<br />

wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Märkte, das zunehmend aggressiver<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wettbewerbsumfeld<br />

<strong>und</strong> daraus resultieren<strong>de</strong>r Preisdruck,<br />

aber auch operative Entwicklungen, die<br />

sich aus Kern- <strong>und</strong> Unterstützungsprozessen<br />

ergeben. Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> bewusst zu<br />

steuern, sollte vor allem im Mittelstand<br />

integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />

sein.<br />

Seit Inkrafttreten <strong>de</strong>s Gesetzes zur Kontrolle<br />

<strong>und</strong> Transparenz im Unternehmensbereich<br />

(KonTraG) im Mai 1998<br />

zeigt sich, dass die meisten Unternehmen<br />

die Pflicht zur Umsetzung dazu<br />

nutzen, ihre ökonomische Planung<br />

durch die neuen <strong>Information</strong>en aus <strong>de</strong>m<br />

Risikomanagement zu optimieren. Kern<br />

<strong>de</strong>s KonTraG ist eine Vorschrift, die Unternehmensleitungen<br />

sowohl von AG<br />

als auch von GmbH verpflichtet, zum<br />

einen ein unternehmensweites Risikofrüherkennungssystem<br />

einzuführen<br />

<strong>und</strong> zu betreiben. Zum an<strong>de</strong>ren müssen<br />

sie Aussagen zu Risiken <strong>und</strong> Risikostruktur<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens im Lagebericht<br />

<strong>de</strong>s Jahresabschlusses <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

veröffentlichen.<br />

Damit die Implementierung eines Risikomanagementsystems<br />

(RMS) effektiv verläuft,<br />

sollte sie in vier Phasen unterteilt<br />

wer<strong>de</strong>n, weiß Ulrich Hanfland, Risikomanagementexperte<br />

vom Fachverband<br />

Unternehmensführung <strong>und</strong> Controlling<br />

<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverbands Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU), zu berichten.<br />

Die Schlüsselworte lauten Risikoi<strong>de</strong>ntifikation<br />

<strong>und</strong> -analyse, Risiko aggregation,<br />

Risikobewältigung <strong>und</strong> organisatorische<br />

Gestaltung eines RMS. Nach Erkenntnissen<br />

<strong>de</strong>s BDU verfügt gera<strong>de</strong> einmal<br />

je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen über ein professionelles<br />

RMS. Viele Manager sähen<br />

überhaupt keinen Bedarf für eine institutionalisierte,<br />

permanent betriebene<br />

Risikoanalyse <strong>und</strong> -abwehr. Vielmehr<br />

beschränkten sie sich häufig <strong>auf</strong> ausgewählte<br />

Vorgänge, bestimmte Bereiche<br />

<strong>und</strong> beson<strong>de</strong>re Anlässe, wobei Zusammenhänge<br />

<strong>und</strong> Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nzen »<strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r Strecke« blieben.<br />

Risikoinventur: Gefahren erkennen<br />

Um ein Risikomanagementprojekt <strong>auf</strong>zusetzen,<br />

stellen die Risikoi<strong>de</strong>ntifikation<br />

<strong>und</strong> -analyse die ersten Arbeitsschritte<br />

dar. In dieser Phase ist es unerlässlich, alle<br />

einwirken<strong>de</strong>n Risiken »schonungslos«<br />

<strong>auf</strong>zu<strong>de</strong>cken. Zunächst sind Markt- <strong>und</strong><br />

Finanzmarktrisiken sowie strategische,<br />

rechtliche, politische <strong>und</strong> operative Risiken<br />

getrennt voneinan<strong>de</strong>r zu betrach-<br />

46 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


ten. »Ganz wesentlich ist es hierbei«, so<br />

Ulrich Hanfland weiter, »eine von <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Unternehmensteilen unabhängige<br />

Instanz zu be<strong>auf</strong>tragen.« Die i<strong>de</strong>ntifizierten<br />

Risiken seien anschließend<br />

hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

<strong>und</strong> quantitativer Auswirkungen zu<br />

analysieren. Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk<br />

sollte kleineren Schä<strong>de</strong>n mit hoher Frequenz<br />

gelten, die in <strong>de</strong>r Summe nicht<br />

unterschätzt wer<strong>de</strong>n dürften.<br />

Ziel <strong>de</strong>r Zusammenfassung aller Risiken<br />

(Aggregation ) ist in <strong>de</strong>r zweiten Phase<br />

vor allem, die Gesamtrisikoposition <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens zu ermitteln. »Die Analyse<br />

<strong>und</strong> Aggregation von Risiken ist eine<br />

wichtige Gr<strong>und</strong>lage eines RMS. Hier<strong>auf</strong><br />

<strong>auf</strong>bauend, müssen Mittelständler geeignete<br />

Maßnahmen ergreifen, welche die<br />

Risikoposition <strong>de</strong>s Unternehmens verbessern«,<br />

erläutert Hanfland.<br />

Dabei können in <strong>de</strong>r Phase 3 unterschiedliche<br />

Strategien zum Einsatz kommen:<br />

Risikoreduzierung, ursachenorientierte<br />

Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />

wirkungsorientierte Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Scha<strong>de</strong>nshöhe, Übertragung von Risiken<br />

(z. B. Versicherungen, entsprechen<strong>de</strong> Verträge<br />

mit Lieferanten) <strong>und</strong> eigene Risikoübernahme<br />

(durch Schaffen adäquater<br />

Risiko<strong>de</strong>ckungspotenziale mittels Eigenkapital-<br />

<strong>und</strong> Liquiditätsreserven). Diese<br />

Schritte wer<strong>de</strong>n dann wirksam, wenn<br />

p<br />

p Bonitätsprüfungen sind im Vorfeld <strong>de</strong>r<br />

Auftragsausführung/Lieferung bei Neuk<strong>und</strong>en<br />

durchzuführen <strong>und</strong> festgelegte Kreditlimits<br />

strikt einzuhalten.<br />

p Bei Bestandsk<strong>und</strong>en ständig die Bonität<br />

überwachen bzw. eigene Zahlungserfahrungen<br />

zur Früherkennung möglicher Zahlungsschwierigkeiten<br />

auswerten.<br />

das RMS in <strong>de</strong>r vierten <strong>und</strong> letzten Phase<br />

als Steuerungsinstrument in die Unternehmensprozesse<br />

eingeb<strong>und</strong>en wird.<br />

Wichtig ist es hierbei, die Kommunikation<br />

zwischen Geschäftsführung, Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Buchhaltung zu koordinieren <strong>und</strong><br />

das Risikobewusstsein <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

insgesamt zu stärken.<br />

Apropos Risikobewusstsein: Unternehmen<br />

sind gut beraten, wenn sie ein<br />

verbindliches Bewusstsein dafür entwickeln,<br />

wie sie generell mit Risiken umgehen<br />

wollen: Risikoavers o<strong>de</strong>r risikofre<strong>und</strong>lich.<br />

Im ersten Fall dominieren<br />

Vermei<strong>de</strong>n, Vermin<strong>de</strong>rn, Versichern <strong>und</strong><br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Kontrollen – mit geringen<br />

Ertragschancen. Bei <strong>de</strong>r zweiten Option<br />

stehen dagegen klar die Eroberung<br />

neuer Märkte <strong>und</strong> die Entwicklung neuer<br />

Produkte mit entsprechen<strong>de</strong>r Kapitalausstattung<br />

im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> – begleitet<br />

durch Frühwarnsysteme.<br />

Basel II bringt mehr <strong>Information</strong>en<br />

Das RMS steht auch mit <strong>de</strong>m Ratingsystem<br />

Basel II in Zusammenhang. Dieses<br />

bezeichnet sämtliche Eigenkapitalvorschriften,<br />

die vom Baseler Ausschuss für<br />

Banken<strong>auf</strong>sicht in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

vorgeschlagen wur<strong>de</strong>n. Die Regeln<br />

müssen seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2007 in <strong>de</strong>n<br />

EU-Mitgliedsstaaten für alle Kredit- <strong>und</strong><br />

TIPPS ZAHLUNGSAUSFÄLLE VERMEIDEN<br />

Bleiben eingeplante Zahlungen aus,<br />

kommt es oft zu Liquiditätsproblemen. Ein<br />

Risikomanagementprozess hilft, Risiken<br />

zu erfassen, zu bewerten <strong>und</strong> zu reagieren.<br />

p K<strong>und</strong>en, die in Zahlungsschwierigkeiten<br />

sind, <strong>auf</strong> Barzahlung umstellen.<br />

p Klare Zahlungsziele <strong>und</strong> Skonti <strong>de</strong>finieren.<br />

So herrschen für bei<strong>de</strong> Seiten <strong>de</strong>utlich<br />

festgelegte Kriterien.<br />

p Rechnungen zeitnah stellen <strong>und</strong> Zahlungseingänge<br />

automatisiert überwachen.<br />

p Für ein straffes Mahn- <strong>und</strong> Inkassowesen<br />

sorgen, um möglicherweise bedrohte<br />

For<strong>de</strong>rungen zeitnah zu realisieren bzw. zu<br />

titulieren.<br />

Finanzdienstleistungsinstitute angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Inzwischen differenzieren<br />

die Banken vor <strong>de</strong>r Kreditvergabe weit<br />

stärker nach individuellen Risiken ihrer<br />

Kreditk<strong>und</strong>en als früher. Somit steht<br />

Basel II für einen umfassen<strong>de</strong>ren <strong>und</strong><br />

intensiveren <strong>Information</strong>saustausch<br />

zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Banken. Der wesentliche<br />

Vorteil: Die Banken müssen<br />

ausführlich darlegen, wie sie die Bonität<br />

ihrer K<strong>und</strong>en einschätzen. Unternehmen<br />

können durch eine aktive Bereitschaft<br />

zur Transparenz gegenüber <strong>de</strong>m<br />

Kreditinstitut einzelne Schwachpunkte<br />

ermitteln. Ein gemeinsam mit <strong>de</strong>r Bank<br />

getragenes Strategiekonzept hilft, diese<br />

Schwachstellen zu beseitigen.<br />

Dies ist <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil zum<br />

Beurteilen <strong>de</strong>s Geschäftsrisikos nicht<br />

nur die absolute Unternehmensgröße<br />

ausschlaggebend ist, son<strong>de</strong>rn auch die<br />

Branche, die Wettbewerbsposition innerhalb<br />

dieser Branche sowie die geografische<br />

<strong>und</strong> operative Diversifizierung<br />

nach Bereichen <strong>und</strong> Produkten eine<br />

wichtige Rolle spielen. Da dieses Risikoprofil<br />

das Niveau <strong>de</strong>s finanziellen Risikos<br />

bestimmt, sollten Unternehmen <strong>auf</strong><br />

Firmentransparenz, Risikomanagement<br />

sowie klare Strategie- <strong>und</strong> Umsetzungskonzepte<br />

setzen. »Verfügbare Ressourcen<br />

müssen insbeson<strong>de</strong>re kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen dazu nutzen, mit Weitsicht<br />

ihre eigenen Stärken auszubauen<br />

<strong>und</strong> sich ihrer Schwächen <strong>und</strong> Risiken<br />

anzunehmen – durch ein entsprechend<br />

<strong>auf</strong> die Organisation zugeschnittenes<br />

RMS«, fasst Ulrich Hanfland zusammen.<br />

»Außer<strong>de</strong>m ist Risikomanagement ein<br />

sicherer Hebel für ein verbessertes Rating.<br />

Das honorieren alle Banken.«<br />

Noch ein letztes Wort zum Risikomanagement<br />

in <strong>de</strong>r Finanzkrise. Nach<br />

Expertenmeinung verstärke sich zwar<br />

die Bereitschaft für entsprechen<strong>de</strong><br />

Maßnahmen in Krisenzeiten erheblich.<br />

Die objektive Notwendigkeit für ein Risikomanagement<br />

müsse jedoch stets<br />

unabhängig davon gesehen wer<strong>de</strong>n. Ein<br />

<strong>de</strong>utlicher Trend sei allerdings erkennbar:<br />

Inzwischen drehe sich die Spirale<br />

in Richtung Insolvenz viel häufiger als<br />

früher, weil <strong>de</strong>r finanzielle Rahmen für<br />

die Überbrückung immer enger wer<strong>de</strong>.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 47


VERTRIEB _ E-Mail-Marketing<br />

E-Mails für mehr Absatz<br />

E-Mail-Marketing ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um mehr <strong>und</strong> häufiger zu verk<strong>auf</strong>en.<br />

Doch um wirklich erfolgreich zu sein, sollten ganz bestimmte Maßnahmen ergriffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Voraussetzung ist in je<strong>de</strong>m Fall eine vom Vertrieb gut gepflegte Datenbank.<br />

Text _ Martin Aschoff<br />

E-Mail-Marketing kann für verschie<strong>de</strong>ne<br />

Ziele eingesetzt wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel<br />

Lead-Generierung, Bestandsk<strong>und</strong>enpflege<br />

o<strong>de</strong>r Marken<strong>auf</strong>bau. Angesichts <strong>de</strong>r<br />

aktuellen wirtschaftlichen Lage steht<br />

zurzeit aber ganz klar die För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Abverk<strong>auf</strong>s im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. Dazu<br />

ist das Medium E-Mail aus einer ganzen<br />

Reihe von Grün<strong>de</strong>n geeignet. Zum einen<br />

sind E-Mails schnell, sodass sich Aktionen<br />

auch kurzfristig umsetzen lassen.<br />

Zum an<strong>de</strong>ren sind sie inhaltlich individualisierbar.<br />

Das ermöglicht eine gezielte<br />

Ansprache mit relevanten Inhalten.<br />

Die hohe Messbarkeit sorgt zu<strong>de</strong>m<br />

für eine gute Response-Auswertung.<br />

Und für <strong>de</strong>n Vertrieb beson<strong>de</strong>rs wichtig:<br />

E-Mail-Marketing ist preiswert, was eine<br />

hohe Kontaktfrequenz ermöglicht.<br />

In diesem Zusammenhang jedoch gleich<br />

eine Einschränkung: Bei <strong>de</strong>r Kontaktfrequenz<br />

darf <strong>de</strong>r Bogen nicht überspannt<br />

wer<strong>de</strong>n. Als Erfahrungswert gilt, dass<br />

Sie einen Empfänger umso häufiger anschreiben<br />

dürfen, je enger die K<strong>und</strong>enbeziehung<br />

ist, in <strong>de</strong>r Regel jedoch nicht<br />

häufiger als zweimal in <strong>de</strong>r Woche.<br />

AUTOR<br />

Martin Aschoff<br />

ist Grün<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Vorstand<br />

<strong>de</strong>s E-Marketing-<br />

Dienstleisters Agnitas<br />

AG in München, <strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>rem die<br />

kostenlose E-Mail-Marketing-Software<br />

Open-EMM anbietet.<br />

p www.agnitas.<strong>de</strong><br />

Allenfalls durch einen hohen Grad <strong>de</strong>r<br />

inhaltlichen Individualisierung lässt<br />

sich eine noch höhere Kontaktfrequenz<br />

rechtfertigen.<br />

Inhaltlich dürfen bei E-Mailings die personalisierte<br />

Anre<strong>de</strong>, ein professionelles<br />

HTML-Layout <strong>und</strong> Link-Tracking (das<br />

heißt die Erfassung, welcher Link wie<br />

oft geklickt wur<strong>de</strong>) nicht fehlen. Organisatorisch<br />

ist ein häufiges Problem,<br />

dass die E-Mail-Aktionen <strong>de</strong>r Marketingabteilung<br />

mit <strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>s Vertriebs<br />

nicht eng genug verzahnt sind. So<br />

kann es beispielsweise kontraproduktiv<br />

sein, wenn <strong>de</strong>r Vertrieb kurz vor einem<br />

Verk<strong>auf</strong>sabschluss steht <strong>und</strong> <strong>de</strong>r potenzielle<br />

K<strong>und</strong>e per E-Mail ein Son<strong>de</strong>rangebot<br />

erhält, das die Bemühungen <strong>de</strong>s<br />

Vertriebs zunichte macht, das Preisniveau<br />

zu halten. Umgekehrt kann ein<br />

Reaktivierungs-E-Mail mit einem Son<strong>de</strong>rrabatt,<br />

das auch ein Stammk<strong>und</strong>e<br />

erhält, diesem sauer <strong>auf</strong>stoßen, weil <strong>de</strong>r<br />

Eindruck entsteht, dass treue K<strong>und</strong>en<br />

mehr zahlen müssen als untreue.<br />

Mit Vertrieb verzahnen<br />

Ein wichtiges Instrument, um solche<br />

Pannen zu verhin<strong>de</strong>rn, ist eine CRM-<br />

Datenbank, die <strong>de</strong>n aktuellen Status<br />

<strong>de</strong>r Interessenten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en wie<strong>de</strong>rgibt<br />

<strong>und</strong> vom Vertrieb l<strong>auf</strong>end gepflegt<br />

wird. Auf Basis dieser Datenbank müssen<br />

dann die Selektionen für das E-Mail-<br />

Marketing erfolgen.<br />

Ein weiterer Schritt zur Optimierung<br />

ist die Entwicklung von gezielten Kampagnen<br />

für bestimmte Zielgruppen,<br />

wie z.B. die Gewinnung von Neuk<strong>und</strong>en,<br />

das Upselling von Bestandsk<strong>und</strong>en<br />

o<strong>de</strong>r die Reaktivierung von Altk<strong>und</strong>en.<br />

Verstärken lässt sich die Wirkung einer<br />

Kampagne, in<strong>de</strong>m diese mehrstufig angelegt<br />

wird. Beispielsweise lässt sich die<br />

erste Stufe mit <strong>de</strong>r Initial-Mail durch eine<br />

zweite Stufe ergänzen, die abhängig<br />

davon, ob <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e die erste Mail geöffnet<br />

<strong>und</strong> geklickt hat, mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Inhalten arbeitet.<br />

> twitter.com/acquisa<br />

Hier twittert die Redaktion acquisa<br />

Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />

<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />

Generell sollte nicht je<strong>de</strong> E-Mail, die<br />

ein Interessent o<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e erhält, mit<br />

Hard-Selling-Inhalten arbeiten. Vielmehr<br />

sollte min<strong>de</strong>stens die Hälfte aller<br />

Mails – ähnlich wie bei einer K<strong>und</strong>enzeitschrift<br />

– für die Pflege <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>enbeziehung,<br />

die Positionierung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

o<strong>de</strong>r zur Marktforschung<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n. Schließlich sind E-Mails<br />

so preiswert, dass ein kontinuierlicher<br />

Kontakt mit Interessenten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

machbar ist. Wenn Sie sich im E-Mail-<br />

Marketing dagegen ausschließlich <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong> konzentrieren, steigt die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass sich all die<br />

Empfänger aus Ihrem E-Mail-Verteiler<br />

abmel<strong>de</strong>n, die nicht unmittelbar vor einer<br />

K<strong>auf</strong>entscheidung stehen.<br />

Ein zunehmen<strong>de</strong>r Trend im E-Mail-<br />

Marketing ist die Nutzung von Transaktions-Mails<br />

für <strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong>, <strong>de</strong>nn<br />

hier liegt Potenzial für mehr Umsatz<br />

durch Cross- <strong>und</strong> Upselling brach. Hierzu<br />

ist allerdings etwas technischer Aufwand<br />

nötig, <strong>de</strong>nn die Backend-Systeme,<br />

die Transaktions-Mails versen<strong>de</strong>n, gene-<br />

48 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


ieren oft unattraktive Vorlagen: Reiner<br />

Text, schlecht formatiert, keine Personalisierung,<br />

kein Firmenlogo <strong>und</strong> keine<br />

gestalterischen Bil<strong>de</strong>lemente. Auch lassen<br />

sich die Öffnungs- <strong>und</strong> Klickraten in<br />

<strong>de</strong>r Regel nicht messen.<br />

Kontinuierlicher Kontakt<br />

Um diese Defizite auszugleichen, müssen<br />

Sie hier entwe<strong>de</strong>r selbst Hand anlegen<br />

<strong>und</strong> die Funktionalität <strong>de</strong>s Backend-<br />

Systems erweitern. O<strong>de</strong>r Sie be<strong>auf</strong>tragen<br />

einen Dienstleister, <strong>de</strong>r das Backend-<br />

System an sein E-Mail-Marketing-System<br />

anbin<strong>de</strong>t, sodass die Transaktions-Mails<br />

vom E-Mail-Marketingsystem inhaltlich<br />

<strong>und</strong> gestalterisch angereichert <strong>und</strong> die<br />

Reaktionen <strong>de</strong>r Empfänger <strong>de</strong>atailliert<br />

gemessen wer<strong>de</strong>n können.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

p<br />

RECHT VERWENDUNG VON E-MAIL-ADRESSEN<br />

E-Mail-Adressen dürfen nur dann angeschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die Empfänger<br />

dazu ihre Einwilligung erteilt haben.<br />

An die Form dieser Einwilligung stellen Gesetz<br />

<strong>und</strong> Rechtsprechung strenge Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />

So ist in <strong>de</strong>r Regel eine explizite Einwilligung<br />

<strong>de</strong>r Adressinhaber erfor<strong>de</strong>rlich. Dazu muss<br />

<strong>de</strong>r Empfänger zum einen selbst seine E-Mail-<br />

Adresse aktiv an- bzw. eingeben. Zum an<strong>de</strong>ren<br />

muss er belehrt wer<strong>de</strong>n, dass er damit seine<br />

Einwilligung zum Versand von werblichen<br />

E-Mails durch <strong>de</strong>n Anbieter erlaubt <strong>und</strong> diese<br />

Einwilligung je<strong>de</strong>rzeit formlos wi<strong>de</strong>rrufen<br />

kann. Zusätzlich muss <strong>de</strong>r Empfänger diese<br />

Belehrung bestätigen, beispielsweise durch<br />

Setzen eines Hakens in einem Web-Formular<br />

o<strong>de</strong>r Ankreuzen eines Kästchens <strong>auf</strong> einem<br />

Fragebogen.<br />

Die einzige Möglichkeit einer impliziten Einwilligung<br />

gewährt § 7 (3) UWG. Diese gilt<br />

dann, wenn <strong>de</strong>r Anbieter die E-Mail-Adresse<br />

im Zusammenhang mit einem K<strong>auf</strong> von <strong>de</strong>m<br />

K<strong>und</strong>en erhalten hat (beispielsweise für Bestell-<br />

<strong>und</strong> Lieferbestätigungen), wenn <strong>de</strong>r<br />

Anbieter an die Adresse nur Werbung für<br />

Produkte bzw. Dienstleistungen schickt, die<br />

ähnlich zu <strong>de</strong>n bereits gek<strong>auf</strong>ten sind, <strong>de</strong>r<br />

K<strong>und</strong>e dieser Verwendung nicht schon zuvor<br />

wi<strong>de</strong>rsprochen hat <strong>und</strong> <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e bereits bei<br />

Adresserhebung <strong>auf</strong> dieses Wi<strong>de</strong>rspruchsrecht<br />

hingewiesen wur<strong>de</strong>.<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 49


SPECIAL<br />

Foto: Boguslaw Mazur /shutterstock


Die Suche nach <strong>de</strong>n Besten<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

p Recruiting<br />

Bei <strong>de</strong>r Suche nach guten Mitarbeitern aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb sollten Arbeitgeber auch<br />

künftig nicht <strong>auf</strong> Stellenanzeigen verzichten. Allerdings gilt es, bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Recruiting-<br />

Wege zwischen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Text _Daniela Furkel<br />

INHALT SPECIAL<br />

50 p Trends bei <strong>de</strong>r Stellensuche<br />

53 p Tipps zum Recruiting<br />

54 p Outsourcing<br />

56 p Berufsbegleiten<strong>de</strong> Weiterbildung<br />

Wie begehrt sind Spezialisten aus Marketing<br />

<strong>und</strong> Vertrieb am Arbeitsmarkt? Ein<br />

guter Ansprechpartner für diese Frage<br />

ist Harald Lenz, Geschäftsbereichsleiter<br />

Recruiting-Markt <strong>de</strong>r »Süd<strong>de</strong>utschen<br />

Zeitung« in München. Denn er hat nicht<br />

nur Einblick in <strong>de</strong>n Printstellenmarkt,<br />

son<strong>de</strong>rn über das Karriereportal <strong>de</strong>s<br />

Süd<strong>de</strong>utschen Verlags, l<strong>auf</strong>bahner.<strong>de</strong>,<br />

auch in <strong>de</strong>n Online-Stellenmarkt. Dort<br />

zeigt sich, dass die Nachfrage <strong>de</strong>r Unternehmen<br />

nach Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskräften<br />

ganz unterschiedlich ist:<br />

»Der Arbeitsmarkt in <strong>de</strong>r Werbe- <strong>und</strong><br />

Marketingbranche ist angespannt«, berichtet<br />

Lenz. »Nur Experten im Bereich<br />

Produktmarketing sind noch gut nachgefragt.«<br />

Etwas an<strong>de</strong>rs sieht es bei <strong>de</strong>n<br />

Vertriebsexperten aus: Hier zieht die<br />

Zahl <strong>de</strong>r offenen Stellen seit einiger Zeit<br />

wie<strong>de</strong>r an.<br />

Auch wenn sich die Unternehmen in<br />

Deutschland <strong>de</strong>rzeit noch zurückhalten,<br />

neue Kräfte für ihre Marketing- <strong>und</strong><br />

Vertriebsabteilungen einzustellen, heißt<br />

das jedoch nicht, dass es ein Kin<strong>de</strong>rspiel<br />

ist, gute Leute zu bekommen. Zwar fin<strong>de</strong>n<br />

sich in <strong>de</strong>r Datenbank <strong>de</strong>s Internet-<br />

Portals l<strong>auf</strong>bahner.<strong>de</strong> <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong> 5.000<br />

Vertriebs- <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 4.000 Marketingexperten,<br />

die dort ihren Lebensl<strong>auf</strong> hinterlegt<br />

haben. Doch müssen diese nicht<br />

zwangsläufig akut <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Stellensuche<br />

sein. Das Konzept <strong>de</strong>s Internet-Portals<br />

ermöglicht eine perspektivische Lebens-<br />

<strong>und</strong> Karriereplanung. Das heißt,<br />

die Kandidaten können dort angeben,<br />

dass sie beispielsweise in einem Jahr eine<br />

neue Stelle suchen. Auch aus einem<br />

weiteren Gr<strong>und</strong> warnt Lenz davor, zu<br />

<strong>de</strong>nken, ein Unternehmen könne <strong>de</strong>rzeit<br />

ohne Probleme <strong>und</strong> kurzfristig Spezialisten<br />

aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

fin<strong>de</strong>n. »Wer eine offene Stelle besetzen<br />

will, muss sich bewusst sein, dass die<br />

Wechselbereitschaft von qualifizierten<br />

Fachkräften sowohl im Marketing als<br />

auch im Vertrieb <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />

sehr gering ist.«<br />

50_51<br />

Wie sollten Arbeitgeber also vorgehen,<br />

um Erfolg bei <strong>de</strong>r Mitarbeitersuche zu<br />

haben? Professor Christoph Beck von<br />

<strong>de</strong>r Fachhochschule Koblenz beschäftigt<br />

sich seit Jahren mit <strong>de</strong>n Themen Rekrutierung<br />

<strong>und</strong> Personalmarketing. Er<br />

sieht eine Kombination aus Print- <strong>und</strong><br />

Online-Inseraten als sinnvoll an: »Gera<strong>de</strong><br />

die Marketingexperten kommen<br />

meist aus <strong>de</strong>r Printwelt <strong>und</strong> haben von<br />

Berufs wegen noch eine ganz beson<strong>de</strong>re<br />

Beziehung zu gedruckten Anzeigen. So-<br />

Newsletter<br />

> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />

Der acquisa-Newsletter informiert<br />

Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Trends.<br />

mit wäre eine Vernachlässigung dieses<br />

Mediums sicherlich sträflich.« Um dann<br />

noch eine entsprechen<strong>de</strong> Reichweite ihrer<br />

Stellenofferte zu erzeugen, sollten<br />

Arbeitgeber zu<strong>de</strong>m Online-Inserate<br />

schalten.<br />

Print <strong>und</strong> Online kombiniert<br />

Geht es um die Suche nach einem Vertriebsexperten,<br />

so stehen laut Professor<br />

Beck bei <strong>de</strong>r Medienauswahl insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>r Zielgruppenbezug <strong>und</strong> die<br />

Reichweite im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. »Hier ist<br />

sicherlich eine Print- <strong>und</strong> Online-Kombination<br />

ebenfalls zu empfehlen, um eine<br />

größtmögliche Markttransparenz [ …


SPECIAL _ Recruiting<br />

über das Angebot von Vertriebsexperten<br />

zu bekommen«, meint er. Die Beson<strong>de</strong>rheit<br />

bei <strong>de</strong>n Vertriebsexperten liege<br />

jedoch darin, dass insbeson<strong>de</strong>re die<br />

Branchenkenntnis relevant ist, fährt er<br />

fort: »Insofern eignen sich hier, an<strong>de</strong>rs<br />

als man erwarten könnte, nicht die Recruiting-,<br />

son<strong>de</strong>rn die Fachmessen für<br />

eine erfolgreiche Stellenbesetzung.«<br />

Auf Messen sind die Einsteiger<br />

Recruiting-Messen sind im Gegensatz<br />

zu Fachmessen Veranstaltungen, bei<br />

<strong>de</strong>nen nicht ein Fachthema im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong><br />

steht, son<strong>de</strong>rn die Personalsuche<br />

an sich. Bekannte Veranstaltungen sind<br />

beispielsweise <strong>de</strong>r Deutsche Absolventenkongress,<br />

<strong>de</strong>r jährlich im November<br />

in Köln stattfin<strong>de</strong>t. Es gibt regionale<br />

Recruiting-Messen wie die <strong>de</strong>s Veranstalters<br />

Barlag Werbe- & Messeagentur,<br />

die in 16 Städten von Kiel bis München<br />

stattfin<strong>de</strong>n, es gibt Hochschulmessen,<br />

von Universitäten o<strong>de</strong>r professionellen<br />

Dienstleistern organisiert, o<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> spezielle<br />

Zielgruppen zugeschnittene Messen<br />

wie die »Career Venture Commerce<br />

52_53<br />

& Industry« <strong>de</strong>r MSW & Partner Personalberatung<br />

für Führungsnachwuchs.<br />

Großunternehmen mit hohem Personalbedarf<br />

veranstalten sogar eigene<br />

Events, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>nen sie die Einstiegs- <strong>und</strong><br />

Karrieremöglichkeiten in ihrem Haus<br />

vorstellen.<br />

Für ein kleineres o<strong>de</strong>r mittleres Unternehmen<br />

käme am ehesten die Teilnahme<br />

an einer regionalen Veranstaltung<br />

infrage, <strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>n großen überregionalen<br />

Events bewegen sie sich in direkter<br />

Konkurrenz zu <strong>de</strong>n großen Namen <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft. Doch nicht nur<br />

das ist ein Manko für mittelständische<br />

Arbeitgeber. Zusätzlich müssen sie be<strong>de</strong>nken,<br />

dass die meisten Re cruiting-<br />

Messen vor allem Berufseinsteiger <strong>und</strong><br />

Hochschulabsolventen ansprechen,<br />

sofern sie nicht sogar explizit für diese<br />

Zielgruppe konzipiert sind. Will ein<br />

Unternehmen jedoch einen versierten<br />

Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsexperten mit<br />

mehreren Jahren Berufserfahrung einstellen,<br />

so wird es diesen kaum <strong>auf</strong> diesem<br />

Wege fin<strong>de</strong>n. »Das Gleiche gilt für<br />

Online-Messen«, ergänzt Harald Lenz<br />

von <strong>de</strong>r »Süd<strong>de</strong>utschen Zeitung«. »Der<br />

Bekanntheitsgrad dieses Instruments<br />

ist noch relativ klein. Es bleibt abzuwarten,<br />

wie sich dieser Trend, <strong>de</strong>r ja aus <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaftskrise <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Kostensparprogrammen<br />

von Unternehmen heraus<br />

entstan<strong>de</strong>n ist, weiterentwickelt.«<br />

Soziale Netzwerke ausklammern<br />

Harald Lenz rät darüber hinaus davon<br />

ab, soziale Netzwerke zur Rekrutierung<br />

zu nutzen. Zwar sind Communities wie<br />

Xing, Facebook <strong>und</strong> Linked-In <strong>de</strong>rzeit<br />

in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> überraschen immer<br />

wie<strong>de</strong>r mit neuen Rekordzahlen.<br />

Bereits über 50 Prozent aller <strong>de</strong>utschen<br />

Internet-Nutzer sind Mitglie<strong>de</strong>r in so zialen<br />

Netzwerken. Aber <strong>de</strong>r Zeit<strong>auf</strong>wand<br />

bei <strong>de</strong>r Recherche <strong>und</strong> Ansprache geeigneter<br />

Kandidaten über diesen Kanal sei<br />

enorm, so Lenz. »Und <strong>de</strong>r Erfolg dieses<br />

Rekrutierungs-Wegs ist bislang nicht absehbar«,<br />

berichtet er. Das ist auch die Erkenntnis<br />

von Professor Christoph Beck,<br />

<strong>de</strong>r zu<strong>de</strong>m ein weiteres Problem erkennt:<br />

»Die Gefahr ist, dass die Personen, die<br />

in <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken sehr aktiv<br />

sind, oftmals nicht diejenigen sind, die<br />

auch im Job sehr engagiert <strong>und</strong> erfolgreich<br />

sind.« An<strong>de</strong>rs ausgedrückt: Wer in<br />

seinem Beruf alles gibt, wird nicht mehr<br />

viel Zeit haben, sich ausführlich in sozialen<br />

Netzwerken zu engagieren. Das<br />

gilt für Marketingexperten <strong>und</strong> noch<br />

mehr für Vertriebsspezialisten, die von<br />

Haus aus eher <strong>de</strong>n persönlichen Kontakt<br />

präferieren. Es sei sicherlich kein<br />

» VERMEIDEN SIE KURZFRISTREAKTIONEN. NUTZEN SIE<br />

DIE AKTUELLE WIRTSCHAFTSLAGE, IN DER NICHT SO VIEL<br />

PERSONAL BENÖTIGT WIRD, UM EINE STRATEGISCHE<br />

PERSONALPLANUNG AUFZUSETZEN.«<br />

GABRIELA JAECKER, Grün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r Personalberatung für Familienunternehmen PBFU<br />

Fehler, in einem Netzwerk, in <strong>de</strong>m man<br />

die relevante Zielgruppe vermutet, eine<br />

Job-Offerte zu positionieren, resümiert<br />

Beck. Aber <strong>de</strong>r Recruiting-Erfolg in diesem<br />

Medium hänge vor allem davon ab,<br />

inwieweit das Unternehmen bereit ist,<br />

zeit<strong>auf</strong>wendig zu recherchieren <strong>und</strong><br />

Kandidaten direkt anzusprechen.<br />

Bestätigt wer<strong>de</strong>n diese Aussagen durch<br />

eine aktuelle Studie <strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />

IFOK. In einer Befragung<br />

von 800 Personalexperten fand das Unternehmen<br />

heraus, dass die meisten<br />

Firmen soziale Netzwerke gar nicht<br />

o<strong>de</strong>r nur begrenzt nutzen. Doch nach<br />

Ansicht von Arne Klempert, Leiter Geschäftsfeld<br />

Digitale Kommunikation<br />

bei <strong>de</strong>r IFOK GmbH, ist dies viel zu kurz<br />

gedacht. Der studierte Mediensoziologe<br />

<strong>und</strong> ehemalige Geschäftsführer <strong>de</strong>s Vereins<br />

Wikimedia Deutschland ist sich sicher,<br />

dass sich soziale Netzwerke durchaus<br />

für die Rekrutierung eignen – allerdings<br />

nicht unter <strong>de</strong>m herkömmlichen<br />

Verständnis als Anzeigenplattform o<strong>de</strong>r<br />

Bewerberdatenbank. »Es ist ein häufiger<br />

Trugschluss, Xing o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Netz-<br />

www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


werke <strong>auf</strong> diese Funktionen beschränkt<br />

zu betrachten. Sie sind vielmehr soziale<br />

Räume, in <strong>de</strong>nen Menschen miteinan<strong>de</strong>r<br />

kommunizieren, auch über fachliche<br />

Fragestellungen«, sagt er.<br />

Mitarbeiter als Recruiter aktivieren<br />

Der Schlüssel zum Erfolg seien <strong>de</strong>shalb<br />

persönliche Beziehungen. »Die Kommunikation<br />

in diesen Netzwerken ist immer<br />

personenzentriert«, sagt Klempert<br />

<strong>und</strong> schlägt vor, <strong>de</strong>n Rekrutierungsweg<br />

»Mitarbeiterempfehlungen« in die so zialen<br />

Netzwerke zu verlagern. »Gehen Sie<br />

in Ihre Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsabteilungen<br />

<strong>und</strong> fragen Sie die Mitarbeiter<br />

danach, in welchen Netzwerken <strong>und</strong><br />

Diskussionsgruppen sie verkehren, <strong>und</strong><br />

sprechen Sie Ihre Mitarbeiter gezielt<br />

an, dort Werbung für eine offene Stelle<br />

zu machen«, empfiehlt er. »Das ist eine<br />

effektive <strong>und</strong> einfach auszuführen<strong>de</strong><br />

Metho<strong>de</strong>, die zu<strong>de</strong>m dazu beiträgt,<br />

Streuverluste zu vermei<strong>de</strong>n – im Prinzip<br />

nichts an<strong>de</strong>res als digitale M<strong>und</strong>propaganda.«<br />

Eine wichtige Frage dabei sei,<br />

wie die bestehen<strong>de</strong>n Mitarbeiter eingeb<strong>und</strong>en<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wie sie motiviert<br />

wer<strong>de</strong>n, die Mitarbeitersuche <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

unter ihren Fachkollegen zu<br />

verbreiten. »Das ist eine neue Form <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation, die viel mit Motivation<br />

<strong>und</strong> Begeisterung zu tun hat«, sagt<br />

Klempert.<br />

Wenn die Bewerber kommen<br />

Doch auch <strong>de</strong>r Experte für digitale Kommunikation<br />

rät dazu, weiterhin klassische<br />

Stelleninserate in Print- <strong>und</strong> Online-Medien<br />

zu schalten. Je nach<strong>de</strong>m, um<br />

welche Stelle <strong>und</strong> Aufgabe es geht, sollte<br />

das Unternehmen individuell entschei<strong>de</strong>n,<br />

welches Medium <strong>und</strong> welchen Titel<br />

– beispielsweise ob regionale o<strong>de</strong>r überregionale<br />

Tageszeitung – es dafür nutzt.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte es keinesfalls dar<strong>auf</strong><br />

verzichten, die Stellenausschreibungen<br />

mit ausführlichen <strong>Information</strong>en über<br />

Position <strong>und</strong> Aufgaben <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r eigenen<br />

Homepage zu veröffentlichen. Denn ohne<br />

einen Link zu weiterführen<strong>de</strong>n <strong>Information</strong>en<br />

wird Recruiting über soziale<br />

Netzwerke nicht funktionieren.<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />

p<br />

TIPP MARKETINGEXPERTEN TICKEN ANDERS<br />

Marketingexperten ticken an<strong>de</strong>rs als Vertriebsspezialisten. Daher sollten sie auch mit<br />

individuellen Maßnahmen für das Unternehmen gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

p Marketing. Marketingexperten betrachten<br />

Stellenanzeigen nicht wie an<strong>de</strong>re Bewerber<br />

nur als Job-Offerte, son<strong>de</strong>rn sie betrachten sie<br />

immer auch aus <strong>de</strong>m Blickwinkel ihrer eigenen<br />

Profession. Sind Anzeigen hochprofessionell,<br />

so vermuten sie ein Unternehmen, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Bewerber gern arbeitet. Sind die Anzeigen aus<br />

Sicht eines Marketingexperten schlecht gemacht,<br />

das Unternehmen jedoch für ihn attraktiv,<br />

so empfin<strong>de</strong>t er die Jobofferte ebenfalls als<br />

attraktiv, weil er hier sehr viel Potenzial sieht,<br />

sich <strong>und</strong> seine Expertise einzubringen.<br />

Wie sollte ein Arbeitgeber vorgehen, wenn er einen neuen<br />

Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsleiter benötigt?<br />

p Marketingleiter. Schalten Sie eine Kombianzeige<br />

in einem überregionalen Medium <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>m verb<strong>und</strong>enen Online-Stellenmarkt. Schalten<br />

Sie eine Printanzeige in einer zielgruppenspezifischen<br />

Fachzeitschrift. Nutzen Sie<br />

persönliche Empfehlungen o<strong>de</strong>r Kontakte aus<br />

Projekten.<br />

Quelle: Professor Christoph Beck, FH Koblenz<br />

Es ist nicht nur <strong>de</strong>r Rekrutierungsweg,<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Arbeitgeber viele Fehler begehen<br />

können. »Die meisten Fehler wer<strong>de</strong>n<br />

bei <strong>de</strong>r Kandidatenauswahl gemacht«,<br />

weiß Gabriela Jaecker, Grün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r<br />

Personalberatung für Familienunternehmen<br />

PBFU. »Oftmals wird <strong>de</strong>r erstbeste<br />

Kandidat genommen, <strong>de</strong>r die fachlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt. Aber die Frage,<br />

ob er wirklich in die Unternehmenskultur<br />

passt, wird nicht gestellt«, sagt sie<br />

<strong>und</strong> nennt das Beispiel eines Top-Verkäufers<br />

von Opel, <strong>de</strong>r von BMW abgeworben<br />

wur<strong>de</strong>. »Dort hat er keinen Fuß <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />

Bo<strong>de</strong>n bekommen, weil er keinen Draht<br />

zu BMW-K<strong>und</strong>en hatte.«<br />

Und die Personalberaterin kennt weitere<br />

Fallstricke: »Viele Unternehmen reagieren<br />

erst kurzfristig dar<strong>auf</strong>, wenn eine<br />

Position vakant ist, anstatt mittelfristig<br />

ihren Personalbedarf zu planen«, sagt sie<br />

<strong>und</strong> rät zu einer strategischen Personalplanung.<br />

Diese sollte bei künftigen Unternehmenszielen<br />

wie Expansionen o<strong>de</strong>r<br />

p Vertrieb. Für Vertriebsexperten ist<br />

die Branchenkenntnis von beson<strong>de</strong>rer Relevanz.<br />

Deshalb eignen sich in diesem Fall<br />

Fachmessen gut für die Rekrutierung. Eine<br />

gut positionierte Jobofferte am Messestand,<br />

verb<strong>und</strong>en mit <strong>de</strong>n Kontaktdaten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Recruiters vor Ort, spricht<br />

unmittelbar die richtigen Bewerber an. Sie<br />

kennen die Branche, sie kennen meist auch<br />

das Produkt o<strong>de</strong>r die Dienstleistung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

<strong>und</strong> sind daher eher bereit zu<br />

einem Wechsel.<br />

p Vertriebsleiter. Schalten Sie eine Online-<br />

Anzeige bei einem <strong>de</strong>r fünf großen Karriereportale.<br />

Nutzen Sie Fachmessen zur Rekrutierung.<br />

Nutzen Sie persönliche Empfehlungen<br />

<strong>und</strong> Kontakte. Optional können Sie auch eine<br />

Printanzeige in einem überregionalen Medium<br />

schalten.<br />

Neueröffnung eines Werks anfangen <strong>und</strong><br />

bis in die Nachfolgeplanung mün<strong>de</strong>n:<br />

Welche Kompetenzen brauchen wir, um<br />

dieses Wachstum umzusetzen? Haben<br />

wir die benötigten Mitarbeiter vielleicht<br />

schon an Bord? Wo sind Weiterbildungen<br />

möglich? Wie hoch ist die Fluktuation<br />

<strong>und</strong> Abwerbung von Mitarbeitern? Wie<br />

viele Mitarbeiter gehen in Ruhestand?<br />

Fragen, die vor allem <strong>auf</strong> eine nachhaltige<br />

Personalpolitik abzielen. Der Tipp<br />

von Gabriela Jaecker: »Vermei<strong>de</strong>n Sie<br />

Kurzfristreaktionen, son<strong>de</strong>rn nutzen Sie<br />

die aktuelle Wirtschaftslage, in <strong>de</strong>r nicht<br />

so viel Personal benötigt wird, um eine<br />

strategische Personalplanung <strong>auf</strong>zusetzen.«<br />

Eine solche Vorgehensweise wer<strong>de</strong><br />

sich in spätestens ein bis zwei Jahren doppelt<br />

auszahlen – wenn <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />

für Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsspezialisten<br />

wie<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>rs aussieht. Denn dann<br />

wer<strong>de</strong>n sich Unternehmen bei <strong>de</strong>n Kandidaten<br />

bewerben müssen.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]


SPECIAL _ Outsourcing<br />

Die Na<strong>de</strong>l im Heuh<strong>auf</strong>en<br />

Qualifiziertes Personal zählt zu <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Erfolgsfaktoren für die Entwicklung je<strong>de</strong>s<br />

Unternehmens. Viele Firmen wen<strong>de</strong>n sich für die Beschaffung von Fachkräften an externe<br />

Dienstleister. Doch ist das Outsourcing bei Marketing <strong>und</strong> Vertrieb auch sinnvoll?<br />

Text _ Klaus Dietzel<br />

Anselm Aufschnei<strong>de</strong>r verfügt über ein<br />

erfolgreich abgeschlossenes Studium<br />

<strong>und</strong> mehrjährige Erfahrung im Direktvertrieb<br />

sowie im Großk<strong>und</strong>enbereich.<br />

Er weiß, wovon er re<strong>de</strong>t, <strong>und</strong> hat dies<br />

schon zur Genüge unter Beweis gestellt.<br />

Mit sicherem Auftreten, Durchsetzungsvermögen<br />

<strong>und</strong> Verhandlungsgeschick<br />

sucht er in je<strong>de</strong>r Situation aktiv <strong>de</strong>n Abschluss.<br />

Er setzt sich ein – immer <strong>und</strong><br />

überall. Er überzeugt durch ein hohes<br />

Maß an Eigenverantwortung <strong>und</strong> Zielstrebigkeit<br />

<strong>und</strong> nutzt sein Wissen, um<br />

neue K<strong>und</strong>en zu akquirieren. Dass er ein<br />

Multitalent ist, das nicht nur über f<strong>und</strong>ierte<br />

PC-Kenntnisse verfügt, son<strong>de</strong>rn<br />

auch Englisch in Wort <strong>und</strong> Schrift sicher<br />

beherrscht, versteht sich von selbst.<br />

Andreas Aufschnei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r perfekte<br />

Verkäufer. Und er ist vor allem eins: Rar.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass sich Unternehmen<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Suche nach dieser seltenen Spezies<br />

zunehmend an Experten wen<strong>de</strong>n.<br />

Schließlich gehört die Verfügbarkeit<br />

qualifizierten Personals zu <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Erfolgsfaktoren für die Entwick-<br />

lung je<strong>de</strong>s Unternehmens. Doch ist das<br />

Outsourcing <strong>de</strong>r Beschaffung von Fachkräften<br />

in Marketing <strong>und</strong> Vertrieb auch<br />

sinnvoll?<br />

»Wenn Unternehmen es selbst schaffen,<br />

die Kandidaten zu gewinnen, die wirklich<br />

ihren Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen,<br />

gibt es wenig Grün<strong>de</strong>, einen Personalberater<br />

zu be<strong>auf</strong>tragen«, sagt Christopher<br />

Funk, Geschäftsführer von Xenagos,<br />

einem Personalberater für Vertrieb mit<br />

Sitz in Frankfurt am Main. Doch da es<br />

die Unternehmen in <strong>de</strong>r Praxis eben<br />

nicht immer schaffen, die richtigen<br />

Bewerber in ausreichen<strong>de</strong>r Anzahl zu<br />

fin<strong>de</strong>n, bedarf es <strong>de</strong>s Outsourcing. »Wir<br />

professionalisieren sowohl das Beschaffungsproze<strong>de</strong>re<br />

als auch die Kandidatenbeurteilung.<br />

Wir können dies <strong>effizienter</strong><br />

gestalten, weil wir über Anzeigenschaltungen<br />

hinaus auch potenziell geeignete<br />

weitere Kandidaten i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

<strong>und</strong> ansprechen«, sagt Wolfgang Lichius,<br />

Partner <strong>de</strong>r Personalberatung Kienbaum<br />

Executive Consultants in Gummersbach.<br />

»Die erfolgreichen Leute in guten Positionen<br />

reagieren doch gar nicht <strong>auf</strong> Anzeigen«,<br />

ergänzt Dr. Jan Thieme, Partner bei<br />

TGMC Dr. Thieme <strong>und</strong> Partner Management<br />

Consulting in Hamburg. Daher erweitere<br />

<strong>de</strong>r Personalberater durch seine<br />

Direktansprache das Kandidatenpotenzial<br />

– quantitativ <strong>und</strong> qualitativ. Die Frage<br />

nach <strong>de</strong>m Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

ist spätestens dann positiv beantwortet,<br />

wenn <strong>de</strong>r über eine Personalberatung<br />

gef<strong>und</strong>ene Mitarbeiter im Unternehmen<br />

eine überdurchschnittliche Performance<br />

an <strong>de</strong>n Tag legt.<br />

Kosten <strong>und</strong> Nutzen abwägen<br />

Schon vor Jahren wur<strong>de</strong> in internationalen<br />

Studien <strong>de</strong>m Outsourcing-Markt<br />

ein jährliches Wachstum zwischen neun<br />

Prozent (Nelson Hall, 2007) <strong>und</strong> 16 Prozent<br />

(PAVC 2006) prognostiziert. Tatsächlich<br />

ist <strong>de</strong>r Anstieg etwas hinter diesen<br />

Erwartungen zurückgeblieben, <strong>de</strong>nnoch<br />

wird das Volumen <strong>de</strong>r heute in Deutschland<br />

abgeschlossenen Verträge <strong>auf</strong> eine<br />

Höhe zwischen ein <strong>und</strong> zwei Milliar<strong>de</strong>n<br />

Euro geschätzt. Doch das Auslagern <strong>de</strong>r<br />

HR-Prozesse ist für viele Unternehmen<br />

nach wie vor ein sensibles Thema. Dabei<br />

ist es meist nicht allein <strong>de</strong>r Wunsch, Kosten<br />

zu sparen, <strong>de</strong>r Betriebe zur Auslagerung<br />

ihrer Personalprozesse veranlasst –<br />

auch wenn das eine aktuelle Studie von<br />

HR Factory nahelegt.<br />

Vor allem verfügen qualifizierte Personalberatungen<br />

über ein breiteres Spektrum<br />

von Beurteilungsinstrumentarien, die<br />

Personalabteilungen mittelständischer<br />

Betriebe ohne großen Mehr<strong>auf</strong>wand<br />

so nicht zur Verfügung stehen. Hierzu<br />

zählen professionelle Interviews, qualifizierte<br />

Referenzeinholungen, Einsatz<br />

von Tests, Durchführung von Einzel-<br />

Assessments <strong>und</strong> Ähnliches. Nicht zu<br />

vernachlässigen ist, dass <strong>de</strong>r Einsatz von<br />

Personalberatern eine Entlastung bringen<br />

kann für die Führungskräfte, die voll<br />

im operativen Geschäft stehen <strong>und</strong> oft<br />

» DIE PERSONALSUCHE IM VERTRIEB IST AUCH ANDERS, WEIL<br />

VERTRIEBSMITARBEITER ANDERS TICKEN.«<br />

WOLFGANG LICHIUS, Partner bei Kienbaum Executive Consultants, Gummersbach<br />

54 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Schwierigkeiten haben, sich die nötigen<br />

Freiräume für die äußerst zeitintensive<br />

Abwicklung eines Recruitment-Vorgangs<br />

zu schaffen. Nicht ganz unwichtig bei <strong>de</strong>r<br />

Kosten-Nutzen-Betrachtung sollte auch<br />

sein, welch hohe finanzielle Aufwendungen<br />

mit <strong>de</strong>m Scheitern einer neu ins<br />

Unternehmen geholten Führungs- bzw.<br />

Fachkraft verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Den richtigen Partner erkennen<br />

Doch wie erkennen kleine <strong>und</strong> mittlere<br />

Unternehmen, ob <strong>de</strong>r Dienstleister bei<br />

<strong>de</strong>r Personalsuche auch seriös arbeitet<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Auftraggeber nicht am En<strong>de</strong> unzählige<br />

Bewerbermappen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Tisch<br />

knallt <strong>und</strong> die Brieftasche offen hält? Ein<br />

starkes Indiz für die Seriosität <strong>und</strong> die<br />

Professionalität eines Personalberaters<br />

ist unter an<strong>de</strong>rem die Mitgliedschaft im<br />

B<strong>und</strong>esverband <strong>de</strong>utscher Unternehmensberater<br />

(BDU). Außer<strong>de</strong>m kann man<br />

bei Beratungen, die schon langjährig am<br />

Markt sind, eine gute Qualifikation unterstellen.<br />

Auch die Referenzeinholung bei<br />

befre<strong>und</strong>eten Unternehmen kann hilfreich<br />

sein. »Jemand, <strong>de</strong>r anbietet, abweichend<br />

von <strong>de</strong>n bewährten Usancen <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Personalberatung für reines<br />

Erfolgshonorar zu arbeiten, kann keine<br />

professionelle Leistung erbringen. Wir<br />

sind keine Makler, son<strong>de</strong>rn Berater, von<br />

<strong>de</strong>nen ein systematisches Research <strong>und</strong><br />

ein unabhängiges Urteil erwartet wird«,<br />

sagt Thieme. Doch Personalberatungen,<br />

die vorrangig über Direktansprache, <strong>de</strong>m<br />

eigentlichen Headhunting, arbeiten, wer<strong>de</strong>n<br />

wohl kaum Referenzen geben, <strong>de</strong>nn<br />

<strong>de</strong>ren Projekte wer<strong>de</strong>n immer mit allerhöchster<br />

Vertraulichkeit behan<strong>de</strong>lt.<br />

Im Vertrieb kann das Outsourcen <strong>de</strong>r<br />

Personalsuche auch aus einem an<strong>de</strong>ren<br />

Gr<strong>und</strong> sinnvoll sein. Denn gera<strong>de</strong> hier<br />

hat man es häufig mit Kandidaten zu<br />

tun, die sich gut verk<strong>auf</strong>en können. »Es<br />

ist <strong>de</strong>shalb wichtig, sich als Beurteiler<br />

nicht vom rhetorischen Geschick eines<br />

Bewerbers blen<strong>de</strong>n zu lassen, son<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>n Fakten beharrlich nachzugehen«,<br />

sagt Lichius. Außer<strong>de</strong>m müsse die alte<br />

Erkenntnis stets im Bewusstsein bleiben,<br />

dass erfolgreiche Verkäufer nicht unbedingt<br />

auch erfolgreiche Führungskräfte<br />

im Vertrieb sein müssen. Die Personalsuche<br />

im Vertrieb ist auch an<strong>de</strong>rs, weil<br />

Vertriebsmitarbeiter an<strong>de</strong>rs »ticken«.<br />

Da die Komplexität <strong>de</strong>r zu verk<strong>auf</strong>en<strong>de</strong>n<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen ebenso<br />

wie die damit verb<strong>und</strong>enen Eink<strong>auf</strong>s-<br />

o<strong>de</strong>r Entscheidungsprozesse zugenommen<br />

hat, sind auch die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

im Vertrieb gestiegen. »Verkäufer, die sagen,<br />

alles verk<strong>auf</strong>en zu können, sind ein<br />

Ausl<strong>auf</strong>mo<strong>de</strong>ll«, analysiert Funk. Gefragt<br />

seien vielmehr Spezialisten, K<strong>und</strong>enma-<br />

nager, die mit viel Know-how mit <strong>und</strong> für<br />

ihre Klienten Lösungen erarbeiten.<br />

Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation<br />

kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass <strong>de</strong>r »War for Talents« angesichts <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>mografischen Entwicklung in Deutschland<br />

künftig wie<strong>de</strong>r härter ausgefochten<br />

wird. Unternehmen müssen <strong>de</strong>shalb beson<strong>de</strong>re<br />

Anstrengungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Personalbindung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r -entwicklung<br />

tätigen. Außer<strong>de</strong>m müssen sie sich über<br />

ein professionelles Personalmarketing als<br />

attraktive Arbeitgeber in das Bewusstsein<br />

<strong>de</strong>r Öffentlichkeit bringen.<br />

Personalsuche im Web 2.0<br />

Und auch die Bereiche Internet <strong>und</strong> Social-Media<br />

wer<strong>de</strong>n wichtiger: »Wir sind als<br />

Personalberatungen gefor<strong>de</strong>rt, die Recruitment-Vorgänge<br />

permanent zu optimieren<br />

<strong>und</strong> neben <strong>de</strong>n herkömmlichen auch die<br />

neu verfügbaren Medien wie Internet<br />

o<strong>de</strong>r Online-Foren für die eigene Arbeit zu<br />

nutzen«, sagt Lichius. Allerdings wür<strong>de</strong>n<br />

diese nur zusätzliche Recruitment-Quellen<br />

darstellen. »Die Beurteilung von Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräften kann qualifiziert nur im<br />

unmittelbaren persönlichen Dialog zuverlässig<br />

geleistet wer<strong>de</strong>n«, sagt Lichius, <strong>de</strong>r<br />

<strong>auf</strong> schlechte Erfahrungen mit Telefon-<br />

<strong>und</strong> Vi<strong>de</strong>okonferenzen verweist.<br />

Doch <strong>dank</strong> Internet verfügen die Personalberater<br />

heute nicht mehr allein über Spezialistenwissen:<br />

»Das Wissen darum, wer<br />

<strong>de</strong>nn überhaupt wo <strong>und</strong> in welcher Funktion<br />

bei Unternehmen <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />

beschäftigt ist, ist heute im Web für je<strong>de</strong>rmann<br />

zugänglich«, sagt Funk. Das führe<br />

zu wenig professionellen Ansprachen,<br />

die immer mehr Spam-Charakter haben<br />

– auch weil sie zunehmend automatisiert<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Das Ergebnis ist,<br />

dass diese Kanäle künftig so nicht mehr<br />

funktionieren wer<strong>de</strong>n – etwa Xing: »Dort<br />

sind viele <strong>de</strong>r begehrteren Spezialisten<br />

von Recruiting-Attacken mittlerweile so<br />

genervt, dass sie ihr Profil für Nachrichten<br />

sperren o<strong>de</strong>r gleich ganz löschen«,<br />

analysiert Funk. Bei Twitter, Facebook<br />

& Co. könnte genau dasselbe passieren,<br />

wenn die ersten Tools sich verbreiten, die<br />

<strong>de</strong>n Usern ungefragt irgendwelche Jobangebote<br />

schicken.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 55


SPECIAL _ Recruiting<br />

Neuk<strong>und</strong>en durch Weiterbildung<br />

Globalisierung <strong>und</strong> Digitalisierung stellen das Marketing vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen. Berufsbegleiten<strong>de</strong><br />

Weiterbildung ist <strong>de</strong>shalb nicht nur notwendig, um <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit zu bleiben,<br />

son<strong>de</strong>rn bringt auch mehr Umsatz. Beson<strong>de</strong>rs gefragt: Kurze Seminare mit starkem Praxisbezug.<br />

Text _ Karsten Zunke<br />

Wenn Unternehmen in Krisenzeiten<br />

<strong>de</strong>n Investitionsgürtel enger schnallen,<br />

setzen sie in <strong>de</strong>r Regel rigoros <strong>de</strong>n Rotstift<br />

an. Neben Werbeausgaben wird<br />

dann vor allem bei <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

gespart. Das bringt zwar kurzfristig<br />

mehr Liquidität, entpuppt sich aber mittelfristig<br />

als gefährlicher Bumerang <strong>und</strong><br />

langfristig sogar als Wachstumsbremse.<br />

Eine Gefahr, vor <strong>de</strong>r Weiterbil<strong>de</strong>r schon<br />

lange warnen, die aber in Unternehmen<br />

oft zu spät gehört wird.<br />

Die Bayerische Aka<strong>de</strong>mie für Werbung<br />

<strong>und</strong> Marketing (BAW) in München hat<br />

die Nutzer ihrer Weiterbildungsangebote<br />

jetzt genauer untersucht <strong>und</strong> dazu<br />

an <strong>de</strong>r Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München eine Pilot-Studie durchführen<br />

lassen. Ergebnis: Das vermittelte Praxis-<br />

Know-how bringt <strong>de</strong>n Unternehmen Umsatzsteigerungen,<br />

wirkt sich positiv <strong>auf</strong><br />

die Neuk<strong>und</strong>engewinnung aus, führt zu<br />

<strong>effizienter</strong>em Arbeiten <strong>und</strong> Zeiteinsparungen<br />

bei <strong>de</strong>r Arbeit <strong>und</strong> steigert die<br />

56 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />

Foto: Yuri Arcurs


Handlungssicherheit <strong>de</strong>r Akteure. Für<br />

die Studie wur<strong>de</strong>n sowohl Teilnehmer<br />

von BAW-Weiterbildungen als auch die<br />

be<strong>auf</strong>tragen<strong>de</strong>n Unternehmen befragt.<br />

Das Ergebnis verw<strong>und</strong>ert nicht, <strong>de</strong>nn<br />

die universitäre Ausbildung orientiert<br />

sich in <strong>de</strong>r Regel stark an <strong>de</strong>r Einheit<br />

von Forschung <strong>und</strong> Lehre. Die Praxis<br />

kommt meist zu kurz. Ist <strong>de</strong>r berufliche<br />

Einstieg geschafft, wer<strong>de</strong>n die Absolventen<br />

mit echten Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

konfrontiert. An einer berufsbegleiten<strong>de</strong>n<br />

Weiterbildung führt dann meist<br />

kein Weg vorbei.<br />

Kein Hörsaal-Feeling<br />

»Wir vermitteln vor allem die ungemütliche<br />

Praxis«, sagt BAW-Direktor Dr.<br />

Matthias Lung. An <strong>de</strong>n Standorten München<br />

<strong>und</strong> Nürnberg bietet das Institut<br />

insgesamt sieben berufsbegleiten<strong>de</strong> Studiengänge<br />

an. Die r<strong>und</strong> 300 Dozenten<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medien- <strong>und</strong><br />

Marketingszene rekrutiert.<br />

Die Studienangebote fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel<br />

von Freitagnachmittag bis Samstagabend<br />

statt <strong>und</strong> dauern etwa ein Jahr.<br />

Auch ein zweijähriger Abendstudiengang<br />

wird angeboten. Solche Präsenzseminare<br />

haben laut Lung vor allem<br />

<strong>de</strong>n Vorteil, dass die Absolventen untereinan<strong>de</strong>r<br />

Erfahrungen aus ihrem<br />

Arbeitsleben austauschen <strong>und</strong> auch<br />

voneinan<strong>de</strong>r lernen können. Auf reine<br />

E-Learning-Angebote verzichtet man an<br />

<strong>de</strong>r BAW ganz bewusst.<br />

Auch wenn viele Unternehmen in <strong>de</strong>r<br />

jetzigen Krise bei <strong>de</strong>n Weiterbildungen<br />

ihrer Mitarbeiter knausern, beobachtet<br />

Lung im Mittelstand eine neue Entwicklung.<br />

»Mittelständische Betriebe<br />

Qualifizierte Bewerber für Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Direktmarketing fin<strong>de</strong>n:<br />

Print & Online<br />

Ihre Print-Anzeige wird automatisch<br />

6 Wochen online gestellt – ohne Zusatzkosten.<br />

Mit <strong>de</strong>m Online-Eintragstool:<br />

einfach <strong>und</strong> bequem eintragen unter<br />

www.acquisa.<strong>de</strong>/stellenanzeigen<br />

Jetzt informieren bei<br />

SabineVockrodt<br />

Telefon 089/2183-7049 Telefax 089/2183-7864 E-Mail stellenangebote@wuv.<strong>de</strong><br />

Verlag Werben &Verk<strong>auf</strong>en GmbH füracquisa (H<strong>auf</strong>e-Lexware GmbH & Co. KG)<br />

p<br />

LINKS Die Liste <strong>de</strong>r Anbieter<br />

von berufsbegleiten<strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

im Marketing ist umfangreich. Im<br />

Folgen<strong>de</strong>n eine notgedrungen unvollständige<br />

Auswahl:<br />

www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

www.baw-online.<strong>de</strong><br />

www.sv-institut.<strong>de</strong><br />

www.managementcircle.<strong>de</strong><br />

www.dda-online.<strong>de</strong><br />

www.sgbs.ch<br />

professionalisieren sich zunehmend im<br />

Marketing. Sie werben immer weniger<br />

aus <strong>de</strong>m Bauch heraus <strong>und</strong> versuchen<br />

das Marketing zu systematisieren«, sagt<br />

Lung. Dieser Trend wird auch durch <strong>de</strong>n<br />

Generationenwechsel in <strong>de</strong>n Firmen befeuert.<br />

Jetzt kommen zunehmend junge<br />

BWL-Absolventen ans Ru<strong>de</strong>r. [ …


SPECIAL _ Recruiting<br />

» VIEL INHALT IN KURZER ZEIT<br />

– DAS LIEGT IM TREND.«<br />

MARCUS AUTH, Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie,<br />

Siegfried Vögele Institut<br />

Viel Inhalt in kürzester Zeit<br />

Viele Firmen sind auch an einer schnellen<br />

<strong>und</strong> punktuellen Weiterbildung<br />

ihrer Mitarbeiter in Spezialgebieten interessiert.<br />

Solche Fortbildungen fin<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Regel einmalig in Mehrtagesseminaren<br />

statt. »Marketingmanager möchten<br />

knackige Seminare. Viel Inhalt in<br />

kurzer Zeit – das liegt im Trend«, sagt<br />

Marcus Auth, Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie<br />

am Siegfried Vögele Institut in<br />

Königstein im Taunus. Vier- o<strong>de</strong>r fünftägige<br />

Weiterbildungen seien bei <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

kaum noch gefragt. »Allerdings<br />

sollten Seminare im Marketingbereich<br />

eine Min<strong>de</strong>stlänge von einem Tag<br />

haben. Nur dann bleibt bei einer praxisorientierten<br />

Weiterbildung genug Zeit,<br />

die Teilnehmer auch aktiv am Seminar<br />

zu beteiligen«, sagt Auth. Das zur Deutschen<br />

Post World Net gehören<strong>de</strong> Institut<br />

bietet verschie<strong>de</strong>ne Weiterbildungen<br />

zum Marketing <strong>und</strong> Dialogmarketing<br />

an, für Einsteiger, Praktiker <strong>und</strong> Spezialisten.<br />

Verschie<strong>de</strong>ne Seminare sind<br />

einzeln buchbar, können aber auch miteinan<strong>de</strong>r<br />

verknüpft wer<strong>de</strong>n, um einen<br />

zertifizierten Abschluss zu erhalten.<br />

Einsteiger- <strong>und</strong> Praktikerseminare wer<strong>de</strong>n<br />

am Siegfried Vögele Institut am<br />

meisten nachgefragt. Viele Teilnehmer<br />

haben zwei, drei Jahre Berufserfahrung<br />

gesammelt <strong>und</strong> wollen ihr Wissen nun<br />

vertiefen. Aber es gibt auch alte Hasen,<br />

die noch einmal die Seminarbank drücken.<br />

»Diese Marketingfachleute wollen<br />

sich spezialisieren, interessieren sich<br />

für sehr spitze Themen, zum Beispiel<br />

für Analyse <strong>und</strong> Optimierungsmetho<strong>de</strong>n<br />

im Dialogmarketing. Bei solchen<br />

Spezialseminaren gehen wir fachlich<br />

sehr in die Tiefe. Dieses Wissen verbin<strong>de</strong>t<br />

Universitäts-Niveau <strong>und</strong> Praxis-Relevanz«,<br />

sagt Auth.<br />

Während die Einsteigerseminare auch<br />

in einigen Großstädten angeboten wer<strong>de</strong>n,<br />

fin<strong>de</strong>n die Spezialseminare ausschließlich<br />

in Königstein im Taunus<br />

statt. »Das Ambiente ist hier einmalig«,<br />

schwärmt Auth, <strong>de</strong>r es für wichtig hält,<br />

<strong>de</strong>n Leuten nicht nur Know-how, son<strong>de</strong>rn<br />

auch emotionale Erlebnisse mit<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Weg zu geben. »Das vertieft das<br />

erlernte Wissen <strong>de</strong>utlich.« So lockt das<br />

Institut im Luftkurort Königstein nicht<br />

nur mit <strong>de</strong>m stilvollen Ambiente seines<br />

Villenkomplexes inklusive Parkanlage,<br />

son<strong>de</strong>rn auch mit einem institutseigenen<br />

Fitness-Raum, eigener Gastronomie<br />

sowie hausinternen Gästezimmern<br />

mit Panoramasicht <strong>auf</strong> die Burg Königstein.<br />

Wachstumsfeld Online-Marketing<br />

Auch wenn die »Prof. Vögele Dialogmetho<strong>de</strong>«<br />

hier nach wie vor ein gefragter<br />

Klassiker ist, besteht vor allem im<br />

schnelllebigen Online-Marketing viel<br />

Weiterbildungsbedarf. Immer wie<strong>de</strong>r<br />

tauchen neue Themen <strong>und</strong> neue Betätigungsfel<strong>de</strong>r<br />

für Marketer <strong>auf</strong>. Um <strong>de</strong>m<br />

p<br />

CHECKLISTE RICHTIG FORTBILDEN<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswahl einer berufsbegleiten<strong>de</strong>n<br />

Weiterbildung sollten Sie Folgen<strong>de</strong>s<br />

beachten:<br />

p Gute Erreichbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Weiterbildungseinrichtung<br />

p Ergänzen<strong>de</strong> Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>ren Erreichbarkeit<br />

p Dauer <strong>und</strong> zeitliche Aufteilung<br />

<strong>de</strong>r Fortbildung<br />

p Lage <strong>und</strong> Qualität <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltungshotels<br />

Rechnung zu tragen, hat das Institut aktuell<br />

beispielsweise drei neue Angebote<br />

ins Programm genommen, unter an<strong>de</strong>rem<br />

zur K<strong>und</strong>enbindung im Internet.<br />

Vor allem Social Media ist voll im Trend.<br />

»Da stecken wir hierzulan<strong>de</strong> erst in <strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rschuhen«, sagt Achim London,<br />

Geschäftsführer DDA Deutsche Dialogmarketing<br />

Aka<strong>de</strong>mie in Haan. Die aktuellen<br />

Vorbehalte <strong>de</strong>r Verantwortlichen<br />

in <strong>de</strong>n Unternehmen gegenüber Twitter<br />

seien beispielsweise ähnlich naiv wie seinerzeit<br />

jene gegenüber <strong>de</strong>r Existenzberechtigung<br />

von Privatsen<strong>de</strong>rn vor <strong>de</strong>ren<br />

Einführung. »Schon in 2010 tauchen <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Marketer zwei wichtige,<br />

neue Prioritäten <strong>auf</strong>: Marketingbudgets<br />

’freisch<strong>auf</strong>eln‘, um in Social Media inves<br />

tie ren zu können. Und: Ganz schnell<br />

lernen, wie es funktioniert«, sagt London.<br />

Die DDA ist in diesem Bereich stark<br />

<strong>auf</strong>gestellt, bietet beispielsweise mit<br />

Freitags- <strong>und</strong> Samstagskursen ein achtmonatiges<br />

Präsenzstudium zum Fachwirt<br />

Online-Marketing an. Auch strukturell<br />

nimmt Social Media einen immer<br />

größeren Raum ein. Mittlerweile sind<br />

die Kursteilnehmer <strong>de</strong>r DDA über viele<br />

Kanäle miteinan<strong>de</strong>r vernetzt. »Wer hier<br />

als Bildungsanbieter nicht dabei ist, an<br />

<strong>de</strong>m geht viel vorbei«, so London. Damit<br />

einher geht die verstärkte Vor- <strong>und</strong><br />

Nachbereitung <strong>de</strong>r Kurse sowie Services<br />

in internen Online-Communities.<br />

»Online-Marketing <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagenthemen<br />

wie ’Texten für Marke- [ …<br />

p Zielgruppengerechtes Seminarkonzept<br />

p Starken Praxisbezug<br />

p Namhafte <strong>und</strong> erfahrene<br />

Referenten<br />

p Didaktisches Konzept, das <strong>de</strong>r<br />

Lernforschung entspricht<br />

p Digitale Bereitstellung von<br />

Seminarunterlagen<br />

p Mögliche Anschlusskurse<br />

p Art <strong>de</strong>r Abschlüsse<br />

p Anerkennung <strong>de</strong>r Abschlüsse<br />

national o<strong>de</strong>r international<br />

58 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Die Online-Messe für CRM-Software.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Picknick<strong>de</strong>cke<br />

Veranstaltungszeit:<br />

Montag, 17:20 Uhr<br />

,<br />

Messe to Go<br />

acquisa-crm-expo.<strong>de</strong><br />

Fachwissen, Anbieterübersicht, Produktinfos <strong>und</strong> alles, was Sie schon immer<br />

über CRM-Software wissen wollten. Schnell, aktuell <strong>und</strong> kostenlos!


SPECIAL _ Recruiting<br />

»MITTELSTÄNDISCHE BETRIEBE PROFESSIONALISIEREN<br />

SICH ZUNEHMEND IM MARKETING. SIE WERBEN IMMER<br />

WENIGER AUS DEM BAUCH HERAUS UND VERSUCHEN DAS<br />

MARKETING ZU SYSTEMATISIEREN.«<br />

ting <strong>und</strong> Vertrieb’, ‘Vorsprung durch<br />

Kreativität’ <strong>und</strong> ‘Kompakttraining Produktmanagement’<br />

wer<strong>de</strong>n immer wichtiger«,<br />

beobachtet auch Regina Kern,<br />

Programmbereichsleitung Betriebswirtschaft,<br />

Unternehmensführung <strong>und</strong><br />

Projektmanagement bei <strong>de</strong>r H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie<br />

in Freiburg. R<strong>und</strong> 460 Weiterbildungsangebote<br />

hat die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie<br />

im Programm.<br />

Zielgruppe im Themenangebot Marketing<br />

sind zum einen die Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte, die für das klassische<br />

Produktmanagement zuständig sind.<br />

Sie benötigen Know-how in <strong>de</strong>n Produktmanagement-Basics,<br />

müssen wissen,<br />

wie <strong>und</strong> welche strategische Analy-<br />

> twitter.com/acquisa<br />

Hier twittert die Redaktion acquisa<br />

Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />

<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />

sen sie einsetzen, wie sie Produkte positionieren.<br />

Die zweite Zielgruppe sind<br />

Marketingfachleute o<strong>de</strong>r Produktmanager,<br />

zu <strong>de</strong>ren Jobprofil auch die Konzeption<br />

<strong>und</strong> Gestaltung gehört. »Hier<br />

reicht oberflächliches Know-how nicht<br />

aus. Eine Spezialisierung, entwe<strong>de</strong>r im<br />

Bereich PR o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Marketingkommunikation/Werbekommunikation,<br />

ist<br />

zwingend erfor<strong>de</strong>rlich, um erfolgreich<br />

sein zu können. Hier wird insbeson<strong>de</strong>-<br />

DR. MATTHIAS LUNG, Leiter BAW, München<br />

re die Veranstaltung ‚Online-Marketing’<br />

nachgefragt sowie die Seminare, die fit<br />

machen im Texten«, erläutert Kern.<br />

Im Bereich Marketing wer<strong>de</strong>n auch hier<br />

Präsenztrainings klar favorisiert. Unternehmen<br />

haben erkannt, dass es für<br />

Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte aus <strong>de</strong>m Marketing<br />

wichtig ist, rauszukommen, <strong>de</strong>n<br />

Austausch zu fin<strong>de</strong>n, eine an<strong>de</strong>re Sichtweise<br />

zu bekommen, die Perspektive <strong>de</strong>s<br />

K<strong>und</strong>en einzunehmen. »Die Teilnehmer<br />

aus <strong>de</strong>m Marketing klagen oft über <strong>de</strong>n<br />

eigenen Tunnelblick, <strong>de</strong>r sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>r vielen operativen Tätigkeiten einstellt.<br />

Aber gera<strong>de</strong> Marketing braucht<br />

Kreativität <strong>und</strong> diese wie<strong>de</strong>rum braucht<br />

Raum, Zeit <strong>und</strong> Austausch. Dieser Austausch<br />

wird möglich in Präsenztrainings,<br />

die dann sinnvollerweise auch<br />

– wie alle unsere Veranstaltungen im<br />

Marketing – mehrtägig sind«, so Kerns<br />

Erfahrung.<br />

Weiterbildung in Krisenzeiten<br />

Unternehmen schauen heutzutage ganz<br />

genau hin, wie sie die Budgets für Weiterbildung<br />

verwen<strong>de</strong>n. »Gefor<strong>de</strong>rt ist<br />

Lernen ‚von Experten für Experten’, um<br />

Lücken zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

direkt zu überbrücken«, so Kerns Erfahrung.<br />

Auch die Anfor<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n<br />

immer individueller. »Wir merken<br />

ganz <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Trend, dass sowohl<br />

Unternehmen als auch die einzelnen<br />

Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte immer stärker<br />

individuelle Weiterbildung for<strong>de</strong>rn,<br />

die ganz <strong>auf</strong> die eigenen betrieblichen<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen abgestimmt ist«,<br />

sagt Kern. Im offenen Seminarbereich<br />

reagiert die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie <strong>auf</strong> diesen<br />

Trend mit zwei neuen Ausbildungen: Eine<br />

Ausbildung zum zertifizierten Trai-<br />

ner sowie eine Coaching-Ausbildung.<br />

Außer<strong>de</strong>m wächst die Nachfrage nach<br />

Inhouse–Schulungen.<br />

Auch bei <strong>de</strong>r DDA beobachtet man <strong>de</strong>n<br />

Trend zu mehr hausinternen Weiterbildungen.<br />

»Inhouse-Schulungen, seit<br />

geraumer Zeit verstärkt nachgefragt,<br />

bieten für Unternehmen die Chance,<br />

konkret <strong>auf</strong> die internen Belange zugeschnittene<br />

Coachings durchzuführen.<br />

Sei es, um ein anstehen<strong>de</strong>s Projekt professionell<br />

anzugehen; o<strong>de</strong>r – in Form<br />

einer kompletten Schulungsreihe –<br />

Wissens<strong>de</strong>fizite o<strong>de</strong>r interne, strukturelle<br />

Hür<strong>de</strong>n zu beseitigen«, erläutert<br />

London. Wenn mehrere Mitarbeiter geschult<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, ist eine Inhouse-<br />

Schulung mitunter sogar <strong>effizienter</strong><br />

<strong>und</strong> günstiger als das Buchen von offenen<br />

Seminaren.<br />

Aber egal für welche Form <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />

sich ein Unternehmen für seine<br />

Marketingmitarbeiter entschei<strong>de</strong>t: Ohne<br />

geht es heute nicht mehr. Der rasante<br />

Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r <strong>Information</strong>stechnologie,<br />

in <strong>de</strong>n Märkten <strong>und</strong> beim Käuferverhalten<br />

führt zu immer komplexeren<br />

Zusammenhängen. »Wer gestern bei<br />

seiner stu<strong>de</strong>ntischen Examensgruppe<br />

Experte war, wird morgen in <strong>de</strong>r beruflichen<br />

Praxis kein guter Marketer bleiben,<br />

wenn er sich nicht up-to-date hält«,<br />

ist Kern sicher.<br />

redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />

» ONLINE-MARKETING UND GRUNDLAGENTHEMEN WIE<br />

‘TEXTEN FÜR MARKETING UND VERTRIEB’, ‘VORSPRUNG DURCH<br />

KREATIVITÄT’ UND ‘KOMPAKTTRAINING PRODUKTMANAGE-<br />

MENT’ WERDEN IMMER WICHTIGER.«<br />

REGINA KERN, Programmbereichsleitung Betriebswirtschaft, Unternehmensführung,<br />

Projektmanagement, H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie, Freiburg<br />

60 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


acquisa<br />

business<br />

contacts<br />

Inhalt<br />

Bitte sagen Sie Hilfe, wenn nötig Seite 62


acquisa<br />

business<br />

contacts<br />

Wer kennt das nicht: Hilflos gefangen in<br />

einem Interactive-Voice-Response-System<br />

(IVR) geht es we<strong>de</strong>r vor noch zurück. Dabei<br />

haben sinnvoll eingesetzte Sprachführungssysteme<br />

durchaus ihre Berechtigung. Wenn<br />

die Aufgabenstellung aber kompliziert wird,<br />

<strong>und</strong> die Gesprächssituation Einfühlungsvermögen<br />

verlangt, kann <strong>de</strong>r Mensch nicht<br />

ersetzt wer<strong>de</strong>n. Eine Umfrage kann beispielsweise<br />

nur über <strong>de</strong>n persönlichen Dialog<br />

stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Für Unternehmen ist eine aktive Kommunikation heute<br />

unerlässlich. Denn K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten müssen in<br />

regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n hinsichtlich ihrer Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />

befragt wer<strong>de</strong>n. Aber die beste Befragung nützt nichts, wenn<br />

anschließend keine Analyse <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Information</strong>en<br />

erfolgt. Denn nur eine genaue Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

ermöglicht es, im Notfall geeignete Gegenmaßnahmen<br />

einzuleiten. Und auch solche Gegenmaßnahmen müssen<br />

rechtzeitig <strong>und</strong> regelmäßig <strong>auf</strong> ihren Erfolg hin überprüft<br />

wer<strong>de</strong>n. Nur so gelingt es, <strong>auf</strong> Dauer eine nahezu selbst<br />

lernen<strong>de</strong> Organisation <strong>auf</strong>zubauen, die nicht nur reaktiv<br />

agiert, son<strong>de</strong>rn aktiv erkennt, in welche Richtung sich die<br />

K<strong>und</strong>enbeziehung entwickelt. Auf diese Weise können Unternehmen<br />

ihre K<strong>und</strong>en in je<strong>de</strong>r Situation erfolgreich begleiten.<br />

Martin Knopp<br />

p www.tdm.<strong>de</strong><br />

ist k<strong>auf</strong>männischer Leiter <strong>de</strong>r T.D.M. GmbH,<br />

Sarstedt, mit Schwerpunkt Marketing <strong>und</strong><br />

Vertrieb, <strong>und</strong> kennt aus 15 Jahren Vertriebserfahrung<br />

die täglichen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

von Unternehmen in <strong>de</strong>r Geschäfts- <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>enwelt<br />

aus seinem beruflichen Wer<strong>de</strong>gang.<br />

a c q u i s a · b u s i n e s s · c o n t a c t s ·<br />

abc abc b<br />

Bitte sagen Sie Hilfe,<br />

wenn nötig<br />

Denn dass die regelmäßige Überprüfung <strong>de</strong>r Außenwirkung<br />

eines Unternehmens von essentieller Be<strong>de</strong>utung für die<br />

Marke <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

ist, zeigen zahlreiche Studien. Die Kernbotschaft an die<br />

Unternehmen lautet dabei überwiegend: Seid aktiv im<br />

Marktgeschehen, nicht passiv! Das be<strong>de</strong>utet, dass Unternehmen<br />

nicht nur reagierend mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten<br />

kommunizieren <strong>und</strong> warten sollten, bis <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e von selbst<br />

mit einem Problem an sie herantritt. Viel wichtiger ist, von<br />

sich aus <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en zuzugehen <strong>und</strong> ihn nach seinen<br />

Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen zu fragen.<br />

Deshalb hat <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Direktmarketing-Spezialist für erklärungsbedürftige<br />

<strong>und</strong> technische Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

T.D.M. ein skalierbares <strong>und</strong> plattformunabhängiges<br />

System für Befragungen entwickelt. Damit können<br />

Ergebnisse von Umfragen zu unterschiedlichsten Themen<br />

wie die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Service o<strong>de</strong>r die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

bei Reklamationen mit wenigen Klicks<br />

erfasst <strong>und</strong> ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Auf diese Weise ist das Unternehmen o<strong>de</strong>r ein qualifizierter<br />

Dienstleister in <strong>de</strong>r Lage, seine Außenwirkung innerhalb<br />

kürzester Zeit zu messen <strong>und</strong> im Bedarfsfall zu reagieren.<br />

Denn wenn Schwachstellen erkannt wur<strong>de</strong>n, kann durch<br />

Analyse <strong>de</strong>r Befragungen ermittelt wer<strong>de</strong>n, wie die internen<br />

Prozesse optimiert <strong>und</strong> Mitarbeiter besser <strong>auf</strong> Problemstellungen<br />

vorbereitet wer<strong>de</strong>n können.<br />

Auch ist es möglich, im Rahmen von Benchmarks o<strong>de</strong>r<br />

Leis tungsvergleichen die Performance <strong>de</strong>r einzelnen Fachbereiche<br />

untereinan<strong>de</strong>r zu messen. Das Unternehmen wird dadurch<br />

in die Lage versetzt, nicht erst im Notfall zu reagieren:<br />

Zum Beispiel beim Erkennen von sinken<strong>de</strong>n Umsätzen <strong>und</strong><br />

Erträgen kann es bereits im Vorfeld geeignete Maßnahmen<br />

ergreifen, um rechtzeitig gegenzusteuern. Denn nur wer<br />

seine Fehler zur rechten Zeit erkennt, wird zukunftsfähig<br />

bleiben können.<br />

62 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


CALL-CENTER _ Dienstleister<br />

p adm GmbH<br />

Pettenkoferstraße 30<br />

68169 Mannheim<br />

0800-admgroup<br />

www.callcenterkompetenz.<strong>de</strong><br />

p adm – Deutschlands einziges Callcenter mit 3facher Zertifizierung:<br />

zertifiziert gemäß DIN EN ISO 9001:2000, ausgezeichnet<br />

mit <strong>de</strong>m Qualitätssiegel für Call- <strong>und</strong> Customer-<br />

Service-Center <strong>de</strong>s TÜV NORD, lizenziert gemäß <strong>de</strong>n Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r BSA (Business Software Alliance)<br />

p Die beste Verbindung:<br />

DB Dialog Telefonservice GmbH<br />

Salzufer 6<br />

10587 Berlin<br />

fon. 01803.001622*<br />

mail. info@dbdialog.<strong>de</strong><br />

www.dbdialog.<strong>de</strong><br />

*9 ct/Min., Festnetz DT AG<br />

p Unser Leistungsspektrum:<br />

Inbo<strong>und</strong>/Outbo<strong>und</strong>, Fulfillment, Busi ness Process Outsourcing,<br />

E-Mail-Management, Fax-Management, operatives CRM<br />

p SIM Communication Center GmbH<br />

Käfertaler Straße 190<br />

68167 Mannheim<br />

fon: +49 (0) 621.7181-170<br />

mail: stefan.schley@sim-commmunication.<strong>de</strong><br />

www.sim-communication.<strong>de</strong><br />

p Der branchenorientierte Outbo<strong>und</strong>-Spezialist – SIM ist <strong>auf</strong><br />

die Vermarktung komplexer Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

<strong>de</strong>r Healthcare-, ITK-, Investitionsgüter- <strong>und</strong> Finanzdienstleistungsbranche<br />

spezialisiert. Verk<strong>auf</strong>, Neuk<strong>und</strong>enakquisition <strong>und</strong><br />

Vertriebsunterstützung sind die Kernkompetenzen von SIM.<br />

p T.D.M. Telefon-Direkt-Marketing GmbH<br />

Käthe-Paulus-Str. 12<br />

D-31157 Sarstedt<br />

Tel.: +49 (0)5066/606-00<br />

E-Mail: info@tdm.<strong>de</strong><br />

Web: www.tdm.<strong>de</strong><br />

p T.D.M. – Familienunternehmen in zweiter Generation <strong>und</strong> Ihr zuverlässiger<br />

Partner für Dialog-Kommunikation <strong>und</strong> Vertriebsspezialist<br />

mit höchstem Qualitätsanspruch für erklärungsbedürftige<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen. Unsere Kompetenzen: Outbo<strong>und</strong>,<br />

Inbo<strong>und</strong>, Praktiker-Seminare <strong>und</strong> IT-Lösungen.<br />

p Transcom WorldWi<strong>de</strong> GmbH<br />

Leipziger Chaussee 191b<br />

06112 Halle<br />

fon. +49 345 688 7000<br />

www.transcom-worldwi<strong>de</strong>.<strong>de</strong><br />

p Transcom ist weltweit Top 10 Customer Care Konzern für<br />

Business Process Outsourcing mit Off-/Near- & On Shore-<br />

Lösungen über alle Dialogkanäle. Consulting, Service Center<br />

Managment, Sales Service, For<strong>de</strong>rungmanagment, Logistik.<br />

An 75 Standorten in 29 Län<strong>de</strong>rn, arbeiten weltweit mehr<br />

als 20 000 Mitarbeiter in 30 Sprachen.<br />

p cobra GmbH<br />

Weberinnenstraße 7<br />

78467 Konstanz<br />

fon. 07531.8101-0<br />

mail. info@cobra.<strong>de</strong><br />

www.cobra.<strong>de</strong><br />

SOFTWARE _ Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

p K<strong>und</strong>enmanagement für erfolgsorientierte Unternehmen:<br />

Seit über 20 Jahren entwickelt cobra flexible CRM-Lösungen<br />

für Unternehmen, <strong>de</strong>nen eine umfassen<strong>de</strong> K<strong>und</strong>enbetreuung<br />

wichtig ist <strong>und</strong> die Wert <strong>auf</strong> das gezielte Ausschöpfen ihrer<br />

Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsressourcen legen.<br />

p Emnis GmbH<br />

Straßberger Str. 23<br />

D-08523 Plauen<br />

fon. +49 (0) 3741.1469401<br />

www.Emnis.<strong>de</strong><br />

p Vertrieb ist Chefsache! Entlasten Sie Verkäufer von<br />

Verwaltungs<strong>auf</strong>gaben: Die Vertriebssoftware von Emnis verbessert<br />

Effizienz <strong>und</strong> Organisation Ihrer Akquise. Sorgen<br />

Sie so für mehr aktive Verk<strong>auf</strong>szeit <strong>und</strong> Neugeschäft.<br />

Beschleunigen Sie Ihr Berichtswesen.<br />

p Grutzeck-Software GmbH<br />

Hessen-Homburg-Platz 1<br />

63452 Hanau<br />

fon. +49.6181-9701-0<br />

fax. +49.6181-9701-66<br />

mail. info@grutzeck.<strong>de</strong><br />

www.grutzeck.<strong>de</strong><br />

p AG-VIP SQL besticht durch seine Flexibilität. Datenstruktur,<br />

Oberfläche <strong>und</strong> Prozesse lassen sich individuell <strong>auf</strong> Ihr<br />

Unternehmen anpassen, ob Vertriebsprozess, Marketingkampagnen<br />

o<strong>de</strong>r Serviceprozesse mit Ticketing.<br />

p Microsoft Deutschland GmbH<br />

Konrad-Zuse-Str.1<br />

85716 Unterschleißheim<br />

fon. 0180.5 67 23 30<br />

mail. btob@microsoft.com<br />

www.microsoft.com/germany/dynamics/crm<br />

p Innovatives K<strong>und</strong>enmanagement <strong>de</strong>r neuen Generation:<br />

Microsoft Dynamics CRM unterstützt Marketing, Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Service bei <strong>de</strong>r durchgängigen <strong>und</strong> nachhaltigen Optimierung<br />

k<strong>und</strong>enorientierter Geschäftsprozesse – effektiv,<br />

wirt schaftlich <strong>und</strong> in vertrauter Arbeitsumgebung.<br />

p PiSA sales GmbH<br />

Charlottenburger Str. 4<br />

D-14169 Berlin<br />

fon. +49 (30) 810 700-0<br />

fax. +49 (30) 810 700-99<br />

mail. info@pisasales.<strong>de</strong><br />

www.pisa.<strong>de</strong> www.pisasales.<strong>de</strong><br />

p Die PiSA sales GmbH, mit Sitz in Berlin, ist kompetenter Partner<br />

für CRM im Business-to-Business Markt. Mit PiSA sales bietet<br />

das Unternehmen maßgeschnei<strong>de</strong>rte <strong>und</strong> bewährte CRM-<br />

Lösungen für <strong>de</strong>n Vertrieb komplexer Produkte & Leistungen.<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 63


MEINUNGSMACHER<br />

Muss B2B-Werbung langweilig sein?<br />

Kolumne _ Frank Merkel<br />

Welches verdrehte Weltbild braucht man eigentlich, um anzunehmen,<br />

dass B2B-Werbung langweilig sein »darf«? Wer<br />

sieht <strong>de</strong>n beruflichen Entschei<strong>de</strong>r immer noch als streng<br />

rational han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Menschen: Faktenfixiert, spaßbefreit,<br />

staubtrocken? Wo um Himmels willen kommt die Annahme<br />

her, dass es ein B2C-Gehirn gibt <strong>und</strong> sein davon getrenntes<br />

B2B-Pendant? Einstein hat wohl doch recht: Vorurteile sind<br />

schwerer zu zertrümmern als ein Atom.<br />

Schon lange ist <strong>de</strong>r Satz »Menschen beachten nur, was sie interessiert<br />

– <strong>und</strong> manchmal ist es Werbung« eine Binsenweisheit.<br />

Um beachtet zu wer<strong>de</strong>n, muss man die Motive seines<br />

Gegenübers kennen – <strong>und</strong> ansprechen. Die drei Schlüsselmotive<br />

Sicherheit, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Erregung sind <strong>de</strong>shalb<br />

das »Sesam-öffne-dich«, um uns in unserem tieferen Inneren<br />

zu erreichen. Wer das im B2B-Bereich allerdings platt mit<br />

kurzberockten, tief <strong>de</strong>kolletierten Damen vor irgendwelchen<br />

Maschinen übersetzt, hat <strong>de</strong>n falschen Eingang gewählt. Mag<br />

sein, dass das munter macht <strong>und</strong> aktiviert – aber nicht im<br />

relevanten Kontext.<br />

Also: B2B-Werbung muss lebendig, spannend, ästhetisch <strong>und</strong><br />

verblüffend sein! Aber mit einem klaren Bezug zur Leistung<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>m damit verb<strong>und</strong>enen Nutzen. »Im Kopf <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en<br />

<strong>de</strong>nken – <strong>und</strong> in seinem Herzen fühlen« ist die große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für alle, die B2B-Werbung be<strong>auf</strong>tragen <strong>und</strong><br />

umsetzen. Anzeigen wer<strong>de</strong>n durchschnittlich drei Sek<strong>und</strong>en<br />

beachtet – ob in einer Fachzeitschrift o<strong>de</strong>r einem Publikumsmedium.<br />

Wer in seiner Fachanzeige immer noch das volle Produktprogramm<br />

mit <strong>de</strong>n Buzzwords »Partner, Innovation, Lei<strong>de</strong>nschaft«<br />

in <strong>de</strong>r Headline <strong>auf</strong> die Menschheit loslässt, sollte<br />

die Lizenz zum Werben verlieren. Er beleidigt das Gehirn <strong>de</strong>r<br />

AUTOR<br />

Frank Merkel, Dipl.-Kfm.,<br />

ist Vorstand <strong>de</strong>r Wob AG.<br />

Er ist auch Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>s Gesamtverbands<br />

Kommuni kationsagenturen<br />

GWA <strong>und</strong> Sprecher <strong>de</strong>s<br />

B2B-Forums im GWA.<br />

Umworbenen. Was ist statt<strong>de</strong>ssen die Lösung? Ein tiefes Verständnis<br />

davon, was das Gegenüber bewegt <strong>und</strong> interessiert.<br />

Dazu muss man tiefer graben, die Motive <strong>de</strong>r einzelnen Zielpersonen<br />

genauer betrachten, sich mit <strong>de</strong>n Ängsten <strong>und</strong> Sorgen<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzen. »You never get fired by choosing IBM!«<br />

Gibt es eine schönere Übersetzung für tiefes Vertrauen, geboren<br />

aus <strong>de</strong>r Sicherheit, einen Partner gewählt zu haben, <strong>de</strong>r<br />

je<strong>de</strong> Krise übersteht? Da ist nichts Langweiliges, da versteht<br />

man, wie sich jemand fühlt, <strong>de</strong>r für ein Millioneninvestment<br />

<strong>de</strong>n Kopf hinhält. Seit zwei Jahren zeichnet <strong>de</strong>r GWA – Gesamtverband<br />

Kommunikationsagenturen – mit <strong>de</strong>m Profi-Award<br />

erfolgreiche B2B-Werbung aus. Alle Preisträger haben ein paar<br />

» WER IN SEINER FACHANZEIGE IMMER NOCH<br />

DAS VOLLE PRODUKTPROGRAMM MIT DEN BUZZ-<br />

WORDS ‘PARTNER, INNOVATION, LEIDENSCHAFT’<br />

IN DER HEADLINE AUF DIE MENSCHHEIT LOSLÄSST,<br />

SOLLTE DIE LIZENZ ZUM WERBEN VERLIEREN.«<br />

Dinge gemeinsam: Es han<strong>de</strong>lt sich um Botschaften, die <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>n Punkt sitzen. Die Anmutung ist <strong>auf</strong>geräumt, qualitativ<br />

hochwertig <strong>und</strong> reduziert <strong>auf</strong> das Wesentliche. Die Aussagen<br />

sind humorvoll, augenzwinkernd bis sachlich seriös, aber immer<br />

verständlich <strong>und</strong> nie kryptisch.<br />

Das Gegenteil von langweilig ist kurzweilig, <strong>und</strong> das wird gemeinhin<br />

mit unterhaltsam gleichgesetzt. Also geht es doch<br />

letztendlich in <strong>de</strong>r B2B-Werbung nur darum, relevante Inhalte<br />

<strong>auf</strong> eine möglichst knappe, verständliche, unterhaltsame Art<br />

zu präsentieren. Wenn das so unglaublich einfach ist, warum<br />

sieht dann – allen Fachartikeln zum Trotz – B2B-Werbung<br />

oft noch so dröge aus? Vielleicht haben sich ein paar <strong>de</strong>r einfachsten<br />

Regeln, auch nach Jahrzehnten <strong>de</strong>r Aufklärung, noch<br />

nicht herumgesprochen. Aber glücklicherweise bewegt sich<br />

viel. Und immer mehr B2B-Unternehmen erkennen <strong>de</strong>n Stellenwert<br />

guter Kommunikation als Erfolgsfaktor. Auch wenn<br />

in dieser Krise Budgets oft drastisch gekürzt wur<strong>de</strong>n: Es gibt<br />

sie – die Profis in Unternehmen <strong>und</strong> Agenturen, die Freu<strong>de</strong><br />

bescheren bei <strong>de</strong>r Lektüre <strong>de</strong>r Fachmedien. Und sich damit<br />

selbst die Pole-Position im Markt sichern.<br />

]<br />

p www.wob.ag p Wie kreativ darf, wie kreativ muss B2B-Werbung sein?<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung: kolumne@acquisa.<strong>de</strong><br />

64 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


Der Entschei<strong>de</strong>r-Channel für Mittelstand <strong>und</strong> KMU.<br />

Zielsichere B2B-Kommunikation an Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Personal, Sozialversicherung, Immobilien, Finance, Controlling, Steuern, Recht, Public Sector,<br />

Arbeitsschutz, Marketing, Vertrieb, Sekretariat <strong>und</strong> Vorstandsassistenz.<br />

Mediainformationen unter:<br />

www.h<strong>auf</strong>e.<strong>de</strong>/mediacenter<br />

Telefon 0931 2791770<br />

Achtung!<br />

Spitze Zielgruppen!


BÜCHER _ Neuerscheinungen<br />

BUCH DES MONATS<br />

Carsten Baumgarth (Hg.)<br />

B-to-B-Markenführung<br />

»Gr<strong>und</strong>lagen – Konzepte – Best-Practice«<br />

Gabler Verlag, Wiesba<strong>de</strong>n 2009<br />

79 Euro, 762 Seiten<br />

Marken für Macher<br />

Frank Merkel von <strong>de</strong>r Wob AG bringt es in<br />

seinem Geleitwort <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt: »Glaubt jemand<br />

wirklich noch daran, dass es ein B2B-<br />

<strong>und</strong> ein B2C-Gehirn gibt?« Hoffentlich nicht.<br />

Denn auch Entschei<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln nicht ausschließlich<br />

faktenorientiert. Weil <strong>de</strong>m so ist,<br />

gibt es dieses voluminöse Buch.<br />

Zunächst wer<strong>de</strong>n darin die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

<strong>de</strong>r B2B-Markenführung <strong>auf</strong>gezeigt, wie die<br />

Dominanz von Dachmarken <strong>und</strong> die hohe Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>s persönlichen Kontakts. Den Kern<br />

<strong>de</strong>s Buches bil<strong>de</strong>t ein Kapitel zu Markenpositionierung<br />

<strong>und</strong> Markenstrategie. Für die Praxis<br />

richtig relevant wird es ab Kapitel IV, das sich<br />

mit <strong>de</strong>r Markenkommunikation beschäftigt.<br />

acquisa meint: Dieses Buch wird seinem Anspruch<br />

als umfassen<strong>de</strong>s Überblickskompendium<br />

voll<strong>auf</strong> gerecht. Allerdings muss man sich<br />

durch viel Theorie arbeiten. Viele schöne Beispiele,<br />

z.B. Lexware o<strong>de</strong>r SEW Eurodrive, r<strong>und</strong>en<br />

<strong>de</strong>n Band ab. Aber: Sind viele B2B-Marken<br />

nicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb Marken gewor<strong>de</strong>n, weil<br />

sie nicht geführt wur<strong>de</strong>n?<br />

Inhaltswerbung<br />

Roland Mattmüller,<br />

Bernd M. Michael,<br />

Ralph T<strong>und</strong>er (Hg.)<br />

Aufbruch<br />

»Ingredient Branding<br />

schafft Werte«<br />

Ol<strong>de</strong>nbourg Verlag<br />

München 2009<br />

79,80 Euro<br />

496 Seiten<br />

Autositze, Computerprozessoren, Textilfasern,<br />

Servicedienstleistungen: Sie alle<br />

gehören zu einem Produkt, das unter<br />

<strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Endherstellers vertrieben<br />

wird. Doch das Endprodukt wäre<br />

nichts ohne die Inhaltsstoffe, die die Zulieferer<br />

bereitstellen. Wie aber gelingt es<br />

<strong>de</strong>n Zulieferern, ihren Beitrag zum Endprodukt<br />

öffentlich zu machen <strong>und</strong> darüber<br />

eine eigene, starke Marke <strong>auf</strong>zubauen?<br />

Intel, Gore-Tex <strong>und</strong> Teflon sind<br />

Beispiele für erfolgreiches Ingredient<br />

Branding, wie diese Form <strong>de</strong>s Marketings<br />

genannt wird. Bislang, so die Herausgeber<br />

dieses Sammelbands, stand das<br />

Thema Markenmanagement für Zulieferbetriebe<br />

nicht im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Interesses,<br />

nicht zuletzt, weil es nicht einfach<br />

ist, die Hersteller <strong>de</strong>s Endprodukts<br />

dazu zu bewegen, eine Fremdmarke als<br />

Co-Branding mit <strong>auf</strong>zunehmen. Die Autoren<br />

versuchen, Wege <strong>auf</strong>zuzeigen, wie<br />

es <strong>de</strong>nnoch gelingen kann <strong>und</strong> welche<br />

Marktchancen das Ingredient Branding<br />

sowohl im B2C- als auch im B2B-Geschäft<br />

eröffnet. Sie tun dies wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>iert, was lei<strong>de</strong>r auch be<strong>de</strong>utet: Das<br />

Buch ist schwer lesbar, die Sätze sind zu<br />

kompliziert, die Lektüre ist ermü<strong>de</strong>nd.<br />

Doch die Mühe lohnt sich, das Buch ist<br />

eine hervorragen<strong>de</strong> Einführung in das<br />

Thema, die das Ingredient Branding mit<br />

praxisnahen Beispielen erörtert.<br />

acquisa meint: »Vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> dieser<br />

Ausführungen kann konstatiert wer<strong>de</strong>n, dass<br />

ein gr<strong>und</strong>sätzlicher I<strong>de</strong>ntitätsmisfit zwischen<br />

<strong>de</strong>n Kooperationspartnern vorliegt.« (Seite<br />

308). Ein bisschen mehr Mühe, die wichtigen<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>r Forschung gut lesbar <strong>und</strong><br />

schwungvoll darzustellen, wäre wünschenswert<br />

gewesen.<br />

Business as social?<br />

Stefan Berns,<br />

Dirk Henningsen<br />

Der Twitter-Faktor<br />

»Kommunikation<br />

<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt gebracht«<br />

Business Village<br />

Göttingen 2009<br />

24,80 Euro<br />

308 Seiten<br />

Im Gegensatz zum kürzlich an dieser<br />

Stelle besprochenen Buch von O’Reilly<br />

richtet sich diese Neuerscheinung vor<br />

allem an Unternehmen. Entsprechend<br />

steht <strong>de</strong>r strategische <strong>und</strong> praktische<br />

Einsatz von Twitter im Marketing im<br />

Mittelpunkt. Behan<strong>de</strong>lt wird unter an<strong>de</strong>rem<br />

die alles entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage,<br />

wie Unternehmen Follower fin<strong>de</strong>n.<br />

Doch auch die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />

Beispiele kommen nicht zu kurz.<br />

acquisa meint: Wer als Social-Media-Experte<br />

mit <strong>de</strong>m Bekenntnis einsteigt, erst seit 2007<br />

<strong>auf</strong> Xing aktiv zu sein, weckt zunächst Misstrauen.<br />

Unbegrün<strong>de</strong>terweise. Denn das Buch, das<br />

von <strong>de</strong>r »typischen« Twitter-Euphorie geprägt ist,<br />

liefert je<strong>de</strong> Menge nützliches Wissen – gera<strong>de</strong><br />

richtig für Business-User. Allerdings hätten es<br />

zwei o<strong>de</strong>r drei Interviews weniger auch getan.<br />

Und die Absatzför<strong>de</strong>rung per Microblogging<br />

kommt auch etwas zu kurz.<br />

Werbung zum Anfassen<br />

Michael Scherer,<br />

Klaus Stallbaum (Hg.)<br />

Haptische Werbung<br />

»Praxishandbuch<br />

für Werbeartikel«<br />

WA Verlag<br />

Köln 2009<br />

24,80 Euro<br />

418 Seiten<br />

Werbeartikel sind eher selten Gegenstand<br />

von Fachbüchern. Vielleicht ist<br />

das einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, warum dieses<br />

66 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


gut 400-seitige Werk bei Adam <strong>und</strong> Eva<br />

anfängt <strong>und</strong> zunächst die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Markts von <strong>de</strong>n Anfängen bis heute<br />

beleuchtet. Es folgt ein Blick <strong>auf</strong> die<br />

Marktteilnehmer, Produktkategorien,<br />

Einsatzmöglichkeiten sowie Kritieren<br />

für die richtige Artikelauswahl. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n die Werbeanbringung <strong>und</strong><br />

die steuerliche Behandlung thematisiert.<br />

Auch Fallbeispiele fehlen nicht.<br />

acquisa meint: Ein echtes Handbuch, das <strong>de</strong>n<br />

Namen auch verdient. Hier fin<strong>de</strong>n Sie nahezu<br />

alles, was Sie schon immer über Werbeartikel<br />

wissen wollten. Sofern Sie dieses Wissen für Ihre<br />

tägliche Arbeit wirklich brauchen.<br />

Party 1.0<br />

Christiane Wurm<br />

Professionelles<br />

Event- <strong>und</strong> Veranstaltungsmanagement<br />

»So wird Ihre Veranstaltung<br />

ein Erfolg«<br />

Expert Verlag<br />

Renningen 2009<br />

29,80 Euro<br />

136 Seiten<br />

Hinter <strong>de</strong>r Leichtigkeit, die Live-Marketingaktionen<br />

im Optimalfall vermitteln,<br />

steckt viel Projektmanagement. Denn<br />

irgendwas vergisst man bekanntlich immer.<br />

Dieser Leitfa<strong>de</strong>n für die Planung,<br />

Organisation <strong>und</strong> Nachbereitung von<br />

Veranstaltungen beleuchtet bis ins Detail<br />

alle Aspekte, die es bei Events zu beachten<br />

gibt: Vom Budget über das Catering<br />

bis hin zu Bestuhlung <strong>und</strong> Gema-Gebühren.<br />

Dazu kommen Checklisten <strong>und</strong><br />

nützliche Adressen. Sehr schön auch die<br />

Rangfolgeliste <strong>de</strong>s Auswärtigen Amtes (S.<br />

91), die die wenigsten Event-Veranstalter<br />

jemals brauchen wer<strong>de</strong>n.<br />

acquisa meint: Zum Einstieg wer<strong>de</strong>n Geburtstag,<br />

offene Feier <strong>und</strong> geschlossene Gesellschaft<br />

voneinan<strong>de</strong>r abgegrenzt. Sexy ist das nicht. Und<br />

für Profis auch nicht relevant. Neulingen dürfte<br />

das Büchlein aber helfen, bei <strong>de</strong>r Planung nichts<br />

Wichtiges zu übersehen. Ach ja: Eine überarbeitete<br />

Auflage wäre schön gewesen, <strong>de</strong>nn »Kassettenrekor<strong>de</strong>r«<br />

sind nicht gera<strong>de</strong> zweinullig.<br />

Nie ohne Strategie<br />

Klaus Backhaus,<br />

Helmut Schnei<strong>de</strong>r<br />

Strategisches<br />

Marketing<br />

Schäffer Poeschel<br />

Verlag<br />

Stuttgart 2009<br />

29,90 Euro<br />

310 Seiten<br />

Das Buch geht von <strong>de</strong>r Annahme aus,<br />

dass es komparative Kokurrenzvorteile<br />

gibt, die es zu managen gilt. Deshalb<br />

verstehen die Autoren ihr Werk auch<br />

als praxisorientiertes Lernbuch. Geglie<strong>de</strong>rt<br />

ist das Buch in einen eher sprö<strong>de</strong>n<br />

Theorieteil sowie die Kapitel Spielarena,<br />

Spielverhalten <strong>und</strong> Spielregeln.<br />

acquisa meint: Das Buch verfügt über eine<br />

sehr angenehme Optik, bietet aber auch inhaltlich<br />

genug Tiefgang <strong>und</strong> Praxisbezug. Ein<br />

gut verständlicher Überblick zum Thema, auch<br />

wenn einiges nicht ganz <strong>de</strong>n Neuigkeitswert<br />

versprüht, <strong>de</strong>r suggeriert wird.<br />

Trau, schau, wem<br />

Matthias Nöllke<br />

Vertrauen<br />

»Wie man es <strong>auf</strong>baut.<br />

Wie man es<br />

nutzt. Wie man es<br />

verspielt.«<br />

H<strong>auf</strong>e Verlag<br />

München 2009<br />

19,80 Euro<br />

224 Seiten<br />

Mit <strong>de</strong>m Vertrauen ist es so eine Sache:<br />

Der Aufbau dauert viele Jahre, verlieren<br />

kann man es innerhalb von Minuten.<br />

Das hat nicht zuletzt die Wirtschaftskrise<br />

gezeigt, viele Finanzdienstleister<br />

etwa lei<strong>de</strong>n noch heute darunter, dass<br />

Anleger <strong>de</strong>n Tipps ihrer Berater, Lehmann<br />

Brothers sei <strong>dank</strong>, nicht mehr<br />

trauen. Doch welche Rolle spielt das<br />

Vertrauen im Wirtschaftsleben tatsächlich?<br />

Und was können Unternehmen<br />

tun, um das Vertrauen ihrer K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Geschäftspartner zu gewinnen<br />

<strong>und</strong> zu pflegen? Antworten <strong>auf</strong> diese<br />

Fragen bietet das vorliegen<strong>de</strong> Buch. Der<br />

Autor präsentiert unterschiedliche Metho<strong>de</strong>n,<br />

mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Vertrauens<strong>auf</strong>bau<br />

gelingen kann. Deutlich wird aber<br />

auch, wie schon durch Kleinigkeiten<br />

das mühsam gewonnene Vertrauen<br />

verspielt wer<strong>de</strong>n kann. Es zurückzugewinnen<br />

ist ein hartes Stück Arbeit. .<br />

acquisa meint: Der Titel erscheint wie die<br />

Zeitschrift acquisa im Verb<strong>und</strong> <strong>de</strong>r H<strong>auf</strong>e<br />

Mediengruppe, Freiburg.<br />

Verän<strong>de</strong>rung mit Format<br />

Hermann Scherer<br />

Jenseits vom<br />

Mittelmaß<br />

Gabal Verlag<br />

Offenbach 2009<br />

49 Euro<br />

352 Seiten<br />

Der bekannte Verk<strong>auf</strong>strainer Hermann<br />

Scherer beleuchtet in diesem Buch die<br />

seiner Meinung nach 25 wichtigsten Bereiche,<br />

in <strong>de</strong>nen sich Marktführer von<br />

ihren Wettbewerbern abheben (können).<br />

Neben <strong>de</strong>n üblichen Verdächtigen<br />

wie Positionierung, Marke <strong>und</strong> Service<br />

tauchen auch Web 3.0, Transferintelligenz<br />

<strong>und</strong> Expertenstatus <strong>auf</strong>. Je<strong>de</strong>s Thema<br />

wird <strong>auf</strong> ca. zehn Seiten beleuchtet.<br />

acquisa meint: Das Buch sieht wirklich toll<br />

aus. Kein W<strong>und</strong>er, wenn man sich schon beim<br />

Cover von Apple inspirieren lässt. Ansonsten<br />

kommt es daher, wie ein Scherer-Vortrag: Mitreißend<br />

<strong>und</strong> durchaus gewinnend, aber ten<strong>de</strong>nziell<br />

schon ein bis zwei Mal gehört.<br />

ONLINE-REZENSIONEN<br />

Weitere Rezensionen fin<strong>de</strong>n Sie regelmäßig<br />

<strong>auf</strong> unserer Homepage.<br />

> acquisa.<strong>de</strong>/knowledgeStart<br />

01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 67


SEMINARMARKT<br />

p<br />

p<br />

12. CALLCENTERWORLD® IN BERLIN<br />

Die Leitveranstaltung für Call Center Business!<br />

08.02. –<br />

11.02.2010<br />

Berlin<br />

VERKAUFSTRAINING<br />

Verk<strong>auf</strong>straining intensiv »Verk<strong>auf</strong>en ohne Rabatt«<br />

12.03 –<br />

13.03.2010<br />

Bad Harzburg<br />

p<br />

RHETORIK<br />

Effektives Verk<strong>auf</strong>s-Intensiv-Training mit <strong>de</strong>m Zuhör-Trainer Nr. 1.<br />

Schwerpunkte: Zuhörtechnik SPIEGELN, kluges, effizientes Fragen,<br />

Verk<strong>auf</strong>en zu Ihren Konditionen ohne unnötige Nachlässe (einzigartige<br />

Metho<strong>de</strong>!) Von Stiftung Warentest durch geschulte Tester, ver<strong>de</strong>ckt,<br />

als eines <strong>de</strong>r besten Verk<strong>auf</strong>strainings in Deutschland getestet!<br />

Referent/Preis: Siegfried W. Kartmann;<br />

890 e + MwSt. inkl. Arbeitsmaterial, Getränke, Mittagessen<br />

Überzeugen mit Stimme <strong>und</strong> Körpersprache<br />

04.02. –<br />

05.02.2010<br />

Frankfurt a. M.<br />

p<br />

PR<br />

Der größte Teil Ihrer Wirkung <strong>auf</strong> an<strong>de</strong>re hängt von Ihrer Stimme <strong>und</strong><br />

Ihrer Körpersprache ab. Nur wenn Gesagtes <strong>und</strong> körpersprachliche<br />

Signale zusammenpassen, sind Sie mit Ihrer Botschaft wirklich<br />

überzeugend. Lernen Sie in diesem praxisorientierten Training, Ihre<br />

nonverbalen rhetorischen Ressourcen bewusst zu steuern <strong>und</strong> gezielt<br />

einzusetzen. So agieren Sie im Kontakt mit Ihren Kollegen, Vorgesetzten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en noch überzeugen<strong>de</strong>r <strong>und</strong> erfolgreicher.<br />

Details <strong>und</strong> weitere Termine unter www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/8673<br />

Referent/Preis: Gabriele Hofmann; 1.190 e + MwSt.<br />

Die zwölfte internationale Kongressmesse für Call Center, Customer<br />

Care <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enservice wartet vom 8. bis 11. Februar 2010 mit<br />

top-aktuellem Wissen <strong>und</strong> einer breiten Themenauswahl <strong>auf</strong>. 2010<br />

stellt Management Circle die CallCenterWorld® unter das Motto „Den<br />

K<strong>und</strong>endialog gestalten! Vernetzt. Intelligent. Vertrauensvoll.“<br />

Im Rahmen von insgesamt drei Vorkongress-Seminaren, einem<br />

Strategietag, einem Praxistag <strong>und</strong> einem abschließen<strong>de</strong>n Vertiefungstag<br />

mit 3 parallelen ganztätigen Workshops sowie 7 halbtätigen, geben<br />

Experten Einblick in aktuelle Branchentrends.<br />

Weitere <strong>Information</strong>en unter: www.callcenterworld.<strong>de</strong><br />

PR-Werkstatt: schreiben <strong>und</strong> redigieren wie ein Profi<br />

08.03. –<br />

10.03.2010<br />

Mannheim<br />

Schreiben ist kein Hexenwerk, son<strong>de</strong>rn reine Übungssache. Und<br />

erfolgreiche PR basiert zu einem wesentlichen Teil <strong>auf</strong> Pressetexten, die<br />

journalistisch <strong>und</strong> qualitativ hochwertig verfasst sind. Dabei arbeiten<br />

klassische Instrumente (z. B. Pressemitteilung) an<strong>de</strong>rs als Online-Texte<br />

(z.B. Twittern, Web-Teaser). Dieser Workshop bietet in kleinem Kreis die<br />

Gelegenheit, <strong>de</strong>n jeweils passen<strong>de</strong>n PR-Schreibstil <strong>und</strong> das Redigieren<br />

intensiv zu trainieren. Geleitet wird er von einem Schreibprofi mit<br />

PR-Erfahrung.<br />

Details <strong>und</strong> weitere Termine unter www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong>/7646<br />

Referent/Preis: Christine Wettig; 1.490 e + MwSt.<br />

Siegfried W. Kartmann<br />

www.kartmann-seminare.<strong>de</strong><br />

Sachsenbergstraße 27<br />

38667 Bad Harzburg<br />

Tel. 0 53 22/44 04<br />

Fax 0 53 22/5 36 76<br />

E-Mail: kartmann@iworld.<strong>de</strong><br />

H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />

Tel. 0761 4708811<br />

Fax 0761 4708291<br />

E-Mail: service@h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Internet: www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Management Circle AG<br />

Hauptstr. 129, 65760 Eschborn<br />

Tel. 06196 4722-805<br />

Email:<br />

anmeldung@callcenterworld.<strong>de</strong><br />

H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie GmbH & Co. KG<br />

Lörracher Str. 9, 79115 Freiburg<br />

Tel. 0761 4708811<br />

Fax 0761 4708291<br />

E-Mail: service@h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

Internet: www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />

68 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


STELLENMARKT<br />

70 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 71


Top-Thema: Markenführung aktuell<br />

Binnen zwei Jahrzehnten ist K<strong>und</strong>enorientierung hierzulan<strong>de</strong> erwachsen gewor<strong>de</strong>n.<br />

Die einst gängige Vertriebstaktik „anhauen, umhauen, abhauen“ wich einer<br />

strategischen Bearbeitung von Zielgruppen, die längst nicht mehr nur <strong>de</strong>r Sozio<strong>de</strong>mographie<br />

entspringen. Das Marketing legte eine steile Karriere vom Bauchgefühl<br />

bis zum Bilanzwert hin, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Markenführung. acquisa wirft einen<br />

Blick in Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft <strong>de</strong>s Werbens um K<strong>und</strong>en.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong>/topIssueStart<br />

Schwarzes Schaf<br />

Neue Online-Rezensionen!<br />

Die Agentur Opsec Security verleiht für die dreistesten Betrügereien im Internet<br />

das »Schwarze Schaf«. Im Dezember fiel die Wahl <strong>auf</strong> die Betreiber <strong>de</strong>r Seite<br />

euceva.com. Dort wer<strong>de</strong>n Produkttester gesucht, unter an<strong>de</strong>rem für Laptops <strong>und</strong><br />

Handys, <strong>und</strong> in eine Abofalle gelockt. Zum Testen gibt’s dann Duftbäume. Alles<br />

Weitere erfahren Sie <strong>auf</strong> unserer Homepage. p www.acquisa.<strong>de</strong><br />

Thema <strong>de</strong>s Monats<br />

SaaS<br />

Während Großunternehmen mit<br />

CRM-Software bestens ausgestattet<br />

sind, wird in kleinen <strong>und</strong><br />

mittelständischen Unternehmen<br />

immer noch eifrig konzeptioniert,<br />

implementiert <strong>und</strong> angepasst.<br />

Auf unserer Bücherseite im Heft informiert Sie die Redaktion Monat für Monat über<br />

beson<strong>de</strong>rs interessante Neuerscheinungen aus <strong>de</strong>n Bereichen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb.<br />

Weitere Buch-Rezensionen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet. In Form von Steckbriefen<br />

werfen wir regelmäßig einen humorvollen Blick zwischen Buch<strong>de</strong>ckel. Damit Sie<br />

erfahren, was nicht im Klappentext steht. Denn manchmal spricht <strong>de</strong>r erste Satz<br />

eines Buches bereits Bän<strong>de</strong>.<br />

p www.acquisa.<strong>de</strong>/knowledgeStart<br />

Oft wer<strong>de</strong>n diese Projekte auch<br />

wie<strong>de</strong>r verworfen. Schuld sind zumeist<br />

eine falsche Herangehensweise<br />

o<strong>de</strong>r zu hohe Kosten. Mit<br />

»Software as a Service« (kurz:<br />

SaaS), also CRM-Software zur<br />

Miete, sollte alles besser wer<strong>de</strong>n.<br />

Es sei schnell einzuführen <strong>und</strong><br />

die Kos ten blieben überschaubar.<br />

Vor einigen Jahren brachte <strong>de</strong>s-<br />

halb fast je<strong>de</strong>r CRM-Anbieter eine<br />

Mietlösung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Markt <strong>und</strong><br />

folgte somit <strong>de</strong>m Pionier Salesforce.com.<br />

Denn je<strong>de</strong>r wollte ein<br />

Stückchen vom Kuchen abhaben.<br />

Aber halten solche On-Demand-<br />

Lösungen wirklich, was sie versprechen?<br />

Das Special in diesem Monat<br />

wirft einen Blick <strong>auf</strong> die aktuellen<br />

Die Online-Messe für CRM-Software.<br />

Marktentwicklungen, zeigt die Risiken<br />

<strong>und</strong> Chancen von Miet-Software<br />

<strong>und</strong> dass auch große Anbieter<br />

das Thema durchaus erst nehmen.<br />

Denn fest steht: »Software<br />

as a Service« wird bei Firmen zunehmend<br />

beliebter.<br />

acquisa-crm-expo.<strong>de</strong><br />

72 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />

,


ISSN 0938-7927<br />

57. Jahrgang<br />

Verantwortlicher Chefredakteur<br />

Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktion<br />

Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />

Redaktionsassistenz<br />

Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 07 61/36 83-575, Telefax 07 61/36 83-105<br />

Korrespon<strong>de</strong>nten<br />

Sabine Roth, Kristina Schreiber, Karsten Zunke<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Simone Bittner-Posavec, Daniela Furkel, Klaus Janke,<br />

Andreas Klähn, Antje Terhaag<br />

Redaktionsbeirat<br />

Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />

(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />

Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />

Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />

Winkelmann (FH Landshut)<br />

Grafik/Layout<br />

Holger Schmitt-Pawlik<br />

Titelbild<br />

Imageman / shutterstock<br />

Anzeigenverk<strong>auf</strong>sleitung<br />

Michael Reischke michael.reischke@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 09 31/27 91-543, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenverk<strong>auf</strong><br />

Christian Schwert Telefon 09 31/27 91-542<br />

christian.schwert@acquisa.<strong>de</strong><br />

Kathrin Hennermann Telefon 09 31/27 91-541<br />

kathrin.hennermann@acquisa.<strong>de</strong><br />

Anzeigen-Disposition<br />

Yvonne Göbel yvonne.goebel@acquisa.<strong>de</strong><br />

Telefon 09 31/27 91-470, Telefax 09 31/27 91-477<br />

Anzeigenschluss<br />

acquisa: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Karriere&Kontakte: 10. <strong>de</strong>s Vormonats<br />

Mitglied <strong>de</strong>r <strong>Information</strong>sgemeinschaft<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>r Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. (IVW)<br />

Erscheinungsweise<br />

12 x im Jahr<br />

Abonnement-Service<br />

Telefon 01 80/50 50 169*<br />

Telefax 01 80/50 50 441*<br />

Postfach, 79091 Freiburg<br />

(*14 Cent pro Minute aus <strong>de</strong>m dt. Festnetz, abweichen<strong>de</strong><br />

Mobilfunkpreise, ein Service von dtms)<br />

E-Mail: zeitschriften@h<strong>auf</strong>e.<strong>de</strong><br />

Abonnement<br />

Inland 116,– EUR, Ausland 131,– EUR (inkl. MwSt. <strong>und</strong><br />

Versand). Das Abonnement kann spätestens 4 Wochen vor<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s jeweiligen Bezugsjahres gekündigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Vertriebsbetreuung<br />

SP special-interest GmbH & Co. KG<br />

Nor<strong>de</strong>ndstraße 2, 64546 Mörfel<strong>de</strong>n-Walldorf,<br />

Telefon 0 61 05/9 75 06-0<br />

info@special-interest.com, www.special-interest.com<br />

Verlag <strong>und</strong> Medieninhaber<br />

H<strong>auf</strong>e-Lexware GmbH & Co. KG<br />

Munzinger Straße 9, D-79111 Freiburg<br />

Internet: www.acquisa.<strong>de</strong> www.h<strong>auf</strong>e.<strong>de</strong><br />

Verlagsleiter<br />

Reiner Straub<br />

Aktuelle <strong>Information</strong>en zu <strong>de</strong>n Zeitschriften- <strong>und</strong> Online-<br />

Angeboten <strong>de</strong>r H<strong>auf</strong>e-Mediengruppe fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.h<strong>auf</strong>e.<strong>de</strong>/mediacenter<br />

Vorstufe <strong>und</strong> Druck<br />

H<strong>auf</strong>e Würzburg<br />

Echter Druck, Würzburg<br />

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>s<br />

Verlags <strong>und</strong> unter voller Quellenangabe. Für eingesandte<br />

Manuskripte <strong>und</strong> Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich<br />

angefor<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, übernimmt <strong>de</strong>r Verlag keine Haftung.<br />

DAS BRINGT acquisa IM FEBRUAR<br />

TITELTHEMA<br />

MULTI-CHANNEL-MARKETING Unternehmen, die individuell <strong>und</strong> effizient mit ihren K<strong>und</strong>en<br />

kommunizieren, erzielen eine Wertsteigerung ihrer Produkte. Dies erfor<strong>de</strong>rt ein abgestimmtes<br />

<strong>und</strong> gegenseitig verstärken<strong>de</strong>s Vorgehen in allen relevanten Kanälen. acquisa<br />

zeigt, wie die unterschiedlichen Kanäle bestmöglich bedient wer<strong>de</strong>n.<br />

MARKETING<br />

CORPORATE PUBLISHING Mitarbeiterkommunikation<br />

ist in Zeiten <strong>de</strong>r Krise<br />

wichtiger <strong>de</strong>nn je. Newsletter können<br />

diese schnell <strong>und</strong> kostengünstig leisten.<br />

acquisa zeigt neue Trends <strong>und</strong><br />

untersucht, ob digitale gedruckte Varianten<br />

ersetzen o<strong>de</strong>r ob sich bei<strong>de</strong><br />

ergänzen.<br />

VERTRIEB<br />

SERVICEVERTRIEB Der Verk<strong>auf</strong> von<br />

Produkten ist eine Sache, <strong>de</strong>r Verk<strong>auf</strong><br />

entsprechen<strong>de</strong>r Dienstleistungen eine<br />

an<strong>de</strong>re. acquisa zeigt, wie Unternehmen<br />

durch Serviceleistungen <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Unterschied im Verk<strong>auf</strong> erzielen.<br />

SPECIAL<br />

INTERNATIONALISIERUNG Wie können Unternehmen<br />

aus Deutschland <strong>auf</strong> Auslandsmärkten gute<br />

Geschäfte machen? acquisa untersucht, wie sie<br />

Absatzpotenziale in frem<strong>de</strong>n Gefil<strong>de</strong>n erschließen<br />

<strong>und</strong> welches Datenschutzrecht bei internationalen<br />

Mailing-Aktionen zum Tragen kommt.<br />

p<br />

VORSCHAU<br />

Die nächste Ausgabe von acquisa<br />

erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 3. Februar 2010.


FEIERABEND<br />

Der Missionar<br />

Text _ Christoph Pause<br />

Claus Mayer hat eine Mission: Das Dialogmarketing. Seit 1971<br />

beschäftigt sich <strong>de</strong>r studierte Marketingmann mit <strong>de</strong>m Thema,<br />

damals hat er gemeinsam mit <strong>de</strong>m Direktmarketing-Guru<br />

Lester W<strong>und</strong>erman die erste echte Direktmarketingagentur<br />

in Deutschland gegrün<strong>de</strong>t. »Auslöser <strong>de</strong>s ganzen war ein<br />

Rückflug von einem Meeting in London«, erzählt Mayer. Im<br />

Flugzeug saß er neben W<strong>und</strong>erman, man kam ins Gespräch,<br />

<strong>und</strong> W<strong>und</strong>erman berichtete Mayer in leuchten<strong>de</strong>n Farben von<br />

»Response Advertising«. »Das klang sehr spannend, <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />

in Deutschland bis dahin praktisch nur im Versandhan<strong>de</strong>l<br />

praktiziert«, so Mayer weiter. »Mich hat die Nähe zum K<strong>und</strong>en<br />

fasziniert, die schnelle Rückmeldung über Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg<br />

einer Kampagne.« Wichtig war auch die I<strong>de</strong>e, dass man<br />

sich als Unternehmen ernsthaft mit <strong>de</strong>n Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en beschäftigen konnte. Der Response habe<br />

damals in Deutschland in <strong>de</strong>n meisten Unternehmen keine<br />

Rolle gespielt, niemand habe sich ernsthaft für ein Feedback<br />

vom K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das, was er <strong>de</strong>nkt, interessiert. »Response<br />

war eine ehrliche Sache. Versuchen zu verstehen, was <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />

möchte – das war spannend.« Früh schon hat sich Mayer<br />

<strong>de</strong>shalb mit Wahrnehmungsforschung beschäftigt. Die Lust,<br />

»<strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en ins Gehirn zu schauen«, hat ihn bis heute nicht<br />

verlassen. Im Gegenteil. Seit 2003 leitet er das Testlabor <strong>de</strong>s<br />

Dialogdienstleisters gkk DialogGroup, <strong>de</strong>n er im Jahr 1996<br />

mitgegrün<strong>de</strong>t hat, nach seiner Zeit als Partner bei HM1 Heuser,<br />

Mayer <strong>und</strong> Partner. Sein Wissen über Dialogmarketing<br />

<strong>und</strong> die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse gibt Claus<br />

Mayer weiter. Als Autor von Fachpublikationen, als Dozent an<br />

<strong>de</strong>r Bayerischen Aka<strong>de</strong>mie für Werbung <strong>und</strong> Marketing, wo er<br />

im Lehrgang Dialogmarketing über Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r Disziplin<br />

spricht, über Gestaltung, Texten <strong>und</strong> eben über Werbewirkung.<br />

»Ich möchte <strong>de</strong>m Nachwuchs zeigen, wie faszinierend<br />

<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>endialog ist <strong>und</strong> wie sich gera<strong>de</strong> die neurologische<br />

Forschung <strong>auf</strong> Marketing <strong>und</strong> Werbung auswirkt«.<br />

Bei so viel Dialog verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass seine Hobbys<br />

eher gesprächsarm sind. Mayer ist jahrelang geflogen. »Da<br />

bestand <strong>de</strong>r Dialog im Wesentlichen aus <strong>de</strong>n Kontakten mit<br />

<strong>de</strong>r Flug<strong>auf</strong>sicht.« Das Fliegen hat er <strong>auf</strong>gegeben, nicht aber<br />

das Offroad fahren, am liebsten dorthin, wo man normalerweise<br />

mit <strong>de</strong>m Auto nicht hinkommt: durch die Wüsten <strong>und</strong><br />

Outbacks dieser Welt. Überhaupt <strong>de</strong>r Sport: Auch als Alpen<br />

überqueren<strong>de</strong>r Mountainbiker ist Mayer unterwegs, mit seinen<br />

Kin<strong>de</strong>rn. »Beruf <strong>und</strong> Sport lassen mir fast keine Zeit für<br />

mein an<strong>de</strong>res Hobby, die Mo<strong>de</strong>lleisenbahn«, sagt Mayer mit<br />

einem weinen<strong>de</strong>n Auge. In seinem Haus am Ammersee steht<br />

unter <strong>de</strong>m Dach eine große Spur 0-Anlage, hervorgegangen<br />

aus einem kleinen Mo<strong>de</strong>llbausatz seines Vaters. »Die Anlage<br />

» MICH HAT IMMER DIE NÄHE ZUM KUNDEN FAS-<br />

ZINIERT, DIE SCHNELLE RÜCKMELDUNG ÜBER<br />

ERFOLG ODER MISSERFOLG EINER KAMPAGNE.«<br />

habe ich selbst gebaut, ebenso wie viele Lokomotiven.« Heute<br />

kommt er nicht mehr so oft zum Bahnfahren, nur wenn Kin<strong>de</strong>r<br />

zu Besuch kommen. Claus Mayer sieht eine rasante Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Dialogmarketing in Deutschland seit 1971. Doch<br />

es bleibt noch viel zu tun. »Das Wissen, wie die Menschen <strong>auf</strong><br />

Werbung reagieren, kommt noch immer zu kurz.« Und so will<br />

Mayer seine Mission noch einige Jahre weiter ausfüllen. Die<br />

Mo<strong>de</strong>lleisenbahn fährt ja nicht weg.<br />

]<br />

CLAUS MAYER, ist immer unterwegs: Beruflich in Sachen Dialogmarketing, privat im Jeep durch Wüsten o<strong>de</strong>r per Mountainbike über die Alpen.<br />

74 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010


www.yourccc.com<br />

© Competence Call Center 2010<br />

Berlin<br />

Bratislava<br />

Bukarest<br />

Istanbul<br />

Leipzig<br />

Linz<br />

Wien<br />

Zürich<br />

8 LOCATIONS - 20 SPRACHEN - 6 LÄNDER - 8 LOCATIONS - 20 SPRACHEN<br />

competence@yourccc.com competence@yourccc.com competence@yourccc.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!