Produktivität dank effizienter Workflows und Information auf - Haufe.de
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Das Magazin für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />
VERTRIEB. Verkäufer an die Front – die Krise ist die Konjunktur <strong>de</strong>s Tüchtigen<br />
RECRUITING. Wie Sie die besten Mitarbeiter für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb fin<strong>de</strong>n<br />
MEHR FANTASIE!<br />
EMOTION ENTSCHEIDET<br />
Kreativität macht B2B-Werbung erfolgreicher<br />
Mat-Nr. 00500-5126 acquisa<br />
Deutschland m 10,80<br />
Österreich m 12,20<br />
01 | 2010
Mehr Fantasie!<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
«B2B-Marken tragen Schuhe«. Das sagte<br />
<strong>de</strong>r Vertriebschef eines großen mittelständischenMaschinenbauunternehmens<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Markenkonferenz B2B im<br />
November in Würzburg. Schöner kann<br />
man es nicht sagen: Nichts ersetzt <strong>de</strong>n<br />
Außendienst, <strong>de</strong>n persönlichen Kontakt<br />
<strong>und</strong> das Gespräch mit <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en.<br />
Doch die Zeit beim K<strong>und</strong>en ist knapp,<br />
Termine sind schwer zu bekommen, <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>shalb gilt, sie müssen gut vorbereitet<br />
wer<strong>de</strong>n – mit Marketing. Printanzeigen,<br />
Mailings, Messe<strong>auf</strong>tritte machen Marken<br />
stark <strong>und</strong> sorgen für Aufmerksamkeit.<br />
EDITORIAL<br />
Aber: Langweilige Kommunikation wird<br />
nicht beachtet, nur was <strong>auf</strong>fällt, sorgt<br />
für Aufsehen. Das gilt für B2B nicht we-<br />
CHRISTOPH PAUSE, Chefredakteur<br />
niger als für B2C. Das Neuromarketing Kontakt: christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
hat <strong>de</strong>utlich gemacht, wie wichtig es<br />
ist, beim K<strong>und</strong>en Emotionen zu wecken,<br />
um im Gedächtnis zu bleiben <strong>und</strong> einen<br />
K<strong>auf</strong>reiz auszulösen. Deshalb gilt für B2B-Werbung:<br />
Mehr Kreativität wagen. Warum nicht einmal ein<br />
Mailing für eine neue Maschine verschicken, das<br />
<strong>de</strong>ren Form nachahmt? O<strong>de</strong>r die Stärke eines Gebläses<br />
<strong>de</strong>monstrieren, in<strong>de</strong>m man Messestandbesucher<br />
einlädt, mit <strong>de</strong>r Kraft <strong>de</strong>s Gebläses einen<br />
Golfball einzulochen? Auch im Ingenieur steckt im<br />
Zweifel ein begeisterungsfähiges Kind.<br />
Das muss keinesfalls unseriös sein, nur eben lustig,<br />
spannend, ansprechend. Ein paar gelungene,<br />
nachahmenswerte Beispiele präsentiert acquisa in<br />
seiner Titelgeschichte.<br />
Viel Spaß beim Lesen <strong>und</strong> ein erfolgreiches Jahr<br />
2010 wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 3
16<br />
TITELTHEMA Über Emotionen die K<strong>und</strong>en erreichen: Wie viel gestalterische Kreativität<br />
B2B-Kampagnen wirklich vertragen.<br />
INHALT 01/2010<br />
08 NACHRICHTEN<br />
08 Studie: Inhalte sind entschei<strong>de</strong>nd<br />
Gute Inhalte sorgen bei Twitter für hohe Reichweiten.<br />
14 INHALT PROFESSIONAL<br />
14 acquisa/professional<br />
acquisa zeigt, wor<strong>auf</strong> kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen bei<br />
<strong>de</strong>r Kommunikation via Twitter achten sollten.<br />
16 TITELTHEMA B2B-MARKETING<br />
16 Mehr Fantasie!<br />
Emotionen entschei<strong>de</strong>n – B2B-Werbung funktioniert immer mehr<br />
nach <strong>de</strong>n Prinzipien, die man aus <strong>de</strong>r B2C-Kommunikation kennt.<br />
22 Interview: »Wir arbeiten als Verdichter«<br />
Armin Reins, Inhaber <strong>de</strong>r Hamburger Agentur Reinsclassen,<br />
über die Anfor<strong>de</strong>rungen an kreative B2B-Werbung.<br />
24 WERKSTATT<br />
24 So geht das aber mal gar nicht…<br />
Wie man jeman<strong>de</strong>m sagt, dass er etwas nicht gut kann <strong>und</strong> man<br />
ihm bei <strong>de</strong>r Behebung dieses Mangels behilflich sein möchte.<br />
26 MARKETING<br />
26 Ingredient Branding: Die Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />
Warum Ingredient Branding Marketer vor Probleme stellt, im<br />
Erfolgsfall die Marktposition aber erheblich stärkt.<br />
30 Interview: »Individualität ist nicht das Thema«<br />
Professor Dr. Christian Belz von <strong>de</strong>r Universität St. Gallen<br />
for<strong>de</strong>rt im Marketing eine Rückbesinnung <strong>auf</strong> Substanz.<br />
32 Universal Search: Erfolgreich Klicks einsammeln<br />
Online Marketing muss sich zukünftig an multimedialen Inhalten<br />
ausrichten.<br />
26<br />
MARKETING Wie Unternehmen hierzulan<strong>de</strong> erfolgreich<br />
Ingredient Branding betreiben.<br />
34 Display: Ins rechte Licht gerückt<br />
Bei <strong>de</strong>r klassischen Display-Werbung sorgt das richtige Licht<br />
dafür, dass Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Botschaften zum Hingucker wer<strong>de</strong>n.<br />
36 In-Text-Werbung: Wenn Wörter wirken<br />
Kontextbasierte In-Text-Werbung im Web ist eine kostengünstige<br />
<strong>und</strong> wirksame Alternative zu klassischen Bannerkampagnen.<br />
38 PRAXIS-SCOUT<br />
38 »Shorty«, <strong>de</strong>r Eroberer<br />
Wie sich <strong>de</strong>r Schreibgeräte-Hersteller Wörther im internationalen<br />
Geschäft gegen große Wettbewerber durchsetzt.<br />
40 VERTRIEB<br />
40 Ro<strong>und</strong>table: »Machen statt meckern«<br />
Die führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainer Deutschlands analysieren, wie<br />
wichtig Social Media für <strong>de</strong>n Vertrieb ist.<br />
44 Verk<strong>auf</strong>: Neue Ziele setzen<br />
Warum die größte Krise seit <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg für <strong>de</strong>n<br />
Vertrieb eine große Chance ist.<br />
46 Risikomanagement: Vorbeugen ist besser als heilen<br />
Wie ein systematisches Risikomanagement Liquiditätsverluste<br />
<strong>und</strong> Zahlungsprobleme vermei<strong>de</strong>t <strong>und</strong> so die Existenz<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens sichert.<br />
48 E-Mail-Marketing: E-Mails für mehr Absatz<br />
E-Mail-Marketing ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um mehr<br />
<strong>und</strong> häufiger zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
40<br />
VERTRIEB Die führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainer diskutieren im acquisa-<br />
Ro<strong>und</strong>table über <strong>de</strong>n Vertrieb im Jahr 2010.<br />
4 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
50<br />
SPECIAL Gut ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind eine wichtige Ressource für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />
Berufsbegleiten<strong>de</strong> Weiterbildungmaßnahmen im Überblick.<br />
50 SPECIAL WEITERBILDUNG & RECRUITING<br />
50 Die Suche nach <strong>de</strong>n Besten<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach guten Mitarbeitern sollte man verschie<strong>de</strong>ne<br />
Recruitingwege bei Marketing <strong>und</strong> Vertrieb beachten.<br />
54 Outsourcing: Die Na<strong>de</strong>l im Heuh<strong>auf</strong>en<br />
Das Recruiting von Fachkräften ist langwierig. Externe Dienstleister<br />
können helfen.<br />
56 Weiterbildung: Neuk<strong>und</strong>en durch Weiterbildung<br />
Wie Marketer nicht nur <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit bleiben, son<strong>de</strong>rn<br />
auch mehr Umsatz für das Unternehmen heranschaffen.<br />
72 INHALT THEMENPORTAL<br />
72 Themenportal acquisa.<strong>de</strong><br />
Zwei Jahrzehnte K<strong>und</strong>enorientierung: acquisa wirft einen<br />
Blick in Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft <strong>de</strong>s Werbens um K<strong>und</strong>en.<br />
RUBRIKEN & SERVICE<br />
06 FORUM<br />
Hält Tageting beim Online-<br />
Marketing, was es versprochen<br />
hat?<br />
64 MEINUNGSMACHER<br />
Frank Merkel, Vorstand<br />
<strong>de</strong>r Wob AG in Viernheim,<br />
über Kreativität in <strong>de</strong>r B2B-<br />
Werbung.<br />
66 BÜCHER<br />
68 KARRIERE UND<br />
STELLENMARKT<br />
73 VORSCHAU, IMPRESSUM<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
74<br />
FEIERABEND<br />
Der Missionar:<br />
Claus Mayer, Urgestein<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Dialogmarketing,<br />
ist <strong>de</strong>r<br />
Faszination <strong>de</strong>s Offroad<br />
erlegen, mit <strong>de</strong>m Mountainbike<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Jeep.
FORUM<br />
O-TÖNE ZUM THEMA MARKETING-EFFIZIENZ<br />
Wie wichtig ist Targeting?<br />
»Die For<strong>de</strong>rung nach mehr Effizienz<br />
<strong>und</strong> Relevanz <strong>de</strong>r Werbung war<br />
nie größer als heute. Targeting ist<br />
die Antwort <strong>de</strong>r digitalen Medienanbieter<br />
<strong>auf</strong> die Frage, wie ich<br />
K<strong>und</strong>en zuverlässiger <strong>und</strong> direkter<br />
erreiche <strong>und</strong> zu guter Letzt auch<br />
noch weniger mit irrelevanter Werbung belästige.<br />
Targeting dient nicht nur <strong>de</strong>n Interessen <strong>de</strong>r Marketer,<br />
son<strong>de</strong>rn vor allem auch <strong>de</strong>n Konsumenten.«<br />
KLAUS AHRENS, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter Pilot, Hamburg<br />
»Targeting ist wichtig <strong>und</strong> sinnvoll,<br />
aber kein Allheilmittel. Denn<br />
Targeting reduziert die <strong>Information</strong>en<br />
<strong>auf</strong> das Wenige, das über<br />
<strong>de</strong>n Empfänger bekannt ist, <strong>und</strong><br />
das eventuell sogar falsch ist.<br />
Etwa, wenn das Enkelkind für die<br />
Urgroßmutter online bestellt hat:<br />
Der Empfänger interessiert sich für mehr <strong>und</strong> auch<br />
für an<strong>de</strong>res. Fazit: Targeting ja, aber sinnvoll kombinieren<br />
mit an<strong>de</strong>ren Metho<strong>de</strong>n.«<br />
JOHANNES W. KLINGER, Vorstand <strong>de</strong>r Websale AG, Stein b. Nürnberg<br />
»Targeting – das ist doch unser<br />
tägliches Brot. Wir schießen<br />
schon lange nicht mehr mit<br />
<strong>de</strong>r Schrotflinte in unsere Zielmärkte.<br />
Im Rahmen unserer Strategie<br />
haben wir uns nicht nur die<br />
Zielmärkte genau angeschaut<br />
<strong>und</strong> i<strong>de</strong>ntifiziert, son<strong>de</strong>rn auch<br />
die Zielfirmen genau unter die Lupe genommen.<br />
Somit ist es für uns ein Leichtes, durch kombinierte<br />
Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskampagnen<br />
gezielt die richtigen Ansprechpartner zu erreichen.<br />
Perfektes Targeting – <strong>dank</strong> perfekter Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> guter Strategie.«<br />
ANDREAS SCHWEND, Managing Partner DMC Digital Media<br />
Center, Stuttgart<br />
»Je<strong>de</strong>r Vermarkter bietet inzwischen<br />
Targeting an – für manche<br />
ist es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer schwachen<br />
Umfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r einzige Weg zu<br />
erklecklichen TKP. Für Angebote<br />
mit Qualitäts-Umfel<strong>de</strong>rn stellt Targeting<br />
eher eine wertvolle Ergänzung<br />
dar. Denn nach wie vor wer<strong>de</strong>n über 80 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Werbung über redaktionell hochwertige<br />
Umfel<strong>de</strong>r gebucht.«<br />
MATTHIAS WAHL, Geschäftsführer OMS Vermarktungs GmbH & Co.<br />
KG, Düsseldorf<br />
»Die beste Strategie ist, Targeting einzusetzen. Targeting<br />
erzeugt Relevanz, <strong>und</strong> Relevanz ist <strong>de</strong>r zentrale<br />
Erfolgsfaktor in unserer Ökonomie <strong>de</strong>r Aufmerksamkeit.<br />
Als Effektivitäts- <strong>und</strong> Effizienztreiber<br />
ist Targeting ein unentbehrliches<br />
Kampagnensteuerungstool <strong>und</strong><br />
ein klares Alleinstellungsmerkmal<br />
<strong>de</strong>r digitalen Medien im Wettbewerb<br />
um die Mediabudgets.«<br />
MATTHIAS EHRLICH, Vorstand United Internet<br />
Media AG, Karlsruhe<br />
»Targeting ist eine sehr effektive<br />
<strong>und</strong> effiziente Maßnahme, <strong>de</strong>nn<br />
durch die gezielte Platzierung von<br />
Werbemitteln im relevanten <strong>und</strong><br />
affinen Umfeld lassen sich Streuverluste<br />
minimieren <strong>und</strong> K<strong>auf</strong>impulse<br />
besser steuern. Wir sehen<br />
großes Zukunftspotenzial vor allem im Contextual<br />
Targeting mit content sensitiven Werbemitteln,<br />
aber auch im Behavioral Targeting <strong>und</strong> Geo-Targeting.<br />
Eine gute Kombination <strong>de</strong>r Targeting-Optionen<br />
ermöglicht eine spezifische Aussteuerung<br />
<strong>de</strong>r Kampagnen <strong>und</strong> trägt gera<strong>de</strong> auch im abverk<strong>auf</strong>sorientierten<br />
Performance Marketing zur Effizienzsteigerung<br />
bei.«<br />
SABINE HAASE, Director Marketing Affilinet, München<br />
6 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Jetzt im Han<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r direkt bestellen:<br />
Telefon 040/30 07- 48 88<br />
www.spiegel.<strong>de</strong>/shop<br />
Das Jahr in Bil<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Geschichten.<br />
Opposition in Teheran wirft Präsi<strong>de</strong>nt Ahmadinedschad Wahlfälschung<br />
vor, weltweit breitet sich das Schweinegrippe-Virus aus.<br />
Außer<strong>de</strong>m: Barack Obama wird als erster schwarzer Präsi<strong>de</strong>nt in<br />
sein Amt eingeführt, B<strong>und</strong>estagswahl bringt schwarz-gelbe Mehrheit,<br />
17-Jähriger erschießt bei Amokl<strong>auf</strong> 17 Menschen, vollbesetzter<br />
Airbus lan<strong>de</strong>t im New Yorker Hudson River, Karstadt-Mutter Arcandor<br />
muss Insolvenz anmel<strong>de</strong>n, Nationaltorhüter Enke nimmt sich das<br />
Leben, Michael Jackson stirbt an Überdosis von Medikamenten,<br />
Verteidigungsminister Jung tritt wegen <strong>Information</strong>spannen zurück.<br />
Für 6,80 Euro im Han<strong>de</strong>l.
NACHRICHTEN<br />
TICKER<br />
TWITTER<br />
Unter twitter.com/acquisa<br />
fin<strong>de</strong>n Interessierte regelmäßig<br />
Aktuelles, Wissenswertes<br />
<strong>und</strong> Witziges aus <strong>de</strong>r<br />
Welt von Marketing <strong>und</strong> Vertrieb.<br />
Darüber hinaus gibt<br />
es dort Hinweise <strong>auf</strong> vertiefen<strong>de</strong><br />
Interviews <strong>und</strong> humorvolle<br />
Buchbesprechungen<br />
<strong>de</strong>r Redaktion.<br />
www. twitter.com/acquisa<br />
VERTRIEB DER ZUKUNFT<br />
Der 33. Deutsche Vertriebs<strong>und</strong><br />
Verk<strong>auf</strong>sleiter Kongress<br />
(DVVK), <strong>de</strong>r am 15. <strong>und</strong> 16.<br />
April 2010 in München stattfin<strong>de</strong>t,<br />
beschäftigt sich mit<br />
<strong>de</strong>r Frage »Wo steht Deutschland<br />
nach <strong>de</strong>r Krise?« Keynote-Speaker<br />
sind unter<br />
an<strong>de</strong>rem Michael Hüther,<br />
Direktor <strong>und</strong> Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Präsidiums am Institut <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaft sowie<br />
Roland Berger, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Aufsichtsrates Roland<br />
Berger Strategy Consultants.<br />
Der »Jour fixe <strong>de</strong>s Vertriebs«<br />
bietet zu<strong>de</strong>m Themen r<strong>und</strong><br />
um Vertriebssteuerung <strong>und</strong><br />
Change-Management.<br />
www. dvvk.<strong>de</strong><br />
LEARNTEC 2010<br />
Zum ersten Mal bietet die<br />
Learntec in diesem Jahr einen<br />
eigenen Ausstellungsbereich<br />
zum nicht-technikgestützten<br />
Lernen, in <strong>de</strong>m<br />
sich Weiterbildungsanbieter<br />
präsentieren <strong>und</strong> austauschen<br />
können. Die Messe<br />
fin<strong>de</strong>t vom 2. bis 4. Februar<br />
in Karlsruhe statt <strong>und</strong> wird<br />
von einem Kongressprogramm<br />
begleitet.<br />
www. learntec.<strong>de</strong><br />
MARKENFÜHRUNG B2B<br />
Fokussierung – ja o<strong>de</strong>r nein?<br />
Die diesjährige Markenkonferenz B2B in Würzburg stand ganz im Zeichen <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls.<br />
Viele Vorträge beschäftigten sich mit <strong>de</strong>m Umgang mit Verän<strong>de</strong>rungsprozessen. Über die<br />
richtige Führung von Marken in schwierigen Zeiten herrschten allerdings geteilte Meinungen.<br />
Während zum Beispiel Michael Brandtner von Ries & Ries darum warb, Markenversprechen<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n berühmten Punkt zu bringen, warnte Prof. Dr. Klaus Brandmeyer vor<br />
einer zu starken Festlegung. Ein solche Abgrenzung wür<strong>de</strong> potenzielle K<strong>und</strong>en verprellen.<br />
Eher in die Kerbe Fokussierung schlägt <strong>de</strong>r Claim <strong>de</strong>s Motoren- <strong>und</strong> Ventilatorenherstellers<br />
Ebm Papst: »Die Wahl <strong>de</strong>r Ingenieure«. Deren Head of International Sales Marketing, Kai<br />
Halter, stellte das Marketingkonzept <strong>de</strong>s Unternehmens vor, in <strong>de</strong>m Messen <strong>und</strong> Außendienst<br />
eine zentrale Rolle spielen: »Eine B2B-Marke trägt Schuhe«.<br />
p www.markenkonferenz.<strong>de</strong><br />
SOCIAL MEDIA<br />
Twitter-Studie: Inhalte sind entschei<strong>de</strong>nd<br />
Gute Inhalte sorgen bei Twitter<br />
für eine hohe Reichweite.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine aktuelle Studie über <strong>de</strong>n<br />
Kurznachrichtendienst, für<br />
die das Beratungsunternehmen<br />
Absolit gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>m Verband <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Internetwirtschaft Eco <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>r PR-Agentur Talkabout<br />
Communications über einen<br />
Zeitraum von drei Monaten<br />
die zwanzig aktivsten Unternehmen<br />
in diesem Bereich<br />
beobachtete. Demnach sind<br />
gute Inhalte Voraussetzung<br />
für eine hohe Attraktivität.<br />
Um das zu messen, analysierten<br />
die Forscher <strong>de</strong>n Anteil<br />
<strong>de</strong>r Nachrichten, die so interessant<br />
waren, dass sie von<br />
Twitternutzern an Bekannte<br />
weitergeleitet wur<strong>de</strong>n. Die<br />
Attraktivität <strong>de</strong>r Nachrichten<br />
ist <strong>de</strong>r wirkungsvollste<br />
Hebel, um mehr Follower zu<br />
erhalten <strong>und</strong> damit die eigene<br />
Reichweite zu erhöhen.<br />
Während sich Unternehmen<br />
wie Google, aber auch die<br />
Messe Frankfurt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Daimler News-Kanal in Twitter<br />
<strong>auf</strong> die Bereitstellung von<br />
Nachrichten beschränken,<br />
nutzen an<strong>de</strong>re Firmen <strong>de</strong>n<br />
Dienst als Dialog medium:<br />
Unternehmen wie <strong>de</strong>r US-<br />
Kabelanbieter Comcast geben<br />
täglich etwa zwanzig<br />
differenzierte Antworten <strong>auf</strong><br />
K<strong>und</strong>enfragen. Otto, Ebay,<br />
Kodak <strong>und</strong> Vodafone sind in<br />
Deutschland die Vorreiter<br />
beim Einsatz von Twitter als<br />
Medium für <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>endialog.<br />
Fast neunzig Prozent <strong>de</strong>r<br />
Auch Prof. Dr. Klaus Brandmeyer<br />
fand <strong>de</strong>n Weg zur Markenkonferenz.<br />
Inhalte im Twitter-Account<br />
von Otto bestehen aus Antworten<br />
<strong>auf</strong> Fragen von Twitternutzern.<br />
Dahinter steckt<br />
ein Team von drei Personen,<br />
die zeitversetzt für die K<strong>und</strong>en<br />
da sind. Der direkte Dialog<br />
mit K<strong>und</strong>en, Journalisten<br />
<strong>und</strong> Bloggern kann laut<br />
Studie als Kern element <strong>de</strong>s<br />
Marken<strong>auf</strong>baus über soziale<br />
Netze dienen.<br />
In <strong>de</strong>n USA ist Twitter allerdings<br />
schon wesentlich<br />
weiter. H<strong>und</strong>ert mal mehr<br />
Sichtkontakte erreichen die<br />
großen US-Unternehmen im<br />
Vergleich zu <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen.<br />
Einen kostenlosen Download<br />
<strong>de</strong>r Kurzversion <strong>de</strong>r Studie<br />
gibt es unter www.absolit.<strong>de</strong>/<br />
Twitterstudie.<br />
p www.absolit.<strong>de</strong><br />
8 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
KOMMENTAR<br />
ALLE JAHRE WIEDER<br />
MARKUS SINGER,<br />
Redakteur acquisa,<br />
markus.singer@<br />
acquisa.<strong>de</strong><br />
Das Problem tritt nicht nur an Weihnachten<br />
<strong>auf</strong>, aber bei <strong>de</strong>r Glückwunschpost,<br />
über die sich die Redaktion wirklich<br />
sehr freut, wird es beson<strong>de</strong>rs augenfällig:<br />
Die Absen<strong>de</strong>r vernachlässigen die Adressqualität.<br />
Sehr geehrter Herr X! Seit Jahren<br />
nicht mehr im Unternehmen. Sehr<br />
geehrte Frau Y! Seit Jahren nicht mehr<br />
im Unternehmen. Ganz einfach zu recherchieren<br />
<strong>auf</strong> unserer Homepage. Zum<br />
Glück hat ein aktueller Mitarbeiter <strong>de</strong>n<br />
gleichen Vornamen. So fühlt wenigstens<br />
er sich ein bisschen richtig angesprochen.<br />
Und das Mailing kam auch noch von<br />
einer großen Agenturengruppe. Wir als<br />
Redaktion sind da vielleicht nachsichtig –<br />
schreiben höchstens mal einen Kommentar<br />
– aber <strong>de</strong>r richtige, echte K<strong>und</strong>e? Wird<br />
er diesem Unternehmen etwas abk<strong>auf</strong>en?<br />
Überhaupt mit ihm in Dialog treten?<br />
Man weiß es nicht. Sicher ist nur:<br />
Alle Jahre wie<strong>de</strong>r.<br />
STUDIE<br />
Unternehmen investieren ins soziale Netz<br />
Soziale Netzwerke wie Facebook, aber<br />
auch Dienste <strong>und</strong> Plattformen wie Youtube<br />
<strong>und</strong> Twitter o<strong>de</strong>r Unternehmens-<br />
Blogs gewinnen in Deutschland an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine aktuelle Studie, die die Universität<br />
Ol<strong>de</strong>nburg <strong>und</strong> die Construktiv GmbH<br />
durchgeführt haben. Demnach nutzen<br />
mittlerweile bereits 60 Prozent <strong>de</strong>r 100<br />
größten Marken hierzulan<strong>de</strong> Social Media<br />
für die Kommunikation.<br />
Laut Studie sind sich die Unternehmen<br />
bewusst, dass ein Engagement in sozialen<br />
Netzwerken wichtig ist. Allerdings<br />
fehle es oft an einer umfassen<strong>de</strong>n<br />
Strategie. Nur fünf Prozent bedienen<br />
Facebook, Youtube, Twitter <strong>und</strong> einen<br />
ONLINE-VERTRIEB<br />
BGH stärkt Wi<strong>de</strong>rrufsrecht<br />
Internethändler müssen ihre K<strong>und</strong>en unmissverständlich <strong>und</strong> vollständig<br />
über ihr Wi<strong>de</strong>rrufsrecht <strong>auf</strong>klären. Das hat <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esgerichtshof entschie<strong>de</strong>n.<br />
Wer Waren von einem professionellen Ebay-Händler k<strong>auf</strong>t o<strong>de</strong>r ersteigert,<br />
kann <strong>de</strong>n Vertrag innerhalb eines Monats wi<strong>de</strong>rrufen <strong>und</strong> die Ware<br />
zurückgeben. Das Wi<strong>de</strong>rrufsrecht wird nach Beobachtungen von Verbraucherschützern<br />
oft durch unklare Formulierungen <strong>auf</strong>geweicht. Der beklagte<br />
Versandhändler verwen<strong>de</strong>te eine Klausel, nach <strong>de</strong>r die Monatsfrist „frühestens<br />
mit Erhalt <strong>de</strong>r Ware <strong>und</strong> dieser Belehrung“ beginnt. Der K<strong>und</strong>e wer<strong>de</strong><br />
damit im Unklaren darüber gelassen, von welchen weiteren Voraussetzungen<br />
<strong>de</strong>r Fristbeginn abhängt. Der B<strong>und</strong>esgerichtshof sah in <strong>de</strong>r unvollständigen<br />
Klausel einen Verstoß gegen das gesetzliche Transparenzgebot. Es reiche<br />
nicht aus, wenn Händler lediglich Teile <strong>de</strong>s amtlichen Musters verwen<strong>de</strong>n,<br />
stellten die Richter klar (Az. VIII ZR 219/08).<br />
p www.b<strong>und</strong>esgerichtshof .<strong>de</strong><br />
CALL CENTER WORLD<br />
Branchentreff in Berlin<br />
Vom 8. bis zum 11. Februar fin<strong>de</strong>t in Berlin die diesjährige Call-Center-World<br />
statt. Auf <strong>de</strong>r nach Angaben <strong>de</strong>s Veranstalters europaweit größten Kongressmesse<br />
zum Thema Customer Care geht es 2010 um Interaktion <strong>und</strong> Integration.<br />
Wie können Unternehmen Social Media <strong>und</strong> Call-Center so kombinieren,<br />
dass sie bestmöglichen Service bieten <strong>und</strong> erfahren, was K<strong>und</strong>en bewegt?<br />
Antworten <strong>auf</strong> diese <strong>und</strong> an<strong>de</strong>re Fragen geben über 250 internationale Fachaussteller<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Kongress. Wie mo<strong>de</strong>rne Call-Center aussehen können, um<br />
optimale Arbeitsleistungen motivierter Mitarbeiter zu erzielen, präsentiert<br />
das Live Call-Center: Technik, Einrichtung <strong>und</strong> Arbeitsplatzgestaltung greifen<br />
ineinan<strong>de</strong>r. Contact-Center-Technik im direkten Vergleich bietet das Teletalk-Demoforum.<br />
acquisa fin<strong>de</strong>n Sie <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Call-Center-World in Halle 2.1<br />
Stand A8. p www.callcenterworld .<strong>de</strong><br />
Corporate Blog laut Untersuchung<br />
gleichzeitig. Am beliebtesten ist Twitter,<br />
39 Prozent <strong>de</strong>r untersuchten Firmen haben<br />
dort einen eigenen Account. Vi<strong>de</strong>os<br />
<strong>auf</strong> Youtube stellen 37 Prozent ein, Facebook-Fanseiten<br />
haben 28 Prozent <strong>de</strong>r<br />
100 analysierten Marken.<br />
Einen eigenen Unternehmens-Blog<br />
betreiben dagegen bislang nur zwölf<br />
Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen.<br />
Vorreiter sind Telekommunikationsanbieter<br />
<strong>und</strong> Hersteller von Unterhaltungselektronik.<br />
Kaum eine Rolle spielt Social<br />
Media dagegen bei Unternehmen <strong>de</strong>r<br />
Chemiebranche <strong>und</strong> bei Finanzdienstleistern.<br />
Bei Letzteren scheint sich das<br />
aber im Moment zu än<strong>de</strong>rn. In je<strong>de</strong>m<br />
Fall gilt: Das Engagement lohnt sich. Je<br />
aktiver soziale Netzwerke genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>sto größer ist die Resonanz <strong>de</strong>r<br />
Internetnutzer.<br />
p www.. www.construktiv.<strong>de</strong><br />
p www.uni-ol<strong>de</strong>nburg.<strong>de</strong> <strong>de</strong><br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 9
NACHRICHTEN<br />
TICKER<br />
VERTRIEBSLEHRGÄNGE<br />
Die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie bietet<br />
Einsteigern <strong>und</strong> erfahrenen<br />
Fachkräften, die im Eink<strong>auf</strong><br />
<strong>und</strong> Vertriebsmanagement<br />
erfolgreich sein wollen,<br />
mittels zweier schriftlicher<br />
Lehrgänge die Gelegenheit,<br />
sich das notwendige Wissen<br />
ohne Ausfallzeiten <strong>und</strong> Reisekosten<br />
anzueignen. Themen<br />
sind u. a. Lieferanten<strong>und</strong><br />
Netzwerkmanagement,<br />
Vertriebskanäle sowie<br />
Customer-Relationship-Management.<br />
Die erfolgreiche<br />
Teilnahme wird mit einem<br />
Zertifikat dokumentiert.<br />
www. h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
E-COMMERCE<br />
Nur zwölf Prozent aller<br />
<strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />
nutzen E-Commerce. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt das<br />
Statistische B<strong>und</strong>esamt.<br />
Der darüber erwirtschaftete<br />
Umsatz stieg in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren allerdings<br />
<strong>de</strong>utlich an.<br />
www. <strong>de</strong>statis.<strong>de</strong><br />
E-MAIL-MARKETING<br />
Am 8. <strong>und</strong> 9. März fin<strong>de</strong>t in<br />
München zum zweiten Mal<br />
<strong>de</strong>r E-Mail-Marketing-Summit<br />
von Marketingsherpa statt.<br />
Auf Basis von aktuellen Erhebungen<br />
aus Deutschland<br />
<strong>und</strong> Europa sollen praktische<br />
Tipps für das E-Mail-<br />
Marketing gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter an<strong>de</strong>rem steht die<br />
Generierung von Opt-Ins <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>r Agenda sowie die Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Öffnungsraten.<br />
Ort ist das NH Hotel Neue<br />
Messe in Dornach.<br />
www. sherpastore.com<br />
CORPORATE PUBLISHING<br />
Mitarbeitermedien liegen im Trend<br />
Der Bedarf an Mitarbeitermedien<br />
im Corporate Publishing<br />
gewinnt an Be<strong>de</strong>utung. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt das<br />
zweite CP-Barometer <strong>de</strong>s Europäischen<br />
Instituts für Corporate<br />
Publishing (EICP).<br />
Demnach beurteilen mehr<br />
als zwei Drittel <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
<strong>und</strong> über drei Viertel <strong>de</strong>r<br />
befragten Dienstleister Corporate<br />
Publishing als absolut<br />
entschei<strong>de</strong>nd <strong>und</strong> sehr wichtig<br />
für die Mitarbeiterkommunikation.<br />
»Gera<strong>de</strong> in wirtschaftlich<br />
schweren Zeiten müssen<br />
Unternehmen sensible Themen<br />
frühzeitig <strong>und</strong> klar an ihre Mitarbeiter<br />
kommunizieren«, sagt<br />
Wilfried Lülsdorf, Vizevorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Forum Corporate Publishing.<br />
Über eigene Medien<br />
könne das nötige Vertrauen<br />
bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
DIREKTMARKETING<br />
Opt-Ins überprüfen<br />
Wer Adressdaten mit angeblichen Opt-Ins<br />
k<strong>auf</strong>t, ist generell verpflichtet zu überprüfen,<br />
ob diese Einwilligungen tatsächlich<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind. So lautet ein Urteil <strong>de</strong>s<br />
Oberlan<strong>de</strong>sgerichts Düsseldorf.<br />
Die Richter urteilten in einem Fall, bei <strong>de</strong>m<br />
ein Unternehmen zugek<strong>auf</strong>te E-Mail-Adressen<br />
für Werbeschreiben nutzte. In min<strong>de</strong>stens<br />
einem Fall lag die mitverk<strong>auf</strong>te Einwilligung<br />
<strong>de</strong>s Inhabers einer E-Mail-Adresse<br />
nicht vor. Die Werbe-E-Mail war damit wettbewerbswidrig.<br />
Die Richter stellten fest, dass<br />
laut Gesetz gera<strong>de</strong> bei E-Mail-Adressen eine<br />
ausdrückliche Einwilligung in die Verwendung<br />
<strong>de</strong>r Adress daten zu Werbezwecken<br />
notwendig sei. Unternehmen müssen <strong>de</strong>mnach<br />
zugek<strong>auf</strong>te Adressdaten zumin<strong>de</strong>st<br />
stichprobenartig dar<strong>auf</strong> hin prüfen, ob das<br />
Opt-In vorliegt (Az. I-20 U 137/09).<br />
p www.olg-duesseldorf.nrw.<strong>de</strong><br />
Weitere Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie:<br />
Für die Mitarbeiterkommunikation<br />
wer<strong>de</strong>n in Zukunft<br />
hauptsächlich Webseiten,<br />
Zeitschriften <strong>und</strong> E-Newsletter<br />
eingesetzt. Eine crossmediale<br />
Verknüpfung zwischen Print<br />
<strong>und</strong> Online streben 72 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen <strong>und</strong> 85 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Dienstleister an.<br />
Ein Vergleich <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n bisherigen<br />
CP-Barometer zeigt, dass<br />
die Unternehmen die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r CP-Budgets für Online-<br />
<strong>und</strong> Mobile positiver einschätzen.<br />
Noch im Frühjahr gaben 44<br />
Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmen<br />
an, dass die Budgets für<br />
Mobile wachsen wer<strong>de</strong>n, jetzt<br />
gehen 70 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />
davon aus.<br />
Auch Onlinemedien nehmen<br />
an Be<strong>de</strong>utung zu. Während<br />
im ersten CP-Barometer noch<br />
knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
überzeugt von steigen<strong>de</strong>n<br />
Budgets war, gehen jetzt fast<br />
drei Viertel <strong>de</strong>r CP-Barometerteilnehmer<br />
von wachsen<strong>de</strong>n<br />
Budgets aus. Parallel gaben<br />
50 Prozent <strong>de</strong>r Teilnehmer an,<br />
dass die Corporate Publishing-<br />
Budgets für Printmedien gleich<br />
bleiben wer<strong>de</strong>n.<br />
p www.eicp.eu<br />
KAMPAGNENMANAGEMENT<br />
Firmen müssen <strong>auf</strong>holen<br />
Wie organisieren <strong>de</strong>utsche Unternehmen<br />
ihr Kampagnenmanagement? Überraschen<strong>de</strong><br />
Antwort: Vor allem manuell. Wenn<br />
IT zum Einsatz kommt, dann meistens in<br />
Form von Projektmanagement-Tools o<strong>de</strong>r<br />
<strong>auf</strong> Basis von Excel. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine Studie <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Mainz, Fachbereich Wirtschaft unter Prof.<br />
Dr. Heinrich Holland, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Unternehmensberatung<br />
Marketing Resultant. Eine<br />
systemgestützte Steuerung von Kampagnen<br />
ist <strong>de</strong>mnach noch selten.<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rungen im Kampagnenmanagement<br />
lauten Controlling, RoI-Berechnungen,<br />
Segmentierung <strong>und</strong> die Nutzung<br />
von IT-Systemen für Kampagnen. Es geht<br />
vor allem um die Integration aller Kanäle<br />
Kampagnenmanagement ist bereits heute<br />
wichtig, dieser Trend wird sich fortsetzen.<br />
p www.marketing-resultant.<strong>de</strong><br />
10 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Foto: shutterstock<br />
ACQUISA-UMFRAGE<br />
Deutsche ent<strong>de</strong>cken die Natur<br />
Immer mehr Deutsche ent<strong>de</strong>cken die Natur mit ihren zahlreichen<br />
Freizeitmöglichkeiten für sich. Ganz zur Freu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Outdoor-Branche. Diese zeigt sich <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Ansturm bestens<br />
vorbereitet – insbeson<strong>de</strong>re vom Know-how <strong>de</strong>s Verk<strong>auf</strong>spersonals<br />
bei Globetrotter & Co. können sich an<strong>de</strong>re Branchen<br />
etwas abgucken. Über 86 Prozent <strong>de</strong>r Befragten bewerteten<br />
die Beratungsgespräche mit sehr gut <strong>und</strong> weitere 14 Prozent<br />
mit gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage<br />
<strong>de</strong>r Agentur »Die Gefährten« in Kooperation mit acquisa.<br />
Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r Outdoor-Fans, die ein Produkt erworben<br />
haben, informiert sich vor <strong>de</strong>m Gang ins Geschäft. Dabei<br />
setzen 76 Prozent <strong>auf</strong> das Internet, 13 Prozent stöbern in<br />
Katalogen <strong>und</strong> 11 Prozent schwören <strong>auf</strong> persönliche Empfehlungen.<br />
Wer im Internet recherchiert, hat sich in erster Linie<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Markenwebsites schlau gemacht (100 Prozent). Den<br />
Umfrageergebnissen zufolge gehen die Befragten nicht nur<br />
zur <strong>Information</strong>ssuche ins Netz: 39 Prozent wür<strong>de</strong>n auch<br />
gleich online bestellen. 65 Prozent fin<strong>de</strong>n, dass es dort bessere<br />
Vergleichsmöglichkeiten gibt <strong>und</strong> zu<strong>de</strong>m bequemer (58<br />
Im Frühtau zu Berge... Immer mehr Deutsche verbringen die Freizeit outdoor.<br />
Prozent) <strong>und</strong> weniger zeit<strong>auf</strong>wendig (47 Prozent) ist. Außer<strong>de</strong>m<br />
empfin<strong>de</strong>n 44 Prozent das Online-Shopping als günstiger<br />
<strong>und</strong> 36 Prozent als mo<strong>de</strong>rner <strong>und</strong> zeitgemäßer.<br />
Die Mehrheit <strong>de</strong>r Freizeitsportler (77 Prozent) hat <strong>de</strong>n Besuch<br />
im Geschäft geplant. War dies nicht <strong>de</strong>r Fall, wur<strong>de</strong>n 15 Prozent<br />
von interessanten Sch<strong>auf</strong>enstern animiert. Aufgr<strong>und</strong><br />
persönlicher Empfehlungen sind 10 Prozent in das Geschäft<br />
gekommen <strong>und</strong> weitere 9 Prozent haben ein spezielles Angebot<br />
<strong>auf</strong> einem Werbemittel ent<strong>de</strong>ckt.<br />
Die Kölner Agentur hatte für die Umfrage 400 K<strong>und</strong>en von Mc<br />
Treck sowie Sack <strong>und</strong> Pack, bei<strong>de</strong> Düsseldorf <strong>und</strong> Globetrotter,<br />
Köln, nach ihren Erfahrungen befragt.<br />
p www.diegefaehrten.com<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 11
NACHRICHTEN<br />
TICKER<br />
E-MAIL-MARKETING<br />
Wer bestehen<strong>de</strong> Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />
per E-Mail zu Werbezwecken<br />
kontaktiert, muss<br />
in je<strong>de</strong>m Fall in je<strong>de</strong>r E-Mail<br />
die Möglichkeit bieten, <strong>de</strong>r<br />
Verwendung <strong>de</strong>r Daten zu<br />
Werbezwecken zu wi<strong>de</strong>rsprechen.<br />
Ansonsten sind diese<br />
Werbe-E-Mails als Spam zu<br />
betrachten <strong>und</strong> damit unzulässig.<br />
Eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Verfügung hat das Landgericht<br />
Bonn erlassen.<br />
(Az: 11 O 56/09).<br />
www. lg-bonn.nrw.<strong>de</strong><br />
POSTMARKT<br />
Die Deutsche Post bleibt<br />
von <strong>de</strong>r Umsatzsteuer für<br />
bestimmte Briefsendungen<br />
<strong>und</strong> private Post befreit. Das<br />
hat das B<strong>und</strong>eskabinett beschlossen.<br />
Das Privileg soll<br />
in Zukunft allerdings auch<br />
für Wettbewerber gelten. Die<br />
Regierung folgt damit einem<br />
Urteil <strong>de</strong>s EuGH.<br />
www. b<strong>und</strong>esregierung.<strong>de</strong><br />
WETTBEWERBSRECHT<br />
Die Werbung für eine Rabattaktion,<br />
bei <strong>de</strong>r eine Firma<br />
K<strong>und</strong>en an einem Tag die<br />
Mehrwertsteuer nicht berechnet,<br />
ist wettbewerbswidrig,<br />
wenn nicht klar gesagt<br />
wird, dass sich das Angebot<br />
nur <strong>auf</strong> Waren bezieht, die<br />
an diesem Tag im La<strong>de</strong>n<br />
vorrätig sind. Das geht aus<br />
einem Urteil <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esgerichtshofs<br />
hervor. Es handle<br />
sich um eine Verk<strong>auf</strong>sför<strong>de</strong>rungsmaßnahme,<br />
<strong>de</strong>ren<br />
Bedingungen in <strong>de</strong>r Werbung<br />
genau beschrieben wer<strong>de</strong>n<br />
müssen (Az I ZR 195/07).<br />
www. b<strong>und</strong>esgerichtshof.<strong>de</strong><br />
DREI FRAGEN AN CHRISTIAN VON STENGEL<br />
»Datensicherheit hat höchste Priorität«<br />
Von Stengel will Social Media integrieren.<br />
Für viele Unternehmen wird ein professionelles<br />
K<strong>und</strong>enbeziehungsmanagement wichtiger. Vor<br />
allem Social Media-Anwendungen liefern viele<br />
nutzbare <strong>Information</strong>en. Christian von Stengel,<br />
Senior Director Application Sales bei Oracle<br />
Deutschland, über die Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
CRM-Branche.<br />
acquisa: Herr von Stengel, Welche Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
sehen Sie <strong>auf</strong> die CRM-Branche im Jahr 2010<br />
zukommen?<br />
Christian von Stengel: Wir sehen zwei wesentliche<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen: Einerseits die Weiterentwicklung<br />
von Social-CRM-Appli kationen<br />
<strong>auf</strong> Basis aktueller Web 2.0-Technologien <strong>und</strong><br />
die Einbindung von <strong>Information</strong>en aus sozialen<br />
Netzwerken in das CRM-System. Das Wissen<br />
<strong>und</strong> die Erfahrung einer breiten Community,<br />
die so abgerufen wer<strong>de</strong>n können, unterstützen<br />
Anwen<strong>de</strong>r von CRM-Systemen, ihre<br />
VERTRIEB<br />
Sales Convention<br />
Effizienz <strong>und</strong> <strong>Produktivität</strong> zu steigern. An<strong>de</strong>rerseits<br />
ist es notwendig, CRM-Systeme so<br />
zu konzipieren, dass sie noch tiefer <strong>und</strong> einfacher<br />
in bestehen<strong>de</strong> Unternehmenssoftware<br />
integriert wer<strong>de</strong>n können.<br />
acquisa: Datensicherheit ist ja <strong>de</strong>rzeit in aller<br />
M<strong>und</strong>e. Wie gehen Sie damit um?<br />
von Stengel: Das Thema hat für uns höchste<br />
Priorität. Wir verfügen über zahlreiche Lösungen,<br />
die als die sichersten <strong>de</strong>r Branche gelten.<br />
Internationale Unternehmen vertrauen<br />
dar<strong>auf</strong>, um ihre <strong>Information</strong>en zu sichern<br />
<strong>und</strong> gelten<strong>de</strong> Datenschutzbestimmungen<br />
einzuhalten. Ein zentrales <strong>und</strong> einheitliches<br />
Sicherheits-Framework über das gesamte Unternehmen<br />
hinweg soll für erhöhte Sicherheit,<br />
geringere Kosten <strong>und</strong> schnellere Umsetzung<br />
von Compliance sorgen.<br />
acquisa: Hat <strong>de</strong>r Mittelstand für Sie nach wie vor<br />
eine große Be<strong>de</strong>utung?<br />
von Stengel: Absolut. Mit Siebel CRM Professional<br />
Edition verfügen wir über ein speziell<br />
<strong>auf</strong> die inhaltlichen Bedürfnisse <strong>und</strong><br />
finanziellen Möglichkeiten <strong>de</strong>s Mittelstands<br />
angepasstes CRM-System. Zu<strong>de</strong>m bieten wir<br />
vorkonfigurierte <strong>und</strong> flexible Web-Applikationen:<br />
Die anwen<strong>de</strong>rfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />
anpassbare Lösung bietet ein<br />
umfangreiches Funktionsportfolio, beispielsweise<br />
die Erstellung von interaktiven Analysen<br />
sowie Datenauswertungen in Echtzeit,<br />
das für eine einfache Integration <strong>de</strong>r Geschäftsprozesse<br />
<strong>und</strong> einen <strong>effizienter</strong>en Betrieb<br />
sorgt. Transparent <strong>und</strong> klar kalkulierbar<br />
sind dabei die Kosten: Für je<strong>de</strong>n Benutzer<br />
wird monatlich ein feste Gebühr gezahlt.<br />
p www.oracle.com<br />
»Verk<strong>auf</strong>en nach <strong>de</strong>r Krise« – so lautet das Motto <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie Sales Convention,<br />
die am 26. Februar 2010 im Audimax <strong>de</strong>r Hochschule <strong>de</strong>r Wirtschaft in Elmshorn<br />
stattfin<strong>de</strong>t. Der Schwerpunkt liegt <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Branchen Automobil, Finanzdienstleistung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen. Auf <strong>de</strong>r von Dr. Lars Binckebanck, Marketingexperte<br />
an <strong>de</strong>r Nordaka<strong>de</strong>mie, initiierten Fachtagung wer<strong>de</strong>n neben namhaften Experten<br />
viele Praxisbeispiele geboten. Anmeldungen sind bis 15. Februar 2010 möglich.<br />
p www.nordaka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
12 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />
Foto: Oracle
Mehr <strong>Produktivität</strong> <strong>dank</strong> <strong>effizienter</strong><br />
<strong>Workflows</strong> <strong>und</strong> <strong>Information</strong> <strong>auf</strong> Knopfdruck<br />
»Mit SuperOffice haben wir sehr<br />
effiziente <strong>Workflows</strong> im Unternehmen<br />
eingeführt, die uns bis zu 30%<br />
Zeitersparnis bei <strong>de</strong>n Vertragsabschlüssen<br />
bringen.« Hasan Cürük,<br />
Leiter IT bei Carl Knauber Holding<br />
GmbH <strong>und</strong> Co.<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
Früher fehlte es bei Knauber vor allem<br />
an einem einheitlichen Workflow: Es<br />
gab viele umfangreiche Prozesse, <strong>Information</strong>en<br />
wur<strong>de</strong>n vom Außendienst in<br />
die Zentrale geschoben, dort gesichtet,<br />
an <strong>de</strong>n Innendienst zur Bearbeitung<br />
weitergeleitet <strong>und</strong> schließlich von dort<br />
wie<strong>de</strong>r zum Außendienst zurückgeschickt.<br />
Zwischendurch gab es immer<br />
wie<strong>de</strong>r Verzögerungen durch Rückfragen,<br />
das Telefonie<strong>auf</strong>kommen gera<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Zentrale war enorm.<br />
Viele <strong>Information</strong>en hingen nur in <strong>de</strong>n<br />
Köpfen <strong>de</strong>r Mitarbeiter – eine k<strong>und</strong>enorientierte<br />
Vertretung in Krankheitsfällen<br />
o<strong>de</strong>r Urlaub war unmöglich. Es<br />
kam immer wie<strong>de</strong>r zu Kommunikationslücken<br />
<strong>und</strong> unzuverlässigen Aussagen<br />
in Bezug <strong>auf</strong> Kalkulation <strong>und</strong><br />
Preise gegenüber <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en, Vertragsabschlüsse<br />
zogen sich unnötig in<br />
die Länge.<br />
Die Lösung<br />
Die einfache, systembedingte Handhabung,<br />
die benutzerorientierte Oberfläche<br />
von SuperOffice <strong>und</strong> die einfache<br />
Übernahme aller relevanten K<strong>und</strong>endaten<br />
aus <strong>de</strong>m ERP-System <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />
von Knauber entwickelten Kalkulationssystem<br />
gaben <strong>de</strong>n Ausschlag.<br />
Nach Schulung <strong>de</strong>r Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n<br />
effektive Vorlagen für Angebote<br />
<strong>und</strong> Kalkulationsgr<strong>und</strong>lagen erstellt,<br />
die die Abteilungen in ihrer täglichen<br />
Arbeit im Innen- <strong>und</strong> Außendienst<br />
unterstützen.<br />
Alle wichtigen <strong>Information</strong>en, die ein<br />
Mitarbeiter über <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en wissen<br />
KUNDENNUTZEN AUF EINEN BLICK<br />
p 30% Zeitersparnis bis zum Auftragsabschluss<br />
p 20% zuverlässigere Kalkulations- <strong>und</strong> Preisangaben beim K<strong>und</strong>en<br />
p Ein Drittel Einsparung im Personalbereich<br />
p 30% mehr <strong>Produktivität</strong> im Vertrieb durch optimierte <strong>Workflows</strong><br />
p Zentrale <strong>Information</strong>s- <strong>und</strong> Datenhaltung<br />
p Bessere Vernetzung von Innen- <strong>und</strong> Außendienst<br />
muss, wie z. B. Preisabkommen, Umsätze,<br />
die letzten fünf Aufträge usw. sind<br />
in SuperOffice eingepflegt <strong>und</strong> von<br />
je<strong>de</strong>r Stelle zentral abrufbar. Angebote<br />
können so sicher kalkuliert vom<br />
Außendienst abgegeben <strong>und</strong> zeitnah vom<br />
Innendienst nachverfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Erfolg<br />
Die Arbeit <strong>de</strong>r einzelnen Mitarbeiter<br />
hat sich maßgeblich verän<strong>de</strong>rt: Es können<br />
wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Prozesse effektiv<br />
organisiert <strong>und</strong> verfolgt wer<strong>de</strong>n. Durch<br />
<strong>de</strong>n optimierten Workflow zwischen<br />
Innen- <strong>und</strong> Außendienst wer<strong>de</strong>n im<br />
Unternehmen 30% Zeit bei Vertragsabschlüssen<br />
gespart.<br />
Gleichzeitig erreicht <strong>de</strong>r Vertrieb eine<br />
ähnlich hohe <strong>Produktivität</strong>ssteigerung.<br />
Durch die zentrale <strong>und</strong> einheitlich strukturierte<br />
Datenhaltung konnte man ein<br />
Drittel im Personalbereich einsparen.<br />
»Ein großer Mehrwert ist für uns auch<br />
die verbesserte Kalkulation, was z. B.<br />
Angebote <strong>und</strong> Deckungsbeitrag angeht:<br />
Dank <strong>de</strong>r Kombination mit SuperOffice<br />
ist es uns jetzt möglich, zuverlässige<br />
Preisangaben gegenüber <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />
zu machen. Vorher hatten wir durch<br />
ungenaue Werte <strong>und</strong> Kalkulationen<br />
– weil wichtige <strong>Information</strong>en fehlten –<br />
immer <strong>de</strong>n Nachteil <strong>auf</strong> unserer Seite!<br />
Das waren bis zu 20% Unterschied im<br />
Vergleich zu heute«, freut sich Hasan<br />
Cürük. »Das zeigt, dass wir uns für die<br />
richtige Lösung entschie<strong>de</strong>n haben!«<br />
Möchten Sie auch Mehrwert <strong>und</strong> Nutzen<br />
einer CRM-Lösung in Ihrem Unternehmen<br />
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01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 13
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
THEMA DES MONATS<br />
Kommunikation via Twitter<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
THEMEN 01/2010<br />
Der Microblogging-Dienst Twitter sorgt für Gesprächsstoff<br />
im Social Web. Auch immer mehr<br />
Unternehmen ent<strong>de</strong>cken diesen neuen Kanal<br />
für sich. Gefor<strong>de</strong>rt ist allerdings die Bereitschaft<br />
zum echten Dialog mit <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en. acquisa Professional<br />
erklärt, wie Twitter funktioniert <strong>und</strong> wie<br />
Firmen dort richtig kommunizieren.<br />
» Twitter, Einführung<br />
H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264159<br />
» Twitter, Nutzen für Unternehmen<br />
H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264222<br />
» Twitter-Tools, Übersicht<br />
H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 2264310<br />
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Das 3-in-1-Paket für Marketing <strong>und</strong> Vertrieb. acquisa Professional bietet Fakten,<br />
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acquisa Professional bietet Abonnenten<br />
kostenlose Online-Seminare zu aktuellen<br />
Themen aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb. Im<br />
Januar u.a.<br />
»Potenzialanalysen – wichtiger <strong>de</strong>nn je?«<br />
Die Auswahl <strong>de</strong>r richtigen Mitarbeiter für<br />
eine bestimmte Position entschei<strong>de</strong>t über<br />
<strong>de</strong>n zukünftigen Geschäftserfolg. Dabei<br />
gilt es nicht nur, die Kompetenzen <strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter zu beachten, die diese sich<br />
in <strong>de</strong>r Vergangenheit erworben haben,<br />
son<strong>de</strong>rn auch herauszufin<strong>de</strong>n, ob sie das<br />
Potenzial für wesentlich anspruchsvollere<br />
Positionen in sich tragen.<br />
Termin: 25. Januar 2010<br />
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Immer mehr Unternehmen führen regelmäßig<br />
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Vertrieb: Zielvereinbarungsgespräche, Mitarbeitergespräche<br />
o<strong>de</strong>r Jahresgespräche. Dieses<br />
E-Book zeigt <strong>auf</strong>, wie Führungskräfte diese<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung meistern, inklusive Checklisten<br />
<strong>und</strong> Schritt-für-Schritt-Anleitungen.<br />
14 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
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TITELTHEMA<br />
Weil auch Ingenieure Menschen sind,<br />
kann ein bisschen mehr Farbe in <strong>de</strong>r<br />
B2B-Kommunikation nicht scha<strong>de</strong>n.
Mehr Fantasie!<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
p Kreation B2B<br />
Werbung für Investitionsgüter funktioniert mehr <strong>und</strong> mehr nach <strong>de</strong>n konzeptionellen <strong>und</strong> gestalterischen<br />
Prinzipien, die man aus <strong>de</strong>r B2C-Kommunikation kennt. Doch es gibt eigene Gesetze,<br />
die es zu beachten gilt. Und nach wie vor gibt es kreativen Nachholbedarf.<br />
INHALT TITELTHEMA<br />
18 p Trends B2B-Werbung<br />
20 p Studie Etats<br />
22 p Interview<br />
Hat da jemand <strong>de</strong>n Bock zum Gärtner<br />
gemacht? Lothar Matthäus wer<strong>de</strong><br />
neues B2B-Testimonial für Microsoft in<br />
Deutschland, verkün<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r IT-Konzern<br />
Mitte November <strong>de</strong>s vergangenen<br />
Jahres. Der ehemalige Fußballprofi soll<br />
<strong>de</strong>n r<strong>und</strong> 30.000 Microsoft-Partnern erklären,<br />
wie die Lizenzmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
funktionieren. Geplant sind<br />
Kurzvi<strong>de</strong>os sowie eine Livestreaming-<br />
Veranstaltung Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2010.<br />
Natürlich wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r IT-Gemein<strong>de</strong><br />
gleich gewitzelt, ob <strong>de</strong>nn »Loddar« genug<br />
Fachkompetenz für eine solche Aufgabe<br />
besitze. Richtig ist <strong>de</strong>r Testimonial-<br />
Einsatz <strong>de</strong>nnoch: Schließlich »wie<strong>de</strong>rholen<br />
Microsoft-Mitarbeiter seit Jahren<br />
gebetsmühlenartig, das Lizenzmo<strong>de</strong>ll<br />
<strong>de</strong>s Software-Riesen sei so einfach, dass<br />
es auch schlichteste Gemüter begreifen<br />
könnten«, wie die Zeitschrift »Computer<br />
Reseller News« betont. Ob Microsoft<br />
<strong>de</strong>n richtigen Griff getan hat, wird sich<br />
zeigen. Die Verpflichtung einer sehr bekannten<br />
Werbefigur wie Matthäus weist<br />
<strong>auf</strong> je<strong>de</strong>n Fall <strong>auf</strong> einen immer stärker<br />
Text _ Klaus Janke<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Trend hin: B2B-Werbung<br />
nähert sich in ihrer Funktionsweise zunehmend<br />
<strong>de</strong>r B2C-Kommunikation an<br />
– wer schon für Panasonic, Puma o<strong>de</strong>r<br />
American Express das Gesicht hingehalten<br />
hat, kann auch Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />
begeistern.<br />
Was heute im Bereich B2B zählt, sind<br />
nicht mehr nur nüchterne Zahlen o<strong>de</strong>r<br />
Produkterklärungen. Es geht vielmehr<br />
auch um Aufmerksamkeitsstärke <strong>und</strong><br />
Emotionen. »Der Bildanteil ist größer<br />
gewor<strong>de</strong>n, Anzeigen, die aussehen wie<br />
Excel-Charts, sind verschw<strong>und</strong>en«, beobachtet<br />
Jörg Puphal, Executive Credit<br />
Director von Publicis Pro in Erlangen.<br />
»Wir legen an B2B-Werbung dieselben<br />
kreativen Standards wie an B2C-Werbung«,<br />
betont Toygar Bazarkaya, Kreativchef<br />
von BBDO Düsseldorf. Auch Frank<br />
Hussendörfer, Geschäftsführer <strong>de</strong>r <strong>auf</strong><br />
Firmenk<strong>und</strong>enwerbung spezialisierten<br />
Agentur Punktum in Bad Vilbel, sieht<br />
»inhaltlich keinen Unterschied. Es gibt<br />
keinen Gr<strong>und</strong>, in <strong>de</strong>r Ansprache von<br />
zum Beispiel Ingenieuren sachlicher<br />
zu sein – letztlich sind das auch Spielkin<strong>de</strong>r«.<br />
Vor allem das Thema Emotion<br />
16_17<br />
sei in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren wichtiger<br />
gewor<strong>de</strong>n: »Auch haben Marken eine höhere<br />
Be<strong>de</strong>utung. Wir kommen von <strong>de</strong>r<br />
<strong>Information</strong> zur Kommunikation«, so<br />
Hussendörfer. Ähnlich sieht es Tim Bögelein,<br />
Geschäftsleiter Marketing & Werbung<br />
bei <strong>de</strong>r Agentur RTS Riegerteam in<br />
Stuttgart: »Ein technisches Produkt be<strong>de</strong>utet<br />
heute nicht mehr automatisch<br />
techniklastige Kommunikation.«<br />
Newsletter<br />
> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />
Der acquisa-Newsletter informiert<br />
Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Trends.<br />
Ausgangspunkt dieser Entwicklung ist<br />
die Erkenntnis, dass auch <strong>de</strong>r B2B-Rezipient<br />
nicht ausschließlich ein Homo<br />
Oeconomicus ist, son<strong>de</strong>rn genauso über<br />
die in <strong>de</strong>r Werbung relevanten Schlüsselreize<br />
angesprochen wird wie <strong>de</strong>r<br />
Adressat von Bier- o<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>werbung.<br />
Hinzu kommt, so Hajo Maier, Geschäftsleiter<br />
<strong>de</strong>r Agentur WOB in München:<br />
»B2B-Marken sind nicht nur über ihre<br />
relevanten Leistungen <strong>de</strong>finiert, son<strong>de</strong>rn<br />
insbeson<strong>de</strong>re auch über eine subjektive<br />
Gesamtwahrnehmung. Deshalb<br />
müssen Marken auch im B2B-Bereich<br />
hochemotional besetzt sein – gera<strong>de</strong><br />
wenn ein Leistungsvergleich nicht direkt<br />
möglich ist.«<br />
Angeschoben wird die Entwicklung<br />
nicht nur von <strong>de</strong>n B2C-sozialisier- [ …
TITELTHEMA _ Kreation B2B<br />
Die hohe Kunst <strong>de</strong>r Reduktion:<br />
B2B <strong>und</strong> B2C wer<strong>de</strong>n sich immer ähnlicher.<br />
Denn auch B2B-Marken wollen hochemotional<br />
besetzt sein.<br />
ten Werbeagenturen, son<strong>de</strong>rn mittlerweile<br />
auch von <strong>auf</strong>geweckten K<strong>und</strong>en.<br />
»Die großen Werbungtreiben<strong>de</strong>n haben<br />
angefangen, jetzt zieht <strong>de</strong>r Mittelstand<br />
nach«, beobachtet Hussendörfer. Progressiv<br />
sind seiner Meinung nach vor<br />
allem Hightech-Branchen. »Der klassische<br />
Maschinenbau dagegen hält <strong>de</strong>n<br />
Ball eher flach.« Während dies mittlerweile<br />
weitgehend unstrittig ist, warnen<br />
die Fachleute jedoch davor, bei Konzeption<br />
<strong>und</strong> Kreation die spezifischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an B2B-Werbung völlig<br />
außer Acht zu lassen. »Wir haben es im<br />
B2B mit einer beson<strong>de</strong>ren Zielgruppe<br />
zu tun: Spezialisten, die sich in ihrem<br />
Job sehr gut auskennen«, erklärt Puphal.<br />
»Die erreicht man entwe<strong>de</strong>r nur<br />
mit einem ganz beson<strong>de</strong>ren Anstoß o<strong>de</strong>r<br />
einer eher unterschwellig, implizit wirken<strong>de</strong>n<br />
Ansprache.« Punktum-Werber<br />
Hussendörfer weist ebenfalls <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />
Kompetenzvorsprung <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
hin: »Daher darf man nicht unscharf<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine Aussage wie ,20 Prozent<br />
mehr Geschmack‘ kann man hier nicht<br />
bringen.«<br />
Die hohe Kunst <strong>de</strong>r Reduktion<br />
An<strong>de</strong>rs als Puphal glaubt er jedoch<br />
nicht, dass die Aufmerksamkeitsschwelle<br />
beim B2B-Rezipienten beson<strong>de</strong>rs hoch<br />
liegt: »Das Gr<strong>und</strong>interesse ist hier höher<br />
als im B2C-Bereich. Das hat <strong>de</strong>n Vorteil,<br />
dass wir nicht so laut sein müssen, um<br />
wahrgenommen zu wer<strong>de</strong>n.«<br />
Einig sind sich alle Fachleute, dass im<br />
Gegensatz zum B2C-Bereich die größte<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Reduktion<br />
von Komplexität besteht. »Man muss<br />
18_19<br />
sehr komplizierte Sachverhalte <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />
Punkt bringen«, betont Bazarkaya. Dabei<br />
geht es immer auch darum, zu vereinfachen,<br />
<strong>Information</strong>en wegzulassen, sich<br />
<strong>auf</strong> das Wesentliche zu konzentrieren.<br />
So entschied sich <strong>de</strong>r Schweizer Ges<strong>und</strong>heitsversicherer<br />
CSS, im <strong>de</strong>utschen<br />
Markt mit <strong>de</strong>r Kampagnenbotschaft<br />
»Die CSS bietet Schweizer Zuverlässigkeit<br />
zum günstigen Preis« <strong>auf</strong>zutreten.<br />
In einer B2B-Kampagne, die sich vor<br />
allem an Versicherungsmakler wen<strong>de</strong>te,<br />
setzte die Agentur Be<strong>auf</strong>ort 8 die<br />
Aussage in sehr prägnante Bil<strong>de</strong>r um:<br />
Man sieht unter an<strong>de</strong>rem Daumen<br />
<strong>und</strong> Zeigefinger, die ein sehr kleines<br />
Überweisungsformular halten. Die Copy<br />
lautet einfach nur: »Beiträgli.« Das<br />
gleiche Prinzip wur<strong>de</strong> in einer Anzeige<br />
mit einem Portemonnaie <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Überschrift<br />
»Sümmli« umgesetzt.<br />
Auf einen sehr klaren Spruch brach die<br />
Agentur WOB die Werbung <strong>de</strong>r Münchner<br />
Messe BAU herunter: »Die Zukunft<br />
<strong>de</strong>s Bauens« ist hier zu sehen, wie Anzeigenmotive<br />
versprechen. Natürlich<br />
geht es nicht <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r gesamten Messe<br />
um die Zukunft <strong>de</strong>s Gewerbes, aber<br />
wer prägnant sein will, braucht Mut<br />
zur Lücke. Beson<strong>de</strong>rs gut wirken klare<br />
Slogans, wenn sie obendrein mit ungewöhnlichen<br />
Analogien umgesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />
Für Garant, die Eigenmarke <strong>de</strong>s<br />
Werkzeugsvertriebs Hoffmann, kreierte<br />
WOB eine Kampagne, die mit Bil<strong>de</strong>rn<br />
aus <strong>de</strong>r Tierwelt arbeitete. Dabei wer<strong>de</strong>n<br />
die in einem Bereich jeweils besten<br />
Vertreter ihrer Spezies gezeigt <strong>und</strong> mit<br />
Garant-Werkzeugen verglichen: Der<br />
Adler etwa ist genauso präzise wie ein<br />
Garant-Messschieber – »Der Präziseste<br />
seiner Spezies«.<br />
> twitter.com/acquisa<br />
Hier twittert die Redaktion acquisa<br />
Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />
<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />
Eine starke optische Klammer hat<br />
auch die Imagekampagne, die BBDO<br />
Düsseldorf für <strong>de</strong>n Stahl- <strong>und</strong> Metalldistributeur<br />
Klöckner kreiert hat: Fünf<br />
Anzeigenmotive gehen <strong>auf</strong> einzelne<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen ein, die jeweils »Eine<br />
unserer leichtesten Übungen« sind.<br />
Ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n sie jeweils durch<br />
kongenial verformtes Metall: Das Prinzip<br />
»global eink<strong>auf</strong>en, lokal liefern« etwa<br />
wird durch einen Graben im Metall<br />
symbolisiert, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Atlantik steht.<br />
Mit <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en sehen<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist es nach Ansicht <strong>de</strong>r<br />
Kreativen, <strong>auf</strong> keinen Fall aus <strong>de</strong>r Unternehmensperspektive<br />
zu agieren.<br />
»Früher gewann man die USP aus <strong>de</strong>m<br />
Produkt heraus. Heute geht es darum,<br />
von <strong>de</strong>r Erwartungshaltung <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en<br />
auszugehen«, erklärt Puphal. Nicht<br />
zeigen, was ein Produkt kann, son<strong>de</strong>rn<br />
was es <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en konkret an Vortei-<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
len bringt – dar<strong>auf</strong> kommt es heute an.<br />
Dies erfor<strong>de</strong>rt natürlich, gera<strong>de</strong> bei sehr<br />
spezifischen Produkten <strong>und</strong> Zielgruppen,<br />
ausreichend <strong>Information</strong>en über<br />
die K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Fähigkeit, sich in<br />
ihre Denkmuster hineinzuversetzen.<br />
Obwohl in <strong>de</strong>r Branche tätig, liefern die<br />
Werbungtreiben<strong>de</strong>n oft nur unzureichend<br />
Datenmaterial. »Wir stoßen dann<br />
in <strong>de</strong>r Regel eigene Untersuchungen an,<br />
von <strong>de</strong>nen am En<strong>de</strong> dann auch wie<strong>de</strong>r<br />
unsere K<strong>und</strong>en profitieren können«, so<br />
Bögelein. Bazarkaya warnt davor, dieses<br />
Stadium <strong>de</strong>s Konzeptionsprozesses oberflächlich<br />
anzugehen. »Sehr wichtig ist<br />
Respekt vor <strong>de</strong>r Aufgabe. Gera<strong>de</strong> im B2B-<br />
Bereich ist die Gefahr groß, die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
zu unterschätzen.«<br />
Ein Beispiel für K<strong>und</strong>enorientierung liefert<br />
<strong>de</strong>r Industrieversicherer FM Global.<br />
Um seine Kombination aus Versicherung<br />
<strong>und</strong> Scha<strong>de</strong>nsverhütung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>utschen Markt bekannter zu machen,<br />
wird jeweils ein konkreter Scha<strong>de</strong>nsfall<br />
vorgestellt. Dabei wird gleichzeitig betont,<br />
um wie viel schlimmer es hätte<br />
kommen können, wenn die von FM Global<br />
empfohlenen vorbeugen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
nicht vorgenommen wor<strong>de</strong>n<br />
wären. Die Anzeigen arbeiten mit <strong>de</strong>m<br />
Gegensatzpaar »Zerstört:«, etwa »ein Teil<br />
<strong>de</strong>r Lüftungsanlage«, <strong>und</strong> »Gerettet:«, in<br />
diesem Fall »die komplette Schweißroboterstation«.<br />
Die Kampagne erzielte laut<br />
<strong>de</strong>r Agentur Ogilvy One Worldwi<strong>de</strong> in<br />
Tageszeitungen Erinnerungswerte von<br />
bis zu 56 Prozent, in Wirtschaftstiteln<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
sogar bis zu 82 Prozent. Mit <strong>de</strong>r Erfahrungswelt<br />
von Männern, die – privat<br />
o<strong>de</strong>r beruflich – Motorsägen nutzen,<br />
hat sich Publicis Pro in einer Kampagne<br />
für Stihl auseinan<strong>de</strong>rgesetzt. »In <strong>de</strong>r Na-<br />
tur zu Hause« heißt <strong>de</strong>r Claim <strong>de</strong>r Kampagne,<br />
die vor allem von doppelseitigen<br />
Fotomotiven lebte. »Wir haben ein sehr<br />
archaisches Bild verwen<strong>de</strong>t: Der Mann,<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Natur allein ist«, erklärt Puphal.<br />
»Er fällt zwar Bäume, aber er hat<br />
auch einen sehr verantwortungsvollen<br />
Umgang mit <strong>de</strong>r Natur entwickelt.<br />
Dieses bereits gelernte Bild haben wir<br />
<strong>auf</strong> Motorsägen übertragen.«<br />
Vor einer an<strong>de</strong>ren Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
stand Publicis Pro als es darum ging,<br />
einer jungen Zielgruppe die Sinumerik-Werkzeugmaschinen<br />
von Siemens<br />
nahezubringen. Die Kreativen gingen<br />
davon aus, dass die Fachleute zwar Spaß<br />
am Fertigen von Gegenstän<strong>de</strong>n haben,<br />
diese aber nicht unbedingt aus ihrem<br />
beruflichen Umfeld stammen müssen.<br />
Also zeigten Anzeigenmotive, was man<br />
mit <strong>de</strong>n Maschinen sonst noch zustan<strong>de</strong><br />
bringen kann: Etwa geschweißte Bierkrüge<br />
o<strong>de</strong>r CD-Stän<strong>de</strong>r. Anleitungen<br />
zum Eigenbau <strong>de</strong>r guten Stücke konnte<br />
man sich im Internet herunterla<strong>de</strong>n<br />
– was sich schnell herumsprach <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>n Ehrgeiz weckte. »Unsere Strategie<br />
ist es, als Ausgangspunkt für die kom-<br />
» FRÜHER GEWANN MAN DAS ALLEINSTELLUNGSMERKMAL<br />
AUS DEM PRODUKT HERAUS. HEUTE GEHT ES DARUM, VON<br />
DER ERWARTUNGSHALTUNG DES KUNDEN AUSZUGEHEN.«<br />
JÖRG PUPHAL, Executive Credit Director Publicis Pro, Erlangen<br />
munikativen Maßnahmen einen Anlass<br />
zu schaffen, dass über die Produkte <strong>de</strong>r<br />
K<strong>und</strong>en gesprochen wird«, erklärt Puphal.<br />
Manchmal ist es jedoch überhaupt<br />
nicht notwendig, das Rad neu zu erfin<strong>de</strong>n<br />
– einige Klassiker funktionieren<br />
immer.<br />
Lieb gewonnene Konzepte<br />
Zum Beispiel Testimonial-Konzepte:<br />
Diese müssen nicht zwangsläufig mit<br />
teuren Stars wie Lothar Matthäus umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Als sichere Bank gelten<br />
nach wie vor K<strong>und</strong>en, die <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />
mit Namen <strong>und</strong> Gesicht <strong>auf</strong><br />
Printmotiven empfehlen. Selbst wenn<br />
man die Masche noch so oft gesehen<br />
hat: Wenn <strong>de</strong>r Chief Technology Officer<br />
eines Dax-Unternehmens sich für einen<br />
IT-Dienstleister stark macht, hinterlässt<br />
das einen stärkeren Eindruck als<br />
je<strong>de</strong> kreative I<strong>de</strong>e. Allerdings sind [ …
TITELTHEMA _ Kreation B2B<br />
die Top-K<strong>und</strong>en nicht leicht zum Mitmachen<br />
zu bewegen, <strong>und</strong> wer bei <strong>de</strong>r<br />
Auswahl eine Etage zu niedrig greift,<br />
vermittelt einen falschen Eindruck von<br />
seiner K<strong>und</strong>enstruktur.<br />
Einfacher umzusetzen sind Testimonialkonzepte<br />
mit <strong>de</strong>n eigenen Mitarbeitern.<br />
Auch das hat man zwar schon h<strong>und</strong>ertfach<br />
gesehen, weil sehr viele Unternehmen<br />
irgendwann <strong>auf</strong> die I<strong>de</strong>e kommen,<br />
einmal die Belegschaft nach vorn zu schicken.<br />
Es wirkt aber <strong>de</strong>nnoch gut: Gera<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r B2B-Werbung sind menschliche<br />
Gesichter immer noch die Ausnahme,<br />
<strong>und</strong> wenn die auch noch authentisch<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en vielleicht sogar teilweise<br />
persönlich bekannt sind, ist das<br />
doppelt gut. »Eine solche Kampagne hat<br />
auch eine enorme Innenwirkung«, sagt<br />
Alex Ostermaier, Kommunikationschef<br />
bei Neumann & Müller, einem Hamburger<br />
Anbieter von Veranstaltungstechnik.<br />
Das Unternehmen schaltet seit eineinhalb<br />
Jahren eine Printkampagne, die die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Mitarbeiter zeigt. »Wir<br />
wollen uns menschlicher, anfassbarer<br />
präsentieren«, so Ostermaier. »Ich glaube,<br />
dass die Zeit <strong>de</strong>r allzu abgehobenen<br />
Hochglanzanzeigen vorbei ist.« Damit<br />
die Kampagne möglichst authentisch<br />
wirkt, wur<strong>de</strong>n die Mitarbeiter an originalen<br />
Projektorten fotografiert.<br />
Das eigene Team ist jedoch nicht in je<strong>de</strong>m<br />
Fall für die Werbung geeignet: »Mitarbeiter<br />
eignen sich dann als Testimonials,<br />
wenn die Qualität <strong>de</strong>r beworbenen<br />
Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen tatsächlich<br />
in hohem Maße von <strong>de</strong>r Leistungsfä-<br />
20_21<br />
p<br />
STUDIE ONLINE & FACHZEITSCHRIFTEN LEGEN ZU<br />
Spezifische Zielgruppenansprache steht<br />
für die <strong>de</strong>utschen B2B-Unternehmen bei<br />
<strong>de</strong>r Werbung im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />
76 Prozent nutzen Keyword-Advertising, jeweils<br />
61 Prozent Printwerbung in Fachzeitschriften<br />
<strong>und</strong> Online-Werbung <strong>und</strong> 54 Prozent<br />
lassen sich <strong>auf</strong> Messen sehen. Dies ergibt<br />
die Studie »Werbung im Business-to-Business<br />
2009«. Sie basiert <strong>auf</strong> einer Umfrage bei 160<br />
Werbungtreiben<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> von TNS Infratest<br />
im Februar 2009 im Auftrag <strong>de</strong>s B2B-<br />
higkeit <strong>de</strong>s Teams abhängt«, erklärt Hajo<br />
Maier. Gut beraten ist, wer beim Thema<br />
Werbung nicht automatisch in <strong>de</strong>n<br />
klassischen Above- o<strong>de</strong>r Below-the-Line-<br />
Kanälen <strong>de</strong>nkt. Auch Werbegeschenke<br />
können einen gewaltigen Gesprächsanlass<br />
schaffen – selbst mit <strong>de</strong>m längst<br />
nicht mehr originellen Thema Erotik.<br />
» DER GRÖSSTE FEHLER, DEN MAN MACHEN KANN, IST ES,<br />
VIELE LEUTE IN GESCHMACKSFRAGEN MITREDEN ZU LASSEN.«<br />
ALEX OSTERMAIER, Kommunikationschef Neumann & Müller, Hamburg<br />
Der Pirelli-Kalen<strong>de</strong>r mit erotischen Fotos<br />
hat Kultstatus erreicht, <strong>und</strong> auch<br />
Stihl zeigt mit seiner mittlerweile in einer<br />
Auflage von 900.000 Exemplaren gedruckten<br />
Version, dass attraktive Frauen<br />
<strong>und</strong> Motorsägen durchaus zusammenpassen.<br />
Sogar Toilettenhäuschen wirken<br />
plötzlich viel ansprechen<strong>de</strong>r, wenn<br />
man sie mit einem Erotikkalen<strong>de</strong>r in<br />
Zusammenhang bringt. Das Ratinger<br />
Unternehmen Adco, Hersteller <strong>de</strong>r Sanitärsysteme<br />
Toi Toi <strong>und</strong> Dixi, präsentiert<br />
in <strong>de</strong>r 2010-Ausgabe weibliche Mo<strong>de</strong>ls,<br />
die Lust am Spiel mit Wasser haben. Das<br />
Thema Wasser habe als »Sinnbild für<br />
Sauberkeit, Frische <strong>und</strong> Klarheit einen<br />
hohen Symbolwert für das Geschäftsfeld<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens«, heißt es dazu von<br />
Adco. 75.000 Kalen<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n europa-<br />
Suchmaschinenanbieters »Wer liefert was«<br />
erstellt. Die sonstigen Werbeformen wer<strong>de</strong>n<br />
jeweils von weniger als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
eingesetzt.<br />
Die Spitzengruppe wird laut Studie auch noch<br />
weiter Auftrieb bekommen: 19 Prozent <strong>de</strong>r Befragten<br />
wollten Keyword-Advertising forcieren,<br />
sechs Prozent die Online-Werbung <strong>und</strong> jeweils<br />
vier Prozent Fachzeitschriftenwerbung <strong>und</strong><br />
Below-the-Line-Maßnahmen allgemein. Für alle<br />
weiteren Werbeformen erwarten die Unternehmen<br />
künftig einen schwächeren Einsatz.<br />
weit verteilt. Wer dagegen nicht punktuell<br />
<strong>auf</strong>fallen will, son<strong>de</strong>rn an umfassen<strong>de</strong>n<br />
B2B-Werbekonzepten strickt,<br />
sollte gr<strong>und</strong>sätzlich dafür sorgen, dass<br />
es eine gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e gibt. Diese<br />
sollte sich <strong>auf</strong> vielen Kanälen spielen<br />
lassen – <strong>und</strong> aus mehr als Slogans <strong>und</strong><br />
Bil<strong>de</strong>rn bestehen. »Inhalte haben einen<br />
höheren Stellenwert als die Optik«, betont<br />
Tim Bögelein. Grenzen sind kaum<br />
gesetzt: Von ungewöhnlichen Events,<br />
Verkäuferwettbewerbe <strong>und</strong> PR-Aktionen<br />
bis hin zu Blogs für die Zielgruppe – all<br />
das ist Kreation. Wie weit man <strong>de</strong>nken<br />
kann, zeigt ein Beispiel <strong>de</strong>s Rosenheimer<br />
Software-Unternehmens Agenda<br />
Software, das Lösungen für Steuerberater,<br />
Buchhalter <strong>und</strong> Firmen anbietet.<br />
Seltene Höhenflüge<br />
Um vor allem selbstständige Buchhalter<br />
anzusprechen, stellte Agenda Software<br />
im Juni dieses Jahres die Seite Suche-buchhalter.<strong>de</strong><br />
ins Netz – eine Selbstvermarktungsplattform,<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r die Buchhalter<br />
kostenlos ihre Profile einstellen können.<br />
Begleitet wur<strong>de</strong> die Initiative von <strong>de</strong>r Einrichtung<br />
<strong>de</strong>s Blogs Buchhalterseite.<strong>de</strong>, <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>r Nutzer lustige Geschichten aus ihrem<br />
Berufsleben einstellen konnten. Auf <strong>de</strong>r<br />
Plattform sind mittlerweile r<strong>und</strong> 2.500<br />
Buchhalter vertreten <strong>und</strong> damit mit <strong>de</strong>r<br />
Marke Agenda Software verb<strong>und</strong>en. Obwohl<br />
mittlerweile verstan<strong>de</strong>n wird, dass<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
B2B-Werbung keinerlei gestalterischen<br />
Beschränkungen unterliegt, sind kreative<br />
Höhenflüge nach Ansicht vieler Werber<br />
noch Mangelware: »B2B ist oft noch nicht<br />
<strong>auf</strong> einem sehr hohen Niveau«, sagt Bazarkaya.<br />
»Ich kenne nicht viele wirklich<br />
gute Kampagnen.« Ähnlich sieht es Maier:<br />
»Es gab in <strong>de</strong>r B2B-Werbung schon immer<br />
herausragen<strong>de</strong> Kreationen – daran<br />
hat sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren nicht<br />
viel geän<strong>de</strong>rt. Das breite Feld ist jedoch<br />
nach wie vor brav <strong>und</strong> langweilig. ,Richtige‘<br />
Werbung nenne ich das immer.«<br />
Es gibt zwar auch Stimmen wie die von<br />
Agenturinhaber Armin Reins, <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />
Qualität begeistert ist (siehe Interview S.<br />
22), die meisten Werber sehen jedoch<br />
noch viel Nachholbedarf.<br />
Und woran liegt das? »Ein großer Fehler<br />
<strong>de</strong>r Agenturen besteht nach wie vor im<br />
vorauseilen<strong>de</strong>n Gehorsam: Man unterschätzt<br />
die Experimentierfreudigkeit<br />
<strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en«, sagt Maier. Allerdings ist es<br />
nach wie vor noch gang <strong>und</strong> gäbe, dass<br />
<strong>de</strong>r Gehorsam vom K<strong>und</strong>en eingefor<strong>de</strong>rt<br />
wird. Im Gegensatz zur B2C-Welt sind<br />
bei B2B-K<strong>und</strong>en meist mehrere Abtei-<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
FACHBEITRAG:<br />
»Briefing, Gr<strong>und</strong>fragen«<br />
Kreatives Marketing braucht klare Richtlinien.<br />
Deswegen ist ein gutes Briefing<br />
unerlässlich. So geht’s.<br />
H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 1811999<br />
lungen in die Projekte involviert. »Es ist<br />
beim werbungtreiben<strong>de</strong>n Unternehmen<br />
sehr schwer, eine gute I<strong>de</strong>e durch alle<br />
Gremien zu tragen«, betont Puphal. »Oft<br />
scheitert man dann doch noch am Einspruch<br />
einer beteiligten Instanz.« Beim<br />
Veranstaltungstechnik-Spezialisten<br />
Neumann & Müller hat man genau aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> vor ein paar Jahren die<br />
Verabschiedung von Werbekampagnen<br />
einem <strong>de</strong>utlich kleineren Personenkreis<br />
anvertraut: »Der größte Fehler, <strong>de</strong>n man<br />
machen kann«, ist für Ostermaier, »zu<br />
viele Leute in Geschmacksfragen mitre<strong>de</strong>n<br />
zu lassen.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Ob harte Nüsse o<strong>de</strong>r weiche Kurven: Die Natur liefert oft die besten Bil<strong>de</strong>r für eine emotionale<br />
K<strong>und</strong>enansprache im B2B-Marketing.<br />
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TITELTHEMA _ Interview<br />
»Wir arbeiten als Verdichter«<br />
Armin Reins, Inhaber <strong>de</strong>r Hamburger Agentur Reinsclassen, über die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
kreative B2B-Werbung. Im acquisa-Interview erklärt er, wie Firmen über neue Kanäle kommunizieren<br />
<strong>und</strong> knappere Budgets <strong>effizienter</strong> einsetzen.<br />
Interview _ Klaus Janke<br />
acquisa: Herr Reins, wer als junger<br />
Mensch Kreativer in einer Agentur<br />
wer<strong>de</strong>n will, träumt nicht gera<strong>de</strong> von<br />
B2B-Werbung. Verständlich?<br />
Armin Reins: Das kann man erst einmal<br />
nieman<strong>de</strong>m ver<strong>de</strong>nken. Aber je<strong>de</strong>r wird<br />
schnell feststellen, dass die Behauptung,<br />
Endkonsumentenwerbung sei<br />
spannen<strong>de</strong>r <strong>und</strong> origineller, ein Vorur-<br />
ARMIN REINS, Inhaber <strong>de</strong>r Agentur Reinsclassen, Hamburg<br />
» NACH WIR VOR SIEHT MAN WERBUNG,<br />
DIE AUS DER ‘WIR’-SICHT FORMULIERT<br />
IST. MAN MUSS ABER ZUR ‘SIE’-<br />
KOMMU NIKATION FINDEN.«<br />
teil ist. Ich kenne mehr kreative B2B- als<br />
kreative B2C-Kampagnen.<br />
acquisa: Woran liegt das?<br />
Reins: Ein Großteil <strong>de</strong>r B2C-Kampagnen<br />
wird heute von internationalen Konzernen<br />
gesteuert. Denen geht es häufig nicht<br />
um die kreative I<strong>de</strong>e, son<strong>de</strong>rn nur um<br />
die Einhaltung genauestens formulierter<br />
Vorgaben <strong>de</strong>r Markenführung. Auch haben<br />
sie <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> ihrer breiten, diffusen<br />
Zielgruppen große Angst,<br />
Rezipienten zu verprellen<br />
o<strong>de</strong>r zu irritieren. Insofern<br />
sind viele Anzeigen<br />
vor allem aus <strong>de</strong>r Konsumgüterindustrie<br />
gedruckte<br />
Konsenspapiere.<br />
acquisa: Warum hat B2B<br />
mehr Spielraum?<br />
Reins: Weil die Auftraggeber<br />
häufig aus <strong>de</strong>m<br />
Mittelstand kommen.<br />
Da ist viel mehr möglich,<br />
weil die Entscheidungswege<br />
kürzer sind.<br />
Zu<strong>de</strong>m haben diese Werbungtreiben<strong>de</strong>n<br />
meist<br />
weitaus weniger Budget<br />
zur Verfügung als die<br />
großen Konzerne. Sie<br />
haben begriffen, dass<br />
sie folglich nur mit einer<br />
wirklich guten I<strong>de</strong>e<br />
<strong>auf</strong>fallen können. Sie<br />
for<strong>de</strong>rn Kreativität auch<br />
sehr offensiv ein. Gera<strong>de</strong><br />
weil sich <strong>de</strong>r Mittelstand<br />
lange Zeit wenig für das<br />
Thema interessiert hat,<br />
sind die Ansprüche nun<br />
umso höher – ein Nachholeffekt.<br />
B2C dagegen<br />
glaubt weiterhin schlicht <strong>und</strong> einfach<br />
an die Kraft hoher Spendings, was ein<br />
Irrweg ist.<br />
acquisa: Erlauben kleine, überschaubare<br />
Zielgruppen mehr Spielraum in<br />
<strong>de</strong>r Kreation?<br />
Reins: Ja, weil man <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage<br />
einer genaueren Kenntnis <strong>de</strong>r Zielgruppe<br />
arbeiten kann – die Insights sind<br />
einfach besser. Wenn man genau weiß,<br />
dass man sich ausschließlich an Steuerberater<br />
wen<strong>de</strong>t, kann man <strong>de</strong>ren Ton<br />
viel sicherer treffen. Das erlaubt auch<br />
mehr Freiheit. Hinzu kommt: B2B-Zielgruppen<br />
sind in <strong>de</strong>r Regel auch nicht<br />
die dümmsten. Daher besteht eine geringere<br />
Gefahr <strong>de</strong>r Überfor<strong>de</strong>rung.<br />
acquisa: In <strong>de</strong>r Gestaltung nähert sich<br />
B2B- aber <strong>de</strong>r B2C-Werbung an.<br />
Reins: Das ist richtig. Firmenk<strong>und</strong>en<br />
wer<strong>de</strong>n zunehmend mit <strong>de</strong>n gleichen<br />
Mechanismen angesprochen wie Endkonsumenten.<br />
Es gibt keine gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Unterschie<strong>de</strong>. Das hat man mittlerweile<br />
verstan<strong>de</strong>n.<br />
acquisa: Worin liegt bei B2B-Kreationen<br />
die größte Herausfor<strong>de</strong>rung?<br />
Reins: Wir sind gefor<strong>de</strong>rt, komplexe<br />
Dinge in einfache Aussagen zu verpacken.<br />
Aufseiten <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en haben wir<br />
es meist mit zwei Parteien zu tun – <strong>de</strong>n<br />
Marketingleuten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Entwicklern.<br />
Die sprechen nicht unbedingt die gleiche<br />
Sprache. Die Marketer <strong>und</strong> wir sind<br />
gefor<strong>de</strong>rt, aus <strong>de</strong>n nicht k<strong>und</strong>enorientiert<br />
formulierten <strong>Information</strong>en <strong>de</strong>r<br />
Entwicklungsabteilungen griffige Formeln<br />
zu machen – wir arbeiten quasi als<br />
»Verdichter«. Im Gegensatz zur B2C-Welt<br />
ist damit <strong>de</strong>r Weg bis zum konkreten<br />
Briefing für die Kreativen länger.<br />
22 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
acquisa: Welche Unterschie<strong>de</strong> bestehen<br />
zwischen B2B- <strong>und</strong> B2C-Zielgruppen?<br />
Reins: Während Letztere meist gefühls-<br />
o<strong>de</strong>r wertorientiert sind, ist <strong>de</strong>r B2B-Rezipient<br />
in <strong>de</strong>r Regel ergebnisorientiert<br />
– er will »Value for money«, konkrete <strong>Information</strong>en,<br />
kein Geschwafel. Für die<br />
Kreation be<strong>de</strong>utet das: Kürzere Texte,<br />
Bulletpoints, Schnelligkeit.<br />
acquisa: Emotionalität hat dort also<br />
nichts zu suchen?<br />
Reins: Doch, natürlich. Auch faktenorientierte<br />
Aussagen kann man sehr gut<br />
emotional verpacken – das wird auch<br />
immer besser verstan<strong>de</strong>n. Früher hätte<br />
man ein Produkt vielleicht wie folgt umschrieben:<br />
»Technik <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m neuesten<br />
Stand. Die Premiere <strong>de</strong>r 640-Bit-Generation.«<br />
Heute sagt man: »Warum Papi nun<br />
früher nach Hause kommt« <strong>und</strong> zeigt<br />
ihn, wie er vom Wohnzimmer aus per<br />
Computer eine Abfüllanlage in Shanghai<br />
repariert. So wird <strong>de</strong>r konkrete Nutzen<br />
eines Produkts emotional vermittelt.<br />
acquisa: Wie schlägt sich diese Arbeitsweise<br />
in Ihrer mit diversen Kreationspreisen<br />
ausgezeichneten Kampagne<br />
für die Buchhaltungs-Software von<br />
Lexware nie<strong>de</strong>r?<br />
Reins: Wir wollten erst einmal <strong>de</strong>m<br />
Thema Buchhaltung seine Freudlosigkeit<br />
nehmen. Daher haben wir uns für<br />
einen humorvollen Ansatz entschie<strong>de</strong>n.<br />
Dann haben wir <strong>de</strong>n Kernnutzen <strong>de</strong>r<br />
Software für <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en herausgearbeitet.<br />
Letztendlich hat Lexware eine ganz<br />
klare Aufgabe: Ordnung schaffen. Dieses<br />
Prinzip setzen wir nun in immer neuen,<br />
originellen Zusammenhängen um. Wir<br />
haben uns sehr gefreut, dass <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />
bereit war, die Anzeigenkampagne sehr<br />
breit zu schalten, sodass wir über die<br />
Fachzeitschriften hinaus auch in Publikumstiteln<br />
wie »Spiegel« zu sehen sind.<br />
acquisa: Haben auch Ihre Kollegen in<br />
an<strong>de</strong>ren Agenturen verstan<strong>de</strong>n, dass<br />
man bei B2B um<strong>de</strong>nken muss?<br />
Reins: Einige noch nicht. Nach wir vor<br />
sieht man Werbung, die aus <strong>de</strong>r »Wir«-<br />
Sicht formuliert ist. Man muss aber zur<br />
»Sie«-Kommunikation fin<strong>de</strong>n. Früher<br />
Die Lexware-Kampagne wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m Best-of-Business-Award 2008 <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />
GWA Profi ausgezeichnet.<br />
herrschte USP, also die »unique selling<br />
proposition«. Heute sollte die UBP, die<br />
»unique buying proposition«, stärker<br />
betont wer<strong>de</strong>n. Was bringt es mir, wenn<br />
ich dieses Produkt k<strong>auf</strong>e? Viele machen<br />
es sich noch immer leicht, bil<strong>de</strong>n das<br />
Produkt ab <strong>und</strong> erzählen, wie toll es ist.<br />
Natürlich ist es nicht einfach, bei komplexen<br />
Produkten o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
diesen konkreten Nutzen herauszuarbeiten.<br />
Das ist ein knüppelharter Weg – aber<br />
wir müssen ihn gehen. Ein weiterer Fehler,<br />
<strong>de</strong>r immer noch gemacht wird, ist<br />
die Überfrachtung mit <strong>Information</strong>en.<br />
acquisa: Welche Branchen sind aus Ihrer<br />
Sicht beson<strong>de</strong>rs progressiv?<br />
Reins: Die Werbungtreiben<strong>de</strong>n sind<br />
heute eigentlich quer durch die Bank<br />
<strong>auf</strong>geweckter als noch vor fünf Jahren.<br />
Beson<strong>de</strong>rs weit vorn sind die Software-<br />
Unternehmen, neuerdings auch die Privatbanken<br />
– hier zeigt unter an<strong>de</strong>rem die<br />
Quirin Bank sehr interessante Werbung.<br />
Sehr kreative Geschäftsberichte veröffentlichen<br />
neuerdings die Energieversorger<br />
<strong>und</strong> auch die Ree<strong>de</strong>reien. Nachholbedarf<br />
hat dagegen <strong>de</strong>r Maschinenbau.<br />
acquisa: Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
Komplexität <strong>de</strong>r Werbung durch neue<br />
Kanäle wer<strong>de</strong>n größer. Wie reagieren<br />
Sie <strong>auf</strong> die Herausfor<strong>de</strong>rungen einer<br />
360-Grad-Kommunikation?<br />
Reins: Wir verstehen uns stärker als früher<br />
als Unternehmensberater in Sachen<br />
Kommunikation. Natürlich beschäfti-<br />
gen wir uns eingehend mit Online-Themen<br />
<strong>und</strong> haben auch einen Spezialisten<br />
für dieses Thema an Bord. Wir gehen davon<br />
aus, dass vor allem die Verzahnung<br />
von Dialog <strong>und</strong> Online in Zukunft eines<br />
<strong>de</strong>r Schlüsselthemen sein wird.<br />
acquisa: Gehen damit starke Verän<strong>de</strong>rungen<br />
im Mediamix einher? Wird<br />
Print die Lead-Funktion in <strong>de</strong>r B2B-<br />
Werbung verlieren?<br />
Reins: Durch das Netz wird sich viel verän<strong>de</strong>rn,<br />
was <strong>de</strong>n Werbungtreiben<strong>de</strong>n unter<br />
an<strong>de</strong>rem auch Kosten sparen wird. Ich<br />
glaube allerdings nicht, dass Print, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Fachzeitschriften, ihre wichtige<br />
Rolle verlieren wer<strong>de</strong>n. Noch ist es über<br />
keinen an<strong>de</strong>ren Kanal so einfach, sein<br />
Zielpublikum punktgenau zu erreichen.<br />
Das mag in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn nicht so sein<br />
– Deutschland aber besitzt eine einzigartige<br />
Landschaft von Fachzeitschriften.<br />
acquisa: Wie verän<strong>de</strong>rt die Wirtschaftskrise<br />
die Ansprache?<br />
Reins: Es gibt eine stärkere Abverk<strong>auf</strong>sorientierung.<br />
B2B-Werbung ist ja im<br />
Kern immer taktische Werbung, während<br />
Endkonsumentenwerbung eher<br />
strategisch funktioniert. Durch die<br />
knapperen Budgets formulieren wir<br />
nun noch konkretere Versprechen <strong>und</strong><br />
heben <strong>de</strong>n Nutzen <strong>de</strong>r Produkte <strong>de</strong>utlicher<br />
hervor. Die Arbeit am Image ist<br />
bei vielen Unternehmen erst einmal<br />
<strong>auf</strong>geschoben, aber nicht <strong>auf</strong>gehoben.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 23
WERKSTATT<br />
So geht das aber mal gar nicht …<br />
Wie sagt man jeman<strong>de</strong>m, dass er etwas nicht beson<strong>de</strong>rs gut kann <strong>und</strong> man ihm gerne bei<br />
<strong>de</strong>r Behebung dieses eklatanten Mangels behilflich sei? Am besten hält man es mit <strong>de</strong>r alten<br />
Regel, dass Überbringer schlechter Nachrichten getötet wer<strong>de</strong>n, <strong>und</strong> schweigt.<br />
Text _ Antje Terhaag<br />
Hin <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r bekomme ich Material<br />
aus <strong>de</strong>r Redaktion geliefert, die mein<br />
Flehen nach Werkstücken erhört. In seltenen<br />
Fällen auch mit <strong>de</strong>m Hinweis, ich<br />
möge doch, wenn möglich, dieses F<strong>und</strong>stück<br />
auch nutzen. Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall<br />
kann ich das gut nachvollziehen. Es gibt<br />
Ansprachen, die sollten nicht unwi<strong>de</strong>rsprochen<br />
bleiben.<br />
p DIE AUSGANGSLAGE<br />
»Sehr geehrte/r Reiner Straub, hoffentlich<br />
sind Sie <strong>de</strong>r richtige Ansprechpartner<br />
für konstruktive Kritik an<br />
Ihrem Internet-Auftritt www.acquisa.<br />
<strong>de</strong>.« Sehr geehrter Herr Wolff, ich bin<br />
mir sicher, dass Sie als Unterzeichner<br />
<strong>de</strong>s Briefs <strong>de</strong>r richtige Ansprechpartner<br />
für meine Kritik sind. Und wenn<br />
ich mir nicht sicher wäre, wür<strong>de</strong> ich<br />
es recherchieren. Dieses Ding, das<br />
sich Internet nennt, ist ein geeignetes<br />
Werkzeug dafür. Geht blitzschnell.<br />
Man muss nur das Impressum fin<strong>de</strong>n.<br />
Da, so das Gesetz, ist <strong>de</strong>r inhaltlich<br />
Verantwortliche für <strong>de</strong>n Internet-Auftritt<br />
bzw. das komplette Unternehmen<br />
genannt. Der, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kopf hinhalten<br />
muss. So sind Sie womöglich <strong>auf</strong> Herrn<br />
Straub gestoßen. Wäre theoretisch die<br />
erste Adresse für Kritik. Aber liest <strong>de</strong>r<br />
solche Briefe? Wie Sie sehen: Nein.<br />
Wird gleich sortiert <strong>und</strong> an einen passen<strong>de</strong>ren<br />
Ansprechpartner weitergeleitet.<br />
Und ist es schlau, <strong>de</strong>m Chef zu<br />
stecken, dass seine Mitarbeiter es nicht<br />
raus haben? Mit wem wür<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>nn<br />
arbeiten müssen, wenn Sie tatsächlich<br />
einen Auftrag bekämen? Eben. Das<br />
stelle ich mir sehr entspannt vor. Und<br />
stellen Sie sich vor, das Sekretariat<br />
<strong>de</strong>s Chefs leitet Ihr Schreiben gleich<br />
an diese Abteilung. Welch ein Spaß!<br />
Wenn man also <strong>de</strong>n Eindruck haben<br />
muss, das Unternehmen sei von einer<br />
Größe, die eine eigene Abteilung für<br />
seine diversen Internet-Auftritte rechtfertigt:<br />
Im Impressum fin<strong>de</strong>n Sie meist<br />
auch eine Telefonnummer. Einfach<br />
mal anrufen <strong>und</strong> fragen. Dann muss<br />
man sich nicht gleich im Eingangssatz<br />
die Blöße geben, nicht zu wissen,<br />
ob man überhaupt schon mal <strong>de</strong>n<br />
Richtigen anschreibt. Das zahlt nämlich<br />
gar nicht <strong>auf</strong> die Wahrnehmung<br />
Ihrer Kompetenz ein: Kriegt seinen<br />
Ansprechpartner nicht raus, will aber<br />
gleich mal kritisieren.<br />
Und wo wir schon so nett über konstruktive<br />
Kritik plau<strong>de</strong>rn: Hat Ihre<br />
Deutschlehrerin versäumt, Sie zu lehren,<br />
dass es »Sehr geehrter Herr Straub«<br />
heißt, <strong>und</strong> keinesfalls »Sehr geehrte/r<br />
Reiner S. «? Klar, Sie haben für Ihr<br />
Mailing eine R<strong>und</strong>e Adressen zusammengetragen,<br />
<strong>und</strong> es ist natürlich<br />
viel billiger <strong>und</strong> simpler, irgen<strong>de</strong>ine<br />
Anre<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n, hinter die man alles<br />
setzen kann, was man an Daten hat.<br />
Wäre ja Arbeit, die Namen noch nach<br />
Geschlecht zu sortieren. Bei manchen<br />
Vornamen gelingt das ja gar nicht.<br />
Aber zum Glück hat e-wolff ja nicht<br />
mit Datenverarbeitung zu tun. Tipp:<br />
Bei professionellen Adresshändlern<br />
können Sie auch die Anre<strong>de</strong> k<strong>auf</strong>en.<br />
Und als kleine Ergänzung: Wenn man<br />
schon die Anre<strong>de</strong> so vage hält, muss<br />
man konsequenterweise auch »<strong>de</strong>r<br />
richtige Ansprechpartner/die richtige<br />
Ansprechpartnerin« schreiben.<br />
Wo wir nun geklärt haben, dass acquisa<br />
(anscheinend) keine Ahnung von Internet<br />
<strong>und</strong> e-wolff (offensichtlich) keine<br />
DIE EXPERTIN<br />
Antje Terhaag, M.A.<br />
berät <strong>und</strong> trainiert Unternehmen<br />
r<strong>und</strong> um das<br />
Thema Präsentation <strong>und</strong><br />
Präsentieren. Schwerpunkte<br />
sind dabei Angebots-<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbspräsentationen.<br />
p www.leicht-sinn.<strong>de</strong><br />
Ahnung von Direktmarketing (<strong>und</strong> Zeichensetzung)<br />
hat: Das wäre doch ein<br />
hübscher Ansatz. »Wir brauchen dringend<br />
Nachhilfe bei <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>enakquisition<br />
<strong>und</strong> -ansprache. Wenn Sie uns dabei<br />
ein wenig <strong>auf</strong> die Beine helfen könnten,<br />
hätten wir im Gegenzug ein paar I<strong>de</strong>en,<br />
wie Sie Ihren Internet -Auftritt noch<br />
erfolgreicher machen könnten.«<br />
»Kritisieren kann je<strong>de</strong>r – wir wollen<br />
optimieren um Ihren Erfolg zu<br />
steigern. Uns ist bereits noch nicht<br />
genutztes Optimierungspotential<br />
<strong>auf</strong>gefallen. Neugierig?« Ich bin kein<br />
Internet-Experte. Ich kann einen<br />
guten von einem schlechten Internet-<br />
Auftritt unterschei<strong>de</strong>n, wenn ich sie<br />
nebeneinan<strong>de</strong>r sehe, auch einen sehr<br />
guten von einem guten. Ich bin sogar<br />
<strong>auf</strong> wirklich beeindrucken<strong>de</strong>n <strong>und</strong><br />
verblüffen<strong>de</strong>n Sites gelan<strong>de</strong>t. Ob diese<br />
dann aber auch wirtschaftlich erfolgreich<br />
sind, vermag ich nicht einzuschätzen.<br />
Erfolg ist immer eine Frage<br />
<strong>de</strong>r beabsichtigten Wirkung, <strong>und</strong> die<br />
kann auch in <strong>de</strong>r »Abschreckung« von<br />
Anfragen bestehen. Ob man die acquisa-<br />
24 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Site verbessern kann? Man kann alles<br />
verbessern. Manchmal lohnt sich <strong>de</strong>r<br />
dafür notwendige Aufwand, manchmal<br />
nicht. Und das ist die Frage, die<br />
das Mailing zu beantworten hätte.<br />
Was genau ist negativ <strong>auf</strong>gefallen?<br />
Wer schon <strong>de</strong>n Ansprechpartner nicht<br />
vernünftig verifiziert, <strong>de</strong>r schleu<strong>de</strong>rt<br />
auch schnell mal ins Blaue, es gebe<br />
nicht genutztes Optimierungspotenzial.<br />
Wie soll man sich da sicher sein,<br />
dass die Absen<strong>de</strong>r überhaupt je einen<br />
Blick <strong>auf</strong> die Site geworfen haben?<br />
Wenn überhaupt, verehrter Herr Wolff,<br />
hätten Sie an einem ganz konkreten<br />
Beispiel – gerne mit Screenshot – Ihre<br />
Kritik belegen sollen, um dann sauber<br />
zu argumentieren, was Sie verän<strong>de</strong>rn<br />
wür<strong>de</strong>n (Sie müssen ja nicht einmal<br />
offenlegen, wie Sie es än<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn nur, in welcher Hinsicht),<br />
<strong>und</strong> was <strong>de</strong>r potenzielle K<strong>und</strong>e davon<br />
hätte – also wie ein Printmedium von<br />
einem umwerfen<strong>de</strong>n Online-Auftritt<br />
profitiert. Wir haben schließlich das<br />
gemeinsame Thema Akquisition, da<br />
kann man unter Pfarrerstöchtern doch<br />
auch mal verwertbare <strong>Information</strong>en<br />
austauschen. Und das Ganze bitte in<br />
verständlichen Worten. Wer gleich in<br />
<strong>de</strong>r Überschrift von WOACs spricht,<br />
um sich anschließend in Conversion-<br />
Rates <strong>und</strong> Usability-Optimierung zu<br />
ergehen, <strong>de</strong>r spricht nur seine eigene<br />
Nerd-Sprache. So kann man prima mit<br />
an<strong>de</strong>ren Nerds kommunizieren, aber<br />
nicht mit Unternehmen mit »nicht<br />
genutztem Optimierungspotenzial« in<br />
Sachen Internet. Es steht für die Haltung:<br />
Ihr wer<strong>de</strong>t es eh nie kapieren.<br />
Wir sind ja so viel schlauer als Ihr. Und<br />
es dokumentiert, dass man sich nicht<br />
in seinen (nunmehr weniger potenziellen)<br />
K<strong>und</strong>en hinein<strong>de</strong>nken kann.<br />
Und wer schon nicht mit einer eigenen<br />
Zielgruppe kommunizieren kann, wie<br />
will <strong>de</strong>rjenige dann Websites für an<strong>de</strong>re<br />
Zielgruppen <strong>auf</strong>hübschen? Wenn ich<br />
mir das Referenzbeispiel ansehe, so<br />
kann ich <strong>de</strong>n Ansatz durchaus nachvollziehen.<br />
Die Vorher-Variante sieht<br />
ganz passabel aus für einen doch recht<br />
umfangreichen Online-Shop. Man fin<strong>de</strong>t<br />
sich zurecht, das entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Kriterium für Online-Shops. Nur sieht<br />
die Nachher-Variante <strong>de</strong>utlich besser<br />
aus. Klarer, <strong>auf</strong>geräumter, wohltuen<strong>de</strong>r.<br />
Es bedarf fraglos einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Expertise. Nur muss man<br />
diese auch verk<strong>auf</strong>en können. Angeberei<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbeschimpfung sind<br />
keine geeigneten Stilmittel – kleine<br />
Gratisweisheit von <strong>de</strong>nen, die sich mit<br />
Akquisition auskennen.<br />
»Wir freuen uns »offene Worte« mit Ihnen<br />
zu sprechen. Danke, Herr Wolff, gleichfalls.<br />
Allerdings hatten Sie uns konstruktive<br />
Kritik versprochen. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
gab es nur einen Affront. Für <strong>de</strong>n habe<br />
ich mich lustvoll revanchiert.<br />
p DER EXPERTENRAT<br />
Und nun <strong>de</strong>r konstruktive Teil: Kritik<br />
in <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>engewinnung funktioniert<br />
nicht, egal, wie man es dreht. Meine K<strong>und</strong>en<br />
bezahlen mich dafür, dass ich nicht<br />
drum herumre<strong>de</strong>. Betonung <strong>auf</strong> K<strong>und</strong>e.<br />
Wenn die Tinte unter <strong>de</strong>m Vertrag<br />
getrocknet ist <strong>und</strong> die Partner sich kennen,<br />
lässt sich beurteilen, ob <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />
eine schonungslose <strong>und</strong> knackige Analyse<br />
mag, um danach schnellstmöglich<br />
an <strong>de</strong>n Verbesserungen zu arbeiten, o<strong>de</strong>r<br />
ob man sich besser vom Diplomatischen<br />
Corps eskortieren lässt. Aber wer sich<br />
in eine Verteidigungshaltung gedrängt<br />
sieht, für <strong>de</strong>n wird die Annahme <strong>de</strong>s<br />
Angebots zur Kapitulation. So kriegen<br />
Sie bestenfalls die K<strong>und</strong>en, die komplett<br />
verzweifelt sind. Alternative: Verlagern<br />
Sie <strong>de</strong>n Schauplatz. Erzählen Sie die<br />
Geschichte eines K<strong>und</strong>en, <strong>de</strong>r eine gute<br />
Site hatte, <strong>und</strong> nun eine noch viel bessere<br />
hat. Erzählen Sie die Geschichte<br />
ausführlich. Mit Bil<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Zahlen.<br />
Machen Sie <strong>de</strong>n Erfolg messbar. Wenn<br />
ich sehe, dass an<strong>de</strong>re, <strong>und</strong> zwar erfolgreiche<br />
Unternehmen, eine gute Site noch<br />
verbessern ließen, sehe ich, dass das<br />
keine Schan<strong>de</strong> ist. Son<strong>de</strong>rn eine Chance.<br />
Diese kann ich dann nach freiem Willen<br />
ergreifen o<strong>de</strong>r verstreichen lassen. Aber<br />
ich unterwerfe mich nicht. Beste Grüße,<br />
Antje Terhaag.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 25
MARKETING _ Ingredient Branding<br />
Die Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />
Zulieferer beschränken sich meist <strong>auf</strong> B2B-Marketing. Die Lieferanten zentraler Komponenten<br />
können jedoch <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en direkt ansprechen. Dieses Ingredient Branding stellt die Marketingabteilungen<br />
vor komplexe Aufgaben, stärkt im Erfolgsfall die Marktposition aber erheblich.<br />
Text _ Andreas Klähn<br />
Davon träumen sie in <strong>de</strong>n Marketingabteilungen<br />
<strong>de</strong>r Zulieferunternehmen:<br />
Eine Marke wer<strong>de</strong>n wie Intel. Der USamerikanische<br />
Produzent von Mikroprozessoren<br />
hat es wie kein an<strong>de</strong>rer<br />
Komponentenhersteller geschafft, zur<br />
global bekannten Marke zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Den Claim »Intel insi<strong>de</strong>« kennt heute<br />
wohl je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r weiß, was ein Computer<br />
ist. Und ein PC, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m das Logo nicht<br />
klebt, verk<strong>auf</strong>t sich <strong>de</strong>utlich schlechter.<br />
Auf gut 30 Milliar<strong>de</strong>n US-Dollar taxiert<br />
die Agentur Interbrand <strong>de</strong>shalb allein<br />
<strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Marke – nur acht Marken<br />
sind wertvoller. Seit <strong>de</strong>m Siegeszug <strong>de</strong>r<br />
Intel-Chips ist »Ingredient Branding« –<br />
das Schaffen einer Marke in <strong>de</strong>r Marke<br />
– zum Begriff gewor<strong>de</strong>n.<br />
Als Zulieferer mit einer eigenen Marke<br />
neben <strong>de</strong>n Endprodukten zu bestehen,<br />
ist keine leichte Aufgabe. Dennoch haben<br />
neben Intel auch an<strong>de</strong>re im B2B-<br />
Markt tätige Unternehmen diesen Weg<br />
erfolgreich eingeschlagen: Dolby, Teflon<br />
<strong>und</strong> Goretex haben die Chance genutzt,<br />
sich als Qualitätshersteller zu positionieren<br />
<strong>und</strong> damit <strong>de</strong>m Preiskampf unter<br />
<strong>de</strong>n Komponentenherstellern in ih-<br />
ren Märkten zumin<strong>de</strong>st ein Stück weit<br />
zu trotzen.<br />
Der Pull-Effekt sorgt für Absatz<br />
»Ein Ingredient Brand unterschei<strong>de</strong>t<br />
sich von einer normalen B2B-Marke<br />
dadurch, dass auch <strong>de</strong>r Endk<strong>und</strong>e angesprochen<br />
wird«, erklärt Wal<strong>de</strong>mar<br />
Pförtsch, Professor für International<br />
Business <strong>und</strong> Marketing an <strong>de</strong>r Hochschule<br />
Pforzheim. »Es geht um das Pull-<br />
Prinzip: Der K<strong>und</strong>e verlangt nach dieser<br />
Marke in seinem Endprodukt, <strong>de</strong>shalb<br />
k<strong>auf</strong>en dann die Hersteller <strong>de</strong>s Endprodukts<br />
die gewünschten Komponenten.<br />
Das funktioniert allerdings nur, wenn<br />
die Komponente ein wichtiger Teil <strong>de</strong>s<br />
Endprodukts ist.«<br />
Ingredient Branding entwickele sich<br />
daher in mehreren Phasen: Der Anfang<br />
ist normales B2B-Marketing, Hersteller<br />
müssen überzeugt wer<strong>de</strong>n, die Komponenten<br />
zu k<strong>auf</strong>en. Als Nächstes wird<br />
ein Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Endprodukt<br />
durchgesetzt. Dann geht es darum, <strong>de</strong>n<br />
Endk<strong>und</strong>e <strong>auf</strong> das Logo <strong>auf</strong>merksam zu<br />
machen bis er schließlich das Endprodukt<br />
wegen dieses Logos k<strong>auf</strong>t. »Ingredient<br />
Branding ist sehr komplex«, warnt<br />
Pförtsch. »Das klappt <strong>de</strong>shalb auch nicht<br />
immer.«<br />
Tatsächlich funktioniert Ingredient<br />
Branding nur, wenn es sich um ein<br />
Qualitätsprodukt han<strong>de</strong>lt, das sich klar<br />
vom Wettbewerb unterschei<strong>de</strong>t. Der<br />
Ventilatorenhersteller Ebm-Papst aus<br />
Mulfingen hat im Jahr 2003 begonnen,<br />
eine Monomarke <strong>auf</strong>zubauen. »Komponentenhersteller<br />
wer<strong>de</strong>n in einer globalisierten<br />
Welt nur als starke Marke<br />
erfolgreich sein«, sagt Kai Halter, Head<br />
26 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />
Foto: Ingram Vitantonio Cicorella/panthermedia.net
of International Sales Marketing. »Wir<br />
sind einer <strong>de</strong>r großen Hersteller in unserem<br />
Markt <strong>und</strong> vertreiben ein Premiumprodukt<br />
mit höchster Qualität. Bei<br />
Wirkungsgrad <strong>und</strong> Energieeffizienz setzen<br />
wir regelmäßig neue Benchmarks<br />
<strong>und</strong> untermauern damit unsere Positionierung<br />
als Umweltunternehmen.«<br />
Vor sechs Jahren wur<strong>de</strong>n die damals<br />
drei Marken – Ebm, Papst <strong>und</strong> Mvl – zu<br />
einer Marke zusammengeführt. Seit<strong>de</strong>m<br />
l<strong>auf</strong>en weltweit alle Marketingaktivitäten<br />
unter <strong>de</strong>r Marke »Ebm-Papst«.<br />
Für die Marketingkommunikation<br />
wer<strong>de</strong>n sämtliche Kanäle vom Messestand<br />
über <strong>de</strong>n Web-Auftritt bis hin zu<br />
Direct-Mailings genutzt. Ebenfalls dazu<br />
gehören Anzeigenkampagnen in Fachzeitschriften<br />
– etwa für die Energiesparkampagne<br />
zur Positionierung <strong>de</strong>r Marke,<br />
die auch in Wirtschaftsblättern wie<br />
»Manager Magazin« <strong>und</strong> »Han<strong>de</strong>lsblatt«<br />
geschaltet wur<strong>de</strong>.<br />
Co-Branding mit <strong>de</strong>m Hersteller<br />
Knackpunkt je<strong>de</strong>s Ingredient Brandings<br />
ist das Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Endprodukten,<br />
<strong>de</strong>nn nur dann kann die<br />
Marke ins Bewusstsein <strong>de</strong>r Endnutzer<br />
dringen. »Wir entwickeln ja sehr eng<br />
mit unseren K<strong>und</strong>en gemeinsam, daher<br />
sind die Hersteller diesem Ge<strong>dank</strong>en<br />
gegenüber meist sehr <strong>auf</strong>geschlossen«,<br />
so Halter. »Das ist eine klassische Win-<br />
Win-Situation. Wir platzieren unseren<br />
Brand <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>enapplikationen,<br />
<strong>und</strong> unsere K<strong>und</strong>en zeigen, dass sie Premiumqualität<br />
verbauen.«<br />
»Zielgruppe unseres Marketings sind<br />
natürlich in erster Linie die Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> technischen Führungskräfte<br />
<strong>de</strong>r Hersteller«, sagt Halter. »In einigen<br />
Märkten versuchen wir aber auch, die<br />
K<strong>und</strong>en unserer K<strong>und</strong>en zu erreichen.«<br />
Beispielhaft ist hier <strong>de</strong>r Markt für Kühltheken<br />
im Einzelhan<strong>de</strong>l, in <strong>de</strong>nen Ventilatoren<br />
eine wichtige Komponente<br />
sind. Da Ebm-Papst-Ventilatoren als Premiumprodukt<br />
beim ersten Hinsehen<br />
etwas teurer erscheinen, muss <strong>de</strong>n Supermarkt-<br />
<strong>und</strong> Discount-Betreibern erläutert<br />
wer<strong>de</strong>n, wie viel Geld sich durch<br />
eine längere Lebensdauer <strong>und</strong> geringeren<br />
Energieverbrauch einsparen lässt.<br />
»Entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Einsatz unserer<br />
Produkte sind oftmals die anfallen<strong>de</strong>n<br />
Life cycle costs, die – betrachtet über<br />
<strong>de</strong>n gesamten Produktlebenszyklus –<br />
enormes Einsparpotenzial bieten«, so<br />
Halter. »Wir schalten zu <strong>de</strong>m Thema<br />
nicht nur Anzeigen in <strong>de</strong>r ‘Lebensmittelzeitung’,<br />
son<strong>de</strong>rn unsere Außendienstmitarbeiter<br />
gehen teilweise gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>n Kollegen <strong>de</strong>r Kühlthekenhersteller<br />
zu <strong>de</strong>ren K<strong>und</strong>en.«<br />
Technische Innovationen bieten<br />
Qualität <strong>und</strong> Innovation – für die meisten<br />
Ingredient Brands sind dies die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für <strong>de</strong>n Erfolg. Auch beim Autositzhersteller<br />
Recaro, Kirchheim/Teck, ist es<br />
nicht an<strong>de</strong>rs. »Sitzkomfort, Ergonomie<br />
<strong>und</strong> Sicherheit – darin unterschei<strong>de</strong>n<br />
wir uns von unseren Wettbewerbern«,<br />
sagt Romi Diana Doser, Leiterin Marketing<br />
& Kommunikation. »Neben diesen<br />
rationalen Grün<strong>de</strong>n kommt bei uns aber<br />
noch ein emotionales Element hinzu.<br />
Recaro hat ein sportliches Image, viele<br />
Menschen <strong>de</strong>nken bei <strong>de</strong>m Namen sofort<br />
an Motorsport. Wir sponsern auch Rennteams,<br />
jedoch nutzen die meisten Profi-<br />
Rennfahrer tatsächlich Recaro-Sitze.«<br />
Daneben kennen viele Konsumenten die<br />
Marke aus <strong>de</strong>m Nachrüstmarkt, aus <strong>de</strong>m<br />
Flugzeug sowie von <strong>de</strong>n Spielerbänken<br />
in <strong>de</strong>n Fußballstadien.<br />
Marketingkommunikation fin<strong>de</strong>t <strong>auf</strong><br />
verschie<strong>de</strong>nen Ebenen statt. Erste Ansprechpartner<br />
sind die Fahrzeugherstel-<br />
ler, die nicht nur von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />
Sitze, son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>r Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Logistikkompetenz Recaros<br />
überzeugt wer<strong>de</strong>n müssen. Dann wer<strong>de</strong>n<br />
die Fachhändler angesprochen, die ja<br />
<strong>de</strong>n unmittelbaren Kontakt zu <strong>de</strong>n Autokäufern<br />
haben. Schließlich wen<strong>de</strong>t sich<br />
Recaro direkt an die Endk<strong>und</strong>en, die sich<br />
wie<strong>de</strong>rum in zwei wesentliche Zielgruppen<br />
<strong>auf</strong>teilen: Die Motorsport-Fans sowie<br />
die Vielfahrer mit Komfortbedürfnissen<br />
o<strong>de</strong>r gar speziell mit Rückenproblemen.<br />
Das Marketing steht also vor <strong>de</strong>r Aufgabe,<br />
je<strong>de</strong> Gruppe jeweils mit <strong>de</strong>n richtigen<br />
Inhalten anzusprechen. Messe<strong>auf</strong>tritte<br />
sowie Anzeigen in Fachzeitschriften gehören<br />
zu <strong>de</strong>n wichtigen Kommunikationskanälen.<br />
Recaro profitiert <strong>de</strong>rzeit vom Trend zu individueller<br />
Ausstattung, viele Autokäufer<br />
legen <strong>de</strong>mnach Wert <strong>auf</strong> die Premium-<br />
» DURCH UNSERE BEKANNT-<br />
HEIT BEIM ENDKUNDEN WIRD<br />
EIN PULL-EFFEKT AUF DIE<br />
HERSTELLER AUSGEÜBT.«<br />
ROMI DIANA DOSER, Leiterin Marketing &<br />
Kommunikation Recaro, Kirchheim/Teck<br />
sitze. »Durch unsere Bekanntheit beim<br />
Endk<strong>und</strong>en wird ein Pull-Effekt <strong>auf</strong> die<br />
Hersteller ausgeübt«, so Doser. »Früher<br />
hatten Autokäufer nur zwei Chancen an<br />
einen Recaro-Sitz zu kommen: Entwe<strong>de</strong>r<br />
gehörte er zur Erstausstattung o<strong>de</strong>r sie<br />
mussten ihn nach <strong>de</strong>m Autok<strong>auf</strong> selbst<br />
k<strong>auf</strong>en. Durch die steigen<strong>de</strong> Nachfrage<br />
gehen inzwischen immer mehr Hersteller<br />
wie z.B. Mazda dazu über, Recaro-Sitze<br />
als Son<strong>de</strong>rausstattung anzubieten.«<br />
Die Autohersteller reagieren <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />
Wunsch nach Co-Branding ganz unterschiedlich.<br />
»Porsche lässt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kein Co-Branding in seinen Wagen<br />
zu – die Käufer einer Premiummarke<br />
erwarten, dass <strong>de</strong>r Fahrzeughersteller<br />
die Kompetenz über sämtliche Komponenten<br />
selbst besitzt«, so Doser. »An<strong>de</strong>rs<br />
ist das beispielsweise bei Audi. Die haben<br />
ihr vor einigen Jahren noch etwas<br />
angestaubtes Image in kürzester Zeit<br />
<strong>auf</strong>gepeppt, weil sie Co-Branding [ …<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 27
x<br />
MARKETING _ Ingredient Branding<br />
BUCHTIPPS Weiterführen<strong>de</strong><br />
Literatur zum Thema<br />
p AUFBRUCH: INGREDIENT<br />
BRANDING SCHAFFT WERTE.<br />
Roland Mattmüller, Bernd M.<br />
Michael, Ralph T<strong>und</strong>er (Hrsg.),<br />
Verlag Ol<strong>de</strong>nbourg, 2009, 79,80 Euro,<br />
495 Seiten, ISBN-10: 348658393X /<br />
ISBN-13: 978-3486583939<br />
p DIE MARKE IN DER MARKE:<br />
BEDEUTUNG UND MACHT DES<br />
INGREDIENT BRANDING.<br />
Wal<strong>de</strong>mar Pförtsch, Indrajanto Müller,<br />
Springer 2006, 39,95 Euro,<br />
204 Seiten, ISBN-10: 3540300570 /<br />
ISBN-13: 978-3540300571<br />
bewusst eingesetzt haben <strong>und</strong> so auch<br />
vom sportlichen Premiumimage einer<br />
Marke wie Recaro profitieren konnten.«<br />
Das Co-Branding <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Endprodukt<br />
durchzusetzen ist ein Punkt, an <strong>de</strong>m<br />
viele Ingredient-Branding-Ansätze<br />
scheitern. »Natürlich sind die Hersteller<br />
<strong>de</strong>r Endprodukte nicht unbedingt interessiert<br />
daran, dass eine weitere Marke<br />
Aufmerksamkeit von ihrem Produkt abzieht«,<br />
sagt Bernd M. Michael vom BMM<br />
Büro für Markenarchitektur in Düsseldorf.<br />
Der frühere Deutschland-Chef <strong>de</strong>r<br />
Agenturgruppe Grey gilt als einer <strong>de</strong>r<br />
profiliertesten Markenexperten. »Eine<br />
Komponentenmarke kann <strong>de</strong>n Absatz<br />
<strong>de</strong>s Endprodukts beför<strong>de</strong>rn, kann aber<br />
auch so viel Macht erlangen, dass <strong>de</strong>r<br />
Hersteller gezwungen ist, diese Komponente<br />
zu nutzen. Daher gibt es beim<br />
Ingredient Branding einen ständigen<br />
Kampf, um die Balance zu halten.«<br />
Kommunikation <strong>auf</strong> vielen Ebenen<br />
Wer als Zulieferer große Innovationen<br />
in ein Produkt einbringt, sollte aber<br />
schon zusehen, dass er dies an die K<strong>und</strong>en<br />
seiner K<strong>und</strong>en kommuniziere, so<br />
Michael. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r heutigen Krise<br />
wür<strong>de</strong>n viele Lieferanten unter starkem<br />
Preisdruck ihrer Abnehmer lei<strong>de</strong>n. Ingredient<br />
Branding sei eine Möglichkeit,<br />
davon wegzukommen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Abnehmer<br />
<strong>auf</strong> an<strong>de</strong>re Werte <strong>de</strong>s Produkts<br />
hinzuweisen. »Ingredient Branding ist<br />
allerdings nur für die Unternehmen<br />
möglich, die ein wesentliches Teil <strong>de</strong>s<br />
Endprodukts bauen«, betont Michael.<br />
»Der Vorteil dieses Produkts gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Wettbewerb muss außer<strong>de</strong>m in einen<br />
Mehrwert für <strong>de</strong>n Endverbraucher<br />
übersetzt wer<strong>de</strong>n, sonst interessiert diesen<br />
die Marke nicht.«<br />
Ingredient Branding fin<strong>de</strong> immer <strong>auf</strong><br />
mehreren Ebenen statt: Zum einen gibt<br />
es die Hersteller als direkte Abnehmer<br />
<strong>und</strong> daneben die Endverbraucher. Dazwischen<br />
fin<strong>de</strong>t sich meist noch eine<br />
weitere wichtige Ebene, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r die Endverbraucher<br />
beraten wer<strong>de</strong>n. In vielen<br />
Fällen ist dies <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l, es können<br />
aber beispielsweise auch Architekten<br />
sein, die beim K<strong>auf</strong> von Baumaterialien<br />
<strong>de</strong>n Häuslebauer beraten. »Für <strong>de</strong>n Branding-Prozess<br />
ist es wichtig, sich über die<br />
Be<strong>de</strong>utung all dieser Zielgruppen im Klaren<br />
zu sein«, so Michael. »Bei <strong>de</strong>r Kommunikation<br />
ist es entschei<strong>de</strong>nd, dass die<br />
jeweils wesentlichen Argumente <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r<br />
bekannt sind – die können <strong>auf</strong><br />
je<strong>de</strong>r Ebene sehr unterschiedlich sein.«<br />
Einer <strong>de</strong>r größten Fehler beim Ingredient<br />
Branding sei es, zu viel Geld in die<br />
Kommunikation mit einer Zielgruppe zu<br />
stecken, die für die tatsächliche K<strong>auf</strong>entscheidung<br />
gar nicht so wichtig ist. Kom-<br />
p<br />
Qualität <strong>und</strong> ständige technische Innovationen<br />
sind die Bausteine <strong>de</strong>s Erfolgs von<br />
Gore-tex.<br />
p Ausgangslage: Die wasserabweisen<strong>de</strong><br />
<strong>und</strong> atmungsaktive Textil-Faser <strong>de</strong>r Firma W.<br />
L. Gore & Associates wur<strong>de</strong> seit <strong>de</strong>m Jahr<br />
1976 unter <strong>de</strong>m Namen Gore-tex an Bekleidungshersteller<br />
verk<strong>auf</strong>t.<br />
p Strategie: Schon im Jahr 1979 wur<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>m Marken<strong>auf</strong>bau begonnen, 1989<br />
ging <strong>de</strong>r Branding-Prozess mit <strong>de</strong>m Garantieversprechen<br />
»Guaranteed to keep you dry«<br />
in eine neue Phase. Damit bürgt <strong>de</strong>r Faserhersteller<br />
gegenüber <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en für die<br />
Funktion <strong>de</strong>s Gesamtprodukts. Um die Quali-<br />
munikation mit <strong>de</strong>m Endverbraucher ist<br />
eine teure Sache, Anzeigenkampagnen<br />
in Publikumstiteln o<strong>de</strong>r gar TV-Spots<br />
kann sich ein mittelständischer Komponentenhersteller<br />
im Normalfall kaum<br />
leisten. Es bieten sich daher Marketingkooperationen<br />
von Zulieferern <strong>und</strong> Endproduktherstellern<br />
an. Diesen Weg ist<br />
auch Intel gegangen. Der US-Hersteller<br />
bezuschusst die Werbung seiner Partner<br />
mit bis zu 50 Prozent <strong>de</strong>r Kosten, wenn<br />
diese das Intel-Logo <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Claim abdrucken.<br />
Dabei gibt es einige Vorgaben,<br />
die beispielsweise verhin<strong>de</strong>rn sollen,<br />
dass das Intel-Zeichen in einem Wust<br />
von an<strong>de</strong>ren Logos untergeht. Weltweit<br />
kommt durch diese Kooperationen jährlich<br />
ein Werbevolumen von r<strong>und</strong> einer<br />
Milliar<strong>de</strong> US-Dollar zusammen.<br />
Der Intel-Erfolg ist erstaunlich. Eine Umfrage<br />
habe ergeben, dass 85 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Stu<strong>de</strong>nten einen PC nur k<strong>auf</strong>en, wenn<br />
Intel insi<strong>de</strong> dar<strong>auf</strong> stehe, so Markenspezialist<br />
Michael. Tatsächlich hat Intel inzwischen<br />
eine Be<strong>de</strong>utung, die vielen PC-<br />
Herstellern kaum noch eine Wahl lässt,<br />
welche Chips sie in ihre Computer einbauen.<br />
Für sie hat sich Ingredient Branding<br />
zu einem Albtraum entwickelt.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
STRATEGIE BAUSTEINE DES ERFOLGS VON GORE-TEX<br />
tät <strong>de</strong>s Produkts sicherzustellen, müssen die<br />
Bekleidungshersteller sich verpflichten, das<br />
Material in bestimmten Produktionsstätten<br />
herzustellen. W. L. Gore überprüft die Einhaltung<br />
<strong>de</strong>r Qualitätsstandards. Regelmäßige<br />
Innovationen sichern <strong>de</strong>n Qualitätsabstand<br />
von Gore-tex zu seinen Wettbewerbern. Goretex<br />
spricht Endk<strong>und</strong>en direkt an, nutzt <strong>de</strong>n<br />
Marketingmix von klassischer Werbung bis<br />
zum Han<strong>de</strong>lsmarketing. Wichtig sind dabei<br />
gemeinsame Aktionen mit <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l, Verkäufer<br />
wer<strong>de</strong>n weitergebil<strong>de</strong>t.<br />
p Ergebnis: Bei Outdoor-Bekleidung ist für<br />
viele Verbraucher Gore-tex ein K<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong>. Die<br />
Bekanntheit <strong>de</strong>r Marke soll in Deutschland<br />
bei (gestützt) 81 Prozent liegen.<br />
28 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
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MARKETING _ Interview<br />
»Individualität ist nicht das Thema«<br />
Das Marketing ist heute vielfach aktionistisch <strong>und</strong> zu kurzfristig angelegt, kritisiert Professor<br />
Christian Belz von <strong>de</strong>r Universität St. Gallen. Statt Marketingkosmetik sei eine Rückbesinnung <strong>auf</strong><br />
Substanz gefragt. Es geht darum, Profile zu schärfen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zu bieten, was sie wünschen.<br />
Interview _ Christoph Pause<br />
acquisa: Herr Prof. Belz, in Ihrem Buch<br />
»Marketing gegen <strong>de</strong>n Strom« plädieren<br />
Sie für ein »zumutbares Marketing«?<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Christian Belz: Vermeintlich geht Marketing<br />
vom K<strong>und</strong>en aus <strong>und</strong> versucht,<br />
seine Probleme umfassend zu lösen. Die<br />
Nachteile <strong>und</strong> Mängel in vielen Märkten<br />
<strong>und</strong> Unternehmen zeigen <strong>de</strong>n Gegensatz.<br />
Die Erklärung ist einfach: Die Anbieter<br />
befassen sich lediglich mit einem<br />
zumutbaren Marketing, sie verbessern<br />
das, was sie müssen. Potenzielle Verbesserungen<br />
wer<strong>de</strong>n leicht als unnötiger<br />
Mehr<strong>auf</strong>wand <strong>und</strong> damit Ertragsschmälerung<br />
<strong>auf</strong>gefasst. Zumutbares Marketing<br />
zeigt ehrlich, dass ein Unternehmen<br />
je<strong>de</strong> eigene Leistung sorgfältig mit<br />
<strong>de</strong>r Gegenleistung abwägt. Das entlastet<br />
in <strong>de</strong>r Beziehung zum K<strong>und</strong>en. Ich bin<br />
BUCHTIPP<br />
Vor Kurzem ist das Buch »Marketing<br />
gegen <strong>de</strong>n Sturm« von Prof. Christian Belz<br />
erschienen. Dort zeigt er <strong>auf</strong>, dass einige<br />
gängige Thesen im Marketing kritisch<br />
überprüft wer<strong>de</strong>n sollten, um mittelfristig<br />
Erfolg zu haben.<br />
Christian Belz<br />
Marketing gegen<br />
<strong>de</strong>n Strom<br />
Thexis Verlag 2009,<br />
32 Euro, 161 Seiten<br />
ISBN 978-3-905819-<br />
13-7<br />
auch überzeugt, dass Marketing aktiver<br />
mit <strong>de</strong>n Nachteilen für K<strong>und</strong>en umgehen<br />
muss. Es genügt nicht, über Vorteile<br />
zu sprechen <strong>und</strong> alle Nachteile soll <strong>de</strong>r<br />
K<strong>und</strong>e selbst merken.<br />
acquisa: Sie monieren, viele Unternehmen<br />
drängten ihre K<strong>und</strong>en in die Passivität,<br />
wür<strong>de</strong>n aktive K<strong>und</strong>en sogar<br />
bestrafen, etwa mit einem schlechten<br />
Beschwer<strong>de</strong>management. Wie sollten<br />
sich Firmen Ihrer Meinung nach verhalten?<br />
Belz: Wenn <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e l<strong>auf</strong>end mehr bedrängt<br />
wird, schafft er sich selbst Distanz.<br />
Er wird gleichgültig o<strong>de</strong>r wartet<br />
<strong>auf</strong> die nächste Aktion. Wenn er dann<br />
einmal etwas von einem Unternehmen<br />
braucht, lan<strong>de</strong>t er häufig in <strong>de</strong>r Warteschlange<br />
<strong>de</strong>r Call-Centers o<strong>de</strong>r wird<br />
herumgereicht. Ich meine, dass Unternehmen<br />
lernen sollten, die Initiative<br />
<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en zu för<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> besser zu<br />
nutzen. Je<strong>de</strong>s Mal wenn beispielsweise<br />
ein K<strong>und</strong>e anruft, ist das Volltreffermarketing.<br />
Nur steht dabei nicht mehr <strong>de</strong>r<br />
Response <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Response<br />
<strong>de</strong>s eigenen Unternehmens im<br />
Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>.<br />
acquisa: Ein Problem, das aus <strong>de</strong>r Passivität<br />
<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en folgt, ist, dass viele<br />
K<strong>und</strong>engruppen kaum noch wirtschaftlich<br />
sind, sich je<strong>de</strong>nfalls kaum<br />
weiterentwickeln beim Umsatz. Was<br />
machen Unternehmen falsch bei K<strong>und</strong>enbindung<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwertsteigerung?<br />
Belz: Die Wurfweite <strong>de</strong>s Marketings<br />
nimmt l<strong>auf</strong>end ab. Es genügt nicht schöne<br />
Bil<strong>de</strong>r von glücklichen Konsumenten<br />
zu zeigen, <strong>und</strong> <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e begehrt die<br />
Produkte <strong>und</strong> bewegt sich. Reale K<strong>und</strong>enprozesse<br />
sind fein etappiert <strong>und</strong><br />
können an vielen Stellen vom Sofa bis<br />
zum Geschäft weitergeführt o<strong>de</strong>r abgebrochen<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese realen K<strong>und</strong>enprozesse<br />
müssen wir besser erforschen,<br />
dann können wir <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en dort bearbeiten,<br />
wo es wirkt. Wenn sich Marketingleute<br />
<strong>auf</strong> Marktforschungen stützen,<br />
bei <strong>de</strong>nen K<strong>und</strong>en selbst eine Theorie<br />
ihres Verhaltens entwickeln <strong>und</strong> sich<br />
<strong>auf</strong> ihre kreativen Würfe konzentrieren,<br />
dann zielen sie vielfältig am K<strong>und</strong>en<br />
vorbei. Neben <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>enprozessen<br />
gibt auch analytisches Customer-Relationship-Management<br />
viel her. Lei<strong>de</strong>r<br />
wer<strong>de</strong>n K<strong>und</strong>eninformationen aber nur<br />
in wenigen Unternehmen professionell<br />
als Ressource genutzt. Kurz: Wir sollten<br />
nicht nur über Möglichkeiten sprechen,<br />
son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Job erfüllen.<br />
acquisa: Oft behan<strong>de</strong>ln Unternehmen<br />
ihre K<strong>und</strong>en gleich, unabhängig davon,<br />
welchen Umsatz sie mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
machen. Machen Firmen<br />
Fehler bei <strong>de</strong>r Analyse von K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />
<strong>und</strong> daraus folgend bei <strong>de</strong>r<br />
Segmentierung?<br />
Belz: Bestimmt ist es sinnvoll, die K<strong>und</strong>en<br />
richtig zu bewerten. So lassen sich<br />
dann beispielsweise Großk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Kleink<strong>und</strong>en differenziert bearbeiten.<br />
Unsere Erfahrung ist dabei, dass ein<br />
Unternehmen für alle K<strong>und</strong>enkategorien<br />
professionelle Lösungen braucht.<br />
Funktioniert das Kleink<strong>und</strong>enmarketing<br />
nicht, so fehlt beispielsweise die<br />
Kraft für Key Accounts. Die meisten<br />
Unternehmen segmentieren, nur sind<br />
sie oft von <strong>de</strong>n Ergebnissen enttäuscht.<br />
K<strong>und</strong>en k<strong>auf</strong>en nämlich einmal preisbewusst<br />
<strong>und</strong> schlank nur eine »Box« <strong>und</strong><br />
ein an<strong>de</strong>res Mal brauchen sie die besten<br />
Geräte mit umfassen<strong>de</strong>r Beratung. Sie<br />
lassen sich nicht einem Segment zuord-<br />
30 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
»ICH WEHRE MICH DAGEGEN, DASS<br />
MARKETINGMASSNAHMEN NUR WICHTIG<br />
WERDEN, WEIL SIE SICH MESSEN LASSEN.<br />
WAS MARKETING BRINGT, LÄSST SICH<br />
AUCH LANGFRISTIG VERFOLGEN.«<br />
PROF. DR. CHRISTIAN BELZ, Ordinarius für Marketing<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführer <strong>de</strong>s Instituts für Marketing an <strong>de</strong>r<br />
Universität St. Gallen.<br />
nen. In neuerer Zeit befassen wir uns<br />
mit Interaktionsmo<strong>de</strong>llen von einer<br />
schlanken bis <strong>auf</strong>wendigen Zusammenarbeit<br />
mit K<strong>und</strong>en. Der K<strong>und</strong>e wählt,<br />
segmentiert sich selbst <strong>und</strong> bezahlt je<br />
nach Service.<br />
acquisa: Auf einer Konferenz zum<br />
Thema Marke hieß es, Unternehmen<br />
sollten nicht je<strong>de</strong>m alles versprechen,<br />
son<strong>de</strong>rn sich <strong>auf</strong> bestimmte Angebote<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en konzentrieren. Ist das <strong>de</strong>r<br />
richtige Weg?<br />
Belz: Ich habe viele Sympathien für Nischen<br />
<strong>und</strong> Leuchttürme im Marketing.<br />
Das vollständige Marketing ist out. Wir<br />
leben in einer Zeit <strong>de</strong>s pulverisierten<br />
Marketings, l<strong>auf</strong>end kommen neue<br />
Ansätze dazu. Unternehmen müssen<br />
lernen, was bei ihnen funktioniert <strong>und</strong><br />
zum Unternehmen passt. Sonst verschwen<strong>de</strong>n<br />
sie Engagement <strong>und</strong> Geld.<br />
acquisa: Viel ist die Re<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Individualisierung<br />
im Marketing. Wie<br />
individuell kann<br />
ein Marketing sein,<br />
wenn ein Unternehmen<br />
Tausen<strong>de</strong> von<br />
K<strong>und</strong>en mit weitgehend<br />
gleichen Bedürfnissen<br />
hat?<br />
Belz: Individualität ist<br />
viel beklatscht, aber<br />
nicht das Thema. Wir<br />
brauchen einfach Angebote<br />
<strong>und</strong> Themen,<br />
die <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en treffen.<br />
Ich verk<strong>auf</strong>e lieber<br />
ein Produkt an<br />
viele Menschen, als<br />
viele Produkte an jeweils<br />
wenige K<strong>und</strong>en.<br />
Massenmarketing ist<br />
also die bevorzugte<br />
Variante, nur müssen<br />
dann die Leistungen<br />
wirklich gut sein.<br />
acquisa: Nicht zuletzt<br />
das Neuromarketing<br />
plädiert dafür, auch<br />
im B2B-Bereich das<br />
Marketing zu emotionalisieren.<br />
Was<br />
keine Emotionen weckt, wird nicht<br />
wahrgenommen, lautet die These. Gerät<br />
dabei das Eigentliche, das Produkt<br />
bzw. die Dienstleistung, in <strong>de</strong>n Hintergr<strong>und</strong>?<br />
Wie sieht das erfolgreiche Verhältnis<br />
zwischen Produktinformation<br />
<strong>und</strong> Emotion aus?<br />
Belz: Echte Hirnforscher äußern sich<br />
recht kritisch zu <strong>de</strong>n raschen Folgerungen<br />
<strong>de</strong>s Marketings. Vor Jahren plädierte<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Marketingforscher<br />
Professor Werner Kroeber-Riel für Emotions-<br />
statt Sachleistungsprofil. Wenn<br />
Produkte austauschbar sind, lassen sie<br />
sich über Emotionen differenzieren. Lei<strong>de</strong>r<br />
scheinen Unternehmen mit ihren<br />
Emotionen nicht sehr glücklich umzugehen.<br />
Die verwen<strong>de</strong>ten Emotionen <strong>und</strong><br />
Bil<strong>de</strong>r sind austauschbar, diffus, naheliegend<br />
<strong>und</strong> unbeholfen. Deshalb beobachte<br />
ich, dass Unternehmen durch<br />
<strong>de</strong>n Emotionsansatz die Unterschie<strong>de</strong><br />
verwischten <strong>und</strong> sicher nicht schärften.<br />
Wir könnten von <strong>de</strong>r Musik- <strong>und</strong> Filmindustrie<br />
lernen, wie man das macht.<br />
Sonst gehen wir besser wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> die<br />
Leistungen zurück.<br />
acquisa: Es scheint, dass beim Marketing<br />
heute vor allem eines zählt: Der<br />
Return on Investment. Manch eine<br />
Marketingkampagne trägt aber erst<br />
nach Jahren Früchte, <strong>de</strong>r Aufbau einer<br />
Marke etwa dauert manchmal Jahrzehnte.<br />
Wie wichtig ist <strong>de</strong>r Return on<br />
Marketing als Richtschnur?<br />
Belz: Return on Marketing ist ein wichtiger<br />
Bezug, wenn wir im Unternehmen<br />
glaubwürdig bleiben o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
wollen. Ich wehre mich aber dagegen,<br />
dass Marketingmaßnahmen nur wichtig<br />
wer<strong>de</strong>n, weil sie sich messen lassen.<br />
Was Marketing bringt, lässt sich auch<br />
langfristig verfolgen. Das wirkliche<br />
Problem sind aber die wöchentlich<br />
o<strong>de</strong>r täglich verfolgten Auftragseingänge<br />
<strong>und</strong> die rigoros optimierten<br />
Quartalsabschlüsse.<br />
acquisa: Im Moment bestimmt vor<br />
allem eins das Marketing: Absatzsteigerung,<br />
um über Transaktionen <strong>de</strong>n<br />
Umsatz zu erhöhen. Imagewerbung<br />
spielt kaum eine Rolle. Können Unternehmen<br />
<strong>auf</strong> langfristige Kampagnen<br />
dauerhaft verzichten?<br />
Belz: Es gibt die erfolgreichen Marktführer<br />
mit starken Marken. Für 90 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen wird aber die Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>r Marken überschätzt. Oft sind<br />
K<strong>und</strong>enservice, Vertrieb, Distributionsnetz<br />
usw. weit wichtiger. Das sind aber<br />
auch langfristige Themen, die unter<br />
einseitigen Sparprogrammen lei<strong>de</strong>n.<br />
Ein Fre<strong>und</strong> von mir befasste sich sein<br />
ganzes Leben mit Restrukturierungen<br />
<strong>und</strong> brachte es so <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt: Ein<br />
Drittel dürfen Restrukturierungen<br />
<strong>und</strong> Kostensenkungsprogramme sein,<br />
zwei Drittel müssen sich aber <strong>de</strong>r Verbesserung<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Aufbau widmen.<br />
Unsere aktuelle Untersuchung zeigte<br />
für das Marketing in einer neuen Welt<br />
die Schlüssel <strong>de</strong>r zukünftigen Ausrichtung:<br />
Stärkung <strong>de</strong>s substanziellen Geschäfts,<br />
zurück zu <strong>de</strong>n Gr<strong>und</strong>lagen in<br />
Marketing <strong>und</strong> Vertriebsstärke. Kurz:<br />
Es geht um Substanz <strong>und</strong> nicht um<br />
Marketingkosmetik.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 31
MARKETING _ Universal Search<br />
Erfolgreich Klicks einsammeln<br />
Google Universal Search stellt Marketer vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen: Online-Marketing<br />
muss sich zukünftig an multimedialen Inhalten ausrichten. Dabei hilft ein branchenspezifischer,<br />
integrierter Lösungsansatz.<br />
Text _ Dr. Niko Bardowicks<br />
Alles neu: Die Suche im Internet verän<strong>de</strong>rt<br />
sich. Sie wird persönlicher, individueller<br />
<strong>und</strong> bunter. Mit <strong>de</strong>r Universal<br />
Search von Marktführer Google bestimmen<br />
immer öfter verschie<strong>de</strong>ne Inhalte<br />
wie Bil<strong>de</strong>r, Vi<strong>de</strong>os, Nachrichten, Blogs<br />
<strong>und</strong> Shop-Ergebnisse die Anzeige <strong>de</strong>r Ergebnislisten<br />
– <strong>und</strong> das ganz individuell<br />
abgestimmt <strong>auf</strong> das bisherige Suchverhalten<br />
<strong>de</strong>r Internet-Nutzer. Altbekannte<br />
Homepages ohne multimediale Inhalte<br />
erscheinen natürlich weiterhin mit<br />
Textlinks in <strong>de</strong>n Suchergebnissen. Doch<br />
sogenannte Rich-Media-Formate sind<br />
die Lieblinge <strong>de</strong>r Nutzer <strong>und</strong> führen<br />
schon heute oft die Trefferlisten <strong>de</strong>r personalisierten<br />
Suche an. Suchergebnisse<br />
in Form von Vi<strong>de</strong>os <strong>und</strong> Bil<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n<br />
häufiger angeklickt als reine Texte, sie<br />
sind Eyecatcher für die von Textlinks gelangweilten<br />
User.<br />
Obwohl Google seit Längerem die Möglichkeit<br />
geschaffen hat, sich multimediale<br />
Ergebnisse in Form von News, Blogs,<br />
Maps, Vi<strong>de</strong>os o<strong>de</strong>r Produktartikeln in<br />
AUTOR<br />
Dr. Niko Bardowicks<br />
ist Vorstand <strong>de</strong>r Online<br />
Marketing Solutions<br />
AG. Diese ist <strong>auf</strong><br />
integrierte Online-Marketing-Lösungen<br />
aus Suchmaschinenoptimierung (SEO),<br />
Suchmaschinenmarketing (SEM), SEO<br />
Public Relations <strong>und</strong> Affiliate Marketing<br />
spezialisiert.<br />
p www.online-marketing-solutions.com<br />
separaten Suchdiensten anzeigen zu lassen,<br />
wur<strong>de</strong>n diese bisher kaum genutzt.<br />
Die neue Lösung ist es, Ergebnisse unterschiedlicher<br />
Medien in <strong>de</strong>r Trefferliste<br />
zu mischen <strong>und</strong> mittels Bil<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
Auszügen anzuzeigen. Google passt sich<br />
so <strong>de</strong>m Suchverhalten seiner Nutzer an<br />
<strong>und</strong> integriert immer mehr multimediale<br />
Inhalte, die attraktiver für die Suchen<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
Neben <strong>de</strong>m verän<strong>de</strong>rten Nutzerverhalten<br />
verfolgt Google mit <strong>de</strong>r Universal Search<br />
noch ein eigenes Ziel: Den Internet-Nutzer<br />
möglichst lange <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r eigenen Internet-Seite<br />
zu halten. Denn bisher dient<br />
die Startseite <strong>de</strong>r Internet-Suchmaschine<br />
Google überwiegend als Einstiegsseite.<br />
Die Nutzer klicken sich dann schnell weiter<br />
zu <strong>de</strong>n Seiten in <strong>de</strong>n Ergebnislisten.<br />
Gehen User aber direkt zu <strong>de</strong>n Inhalten<br />
von Google, etwa Youtube, Google Maps<br />
o<strong>de</strong>r das Google Newsportal, ergibt sich<br />
eine zusätzliche Kontaktmöglichkeit für<br />
Werbung – <strong>und</strong> damit steigen die Werbeeinnahmen<br />
von Google.<br />
Um dieser Entwicklung zu begegnen,<br />
sollten sich Marketer dar<strong>auf</strong> einstellen,<br />
die Web-Inhalte ihres Unternehmens<br />
anzupassen. Denn wer in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />
nicht marktgerecht präsent ist,<br />
verliert schnell <strong>de</strong>n Anschluss an <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerb. Der extrem dynamische<br />
Markt <strong>de</strong>s Internets erfor<strong>de</strong>rt es, sich<br />
immer wie<strong>de</strong>r neue Konzepte für Werbung<br />
<strong>und</strong> Marketing zu erschließen.<br />
Genügten vor ein paar Jahren die geschickte<br />
Platzierung von Bannern <strong>auf</strong><br />
frequentierten Webseiten <strong>und</strong> ein wenig<br />
handwerkliche Suchmaschinenoptimierung,<br />
sollte man heute alle Möglichkeiten<br />
in Betracht ziehen – von Social-<br />
Media-Präsenz bis Werbung in Online-<br />
Spielen.<br />
Die Entwicklung hin zu Multimedia-<br />
Inhalten wird durch die bessere technische<br />
Infrastruktur ermöglicht. Die An-<br />
» WER IN DEN SUCHMASCHINEN NICHT MARKTGERECHT<br />
PRÄSENT IST, VERLIERT SCHNELL DEN ANSCHLUSS AN<br />
DEN WETTBEWERB.«<br />
zahl <strong>de</strong>r Haushalte, welche über einen<br />
schnellen Internet-Anschluss verfügen,<br />
nimmt rasch zu. Gleichzeitig sind die<br />
Nutzer geschulter im Umgang mit Web-<br />
Inhalten <strong>und</strong> Suchmaschinen, weshalb<br />
neue multimediale Inhalte an Attraktivität<br />
gewinnen. Welches Suchergebnis<br />
ihre Aufmerksamkeit gewinnt, ist dann<br />
nicht nur von <strong>de</strong>r Positionierung <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n ersten Seiten in <strong>de</strong>n Suchmaschinen<br />
abhängig, son<strong>de</strong>rn beispielsweise<br />
auch von <strong>de</strong>r grafischen Qualität sogenannter<br />
Thumbs: Kleine Bil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
Ergebnislisten, die eine Vorschau <strong>auf</strong> die<br />
Inhalte geben.<br />
Multimediale Inhalte produzieren<br />
Online-Marketingkampagnen können<br />
das wie<strong>de</strong>rum für sich nutzen. Erfolgreich<br />
sind Kampagnen aus integrierten<br />
<strong>und</strong> <strong>auf</strong>einan<strong>de</strong>r abgestimmten Lösungen<br />
aus Suchmaschinenoptimierung,<br />
Suchmaschinenwerbung, Affiliate<br />
32 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Marketing <strong>und</strong> Social-Media-Marketing.<br />
Es gilt, die geeigneten multimedialen Inhalte<br />
zu produzieren <strong>und</strong> in die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Kanäle zu geben, um eine gute<br />
Platzierung zu erreichen. Gefragt sind<br />
individuelle Lösungen, die Inhalte aus<br />
Bewegtbild, Text sowie Musik kombinieren<br />
<strong>und</strong> damit verschie<strong>de</strong>ne Kanäle wie<br />
Nachrichten- <strong>und</strong> Produktportale, Blogs<br />
o<strong>de</strong>r Social Communities bedienen. Das<br />
verbessert nicht nur die Platzierungen<br />
<strong>de</strong>r Inhalte <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Suchergebnisseiten,<br />
son<strong>de</strong>rn lässt durch die breite Präsenz<br />
im Internet auch die Kontaktzahl zu potenziellen<br />
K<strong>und</strong>en steigen.<br />
Ziele klar <strong>de</strong>finieren<br />
Dabei eignen sich allerdings nicht alle<br />
medialen Darstellungsformen für je<strong>de</strong><br />
Branche. Wichtig ist, ihre Relevanz für<br />
eine bestimmte Branche vorab zu bestimmen.<br />
Zum Beispiel sollte bei einem<br />
Online-Store <strong>de</strong>r Fokus <strong>de</strong>r Optimierung<br />
<strong>auf</strong> Fotos o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>os mit Beschreibungen<br />
<strong>de</strong>r Produkte liegen. Diese wer<strong>de</strong>n<br />
dann – richtig optimiert – als Thumb<br />
in <strong>de</strong>r Google-Ergebnisliste angezeigt.<br />
Ein Beratungs- <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen<br />
hingegen sollte <strong>de</strong>n Fokus<br />
p<br />
Um auch zukünftig in Suchergebnislisten<br />
gut platziert zu sein, sollten Unternehmen<br />
folgen<strong>de</strong> Punkte im Blick haben.<br />
p Tragen Sie Ihre Unternehmensstandorte<br />
in Google Maps ein.<br />
p Schreiben Sie Presseinformationen <strong>und</strong><br />
Artikel über Ihr Unternehmen <strong>und</strong> veröffentlichen<br />
Sie diese in Medien, die von<br />
Google News gelistet wer<strong>de</strong>n.<br />
p La<strong>de</strong>n Sie Unternehmensvi<strong>de</strong>os, wie zum<br />
Beispiel Messeberichte, Imagevi<strong>de</strong>os,<br />
Produktpräsentationen etc., <strong>auf</strong> You Tube<br />
hoch <strong>und</strong> verwen<strong>de</strong>n Sie dort immer Ihre<br />
Top-Suchbegriffe für die Beschreibung.<br />
p Verwen<strong>de</strong>n Sie in Beschreibungen Ihrer<br />
Bil<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Webseite immer die Top-<br />
Suchbegriffe.<br />
GOOGLE-INTERVIEW<br />
Stefan Tweraser von Google Deutschland<br />
über Online-Marketing im Mittelstand.<br />
> acquisa.<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Suchmaschinenoptimierung mehr<br />
<strong>auf</strong> textliche Inhalte legen. Dafür eignen<br />
sich etwa Artikel o<strong>de</strong>r Presseinformationen,<br />
die in ausgesuchten Online-<br />
Medien veröffentlicht wer<strong>de</strong>n, die das<br />
Google News-Portal listet. Entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist die klare Ziel<strong>de</strong>finition: Sie ist die Basis,<br />
um verschie<strong>de</strong>ne Marketinginhalte<br />
zielgruppengerecht darzustellen <strong>und</strong><br />
damit relevante Platzierungen in <strong>de</strong>n<br />
Suchmaschinen zu erzielen. Elementar<br />
ist die Bestimmung <strong>de</strong>r richtigen Suchbegriffe.<br />
Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Universal Search<br />
können ganze Themennetzwerke über<br />
alle Medientypen <strong>und</strong> -kanäle hinweg<br />
für potenzielle Suchbegriffe erschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei hilft zum Beispiel <strong>de</strong>r »semantische<br />
Webcrawler«. Dieser liest verwandte<br />
Themengebiete aus <strong>und</strong> erstellt<br />
daraus Vorschläge für Suchbegriffe.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
CHECKLISTE FIT FÜR GOOGLE UNIVERSAL SEARCH<br />
p Schaffen Sie multimediale Inhalte <strong>auf</strong><br />
Ihrer Webseite.<br />
p Schreiben Sie informative <strong>und</strong> themenrelevante<br />
Webseiten-Texte zu Ihren Top-<br />
Suchbegriffen.<br />
p Stellen Sie Ihre Produkte mit Foto <strong>und</strong><br />
aussagekräftiger Beschreibung in die<br />
Produktsuche von Google ein.<br />
p Lassen Sie Ihren Online-Shop in <strong>de</strong>n gut<br />
platzierten Preissuchmaschinen listen.<br />
p Seien Sie aktiv in Social-Communities<br />
<strong>und</strong> relevanten Foren, eröffnen Sie<br />
dort Gruppen <strong>und</strong> mo<strong>de</strong>rieren Sie<br />
Themen.<br />
p Probieren Sie neue Kanäle aus, lassen<br />
Sie Ihren K<strong>und</strong>endienst twittern o<strong>de</strong>r<br />
kreieren Sie einen Unternehmensblog.<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 33<br />
ONLINE<br />
EFFIZIENZ<br />
IN EINER NEUEN<br />
DIMENSION<br />
Unsere 10 Expertentipps zur effizienten<br />
Suchmaschinenoptimierung fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
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MARKETING _ Display<br />
Ins rechte Licht gerückt<br />
Bei <strong>de</strong>r klassischen Display-Werbung ist es wie beim Foto-Shooting: Erst das richtige Licht<br />
sorgt dafür, dass Bil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Botschaften zum Hingucker wer<strong>de</strong>n. Denn Licht lockt Menschen<br />
an <strong>und</strong> macht aus Werbe<strong>auf</strong>stellern o<strong>de</strong>r Messestän<strong>de</strong>n etwas Beson<strong>de</strong>re.<br />
Text _ Karsten Zunke<br />
»Licht schafft Blickfänge, ist Leben <strong>und</strong><br />
gibt zusätzliche Orientierung«, sagt Peter<br />
Mörmann. Für <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />
von Expo Display Service im hessischen<br />
Schwalbach am Taunus ist die Beleuchtung<br />
neben <strong>de</strong>r Gestaltung die wichtigste<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Display-Werbung. Sein Unternehmen<br />
hat sich <strong>auf</strong> wie<strong>de</strong>rverwendbare,<br />
acquisa.<strong>de</strong>/professional<br />
FACHBEITRAG:<br />
»Messebeteiligung«<br />
Dieser Beitrag hilft Mittelständlern, ihre<br />
Messebeteiligungen zu planen <strong>und</strong> zum<br />
Erfolg zu führen.<br />
H<strong>auf</strong>eIn<strong>de</strong>x: 1826776<br />
mobile Messe- <strong>und</strong> Roadshow-Systeme<br />
spezialisiert, die fast alle beleuchtbar<br />
sind. »Ich sehe die Notwendigkeit einer<br />
Beleuchtung immer dort, wo es technisch<br />
möglich ist. Licht ist im Display-<br />
Bereich ein überaus wichtiges Element<br />
für herausragen<strong>de</strong> Unternehmens<strong>auf</strong>tritte<br />
– unabhängig von <strong>de</strong>r Helligkeit<br />
<strong>de</strong>r Umgebung«, sagt Mörmann.<br />
Auch Fotografen <strong>und</strong> Regisseure rücken<br />
ihre Mo<strong>de</strong>lle o<strong>de</strong>r Schauspieler<br />
immer wie<strong>de</strong>r ins richtige Licht, sogar<br />
im Freien. Displays fungieren oftmals<br />
als stumme »Schauspieler«. Sie sollen<br />
die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Betrachter <strong>auf</strong><br />
sich ziehen, zum Verweilen <strong>und</strong> Näherkommen<br />
einla<strong>de</strong>n. Und letztendlich soll<br />
ein Display Emotionen wecken, Anreize<br />
schaffen, Produkte herausstellen – <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> ankurbeln. Das Licht ist dabei<br />
nicht wegzu<strong>de</strong>nken. Für die Beleuchtung<br />
klassischer Displays wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
Regel Aufstecklampen verwen<strong>de</strong>t – meist<br />
lichtstarke Halogenstrahler. Aber auch<br />
eine externe Beleuchtung mithilfe von<br />
Traversen ist für große Auftritte sinnvoll.<br />
Darüber hinaus erfreuen sich <strong>auf</strong> Messen<br />
<strong>und</strong> Events auch Leucht-Displays immer<br />
größerer Beliebtheit – egal, ob es sich dabei<br />
um Leuchtsäulen, Leuchtkästen o<strong>de</strong>r<br />
Leuchttheken han<strong>de</strong>lt. In diesen Displays<br />
ist die Beleuchtung bereits integriert, sie<br />
leuchten quasi von innen.<br />
»Als Eye-Catcher sind Leuchtkästen <strong>und</strong><br />
Säulen für <strong>de</strong>n Messe- <strong>und</strong> Event-Einsatz<br />
sehr gut geeignet. Wir sehen das<br />
aber eher als Ergänzung zu <strong>de</strong>n großen<br />
klassischen Displays – die wie<strong>de</strong>rum<br />
natürlich auch perfekt ausgeleuchtet<br />
wer<strong>de</strong>n sollten«, sagt Elmar Kohlschein,<br />
Vertriebsleiter <strong>de</strong>r Clip GmbH in Düsseldorf.<br />
Dank neuer Drucktechniken können<br />
heutzutage großflächige Grafikwän<strong>de</strong><br />
eindrucksvoll eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
bei <strong>de</strong>nen eine optimale Ausleuchtung<br />
aber beson<strong>de</strong>rs wichtig ist.<br />
Botschaften inszenieren<br />
Selbst beim handlichen Faltdisplay<br />
spielt das richtige Licht eine große Rolle.<br />
Aber immer wie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n dabei Fehler<br />
gemacht. »Bei <strong>de</strong>n klassischen Displays<br />
wird die Beleuchtung oft vernachlässigt.<br />
Das sieht man immer wie<strong>de</strong>r, wenn<br />
man über Messen streift«, sagt Michael<br />
Becker, Prokurist bei Ingenti Marketing<br />
Equipment im hessischen Idstein, einem<br />
klassischen Faltdisplay-Anbieter. Für Becker<br />
ist die Beleuchtung eines Displays<br />
in allen Situationen notwendig – sogar<br />
wenn die Messehalle hell erleuchtet ist,<br />
<strong>de</strong>nn wer <strong>auf</strong>fallen möchte, braucht<br />
direktes Licht. »Messeaussteller benö-<br />
tigen Produktlicht <strong>und</strong> Szenerie – das<br />
ist völlig unabhängig von <strong>de</strong>r Gesamtausleuchtung.<br />
Man muss ein Display<br />
aber zunächst exakt ausleuchten, erst<br />
dann setzt man es in Szene«, rät Becker.<br />
Seiner Meinung nach sollte nicht im<br />
Fokus stehen, <strong>de</strong>n Messestand gut auszuleuchten,<br />
son<strong>de</strong>rn seine Botschaften<br />
34 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Fotos: azh Expodisplayservice, walo Fischer Präsentationstechnik<br />
optimal in Szene zu setzen. Ohne gezielte<br />
Beleuchtung <strong>de</strong>s Displays ist das<br />
nicht möglich. »Viele Firmen machen<br />
sich mehr Ge<strong>dank</strong>en über das Design<br />
<strong>de</strong>r Barhocker als über die Ausleuchtung<br />
<strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>und</strong> die Beleuchtung<br />
eines Displays«, so Becker. Wo wer<strong>de</strong>n<br />
diese Strahler platziert, wie stark sollen<br />
die einzelnen Lampen sein, was soll<br />
durch das Licht beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Fokus<br />
gerückt wer<strong>de</strong>n – diese Fragen wer<strong>de</strong>n<br />
oft vernachlässigt. »Das ist ein großer<br />
Fehler«, so Becker. »Diese Fragen sind<br />
für Produktpräsentation <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong>sför<strong>de</strong>rung<br />
viel wichtiger als das Design<br />
<strong>de</strong>r Sitzmöbel.«<br />
Licht lockt Leute<br />
Die Beleuchtung spielt in <strong>de</strong>r Display-<br />
Werbung schon immer eine große<br />
Rolle. »Licht lockt<br />
Leute«, heißt das<br />
Motto. »Für die Display-Werbungbekommt<br />
es durch die<br />
LED-Technik nun eine<br />
zunehmen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung.<br />
Weil man<br />
damit Inszenierungen<br />
realisieren<br />
kann, die vor wenigen<br />
Jahren noch<br />
<strong>und</strong>enkbar waren«,<br />
sagt Helmut Amelung,Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Display<br />
& Design Helmut<br />
Amelung GmbH in<br />
Overath/Köln. Während<br />
sich LED-Lampen<br />
für die Beleuchtung<br />
klassischer<br />
Displays noch nicht<br />
durchgesetzt haben,<br />
kommen sie<br />
in Leucht-Displays<br />
bereits sehr häufig<br />
<strong>und</strong> immer stärker<br />
zum Einsatz, <strong>de</strong>nn<br />
LED haben viele<br />
Vorteile: Sie sind<br />
platzsparend, energieeffizient,<br />
sparen<br />
Stromkosten <strong>und</strong><br />
entwickeln weniger Abwärme. Man<br />
kann LED auch gezielt ansteuern <strong>und</strong><br />
so unterschiedlichste Farbnuancen erzeugen.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren hat sich ein<br />
ein<strong>de</strong>utiger Trend zu beleuchteten Werbeträgern<br />
abgezeichnet – sowohl am<br />
PoS. als auch im Messebaubereich, sagt<br />
auch Rolf Göpfert, geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter von Aldisplays, einem<br />
Komplettanbieter für Display-Systeme<br />
aus Köln. Mo<strong>de</strong>rnste Technologien sowie<br />
neue Drucktechniken <strong>und</strong> Materialien<br />
aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>s Digitaldrucks <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>s Stoffdrucks eröffnen für die Display-<br />
Werbung neue Möglichkeiten. »Die LED-<br />
Technologie sorgt für eine brillante<br />
Ausleuchtung, flachere B<strong>auf</strong>ormen<br />
<strong>und</strong> einen sehr viel geringeren Energieverbrauch.<br />
Auch kantenbeleuchtete<br />
Systeme wer<strong>de</strong>n immer stärker nachgefragt«,<br />
so Göpfert. Dabei wer<strong>de</strong>n die<br />
Bildmotive bei größerer Bautiefe nicht<br />
mehr von hinten angestrahlt, son<strong>de</strong>rn<br />
das Trägermaterial, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m das Bildmotiv<br />
<strong>auf</strong>liegt, wird kantenbeleuchtet.<br />
LED im Trend<br />
Außer<strong>de</strong>m gelten LED gegenüber <strong>de</strong>n<br />
klassischen Leuchtmitteln als <strong>de</strong>utlich<br />
robuster <strong>und</strong> langlebiger. LED-Technik<br />
hat eine Lebensdauer von bis zu 50.000<br />
Betriebsst<strong>und</strong>en. Das ist etwa sechs bis<br />
sieben Mal länger als bei normalen Beleuchtungen.<br />
Dadurch wird <strong>de</strong>r Wartungs<strong>auf</strong>wand<br />
<strong>de</strong>utlich reduziert – <strong>und</strong><br />
somit auch die Zusatzkosten. Denn vor<br />
allem das Austauschen von Leuchtmitteln<br />
verursacht bei <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>rn<br />
Kosten. »Diese Aufwendungen wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Vergangenheit bei <strong>de</strong>r Kostenbetrachtung<br />
gern außer Acht gelassen.<br />
Aber im Zuge von Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />
Ressourcen-Schonung wird jetzt verstärkt<br />
dar<strong>auf</strong> geachtet«, sagt Amelung.<br />
Doch bei allen Vorteilen <strong>de</strong>r Leucht-<br />
Displays sollten auch die Nachteile bedacht<br />
wer<strong>de</strong>n. Faltdisplays lassen sich<br />
mit wenigen Handgriffen handlich zusammenfalten<br />
<strong>und</strong> können bequem im<br />
Pkw-Kofferraum verstaut wer<strong>de</strong>n, um<br />
sie am nächsten Tag an einem an<strong>de</strong>ren<br />
Ort schnell wie<strong>de</strong>r <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Das ist bei Leucht-Displays nicht mög-<br />
Es wer<strong>de</strong> Licht: Mit <strong>de</strong>r richtigen Beleuchtung<br />
wer<strong>de</strong>n aus einfachen Messestän<strong>de</strong>n Hingucker.<br />
Der neue Trend geht zu LED-Leuchten.<br />
lich. Sie sind mitunter sperrig <strong>und</strong><br />
schwer, können nur »am Stück« transportiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m sind die Anschaffungskosten<br />
höher.<br />
Eine Alternative kann hier das Mieten<br />
von Leucht-Displays sein. Das inhabergeführte<br />
Familienunternehmen Fischer<br />
Präsentationstechnik aus Remshal<strong>de</strong>n<br />
bei Stuttgart vermietet beispielsweise<br />
Leuchtkästen. Da sie oft schwierig zu<br />
transportieren sind, liefert das Unternehmen<br />
die Displays an, baut sie <strong>auf</strong><br />
<strong>und</strong> holt sie im Anschluss an die Messe<br />
auch wie<strong>de</strong>r ab. Wer nur einmal im<br />
Jahr <strong>auf</strong> eine Messe geht, ist mit <strong>de</strong>r<br />
Miete eines Leucht-Displays gut beraten.<br />
»Das ist nicht teurer, als ein klassisches<br />
Display zu k<strong>auf</strong>en«, sagt Geschäftsführer<br />
Thomas Linzmair. Erst ab drei bis<br />
vier Messebesuchen sei <strong>de</strong>r K<strong>auf</strong> eines<br />
Leucht-Displays günstiger als <strong>de</strong>ssen<br />
Miete. Aber auch die neue LED-Technik<br />
ist noch nicht ganz ohne Makel. »Bei<br />
LED <strong>de</strong>r gleichen Sorte können bei unterschiedlichen<br />
Chargen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Farben <strong>auf</strong>treten. Als Display-Hersteller<br />
muss man <strong>de</strong>shalb noch sehr <strong>auf</strong> die<br />
Farbechtheit <strong>de</strong>r einzelnen LED achten«,<br />
sagt Linzmair. Aber auch er ist sich<br />
sicher: Den LEDs gehört die Zukunft<br />
in <strong>de</strong>r Display-Werbung. »Irgendwann<br />
wird es nur noch von LED beleuchtete<br />
Displays geben.«<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 35
MARKETING _ In-Text-Werbung<br />
Wenn Wörter wirken<br />
Sie ist un<strong>auf</strong>dringlich, relevant <strong>und</strong> wird nach Klicks abgerechnet: Kontextbasierte<br />
In-Text-Werbung im Internet ist eine kostengünstige <strong>und</strong> wirksame Alternative zu klassischen<br />
Bannerkampagnen. Immer öfter wird sie auch im B2B-Bereich eingesetzt.<br />
Text _ Oliver Weiß<br />
Die Erfahrung zeigt: Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mittelstand<br />
benötigt Online-Werbemöglichkeiten,<br />
die sich auch mit schmalem<br />
Budget umsetzen <strong>und</strong> performance-orientiert<br />
abrechnen lassen. Google hat dies<br />
frühzeitig erkannt <strong>und</strong> vor neun Jahren<br />
sein Werbeprogramm Adwords gestartet.<br />
Mit durchschlagen<strong>de</strong>m Erfolg. Suchmaschinenwerbung<br />
<strong>auf</strong> Basis gebuchter<br />
Keywords ist heute bestens etabliert <strong>und</strong><br />
erfreut sich auch im Mittelstand großer<br />
Beliebtheit. In-Text-Werbung ist eine Variante<br />
<strong>de</strong>s Keyword-Advertising. Die Werbebotschaften<br />
erscheinen dabei nicht <strong>auf</strong><br />
Suchergebnisseiten, son<strong>de</strong>rn <strong>auf</strong> »normalen«<br />
Websites – passend zu <strong>de</strong>n redaktionellen<br />
Texten.<br />
Alternative zur Bannerwerbung<br />
Das In-Text-Prinzip ist einfach: Gebuchte<br />
Keywords o<strong>de</strong>r Phrasen wer<strong>de</strong>n im Website-Content<br />
hervorgehoben, mit fetter<br />
Schrift o<strong>de</strong>r doppelt unterstrichen.<br />
Internet-Nutzer erkennen so, dass sich<br />
hinter <strong>de</strong>n markierten Begriffen Werbung<br />
verbirgt. Fährt <strong>de</strong>r Nutzer mit <strong>de</strong>m<br />
Mauszeiger über die markierten Wörter,<br />
öffnet sich die hinterlegte Werbeinformation<br />
– in <strong>de</strong>r Regel direkt über o<strong>de</strong>r unter<br />
<strong>de</strong>m beworbenen Begriff. Das kleine Reklamefenster<br />
kann Textanzeigen, Text-Logo-Kombinationen,<br />
grafische Werbung,<br />
Animationen <strong>und</strong> auch Vi<strong>de</strong>os enthalten.<br />
Der große Vorteil für Werbungtreiben<strong>de</strong>:<br />
Diese Medialeistung ist gratis. Klickt <strong>de</strong>r<br />
Betrachter das eingeblen<strong>de</strong>te Werbemittel<br />
an, kann er weitere <strong>Information</strong>en<br />
Bei In-Text-Werbung muss <strong>de</strong>r User selbst<br />
aktiv wer<strong>de</strong>n – bezahlt wird pro Klick.<br />
36<br />
erhalten, <strong>auf</strong> eine Kampagnen-Website<br />
gelangen o<strong>de</strong>r direkt in <strong>de</strong>n Online-Shop<br />
<strong>de</strong>s Werbetreiben<strong>de</strong>n geleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Erst für diesen Klick <strong>auf</strong> das Werbemittel<br />
müssen Marketer zahlen.<br />
Für Werbungtreiben<strong>de</strong> sind In-Text-Anzeigen<br />
kostengünstiger als Banner <strong>auf</strong><br />
TKP-Basis, <strong>und</strong> die Nutzer profitieren<br />
ebenfalls. Wichtigster Unterschied: Bei<br />
<strong>de</strong>r In-Text-Werbung initiiert <strong>de</strong>r User<br />
die Werbeeinblendung aktiv. Wenn er<br />
anschließend nicht <strong>auf</strong> das Werbemittel<br />
klickt, verschwin<strong>de</strong>t es einfach wie<strong>de</strong>r.<br />
Potenzielle K<strong>und</strong>en wer<strong>de</strong>n so <strong>auf</strong><br />
die Botschaft <strong>auf</strong>merksam, aber nicht<br />
dauerhaft beim Lesen gestört. Die Folge<br />
sind viel Awareness <strong>und</strong> hohe Klickraten.<br />
In-Text-Anzeigen erzielen durchschnittlich<br />
Klickraten von einem Prozent.<br />
Die vergleichsweise hohe Werbeaffinität<br />
<strong>und</strong> Klickfreudigkeit ist auch darin begrün<strong>de</strong>t,<br />
dass Marketer mit <strong>de</strong>r Zielgrup-<br />
pe Tuchfühlung <strong>auf</strong>nehmen: Sie werben<br />
mit passen<strong>de</strong>n Botschaften räumlich <strong>und</strong><br />
zeitlich exakt dann für ihre Dienstleistungen<br />
o<strong>de</strong>r Produkte, wenn sich Onliner<br />
beson<strong>de</strong>rs intensiv mit einem Thema<br />
» IN-TEXT-WERBUNG ERSCHEINT EXAKT DANN, WENN<br />
SICH ONLINER BESONDERS INTENSIV MIT EINEM<br />
THEMA AUSEINANDERSETZEN.«<br />
Datei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen Extras Hilfe<br />
http://www.acquisa.<strong>de</strong><br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen – nämlich während<br />
sie kontextrelevante Texte im Web lesen.<br />
So kann ein Garten-Shop beispielsweise<br />
Pflanzen verk<strong>auf</strong>en, während sich die<br />
User <strong>auf</strong> einer Website über <strong>de</strong>n biologischen<br />
Anbau von Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
informieren.<br />
In-Text als Branding-Instrument<br />
Vor allem für Consumer-Zielgruppen<br />
wird In-Text-Werbung heute eingesetzt,<br />
aber auch für B2B-Firmen ist es eine Alternative<br />
zur Bannerwerbung. Sie kann vielfältigen<br />
Marketing- <strong>und</strong> Vertriebszielen<br />
dienen. Als Schlüsselwörter bieten sich<br />
in erster Linie drei Begriffskategorien<br />
Google<br />
Datei Bearbeiten Ansicht Chronik Lesezeichen<br />
http://www.acq
Extras Hilfe<br />
uisa.<strong>de</strong><br />
an: Die eigenen Markennamen, Dienstleistungs-<br />
<strong>und</strong> Produktbezeichnungen<br />
sowie kontextbezogene Begriffe. Für die<br />
eigenen Marken ergeben sich interessante<br />
Branding-Effekte. Beispielsweise wird ein<br />
gebuchter Markenname hervorgehoben,<br />
sobald <strong>de</strong>r Name in <strong>de</strong>n Inhalten <strong>de</strong>r<br />
Websites <strong>de</strong>s In-Text-Werbenetzwerks<br />
erwähnt wird. Schon allein diese Hervorhebung<br />
sorgt für Aufmerksamkeit.<br />
Mit <strong>de</strong>n hinterlegten In-Text-Ads können<br />
Unternehmen außer<strong>de</strong>m Online-Branding<br />
betreiben. Markenartikler buchen<br />
daher nicht nur performance-orientierte<br />
Begriffe ein, son<strong>de</strong>rn immer öfter auch<br />
Markenattribute.<br />
Verk<strong>auf</strong>szahlen erhöhen<br />
Um <strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong> anzukurbeln, empfiehlt<br />
es sich, die eigenen Dienstleistungs-<br />
<strong>und</strong> Produktbezeichnungen als Keywords<br />
zu buchen <strong>und</strong> das In-Text-Ad direkt in<br />
<strong>de</strong>n Online-Shop zu verlinken. Beson<strong>de</strong>rs<br />
Erfolg versprechend ist es, wenn<br />
die beworbenen Produkte o<strong>de</strong>r Dienstleistungen<br />
in einem engen Zusammenhang<br />
zur thematischen Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />
Website stehen. I<strong>de</strong>al wäre beispielsweise,<br />
wenn ein Ticketing-Dienstleister mit In-<br />
Text-Anzeigen <strong>auf</strong> einem Veranstaltungsportal<br />
wirbt o<strong>de</strong>r ein Mobilfunk-Shop <strong>auf</strong><br />
einem Handy-Portal annonciert.<br />
Im Rahmen einer Produkteinführung<br />
kann diese Art <strong>de</strong>r Werbung helfen, Angebote<br />
bekannter zu machen. Ähnlich<br />
<strong>de</strong>m Suchmaschinenmarketing ist es<br />
auch beim In-Text-Marketing sinnvoll,<br />
verwandte Begriffe zu buchen. Für einen<br />
Kaminbauer sind beispielsweise auch<br />
Keywords wie Kaminfeuer o<strong>de</strong>r Gemütlichkeit<br />
interessant. Für solche kontext-<br />
Google<br />
AUTOR<br />
Oliver Weiß,<br />
ist Country-Manager<br />
<strong>de</strong>s Such- <strong>und</strong> In-Text-<br />
Vermarkters Mirago plc<br />
Deutschland. Das Unternehmen bearbeitet<br />
monatlich über 250 Millionen Suchanfragen<br />
von <strong>de</strong>utschen Internet-Nutzern <strong>und</strong><br />
liefert hierzu Sponsored Links aus.<br />
p www.mirago.<strong>de</strong><br />
bezogenen Ergänzungsbegriffe sollten<br />
separate Zusatzkampagnen erstellt wer<strong>de</strong>n,<br />
um <strong>de</strong>n Nutzer mit <strong>de</strong>n hinterlegten<br />
Werbetexten gezielt anzusprechen. Wird<br />
er dann <strong>auf</strong> passen<strong>de</strong> Angebote verlinkt,<br />
erhöht das die Konvertierungswahrscheinlichkeit<br />
spürbar.<br />
Streuverluste vermei<strong>de</strong>n<br />
Um eine hohe Reichweite zu erzielen, liefern<br />
In-Text-Vermarkter die Kampagnen<br />
über ihre Werbenetzwerke aus. Dort sind<br />
Websites unterschiedlichster Publisher<br />
angeschlossen. Für diese Website-Betreiber<br />
sind die Netzwerke lukrativ, <strong>de</strong>nn sie<br />
erschließen sich so eine zusätzliche Einnahmequelle<br />
– ohne an<strong>de</strong>re Werbeplätze<br />
frei machen zu müssen. Außer<strong>de</strong>m<br />
liegt die Vermarktungshoheit bei <strong>de</strong>n<br />
Publishern. Sie können die Werbeeinblendungen<br />
so dosieren, dass In-Text-Reklame<br />
nie die eigentlichen Seiteninhalte<br />
verwässert o<strong>de</strong>r überhand nimmt.<br />
Außer<strong>de</strong>m können Site-Betreiber festlegen,<br />
ob nur bestimmte Bereiche <strong>de</strong>r Seite<br />
für In-Text aktiviert wer<strong>de</strong>n sollen, wie<br />
viele <strong>und</strong> wie oft Begriffe mit passen<strong>de</strong>n<br />
Werbeanzeigen hinterlegt wer<strong>de</strong>n dürfen<br />
<strong>und</strong> wie diese Wörter optisch hervorgehoben<br />
wer<strong>de</strong>n sollen. Den Rest erledigt<br />
die Technik: Ein Crawler erkennt automatisch<br />
relevante Begriffe <strong>und</strong> Phrasen,<br />
hebt sie optisch hervor <strong>und</strong> hinterlegt sie<br />
mit <strong>de</strong>n gebuchten In-Text-Anzeigen. So<br />
bekommt <strong>de</strong>r User die Werbung, die er<br />
verdient: Zu seinen Interessen passen<strong>de</strong><br />
Anzeigen, über <strong>de</strong>ren Einblendung er<br />
selbst entschei<strong>de</strong>t.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Wir verbin<strong>de</strong>n Sie<br />
mit Ihren K<strong>und</strong>en<br />
Businessprozesse verknüpfen, neue Vertriebswege<br />
erschließen, kommunikative<br />
Brücken bauen zwischen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Ihren Zielgruppen im B2B <strong>und</strong> B2C –<br />
mit drei Jahrzehnten Branchenerfahrung<br />
im K<strong>und</strong>enservice <strong>und</strong> Sales setzt walter<br />
services <strong>auf</strong> Qualität für Ihren Erfolg.<br />
walter services<br />
Pforzheimer Straße 128<br />
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2010<br />
Halle 2<br />
Stand A24/26<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
37<br />
www.walterservices.com
PRAXIS-SCOUT<br />
»Shorty«, <strong>de</strong>r Eroberer<br />
Aufgabe | Der Hersteller von Schreibgeräten Wörther aus Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n muss sich im<br />
internationalen Geschäft gegen große Wettbewerber durchsetzen.<br />
Lösung | Wörther setzt <strong>auf</strong> Fertigung in Deutschland, hochwertige Produkte <strong>und</strong> das<br />
Geschäft mit Werbegeschenken. Mit Erfolg: Die Firma hat weltweit Abnehmer.<br />
Text _ Christoph Pause<br />
Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n – damit assoziiert man<br />
mondänes Kuren, schöne Villen, Pfer<strong>de</strong>rennen<br />
<strong>und</strong> Glücksspiel im Casino.<br />
Kaum jemand aber weiß, dass in <strong>de</strong>r<br />
Stadt ein kleines Unternehmen ausgefallene<br />
Schreibgeräte produziert. Die<br />
»Manufactur von Schreibgeräten<br />
<strong>und</strong> Accessoires« Wörther<br />
produziert seit 1985 Füllfe<strong>de</strong>rhalter,<br />
Kugelschreiber, Druckbleistifte<br />
<strong>und</strong> Fallminenstifte<br />
– vor allem <strong>de</strong>n Fallminenstift<br />
»Shorty« – <strong>de</strong>n Umsatzbringer<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
Deutsche Produktion<br />
Das Familienunternehmen behauptet<br />
sich <strong>auf</strong> einem stark<br />
umkämpften Markt. Zum einen<br />
sind da die Billiganbieter<br />
aus Fernost, die Schreibgeräte<br />
in Masse herstellen. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Seite gibt es weltbekannte<br />
Wettbewerber wie Faber<br />
Castell, Pelikan, Lamy <strong>und</strong> Parker.<br />
Und mittendrin Wörther,<br />
das mit r<strong>und</strong> zwölf Mitarbeitern<br />
in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n nicht nur<br />
konzipiert, son<strong>de</strong>rn auch produziert.<br />
Damit nimmt das Unternehmen<br />
eine Son<strong>de</strong>rposition<br />
ein im Konzert <strong>de</strong>r großen<br />
Marken. »Wir stellen alle Produkte hier<br />
her, manche sogar in Handarbeit«, erzählt<br />
Bettina Wörther, Tochter <strong>de</strong>s Unternehmensgrün<strong>de</strong>rs<br />
Gerhard Wörther<br />
<strong>und</strong> verantwortlich für <strong>de</strong>n Vertrieb.<br />
Das Unternehmen ist sehr schlank organisiert.<br />
»Mein Vater ist für die Produkti-<br />
on verantwortlich, meine Schwester für<br />
die Montage <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Stifte,<br />
meine Mutter übernimmt die Buchhaltung<br />
<strong>und</strong> eine Mitarbeiterin unterstützt<br />
mich im Vertrieb.« Das war´s, die an<strong>de</strong>ren<br />
Angestellten arbeiten in <strong>de</strong>r Produktion.<br />
Noch ist diese ein Haus<br />
von <strong>de</strong>r Verwaltung – <strong>de</strong>m<br />
Elternhaus <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rs –<br />
entfernt. Im L<strong>auf</strong>e dieses Jahres<br />
wird das Unternehmen<br />
umziehen, in einen Neubau<br />
im Gewerbegebiet, <strong>und</strong> alle<br />
Unternehmensteile in einem<br />
Gebäu<strong>de</strong> zusammenfassen.<br />
Die zwölf Mitarbeiter produzieren<br />
lokal, präsent ist das<br />
Unternehmen aber praktisch<br />
in <strong>de</strong>r ganzen Welt. »Wir sind<br />
vertreten in Italien, Finnland,<br />
Norwegen, Großbritannien,<br />
Singapur <strong>und</strong> Mexiko, auch<br />
in Spanien«, sagt Bettina<br />
Wörther. »Wir liefern auch<br />
in viele Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Welt, z.<br />
B. nach Südkorea, Japan, Kolumbien,<br />
Argentinien, USA<br />
<strong>und</strong> Kanada.« Das war im Jahr<br />
1985 nicht absehbar. Damals<br />
erwarb ihr Vater von Parker<br />
Deutschland, das seinen Sitz<br />
in Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n hatte, die Lizenz<br />
für »Shorty«. Entwickelt<br />
hatte das Produkt die <strong>de</strong>utsche Tochter<br />
<strong>de</strong>s US-amerikanischen Herstellers Parker.<br />
Mitte <strong>de</strong>r 1980er-Jahre gab es die<br />
Anweisung aus <strong>de</strong>r Konzernzentrale,<br />
dass die nationalen Gesellschaften keine<br />
eigenen Produkte mehr vertreiben<br />
dürften, nur noch Stifte, die in <strong>de</strong>n<br />
USA entwickelt wur<strong>de</strong>n. Wörther sen.,<br />
<strong>de</strong>r als Maschinenbauer mit Parker zusammengearbeitet<br />
hatte, witterte seine<br />
Chance <strong>und</strong> k<strong>auf</strong>te die Lizenzen. Und<br />
dann ging es langsam los, auch mit <strong>de</strong>m<br />
internationalen Geschäft. »Wir haben<br />
jahrelang <strong>auf</strong> internationalen Messen,<br />
zum Beispiel in New York <strong>und</strong> Mailand,<br />
ausgestellt«, sagt Bettina Wörther. Mittlerweile<br />
beschränke sich das Unternehmen<br />
<strong>auf</strong> die Paper World in Frankfurt<br />
am Main. »60 Prozent <strong>de</strong>r Besucher<br />
kommen aus <strong>de</strong>m Ausland, das reicht.«<br />
Hauptmarkt Werbegeschenk<br />
Zwischen 60 <strong>und</strong> 65 Prozent <strong>de</strong>s Umsatzes<br />
kommen aus <strong>de</strong>m Werbeartikelgeschäft.<br />
Vor allem <strong>de</strong>r »Shorty« ist begehrt<br />
als Werbegeschenk, die Liste <strong>de</strong>r<br />
Abnehmer ist prominent besetzt: Vorwerk<br />
<strong>und</strong> die Autostadt Wolfsburg stehen<br />
dar<strong>auf</strong>, ebenso Bu<strong>de</strong>rus, neben an<strong>de</strong>ren.<br />
Das zweite Standbein ist <strong>de</strong>r Fachhan<strong>de</strong>l<br />
– Künstlerbedarf <strong>und</strong> kleinere<br />
Schreibwarengeschäfte mit exklusivem<br />
Anspruch. Als Service für <strong>de</strong>n Endk<strong>und</strong>en<br />
betreibt Wörther auch einen Online-Shop<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>utsch <strong>und</strong> <strong>auf</strong> englisch,<br />
weil Wörther-Schreibgeräte weltweit<br />
nicht in je<strong>de</strong>r Stadt zu haben sind. Der<br />
Tüftler Gerhard Wörther hat gleich eine<br />
I<strong>de</strong>e umgesetzt, mit <strong>de</strong>r die Versandkosten<br />
für die K<strong>und</strong>en niedrig gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n können. »Wir haben eine Box<br />
entwickelt, mit <strong>de</strong>r bis zu sechs Stifte<br />
verschickt wer<strong>de</strong>n können, <strong>und</strong> zwar<br />
als Standardbrief per Einschreiben«, erklärt<br />
Bettina Wörther. »Das macht es für<br />
K<strong>und</strong>en etwa aus <strong>de</strong>n USA interessant,<br />
38 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />
Foto: Wörther
Der kleine Fallminenstift »Shorty« ist <strong>de</strong>r<br />
Hauptumsatzbringer <strong>de</strong>r Schreibgerätefirma<br />
Wörther. Mit selbst entworfenen Accessoires<br />
wie <strong>de</strong>r Stiftschaukel hat das Unternehmen<br />
bereits Design-Preise gewonnen.<br />
bei uns auch kleinere Mengen zu bestellen.«<br />
Die Zielgruppe ist <strong>de</strong>finiert: »Wir<br />
adressieren <strong>de</strong>n anspruchsvollen Nutzer,<br />
<strong>de</strong>r vor allem Wert <strong>auf</strong> Ästhetik <strong>und</strong><br />
ausgefallenes Design legt«, so Wörther.<br />
Architekten, Künstler, Designer gehören<br />
dazu, aber auch Ingenieure. »Wir<br />
haben für <strong>de</strong>n »Shorty« dann, neben <strong>de</strong>r<br />
klassischen Bleimine, auch eine weiße<br />
<strong>und</strong> eine rote Mine entwickelt, die <strong>auf</strong><br />
allen Untergr<strong>und</strong>arten schreiben.« Damit<br />
hat sich das Unternehmen neue<br />
Zielgruppen erarbeitet, zum Beispiel<br />
Röntgenärzte, die mit <strong>de</strong>r weißen Mine<br />
Röntgenbil<strong>de</strong>r beschriften können. Das<br />
wie<strong>de</strong>rum hat dazu geführt, dass große<br />
Pharmahersteller <strong>de</strong>n Stift als Werbegeschenk<br />
für sich ent<strong>de</strong>ckt haben.<br />
Die Konzentration <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n ergonomischen<br />
sechseckigen Stift, <strong>de</strong>r nicht<br />
nur aus Kunststoff, son<strong>de</strong>rn auch aus<br />
eloxiertem Aluminium o<strong>de</strong>r aus Holz<br />
hergestellt wird, zahlt sich aus. Zahlreiche<br />
Designer weltweit arbeiten mit<br />
<strong>de</strong>m Stift, zum Beispiel in Australien.<br />
So kam es, dass vor Kurzem eine Redakteurin<br />
<strong>de</strong>r australischen »Vogue Living«<br />
anfragte, ob sie ein Foto vom »Shorty«<br />
haben könne. Das Blatt brachte ein<br />
Porträt <strong>de</strong>s Designers, <strong>de</strong>r von seinem<br />
p<br />
Lieblingsstift sprach, <strong>de</strong>n die Vogue abbil<strong>de</strong>n<br />
wollte. Und so ist nun ein Foto<br />
mit Beschreibung Vieltausendfach in<br />
Australien erschienen. Im Zimmer von<br />
Bettina Wörther liegt ein ganzer Stapel<br />
mit Zeitschriften, in <strong>de</strong>nen über die<br />
Produkte <strong>de</strong>s Unternehmens berichtet<br />
wur<strong>de</strong>. »Solche Berichte helfen uns natürlich«,<br />
meint Wörther.<br />
Prämiertes Design<br />
STRATEGIE FEINE STIFTE WELTWEIT<br />
Die »Manufactur von Schreibgeräten<br />
<strong>und</strong> Accessoires« Wörther vertreibt ihre<br />
Schreibgeräte, vor allem <strong>de</strong>n Fallminenstift<br />
»Shorty«, als Werbeartikel <strong>und</strong> über <strong>de</strong>n<br />
Fachhan<strong>de</strong>l. Abnehmer sitzen in Europa,<br />
Asien <strong>und</strong> Amerika.<br />
p Ausgangslage: 1985 erwirbt Firmengrün<strong>de</strong>r<br />
Gerhard Wörther von Parker Deutschland<br />
die Lizenz für »Shorty«. Er entwickelt das Produkt<br />
weiter <strong>und</strong> kreiert weitere Schreibgeräte<br />
wie Kugelschreiber <strong>und</strong> Füllfe<strong>de</strong>rhalter. Dazu<br />
kommen Accessoires wie Stifthalter.<br />
p Strategie: Wörther setzt <strong>auf</strong> das Geschäft<br />
mit Werbeartikeln. Vor allem für das Produkt<br />
»Shorty« gewinnt die Firma namhafte Unternehmensk<strong>und</strong>en,<br />
die <strong>de</strong>n Stift als Werbegeschenk<br />
nutzen. Gleichzeitig bedient sie <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />
in Deutschland <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn.<br />
Wörther setzt dabei <strong>auf</strong> klar umrissene Zielgruppen:<br />
Architekten, Ingenieure, Handwerker,<br />
Ansonsten setzt das Unternehmen für<br />
die Kommunikation vor allem <strong>auf</strong> Direct<br />
Mails. »Damit, <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>m Messe<strong>auf</strong>tritt,<br />
haben wir die besten Erfahrungen<br />
gemacht.« Flankiert wer<strong>de</strong>n<br />
die Werbemaßnahmen mit Anzeigen<br />
in Fachzeitschriften. Für <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />
hat Wörther Displays, Aufsteller<br />
<strong>und</strong> Ähnliches entwickelt. »Gera<strong>de</strong> bei<br />
solchen Geschäften, die uns erstmals<br />
ins Sortiment <strong>auf</strong>nehmen, wollen wir<br />
ja nicht in <strong>de</strong>r Schubla<strong>de</strong> vergessen<br />
wer<strong>de</strong>n.« Also unterstützt das Unter-<br />
aber auch Designer <strong>und</strong> Ärzte sowie Endk<strong>und</strong>en,<br />
die ausgefallene <strong>und</strong> ästhetisch ansprechen<strong>de</strong><br />
Schreibgeräte schätzen. Seit einigen<br />
Jahren vertreibt das Unternehmen seine Angebote<br />
auch direkt über das Internet mit einem<br />
zweisprachigen Online-Shop. Hauptwerbemittel<br />
sind Messe<strong>auf</strong>tritte, Direct Mails an Marketingabteilungen,<br />
Displays etc. für <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l<br />
<strong>und</strong> – ganz wichtig – M<strong>und</strong>propaganda.<br />
p Ergebnis: Das Unternehmen verk<strong>auf</strong>t seine<br />
Schreibgeräte in alle Welt, Abnehmer sitzen<br />
in Europa, Asien, Australien, USA <strong>und</strong> Lateinam<br />
erika. Um <strong>de</strong>n K<strong>auf</strong> für Übersee-K<strong>und</strong>en<br />
attraktiv zu machen, entwickelt das Unternehmen<br />
spezielle Versandboxen, die es möglich<br />
machen, Stifte kostengünstig als Briefpost zu<br />
versen<strong>de</strong>n. Die Marke Wörther hat mittlerweile<br />
einen guten Ruf als Hersteller hochwertiger<br />
Schreibgeräte, Unternehmen wie Armani vertreiben<br />
Stifte <strong>de</strong>s Herstellers unter eigenem<br />
Namen.<br />
nehmen die Händler mit <strong>Information</strong>smaterial<br />
für die Schreibgeräte,<br />
die im mittleren Preissegment liegen.<br />
Um sich bekannt zu machen, hat das<br />
Unternehmen mit einem selbst entwickelten<br />
Stifthalter, <strong>de</strong>r Stiftschaukel,<br />
am Wettbewerb für das schönste Werbegeschenk<br />
teilgenommen, mit Erfolg:<br />
2004 hat Wörther <strong>de</strong>n Preis erhalten.<br />
Ein weiteres Kommunikationsmittel ist<br />
M<strong>und</strong>propaganda. »Oft kommen Unternehmen<br />
zu uns, <strong>de</strong>ren Vertreter von<br />
einem an<strong>de</strong>ren Unternehmen einen<br />
unserer Stifte als Werbegeschenk erhalten<br />
haben <strong>und</strong> die Stifte nun selbst<br />
an Geschäftsk<strong>und</strong>en verschenken wollen.«<br />
Und manche vertreiben Wörther-<br />
Produkte gleich unter eigenem Namen.<br />
So hat Armani <strong>de</strong>n »Shorty« mit <strong>de</strong>m<br />
Brand »Emporio Armani« in das Armani-programm<br />
<strong>auf</strong>genommen <strong>und</strong> hat<br />
diesen in seinen eigenen Geschäften<br />
angeboten. »Dar<strong>auf</strong> sind wir beson<strong>de</strong>rs<br />
stolz«, sagt Bettina Wörther.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 39
VERTRIEB _ acquisa-Ro<strong>und</strong>table<br />
»Machen statt meckern«<br />
Auch im Jahr 2010 stellt die Krise <strong>de</strong>n Vertrieb vor große Herausfor<strong>de</strong>rungen. Die führen<strong>de</strong>n<br />
Verk<strong>auf</strong>strainer in Deutschland diskutieren im acquisa-Ro<strong>und</strong>table, welche Be<strong>de</strong>utung Social<br />
Media im Vertrieb hat <strong>und</strong> welche Aufgaben <strong>auf</strong> die Verkäufer zukommen.<br />
Mo<strong>de</strong>ration _ Klaus Dietzel<br />
acquisa: Im Marketing gewinnen Twitter,<br />
Facebook & Co. an Be<strong>de</strong>utung. Wie<br />
sieht es im Vertrieb aus? Brauchen Verkäufer<br />
Social Media-Kompetenzen?<br />
Dirk Kreuter: Ich sehe die Social Media-<br />
Networks eher für <strong>de</strong>n privaten Gebrauch.<br />
Einzig Xing halte ich im B2B-Bereich für<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Marketing für interessant.<br />
In <strong>de</strong>n USA wer<strong>de</strong>n Mitarbeiter teilweise<br />
nur eingestellt, wenn sie eine Min<strong>de</strong>stzahl<br />
an Kontakten haben. Denn nur wer<br />
gut vernetzt ist, gilt auch als kommunikativer<br />
Multiplikator <strong>und</strong> als in <strong>de</strong>r Branche<br />
bekannt. Das wird so sicherlich auch in<br />
Deutschland künftig eine größere Rolle<br />
spielen. Xing ist für <strong>de</strong>n Vertrieb <strong>de</strong>shalb<br />
interessant, weil er schon im Vorfeld<br />
sehen kann, über welche Kontakte <strong>de</strong>r<br />
Gesprächspartner verfügt. Das kann in<br />
einer Verhandlung mit potenziellen K<strong>und</strong>en<br />
sehr hilfreich sein.<br />
Martin Limbeck: Auch ich sehe Facebook,<br />
Myspace etc. eher für <strong>de</strong>n privaten<br />
Bereich. Dennoch glaube ich, dass wir<br />
uns Social Media nicht entziehen können<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>shalb in diesem Bereich<br />
Kompetenzen <strong>auf</strong>bauen müssen. Das<br />
gilt für uns Verk<strong>auf</strong>strainer, das gilt für<br />
Vertriebsleiter <strong>und</strong> das gilt für normale<br />
Verkäufer <strong>und</strong> Führungskräfte.<br />
acquisa: Ein Vertriebsleiter könnte<br />
seine Verk<strong>auf</strong>smannschaft je<strong>de</strong>n Mor-<br />
gen via Tweet eine Message mit <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n Weg geben ...<br />
Limbeck: Warum nicht? Wir verfassen<br />
allmorgendlich verkäuferische Motivationssprüche<br />
in <strong>de</strong>utscher <strong>und</strong> englischer<br />
Sprache. Das wird von unseren<br />
Followern gelesen <strong>und</strong> kommt gut an.<br />
Es geht hier um <strong>de</strong>n Impuls. Früher haben<br />
wir das per SMS gemacht. Wir können<br />
unseren Followern <strong>Information</strong>en<br />
liefern o<strong>de</strong>r sie <strong>auf</strong> einen erfolgreichen<br />
Verk<strong>auf</strong>stag einstimmen. Das könnte<br />
auch je<strong>de</strong>r Vertriebsleiter mit seinen Außendienstlern<br />
machen. Ob Social Media<br />
kurzfristig Umsätze verbessert, möchte<br />
ich infrage stellen. Aber wenn Barack<br />
Obama seinen Wahlkampf auch <strong>dank</strong><br />
Social Media gewonnen hat, sollten wir<br />
uns <strong>de</strong>m nicht verschließen.<br />
Roger Rankel: Als <strong>Information</strong>splattform<br />
sehe ich Twitter & Co. wohl als<br />
ausschließliche Plattform zur Akquise,<br />
insbeson<strong>de</strong>re für Dienstleister, allerdings<br />
nicht. Ich möchte nicht <strong>auf</strong> je<strong>de</strong>r<br />
Plattform verfügbar sein <strong>und</strong> meine<br />
Mitarbeiter mit <strong>de</strong>m Beantworten <strong>de</strong>r<br />
vielen Fragen be<strong>auf</strong>tragen müssen. Das<br />
schafft nur je<strong>de</strong> Menge Arbeit <strong>und</strong> überflüssige<br />
lose Kontakte. Mir geht es nicht<br />
um die Quantität, son<strong>de</strong>rn um die Qualität<br />
<strong>de</strong>r Kontakte. Durch eine bewusste<br />
Verknappung kann ich gezielt eine gewisse<br />
Begehrlichkeit wecken.<br />
Limbeck: Das ist durchaus richtig. Mir<br />
geht es vor allem auch um die Kompetenzbestätigung.<br />
Wenn wir <strong>de</strong>n Vertriebsmitarbeitern<br />
beibringen, unterschiedlichste<br />
Medienkanäle zu nutzen,<br />
sollten wir ganz vorne dabei sein. Aber<br />
eines muss klar sein – <strong>de</strong>r schönen neuen<br />
Medienwelt zum Trotz: Social Media<br />
ersetzt nicht die Akquise. Es ist vielleicht<br />
das Kakaopulver <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Cappuccino.<br />
» DIE REZESSION IST DIE KON-<br />
JUNKTUR DES TÜCHTIGEN.«<br />
MARTIN LIMBECK sieht sich als Hardselling-<br />
Experte in Deutschland. In seinen Vorträgen<br />
<strong>und</strong> Trainings steht das aktive Verk<strong>auf</strong>en in<br />
seiner Ganzheit im Mittelpunkt.<br />
40 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Fotos: TriAss Peter Brenneken<br />
Andreas Buhr: Der US-Computerhersteller<br />
Dell hat durch Social Media mehr als<br />
800.000 Besucher zusätzlich <strong>auf</strong> seine<br />
Website gebracht. Mehr braucht man<br />
dazu wohl nicht zu sagen. Auch wenn<br />
Social Media noch keine Umsätze bringen<br />
sollte, für das Image ist es sicherlich<br />
eine conditio sine qua non.<br />
acquisa: Hat <strong>de</strong>r persönliche Verk<strong>auf</strong><br />
noch seine Berechtigung?<br />
Kreuter: Auf je<strong>de</strong>n Fall. Das Internet ist<br />
als <strong>Information</strong>splattform sicherlich<br />
nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken. Wir haben<br />
dadurch eine Markttransparenz, wie<br />
wir sie noch nie hatten. Den Verk<strong>auf</strong><br />
über das Internet sehe ich eher im B2C-<br />
Bereich angesie<strong>de</strong>lt. Im B2B-Bereich bietet<br />
das Internet vor allem über Beschaffungsplattformen<br />
<strong>und</strong> Auktionen neue<br />
Möglichkeiten. Doch <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Punkt ist, dass es weiterhin keine Alternative<br />
zum persönlichen Verk<strong>auf</strong> gibt.<br />
Denn Verk<strong>auf</strong>en be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />
zu motivieren, eine K<strong>auf</strong>entscheidung<br />
zu treffen. Und genau diesen Aspekt hat<br />
das Internet bei all seinen Vorzügen bislang<br />
nicht in <strong>de</strong>r Form hinbekommen,<br />
dass mit Interessenten nach einer Beratung<br />
in entsprechend hoher Menge gute<br />
Abschlüsse erzielt wer<strong>de</strong>n. Das Internet<br />
schafft es allenfalls, über <strong>de</strong>n Preis zu<br />
verk<strong>auf</strong>en. Wenn wir <strong>de</strong>n Weg nicht<br />
über <strong>de</strong>n Preis gehen wollen, bleiben wir<br />
beim persönlichen Verk<strong>auf</strong>. Allerdings<br />
geht das eine nicht mehr ohne das an<strong>de</strong>re.<br />
Die Verkäufer müssen sich künftig<br />
noch stärker dar<strong>auf</strong> konzentrieren, <strong>de</strong>n<br />
potenziellen K<strong>und</strong>en zum Abschluss zu<br />
bringen. Das ist ihre Stärke. Das müssen<br />
sie stärker ausspielen.<br />
Buhr: Verk<strong>auf</strong>en ist People Business<br />
– in <strong>de</strong>n meisten Branchen je<strong>de</strong>nfalls<br />
braucht es einen emotionalen Auslöser,<br />
um überhaupt ein Produkt o<strong>de</strong>r eine<br />
Dienstleistung zu erwerben. Da geht<br />
ohne persönliches Gespräch gar nichts.<br />
Limbeck: Letztlich hängt es immer von<br />
<strong>de</strong>n Produkten ab, über welchen Kanal<br />
sie zu <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en gelangen. Gera<strong>de</strong> das<br />
bietet auch Chancen. Aber nur wenn<br />
Marketing <strong>und</strong> Vertrieb miteinan<strong>de</strong>r<br />
<strong>und</strong> nicht gegeneinan<strong>de</strong>r arbeiten.<br />
Rankel: Nichts ersetzt das gesprochene<br />
Wort. Wenn Produkt- <strong>und</strong> Dienstleis-<br />
tungen im Internet immer stärker<br />
vergleichbar sind, ist die Leistung <strong>de</strong>s<br />
einzelnen Verkäufers wichtiger <strong>de</strong>nn<br />
je. Verkäufer müssen es schaffen, eine<br />
stabile K<strong>und</strong>enbeziehung <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Sie müssen <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> einer an<strong>de</strong>ren<br />
Ebene etwas geben, was er über<br />
das Internet nicht bekommt. Das ist eine<br />
hohe Kunst. Verk<strong>auf</strong>en ist eben nicht<br />
nur Handwerk, son<strong>de</strong>rn auch Kunst.<br />
acquisa: Welche Aufgaben sind im Jahr<br />
2010 für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> <strong>de</strong>nn von beson<strong>de</strong>rer<br />
Be<strong>de</strong>utung?<br />
Erich-Norbert Detroy: Es kommt ganz<br />
entschei<strong>de</strong>nd dar<strong>auf</strong> an, gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en Strategien zu entwickeln,<br />
die diesen voranbringen – eine Art »Mitunternehmerschaft«<br />
sozusagen. Marketing<br />
<strong>und</strong> Vertrieb bei<strong>de</strong>r Unternehmen<br />
müssen <strong>auf</strong>einan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Verkäufer müssen einen Entwicklungsprozess<br />
einleiten, für eine bessere<br />
Zukunft <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en. Diesbezüglich besteht<br />
hierzulan<strong>de</strong> noch großer Handlungsbedarf.<br />
Kreuter: Wir haben hervorragen<strong>de</strong> Produkte<br />
<strong>und</strong> sehr gute Dienstleistungen.<br />
Und wir haben durchaus einen hohen<br />
Bedarf. Es geht also darum, die K<strong>und</strong>en<br />
für o<strong>de</strong>r gegen eine Entscheidung zu<br />
motivieren. Das hat in diesem Jahr absolute<br />
Priorität.<br />
Buhr: Wir haben keine Kostenkrise, son<strong>de</strong>rn<br />
eine Umsatzkrise. Unternehmen<br />
sind gut beraten, alles an die Front zu<br />
schicken, was wirklich verk<strong>auf</strong>en will<br />
– ob über Call-Center o<strong>de</strong>r direkten Verk<strong>auf</strong>.<br />
Das Bewusstsein für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong><br />
muss geschärft wer<strong>de</strong>n. Gute Verkäufer<br />
haben auch in <strong>de</strong>r Krise gutes Geschäft.<br />
Limbeck: Jetzt zeigt sich, wer akquirieren<br />
kann. Die Rezession ist die Konjunktur<br />
<strong>de</strong>s Tüchtigen. Der Vertrieb ist<br />
» WENN DU IN DER HÖLLE BIST, DANN GEHE SCHNELL. WER<br />
DAS TAL SCHNELL DURCHSCHREITET, WIRD EHER AUF DER<br />
GEWINNERSEITE SEIN.«<br />
ROGER RANKEL ist Vortragsredner <strong>und</strong> Trainer für angewandte Vertriebsstrategien.<br />
entschei<strong>de</strong>nd für <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg.<br />
Wir müssen hierzulan<strong>de</strong> mehr für<br />
<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> tun, die Frequenz erhöhen.<br />
Agieren statt reagieren ist angesagt.<br />
acquisa: Stell dir vor es ist Krise <strong>und</strong><br />
kein Verkäufer geht hin?<br />
Limbeck: In <strong>de</strong>r Tat haben wir es vielfach<br />
mit einer mentalen Sperre zu tun.<br />
Die Verkäufer müssen <strong>auf</strong>wachen <strong>und</strong><br />
nicht angesichts schlechter Prognosen<br />
die Flinte ins Korn werfen. Ein guter<br />
Tipp für einen erfolgreichen Verk<strong>auf</strong>stag<br />
könnte auch darin liegen, einfach<br />
mal die negative Berichterstattung <strong>de</strong>r<br />
Medien wegzulassen. Und auch die<br />
selbst ernannten Experten o<strong>de</strong>r Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
liegen mit<br />
ihren Vorhersagen doch <strong>auf</strong>fällig oft<br />
daneben. Also lieber mal machen statt<br />
meckern.<br />
Rankel: Verkäufer müssen einerseits<br />
eine Schippe dr<strong>auf</strong>legen, an<strong>de</strong>rerseits<br />
können sie ruhig mal bewusst die Füße<br />
hochlegen, um sich kritisch <strong>und</strong> konstruktiv<br />
zu hinterfragen. Wenn man<br />
sieht, was sich in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren in technischen Fragen alles verbessert<br />
hat, muss dies auch im verkäuferischen<br />
Argumentationshandwerk<br />
geschehen. Da sind viele Verkäufer<br />
nicht <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit <strong>und</strong> [ …<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 41
VERTRIEB _ acquisa-Ro<strong>und</strong>table<br />
kommunizieren mit Sprüchen aus <strong>de</strong>m<br />
Steinzeitalter.<br />
acquisa: Stichwort neue B<strong>und</strong>esregierung:<br />
Was sollte die neue Koalition<br />
machen, damit Vertrieb <strong>und</strong> Verk<strong>auf</strong><br />
es leichter haben?<br />
Detroy: Ich bin kein Politiker. Aber etwas<br />
mehr Zuversicht verbreiten wäre schon<br />
hilfreich. Das gilt im Übrigen auch für<br />
die Presse. Die Menschen hierzulan<strong>de</strong> –<br />
vor allem die Verkäufer – sollten nicht<br />
nur im Warmen sitzen <strong>und</strong> sich beklagen,<br />
dass es draußen kalt ist, son<strong>de</strong>rn<br />
selbst rausgehen <strong>und</strong> sich bewegen.<br />
Buhr: Ich wünsche mir ein Steuersystem,<br />
welches einfacher <strong>und</strong> gerechter<br />
ist. Außer<strong>de</strong>m einen Abbau von Bürokratie<br />
<strong>und</strong> Subventionen. Und nicht zuletzt<br />
die Stärkung <strong>de</strong>s verantwortungsvollen<br />
Eigeninteresses eines je<strong>de</strong>n von uns. Das<br />
wür<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>n Vertrieb voranbringen.<br />
Limbeck: Ich empfehle eine Presse diät.<br />
Das hilft gegen die schlechte Stimmung.<br />
Wir müssen alle mehr Zuversicht<br />
ausstrahlen, wir sind in einer Zeit<br />
<strong>de</strong>s Umbruchs. Lasst es uns anpacken.<br />
Dieses Land hat in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahrzehnten so viel erreicht. Da wird<br />
es auch aus dieser Krise kommen. Aber<br />
dazu müssen alle gemeinsam anpacken.<br />
Ein wenig mehr Begeisterung könnte<br />
die Regierung schon ausstrahlen.<br />
acquisa: Sollten die Verkäufer auch öfter<br />
beim K<strong>und</strong>en sein?<br />
Detroy: Verkäufer müssen <strong>de</strong>n Spagat<br />
beherrschen – <strong>und</strong> <strong>de</strong>r kann wehtun.<br />
Sie müssen die Beziehungstiefe verbes-<br />
» WIRKLICH GUTE VERKÄUFER HABEN AUCH IN DER WIRTSCHAFTS-<br />
KRISE GUTES GESCHÄFT.«<br />
ANDREAS BUHR ist ist einer <strong>de</strong>r bekanntesten Speaker im Bereich Führung <strong>und</strong> Vertrieb. Der<br />
Inhaber <strong>de</strong>r Go-Aka<strong>de</strong>mie für Führung <strong>und</strong> Vertrieb ist Trainer <strong>und</strong> Buchautor.<br />
sern <strong>und</strong> die Kontaktfrequenz erhöhen.<br />
Ersteres be<strong>de</strong>utet keine Schönwettergespräche,<br />
son<strong>de</strong>rn Diskussionen über die<br />
wahren Wünsche <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en. Letzteres<br />
muss nicht in mehr Besuchen resultieren.<br />
Vielmehr sollte <strong>de</strong>r Vertrieb die<br />
gesamte Klaviatur <strong>de</strong>s Kontaktmanagements<br />
ausspielen – vom Mailing bis<br />
zum Event. Dem K<strong>und</strong>en zeigen, dass<br />
man die bessere Wahl ist. Dem K<strong>und</strong>en<br />
Nutzwert zu bieten, ist heute Gr<strong>und</strong>voraussetzung.<br />
Sie müssen ihn glücklich<br />
machen – <strong>und</strong> noch erfolgreicher. Doch<br />
lei<strong>de</strong>r verharren viele Verkäufer zu sehr<br />
in Resignation.<br />
Kreuter: Das Gras wächst nicht schneller,<br />
nur weil man dran zieht. Es geht<br />
nicht darum, einen K<strong>und</strong>en möglichst<br />
oft zu besuchen, son<strong>de</strong>rn darum, ihn<br />
im Sinne einer Vertriebsintelligenz mit<br />
unterschiedlichsten Maßnahmen optimal<br />
anzusprechen.<br />
Limbeck: Der Verkäufer hat nur zwei<br />
Stühle – <strong>de</strong>n im Auto <strong>und</strong> <strong>de</strong>n beim<br />
K<strong>und</strong>en. Flagge zeigen ist heute wich-<br />
tiger <strong>de</strong>nn je. Eine Beziehung zum K<strong>und</strong>en<br />
<strong>auf</strong>zubauen ist immer schwieriger.<br />
Manche Unternehmen tauschen gar ihre<br />
Einkäufer aus, damit <strong>de</strong>rlei gar nicht<br />
erst zustan<strong>de</strong> kommt. Viel wichtiger ist,<br />
dass sich Verkäufer einen Expertenstatus<br />
<strong>auf</strong>bauen. Der K<strong>und</strong>e muss nicht<br />
<strong>de</strong>in bester Fre<strong>und</strong> sein, um bei dir zu<br />
k<strong>auf</strong>en, aber du musst für ihn <strong>de</strong>r beste<br />
sein, in <strong>de</strong>m was du bietest.<br />
Rankel: Das Innen muss so stark sein,<br />
dass es das Außen aushält. Insofern sind<br />
eine gute Qualität <strong>und</strong> eine gewisse Tiefe<br />
bei <strong>de</strong>r Beziehungspflege gefragt. Weniger<br />
Masse, mehr Klasse.<br />
acquisa: Der Vertrieb schaut heute<br />
mehr <strong>de</strong>nn je <strong>auf</strong>s Ergebnis. Von Nachhaltigkeit<br />
keine Spur. Muss man nicht<br />
auch im Verk<strong>auf</strong> um<strong>de</strong>nken?<br />
Kreuter: Ohne Zahlen geht es nicht. Sie<br />
sind das Schöne am Vertrieb. Denn mit<br />
ihnen erhalte ich eine messbare Leistung,<br />
die ich auch kurzfristig bestätigt<br />
bekomme. Aber in <strong>de</strong>r Tat sind die Zeitintervalle<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
doch zuweilen zu eng bemessen. Nicht<br />
ohne Gr<strong>und</strong> hat sich Porsche aus <strong>de</strong>m<br />
Dax verabschie<strong>de</strong>t, um nicht in diesem<br />
quartalsgetriebenen Zahlenhickhack<br />
zu en<strong>de</strong>n. Sinnvoll wäre es, die Entlohnungssysteme<br />
<strong>de</strong>r Vertriebsmitarbeiter<br />
– zumin<strong>de</strong>st bis zu einem gewissen<br />
Grad – an <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en<br />
festzumachen.<br />
Rankel: Ich kann die Führungskräfte im<br />
Vertrieb gut verstehen, da sie ja selbst<br />
enorm unter Druck stehen, gute Zahlen<br />
abzuliefern. Gleichwohl hat es manchmal<br />
durchaus Sinn, sich von <strong>de</strong>n reinen<br />
Zahlen zu verabschie<strong>de</strong>n. Manche Din-<br />
» UNTERNEHMEN, DIE IN TRAININGS FÜR IHRE MITARBEITER<br />
INVESTIEREN, KOMMEN SCHNELLER AUS DER KRISE.«<br />
DIRK KREUTER zählt zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong>strainern in Deutschland. Im Zentrum<br />
seiner Seminare stehen Themen r<strong>und</strong> um die Neuk<strong>und</strong>engewinnung im B2B.<br />
42 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
ge brauchen Zeit, bis sie sich prächtig<br />
entwickeln. Babys nehmen nach <strong>de</strong>r<br />
Geburt erst einmal ab, um später umso<br />
mehr zuzulegen. Dieses Phänomen gibt<br />
die Natur schon so vor.<br />
Buhr: Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.<br />
Im Ernst. Wenn Unternehmen<br />
nicht an die nächste Bilanz <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn<br />
– wie viele inhabergeführte Mittelständler<br />
es machen – an die nächste<br />
Generation, können wir uns Nachhaltigkeit<br />
abgucken. Der Vertrieb muss zwar<br />
immer auch kurzfristig an Zahlen <strong>de</strong>nken,<br />
aber er sollte perspektivisch nicht<br />
die nächsten Jahre außer Acht lassen. Eine<br />
solche Sichtweise muss in die Vergütungssysteme<br />
von Managern, Vertriebsleitern<br />
<strong>und</strong> Verkäufern einfließen.<br />
Limbeck: Ein guter Verkäufer will sich<br />
messen. Schon allein <strong>de</strong>swegen kommen<br />
wir an Zahlen nicht vorbei. Gute Zahlen,<br />
gute Leistung, guter Verdienst – das<br />
gehört im Vertrieb einfach zusammen.<br />
In Deutschland sind die Fix-Einkommen<br />
im Vertrieb allerdings vielfach zu hoch,<br />
<strong>de</strong>r variable Vergütungsanteil zu gering,<br />
als dass die Verkäufer zusätzlich etwas<br />
mehr rausholen wür<strong>de</strong>n. Dennoch: Ein<br />
allein <strong>auf</strong> Profitmaximierung ausgerichtetes<br />
Unternehmen kann langfristig<br />
nicht erfolgreich sein. Gleichwohl wird<br />
im Vertrieb teilweise <strong>auf</strong> sehr hohem Niveau<br />
gejammert.<br />
acquisa: Hat sich <strong>de</strong>nn die Nachfrage<br />
nach Verk<strong>auf</strong>strainings geän<strong>de</strong>rt?<br />
Limbeck: Die Unternehmen buchen<br />
immer kurzfristiger, buchen eintägige<br />
Veranstaltungen anstelle von zwei- bis<br />
dreitägigen. Das fehlen<strong>de</strong> Repertoire<br />
versuchen sie dann über Schnellschüsse<br />
mit Externen wie<strong>de</strong>r reinzuholen. Auch<br />
hier zeigt sich, dass Nachhaltigkeit sich<br />
langfristig auszahlt.<br />
Kreuter: Unternehmen achten heute<br />
mehr <strong>auf</strong> messbare Ergebnisse, die ihre<br />
Vertriebsmannschaften durch besuchte<br />
Verk<strong>auf</strong>sveranstaltungen <strong>auf</strong>weisen.<br />
All diejenigen, die diese Leistungsnachweise<br />
liefern können, haben eine Krise<br />
nicht erlebt. Im Gegenteil.<br />
Rankel: Firmen verlangen schnellere Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> harte Facts – weiche Themen<br />
wer<strong>de</strong>n nicht mehr nachgefragt.<br />
Detroy: Die Welt ist komplexer gewor-<br />
<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>swegen sind auch unsere Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
komplexer gewor<strong>de</strong>n. Wir<br />
Verk<strong>auf</strong>strainer müssen viel stärker als<br />
in <strong>de</strong>r Vergangenheit für <strong>de</strong>n Praxistransfer<br />
sorgen. Der liegt letztlich bei<br />
<strong>de</strong>n Verkäufern – also umsetzen, umsetzen,<br />
umsetzen.<br />
» ERKENNE DIE CHANCE, DIE<br />
LEBENSLANGES LERNEN BIE-<br />
TEN KANN UND WIRKLICH<br />
GEWINN FÜR DEN KUNDEN<br />
BRINGT.«<br />
ERICH-NORBERT DETROY zählt seit über<br />
34 Jahren zu <strong>de</strong>n Persönlichkeiten <strong>de</strong>r<br />
europäischen Trainingsszene.<br />
acquisa: Der <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l ist<br />
in aller M<strong>und</strong>e. Ist <strong>de</strong>r Vertrieb für <strong>de</strong>n<br />
Generationswechsel gerüstet?<br />
Buhr: In 15 Jahren ist je<strong>de</strong>r zweite Deutsche<br />
über 50 Jahre alt. Also je<strong>de</strong>r zweite<br />
potenzielle K<strong>und</strong>e. Die Frage ist, ob ich<br />
einem 50-jährigen K<strong>und</strong>en einen 25-jährigen<br />
Verkäufer zumuten muss. Die Antwort<br />
heißt: Nein. Gleichwohl setzen die<br />
Unternehmen zu stark <strong>auf</strong> die Jugend<br />
<strong>und</strong> erwarten von einem 25-jährigen<br />
Studienabgänger die Erfahrungen eines<br />
50-jährigen Mitarbeiters. Das kann nicht<br />
funktionieren. Ich appelliere an die Unternehmen,<br />
<strong>auf</strong> die erfahrenen älteren<br />
Mitarbeiter zu setzen, die das Verk<strong>auf</strong>en<br />
noch lieben.<br />
Limbeck: Wir wissen heute, dass wir von<br />
<strong>de</strong>n älteren Mitarbeitern viel lernen können.<br />
Ich kenne viele Verkäufer im Alter<br />
von über 55 Jahren, die teilweise je<strong>de</strong>n<br />
25-Jährigen in <strong>de</strong>n Schatten stellen. Als<br />
Führungskraft im Vertrieb muss ich vorausschauend<br />
han<strong>de</strong>ln <strong>und</strong> dafür sorgen,<br />
dass die Stabübergabe funktioniert.<br />
In vielen Unternehmen wird das unterlassen.<br />
So viel mangeln<strong>de</strong> Professionalität<br />
habe ich dort nicht vermutet.<br />
acquisa: Wir wagen mal einen Blick<br />
in die Zukunft: Was wird sich <strong>de</strong>nn in<br />
<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren im Vertrieb<br />
än<strong>de</strong>rn?<br />
Detroy: Ich hoffe, dass wir uns in vielen<br />
Dingen von amerikanischen Managementmetho<strong>de</strong>n<br />
lösen können. Wir<br />
müssen »Führen« wie<strong>de</strong>r als »Führen«<br />
erkennen. Viele Vertriebsleiter sitzen<br />
doch nur noch über ihren Zahlen am<br />
Schreibtisch, anstatt ihre Verkäufer zu<br />
unterstützen, erfolgreicher zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
Die besten Verk<strong>auf</strong>smannschaften<br />
sind nicht die Stubenhocker, son<strong>de</strong>rn<br />
diejenigen, die gemeinsam verk<strong>auf</strong>en<br />
<strong>und</strong> nach vorne gehen.<br />
Kreuter: Wir müssen das Rad in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren nicht neu erfin<strong>de</strong>n.<br />
Alles, was wir brauchen, ist bereits<br />
da. Aber wir nutzen es noch nicht richtig.<br />
Wir brauchen mehr Vertriebsintelligenz,<br />
damit wir etwa die Datenflut,<br />
die CRM-Systeme bieten, auch analysieren<br />
können <strong>und</strong> daraus die richtigen<br />
Schlüsse ziehen. Nur dann können sich<br />
Verkäufer <strong>auf</strong> das Wesentliche konzentrieren:<br />
Das Verk<strong>auf</strong>en. Im Klartext: Wir<br />
brauchen mehr Verkäufer, die im richtigen<br />
Moment beim richtigen K<strong>und</strong>en –<br />
richtig vorbereitet – mit <strong>de</strong>m richtigen<br />
Angebot sind.<br />
Rankel: Ich wünsche mir mehr Mut<br />
von <strong>de</strong>n Verkäufern. Mehr Mut, das<br />
Verk<strong>auf</strong>sgespräch auch wirklich abzuschließen.<br />
Detroy: Ich habe in meiner langjährigen<br />
Tätigkeit schon viele Krisen erlebt.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Vertrieb innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Unternehmen wie<strong>de</strong>r eine stärkere Position<br />
erhält, bin ich für die Zukunft<br />
zuversichtlich. Es kann nicht sein, dass<br />
diejenigen Menschen im Unternehmen,<br />
die das Geld nicht verdient haben, darüber<br />
bestimmen, wie es ausgegeben<br />
wird. Das muss sich än<strong>de</strong>rn.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 43
VERTRIEB _ Verk<strong>auf</strong> in Krisenzeiten<br />
Neue Ziele setzen<br />
Auch wenn Abschwünge zum Wirtschaftsgeschehen gehören wie Aufschwünge, scheint diesmal<br />
einiges an<strong>de</strong>rs zu sein. Für <strong>de</strong>n Vertrieb be<strong>de</strong>utet dies: Konzentration <strong>auf</strong> das Machbare.<br />
Es geht um eine neue Partnerschaft mit <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en, die <strong>auf</strong> Langfristigkeit ausgerichtet ist.<br />
Text _ Dirk Zupancic<br />
Der Abschwung kam überraschend <strong>und</strong><br />
heftig. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise<br />
wur<strong>de</strong> durch die Immobilienkrise zur<br />
Finanzkrise. Daraus wur<strong>de</strong> letztendlich<br />
die Krise <strong>de</strong>r sogenannten »realen Wirtschaft«.<br />
Diese hat viele Unternehmen<br />
unvorbereitet getroffen. Das Management<br />
agiert vielerorts entsprechend<br />
unkoordiniert bis chaotisch. Die Gefahr<br />
von Überreaktionen <strong>und</strong> unüberlegten<br />
Maßnahmen ist groß.<br />
Die neuen Muster <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />
erschweren o<strong>de</strong>r verhin<strong>de</strong>rn Prognosen:<br />
Die aktuelle Situation wird von vielen<br />
Experten als schwierig, bisweilen sogar<br />
als dramatisch beschrieben. Selten<br />
gaben sich die Experten allerdings so<br />
uneinig – wenn sie sich überhaupt <strong>auf</strong><br />
Prognosen festlegen lassen. Anfang <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2009 stritt man sich noch gelegentlich,<br />
wann die Talsohle erreicht sei.<br />
Aktuell will sich kaum jemand wirklich<br />
mehr festlegen. Offensichtlich erschweren<br />
die neuen Muster <strong>de</strong>r Krise eine Vor-<br />
AUTOR<br />
Prof. Dr. oec. Dipl.-<br />
Kfm. Dirk Zupancic<br />
ist Professor für<br />
Management <strong>und</strong><br />
Management Education an <strong>de</strong>r privaten<br />
German Graduate School of Management<br />
and Law sowie Dozent <strong>und</strong> Leiter<br />
Business-to-Business-Marketing an <strong>de</strong>r<br />
Universität St. Gallen.<br />
p www.ifm.unisg.ch<br />
hersage mit <strong>de</strong>n alten Instrumenten.<br />
Professioneller Vertrieb wird dadurch<br />
komplexer <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />
Der Abschwung ist tiefgründig<br />
Es geht um mehr als »nur« eine Wirtschaftskrise,<br />
es geht um das Selbstverständnis<br />
<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Marktwirtschaft<br />
<strong>und</strong> ihrer Mechanismen. Zur Debatte<br />
stehen Themen in einer Bandbreite<br />
von marktwirtschaftlichen Regeln<br />
<strong>und</strong> Standards bis hin zu einer neuen<br />
Wirtschafts ethik insbeson<strong>de</strong>re in Bezug<br />
<strong>auf</strong> das Verhalten <strong>de</strong>r Manager. Es<br />
ist davon auszugehen, dass negative Erfahrungen<br />
grenzenloser Profitgelüste<br />
auch zu einem Um<strong>de</strong>nken im Eink<strong>auf</strong><br />
führen.<br />
Der Abschwung ist allgegenwärtig,<br />
aber nicht allumfassend. Das Thema<br />
dominiert das Leben <strong>de</strong>r Menschen in<br />
Politik, Gesellschaft, Unternehmen <strong>und</strong><br />
Familien. Doch es gibt Ausnahmen. Einzelne<br />
Branchen berichten von keinerlei<br />
nennenswerten Rückgängen. Einzelne<br />
Kreditinstitute erwirtschaften bereits<br />
wie<strong>de</strong>r Gewinne, nicht wenige Unternehmen<br />
suchen Fachkräfte <strong>und</strong> stellen<br />
auch noch ein. Und selbst in Unternehmen,<br />
die über Umsatzeinbrüche von 20<br />
bis 30 Prozent klagen, wer<strong>de</strong>n noch 70<br />
bis 80 Prozent <strong>de</strong>r Umsätze getätigt.<br />
Wo also liegen die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
für das Vertriebsmanagement in <strong>de</strong>r Krise?<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Themen haben sich<br />
bei einem Workshop »Vertrieb & K<strong>und</strong>enmanagement:<br />
Vorwärtsstrategien<br />
im Gegenwind« herauskristallisiert:<br />
Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist die Motivation<br />
<strong>und</strong> Führung <strong>de</strong>r Vertriebsmannschaft.<br />
Der richtige Umgang mit <strong>de</strong>m Druck<br />
von Markt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en will gelernt sein.<br />
Außer<strong>de</strong>m gilt es, das Entscheidungsverhalten<br />
<strong>de</strong>s einzelnen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
seine Bedürfnisse besser zu verstehen<br />
<strong>und</strong> nach Wachstums- <strong>und</strong> Differenzierungspotenzialen<br />
für die Zukunft zu<br />
suchen. Es zeigt sich, dass <strong>de</strong>r Druck<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaftskrise interne <strong>und</strong> externe<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen erzeugt. Intern<br />
geht es darum, die Mitarbeiter so zu<br />
führen, dass man für das Unternehmen<br />
die maximale Leistung erhält <strong>und</strong> aus<br />
<strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen Marktpotenzial das<br />
Maximum herausholt. Das alles fin<strong>de</strong>t<br />
» DER ABSCHWUNG IST<br />
ALLGEGENWÄRTIG, ABER<br />
NICHT ALLUMFASSEND.«<br />
unter <strong>de</strong>r Nebenbedingung statt, dass<br />
die Mitarbeiter trotz steigen<strong>de</strong>n Drucks<br />
positiv eingestellt sein sollten. Extern<br />
nimmt <strong>de</strong>r Druck vonseiten <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wettbewerber weiter zu. K<strong>und</strong>en<br />
erwarten niedrige Preise <strong>und</strong> verschlechtern<br />
die Zahlungsbedingungen.<br />
Einzelne Wettbewerber steigen dar<strong>auf</strong><br />
ein <strong>und</strong> setzen so häufig eine Abwärtsspirale<br />
in Gang, die man auch in <strong>de</strong>n<br />
hoffentlich nachfolgen<strong>de</strong>n guten Zeiten<br />
nicht wie<strong>de</strong>r nach oben bewegen wird.<br />
Aus <strong>de</strong>n genannten Aspekten ergeben<br />
sich aber auch Chancen für das Vertriebsmanagement:<br />
Krisenzeiten sind<br />
Notzeiten, zu <strong>de</strong>nen auch Notmaßnahmen<br />
zulässig <strong>und</strong> notwendig sind. Alle<br />
Mitarbeiter müssen stärker eingeb<strong>und</strong>en<br />
wer<strong>de</strong>n als üblich – vor allem im<br />
Verk<strong>auf</strong>: Insofern gilt es die Schlagzahl<br />
zu erhöhen: Mehr Kontakte, mehr Be-<br />
44 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
suche, mehr Beratungen usw. bewirken<br />
eben auch mehr Geschäft. Es mag trivial<br />
klingen, ist aber vielfach bewiesen.<br />
Gleichwohl muss es um ein gezieltes<br />
<strong>und</strong> systematisches Vorgehen gehen.<br />
Unsicherheiten reduzieren<br />
Bis <strong>auf</strong> Weiteres wird es schwierig sein,<br />
die Marktpotenziale als Ganzes vali<strong>de</strong><br />
abzuschätzen. Umso mehr muss es darum<br />
gehen, das Potenzial für <strong>de</strong>n einzelnen<br />
K<strong>und</strong>en zu analysieren. Eine k<strong>und</strong>enindividuelle<br />
Vertriebsstrategie ist<br />
damit wichtiger als je zuvor. Vertriebsmitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Key-Account-Manager<br />
müssen über ihren Schatten springen<br />
<strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en in ihrem Portfolio genau<br />
analysieren. Durch die Konzentration<br />
<strong>auf</strong> Einzelk<strong>und</strong>en lässt sich die Unsicherheit<br />
reduzieren.<br />
Zu<strong>de</strong>m wird es schwieriger, die (noch)<br />
potenzialstarken K<strong>und</strong>en zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />
Außer<strong>de</strong>m steigt <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />
um diese K<strong>und</strong>en. Tatsache ist, dass in<br />
<strong>de</strong>n meisten Branchen immer noch Geschäfte<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n (können). Hier<br />
muss man ansetzen. Viele Vertriebsbereiche<br />
verfallen statt<strong>de</strong>ssen in Aktionismus.<br />
»Gut arbeitet, wer viel arbeitet«,<br />
lautet vielfach das Motto. Doch hier wer<strong>de</strong>n<br />
Ressourcen falsch eingesetzt, wenn<br />
nicht gar verschwen<strong>de</strong>t. Notwendig ist<br />
eine klare Fokussierung <strong>de</strong>r wertvollen<br />
Vertriebsressourcen <strong>auf</strong> die Potenziale<br />
gemäß Pipeline <strong>und</strong> Portfolio. Hyperaktives<br />
Bearbeiten von K<strong>und</strong>en ohne<br />
K<strong>auf</strong>absicht <strong>und</strong> -voraussetzung ist reine<br />
Zeitverschwendung <strong>und</strong> sollte abgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r Krise kommt es<br />
<strong>auf</strong> die bewusste Fokussierung <strong>auf</strong> reale<br />
Potenziale an.<br />
Doch nicht nur die Auswahl <strong>de</strong>r attraktivsten<br />
K<strong>und</strong>en ist eine Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>ren professio nelle<br />
Bearbeitung. Key-Account-Management<br />
(KAM) heißt hier das Gebot <strong>de</strong>r St<strong>und</strong>e.<br />
Gemeint ist damit die systematische<br />
Auswahl <strong>und</strong> Bearbeitung <strong>de</strong>r strategisch<br />
wichtigsten K<strong>und</strong>en eines Unternehmens<br />
<strong>und</strong> die Schaffung <strong>de</strong>r dazu<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Rahmenbedingungen.<br />
KAM stößt in <strong>de</strong>r Krise nicht etwa an<br />
Grenzen, son<strong>de</strong>rn das Thema erstarkt<br />
zur zwingen<strong>de</strong>n Notwendigkeit. Die neu-<br />
en Anfor<strong>de</strong>rungen an Führungskräfte,<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Gesellschaft führen<br />
zu einem Wertewan<strong>de</strong>l in Management<br />
<strong>und</strong> Unternehmensführung. Kurzfristig<br />
scheinen sich viele K<strong>und</strong>en <strong>auf</strong> noch bessere<br />
Konditionen zu stürzen. Es ist jedoch<br />
davon auszugehen, dass sich hier auch<br />
neue Chancen für <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> im Sinne<br />
von fairen Partnerschaften mit <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en<br />
anstelle von preisorientierten Verhandlungen<br />
ergeben. Dabei entstehen<br />
neue Anfor<strong>de</strong>rungen an die Argumentationen<br />
<strong>und</strong> Konzepte im Sinne eines<br />
Value Selling. Auch einige Konzepte, die<br />
man etwa unter <strong>de</strong>m Schlagwort »Lösungsverk<strong>auf</strong>«<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
diskutierte, wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r neuen<br />
Nährbo<strong>de</strong>n bekommen. Es kommt aber<br />
entschei<strong>de</strong>nd dar<strong>auf</strong> an, wirklich eine<br />
neue Qualität <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zu<br />
schaffen. Diese kann beispielsweise <strong>auf</strong><br />
folgen<strong>de</strong>n Akzenten beruhen: Langfristigkeit<br />
<strong>de</strong>r Zusammenarbeit, geteiltes Risiko,<br />
klare Kompetenzverteilung, proaktives<br />
Schnittstellenmanagement, Fokus<br />
<strong>auf</strong> Hebel zur bei<strong>de</strong>rseitigen Profitsteigerung,<br />
Verpflichtung zu gemeinsamen<br />
Werten, persönliche Beziehungsqualität<br />
sowie Qualitätsmanagement bei allen<br />
Facetten von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />
Aus <strong>de</strong>r Forschung <strong>und</strong> Praxis zum<br />
Wan<strong>de</strong>l in Organisationen weiß man,<br />
dass ein gewisser Druck dabei hilft,<br />
Menschen <strong>und</strong> Organisationen zu Verhaltensän<strong>de</strong>rungen<br />
zu bewegen. Es liegt<br />
daher <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Hand, dass <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne<br />
Druck von Markt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en vor<br />
allem innerhalb <strong>de</strong>r eigenen Organisation<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n sollte, um notwendige<br />
Verän<strong>de</strong>rungen zu unterstützen.<br />
Dazu können unpopuläre Maßnahmen<br />
gehören, die gera<strong>de</strong> wegen <strong>de</strong>r Krise nötig<br />
sind. Zugleich lassen sich aber auch<br />
langfristig entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Konzepte <strong>auf</strong><br />
diese Weise leichter umsetzen. Hierzu<br />
zählen das Umsetzen neuer Vertriebsansätze<br />
wie die Einführung/Optimierung<br />
eines Key-Account-Managements o<strong>de</strong>r<br />
Value Selling.<br />
Nieman<strong>de</strong>n ist damit geholfen, wenn<br />
man an <strong>de</strong>n (inzwischen unrealistischen)<br />
Zielen festhält, die man in guten<br />
Zeiten festgelegt hat. Unternehmen<br />
sollten sich neue Ziele setzen <strong>und</strong> die-<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 45<br />
jenigen über Bord werfen, die für gute<br />
Zeiten fixiert wor<strong>de</strong>n waren. Ziele müssen<br />
natürlich auch in schlechten Zeiten<br />
ambitioniert sein. Auch die Anreizsysteme<br />
müssen entsprechend angepasst<br />
wer<strong>de</strong>n. Denn es ist immer wie<strong>de</strong>r festzustellen,<br />
dass die Vertriebsmannschaft<br />
in <strong>de</strong>r Krise mehr arbeitet als je zuvor.<br />
Je<strong>de</strong> Vertriebsmannschaft wird in guten<br />
Zeiten um mittelmäßige Mitarbeiter erweitert.<br />
In guten Zeiten erwirtschaften<br />
sie in <strong>de</strong>r Regel <strong>de</strong>nnoch zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong><br />
Ergebnisse. In <strong>de</strong>r Krise muss man<br />
allerdings dafür sorgen, dass die Besten<br />
bleiben <strong>und</strong> die Mannschaft, wenn möglich,<br />
wie<strong>de</strong>r optimal <strong>auf</strong>gestellt wird.<br />
Zu häufig sind Unternehmen aber froh,<br />
wenn in schlechten Zeiten Mitarbeiter<br />
von allein gehen. Lei<strong>de</strong>r sind es oft die<br />
Falschen. Dies gilt es zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
Führungskräfte unter sich<br />
Führungskräfte<br />
unter sich<br />
Persönlich geführt . Maßgeschnei<strong>de</strong>rt . Zielführend<br />
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VERTRIEB _ Risikomanagement<br />
Vorbeugen ist besser als heilen<br />
Unternehmen müssen Chancen <strong>und</strong> Risiken in einem ausgewogenen Verhältnis halten. Daher<br />
ist ein straffes Risikomanagement notwendig – ein systematischer Prozess, um nicht nur Liquiditätsverlust<br />
<strong>und</strong> Zahlungsprobleme zu vermei<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn um auch die Existenz zu sichern.<br />
Text _ Simone Bittner-Posavec<br />
Nicht nur Konzerne, auch kleine <strong>und</strong><br />
mittelständische Unternehmen, die Produkte<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen anbieten,<br />
sind unternehmerischen <strong>und</strong> branchenspezifischen<br />
Risiken ausgesetzt. Diese<br />
Risiken betreffen insbeson<strong>de</strong>re externe<br />
Einflüsse wie sich immer schneller<br />
wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Märkte, das zunehmend aggressiver<br />
wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wettbewerbsumfeld<br />
<strong>und</strong> daraus resultieren<strong>de</strong>r Preisdruck,<br />
aber auch operative Entwicklungen, die<br />
sich aus Kern- <strong>und</strong> Unterstützungsprozessen<br />
ergeben. Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> bewusst zu<br />
steuern, sollte vor allem im Mittelstand<br />
integraler Bestandteil <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />
sein.<br />
Seit Inkrafttreten <strong>de</strong>s Gesetzes zur Kontrolle<br />
<strong>und</strong> Transparenz im Unternehmensbereich<br />
(KonTraG) im Mai 1998<br />
zeigt sich, dass die meisten Unternehmen<br />
die Pflicht zur Umsetzung dazu<br />
nutzen, ihre ökonomische Planung<br />
durch die neuen <strong>Information</strong>en aus <strong>de</strong>m<br />
Risikomanagement zu optimieren. Kern<br />
<strong>de</strong>s KonTraG ist eine Vorschrift, die Unternehmensleitungen<br />
sowohl von AG<br />
als auch von GmbH verpflichtet, zum<br />
einen ein unternehmensweites Risikofrüherkennungssystem<br />
einzuführen<br />
<strong>und</strong> zu betreiben. Zum an<strong>de</strong>ren müssen<br />
sie Aussagen zu Risiken <strong>und</strong> Risikostruktur<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens im Lagebericht<br />
<strong>de</strong>s Jahresabschlusses <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
veröffentlichen.<br />
Damit die Implementierung eines Risikomanagementsystems<br />
(RMS) effektiv verläuft,<br />
sollte sie in vier Phasen unterteilt<br />
wer<strong>de</strong>n, weiß Ulrich Hanfland, Risikomanagementexperte<br />
vom Fachverband<br />
Unternehmensführung <strong>und</strong> Controlling<br />
<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>esverbands Deutscher Unternehmensberater<br />
(BDU), zu berichten.<br />
Die Schlüsselworte lauten Risikoi<strong>de</strong>ntifikation<br />
<strong>und</strong> -analyse, Risiko aggregation,<br />
Risikobewältigung <strong>und</strong> organisatorische<br />
Gestaltung eines RMS. Nach Erkenntnissen<br />
<strong>de</strong>s BDU verfügt gera<strong>de</strong> einmal<br />
je<strong>de</strong>s fünfte Unternehmen über ein professionelles<br />
RMS. Viele Manager sähen<br />
überhaupt keinen Bedarf für eine institutionalisierte,<br />
permanent betriebene<br />
Risikoanalyse <strong>und</strong> -abwehr. Vielmehr<br />
beschränkten sie sich häufig <strong>auf</strong> ausgewählte<br />
Vorgänge, bestimmte Bereiche<br />
<strong>und</strong> beson<strong>de</strong>re Anlässe, wobei Zusammenhänge<br />
<strong>und</strong> Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nzen »<strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>r Strecke« blieben.<br />
Risikoinventur: Gefahren erkennen<br />
Um ein Risikomanagementprojekt <strong>auf</strong>zusetzen,<br />
stellen die Risikoi<strong>de</strong>ntifikation<br />
<strong>und</strong> -analyse die ersten Arbeitsschritte<br />
dar. In dieser Phase ist es unerlässlich, alle<br />
einwirken<strong>de</strong>n Risiken »schonungslos«<br />
<strong>auf</strong>zu<strong>de</strong>cken. Zunächst sind Markt- <strong>und</strong><br />
Finanzmarktrisiken sowie strategische,<br />
rechtliche, politische <strong>und</strong> operative Risiken<br />
getrennt voneinan<strong>de</strong>r zu betrach-<br />
46 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
ten. »Ganz wesentlich ist es hierbei«, so<br />
Ulrich Hanfland weiter, »eine von <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Unternehmensteilen unabhängige<br />
Instanz zu be<strong>auf</strong>tragen.« Die i<strong>de</strong>ntifizierten<br />
Risiken seien anschließend<br />
hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
<strong>und</strong> quantitativer Auswirkungen zu<br />
analysieren. Ein beson<strong>de</strong>res Augenmerk<br />
sollte kleineren Schä<strong>de</strong>n mit hoher Frequenz<br />
gelten, die in <strong>de</strong>r Summe nicht<br />
unterschätzt wer<strong>de</strong>n dürften.<br />
Ziel <strong>de</strong>r Zusammenfassung aller Risiken<br />
(Aggregation ) ist in <strong>de</strong>r zweiten Phase<br />
vor allem, die Gesamtrisikoposition <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens zu ermitteln. »Die Analyse<br />
<strong>und</strong> Aggregation von Risiken ist eine<br />
wichtige Gr<strong>und</strong>lage eines RMS. Hier<strong>auf</strong><br />
<strong>auf</strong>bauend, müssen Mittelständler geeignete<br />
Maßnahmen ergreifen, welche die<br />
Risikoposition <strong>de</strong>s Unternehmens verbessern«,<br />
erläutert Hanfland.<br />
Dabei können in <strong>de</strong>r Phase 3 unterschiedliche<br />
Strategien zum Einsatz kommen:<br />
Risikoreduzierung, ursachenorientierte<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />
wirkungsorientierte Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Scha<strong>de</strong>nshöhe, Übertragung von Risiken<br />
(z. B. Versicherungen, entsprechen<strong>de</strong> Verträge<br />
mit Lieferanten) <strong>und</strong> eigene Risikoübernahme<br />
(durch Schaffen adäquater<br />
Risiko<strong>de</strong>ckungspotenziale mittels Eigenkapital-<br />
<strong>und</strong> Liquiditätsreserven). Diese<br />
Schritte wer<strong>de</strong>n dann wirksam, wenn<br />
p<br />
p Bonitätsprüfungen sind im Vorfeld <strong>de</strong>r<br />
Auftragsausführung/Lieferung bei Neuk<strong>und</strong>en<br />
durchzuführen <strong>und</strong> festgelegte Kreditlimits<br />
strikt einzuhalten.<br />
p Bei Bestandsk<strong>und</strong>en ständig die Bonität<br />
überwachen bzw. eigene Zahlungserfahrungen<br />
zur Früherkennung möglicher Zahlungsschwierigkeiten<br />
auswerten.<br />
das RMS in <strong>de</strong>r vierten <strong>und</strong> letzten Phase<br />
als Steuerungsinstrument in die Unternehmensprozesse<br />
eingeb<strong>und</strong>en wird.<br />
Wichtig ist es hierbei, die Kommunikation<br />
zwischen Geschäftsführung, Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Buchhaltung zu koordinieren <strong>und</strong><br />
das Risikobewusstsein <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
insgesamt zu stärken.<br />
Apropos Risikobewusstsein: Unternehmen<br />
sind gut beraten, wenn sie ein<br />
verbindliches Bewusstsein dafür entwickeln,<br />
wie sie generell mit Risiken umgehen<br />
wollen: Risikoavers o<strong>de</strong>r risikofre<strong>und</strong>lich.<br />
Im ersten Fall dominieren<br />
Vermei<strong>de</strong>n, Vermin<strong>de</strong>rn, Versichern <strong>und</strong><br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Kontrollen – mit geringen<br />
Ertragschancen. Bei <strong>de</strong>r zweiten Option<br />
stehen dagegen klar die Eroberung<br />
neuer Märkte <strong>und</strong> die Entwicklung neuer<br />
Produkte mit entsprechen<strong>de</strong>r Kapitalausstattung<br />
im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong> – begleitet<br />
durch Frühwarnsysteme.<br />
Basel II bringt mehr <strong>Information</strong>en<br />
Das RMS steht auch mit <strong>de</strong>m Ratingsystem<br />
Basel II in Zusammenhang. Dieses<br />
bezeichnet sämtliche Eigenkapitalvorschriften,<br />
die vom Baseler Ausschuss für<br />
Banken<strong>auf</strong>sicht in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
vorgeschlagen wur<strong>de</strong>n. Die Regeln<br />
müssen seit <strong>de</strong>m 1. Januar 2007 in <strong>de</strong>n<br />
EU-Mitgliedsstaaten für alle Kredit- <strong>und</strong><br />
TIPPS ZAHLUNGSAUSFÄLLE VERMEIDEN<br />
Bleiben eingeplante Zahlungen aus,<br />
kommt es oft zu Liquiditätsproblemen. Ein<br />
Risikomanagementprozess hilft, Risiken<br />
zu erfassen, zu bewerten <strong>und</strong> zu reagieren.<br />
p K<strong>und</strong>en, die in Zahlungsschwierigkeiten<br />
sind, <strong>auf</strong> Barzahlung umstellen.<br />
p Klare Zahlungsziele <strong>und</strong> Skonti <strong>de</strong>finieren.<br />
So herrschen für bei<strong>de</strong> Seiten <strong>de</strong>utlich<br />
festgelegte Kriterien.<br />
p Rechnungen zeitnah stellen <strong>und</strong> Zahlungseingänge<br />
automatisiert überwachen.<br />
p Für ein straffes Mahn- <strong>und</strong> Inkassowesen<br />
sorgen, um möglicherweise bedrohte<br />
For<strong>de</strong>rungen zeitnah zu realisieren bzw. zu<br />
titulieren.<br />
Finanzdienstleistungsinstitute angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Inzwischen differenzieren<br />
die Banken vor <strong>de</strong>r Kreditvergabe weit<br />
stärker nach individuellen Risiken ihrer<br />
Kreditk<strong>und</strong>en als früher. Somit steht<br />
Basel II für einen umfassen<strong>de</strong>ren <strong>und</strong><br />
intensiveren <strong>Information</strong>saustausch<br />
zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Banken. Der wesentliche<br />
Vorteil: Die Banken müssen<br />
ausführlich darlegen, wie sie die Bonität<br />
ihrer K<strong>und</strong>en einschätzen. Unternehmen<br />
können durch eine aktive Bereitschaft<br />
zur Transparenz gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Kreditinstitut einzelne Schwachpunkte<br />
ermitteln. Ein gemeinsam mit <strong>de</strong>r Bank<br />
getragenes Strategiekonzept hilft, diese<br />
Schwachstellen zu beseitigen.<br />
Dies ist <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil zum<br />
Beurteilen <strong>de</strong>s Geschäftsrisikos nicht<br />
nur die absolute Unternehmensgröße<br />
ausschlaggebend ist, son<strong>de</strong>rn auch die<br />
Branche, die Wettbewerbsposition innerhalb<br />
dieser Branche sowie die geografische<br />
<strong>und</strong> operative Diversifizierung<br />
nach Bereichen <strong>und</strong> Produkten eine<br />
wichtige Rolle spielen. Da dieses Risikoprofil<br />
das Niveau <strong>de</strong>s finanziellen Risikos<br />
bestimmt, sollten Unternehmen <strong>auf</strong><br />
Firmentransparenz, Risikomanagement<br />
sowie klare Strategie- <strong>und</strong> Umsetzungskonzepte<br />
setzen. »Verfügbare Ressourcen<br />
müssen insbeson<strong>de</strong>re kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen dazu nutzen, mit Weitsicht<br />
ihre eigenen Stärken auszubauen<br />
<strong>und</strong> sich ihrer Schwächen <strong>und</strong> Risiken<br />
anzunehmen – durch ein entsprechend<br />
<strong>auf</strong> die Organisation zugeschnittenes<br />
RMS«, fasst Ulrich Hanfland zusammen.<br />
»Außer<strong>de</strong>m ist Risikomanagement ein<br />
sicherer Hebel für ein verbessertes Rating.<br />
Das honorieren alle Banken.«<br />
Noch ein letztes Wort zum Risikomanagement<br />
in <strong>de</strong>r Finanzkrise. Nach<br />
Expertenmeinung verstärke sich zwar<br />
die Bereitschaft für entsprechen<strong>de</strong><br />
Maßnahmen in Krisenzeiten erheblich.<br />
Die objektive Notwendigkeit für ein Risikomanagement<br />
müsse jedoch stets<br />
unabhängig davon gesehen wer<strong>de</strong>n. Ein<br />
<strong>de</strong>utlicher Trend sei allerdings erkennbar:<br />
Inzwischen drehe sich die Spirale<br />
in Richtung Insolvenz viel häufiger als<br />
früher, weil <strong>de</strong>r finanzielle Rahmen für<br />
die Überbrückung immer enger wer<strong>de</strong>.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 47
VERTRIEB _ E-Mail-Marketing<br />
E-Mails für mehr Absatz<br />
E-Mail-Marketing ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um mehr <strong>und</strong> häufiger zu verk<strong>auf</strong>en.<br />
Doch um wirklich erfolgreich zu sein, sollten ganz bestimmte Maßnahmen ergriffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Voraussetzung ist in je<strong>de</strong>m Fall eine vom Vertrieb gut gepflegte Datenbank.<br />
Text _ Martin Aschoff<br />
E-Mail-Marketing kann für verschie<strong>de</strong>ne<br />
Ziele eingesetzt wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel<br />
Lead-Generierung, Bestandsk<strong>und</strong>enpflege<br />
o<strong>de</strong>r Marken<strong>auf</strong>bau. Angesichts <strong>de</strong>r<br />
aktuellen wirtschaftlichen Lage steht<br />
zurzeit aber ganz klar die För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Abverk<strong>auf</strong>s im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. Dazu<br />
ist das Medium E-Mail aus einer ganzen<br />
Reihe von Grün<strong>de</strong>n geeignet. Zum einen<br />
sind E-Mails schnell, sodass sich Aktionen<br />
auch kurzfristig umsetzen lassen.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren sind sie inhaltlich individualisierbar.<br />
Das ermöglicht eine gezielte<br />
Ansprache mit relevanten Inhalten.<br />
Die hohe Messbarkeit sorgt zu<strong>de</strong>m<br />
für eine gute Response-Auswertung.<br />
Und für <strong>de</strong>n Vertrieb beson<strong>de</strong>rs wichtig:<br />
E-Mail-Marketing ist preiswert, was eine<br />
hohe Kontaktfrequenz ermöglicht.<br />
In diesem Zusammenhang jedoch gleich<br />
eine Einschränkung: Bei <strong>de</strong>r Kontaktfrequenz<br />
darf <strong>de</strong>r Bogen nicht überspannt<br />
wer<strong>de</strong>n. Als Erfahrungswert gilt, dass<br />
Sie einen Empfänger umso häufiger anschreiben<br />
dürfen, je enger die K<strong>und</strong>enbeziehung<br />
ist, in <strong>de</strong>r Regel jedoch nicht<br />
häufiger als zweimal in <strong>de</strong>r Woche.<br />
AUTOR<br />
Martin Aschoff<br />
ist Grün<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Vorstand<br />
<strong>de</strong>s E-Marketing-<br />
Dienstleisters Agnitas<br />
AG in München, <strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>rem die<br />
kostenlose E-Mail-Marketing-Software<br />
Open-EMM anbietet.<br />
p www.agnitas.<strong>de</strong><br />
Allenfalls durch einen hohen Grad <strong>de</strong>r<br />
inhaltlichen Individualisierung lässt<br />
sich eine noch höhere Kontaktfrequenz<br />
rechtfertigen.<br />
Inhaltlich dürfen bei E-Mailings die personalisierte<br />
Anre<strong>de</strong>, ein professionelles<br />
HTML-Layout <strong>und</strong> Link-Tracking (das<br />
heißt die Erfassung, welcher Link wie<br />
oft geklickt wur<strong>de</strong>) nicht fehlen. Organisatorisch<br />
ist ein häufiges Problem,<br />
dass die E-Mail-Aktionen <strong>de</strong>r Marketingabteilung<br />
mit <strong>de</strong>n Aktivitäten <strong>de</strong>s Vertriebs<br />
nicht eng genug verzahnt sind. So<br />
kann es beispielsweise kontraproduktiv<br />
sein, wenn <strong>de</strong>r Vertrieb kurz vor einem<br />
Verk<strong>auf</strong>sabschluss steht <strong>und</strong> <strong>de</strong>r potenzielle<br />
K<strong>und</strong>e per E-Mail ein Son<strong>de</strong>rangebot<br />
erhält, das die Bemühungen <strong>de</strong>s<br />
Vertriebs zunichte macht, das Preisniveau<br />
zu halten. Umgekehrt kann ein<br />
Reaktivierungs-E-Mail mit einem Son<strong>de</strong>rrabatt,<br />
das auch ein Stammk<strong>und</strong>e<br />
erhält, diesem sauer <strong>auf</strong>stoßen, weil <strong>de</strong>r<br />
Eindruck entsteht, dass treue K<strong>und</strong>en<br />
mehr zahlen müssen als untreue.<br />
Mit Vertrieb verzahnen<br />
Ein wichtiges Instrument, um solche<br />
Pannen zu verhin<strong>de</strong>rn, ist eine CRM-<br />
Datenbank, die <strong>de</strong>n aktuellen Status<br />
<strong>de</strong>r Interessenten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en wie<strong>de</strong>rgibt<br />
<strong>und</strong> vom Vertrieb l<strong>auf</strong>end gepflegt<br />
wird. Auf Basis dieser Datenbank müssen<br />
dann die Selektionen für das E-Mail-<br />
Marketing erfolgen.<br />
Ein weiterer Schritt zur Optimierung<br />
ist die Entwicklung von gezielten Kampagnen<br />
für bestimmte Zielgruppen,<br />
wie z.B. die Gewinnung von Neuk<strong>und</strong>en,<br />
das Upselling von Bestandsk<strong>und</strong>en<br />
o<strong>de</strong>r die Reaktivierung von Altk<strong>und</strong>en.<br />
Verstärken lässt sich die Wirkung einer<br />
Kampagne, in<strong>de</strong>m diese mehrstufig angelegt<br />
wird. Beispielsweise lässt sich die<br />
erste Stufe mit <strong>de</strong>r Initial-Mail durch eine<br />
zweite Stufe ergänzen, die abhängig<br />
davon, ob <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e die erste Mail geöffnet<br />
<strong>und</strong> geklickt hat, mit verschie<strong>de</strong>nen<br />
Inhalten arbeitet.<br />
> twitter.com/acquisa<br />
Hier twittert die Redaktion acquisa<br />
Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />
<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />
Generell sollte nicht je<strong>de</strong> E-Mail, die<br />
ein Interessent o<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e erhält, mit<br />
Hard-Selling-Inhalten arbeiten. Vielmehr<br />
sollte min<strong>de</strong>stens die Hälfte aller<br />
Mails – ähnlich wie bei einer K<strong>und</strong>enzeitschrift<br />
– für die Pflege <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>enbeziehung,<br />
die Positionierung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
o<strong>de</strong>r zur Marktforschung<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n. Schließlich sind E-Mails<br />
so preiswert, dass ein kontinuierlicher<br />
Kontakt mit Interessenten <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
machbar ist. Wenn Sie sich im E-Mail-<br />
Marketing dagegen ausschließlich <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong> konzentrieren, steigt die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass sich all die<br />
Empfänger aus Ihrem E-Mail-Verteiler<br />
abmel<strong>de</strong>n, die nicht unmittelbar vor einer<br />
K<strong>auf</strong>entscheidung stehen.<br />
Ein zunehmen<strong>de</strong>r Trend im E-Mail-<br />
Marketing ist die Nutzung von Transaktions-Mails<br />
für <strong>de</strong>n Abverk<strong>auf</strong>, <strong>de</strong>nn<br />
hier liegt Potenzial für mehr Umsatz<br />
durch Cross- <strong>und</strong> Upselling brach. Hierzu<br />
ist allerdings etwas technischer Aufwand<br />
nötig, <strong>de</strong>nn die Backend-Systeme,<br />
die Transaktions-Mails versen<strong>de</strong>n, gene-<br />
48 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
ieren oft unattraktive Vorlagen: Reiner<br />
Text, schlecht formatiert, keine Personalisierung,<br />
kein Firmenlogo <strong>und</strong> keine<br />
gestalterischen Bil<strong>de</strong>lemente. Auch lassen<br />
sich die Öffnungs- <strong>und</strong> Klickraten in<br />
<strong>de</strong>r Regel nicht messen.<br />
Kontinuierlicher Kontakt<br />
Um diese Defizite auszugleichen, müssen<br />
Sie hier entwe<strong>de</strong>r selbst Hand anlegen<br />
<strong>und</strong> die Funktionalität <strong>de</strong>s Backend-<br />
Systems erweitern. O<strong>de</strong>r Sie be<strong>auf</strong>tragen<br />
einen Dienstleister, <strong>de</strong>r das Backend-<br />
System an sein E-Mail-Marketing-System<br />
anbin<strong>de</strong>t, sodass die Transaktions-Mails<br />
vom E-Mail-Marketingsystem inhaltlich<br />
<strong>und</strong> gestalterisch angereichert <strong>und</strong> die<br />
Reaktionen <strong>de</strong>r Empfänger <strong>de</strong>atailliert<br />
gemessen wer<strong>de</strong>n können.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
p<br />
RECHT VERWENDUNG VON E-MAIL-ADRESSEN<br />
E-Mail-Adressen dürfen nur dann angeschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die Empfänger<br />
dazu ihre Einwilligung erteilt haben.<br />
An die Form dieser Einwilligung stellen Gesetz<br />
<strong>und</strong> Rechtsprechung strenge Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
So ist in <strong>de</strong>r Regel eine explizite Einwilligung<br />
<strong>de</strong>r Adressinhaber erfor<strong>de</strong>rlich. Dazu muss<br />
<strong>de</strong>r Empfänger zum einen selbst seine E-Mail-<br />
Adresse aktiv an- bzw. eingeben. Zum an<strong>de</strong>ren<br />
muss er belehrt wer<strong>de</strong>n, dass er damit seine<br />
Einwilligung zum Versand von werblichen<br />
E-Mails durch <strong>de</strong>n Anbieter erlaubt <strong>und</strong> diese<br />
Einwilligung je<strong>de</strong>rzeit formlos wi<strong>de</strong>rrufen<br />
kann. Zusätzlich muss <strong>de</strong>r Empfänger diese<br />
Belehrung bestätigen, beispielsweise durch<br />
Setzen eines Hakens in einem Web-Formular<br />
o<strong>de</strong>r Ankreuzen eines Kästchens <strong>auf</strong> einem<br />
Fragebogen.<br />
Die einzige Möglichkeit einer impliziten Einwilligung<br />
gewährt § 7 (3) UWG. Diese gilt<br />
dann, wenn <strong>de</strong>r Anbieter die E-Mail-Adresse<br />
im Zusammenhang mit einem K<strong>auf</strong> von <strong>de</strong>m<br />
K<strong>und</strong>en erhalten hat (beispielsweise für Bestell-<br />
<strong>und</strong> Lieferbestätigungen), wenn <strong>de</strong>r<br />
Anbieter an die Adresse nur Werbung für<br />
Produkte bzw. Dienstleistungen schickt, die<br />
ähnlich zu <strong>de</strong>n bereits gek<strong>auf</strong>ten sind, <strong>de</strong>r<br />
K<strong>und</strong>e dieser Verwendung nicht schon zuvor<br />
wi<strong>de</strong>rsprochen hat <strong>und</strong> <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e bereits bei<br />
Adresserhebung <strong>auf</strong> dieses Wi<strong>de</strong>rspruchsrecht<br />
hingewiesen wur<strong>de</strong>.<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 49
SPECIAL<br />
Foto: Boguslaw Mazur /shutterstock
Die Suche nach <strong>de</strong>n Besten<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
p Recruiting<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach guten Mitarbeitern aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb sollten Arbeitgeber auch<br />
künftig nicht <strong>auf</strong> Stellenanzeigen verzichten. Allerdings gilt es, bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Recruiting-<br />
Wege zwischen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Text _Daniela Furkel<br />
INHALT SPECIAL<br />
50 p Trends bei <strong>de</strong>r Stellensuche<br />
53 p Tipps zum Recruiting<br />
54 p Outsourcing<br />
56 p Berufsbegleiten<strong>de</strong> Weiterbildung<br />
Wie begehrt sind Spezialisten aus Marketing<br />
<strong>und</strong> Vertrieb am Arbeitsmarkt? Ein<br />
guter Ansprechpartner für diese Frage<br />
ist Harald Lenz, Geschäftsbereichsleiter<br />
Recruiting-Markt <strong>de</strong>r »Süd<strong>de</strong>utschen<br />
Zeitung« in München. Denn er hat nicht<br />
nur Einblick in <strong>de</strong>n Printstellenmarkt,<br />
son<strong>de</strong>rn über das Karriereportal <strong>de</strong>s<br />
Süd<strong>de</strong>utschen Verlags, l<strong>auf</strong>bahner.<strong>de</strong>,<br />
auch in <strong>de</strong>n Online-Stellenmarkt. Dort<br />
zeigt sich, dass die Nachfrage <strong>de</strong>r Unternehmen<br />
nach Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskräften<br />
ganz unterschiedlich ist:<br />
»Der Arbeitsmarkt in <strong>de</strong>r Werbe- <strong>und</strong><br />
Marketingbranche ist angespannt«, berichtet<br />
Lenz. »Nur Experten im Bereich<br />
Produktmarketing sind noch gut nachgefragt.«<br />
Etwas an<strong>de</strong>rs sieht es bei <strong>de</strong>n<br />
Vertriebsexperten aus: Hier zieht die<br />
Zahl <strong>de</strong>r offenen Stellen seit einiger Zeit<br />
wie<strong>de</strong>r an.<br />
Auch wenn sich die Unternehmen in<br />
Deutschland <strong>de</strong>rzeit noch zurückhalten,<br />
neue Kräfte für ihre Marketing- <strong>und</strong><br />
Vertriebsabteilungen einzustellen, heißt<br />
das jedoch nicht, dass es ein Kin<strong>de</strong>rspiel<br />
ist, gute Leute zu bekommen. Zwar fin<strong>de</strong>n<br />
sich in <strong>de</strong>r Datenbank <strong>de</strong>s Internet-<br />
Portals l<strong>auf</strong>bahner.<strong>de</strong> <strong>de</strong>rzeit r<strong>und</strong> 5.000<br />
Vertriebs- <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 4.000 Marketingexperten,<br />
die dort ihren Lebensl<strong>auf</strong> hinterlegt<br />
haben. Doch müssen diese nicht<br />
zwangsläufig akut <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Stellensuche<br />
sein. Das Konzept <strong>de</strong>s Internet-Portals<br />
ermöglicht eine perspektivische Lebens-<br />
<strong>und</strong> Karriereplanung. Das heißt,<br />
die Kandidaten können dort angeben,<br />
dass sie beispielsweise in einem Jahr eine<br />
neue Stelle suchen. Auch aus einem<br />
weiteren Gr<strong>und</strong> warnt Lenz davor, zu<br />
<strong>de</strong>nken, ein Unternehmen könne <strong>de</strong>rzeit<br />
ohne Probleme <strong>und</strong> kurzfristig Spezialisten<br />
aus Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />
fin<strong>de</strong>n. »Wer eine offene Stelle besetzen<br />
will, muss sich bewusst sein, dass die<br />
Wechselbereitschaft von qualifizierten<br />
Fachkräften sowohl im Marketing als<br />
auch im Vertrieb <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wirtschaftskrise<br />
sehr gering ist.«<br />
50_51<br />
Wie sollten Arbeitgeber also vorgehen,<br />
um Erfolg bei <strong>de</strong>r Mitarbeitersuche zu<br />
haben? Professor Christoph Beck von<br />
<strong>de</strong>r Fachhochschule Koblenz beschäftigt<br />
sich seit Jahren mit <strong>de</strong>n Themen Rekrutierung<br />
<strong>und</strong> Personalmarketing. Er<br />
sieht eine Kombination aus Print- <strong>und</strong><br />
Online-Inseraten als sinnvoll an: »Gera<strong>de</strong><br />
die Marketingexperten kommen<br />
meist aus <strong>de</strong>r Printwelt <strong>und</strong> haben von<br />
Berufs wegen noch eine ganz beson<strong>de</strong>re<br />
Beziehung zu gedruckten Anzeigen. So-<br />
Newsletter<br />
> acquisa.<strong>de</strong>/newsletter<br />
Der acquisa-Newsletter informiert<br />
Sie regelmäßig über aktuelle Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Trends.<br />
mit wäre eine Vernachlässigung dieses<br />
Mediums sicherlich sträflich.« Um dann<br />
noch eine entsprechen<strong>de</strong> Reichweite ihrer<br />
Stellenofferte zu erzeugen, sollten<br />
Arbeitgeber zu<strong>de</strong>m Online-Inserate<br />
schalten.<br />
Print <strong>und</strong> Online kombiniert<br />
Geht es um die Suche nach einem Vertriebsexperten,<br />
so stehen laut Professor<br />
Beck bei <strong>de</strong>r Medienauswahl insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>r Zielgruppenbezug <strong>und</strong> die<br />
Reichweite im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong>. »Hier ist<br />
sicherlich eine Print- <strong>und</strong> Online-Kombination<br />
ebenfalls zu empfehlen, um eine<br />
größtmögliche Markttransparenz [ …
SPECIAL _ Recruiting<br />
über das Angebot von Vertriebsexperten<br />
zu bekommen«, meint er. Die Beson<strong>de</strong>rheit<br />
bei <strong>de</strong>n Vertriebsexperten liege<br />
jedoch darin, dass insbeson<strong>de</strong>re die<br />
Branchenkenntnis relevant ist, fährt er<br />
fort: »Insofern eignen sich hier, an<strong>de</strong>rs<br />
als man erwarten könnte, nicht die Recruiting-,<br />
son<strong>de</strong>rn die Fachmessen für<br />
eine erfolgreiche Stellenbesetzung.«<br />
Auf Messen sind die Einsteiger<br />
Recruiting-Messen sind im Gegensatz<br />
zu Fachmessen Veranstaltungen, bei<br />
<strong>de</strong>nen nicht ein Fachthema im Vor<strong>de</strong>rgr<strong>und</strong><br />
steht, son<strong>de</strong>rn die Personalsuche<br />
an sich. Bekannte Veranstaltungen sind<br />
beispielsweise <strong>de</strong>r Deutsche Absolventenkongress,<br />
<strong>de</strong>r jährlich im November<br />
in Köln stattfin<strong>de</strong>t. Es gibt regionale<br />
Recruiting-Messen wie die <strong>de</strong>s Veranstalters<br />
Barlag Werbe- & Messeagentur,<br />
die in 16 Städten von Kiel bis München<br />
stattfin<strong>de</strong>n, es gibt Hochschulmessen,<br />
von Universitäten o<strong>de</strong>r professionellen<br />
Dienstleistern organisiert, o<strong>de</strong>r <strong>auf</strong> spezielle<br />
Zielgruppen zugeschnittene Messen<br />
wie die »Career Venture Commerce<br />
52_53<br />
& Industry« <strong>de</strong>r MSW & Partner Personalberatung<br />
für Führungsnachwuchs.<br />
Großunternehmen mit hohem Personalbedarf<br />
veranstalten sogar eigene<br />
Events, <strong>auf</strong> <strong>de</strong>nen sie die Einstiegs- <strong>und</strong><br />
Karrieremöglichkeiten in ihrem Haus<br />
vorstellen.<br />
Für ein kleineres o<strong>de</strong>r mittleres Unternehmen<br />
käme am ehesten die Teilnahme<br />
an einer regionalen Veranstaltung<br />
infrage, <strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>n großen überregionalen<br />
Events bewegen sie sich in direkter<br />
Konkurrenz zu <strong>de</strong>n großen Namen <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaft. Doch nicht nur<br />
das ist ein Manko für mittelständische<br />
Arbeitgeber. Zusätzlich müssen sie be<strong>de</strong>nken,<br />
dass die meisten Re cruiting-<br />
Messen vor allem Berufseinsteiger <strong>und</strong><br />
Hochschulabsolventen ansprechen,<br />
sofern sie nicht sogar explizit für diese<br />
Zielgruppe konzipiert sind. Will ein<br />
Unternehmen jedoch einen versierten<br />
Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsexperten mit<br />
mehreren Jahren Berufserfahrung einstellen,<br />
so wird es diesen kaum <strong>auf</strong> diesem<br />
Wege fin<strong>de</strong>n. »Das Gleiche gilt für<br />
Online-Messen«, ergänzt Harald Lenz<br />
von <strong>de</strong>r »Süd<strong>de</strong>utschen Zeitung«. »Der<br />
Bekanntheitsgrad dieses Instruments<br />
ist noch relativ klein. Es bleibt abzuwarten,<br />
wie sich dieser Trend, <strong>de</strong>r ja aus <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftskrise <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Kostensparprogrammen<br />
von Unternehmen heraus<br />
entstan<strong>de</strong>n ist, weiterentwickelt.«<br />
Soziale Netzwerke ausklammern<br />
Harald Lenz rät darüber hinaus davon<br />
ab, soziale Netzwerke zur Rekrutierung<br />
zu nutzen. Zwar sind Communities wie<br />
Xing, Facebook <strong>und</strong> Linked-In <strong>de</strong>rzeit<br />
in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> überraschen immer<br />
wie<strong>de</strong>r mit neuen Rekordzahlen.<br />
Bereits über 50 Prozent aller <strong>de</strong>utschen<br />
Internet-Nutzer sind Mitglie<strong>de</strong>r in so zialen<br />
Netzwerken. Aber <strong>de</strong>r Zeit<strong>auf</strong>wand<br />
bei <strong>de</strong>r Recherche <strong>und</strong> Ansprache geeigneter<br />
Kandidaten über diesen Kanal sei<br />
enorm, so Lenz. »Und <strong>de</strong>r Erfolg dieses<br />
Rekrutierungs-Wegs ist bislang nicht absehbar«,<br />
berichtet er. Das ist auch die Erkenntnis<br />
von Professor Christoph Beck,<br />
<strong>de</strong>r zu<strong>de</strong>m ein weiteres Problem erkennt:<br />
»Die Gefahr ist, dass die Personen, die<br />
in <strong>de</strong>n sozialen Netzwerken sehr aktiv<br />
sind, oftmals nicht diejenigen sind, die<br />
auch im Job sehr engagiert <strong>und</strong> erfolgreich<br />
sind.« An<strong>de</strong>rs ausgedrückt: Wer in<br />
seinem Beruf alles gibt, wird nicht mehr<br />
viel Zeit haben, sich ausführlich in sozialen<br />
Netzwerken zu engagieren. Das<br />
gilt für Marketingexperten <strong>und</strong> noch<br />
mehr für Vertriebsspezialisten, die von<br />
Haus aus eher <strong>de</strong>n persönlichen Kontakt<br />
präferieren. Es sei sicherlich kein<br />
» VERMEIDEN SIE KURZFRISTREAKTIONEN. NUTZEN SIE<br />
DIE AKTUELLE WIRTSCHAFTSLAGE, IN DER NICHT SO VIEL<br />
PERSONAL BENÖTIGT WIRD, UM EINE STRATEGISCHE<br />
PERSONALPLANUNG AUFZUSETZEN.«<br />
GABRIELA JAECKER, Grün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r Personalberatung für Familienunternehmen PBFU<br />
Fehler, in einem Netzwerk, in <strong>de</strong>m man<br />
die relevante Zielgruppe vermutet, eine<br />
Job-Offerte zu positionieren, resümiert<br />
Beck. Aber <strong>de</strong>r Recruiting-Erfolg in diesem<br />
Medium hänge vor allem davon ab,<br />
inwieweit das Unternehmen bereit ist,<br />
zeit<strong>auf</strong>wendig zu recherchieren <strong>und</strong><br />
Kandidaten direkt anzusprechen.<br />
Bestätigt wer<strong>de</strong>n diese Aussagen durch<br />
eine aktuelle Studie <strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />
IFOK. In einer Befragung<br />
von 800 Personalexperten fand das Unternehmen<br />
heraus, dass die meisten<br />
Firmen soziale Netzwerke gar nicht<br />
o<strong>de</strong>r nur begrenzt nutzen. Doch nach<br />
Ansicht von Arne Klempert, Leiter Geschäftsfeld<br />
Digitale Kommunikation<br />
bei <strong>de</strong>r IFOK GmbH, ist dies viel zu kurz<br />
gedacht. Der studierte Mediensoziologe<br />
<strong>und</strong> ehemalige Geschäftsführer <strong>de</strong>s Vereins<br />
Wikimedia Deutschland ist sich sicher,<br />
dass sich soziale Netzwerke durchaus<br />
für die Rekrutierung eignen – allerdings<br />
nicht unter <strong>de</strong>m herkömmlichen<br />
Verständnis als Anzeigenplattform o<strong>de</strong>r<br />
Bewerberdatenbank. »Es ist ein häufiger<br />
Trugschluss, Xing o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Netz-<br />
www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
werke <strong>auf</strong> diese Funktionen beschränkt<br />
zu betrachten. Sie sind vielmehr soziale<br />
Räume, in <strong>de</strong>nen Menschen miteinan<strong>de</strong>r<br />
kommunizieren, auch über fachliche<br />
Fragestellungen«, sagt er.<br />
Mitarbeiter als Recruiter aktivieren<br />
Der Schlüssel zum Erfolg seien <strong>de</strong>shalb<br />
persönliche Beziehungen. »Die Kommunikation<br />
in diesen Netzwerken ist immer<br />
personenzentriert«, sagt Klempert<br />
<strong>und</strong> schlägt vor, <strong>de</strong>n Rekrutierungsweg<br />
»Mitarbeiterempfehlungen« in die so zialen<br />
Netzwerke zu verlagern. »Gehen Sie<br />
in Ihre Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsabteilungen<br />
<strong>und</strong> fragen Sie die Mitarbeiter<br />
danach, in welchen Netzwerken <strong>und</strong><br />
Diskussionsgruppen sie verkehren, <strong>und</strong><br />
sprechen Sie Ihre Mitarbeiter gezielt<br />
an, dort Werbung für eine offene Stelle<br />
zu machen«, empfiehlt er. »Das ist eine<br />
effektive <strong>und</strong> einfach auszuführen<strong>de</strong><br />
Metho<strong>de</strong>, die zu<strong>de</strong>m dazu beiträgt,<br />
Streuverluste zu vermei<strong>de</strong>n – im Prinzip<br />
nichts an<strong>de</strong>res als digitale M<strong>und</strong>propaganda.«<br />
Eine wichtige Frage dabei sei,<br />
wie die bestehen<strong>de</strong>n Mitarbeiter eingeb<strong>und</strong>en<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wie sie motiviert<br />
wer<strong>de</strong>n, die Mitarbeitersuche <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
unter ihren Fachkollegen zu<br />
verbreiten. »Das ist eine neue Form <strong>de</strong>r<br />
Kommunikation, die viel mit Motivation<br />
<strong>und</strong> Begeisterung zu tun hat«, sagt<br />
Klempert.<br />
Wenn die Bewerber kommen<br />
Doch auch <strong>de</strong>r Experte für digitale Kommunikation<br />
rät dazu, weiterhin klassische<br />
Stelleninserate in Print- <strong>und</strong> Online-Medien<br />
zu schalten. Je nach<strong>de</strong>m, um<br />
welche Stelle <strong>und</strong> Aufgabe es geht, sollte<br />
das Unternehmen individuell entschei<strong>de</strong>n,<br />
welches Medium <strong>und</strong> welchen Titel<br />
– beispielsweise ob regionale o<strong>de</strong>r überregionale<br />
Tageszeitung – es dafür nutzt.<br />
Außer<strong>de</strong>m sollte es keinesfalls dar<strong>auf</strong><br />
verzichten, die Stellenausschreibungen<br />
mit ausführlichen <strong>Information</strong>en über<br />
Position <strong>und</strong> Aufgaben <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r eigenen<br />
Homepage zu veröffentlichen. Denn ohne<br />
einen Link zu weiterführen<strong>de</strong>n <strong>Information</strong>en<br />
wird Recruiting über soziale<br />
Netzwerke nicht funktionieren.<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong><br />
p<br />
TIPP MARKETINGEXPERTEN TICKEN ANDERS<br />
Marketingexperten ticken an<strong>de</strong>rs als Vertriebsspezialisten. Daher sollten sie auch mit<br />
individuellen Maßnahmen für das Unternehmen gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
p Marketing. Marketingexperten betrachten<br />
Stellenanzeigen nicht wie an<strong>de</strong>re Bewerber<br />
nur als Job-Offerte, son<strong>de</strong>rn sie betrachten sie<br />
immer auch aus <strong>de</strong>m Blickwinkel ihrer eigenen<br />
Profession. Sind Anzeigen hochprofessionell,<br />
so vermuten sie ein Unternehmen, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Bewerber gern arbeitet. Sind die Anzeigen aus<br />
Sicht eines Marketingexperten schlecht gemacht,<br />
das Unternehmen jedoch für ihn attraktiv,<br />
so empfin<strong>de</strong>t er die Jobofferte ebenfalls als<br />
attraktiv, weil er hier sehr viel Potenzial sieht,<br />
sich <strong>und</strong> seine Expertise einzubringen.<br />
Wie sollte ein Arbeitgeber vorgehen, wenn er einen neuen<br />
Marketing- o<strong>de</strong>r Vertriebsleiter benötigt?<br />
p Marketingleiter. Schalten Sie eine Kombianzeige<br />
in einem überregionalen Medium <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>m verb<strong>und</strong>enen Online-Stellenmarkt. Schalten<br />
Sie eine Printanzeige in einer zielgruppenspezifischen<br />
Fachzeitschrift. Nutzen Sie<br />
persönliche Empfehlungen o<strong>de</strong>r Kontakte aus<br />
Projekten.<br />
Quelle: Professor Christoph Beck, FH Koblenz<br />
Es ist nicht nur <strong>de</strong>r Rekrutierungsweg,<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Arbeitgeber viele Fehler begehen<br />
können. »Die meisten Fehler wer<strong>de</strong>n<br />
bei <strong>de</strong>r Kandidatenauswahl gemacht«,<br />
weiß Gabriela Jaecker, Grün<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r<br />
Personalberatung für Familienunternehmen<br />
PBFU. »Oftmals wird <strong>de</strong>r erstbeste<br />
Kandidat genommen, <strong>de</strong>r die fachlichen<br />
Voraussetzungen erfüllt. Aber die Frage,<br />
ob er wirklich in die Unternehmenskultur<br />
passt, wird nicht gestellt«, sagt sie<br />
<strong>und</strong> nennt das Beispiel eines Top-Verkäufers<br />
von Opel, <strong>de</strong>r von BMW abgeworben<br />
wur<strong>de</strong>. »Dort hat er keinen Fuß <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>n bekommen, weil er keinen Draht<br />
zu BMW-K<strong>und</strong>en hatte.«<br />
Und die Personalberaterin kennt weitere<br />
Fallstricke: »Viele Unternehmen reagieren<br />
erst kurzfristig dar<strong>auf</strong>, wenn eine<br />
Position vakant ist, anstatt mittelfristig<br />
ihren Personalbedarf zu planen«, sagt sie<br />
<strong>und</strong> rät zu einer strategischen Personalplanung.<br />
Diese sollte bei künftigen Unternehmenszielen<br />
wie Expansionen o<strong>de</strong>r<br />
p Vertrieb. Für Vertriebsexperten ist<br />
die Branchenkenntnis von beson<strong>de</strong>rer Relevanz.<br />
Deshalb eignen sich in diesem Fall<br />
Fachmessen gut für die Rekrutierung. Eine<br />
gut positionierte Jobofferte am Messestand,<br />
verb<strong>und</strong>en mit <strong>de</strong>n Kontaktdaten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Recruiters vor Ort, spricht<br />
unmittelbar die richtigen Bewerber an. Sie<br />
kennen die Branche, sie kennen meist auch<br />
das Produkt o<strong>de</strong>r die Dienstleistung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
<strong>und</strong> sind daher eher bereit zu<br />
einem Wechsel.<br />
p Vertriebsleiter. Schalten Sie eine Online-<br />
Anzeige bei einem <strong>de</strong>r fünf großen Karriereportale.<br />
Nutzen Sie Fachmessen zur Rekrutierung.<br />
Nutzen Sie persönliche Empfehlungen<br />
<strong>und</strong> Kontakte. Optional können Sie auch eine<br />
Printanzeige in einem überregionalen Medium<br />
schalten.<br />
Neueröffnung eines Werks anfangen <strong>und</strong><br />
bis in die Nachfolgeplanung mün<strong>de</strong>n:<br />
Welche Kompetenzen brauchen wir, um<br />
dieses Wachstum umzusetzen? Haben<br />
wir die benötigten Mitarbeiter vielleicht<br />
schon an Bord? Wo sind Weiterbildungen<br />
möglich? Wie hoch ist die Fluktuation<br />
<strong>und</strong> Abwerbung von Mitarbeitern? Wie<br />
viele Mitarbeiter gehen in Ruhestand?<br />
Fragen, die vor allem <strong>auf</strong> eine nachhaltige<br />
Personalpolitik abzielen. Der Tipp<br />
von Gabriela Jaecker: »Vermei<strong>de</strong>n Sie<br />
Kurzfristreaktionen, son<strong>de</strong>rn nutzen Sie<br />
die aktuelle Wirtschaftslage, in <strong>de</strong>r nicht<br />
so viel Personal benötigt wird, um eine<br />
strategische Personalplanung <strong>auf</strong>zusetzen.«<br />
Eine solche Vorgehensweise wer<strong>de</strong><br />
sich in spätestens ein bis zwei Jahren doppelt<br />
auszahlen – wenn <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt<br />
für Marketing- <strong>und</strong> Vertriebsspezialisten<br />
wie<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>rs aussieht. Denn dann<br />
wer<strong>de</strong>n sich Unternehmen bei <strong>de</strong>n Kandidaten<br />
bewerben müssen.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]
SPECIAL _ Outsourcing<br />
Die Na<strong>de</strong>l im Heuh<strong>auf</strong>en<br />
Qualifiziertes Personal zählt zu <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Erfolgsfaktoren für die Entwicklung je<strong>de</strong>s<br />
Unternehmens. Viele Firmen wen<strong>de</strong>n sich für die Beschaffung von Fachkräften an externe<br />
Dienstleister. Doch ist das Outsourcing bei Marketing <strong>und</strong> Vertrieb auch sinnvoll?<br />
Text _ Klaus Dietzel<br />
Anselm Aufschnei<strong>de</strong>r verfügt über ein<br />
erfolgreich abgeschlossenes Studium<br />
<strong>und</strong> mehrjährige Erfahrung im Direktvertrieb<br />
sowie im Großk<strong>und</strong>enbereich.<br />
Er weiß, wovon er re<strong>de</strong>t, <strong>und</strong> hat dies<br />
schon zur Genüge unter Beweis gestellt.<br />
Mit sicherem Auftreten, Durchsetzungsvermögen<br />
<strong>und</strong> Verhandlungsgeschick<br />
sucht er in je<strong>de</strong>r Situation aktiv <strong>de</strong>n Abschluss.<br />
Er setzt sich ein – immer <strong>und</strong><br />
überall. Er überzeugt durch ein hohes<br />
Maß an Eigenverantwortung <strong>und</strong> Zielstrebigkeit<br />
<strong>und</strong> nutzt sein Wissen, um<br />
neue K<strong>und</strong>en zu akquirieren. Dass er ein<br />
Multitalent ist, das nicht nur über f<strong>und</strong>ierte<br />
PC-Kenntnisse verfügt, son<strong>de</strong>rn<br />
auch Englisch in Wort <strong>und</strong> Schrift sicher<br />
beherrscht, versteht sich von selbst.<br />
Andreas Aufschnei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r perfekte<br />
Verkäufer. Und er ist vor allem eins: Rar.<br />
Kein W<strong>und</strong>er, dass sich Unternehmen<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Suche nach dieser seltenen Spezies<br />
zunehmend an Experten wen<strong>de</strong>n.<br />
Schließlich gehört die Verfügbarkeit<br />
qualifizierten Personals zu <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Erfolgsfaktoren für die Entwick-<br />
lung je<strong>de</strong>s Unternehmens. Doch ist das<br />
Outsourcing <strong>de</strong>r Beschaffung von Fachkräften<br />
in Marketing <strong>und</strong> Vertrieb auch<br />
sinnvoll?<br />
»Wenn Unternehmen es selbst schaffen,<br />
die Kandidaten zu gewinnen, die wirklich<br />
ihren Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen,<br />
gibt es wenig Grün<strong>de</strong>, einen Personalberater<br />
zu be<strong>auf</strong>tragen«, sagt Christopher<br />
Funk, Geschäftsführer von Xenagos,<br />
einem Personalberater für Vertrieb mit<br />
Sitz in Frankfurt am Main. Doch da es<br />
die Unternehmen in <strong>de</strong>r Praxis eben<br />
nicht immer schaffen, die richtigen<br />
Bewerber in ausreichen<strong>de</strong>r Anzahl zu<br />
fin<strong>de</strong>n, bedarf es <strong>de</strong>s Outsourcing. »Wir<br />
professionalisieren sowohl das Beschaffungsproze<strong>de</strong>re<br />
als auch die Kandidatenbeurteilung.<br />
Wir können dies <strong>effizienter</strong><br />
gestalten, weil wir über Anzeigenschaltungen<br />
hinaus auch potenziell geeignete<br />
weitere Kandidaten i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
<strong>und</strong> ansprechen«, sagt Wolfgang Lichius,<br />
Partner <strong>de</strong>r Personalberatung Kienbaum<br />
Executive Consultants in Gummersbach.<br />
»Die erfolgreichen Leute in guten Positionen<br />
reagieren doch gar nicht <strong>auf</strong> Anzeigen«,<br />
ergänzt Dr. Jan Thieme, Partner bei<br />
TGMC Dr. Thieme <strong>und</strong> Partner Management<br />
Consulting in Hamburg. Daher erweitere<br />
<strong>de</strong>r Personalberater durch seine<br />
Direktansprache das Kandidatenpotenzial<br />
– quantitativ <strong>und</strong> qualitativ. Die Frage<br />
nach <strong>de</strong>m Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
ist spätestens dann positiv beantwortet,<br />
wenn <strong>de</strong>r über eine Personalberatung<br />
gef<strong>und</strong>ene Mitarbeiter im Unternehmen<br />
eine überdurchschnittliche Performance<br />
an <strong>de</strong>n Tag legt.<br />
Kosten <strong>und</strong> Nutzen abwägen<br />
Schon vor Jahren wur<strong>de</strong> in internationalen<br />
Studien <strong>de</strong>m Outsourcing-Markt<br />
ein jährliches Wachstum zwischen neun<br />
Prozent (Nelson Hall, 2007) <strong>und</strong> 16 Prozent<br />
(PAVC 2006) prognostiziert. Tatsächlich<br />
ist <strong>de</strong>r Anstieg etwas hinter diesen<br />
Erwartungen zurückgeblieben, <strong>de</strong>nnoch<br />
wird das Volumen <strong>de</strong>r heute in Deutschland<br />
abgeschlossenen Verträge <strong>auf</strong> eine<br />
Höhe zwischen ein <strong>und</strong> zwei Milliar<strong>de</strong>n<br />
Euro geschätzt. Doch das Auslagern <strong>de</strong>r<br />
HR-Prozesse ist für viele Unternehmen<br />
nach wie vor ein sensibles Thema. Dabei<br />
ist es meist nicht allein <strong>de</strong>r Wunsch, Kosten<br />
zu sparen, <strong>de</strong>r Betriebe zur Auslagerung<br />
ihrer Personalprozesse veranlasst –<br />
auch wenn das eine aktuelle Studie von<br />
HR Factory nahelegt.<br />
Vor allem verfügen qualifizierte Personalberatungen<br />
über ein breiteres Spektrum<br />
von Beurteilungsinstrumentarien, die<br />
Personalabteilungen mittelständischer<br />
Betriebe ohne großen Mehr<strong>auf</strong>wand<br />
so nicht zur Verfügung stehen. Hierzu<br />
zählen professionelle Interviews, qualifizierte<br />
Referenzeinholungen, Einsatz<br />
von Tests, Durchführung von Einzel-<br />
Assessments <strong>und</strong> Ähnliches. Nicht zu<br />
vernachlässigen ist, dass <strong>de</strong>r Einsatz von<br />
Personalberatern eine Entlastung bringen<br />
kann für die Führungskräfte, die voll<br />
im operativen Geschäft stehen <strong>und</strong> oft<br />
» DIE PERSONALSUCHE IM VERTRIEB IST AUCH ANDERS, WEIL<br />
VERTRIEBSMITARBEITER ANDERS TICKEN.«<br />
WOLFGANG LICHIUS, Partner bei Kienbaum Executive Consultants, Gummersbach<br />
54 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Schwierigkeiten haben, sich die nötigen<br />
Freiräume für die äußerst zeitintensive<br />
Abwicklung eines Recruitment-Vorgangs<br />
zu schaffen. Nicht ganz unwichtig bei <strong>de</strong>r<br />
Kosten-Nutzen-Betrachtung sollte auch<br />
sein, welch hohe finanzielle Aufwendungen<br />
mit <strong>de</strong>m Scheitern einer neu ins<br />
Unternehmen geholten Führungs- bzw.<br />
Fachkraft verb<strong>und</strong>en sind.<br />
Den richtigen Partner erkennen<br />
Doch wie erkennen kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen, ob <strong>de</strong>r Dienstleister bei<br />
<strong>de</strong>r Personalsuche auch seriös arbeitet<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m Auftraggeber nicht am En<strong>de</strong> unzählige<br />
Bewerbermappen <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Tisch<br />
knallt <strong>und</strong> die Brieftasche offen hält? Ein<br />
starkes Indiz für die Seriosität <strong>und</strong> die<br />
Professionalität eines Personalberaters<br />
ist unter an<strong>de</strong>rem die Mitgliedschaft im<br />
B<strong>und</strong>esverband <strong>de</strong>utscher Unternehmensberater<br />
(BDU). Außer<strong>de</strong>m kann man<br />
bei Beratungen, die schon langjährig am<br />
Markt sind, eine gute Qualifikation unterstellen.<br />
Auch die Referenzeinholung bei<br />
befre<strong>und</strong>eten Unternehmen kann hilfreich<br />
sein. »Jemand, <strong>de</strong>r anbietet, abweichend<br />
von <strong>de</strong>n bewährten Usancen <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Personalberatung für reines<br />
Erfolgshonorar zu arbeiten, kann keine<br />
professionelle Leistung erbringen. Wir<br />
sind keine Makler, son<strong>de</strong>rn Berater, von<br />
<strong>de</strong>nen ein systematisches Research <strong>und</strong><br />
ein unabhängiges Urteil erwartet wird«,<br />
sagt Thieme. Doch Personalberatungen,<br />
die vorrangig über Direktansprache, <strong>de</strong>m<br />
eigentlichen Headhunting, arbeiten, wer<strong>de</strong>n<br />
wohl kaum Referenzen geben, <strong>de</strong>nn<br />
<strong>de</strong>ren Projekte wer<strong>de</strong>n immer mit allerhöchster<br />
Vertraulichkeit behan<strong>de</strong>lt.<br />
Im Vertrieb kann das Outsourcen <strong>de</strong>r<br />
Personalsuche auch aus einem an<strong>de</strong>ren<br />
Gr<strong>und</strong> sinnvoll sein. Denn gera<strong>de</strong> hier<br />
hat man es häufig mit Kandidaten zu<br />
tun, die sich gut verk<strong>auf</strong>en können. »Es<br />
ist <strong>de</strong>shalb wichtig, sich als Beurteiler<br />
nicht vom rhetorischen Geschick eines<br />
Bewerbers blen<strong>de</strong>n zu lassen, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>n Fakten beharrlich nachzugehen«,<br />
sagt Lichius. Außer<strong>de</strong>m müsse die alte<br />
Erkenntnis stets im Bewusstsein bleiben,<br />
dass erfolgreiche Verkäufer nicht unbedingt<br />
auch erfolgreiche Führungskräfte<br />
im Vertrieb sein müssen. Die Personalsuche<br />
im Vertrieb ist auch an<strong>de</strong>rs, weil<br />
Vertriebsmitarbeiter an<strong>de</strong>rs »ticken«.<br />
Da die Komplexität <strong>de</strong>r zu verk<strong>auf</strong>en<strong>de</strong>n<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen ebenso<br />
wie die damit verb<strong>und</strong>enen Eink<strong>auf</strong>s-<br />
o<strong>de</strong>r Entscheidungsprozesse zugenommen<br />
hat, sind auch die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
im Vertrieb gestiegen. »Verkäufer, die sagen,<br />
alles verk<strong>auf</strong>en zu können, sind ein<br />
Ausl<strong>auf</strong>mo<strong>de</strong>ll«, analysiert Funk. Gefragt<br />
seien vielmehr Spezialisten, K<strong>und</strong>enma-<br />
nager, die mit viel Know-how mit <strong>und</strong> für<br />
ihre Klienten Lösungen erarbeiten.<br />
Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Situation<br />
kann nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass <strong>de</strong>r »War for Talents« angesichts <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>mografischen Entwicklung in Deutschland<br />
künftig wie<strong>de</strong>r härter ausgefochten<br />
wird. Unternehmen müssen <strong>de</strong>shalb beson<strong>de</strong>re<br />
Anstrengungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Personalbindung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r -entwicklung<br />
tätigen. Außer<strong>de</strong>m müssen sie sich über<br />
ein professionelles Personalmarketing als<br />
attraktive Arbeitgeber in das Bewusstsein<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit bringen.<br />
Personalsuche im Web 2.0<br />
Und auch die Bereiche Internet <strong>und</strong> Social-Media<br />
wer<strong>de</strong>n wichtiger: »Wir sind als<br />
Personalberatungen gefor<strong>de</strong>rt, die Recruitment-Vorgänge<br />
permanent zu optimieren<br />
<strong>und</strong> neben <strong>de</strong>n herkömmlichen auch die<br />
neu verfügbaren Medien wie Internet<br />
o<strong>de</strong>r Online-Foren für die eigene Arbeit zu<br />
nutzen«, sagt Lichius. Allerdings wür<strong>de</strong>n<br />
diese nur zusätzliche Recruitment-Quellen<br />
darstellen. »Die Beurteilung von Fach- <strong>und</strong><br />
Führungskräften kann qualifiziert nur im<br />
unmittelbaren persönlichen Dialog zuverlässig<br />
geleistet wer<strong>de</strong>n«, sagt Lichius, <strong>de</strong>r<br />
<strong>auf</strong> schlechte Erfahrungen mit Telefon-<br />
<strong>und</strong> Vi<strong>de</strong>okonferenzen verweist.<br />
Doch <strong>dank</strong> Internet verfügen die Personalberater<br />
heute nicht mehr allein über Spezialistenwissen:<br />
»Das Wissen darum, wer<br />
<strong>de</strong>nn überhaupt wo <strong>und</strong> in welcher Funktion<br />
bei Unternehmen <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />
beschäftigt ist, ist heute im Web für je<strong>de</strong>rmann<br />
zugänglich«, sagt Funk. Das führe<br />
zu wenig professionellen Ansprachen,<br />
die immer mehr Spam-Charakter haben<br />
– auch weil sie zunehmend automatisiert<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Das Ergebnis ist,<br />
dass diese Kanäle künftig so nicht mehr<br />
funktionieren wer<strong>de</strong>n – etwa Xing: »Dort<br />
sind viele <strong>de</strong>r begehrteren Spezialisten<br />
von Recruiting-Attacken mittlerweile so<br />
genervt, dass sie ihr Profil für Nachrichten<br />
sperren o<strong>de</strong>r gleich ganz löschen«,<br />
analysiert Funk. Bei Twitter, Facebook<br />
& Co. könnte genau dasselbe passieren,<br />
wenn die ersten Tools sich verbreiten, die<br />
<strong>de</strong>n Usern ungefragt irgendwelche Jobangebote<br />
schicken.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 55
SPECIAL _ Recruiting<br />
Neuk<strong>und</strong>en durch Weiterbildung<br />
Globalisierung <strong>und</strong> Digitalisierung stellen das Marketing vor neue Herausfor<strong>de</strong>rungen. Berufsbegleiten<strong>de</strong><br />
Weiterbildung ist <strong>de</strong>shalb nicht nur notwendig, um <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit zu bleiben,<br />
son<strong>de</strong>rn bringt auch mehr Umsatz. Beson<strong>de</strong>rs gefragt: Kurze Seminare mit starkem Praxisbezug.<br />
Text _ Karsten Zunke<br />
Wenn Unternehmen in Krisenzeiten<br />
<strong>de</strong>n Investitionsgürtel enger schnallen,<br />
setzen sie in <strong>de</strong>r Regel rigoros <strong>de</strong>n Rotstift<br />
an. Neben Werbeausgaben wird<br />
dann vor allem bei <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
gespart. Das bringt zwar kurzfristig<br />
mehr Liquidität, entpuppt sich aber mittelfristig<br />
als gefährlicher Bumerang <strong>und</strong><br />
langfristig sogar als Wachstumsbremse.<br />
Eine Gefahr, vor <strong>de</strong>r Weiterbil<strong>de</strong>r schon<br />
lange warnen, die aber in Unternehmen<br />
oft zu spät gehört wird.<br />
Die Bayerische Aka<strong>de</strong>mie für Werbung<br />
<strong>und</strong> Marketing (BAW) in München hat<br />
die Nutzer ihrer Weiterbildungsangebote<br />
jetzt genauer untersucht <strong>und</strong> dazu<br />
an <strong>de</strong>r Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München eine Pilot-Studie durchführen<br />
lassen. Ergebnis: Das vermittelte Praxis-<br />
Know-how bringt <strong>de</strong>n Unternehmen Umsatzsteigerungen,<br />
wirkt sich positiv <strong>auf</strong><br />
die Neuk<strong>und</strong>engewinnung aus, führt zu<br />
<strong>effizienter</strong>em Arbeiten <strong>und</strong> Zeiteinsparungen<br />
bei <strong>de</strong>r Arbeit <strong>und</strong> steigert die<br />
56 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />
Foto: Yuri Arcurs
Handlungssicherheit <strong>de</strong>r Akteure. Für<br />
die Studie wur<strong>de</strong>n sowohl Teilnehmer<br />
von BAW-Weiterbildungen als auch die<br />
be<strong>auf</strong>tragen<strong>de</strong>n Unternehmen befragt.<br />
Das Ergebnis verw<strong>und</strong>ert nicht, <strong>de</strong>nn<br />
die universitäre Ausbildung orientiert<br />
sich in <strong>de</strong>r Regel stark an <strong>de</strong>r Einheit<br />
von Forschung <strong>und</strong> Lehre. Die Praxis<br />
kommt meist zu kurz. Ist <strong>de</strong>r berufliche<br />
Einstieg geschafft, wer<strong>de</strong>n die Absolventen<br />
mit echten Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
konfrontiert. An einer berufsbegleiten<strong>de</strong>n<br />
Weiterbildung führt dann meist<br />
kein Weg vorbei.<br />
Kein Hörsaal-Feeling<br />
»Wir vermitteln vor allem die ungemütliche<br />
Praxis«, sagt BAW-Direktor Dr.<br />
Matthias Lung. An <strong>de</strong>n Standorten München<br />
<strong>und</strong> Nürnberg bietet das Institut<br />
insgesamt sieben berufsbegleiten<strong>de</strong> Studiengänge<br />
an. Die r<strong>und</strong> 300 Dozenten<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Medien- <strong>und</strong><br />
Marketingszene rekrutiert.<br />
Die Studienangebote fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel<br />
von Freitagnachmittag bis Samstagabend<br />
statt <strong>und</strong> dauern etwa ein Jahr.<br />
Auch ein zweijähriger Abendstudiengang<br />
wird angeboten. Solche Präsenzseminare<br />
haben laut Lung vor allem<br />
<strong>de</strong>n Vorteil, dass die Absolventen untereinan<strong>de</strong>r<br />
Erfahrungen aus ihrem<br />
Arbeitsleben austauschen <strong>und</strong> auch<br />
voneinan<strong>de</strong>r lernen können. Auf reine<br />
E-Learning-Angebote verzichtet man an<br />
<strong>de</strong>r BAW ganz bewusst.<br />
Auch wenn viele Unternehmen in <strong>de</strong>r<br />
jetzigen Krise bei <strong>de</strong>n Weiterbildungen<br />
ihrer Mitarbeiter knausern, beobachtet<br />
Lung im Mittelstand eine neue Entwicklung.<br />
»Mittelständische Betriebe<br />
Qualifizierte Bewerber für Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Direktmarketing fin<strong>de</strong>n:<br />
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LINKS Die Liste <strong>de</strong>r Anbieter<br />
von berufsbegleiten<strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
im Marketing ist umfangreich. Im<br />
Folgen<strong>de</strong>n eine notgedrungen unvollständige<br />
Auswahl:<br />
www.h<strong>auf</strong>e-aka<strong>de</strong>mie.<strong>de</strong><br />
www.baw-online.<strong>de</strong><br />
www.sv-institut.<strong>de</strong><br />
www.managementcircle.<strong>de</strong><br />
www.dda-online.<strong>de</strong><br />
www.sgbs.ch<br />
professionalisieren sich zunehmend im<br />
Marketing. Sie werben immer weniger<br />
aus <strong>de</strong>m Bauch heraus <strong>und</strong> versuchen<br />
das Marketing zu systematisieren«, sagt<br />
Lung. Dieser Trend wird auch durch <strong>de</strong>n<br />
Generationenwechsel in <strong>de</strong>n Firmen befeuert.<br />
Jetzt kommen zunehmend junge<br />
BWL-Absolventen ans Ru<strong>de</strong>r. [ …
SPECIAL _ Recruiting<br />
» VIEL INHALT IN KURZER ZEIT<br />
– DAS LIEGT IM TREND.«<br />
MARCUS AUTH, Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie,<br />
Siegfried Vögele Institut<br />
Viel Inhalt in kürzester Zeit<br />
Viele Firmen sind auch an einer schnellen<br />
<strong>und</strong> punktuellen Weiterbildung<br />
ihrer Mitarbeiter in Spezialgebieten interessiert.<br />
Solche Fortbildungen fin<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Regel einmalig in Mehrtagesseminaren<br />
statt. »Marketingmanager möchten<br />
knackige Seminare. Viel Inhalt in<br />
kurzer Zeit – das liegt im Trend«, sagt<br />
Marcus Auth, Leiter <strong>de</strong>r Dialog-Aka<strong>de</strong>mie<br />
am Siegfried Vögele Institut in<br />
Königstein im Taunus. Vier- o<strong>de</strong>r fünftägige<br />
Weiterbildungen seien bei <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
kaum noch gefragt. »Allerdings<br />
sollten Seminare im Marketingbereich<br />
eine Min<strong>de</strong>stlänge von einem Tag<br />
haben. Nur dann bleibt bei einer praxisorientierten<br />
Weiterbildung genug Zeit,<br />
die Teilnehmer auch aktiv am Seminar<br />
zu beteiligen«, sagt Auth. Das zur Deutschen<br />
Post World Net gehören<strong>de</strong> Institut<br />
bietet verschie<strong>de</strong>ne Weiterbildungen<br />
zum Marketing <strong>und</strong> Dialogmarketing<br />
an, für Einsteiger, Praktiker <strong>und</strong> Spezialisten.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne Seminare sind<br />
einzeln buchbar, können aber auch miteinan<strong>de</strong>r<br />
verknüpft wer<strong>de</strong>n, um einen<br />
zertifizierten Abschluss zu erhalten.<br />
Einsteiger- <strong>und</strong> Praktikerseminare wer<strong>de</strong>n<br />
am Siegfried Vögele Institut am<br />
meisten nachgefragt. Viele Teilnehmer<br />
haben zwei, drei Jahre Berufserfahrung<br />
gesammelt <strong>und</strong> wollen ihr Wissen nun<br />
vertiefen. Aber es gibt auch alte Hasen,<br />
die noch einmal die Seminarbank drücken.<br />
»Diese Marketingfachleute wollen<br />
sich spezialisieren, interessieren sich<br />
für sehr spitze Themen, zum Beispiel<br />
für Analyse <strong>und</strong> Optimierungsmetho<strong>de</strong>n<br />
im Dialogmarketing. Bei solchen<br />
Spezialseminaren gehen wir fachlich<br />
sehr in die Tiefe. Dieses Wissen verbin<strong>de</strong>t<br />
Universitäts-Niveau <strong>und</strong> Praxis-Relevanz«,<br />
sagt Auth.<br />
Während die Einsteigerseminare auch<br />
in einigen Großstädten angeboten wer<strong>de</strong>n,<br />
fin<strong>de</strong>n die Spezialseminare ausschließlich<br />
in Königstein im Taunus<br />
statt. »Das Ambiente ist hier einmalig«,<br />
schwärmt Auth, <strong>de</strong>r es für wichtig hält,<br />
<strong>de</strong>n Leuten nicht nur Know-how, son<strong>de</strong>rn<br />
auch emotionale Erlebnisse mit<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Weg zu geben. »Das vertieft das<br />
erlernte Wissen <strong>de</strong>utlich.« So lockt das<br />
Institut im Luftkurort Königstein nicht<br />
nur mit <strong>de</strong>m stilvollen Ambiente seines<br />
Villenkomplexes inklusive Parkanlage,<br />
son<strong>de</strong>rn auch mit einem institutseigenen<br />
Fitness-Raum, eigener Gastronomie<br />
sowie hausinternen Gästezimmern<br />
mit Panoramasicht <strong>auf</strong> die Burg Königstein.<br />
Wachstumsfeld Online-Marketing<br />
Auch wenn die »Prof. Vögele Dialogmetho<strong>de</strong>«<br />
hier nach wie vor ein gefragter<br />
Klassiker ist, besteht vor allem im<br />
schnelllebigen Online-Marketing viel<br />
Weiterbildungsbedarf. Immer wie<strong>de</strong>r<br />
tauchen neue Themen <strong>und</strong> neue Betätigungsfel<strong>de</strong>r<br />
für Marketer <strong>auf</strong>. Um <strong>de</strong>m<br />
p<br />
CHECKLISTE RICHTIG FORTBILDEN<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswahl einer berufsbegleiten<strong>de</strong>n<br />
Weiterbildung sollten Sie Folgen<strong>de</strong>s<br />
beachten:<br />
p Gute Erreichbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Weiterbildungseinrichtung<br />
p Ergänzen<strong>de</strong> Veranstaltungen <strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>ren Erreichbarkeit<br />
p Dauer <strong>und</strong> zeitliche Aufteilung<br />
<strong>de</strong>r Fortbildung<br />
p Lage <strong>und</strong> Qualität <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltungshotels<br />
Rechnung zu tragen, hat das Institut aktuell<br />
beispielsweise drei neue Angebote<br />
ins Programm genommen, unter an<strong>de</strong>rem<br />
zur K<strong>und</strong>enbindung im Internet.<br />
Vor allem Social Media ist voll im Trend.<br />
»Da stecken wir hierzulan<strong>de</strong> erst in <strong>de</strong>n<br />
Kin<strong>de</strong>rschuhen«, sagt Achim London,<br />
Geschäftsführer DDA Deutsche Dialogmarketing<br />
Aka<strong>de</strong>mie in Haan. Die aktuellen<br />
Vorbehalte <strong>de</strong>r Verantwortlichen<br />
in <strong>de</strong>n Unternehmen gegenüber Twitter<br />
seien beispielsweise ähnlich naiv wie seinerzeit<br />
jene gegenüber <strong>de</strong>r Existenzberechtigung<br />
von Privatsen<strong>de</strong>rn vor <strong>de</strong>ren<br />
Einführung. »Schon in 2010 tauchen <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Marketer zwei wichtige,<br />
neue Prioritäten <strong>auf</strong>: Marketingbudgets<br />
’freisch<strong>auf</strong>eln‘, um in Social Media inves<br />
tie ren zu können. Und: Ganz schnell<br />
lernen, wie es funktioniert«, sagt London.<br />
Die DDA ist in diesem Bereich stark<br />
<strong>auf</strong>gestellt, bietet beispielsweise mit<br />
Freitags- <strong>und</strong> Samstagskursen ein achtmonatiges<br />
Präsenzstudium zum Fachwirt<br />
Online-Marketing an. Auch strukturell<br />
nimmt Social Media einen immer<br />
größeren Raum ein. Mittlerweile sind<br />
die Kursteilnehmer <strong>de</strong>r DDA über viele<br />
Kanäle miteinan<strong>de</strong>r vernetzt. »Wer hier<br />
als Bildungsanbieter nicht dabei ist, an<br />
<strong>de</strong>m geht viel vorbei«, so London. Damit<br />
einher geht die verstärkte Vor- <strong>und</strong><br />
Nachbereitung <strong>de</strong>r Kurse sowie Services<br />
in internen Online-Communities.<br />
»Online-Marketing <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagenthemen<br />
wie ’Texten für Marke- [ …<br />
p Zielgruppengerechtes Seminarkonzept<br />
p Starken Praxisbezug<br />
p Namhafte <strong>und</strong> erfahrene<br />
Referenten<br />
p Didaktisches Konzept, das <strong>de</strong>r<br />
Lernforschung entspricht<br />
p Digitale Bereitstellung von<br />
Seminarunterlagen<br />
p Mögliche Anschlusskurse<br />
p Art <strong>de</strong>r Abschlüsse<br />
p Anerkennung <strong>de</strong>r Abschlüsse<br />
national o<strong>de</strong>r international<br />
58 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Die Online-Messe für CRM-Software.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Picknick<strong>de</strong>cke<br />
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WENIGER AUS DEM BAUCH HERAUS UND VERSUCHEN DAS<br />
MARKETING ZU SYSTEMATISIEREN.«<br />
ting <strong>und</strong> Vertrieb’, ‘Vorsprung durch<br />
Kreativität’ <strong>und</strong> ‘Kompakttraining Produktmanagement’<br />
wer<strong>de</strong>n immer wichtiger«,<br />
beobachtet auch Regina Kern,<br />
Programmbereichsleitung Betriebswirtschaft,<br />
Unternehmensführung <strong>und</strong><br />
Projektmanagement bei <strong>de</strong>r H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie<br />
in Freiburg. R<strong>und</strong> 460 Weiterbildungsangebote<br />
hat die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie<br />
im Programm.<br />
Zielgruppe im Themenangebot Marketing<br />
sind zum einen die Fach- <strong>und</strong><br />
Führungskräfte, die für das klassische<br />
Produktmanagement zuständig sind.<br />
Sie benötigen Know-how in <strong>de</strong>n Produktmanagement-Basics,<br />
müssen wissen,<br />
wie <strong>und</strong> welche strategische Analy-<br />
> twitter.com/acquisa<br />
Hier twittert die Redaktion acquisa<br />
Aktuelles <strong>und</strong> Wissenswertes aus<br />
<strong>de</strong>r Marketingwelt.<br />
sen sie einsetzen, wie sie Produkte positionieren.<br />
Die zweite Zielgruppe sind<br />
Marketingfachleute o<strong>de</strong>r Produktmanager,<br />
zu <strong>de</strong>ren Jobprofil auch die Konzeption<br />
<strong>und</strong> Gestaltung gehört. »Hier<br />
reicht oberflächliches Know-how nicht<br />
aus. Eine Spezialisierung, entwe<strong>de</strong>r im<br />
Bereich PR o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Marketingkommunikation/Werbekommunikation,<br />
ist<br />
zwingend erfor<strong>de</strong>rlich, um erfolgreich<br />
sein zu können. Hier wird insbeson<strong>de</strong>-<br />
DR. MATTHIAS LUNG, Leiter BAW, München<br />
re die Veranstaltung ‚Online-Marketing’<br />
nachgefragt sowie die Seminare, die fit<br />
machen im Texten«, erläutert Kern.<br />
Im Bereich Marketing wer<strong>de</strong>n auch hier<br />
Präsenztrainings klar favorisiert. Unternehmen<br />
haben erkannt, dass es für<br />
Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte aus <strong>de</strong>m Marketing<br />
wichtig ist, rauszukommen, <strong>de</strong>n<br />
Austausch zu fin<strong>de</strong>n, eine an<strong>de</strong>re Sichtweise<br />
zu bekommen, die Perspektive <strong>de</strong>s<br />
K<strong>und</strong>en einzunehmen. »Die Teilnehmer<br />
aus <strong>de</strong>m Marketing klagen oft über <strong>de</strong>n<br />
eigenen Tunnelblick, <strong>de</strong>r sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
<strong>de</strong>r vielen operativen Tätigkeiten einstellt.<br />
Aber gera<strong>de</strong> Marketing braucht<br />
Kreativität <strong>und</strong> diese wie<strong>de</strong>rum braucht<br />
Raum, Zeit <strong>und</strong> Austausch. Dieser Austausch<br />
wird möglich in Präsenztrainings,<br />
die dann sinnvollerweise auch<br />
– wie alle unsere Veranstaltungen im<br />
Marketing – mehrtägig sind«, so Kerns<br />
Erfahrung.<br />
Weiterbildung in Krisenzeiten<br />
Unternehmen schauen heutzutage ganz<br />
genau hin, wie sie die Budgets für Weiterbildung<br />
verwen<strong>de</strong>n. »Gefor<strong>de</strong>rt ist<br />
Lernen ‚von Experten für Experten’, um<br />
Lücken zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
direkt zu überbrücken«, so Kerns Erfahrung.<br />
Auch die Anfor<strong>de</strong>rungen wer<strong>de</strong>n<br />
immer individueller. »Wir merken<br />
ganz <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n Trend, dass sowohl<br />
Unternehmen als auch die einzelnen<br />
Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte immer stärker<br />
individuelle Weiterbildung for<strong>de</strong>rn,<br />
die ganz <strong>auf</strong> die eigenen betrieblichen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen abgestimmt ist«,<br />
sagt Kern. Im offenen Seminarbereich<br />
reagiert die H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie <strong>auf</strong> diesen<br />
Trend mit zwei neuen Ausbildungen: Eine<br />
Ausbildung zum zertifizierten Trai-<br />
ner sowie eine Coaching-Ausbildung.<br />
Außer<strong>de</strong>m wächst die Nachfrage nach<br />
Inhouse–Schulungen.<br />
Auch bei <strong>de</strong>r DDA beobachtet man <strong>de</strong>n<br />
Trend zu mehr hausinternen Weiterbildungen.<br />
»Inhouse-Schulungen, seit<br />
geraumer Zeit verstärkt nachgefragt,<br />
bieten für Unternehmen die Chance,<br />
konkret <strong>auf</strong> die internen Belange zugeschnittene<br />
Coachings durchzuführen.<br />
Sei es, um ein anstehen<strong>de</strong>s Projekt professionell<br />
anzugehen; o<strong>de</strong>r – in Form<br />
einer kompletten Schulungsreihe –<br />
Wissens<strong>de</strong>fizite o<strong>de</strong>r interne, strukturelle<br />
Hür<strong>de</strong>n zu beseitigen«, erläutert<br />
London. Wenn mehrere Mitarbeiter geschult<br />
wer<strong>de</strong>n sollen, ist eine Inhouse-<br />
Schulung mitunter sogar <strong>effizienter</strong><br />
<strong>und</strong> günstiger als das Buchen von offenen<br />
Seminaren.<br />
Aber egal für welche Form <strong>de</strong>r Weiterbildung<br />
sich ein Unternehmen für seine<br />
Marketingmitarbeiter entschei<strong>de</strong>t: Ohne<br />
geht es heute nicht mehr. Der rasante<br />
Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r <strong>Information</strong>stechnologie,<br />
in <strong>de</strong>n Märkten <strong>und</strong> beim Käuferverhalten<br />
führt zu immer komplexeren<br />
Zusammenhängen. »Wer gestern bei<br />
seiner stu<strong>de</strong>ntischen Examensgruppe<br />
Experte war, wird morgen in <strong>de</strong>r beruflichen<br />
Praxis kein guter Marketer bleiben,<br />
wenn er sich nicht up-to-date hält«,<br />
ist Kern sicher.<br />
redaktion@acquisa.<strong>de</strong> ]<br />
» ONLINE-MARKETING UND GRUNDLAGENTHEMEN WIE<br />
‘TEXTEN FÜR MARKETING UND VERTRIEB’, ‘VORSPRUNG DURCH<br />
KREATIVITÄT’ UND ‘KOMPAKTTRAINING PRODUKTMANAGE-<br />
MENT’ WERDEN IMMER WICHTIGER.«<br />
REGINA KERN, Programmbereichsleitung Betriebswirtschaft, Unternehmensführung,<br />
Projektmanagement, H<strong>auf</strong>e Aka<strong>de</strong>mie, Freiburg<br />
60 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
acquisa<br />
business<br />
contacts<br />
Inhalt<br />
Bitte sagen Sie Hilfe, wenn nötig Seite 62
acquisa<br />
business<br />
contacts<br />
Wer kennt das nicht: Hilflos gefangen in<br />
einem Interactive-Voice-Response-System<br />
(IVR) geht es we<strong>de</strong>r vor noch zurück. Dabei<br />
haben sinnvoll eingesetzte Sprachführungssysteme<br />
durchaus ihre Berechtigung. Wenn<br />
die Aufgabenstellung aber kompliziert wird,<br />
<strong>und</strong> die Gesprächssituation Einfühlungsvermögen<br />
verlangt, kann <strong>de</strong>r Mensch nicht<br />
ersetzt wer<strong>de</strong>n. Eine Umfrage kann beispielsweise<br />
nur über <strong>de</strong>n persönlichen Dialog<br />
stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Für Unternehmen ist eine aktive Kommunikation heute<br />
unerlässlich. Denn K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten müssen in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n hinsichtlich ihrer Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />
befragt wer<strong>de</strong>n. Aber die beste Befragung nützt nichts, wenn<br />
anschließend keine Analyse <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Information</strong>en<br />
erfolgt. Denn nur eine genaue Auswertung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
ermöglicht es, im Notfall geeignete Gegenmaßnahmen<br />
einzuleiten. Und auch solche Gegenmaßnahmen müssen<br />
rechtzeitig <strong>und</strong> regelmäßig <strong>auf</strong> ihren Erfolg hin überprüft<br />
wer<strong>de</strong>n. Nur so gelingt es, <strong>auf</strong> Dauer eine nahezu selbst<br />
lernen<strong>de</strong> Organisation <strong>auf</strong>zubauen, die nicht nur reaktiv<br />
agiert, son<strong>de</strong>rn aktiv erkennt, in welche Richtung sich die<br />
K<strong>und</strong>enbeziehung entwickelt. Auf diese Weise können Unternehmen<br />
ihre K<strong>und</strong>en in je<strong>de</strong>r Situation erfolgreich begleiten.<br />
Martin Knopp<br />
p www.tdm.<strong>de</strong><br />
ist k<strong>auf</strong>männischer Leiter <strong>de</strong>r T.D.M. GmbH,<br />
Sarstedt, mit Schwerpunkt Marketing <strong>und</strong><br />
Vertrieb, <strong>und</strong> kennt aus 15 Jahren Vertriebserfahrung<br />
die täglichen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
von Unternehmen in <strong>de</strong>r Geschäfts- <strong>und</strong> Privatk<strong>und</strong>enwelt<br />
aus seinem beruflichen Wer<strong>de</strong>gang.<br />
a c q u i s a · b u s i n e s s · c o n t a c t s ·<br />
abc abc b<br />
Bitte sagen Sie Hilfe,<br />
wenn nötig<br />
Denn dass die regelmäßige Überprüfung <strong>de</strong>r Außenwirkung<br />
eines Unternehmens von essentieller Be<strong>de</strong>utung für die<br />
Marke <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Verk<strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
ist, zeigen zahlreiche Studien. Die Kernbotschaft an die<br />
Unternehmen lautet dabei überwiegend: Seid aktiv im<br />
Marktgeschehen, nicht passiv! Das be<strong>de</strong>utet, dass Unternehmen<br />
nicht nur reagierend mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Interessenten<br />
kommunizieren <strong>und</strong> warten sollten, bis <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e von selbst<br />
mit einem Problem an sie herantritt. Viel wichtiger ist, von<br />
sich aus <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en zuzugehen <strong>und</strong> ihn nach seinen<br />
Wünschen <strong>und</strong> Bedürfnissen zu fragen.<br />
Deshalb hat <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Direktmarketing-Spezialist für erklärungsbedürftige<br />
<strong>und</strong> technische Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
T.D.M. ein skalierbares <strong>und</strong> plattformunabhängiges<br />
System für Befragungen entwickelt. Damit können<br />
Ergebnisse von Umfragen zu unterschiedlichsten Themen<br />
wie die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Service o<strong>de</strong>r die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
bei Reklamationen mit wenigen Klicks<br />
erfasst <strong>und</strong> ausgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf diese Weise ist das Unternehmen o<strong>de</strong>r ein qualifizierter<br />
Dienstleister in <strong>de</strong>r Lage, seine Außenwirkung innerhalb<br />
kürzester Zeit zu messen <strong>und</strong> im Bedarfsfall zu reagieren.<br />
Denn wenn Schwachstellen erkannt wur<strong>de</strong>n, kann durch<br />
Analyse <strong>de</strong>r Befragungen ermittelt wer<strong>de</strong>n, wie die internen<br />
Prozesse optimiert <strong>und</strong> Mitarbeiter besser <strong>auf</strong> Problemstellungen<br />
vorbereitet wer<strong>de</strong>n können.<br />
Auch ist es möglich, im Rahmen von Benchmarks o<strong>de</strong>r<br />
Leis tungsvergleichen die Performance <strong>de</strong>r einzelnen Fachbereiche<br />
untereinan<strong>de</strong>r zu messen. Das Unternehmen wird dadurch<br />
in die Lage versetzt, nicht erst im Notfall zu reagieren:<br />
Zum Beispiel beim Erkennen von sinken<strong>de</strong>n Umsätzen <strong>und</strong><br />
Erträgen kann es bereits im Vorfeld geeignete Maßnahmen<br />
ergreifen, um rechtzeitig gegenzusteuern. Denn nur wer<br />
seine Fehler zur rechten Zeit erkennt, wird zukunftsfähig<br />
bleiben können.<br />
62 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
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01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 63
MEINUNGSMACHER<br />
Muss B2B-Werbung langweilig sein?<br />
Kolumne _ Frank Merkel<br />
Welches verdrehte Weltbild braucht man eigentlich, um anzunehmen,<br />
dass B2B-Werbung langweilig sein »darf«? Wer<br />
sieht <strong>de</strong>n beruflichen Entschei<strong>de</strong>r immer noch als streng<br />
rational han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Menschen: Faktenfixiert, spaßbefreit,<br />
staubtrocken? Wo um Himmels willen kommt die Annahme<br />
her, dass es ein B2C-Gehirn gibt <strong>und</strong> sein davon getrenntes<br />
B2B-Pendant? Einstein hat wohl doch recht: Vorurteile sind<br />
schwerer zu zertrümmern als ein Atom.<br />
Schon lange ist <strong>de</strong>r Satz »Menschen beachten nur, was sie interessiert<br />
– <strong>und</strong> manchmal ist es Werbung« eine Binsenweisheit.<br />
Um beachtet zu wer<strong>de</strong>n, muss man die Motive seines<br />
Gegenübers kennen – <strong>und</strong> ansprechen. Die drei Schlüsselmotive<br />
Sicherheit, Unabhängigkeit <strong>und</strong> Erregung sind <strong>de</strong>shalb<br />
das »Sesam-öffne-dich«, um uns in unserem tieferen Inneren<br />
zu erreichen. Wer das im B2B-Bereich allerdings platt mit<br />
kurzberockten, tief <strong>de</strong>kolletierten Damen vor irgendwelchen<br />
Maschinen übersetzt, hat <strong>de</strong>n falschen Eingang gewählt. Mag<br />
sein, dass das munter macht <strong>und</strong> aktiviert – aber nicht im<br />
relevanten Kontext.<br />
Also: B2B-Werbung muss lebendig, spannend, ästhetisch <strong>und</strong><br />
verblüffend sein! Aber mit einem klaren Bezug zur Leistung<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m damit verb<strong>und</strong>enen Nutzen. »Im Kopf <strong>de</strong>s K<strong>und</strong>en<br />
<strong>de</strong>nken – <strong>und</strong> in seinem Herzen fühlen« ist die große Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für alle, die B2B-Werbung be<strong>auf</strong>tragen <strong>und</strong><br />
umsetzen. Anzeigen wer<strong>de</strong>n durchschnittlich drei Sek<strong>und</strong>en<br />
beachtet – ob in einer Fachzeitschrift o<strong>de</strong>r einem Publikumsmedium.<br />
Wer in seiner Fachanzeige immer noch das volle Produktprogramm<br />
mit <strong>de</strong>n Buzzwords »Partner, Innovation, Lei<strong>de</strong>nschaft«<br />
in <strong>de</strong>r Headline <strong>auf</strong> die Menschheit loslässt, sollte<br />
die Lizenz zum Werben verlieren. Er beleidigt das Gehirn <strong>de</strong>r<br />
AUTOR<br />
Frank Merkel, Dipl.-Kfm.,<br />
ist Vorstand <strong>de</strong>r Wob AG.<br />
Er ist auch Vizepräsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>s Gesamtverbands<br />
Kommuni kationsagenturen<br />
GWA <strong>und</strong> Sprecher <strong>de</strong>s<br />
B2B-Forums im GWA.<br />
Umworbenen. Was ist statt<strong>de</strong>ssen die Lösung? Ein tiefes Verständnis<br />
davon, was das Gegenüber bewegt <strong>und</strong> interessiert.<br />
Dazu muss man tiefer graben, die Motive <strong>de</strong>r einzelnen Zielpersonen<br />
genauer betrachten, sich mit <strong>de</strong>n Ängsten <strong>und</strong> Sorgen<br />
auseinan<strong>de</strong>rsetzen. »You never get fired by choosing IBM!«<br />
Gibt es eine schönere Übersetzung für tiefes Vertrauen, geboren<br />
aus <strong>de</strong>r Sicherheit, einen Partner gewählt zu haben, <strong>de</strong>r<br />
je<strong>de</strong> Krise übersteht? Da ist nichts Langweiliges, da versteht<br />
man, wie sich jemand fühlt, <strong>de</strong>r für ein Millioneninvestment<br />
<strong>de</strong>n Kopf hinhält. Seit zwei Jahren zeichnet <strong>de</strong>r GWA – Gesamtverband<br />
Kommunikationsagenturen – mit <strong>de</strong>m Profi-Award<br />
erfolgreiche B2B-Werbung aus. Alle Preisträger haben ein paar<br />
» WER IN SEINER FACHANZEIGE IMMER NOCH<br />
DAS VOLLE PRODUKTPROGRAMM MIT DEN BUZZ-<br />
WORDS ‘PARTNER, INNOVATION, LEIDENSCHAFT’<br />
IN DER HEADLINE AUF DIE MENSCHHEIT LOSLÄSST,<br />
SOLLTE DIE LIZENZ ZUM WERBEN VERLIEREN.«<br />
Dinge gemeinsam: Es han<strong>de</strong>lt sich um Botschaften, die <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n Punkt sitzen. Die Anmutung ist <strong>auf</strong>geräumt, qualitativ<br />
hochwertig <strong>und</strong> reduziert <strong>auf</strong> das Wesentliche. Die Aussagen<br />
sind humorvoll, augenzwinkernd bis sachlich seriös, aber immer<br />
verständlich <strong>und</strong> nie kryptisch.<br />
Das Gegenteil von langweilig ist kurzweilig, <strong>und</strong> das wird gemeinhin<br />
mit unterhaltsam gleichgesetzt. Also geht es doch<br />
letztendlich in <strong>de</strong>r B2B-Werbung nur darum, relevante Inhalte<br />
<strong>auf</strong> eine möglichst knappe, verständliche, unterhaltsame Art<br />
zu präsentieren. Wenn das so unglaublich einfach ist, warum<br />
sieht dann – allen Fachartikeln zum Trotz – B2B-Werbung<br />
oft noch so dröge aus? Vielleicht haben sich ein paar <strong>de</strong>r einfachsten<br />
Regeln, auch nach Jahrzehnten <strong>de</strong>r Aufklärung, noch<br />
nicht herumgesprochen. Aber glücklicherweise bewegt sich<br />
viel. Und immer mehr B2B-Unternehmen erkennen <strong>de</strong>n Stellenwert<br />
guter Kommunikation als Erfolgsfaktor. Auch wenn<br />
in dieser Krise Budgets oft drastisch gekürzt wur<strong>de</strong>n: Es gibt<br />
sie – die Profis in Unternehmen <strong>und</strong> Agenturen, die Freu<strong>de</strong><br />
bescheren bei <strong>de</strong>r Lektüre <strong>de</strong>r Fachmedien. Und sich damit<br />
selbst die Pole-Position im Markt sichern.<br />
]<br />
p www.wob.ag p Wie kreativ darf, wie kreativ muss B2B-Werbung sein?<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung: kolumne@acquisa.<strong>de</strong><br />
64 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
Der Entschei<strong>de</strong>r-Channel für Mittelstand <strong>und</strong> KMU.<br />
Zielsichere B2B-Kommunikation an Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Personal, Sozialversicherung, Immobilien, Finance, Controlling, Steuern, Recht, Public Sector,<br />
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Achtung!<br />
Spitze Zielgruppen!
BÜCHER _ Neuerscheinungen<br />
BUCH DES MONATS<br />
Carsten Baumgarth (Hg.)<br />
B-to-B-Markenführung<br />
»Gr<strong>und</strong>lagen – Konzepte – Best-Practice«<br />
Gabler Verlag, Wiesba<strong>de</strong>n 2009<br />
79 Euro, 762 Seiten<br />
Marken für Macher<br />
Frank Merkel von <strong>de</strong>r Wob AG bringt es in<br />
seinem Geleitwort <strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt: »Glaubt jemand<br />
wirklich noch daran, dass es ein B2B-<br />
<strong>und</strong> ein B2C-Gehirn gibt?« Hoffentlich nicht.<br />
Denn auch Entschei<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln nicht ausschließlich<br />
faktenorientiert. Weil <strong>de</strong>m so ist,<br />
gibt es dieses voluminöse Buch.<br />
Zunächst wer<strong>de</strong>n darin die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
<strong>de</strong>r B2B-Markenführung <strong>auf</strong>gezeigt, wie die<br />
Dominanz von Dachmarken <strong>und</strong> die hohe Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>s persönlichen Kontakts. Den Kern<br />
<strong>de</strong>s Buches bil<strong>de</strong>t ein Kapitel zu Markenpositionierung<br />
<strong>und</strong> Markenstrategie. Für die Praxis<br />
richtig relevant wird es ab Kapitel IV, das sich<br />
mit <strong>de</strong>r Markenkommunikation beschäftigt.<br />
acquisa meint: Dieses Buch wird seinem Anspruch<br />
als umfassen<strong>de</strong>s Überblickskompendium<br />
voll<strong>auf</strong> gerecht. Allerdings muss man sich<br />
durch viel Theorie arbeiten. Viele schöne Beispiele,<br />
z.B. Lexware o<strong>de</strong>r SEW Eurodrive, r<strong>und</strong>en<br />
<strong>de</strong>n Band ab. Aber: Sind viele B2B-Marken<br />
nicht gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb Marken gewor<strong>de</strong>n, weil<br />
sie nicht geführt wur<strong>de</strong>n?<br />
Inhaltswerbung<br />
Roland Mattmüller,<br />
Bernd M. Michael,<br />
Ralph T<strong>und</strong>er (Hg.)<br />
Aufbruch<br />
»Ingredient Branding<br />
schafft Werte«<br />
Ol<strong>de</strong>nbourg Verlag<br />
München 2009<br />
79,80 Euro<br />
496 Seiten<br />
Autositze, Computerprozessoren, Textilfasern,<br />
Servicedienstleistungen: Sie alle<br />
gehören zu einem Produkt, das unter<br />
<strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Endherstellers vertrieben<br />
wird. Doch das Endprodukt wäre<br />
nichts ohne die Inhaltsstoffe, die die Zulieferer<br />
bereitstellen. Wie aber gelingt es<br />
<strong>de</strong>n Zulieferern, ihren Beitrag zum Endprodukt<br />
öffentlich zu machen <strong>und</strong> darüber<br />
eine eigene, starke Marke <strong>auf</strong>zubauen?<br />
Intel, Gore-Tex <strong>und</strong> Teflon sind<br />
Beispiele für erfolgreiches Ingredient<br />
Branding, wie diese Form <strong>de</strong>s Marketings<br />
genannt wird. Bislang, so die Herausgeber<br />
dieses Sammelbands, stand das<br />
Thema Markenmanagement für Zulieferbetriebe<br />
nicht im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Interesses,<br />
nicht zuletzt, weil es nicht einfach<br />
ist, die Hersteller <strong>de</strong>s Endprodukts<br />
dazu zu bewegen, eine Fremdmarke als<br />
Co-Branding mit <strong>auf</strong>zunehmen. Die Autoren<br />
versuchen, Wege <strong>auf</strong>zuzeigen, wie<br />
es <strong>de</strong>nnoch gelingen kann <strong>und</strong> welche<br />
Marktchancen das Ingredient Branding<br />
sowohl im B2C- als auch im B2B-Geschäft<br />
eröffnet. Sie tun dies wissenschaftlich<br />
f<strong>und</strong>iert, was lei<strong>de</strong>r auch be<strong>de</strong>utet: Das<br />
Buch ist schwer lesbar, die Sätze sind zu<br />
kompliziert, die Lektüre ist ermü<strong>de</strong>nd.<br />
Doch die Mühe lohnt sich, das Buch ist<br />
eine hervorragen<strong>de</strong> Einführung in das<br />
Thema, die das Ingredient Branding mit<br />
praxisnahen Beispielen erörtert.<br />
acquisa meint: »Vor <strong>de</strong>m Hintergr<strong>und</strong> dieser<br />
Ausführungen kann konstatiert wer<strong>de</strong>n, dass<br />
ein gr<strong>und</strong>sätzlicher I<strong>de</strong>ntitätsmisfit zwischen<br />
<strong>de</strong>n Kooperationspartnern vorliegt.« (Seite<br />
308). Ein bisschen mehr Mühe, die wichtigen<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r Forschung gut lesbar <strong>und</strong><br />
schwungvoll darzustellen, wäre wünschenswert<br />
gewesen.<br />
Business as social?<br />
Stefan Berns,<br />
Dirk Henningsen<br />
Der Twitter-Faktor<br />
»Kommunikation<br />
<strong>auf</strong> <strong>de</strong>n Punkt gebracht«<br />
Business Village<br />
Göttingen 2009<br />
24,80 Euro<br />
308 Seiten<br />
Im Gegensatz zum kürzlich an dieser<br />
Stelle besprochenen Buch von O’Reilly<br />
richtet sich diese Neuerscheinung vor<br />
allem an Unternehmen. Entsprechend<br />
steht <strong>de</strong>r strategische <strong>und</strong> praktische<br />
Einsatz von Twitter im Marketing im<br />
Mittelpunkt. Behan<strong>de</strong>lt wird unter an<strong>de</strong>rem<br />
die alles entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage,<br />
wie Unternehmen Follower fin<strong>de</strong>n.<br />
Doch auch die Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />
Beispiele kommen nicht zu kurz.<br />
acquisa meint: Wer als Social-Media-Experte<br />
mit <strong>de</strong>m Bekenntnis einsteigt, erst seit 2007<br />
<strong>auf</strong> Xing aktiv zu sein, weckt zunächst Misstrauen.<br />
Unbegrün<strong>de</strong>terweise. Denn das Buch, das<br />
von <strong>de</strong>r »typischen« Twitter-Euphorie geprägt ist,<br />
liefert je<strong>de</strong> Menge nützliches Wissen – gera<strong>de</strong><br />
richtig für Business-User. Allerdings hätten es<br />
zwei o<strong>de</strong>r drei Interviews weniger auch getan.<br />
Und die Absatzför<strong>de</strong>rung per Microblogging<br />
kommt auch etwas zu kurz.<br />
Werbung zum Anfassen<br />
Michael Scherer,<br />
Klaus Stallbaum (Hg.)<br />
Haptische Werbung<br />
»Praxishandbuch<br />
für Werbeartikel«<br />
WA Verlag<br />
Köln 2009<br />
24,80 Euro<br />
418 Seiten<br />
Werbeartikel sind eher selten Gegenstand<br />
von Fachbüchern. Vielleicht ist<br />
das einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, warum dieses<br />
66 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
gut 400-seitige Werk bei Adam <strong>und</strong> Eva<br />
anfängt <strong>und</strong> zunächst die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Markts von <strong>de</strong>n Anfängen bis heute<br />
beleuchtet. Es folgt ein Blick <strong>auf</strong> die<br />
Marktteilnehmer, Produktkategorien,<br />
Einsatzmöglichkeiten sowie Kritieren<br />
für die richtige Artikelauswahl. Außer<strong>de</strong>m<br />
wer<strong>de</strong>n die Werbeanbringung <strong>und</strong><br />
die steuerliche Behandlung thematisiert.<br />
Auch Fallbeispiele fehlen nicht.<br />
acquisa meint: Ein echtes Handbuch, das <strong>de</strong>n<br />
Namen auch verdient. Hier fin<strong>de</strong>n Sie nahezu<br />
alles, was Sie schon immer über Werbeartikel<br />
wissen wollten. Sofern Sie dieses Wissen für Ihre<br />
tägliche Arbeit wirklich brauchen.<br />
Party 1.0<br />
Christiane Wurm<br />
Professionelles<br />
Event- <strong>und</strong> Veranstaltungsmanagement<br />
»So wird Ihre Veranstaltung<br />
ein Erfolg«<br />
Expert Verlag<br />
Renningen 2009<br />
29,80 Euro<br />
136 Seiten<br />
Hinter <strong>de</strong>r Leichtigkeit, die Live-Marketingaktionen<br />
im Optimalfall vermitteln,<br />
steckt viel Projektmanagement. Denn<br />
irgendwas vergisst man bekanntlich immer.<br />
Dieser Leitfa<strong>de</strong>n für die Planung,<br />
Organisation <strong>und</strong> Nachbereitung von<br />
Veranstaltungen beleuchtet bis ins Detail<br />
alle Aspekte, die es bei Events zu beachten<br />
gibt: Vom Budget über das Catering<br />
bis hin zu Bestuhlung <strong>und</strong> Gema-Gebühren.<br />
Dazu kommen Checklisten <strong>und</strong><br />
nützliche Adressen. Sehr schön auch die<br />
Rangfolgeliste <strong>de</strong>s Auswärtigen Amtes (S.<br />
91), die die wenigsten Event-Veranstalter<br />
jemals brauchen wer<strong>de</strong>n.<br />
acquisa meint: Zum Einstieg wer<strong>de</strong>n Geburtstag,<br />
offene Feier <strong>und</strong> geschlossene Gesellschaft<br />
voneinan<strong>de</strong>r abgegrenzt. Sexy ist das nicht. Und<br />
für Profis auch nicht relevant. Neulingen dürfte<br />
das Büchlein aber helfen, bei <strong>de</strong>r Planung nichts<br />
Wichtiges zu übersehen. Ach ja: Eine überarbeitete<br />
Auflage wäre schön gewesen, <strong>de</strong>nn »Kassettenrekor<strong>de</strong>r«<br />
sind nicht gera<strong>de</strong> zweinullig.<br />
Nie ohne Strategie<br />
Klaus Backhaus,<br />
Helmut Schnei<strong>de</strong>r<br />
Strategisches<br />
Marketing<br />
Schäffer Poeschel<br />
Verlag<br />
Stuttgart 2009<br />
29,90 Euro<br />
310 Seiten<br />
Das Buch geht von <strong>de</strong>r Annahme aus,<br />
dass es komparative Kokurrenzvorteile<br />
gibt, die es zu managen gilt. Deshalb<br />
verstehen die Autoren ihr Werk auch<br />
als praxisorientiertes Lernbuch. Geglie<strong>de</strong>rt<br />
ist das Buch in einen eher sprö<strong>de</strong>n<br />
Theorieteil sowie die Kapitel Spielarena,<br />
Spielverhalten <strong>und</strong> Spielregeln.<br />
acquisa meint: Das Buch verfügt über eine<br />
sehr angenehme Optik, bietet aber auch inhaltlich<br />
genug Tiefgang <strong>und</strong> Praxisbezug. Ein<br />
gut verständlicher Überblick zum Thema, auch<br />
wenn einiges nicht ganz <strong>de</strong>n Neuigkeitswert<br />
versprüht, <strong>de</strong>r suggeriert wird.<br />
Trau, schau, wem<br />
Matthias Nöllke<br />
Vertrauen<br />
»Wie man es <strong>auf</strong>baut.<br />
Wie man es<br />
nutzt. Wie man es<br />
verspielt.«<br />
H<strong>auf</strong>e Verlag<br />
München 2009<br />
19,80 Euro<br />
224 Seiten<br />
Mit <strong>de</strong>m Vertrauen ist es so eine Sache:<br />
Der Aufbau dauert viele Jahre, verlieren<br />
kann man es innerhalb von Minuten.<br />
Das hat nicht zuletzt die Wirtschaftskrise<br />
gezeigt, viele Finanzdienstleister<br />
etwa lei<strong>de</strong>n noch heute darunter, dass<br />
Anleger <strong>de</strong>n Tipps ihrer Berater, Lehmann<br />
Brothers sei <strong>dank</strong>, nicht mehr<br />
trauen. Doch welche Rolle spielt das<br />
Vertrauen im Wirtschaftsleben tatsächlich?<br />
Und was können Unternehmen<br />
tun, um das Vertrauen ihrer K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Geschäftspartner zu gewinnen<br />
<strong>und</strong> zu pflegen? Antworten <strong>auf</strong> diese<br />
Fragen bietet das vorliegen<strong>de</strong> Buch. Der<br />
Autor präsentiert unterschiedliche Metho<strong>de</strong>n,<br />
mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Vertrauens<strong>auf</strong>bau<br />
gelingen kann. Deutlich wird aber<br />
auch, wie schon durch Kleinigkeiten<br />
das mühsam gewonnene Vertrauen<br />
verspielt wer<strong>de</strong>n kann. Es zurückzugewinnen<br />
ist ein hartes Stück Arbeit. .<br />
acquisa meint: Der Titel erscheint wie die<br />
Zeitschrift acquisa im Verb<strong>und</strong> <strong>de</strong>r H<strong>auf</strong>e<br />
Mediengruppe, Freiburg.<br />
Verän<strong>de</strong>rung mit Format<br />
Hermann Scherer<br />
Jenseits vom<br />
Mittelmaß<br />
Gabal Verlag<br />
Offenbach 2009<br />
49 Euro<br />
352 Seiten<br />
Der bekannte Verk<strong>auf</strong>strainer Hermann<br />
Scherer beleuchtet in diesem Buch die<br />
seiner Meinung nach 25 wichtigsten Bereiche,<br />
in <strong>de</strong>nen sich Marktführer von<br />
ihren Wettbewerbern abheben (können).<br />
Neben <strong>de</strong>n üblichen Verdächtigen<br />
wie Positionierung, Marke <strong>und</strong> Service<br />
tauchen auch Web 3.0, Transferintelligenz<br />
<strong>und</strong> Expertenstatus <strong>auf</strong>. Je<strong>de</strong>s Thema<br />
wird <strong>auf</strong> ca. zehn Seiten beleuchtet.<br />
acquisa meint: Das Buch sieht wirklich toll<br />
aus. Kein W<strong>und</strong>er, wenn man sich schon beim<br />
Cover von Apple inspirieren lässt. Ansonsten<br />
kommt es daher, wie ein Scherer-Vortrag: Mitreißend<br />
<strong>und</strong> durchaus gewinnend, aber ten<strong>de</strong>nziell<br />
schon ein bis zwei Mal gehört.<br />
ONLINE-REZENSIONEN<br />
Weitere Rezensionen fin<strong>de</strong>n Sie regelmäßig<br />
<strong>auf</strong> unserer Homepage.<br />
> acquisa.<strong>de</strong>/knowledgeStart<br />
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 67
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68 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
STELLENMARKT<br />
70 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
01/2010 www.acquisa.<strong>de</strong> 71
Top-Thema: Markenführung aktuell<br />
Binnen zwei Jahrzehnten ist K<strong>und</strong>enorientierung hierzulan<strong>de</strong> erwachsen gewor<strong>de</strong>n.<br />
Die einst gängige Vertriebstaktik „anhauen, umhauen, abhauen“ wich einer<br />
strategischen Bearbeitung von Zielgruppen, die längst nicht mehr nur <strong>de</strong>r Sozio<strong>de</strong>mographie<br />
entspringen. Das Marketing legte eine steile Karriere vom Bauchgefühl<br />
bis zum Bilanzwert hin, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Markenführung. acquisa wirft einen<br />
Blick in Vergangenheit <strong>und</strong> Zukunft <strong>de</strong>s Werbens um K<strong>und</strong>en.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong>/topIssueStart<br />
Schwarzes Schaf<br />
Neue Online-Rezensionen!<br />
Die Agentur Opsec Security verleiht für die dreistesten Betrügereien im Internet<br />
das »Schwarze Schaf«. Im Dezember fiel die Wahl <strong>auf</strong> die Betreiber <strong>de</strong>r Seite<br />
euceva.com. Dort wer<strong>de</strong>n Produkttester gesucht, unter an<strong>de</strong>rem für Laptops <strong>und</strong><br />
Handys, <strong>und</strong> in eine Abofalle gelockt. Zum Testen gibt’s dann Duftbäume. Alles<br />
Weitere erfahren Sie <strong>auf</strong> unserer Homepage. p www.acquisa.<strong>de</strong><br />
Thema <strong>de</strong>s Monats<br />
SaaS<br />
Während Großunternehmen mit<br />
CRM-Software bestens ausgestattet<br />
sind, wird in kleinen <strong>und</strong><br />
mittelständischen Unternehmen<br />
immer noch eifrig konzeptioniert,<br />
implementiert <strong>und</strong> angepasst.<br />
Auf unserer Bücherseite im Heft informiert Sie die Redaktion Monat für Monat über<br />
beson<strong>de</strong>rs interessante Neuerscheinungen aus <strong>de</strong>n Bereichen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb.<br />
Weitere Buch-Rezensionen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet. In Form von Steckbriefen<br />
werfen wir regelmäßig einen humorvollen Blick zwischen Buch<strong>de</strong>ckel. Damit Sie<br />
erfahren, was nicht im Klappentext steht. Denn manchmal spricht <strong>de</strong>r erste Satz<br />
eines Buches bereits Bän<strong>de</strong>.<br />
p www.acquisa.<strong>de</strong>/knowledgeStart<br />
Oft wer<strong>de</strong>n diese Projekte auch<br />
wie<strong>de</strong>r verworfen. Schuld sind zumeist<br />
eine falsche Herangehensweise<br />
o<strong>de</strong>r zu hohe Kosten. Mit<br />
»Software as a Service« (kurz:<br />
SaaS), also CRM-Software zur<br />
Miete, sollte alles besser wer<strong>de</strong>n.<br />
Es sei schnell einzuführen <strong>und</strong><br />
die Kos ten blieben überschaubar.<br />
Vor einigen Jahren brachte <strong>de</strong>s-<br />
halb fast je<strong>de</strong>r CRM-Anbieter eine<br />
Mietlösung <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Markt <strong>und</strong><br />
folgte somit <strong>de</strong>m Pionier Salesforce.com.<br />
Denn je<strong>de</strong>r wollte ein<br />
Stückchen vom Kuchen abhaben.<br />
Aber halten solche On-Demand-<br />
Lösungen wirklich, was sie versprechen?<br />
Das Special in diesem Monat<br />
wirft einen Blick <strong>auf</strong> die aktuellen<br />
Die Online-Messe für CRM-Software.<br />
Marktentwicklungen, zeigt die Risiken<br />
<strong>und</strong> Chancen von Miet-Software<br />
<strong>und</strong> dass auch große Anbieter<br />
das Thema durchaus erst nehmen.<br />
Denn fest steht: »Software<br />
as a Service« wird bei Firmen zunehmend<br />
beliebter.<br />
acquisa-crm-expo.<strong>de</strong><br />
72 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010<br />
,
ISSN 0938-7927<br />
57. Jahrgang<br />
Verantwortlicher Chefredakteur<br />
Christoph Pause christoph.pause@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktion<br />
Klaus Dietzel klaus.dietzel@acquisa.<strong>de</strong><br />
Markus Singer markus.singer@acquisa.<strong>de</strong><br />
Redaktionsassistenz<br />
Gabi Reuys info@acquisa.<strong>de</strong><br />
Telefon 07 61/36 83-575, Telefax 07 61/36 83-105<br />
Korrespon<strong>de</strong>nten<br />
Sabine Roth, Kristina Schreiber, Karsten Zunke<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Simone Bittner-Posavec, Daniela Furkel, Klaus Janke,<br />
Andreas Klähn, Antje Terhaag<br />
Redaktionsbeirat<br />
Prof. Dr. Willi Diez (FH Nürtingen), Manfred Hasenbeck<br />
(Forum Corporate Publishing, München), Prof. Dr. Manfred<br />
Krafft (Universität Münster), Friedhelm Lammoth (Lammoth<br />
Mailkonzept Werbeagentur, St. Gallen), Prof. Dr. Peter<br />
Winkelmann (FH Landshut)<br />
Grafik/Layout<br />
Holger Schmitt-Pawlik<br />
Titelbild<br />
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Anzeigenverk<strong>auf</strong>sleitung<br />
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Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>s<br />
Verlags <strong>und</strong> unter voller Quellenangabe. Für eingesandte<br />
Manuskripte <strong>und</strong> Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich<br />
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INTERNATIONALISIERUNG Wie können Unternehmen<br />
aus Deutschland <strong>auf</strong> Auslandsmärkten gute<br />
Geschäfte machen? acquisa untersucht, wie sie<br />
Absatzpotenziale in frem<strong>de</strong>n Gefil<strong>de</strong>n erschließen<br />
<strong>und</strong> welches Datenschutzrecht bei internationalen<br />
Mailing-Aktionen zum Tragen kommt.<br />
p<br />
VORSCHAU<br />
Die nächste Ausgabe von acquisa<br />
erhalten Sie ab <strong>de</strong>m 3. Februar 2010.
FEIERABEND<br />
Der Missionar<br />
Text _ Christoph Pause<br />
Claus Mayer hat eine Mission: Das Dialogmarketing. Seit 1971<br />
beschäftigt sich <strong>de</strong>r studierte Marketingmann mit <strong>de</strong>m Thema,<br />
damals hat er gemeinsam mit <strong>de</strong>m Direktmarketing-Guru<br />
Lester W<strong>und</strong>erman die erste echte Direktmarketingagentur<br />
in Deutschland gegrün<strong>de</strong>t. »Auslöser <strong>de</strong>s ganzen war ein<br />
Rückflug von einem Meeting in London«, erzählt Mayer. Im<br />
Flugzeug saß er neben W<strong>und</strong>erman, man kam ins Gespräch,<br />
<strong>und</strong> W<strong>und</strong>erman berichtete Mayer in leuchten<strong>de</strong>n Farben von<br />
»Response Advertising«. »Das klang sehr spannend, <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />
in Deutschland bis dahin praktisch nur im Versandhan<strong>de</strong>l<br />
praktiziert«, so Mayer weiter. »Mich hat die Nähe zum K<strong>und</strong>en<br />
fasziniert, die schnelle Rückmeldung über Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg<br />
einer Kampagne.« Wichtig war auch die I<strong>de</strong>e, dass man<br />
sich als Unternehmen ernsthaft mit <strong>de</strong>n Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />
<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>en beschäftigen konnte. Der Response habe<br />
damals in Deutschland in <strong>de</strong>n meisten Unternehmen keine<br />
Rolle gespielt, niemand habe sich ernsthaft für ein Feedback<br />
vom K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das, was er <strong>de</strong>nkt, interessiert. »Response<br />
war eine ehrliche Sache. Versuchen zu verstehen, was <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e<br />
möchte – das war spannend.« Früh schon hat sich Mayer<br />
<strong>de</strong>shalb mit Wahrnehmungsforschung beschäftigt. Die Lust,<br />
»<strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en ins Gehirn zu schauen«, hat ihn bis heute nicht<br />
verlassen. Im Gegenteil. Seit 2003 leitet er das Testlabor <strong>de</strong>s<br />
Dialogdienstleisters gkk DialogGroup, <strong>de</strong>n er im Jahr 1996<br />
mitgegrün<strong>de</strong>t hat, nach seiner Zeit als Partner bei HM1 Heuser,<br />
Mayer <strong>und</strong> Partner. Sein Wissen über Dialogmarketing<br />
<strong>und</strong> die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse gibt Claus<br />
Mayer weiter. Als Autor von Fachpublikationen, als Dozent an<br />
<strong>de</strong>r Bayerischen Aka<strong>de</strong>mie für Werbung <strong>und</strong> Marketing, wo er<br />
im Lehrgang Dialogmarketing über Gr<strong>und</strong>lagen <strong>de</strong>r Disziplin<br />
spricht, über Gestaltung, Texten <strong>und</strong> eben über Werbewirkung.<br />
»Ich möchte <strong>de</strong>m Nachwuchs zeigen, wie faszinierend<br />
<strong>de</strong>r K<strong>und</strong>endialog ist <strong>und</strong> wie sich gera<strong>de</strong> die neurologische<br />
Forschung <strong>auf</strong> Marketing <strong>und</strong> Werbung auswirkt«.<br />
Bei so viel Dialog verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass seine Hobbys<br />
eher gesprächsarm sind. Mayer ist jahrelang geflogen. »Da<br />
bestand <strong>de</strong>r Dialog im Wesentlichen aus <strong>de</strong>n Kontakten mit<br />
<strong>de</strong>r Flug<strong>auf</strong>sicht.« Das Fliegen hat er <strong>auf</strong>gegeben, nicht aber<br />
das Offroad fahren, am liebsten dorthin, wo man normalerweise<br />
mit <strong>de</strong>m Auto nicht hinkommt: durch die Wüsten <strong>und</strong><br />
Outbacks dieser Welt. Überhaupt <strong>de</strong>r Sport: Auch als Alpen<br />
überqueren<strong>de</strong>r Mountainbiker ist Mayer unterwegs, mit seinen<br />
Kin<strong>de</strong>rn. »Beruf <strong>und</strong> Sport lassen mir fast keine Zeit für<br />
mein an<strong>de</strong>res Hobby, die Mo<strong>de</strong>lleisenbahn«, sagt Mayer mit<br />
einem weinen<strong>de</strong>n Auge. In seinem Haus am Ammersee steht<br />
unter <strong>de</strong>m Dach eine große Spur 0-Anlage, hervorgegangen<br />
aus einem kleinen Mo<strong>de</strong>llbausatz seines Vaters. »Die Anlage<br />
» MICH HAT IMMER DIE NÄHE ZUM KUNDEN FAS-<br />
ZINIERT, DIE SCHNELLE RÜCKMELDUNG ÜBER<br />
ERFOLG ODER MISSERFOLG EINER KAMPAGNE.«<br />
habe ich selbst gebaut, ebenso wie viele Lokomotiven.« Heute<br />
kommt er nicht mehr so oft zum Bahnfahren, nur wenn Kin<strong>de</strong>r<br />
zu Besuch kommen. Claus Mayer sieht eine rasante Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Dialogmarketing in Deutschland seit 1971. Doch<br />
es bleibt noch viel zu tun. »Das Wissen, wie die Menschen <strong>auf</strong><br />
Werbung reagieren, kommt noch immer zu kurz.« Und so will<br />
Mayer seine Mission noch einige Jahre weiter ausfüllen. Die<br />
Mo<strong>de</strong>lleisenbahn fährt ja nicht weg.<br />
]<br />
CLAUS MAYER, ist immer unterwegs: Beruflich in Sachen Dialogmarketing, privat im Jeep durch Wüsten o<strong>de</strong>r per Mountainbike über die Alpen.<br />
74 www.acquisa.<strong>de</strong> 01/2010
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