Die „Segelzeit“ des Wilfried Erdmann - Hansa Hamburg Shipping ...
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Vom Fisch zum Stäbchen<br />
Sonderausstellung im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM), Bremerhaven<br />
Sie sind das bekannteste Fischprodukt in<br />
Deutschland: die Fischstäbchen. Rund zwanzig<br />
von ihnen verzehrt jeder Bun<strong>des</strong>bürger jährlich<br />
im Schnitt. Seit Juli 2006 widmet das Deutsche<br />
Schiffahrtsmuseum Bremerhaven den Fischstäbchen<br />
eine Sonderausstellung. Sie gibt einen<br />
Überblick über die Bedeutung dieses Lebensmittels<br />
für die Hochseefischerei und Fischwirtschaft<br />
sowie seine Auswirkungen auf das Konsumverhalten<br />
der deutschen Verbraucher.<br />
Flüssiggas-Verbrauch in Zahlen<br />
Der „statistical Review of Global LP Gas 2006“<br />
<strong>Die</strong> World LP Gas Association (WLPGA) erfasst<br />
jährlich weltweite Trends innerhalb der Flüssiggas-Branche.<br />
Im Oktober dieses Jahres sind im<br />
„Statistical Review of Global LP Gas 2006“ die<br />
neuesten Zahlen für das Jahr 2005 erschienen.<br />
Weltweit stieg der LPG-Verbrauch in diesem Zeitraum<br />
auf 215,3 Mio. Tonnen an, was einer Erhöhung<br />
um 0,4% entspricht. <strong>Die</strong>s ist ein im Vergleich<br />
zum Jahr 2004 geringes Wachstum: Damals<br />
war der LPG-Verbrauch weltweit um 4,3%<br />
im Vergleich zu 2003 gestiegen. <strong>Die</strong> WLPGA<br />
führt dies darauf zurück, dass die größte LPG-<br />
Verbrauchernation, die USA, ihren Konsum im<br />
Jahr 2005 zurückgefahren hat. Betrachtet man<br />
aber die anderen großen Verbraucherregionen,<br />
sind immer noch hohe Wachstumsraten zu beobachten:<br />
In der Region Asien-Pazifik stieg der<br />
LPG-Verbrauch um 3,4%, in ganz Afrika um 3,5%<br />
und in der Region Europa-Eurasien um 2,3%.<br />
GLOSSAR: GASTANKER<br />
1947 trat mit dem "S.S. Natalie O. Warren" das erste<br />
Transportschiff für flüssiges Propan seinen <strong>Die</strong>nst in<br />
den USA an. Es wurde in der Küstenfahrt verwendet.<br />
In großem Stil setzte der Transport von LPG über See<br />
jedoch erst in den 60er Jahren ein. Der HANSEAT<br />
stellt die verschiedenen Typen im Segment der Gastanker<br />
vor.<br />
Fully-Pressurized-LPG-Carrier<br />
<strong>Die</strong>ser älteste Gastankertyp fährt seine Ladung bei<br />
Umgebungstemperatur, die Gase werden nur durch<br />
Druckausübung von bis zu 18 bar verflüssigt. Um diesem<br />
Druck standzuhalten, sind die Wände der Ladetanks<br />
sehr dick. Der Großteil der Schiffe dieses Typs<br />
ist mit 2.500 m 3 bis 5.000 m 3 , maximal 11.000 m 3<br />
Ladetankvolumen sehr klein, da die Bestückung mit<br />
den dickwandigen Tanks den Schiffen ein hohes<br />
Gewicht verleiht. <strong>Die</strong> Tanks sind kugelförmig oder<br />
Querschnitt eines Fully Pressurized-Carriers, der mit kugelförmigen<br />
Tanks (auch: sphärischen Tanks) ausgestattet ist.<br />
Ladung<br />
Ballast<br />
Isolation<br />
Fischstäbchen stehen nahezu symbolhaft für die<br />
größten Umbrüche in der Fischindustrie, etwa<br />
für den Übergang vom Frisch- zum Tiefkühlfisch,<br />
vom Fischdampfer zum Fang-Fabrikschiff, vom<br />
Risiko der Überfischung zur nachhaltigen Bewirtschaftung<br />
der Fischbestände und vom Fischfachgeschäft<br />
zum Lebensmitteldiscounter.<br />
<strong>Die</strong> Ausstellung „Fischstäbchen“ ist zugleich<br />
Bestandteil eines wissenschaftlichen For-<br />
Über 53 Mio. Tonnen LPG wurden weltweit auf<br />
dem Seeweg transportiert – etwa 3 Mio. Tonnen<br />
mehr als 2004. <strong>Die</strong> Nahoststaaten waren mit<br />
fast 50% Anteil am Export führend, gefolgt<br />
von Afrika mit 20%. Etwa die Hälfte <strong>des</strong> exportierten<br />
LPG wurde von Japan, China und Südkorea<br />
eingeführt, ein Viertel von Staaten im Mittelmeerraum<br />
und in Nordwesteuropa. <strong>Die</strong> Nachfrage<br />
nach LPG-Tankern machte sich besonders bei<br />
den Zeitcharterraten bemerkbar: Der „statistical<br />
Review“ teilt die Flotte in die Größensegmente<br />
75.000-78.000 m 3 , 54.000-57.000 m 3<br />
und 24.000 m 3 auf. In dieser letzten Klasse, die<br />
dem MT "Queen Zenobia" am nächsten kommt,<br />
stiegen die Raten im Durchschnitt um fast 30%<br />
auf USD 850.000,– pro Monat.<br />
Wie wurde LPG 2005 hauptsächlich verwendet?<br />
Der private Sektor, in dem LPG als Heiz-, Koch-<br />
zylindrisch und nutzen damit das Volumen <strong>des</strong><br />
Schiffskörpers nicht voll aus, was die Ladekapazität<br />
im Vergleich zum Schiffsumfang mindert. Fully-Pressurized-LPG-Carrier<br />
können lediglich an Terminals<br />
Gase laden und löschen, deren Speicher diese Gase<br />
ebenfalls durch Druck flüssig halten. Daher sind<br />
Schiffe dieses Typs vor allem für den Transport von<br />
Gasen über kurze Distanzen in Regionen geeignet, in<br />
denen Terminals mit Drucklagerung noch häufig sind,<br />
etwa in Asien. Fully-Pressurized-Carrier können LPG<br />
und petrochemische Gase wie etwa Propylen laden.<br />
Fully-Refrigerated-LPG-Carrier<br />
In den 60er Jahren wurden erstmals Metalle entwickelt,<br />
die die Verflüssigungstemperaturen von Gasen<br />
unversehrt überstanden. Gase konnten nun auch bei<br />
Atmosphärendruck und niedrigen Temperaturen zwischen<br />
–5 und –55°C in so genannten Fully-Refrigerated-LPG-Carriern<br />
transportiert werden. <strong>Die</strong>se<br />
Schiffe haben eine extrem leistungsfähige Rückver-<br />
Querschnitt eines Fully-Refrigerated-Carriers, der über Integraltanks verfügt.<br />
Ladung<br />
Ballast<br />
Isolation<br />
flüssigungsanlage, die eventuell verdampfen<strong>des</strong><br />
Gas, den „boil off“, wieder abkühlt. Da die Ladungstanks<br />
keine hohen Drucke aushalten müssen, werden<br />
sie als Integral- oder Membrantanks ausgelegt,<br />
die das Volumen <strong>des</strong> Schiffskörpers besser nutzen.<br />
Deshalb eignen sich Fully-Refrigerated-LPG-Carrier<br />
gut für den Transport größerer Ladungsmengen über<br />
große Distanzen. Sie werden mit Tankkapazitäten<br />
zwischen 20.000 und 85.000 m 3 gebaut. In Fully-<br />
Refrigerated-LPG-Carriern ist der Transport von LPG,<br />
chemischen Gasen wie Ammoniak und auch von<br />
petrochemischen Gasen wie etwa Propylen möglich.<br />
schungsprogramms <strong>des</strong> Deutschen Schiffahrtsmuseums,<br />
das sich mit der Geschichte der<br />
Fischindustrie beschäftigt.<br />
<strong>Die</strong> Sonderschau entstand mit finanzieller Unterstützung<br />
namhafter Vertreter der Fischindustrie<br />
sowie <strong>des</strong> „Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> der deutschen<br />
Fischindustrie und <strong>des</strong> Fischgroßhandels e.V“.<br />
„Fischstäbchen“ wird noch bis zum Frühjahr<br />
2007 im DSM zu sehen sein.<br />
und Grillgas genutzt wird, spielte die wichtigste<br />
Rolle. Weltweit wurden hier rund 107 Mio. Tonnen<br />
verbraucht, fast die Hälfte der insgesamt<br />
konsumierten Menge. Neben den USA, wo sehr<br />
viel LPG für den Eigenbedarf produziert wird, und<br />
asiatischen Staaten gab es in Indien, Mexiko und<br />
Brasilien die höchsten Verbrauchsmengen im<br />
privaten Bereich.<br />
Aufgrund hoher LPG-Benzinpreise und staatlicher<br />
Autogas-Förderprogramme stieg der LPG-<br />
Verbrauch im Transportsektor weltweit im<br />
Durchschnitt um 4,9%.<br />
<strong>Die</strong>s zeigte sich besonders in Polen, wo die<br />
Menge der LPG-Autos von 2004 bis 2005 um<br />
rund 40% auf 2 Mio. Stück stieg. Insgesamt fuhren<br />
2005 weltweit rund 11.500.000 mit LPG<br />
betriebene Autos.<br />
<strong>Die</strong>se Schiffe können jedoch nur Ladung in Terminals<br />
aufnehmen und löschen, die Gase mit Kühltechnik<br />
speichern.<br />
Ladung<br />
Ballast<br />
Isolation<br />
Querschnitt eines Semi-Refrigerated-Carriers: Er ist mit einem sogenannten Bilobe-<br />
Tank ausgerüstet. Auch bei Äthylen-Carriern sind Bilobe-Tanks häufig.<br />
Semi-Refrigerated-LPG-Carrier<br />
Gastanker dieses Typs können ihre Ladung sowohl<br />
durch Kühltechnik als auch durch Druck in flüssigem<br />
Zustand transportieren. Ihre Rückverflüssigungsanlage<br />
erzeugt Temperaturen von bis zu –48°C. <strong>Die</strong> Tanks<br />
halten einem Druck zwischen 4 und 12 bar stand.<br />
Sie sind in Semi-Refrigerated-LPG-Carriern entweder<br />
zylindrisch, kugelförmig oder haben eine so<br />
genannte Bilobe-Form, die eine optimierte Anpassung<br />
<strong>des</strong> Tanks an den Schiffskörper ermöglicht. <strong>Die</strong><br />
Tanks sind wie bei einem Fully-Refrigerated-Tanker<br />
isoliert und bestehen aus temperaturresistentem<br />
Stahl. Semi-Refrigerated-LPG-Carrier können LPG,<br />
chemische Gase wie Ammoniak und petrochemische<br />
Gase wie Propylen oder Butadien transportieren.<br />
Fast alle Schiffe dieser Art verfügen über ein<br />
Ladetankvolumen zwischen 5.000 m 3 und 15.000<br />
m 3 , einige Ausnahmen über 20.000 m 3 . <strong>Die</strong>s und die<br />
Verwendung von zweierlei Verflüssigungstechniken<br />
machen Semi-Refrigerated-LPG-Carrier flexibel einsetzbar:<br />
Sie können sowohl an Terminals laden und<br />
löschen, die über Lager mit Drucktechnik verfügen,<br />
als auch an solchen Terminals, die mit Kühltechnik<br />
arbeiten.<br />
Äthylen-Carrier<br />
Bei diesen Schiffen handelt es sich um Semi-Refrigerated-Carrier,<br />
die neben LPG, petrochemischen<br />
Von Hand verpackt: Fischstäbchen in den 70er Jahren<br />
Besonders asiatische Schwellenländer haben einen<br />
wachsenden Bedarf an LPG<br />
Gasen und Chemiegasen wie Ammoniak auch Äthylen<br />
transportieren können. Ihre Rückverflüssigungsanlage<br />
ist so leistungsstark, dass sie Temperaturen<br />
von –104°C erzeugen kann, dem Siedepunkt von<br />
Äthylen. Äthylen-Carrier können sowohl an Terminals<br />
mit Drucklagerung als auch an Terminals mit<br />
Kühllagerung be- und entladen werden. Manche dieser<br />
Schiffe sind außerdem für den Transport von<br />
Chemikalien ausgelegt, die bei Raumtemperatur<br />
flüssig sind.<br />
LNG-Carrier<br />
In Schiffen dieses Typs wird verflüssigtes Erdgas,<br />
also LNG (Liquefied Natural Gas), bei Normaldruck<br />
und tiefen Temperaturen bis –163°C transportiert.<br />
<strong>Die</strong> Tanks sind entweder kugelförmig oder es handelt<br />
sich um Membrantanks. Bei beiden Typen sind<br />
die Tankwände stark isoliert, um den „boil off“, also<br />
die verdampfte Gasmenge <strong>des</strong> LNG während <strong>des</strong><br />
Transportes, möglichst gering zu halten. Trotzdem<br />
fällt während der Reise eine gewisse Menge „boil<br />
off“ an, die in der Regel als Treibstoff für das Schiff<br />
verwendet wird. <strong>Die</strong> Installation von Rückverflüssigungsanlagen<br />
nach dem Modell der LPG-Tanker<br />
erwies sich als zu aufwändig. <strong>Die</strong> Mehrheit der LNG-<br />
Carrier hat ein Ladevermögen zwischen 70.000 und<br />
138.000 m 3 .<br />
Querschnitt eines LNG-Carriers mit kugelförmigen Tanks.<br />
Ladung<br />
Ballast<br />
Isolation<br />
Quellen:<br />
McGuire and White: Liquefied gas handling principles<br />
on ships and in terminals, London 2000.<br />
Institut für Sicherheitstechnik/Schiffssicherheit e. V.<br />
Warnemünde: Gastanker. Einführungskurs.<br />
SIGGTO: Carriage of Liquefied Gases by Sea.<br />
Bildnachweis: Laurent Zylberman/Total Bildnachweis: Deutsches Schifffahrtsmuseum