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Philippe Chappuis - Musik-Akademie Basel

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<strong>Musik</strong>-<strong>Akademie</strong> der Stadt <strong>Basel</strong>, Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>Basel</strong>, Leonhardsstrasse 6Donnerstag, 23. Juni 2011, 15.30 Uhr, Neuer Saal<strong>Philippe</strong> <strong>Chappuis</strong>KlavierKlasse Jean-Jacques DünkiBachelor-KonzertJohann Sebastian Bach 6. französische Suite BWV 817 (1725)(1685-1750)Joseph HaydnAndante con variazioni in f-moll Hob.XVII: 6 (1723-1809) (1793)Béla Bartók 6 Bagatellen op. 6 (1908)(1881-1945) -Molto sostenuto-Allegro giocoso-Andante-Grave-Vivo-LentoHeinz Holliger Sonatine für Klavier (1958)(1939-) II. „Nachtmusik“ (1959)


Bach: Da Johann Sebastian Bach mein Lieblingskomponistist, fand ich es unabdingbar, ein Werk Bachs in meinBachelorkonzerteinfliessen zu lassen.Bachs französische Suite in E-Dur ist grösstenteils 2-stimmig, mit Ausnahme der Sarabande und der Gavotte. DieBezeichnung „französische Suite“ stammt nicht vomKomponisten selbst. Im Gegensatz zu den längerenDiese Suite besteht aus den vier Kernsätzen Allemande, Courante, Sarabande undGigue. Zwischen der Sarabande und der Gigue kommen eine Gavotte, eine Polonaise,ein Menuett und eine Bourrée. Die Allemande ist ein ruhiger Schreittanz im 4 /4-Takt,der meist mit Sechzehnteln ausgefüllt wird. Bach hat in dieser Allemande ein paarwenige Phrasierungsbögen geschrieben, was bei ihm selten der Fall ist.Die Courante ist ein bewegter Springtanz aus Frankreich im 6 /4- oder 3 /2-Takt. Oftfinden rhythmische Verschränkungen statt, die Unruhe stiften. Das italienischePendant dazu ist die Corrente, welche schneller und glatter ist.Die Sarabande ist ursprünglich ein spanischer Schreittanz im ¾- Takt, welcher zurZeit der Inquisition verboten war, weil er erotische Bewegungen enthält. Auf der 3.Zählzeit findet kein Schritt statt.Die Gavotte ist ein französischer Tanz Alla breve. Er beginnt auftaktig und ist nichtzu rasch.Die Polonaise ist ein langsamer Tanz aus Polen im ¾-Takt. Die Betonung ist auf demersten Viertel. Laut Johann Adolph Scheibe müssen sich „die anderen beidenViertel so nachdrücklich heben, dass auch der allerunempfindlichste Zuhörer inBewegung gebracht werden muss.“Das Menuett ist ein ruhiger Tanz im ¾-Takt. Bei Beethoven hat sich dieser zumschnellen Scherzo entwickelt.Die Bourrée ist ein schneller Tanz Alla breve. Es müssen die Halben gezählt werden,um dessen behende und leichte Anmut nicht zu verderben.Die Gigue ist ein schneller Springtanz im 6 /8- oder 12 /8-Takt. Er ist Schauplatzkunstvoller Kontrapunktik[1].[1] J.S.Bach, Französische Suiten, Urtext, Henle S. 3-5


Bartók: Die erste Bagatelle ist bitonal komponiert. Die rechte Hand hat vierKreuzvorzeichen, während die linke Hand vier B´s im Schlüssel hat. Das Stück isteinfach gebaut. Es besteht aus Skalen bzw. aus Ausschnitten von Skalen. Auffallendist, dass der Notentext kein einziges Versetzungszeichen aufweist.In der zweiten Bagatelle werden gewisse Intervalle ostinat wiederholt; zuerstkommt in der rechten Hand eine Ostinatofigur bestehend aus einer grossenSekunde, dann erscheint links die Melodie in Staccatoartikulation. Im Mittelteilkommen in beiden Händen fanfarenähnliche Akkordwiederholungen. Zuletztbringt Bartók einen Teil vom Anfang im doppelten Kontrapunkt, das heisst, was dierechte Hand spielt, übernimmt danach die linke Hand, und umgekehrt.Die dritte Bagatelle besteht in der rechten Hand aus immer derselben Quintole,während in der linken Hand eine gesangliche Melodie erscheint.Die vierte Bagatelle basiert auf einem ungarischen Volkslied.Die fünfte Bagatelle hat in der rechten Hand permanente sixte ajoutée Klänge.Die sechste Bagatelle ist ein sowohl melodiöses als auch expressives Stück.Holliger: Holligers Nachtmusik schien mir besonders zu Bartóks Bagatellen zupassen. Holliger hat ja von sich gesagt, er habe viel von Bartók übernommen.Wie die zweite und dritte Bagatelle Bartóks hat auch Holligers Nachtmusik einostinatomässiges Motiv bestehend aus vier abwärtsgehenden Tönen in der linkenHand. Dieses Motiv erscheint im Verlauf des Stückes auch transponiert, als Krebsund in den letzten Takten augmentiert.Auffällig an diesem Stück ist, dass es zum einen reich an Vortragszeichen ist, zumanderen den dynamischen Grad von mezzo piano nie überschreitet.<strong>Philippe</strong> <strong>Chappuis</strong>Mai 2011Gelterkinden, Schweiz

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