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Sicherheit ohne Manipulationsanreiz - AVS Phoenix Mecano

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SICHERHEITSTECHNIK<strong>Sicherheit</strong> <strong>ohne</strong><strong>Manipulationsanreiz</strong>Welche Anforderung muss eine trennende bewegliche Schutzeinrichtung – sprich: eineSchutztür – erfüllen? Sie muss wirksam den Zugang zum Gefahrenbereich verhindern und dieStellungsüberwachung muss den Anforderungen der Normen entsprechen. Darüber hinaussollte sie aber auch die Produktivität der Maschine bzw. des Prozesses nicht beeinträchtigen.Schmersal bietet <strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgeräte, die unter diesem Aspekt entwickelt wurden unddamit auch einen Beitrag zum Manipulationsschutz leisten.48AUTOMATION 2/April 2013


SICHERHEITSTECHNIKDas Thema "Manipulation vonSchutzeinrichtungen" solltenicht unterschätzt werden.Mehrere Untersuchungen kommenzu dem Ergebnis, dass in rund einemDrittel der befragten Betriebe Schutzeinrichtungenmanipuliert werden.Durch Umgehen einer Schutzeinrichtung– d. h. durch einen bewusstenzweckwidrigen Eingriff in die <strong>Sicherheit</strong>stechnik– wird der Maschinensteuerungvorgetäuscht, dasseine Schutzeinrichtung voll wirksam,sprich ordnungsgemäß geschlossenund verriegelt, sei. Tatsächlich kannDerartige Manipulationen wird mannie ganz unterbinden können. Aberman kann sie erschweren und damitdie Risiken minimieren. Und man kannbei der Konstruktion einer Maschinedarauf achten, dass ihre Produktivität,ihre Ergonomie und ihre Leistungsfähigkeitdurch die Schutzeinrichtungennicht beeinträchtigt wird. Damitvermeidet man, überhaupt erst Anreizfür Manipulation zu schaffen.den <strong>Sicherheit</strong>sschalter. Das erhöhtdie Manipulationssicherheit.Im nächsten Schritt – beim <strong>Sicherheit</strong>ssensorRSS 36 – schafft die in denSensor integrierte RFID-Technologiedie Voraussetzung dafür, dass derAnwender zwischen drei verschiedenenCodiervarianten auswählen kann.In der Basisversion akzeptiert derSensor jedes geeignete Target. Einezweite Ausführung akzeptiert nur dasTarget, das beim ersten Einschalteneingelernt wurde. Schließlich ist nocheine dritte Variante lieferbar, bei der1 Auf den ersten Blickanders: die erstmalsauf der SPS/ IPC/DRIVES vorgestellte<strong>Sicherheit</strong>s-zuhaltungAZM 300.2 Die integrierte RFID-Technologie schafftdie Voraussetzungfür ein hohes Maßan Manipulationssicherheit.3 Master-Monitor-Kombination undSafety Gatewaysschaffen dieVerbindung von<strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgeräten und derSteuerungsebene. 2 3aber der Bediener bei einer geöffnetenSchutztür im z. B. vollen Automatikbetriebarbeiten oder den Prozessbeobachten. Es besteht weder Schutzvor dem Risiko gefährlicher Maschinenbewegungenoder wegfliegenderTeile noch vor dem Risiko eines unerwartetenMaschinenanlaufs.Manipulations-Anreiz verringernDiese Aufgaben muss der Maschinenbauererfüllen, nicht der Anwenderder Maschine. Aber auf der Anwenderseitesind die Betriebsleiter, dieEinkäufer und die <strong>Sicherheit</strong>sfachkräftein der Pflicht, eine sichere Maschineauszuwählen – und das heißtauch: eine möglichst manipulationssichere.Dass die Hersteller von <strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgerätenauch im Hinblickauf die Manipulationssicherheitihre „Hausaufgaben“ gemacht haben,zeigt ein Blick auf die aktuellen Neuheitender Schmersal Gruppe.RFID-CodierungSchon bewährt ist die von Schmersalentwickelte CSS-Technologie zurberührungslosen Erkennung einerSchutztür.Die bidirektionale Kommunikationzwischen dem <strong>Sicherheit</strong>sschalter (amMaschinengehäuse) und Betätiger (ander Schutztür) ermöglicht eine elektronische,berührungslose Identifikationdes Betätigers oder Targets durchsich der Anlernvorgang beliebig oftwiederholen lässt. Somit kann der Anwenderdie je nach Einsatzprofil ambesten geeignete Codiervariante wählenund damit auch den Grad des Manipulationsschutzesbestimmen.<strong>Sicherheit</strong>szuhaltungmit neuem KonzeptDiese Technologie kommt auch in derneuen <strong>Sicherheit</strong>szuhaltung AZM 300zum Einsatz, die auf der SPS/ IPC/DRIVES erstmals vorgestellt wurdeund sich schon auf den ersten Blickvon den anderen am Markt angebotenen<strong>Sicherheit</strong>szuhaltungen unterscheidet.Das neuartige Zuhal- www.automation.at49


SICHERHEITSTECHNIKtesystem in Form eines Drehkreuzes,das den U-förmigen Betätiger in Verriegelungsstellunghält, erlaubt großeToleranzen – ein Wunsch, der in derPraxis häufig von Konstrukteuren desMaschinen- und Anlagenbaus geäußertwird. Die Rastkraft ist einstellbar;durch ein neuartiges patentiertesWirkprinzip wird die Schutztür beimSchließen aktiv in die Endlage gezogen.Ein weiterer Vorteil dieses neuen<strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgerätes ist diehygienegerechte Konstruktion: DankSchutzart IP 69K ist auch die Reinigungmit dem Hochdruckreinigermöglich.Systemdenkenbei SignalauswertungAuch auf der nächsthöheren Ebene,der Auswertung der sicherheitsgerichtetenSignale, gibt es Trends undNeuheiten, die Manipulationen erschwerenbzw. – noch besser – dieAkzeptanz von Schutzeinrichtungenerhöhen können. Dazu gehört z. B. dieMöglichkeit, zusätzliche Betriebsartenetwa für die Prozessbeobachtungoder den Einrichtbetrieb anzuwählen.In diesen Fällen kann die Maschine– unter exakt definierten <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen– bei geöffneterSchutztür betrieben werden, was demPersonal die Arbeit erleichtert.Für solche Konzepte werden moderne(<strong>Sicherheit</strong>s-) Steuerungssystemebenötigt, die auch den Vorteil bieten,dass sie eine sehr gute Abstimmungvon Maschinen- und <strong>Sicherheit</strong>sfunktionenerlauben. Dies ermöglichen„Stand alone“-Lösungen wiedie <strong>Sicherheit</strong>s-KompaktsteuerungProtect Select, die eine einfache individuelleKonfiguration <strong>ohne</strong> Programmieraufwandermöglicht, oderaber Systemlösungen wie das auf derSPS/ IPC/ DRIVES 2012 vorgestellteSchmersal System. Die Signale von<strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgeräten, die an das„AS-Interface Safety at Work“-Netzwerkangebunden sind, können hierüber Master-Monitor- Kombinationenund Safety Gateways direkt an übergeordneteSteuerungssysteme übertragenbzw. für diese Systeme aufbereitetwerden. Das erleichtert nichtnur die Montage und Installation derKomponenten im <strong>Sicherheit</strong>skreis. Esvereinfacht auch die Konfigurationder <strong>Sicherheit</strong>s-Schaltgeräte (z. B. imHinblick auf <strong>Sicherheit</strong>sverknüpfungen,STOP-Kategorie, Filterzeiten,usw.), die sich somit noch besser andie Anforderungen des Einsatzfallesund an die Prozessbedingungen anpassenlassen.Was sagen die Normen?Der Kommunikationsstandard ASi Safetyerhöht die Transparenz im <strong>Sicherheit</strong>skreis.Die Normensetzer haben die Relevanzdes Themas erkannt und die Gefahrder Manipulation stärker berücksichtigt.Zunächst gab es in der B-NormDIN EN 1088 („Verriegelungseinrichtungenin Verbindung mit trennendenSchutzeinrichtungen – Leitsätzefür Gestaltung und Auswahl“) einAmendment, das zwischenzeitlich indie aktuelle Normausgabe eingearbeitetwurde. Auch in der vorläufigenNachfolgenorm prEN ISO 14119 wirddie Manipulation entsprechend aufmerksambehandelt. Diese unter derMaschinenrichtlinie gelistete B-Normrichtet sich in erster Linie an die Herstellervon Maschinen. Sie greift dasThema der Manipulation von Verriegelungseinrichtungenauf, gibt KonstrukteurenHilfestellungen bei Auswahlund Gestaltung von Verriegelungseinrichtungenund präzisiert die entsprechendenAnforderungen der EN IOS12100. Das zentrale Stichwort lautethier: „Vernünftigerweise vorhersehbareFehlanwendungen."Rund 25 % Unfällewegen ManipulationIn Deutschland dürften etwa 25 % allerArbeitsunfälle an Maschinen auf50AUTOMATION 2/April 2013

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