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Computermethoden zur Lösung einiger konkreter kombinatorischer ...

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2.4 <strong>Computermethoden</strong> in der Literatur 19<br />

1975 verbesserte Spencer die untere Schranke von Erdös um den Faktor 2. Die Asymptotik<br />

diagonaler Ramsey-Zahlen ist nicht bekannt. Allerdings führt Bolobás folgende<br />

Vermutung an: ”It is widely believed that there is a constant c, perhaps even c = 1,<br />

such that<br />

R(s) = 2 (c+o(1))s ,<br />

but this is very far from being proved”.<br />

Für den nichtdiagonalen Fall R(3,t) gibt Kim 1995 eine untere Schranke an. Zusammen<br />

mit der bekannten oberen Schranke kann er zeigen, dass sich R(3,t) asymptotisch<br />

wie t2<br />

logt verhält:<br />

mit c = 1<br />

2∗9 2 .<br />

c(1 − o(1)) t2<br />

logt<br />

≤ R(3,t) ≤ (1 + o(1)) t2<br />

logt ,<br />

2.4 <strong>Computermethoden</strong> in der Literatur<br />

Betrachtet man den Einsatz von Algorithmen bei der Bestimmung von Ramsey-Zahlen,<br />

so sind Grinstead u. Roberts (1982) die Ersten, die damit erfolgreich eine neue Ramsey-<br />

Zahl exakt angeben (R(3,9) = 36) und zudem für eine weitere Ramsey-Zahl die Schranken<br />

verbessern können (28 ≤ R(3,8) ≤ 29). Alle zeitlich folgenden exakten Ergebnisse<br />

für Ramsey-Zahlen (McKay u. Zhang Ke Min (1992): R(3,8) = 28 und McKay u.<br />

Radziszowski (1995): R(4,5) = 25) können ausschließlich unter intensivem Einsatz<br />

von Computeralgorithmen erbracht werden. Diese Art von Beweisen ist umstritten, da<br />

dabei Probleme wie z.B. die Korrektheit der Implementierung von Algorithmen oder<br />

Reproduzierbarkeit und Verifizierbarkeit auftreten.<br />

Ein ”brute-force”-Ansatz ist schon bei kleinen Parametergrößen nicht mehr geeignet,<br />

um Ramsey-Zahlen zu bestimmen. Ein naheliegender brute-force-Algorithmus für die<br />

Schranke R(s,t) > n ist das Prüfen aller Graphen mit n Knoten auf das Vorhandensein<br />

einer s-Clique oder einer t-Clique im dualen Graph. Wird ein Graph gefunden,<br />

der sowohl keine s-Clique als auch keine t-Clique im dualen Graph enthält, so stoppt<br />

der Algorithmus mit der Aussage: R(s,t) > n. Sonst gilt, nach dem Durchsuchen des<br />

gesamten Suchraums: R(s,t) ≤ n.<br />

Allein das Entscheiden, ob ein gegebener Graph eine Clique bestimmter Größe hat, ist<br />

NP-vollständig. Dieses Problem ist wegen der kleinen Parameter s und t vernachlässigbar.<br />

Es gibt, in der Größe des Graphen, exponentiell viele Möglichkeiten der Konstruktion<br />

von Graphen. Das Problem des großen Suchraums wird mit kombinierten Methoden<br />

behandelt. Dabei benutzt man kombinatorische Lemmata, um den Suchraum<br />

oder die Suchräume praktikabel klein zu bekommen und spezialisierte Suchalgorithmen,<br />

die diese Fälle auf behauptete Eigenschaften (nicht unbedingt das Vorhandensein<br />

von Cliquen bestimmter Größen) prüfen. So wird beim Beweis von R(3,8) ≤ 29

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