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Internationale Farbkanarienschau Internationale Farbkanarienschau

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Vogelportrait<br />

Fast wie Zwillinge –<br />

Braunkopf- und Kappenammer<br />

Text und Fotos von Horst Bielfeld, Jameln<br />

Die Braunkopfammer, Granativora<br />

bruniceps und die Kappenammer,<br />

Granativora melanocephala gehören zur<br />

Familie Ammern, Emberizidae und<br />

darin zur Unterfamilie Altweltammern<br />

Emberizinae. Während die Braunkopfammer<br />

vom südlichen Uralgebiet, dem<br />

Kaspischen Meer, Afghanistan und bis<br />

zum Altai sowie Sichuan im südwestlichen<br />

China vorkommt, ist die Kappenammer<br />

örtlich in Italien, in Jugoslawien,<br />

Albanien, Griechenland, Kleinasien,<br />

Syrien bis Israel, im südöstlichen Russland,<br />

dem Kaukasus und in West-Iran zu<br />

Hause. Beide Arten überwintern in<br />

Indien, die Kappenammer auch in<br />

Pakistan und dem südlichen Iran.<br />

Braunkopfammer, Granativora bruniceps, Männchen<br />

10<br />

Und beide Arten bewohnen buschreiches<br />

Gelände, vor allem entlang der<br />

Ufer von Flüssen und Seen. Auch an<br />

Berghängen sind sie anzutreffen, in<br />

Weinbergen, Obstgärten und an Feldrändern.<br />

Sie brüten unter oder auch in<br />

Weidendickichten und anderen Gebüschen.<br />

Das Nest wird gut versteckt aus<br />

Gräsern und Fasern gebaut und mit<br />

Haaren ausgelegt. Das Gelege besteht<br />

aus 4 bis 5 türkisfarbenen Eiern, die<br />

graue, braune und lila Punkte und Flecken<br />

aufweisen. Das Weibchen brütet<br />

die Eier in 14 Tagen alleine aus. Die<br />

Jungen werden hauptsächlich vom<br />

Weibchen, manchmal auch in geringerem<br />

Maße vom Männchen, gefüttert.<br />

Sie fliegen nach 14 bis 17 Tagen aus und<br />

sind im Alter von etwa 30 Tagen selbstständig.<br />

Die Ammern erreichen eine Länge<br />

von 16 bis 17 cm. Das Männchen der<br />

Braunkopfammer hat den Kopf und die<br />

Kehle lebhaft rotbraun, zimtbraun oder<br />

orangegelb. Beim Männchen der<br />

Kappenammer ist dagegen nur der<br />

Oberkopf von der Stirn, der Augen-,<br />

Wangen- und Ohrenumgebung bis zum<br />

Nacken tiefschwarz. Das übrige Gefieder<br />

ist bei beiden Arten fast identisch.<br />

Auf der Oberseite zeigt sich die<br />

Braunkopfammer grünlich braun, die<br />

Kappenammer eher rötlich braun mit<br />

rotbraunen bzw. schwarzbraunen Schaftstreifen.<br />

Bei ihr sind auch die Brustseiten<br />

und die Flanken rötlich braun.<br />

Beide haben Flügeldecken, Schwingen<br />

und Schwanz schwarzbraun mit beigefarbenen<br />

Säumen, die Halsseiten und<br />

die übrige Unterseite leuchtend gelb.<br />

Ihre Schnäbel sind silbrig graubraun, im<br />

Winter mehr rosig, die Augen dunkelbraun,<br />

die Füße fleischfarben.<br />

Nach der Mauser im Herbst haben<br />

die Federn beider Ammern von Kopf<br />

und übriger Oberseite graubraune, die<br />

der Unterseite beige Säume, so dass die<br />

leuchtenden Farben fast ganz verdeckt<br />

sind und sie wie Weibchen aussehen.<br />

Erst zum Frühjahr kommt durch<br />

Abnutzung der Säume das leuchtende<br />

Prachtkleid zum Vorschein. Das ist auf<br />

dem Foto der Kappenammer am Kopf<br />

teilweise noch zu sehen. Beide Ammern<br />

gehören wahrscheinlich der gleichen<br />

Art an, sie sind sozusagen konspezifisch,<br />

wie manche Systematiker vermuten,<br />

zumal sie sich im Norden des<br />

Iran miteinander vermischen und die<br />

Mischlinge voll fruchtbar sind.<br />

Die Weibchen beider Ammern sind<br />

oberseits braun gestreift, unterseits<br />

beige bis blassgelb. Im Winterkleid<br />

haben die jungen Weibchen braune<br />

Strichelungen an Kopf, Brust und<br />

Flanken. Die Rufe sind scharfes „zitt“,<br />

Der Vogelfreund 1/2012

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