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Über 15.000 studieren im Agrarsektor<br />

An deutschen Universitäten und Fachhochschulen boomen die Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften.<br />

Aber auch an Fachschulen nimmt die Zahl der Schüler zu. Welche<br />

interessanten Statistiken es derzeit zur Agrar-Ausbildung noch gibt, zeigte die DLG-Tagung<br />

„Nachwuchsmanagement Agrar“ in Fulda.<br />

Die Zahl der Bachelor- und<br />

Master-Anfänger an Agraruniversitäten<br />

und Fachhochschulen<br />

nimmt kontinuierlich zu.<br />

Rund 15.500 Studierende verzeichnete<br />

die Hochschulrektorenkonferenz<br />

im Wintersemester<br />

2006/2007 (siehe Tabelle).<br />

„Wir haben rund 2000 Anfänger<br />

pro Jahr. An den zehn Universitäten<br />

in Deutschland studieren<br />

derzeit etwa 8000 Agrarwissenschaftler“,<br />

erläutert Prof. Hermann<br />

Boland vom Institut für<br />

Agrarsoziologie und Beratungswesen<br />

an der Universität Gießen<br />

und Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Fakultätentags für<br />

Agrarwissenschaften. Heute<br />

sind mehr als 80 % der Studiengänge<br />

im Ernährungs-, Forst-<br />

und Agrarsektor in einem konsekutiven<br />

Studienmodell, also in<br />

Bachelor- und Master aufgeteilt.<br />

Es gibt kaum noch Diplomstudiengänge.<br />

Bei den Abschlüssen<br />

liegt die Zahl der heutigen<br />

Master-Absolventen mit 700<br />

pro Jahr auf ähnlichem Niveau<br />

wie vorher bei den Diplom-Abgängern.<br />

„Die Zahl der Bachelorabsolventen<br />

steigt dagegen“,<br />

erläutert Boland.<br />

An den Universitäten gibt es<br />

22 Bachelorstudiengänge und<br />

39 Masterstudiengänge. Rund<br />

80 % der Studierenden an den<br />

Universitäten schließen an das<br />

Bachelorstudium einen Master<br />

an. „Damit ist die Vielfalt heute<br />

wesentlich größer als beim früheren<br />

Diplomstudium“, macht<br />

Boland aufmerksam.<br />

Im Bachelorstudium werden laut<br />

Boland eher Grundzusammenhänge<br />

vermittelt. „Wir finden<br />

in den Bachelorstudiengängen<br />

zunehmend eine Formalisierung.<br />

Dort gibt es<br />

verpflichtende Elemente,<br />

in denen man sich<br />

mit Projektmanagement,Selbstmanagement,<br />

Organisation<br />

usw. auseinandersetzen<br />

muss“, erläutert<br />

der Professor. Mit<br />

dem Masterprogramm<br />

soll soll den Absolventen<br />

der Übergang in die<br />

Forschung ermöglicht werden.<br />

Studiert wird hier in relativ<br />

kleinen Arbeitsgruppen.<br />

Während früher das Diplomzeugnis<br />

für den Arbeitgeber<br />

entscheidend war, prüft er heute<br />

die Leistung des Absolventen<br />

anhand von zwei neuen Instrumenten:<br />

Das Diploma Supplement<br />

und die ETCS-Note.<br />

Das Diploma Supplement ist<br />

ein Papier, in dem der Studiengang<br />

und Notenschema definiert<br />

sind. Außerdem informiert<br />

sich der Arbeitgeber über<br />

die ECTS-Note (European Credit<br />

Transfer System). Darin ist<br />

auch die Leistung der gesamten<br />

Altersgruppe, also der Kohorte<br />

aufgeführt, um die Leistung<br />

des Absolventen mit den anderen<br />

Prüflingen vergleichen zu<br />

können.<br />

„Wir haben nirgendwo in der<br />

Vergangenheit so viele Turbulenzen<br />

gehabt wie beim Einstieg<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Zahl der Studierenden der Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften<br />

Bingen<br />

Kiel (Rendsburg)<br />

in den Bachelor“, informiert<br />

Prof. Hans-Ulrich Hensche von<br />

der FH Soest und Vorsitzender<br />

des Fachbereichstages der Agrar-Fachhochschulen<br />

über den<br />

derzeitigen Zustand im Bereich<br />

der Fachhochschulen.<br />

Fachhochschulen<br />

häufig überbelegt<br />

Die Zahl der Erstsemester hat<br />

in den Jahren stark zugenommen.<br />

Davon werden 70 bis<br />

80 % ihren Bachelor schaffen,<br />

schätzt Hensche, schränkt<br />

aber ein: „Wir sehen, dass die<br />

Zahl der bestandenen Prüfun-<br />

Die Karte zeigt<br />

die Standorte für<br />

Universitäten und<br />

Fachhochschulen<br />

mit agrar-wirtschaftlichenStudiengängen<br />

in<br />

Deutschland. Die<br />

Uni-Standorte sind<br />

mit grünen Rauten<br />

gekennzeichnet.<br />

Quelle: Prof. Hensche, FH Soest<br />

gen etwas zurückgeht. Das liegt<br />

daran, dass wir in dem Bachelorprogramm<br />

eine stärkere Verschulung<br />

haben und ‚Rote Karten’<br />

früher zeigen als früher.“<br />

Die meisten Agrar-Fachhochschulen<br />

sind bezüglich der Studentenzahlen<br />

überlastet. Daher<br />

ist als Notbremse ein örtlicher<br />

Numerus clausus eingeführt<br />

worden. Hensche führt das Beispiel<br />

Soest an: „Wir haben ganze<br />

90 Studienplätze, im letzten<br />

Winter aber 120 Anfänger<br />

zugelassen. Die Bewerberzahl<br />

lag dagegen bei 270.“ Bei den<br />

2000 2002 2004 2006 2007<br />

Bachelor-Studiengänge 735 3081 6188 12021 k. Ang.<br />

Master-Studiengänge 327 1018 2311 3441 k. Ang.<br />

Gesamt 1062 4099 8499 15462 k. Ang.<br />

Bestandener Bachelor 65 177 463 1006 1687<br />

Bestandener Master 12 156 412 738 566<br />

Gesamt 77 333 875 1744 2253<br />

Osnabrück<br />

Südwestfahlen<br />

(Soest)<br />

Gießen<br />

Hohenheim<br />

Nürtingen<br />

Göttingen<br />

Kassel<br />

Anhalt<br />

(Berrnburg)<br />

Weihenstephan<br />

(Triesdorf)<br />

Weihenstephan<br />

(Freising)<br />

Halle<br />

Rostock<br />

Berlin<br />

Dresden<br />

Neubrandenburg<br />

Eberswalde<br />

FH<br />

Uni<br />

Fortsetzung Seite 8<br />

Quelle: Boland; Hochschulrektorenkonferenz 2007<br />

1.2008 | on <strong>track</strong> | 7

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