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4 Wie entsteht im Kraftwerk Strom? Die Schule ist ein wichtiger Teil des Weges in das spätere Berufsleben. Mit Projekten wie ,Wirtschaft macht Schule‘ können Unternehmen als Partner auf diesem Weg sinnvoll unterstützen“, so Klaus Engelbach, Ausbildungsmanager der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Die EnBW EnBW Energie Baden-Württemberg AG Karlsruhe kooperiert seit 2008 mit sieben Schulen, um die Schüler noch besser auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Schüler sollen durch Praxiserlebnisse Interesse und Verständ- nis für Wirtschaft und Technik entwickeln: So lernen sie bei der Besichtigung eines Kraftwerks, wie Strom produziert wird oder können sich im EnBW-Ausbildungszentrum in Karlsruhe ein Bild vor Ort verschaffen und sich hier direkt mit den Auszubildenden und DH-Studenten der EnBW austauschen. Zusätzlich informieren die Ausbildungsverantwortlichen regelmäßig in den Schulen Eltern und Schüler darüber, welche Ausbildungsmöglichkeiten es bei der EnBW gibt. Auch gerade praxisnahe Themen „Wie sieht eine gute Bewerbung aus?“ spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn hier können Unternehmen die Praxiserfahrungen von der anderen Seite einbringen und so gezielt unterstützen. Weiterhin können die Jugendlichen im Rah- Berufsinfotag Das Mercedes-Benz-Werk in Wörth kooperiert mit 18 Gymnasien, Real- und Haupt- Mercedes-Benz-Werk Wörth schulen, davon sind fünf Schulen im badischen Raum. Darüber hi- naus bestehen Kooperationen mit weiteren 13 Schulen in Rheinland-Pfalz. Gegenwärtig bietet das Werk über die Schülerakademie Karlsruhe ein Logistikplanspiel für Karlsruher Schüler an. Im Mercedes-Benz-Werk Wörth gibt es derzeit 456 Auszubildende und 47 Studenten der Dualen Hochschule. Am Samstag, 14. Mai, findet ein Berufsinformationstag im Werk Wörth statt. eb men von „Wirtschaft macht Schule“ in einwöchigen Schülerpraktika einen näheren Eindruck gezielt von den technischen und kaufmännischen Berufen bei der EnBW gewinnen, für die sie sich besonders interessieren. „Wir möchten Schüler frühzeitig auf die verschiedenen beruflichen Alternativen bei der EnBW aufmerksam machen. Denn für das Konzernwachstum benötigen wir junge, motivierte und qualifizierte Nachwuchskräfte“, nennt Klaus Im Rahmen einer kleinen Feier im IHK-Gebäude in Karlsruhe unterzeichnete EnBW-Ausbildungsmanager Klaus Engelbach im Januar 2009 einen Kooperationsvertrag mit der Nebenius-Realschule (v. li.:) Klaus Engelbach, Rolf Barthold, IHK; Ingeborg Thorwarth, Rektorin der Realschule, und Schulsprecher David Varis Foto: EnBW Enge Zusammenarbeit Bei der Vorstellung der Vereinbarung über den Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen in Baden-Württemberg im Jahr 2008 hob der damalige Ministerpräsident Oettinger die maßgebliche Verantwortung des Landes für die Bildung hervor, betonte Schulpräsident Dr. Werner Schnatterbeck aber gleichzeitig das Verständnis von Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das ehrgeizige Konzept, auf das sich das Land Baden-Württemberg mit den Vertretern der Arbeitgeberverbände, des Industrie- und Handelskammertags und des Handwerkskammertags verständigt hat, sieht diesem Verständnis folgend vor, Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen flächendeckend auszubauen und in festen Vereinbarungen auf schriftlicher Grundlage zu fassen. In der Folgezeit wurden von den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern sowie Engelbach ein wichtiges Ziel der Kooperation. Gemäß dem Leitbildsatz „Wir handeln vorausschauend im Bewusstsein unserer besonderen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft“ will die EnBW auch einen Beitrag zur Minderung der Jugendarbeitslosigkeit leisten sowie die Fach- und Sozialkompetenz der Jugendlichen stärken. Die EnBW unterzeichnete im Raum Karlsruhe mit folgenden Schulen Kooperationsverträge: Burgschule Schulen und Unternehmen im Regierungsbezirk Nordbaden verstärkte Anstrengungen unternommen, die vielen schon bestehenden Kooperationen zu festigen und zu erweitern sowie neue Kooperationen zu schaffen. Insbesondere das von der IHK Karlsruhe 2008 ins Leben gerufene und von der Handwerkskammer mitgetragene Projekt „Wirtschaft macht Schule“ ist ein gelungenes Beispiel für die außerordentlich erfolgreiche Initiierung und Vermittlung von Kooperationen sowie die Zusammenführung von Partnern. Dass in der Region Karlsruhe das Ziel flächendeckender Bildungspartnerschaften bereits Ende 2010 erreicht war und die Zahl der Bildungspartnerschaften seitdem weiter zunimmt, ist zweifellos den erheblichen Anstrengungen der einzelnen Schulen und Unternehmen und ganz offensichtlich dem klar konzipierten und engagiert vorangetriebenen Projekt „Wirtschaft macht Schule“ zu verdanken. Die Zusammenarbeit zwischen der Abteilung „Schule und Bildung“ des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit den Trägern des Bruchsal, Alfred-Delp-Realschule Ubstadt-Weiher, Nebenius-Realschule Karlsruhe, Realschule Rheinstetten, Albertus-Magnus- Gymnasium Ettlingen, Wilhelm- Hausenstein-Gymnasium Durmersheim und Walahfrid-Strabo- Gymnasium in Rheinstetten. Auch an ihren weiteren 14 Ausbildungsstandorten in ganz Baden-Württemberg arbeitet die EnBW mit der IHK zusammen und engagiert sich für das Projekt „Wirtschaft macht Schule“. Projekts „Wirtschaft macht Schule“ kann inzwischen mit Fug und Recht als gewachsen und eng bezeichnet werden. Ich sehe darin eine gute Grundlage, die verschiedenen Formen der Kooperation zwischen Unternehmen und Schulen in der Region Karlsruhe und deren Ausbau weiterhin gemeinsam fördern zu können, im Interesse einer Stärkung der ökonomischen Bildung und der Unterstützung bei der Ausbildungs-, Studien- und Berufswahl sowie beim Übergang von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf. Prof. Dr. Werner Schnatterbeck Schulpräsident Professor Dr. Schnatterbeck. Foto: rp
Auf zahlreichen Ausbildungsbörsen informieren Ausbilder und Auszubildende der Firma E.G.O. über Ausbildungsmöglichkeiten für Haupt- und Realschüler sowie für Abiturienten. Foto: Michael Fritz Qualitätssiegel „sehr gut“ Elora Metzger beschäftigte sich mit einer elektrisch steuerbaren Sicherheitsverriegelung für die Haustür, die auch von außen bedienbar sein sollte. Sie gewann damit den seit 2003 jährlich von der Firma E.G.O ausgelobten, nach deren Firmengründer benannten Karl-Fischer-Preis. „Mit diesem Preis soll den Schülern ein Anreiz gegeben werden, sich mit technischen oder naturwissenschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen“, erklärt Angelika Pücher-Purr den Hintergrund. Die selbst gestellten Fragestellungen der Teilnehmer sind so vielfältig wie das Leben selbst. Vom Bau eines automatischen Reinigungsroboters über das Modell eines Gezeitenkraftwerkes bis zur Entwicklung eines Dämpfungssystems für Kraftfahrzeuge zum Unfallschutz reicht die Palette der eingereichten Arbeiten. Teilnehmer sind die Schüler der Klassenstufen 8 und 9 der Leopold-Feigenbutz-Realschule (LFR) in Oberderdingen. Neben Geld- und Sachpreisen winkt als Hauptgewinn ein technischer Ausbildungsplatz bei E.G.O. Ein führender Zulieferbetrieb D as E.G.O. Elektrogerätebau Oberderdingen Traditionsunternehmen E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH in Oberderdingen zählt zu den führenden Zulieferbetrieben der Hausgeräte-Industrie. Entwickelt und produziert werden bei E.G.O. elektromechanische und elektronische Komponenten, die das Kochen, Backen, Waschen, Trocknen und Geschirrspülen überhaupt erst möglich machen. Der Stammsitz ist seit 80 Jahren Oberderdingen. In Deutschland arbeiten rund 2.100 Mitarbeiter, weltweit sind es über 6.000 in über 19 Ländern auf allen Kontinenten. „Um auch in Zukunft genügend gut ausgebildete Mitarbeiter zu haben, setzen wir bereits früh an und investieren einiges in die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs“, erläutert Ausbildungsleiterin Pücher-Purr das überdurchschnittliche Engagement von E.G.O. Mit der örtlichen Realschule besteht seit 2002 ein Kooperationsvertrag. Neben dem Karl-Fischer- Preis bekommen die Schüler Gelegenheit, bei Schnuppertagen, beim „Girl´s Day“ oder bei Betriebserkundungen das Unternehmen kennenzulernen. Mit Bewerbertrainings und Präsentationsschulungen werden die Schüler auf den Einstieg in die Berufswelt vorbereitet. Eine Kooperation, die sich sowohl für E.G.O als auch die LFR auszahlt und im Jahre 2008 von der IHK Karlsruhe mit einen Qualitätssiegel „sehr gut“ und vier Sternen ausgezeichnet wurde. Im April dieses Jahres erfolgte die höchstmögliche Auszeichnung mit fünf Sternen. Die LFR wurde 2009 von der Landesstiftung Baden-Württemberg mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichnet. Mit dem Technischen Gymnasium Bretten und den Hochschulen in Heilbronn, Karlsruhe und Pforzheim pflegt die E.G.O. weitere Kooperationen. Inzwischen setzt das innovative Unternehmen noch viel früher an und fördert seit Sommer 2010 mit dem Projekt „Technolino“ das naturwissenschaftliche Verständnis bereits in den Oberderdinger Kindergärten. fz Frühzeitig helfen Das Projekt „Wirtschaft macht Schule“ wird auch von der Agenturen für Arbeit in der Region unterstützt und mitgetragen. Für Ingo Zenkner, dem Leiter der Agentur für Arbeit Karlsruhe Karlsruher Arbeitsagentur, ist eine qualifizierte Berufsausbildung die beste Investition für die Zukunft. „Doch nicht allen Jugendlichen fällt der Start ins Berufsleben leicht. Unser Ausbildungsmarkt ist insgesamt gesehen gut und ausgeglichen. Und den Jugendli- chen, die an der Schwelle von Schule zu Ausbildung Schwierigkeiten haben, helfen wir. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen, die Hilfe benötigen, frühzeitig zu unterstützen, damit wirklich alle eine Chance auf eine Ausbildung haben. Aber das können wir nicht alleine stemmen. Deshalb fördern wir auch an sieben Schulen die Berufseinstiegsbegleitung“, so Zenkner. Zu den Aufgaben der Berufseinstiegsbegleiter gehören der Abschlusses einer allgemeinbildenden Schule und Berufswahl, Ausbildungsplatzsuche sowie Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses. Gefördert wird, dass die Jugendlichen einen Hauptschulabschluss oder Förderschul- 5 abschluss anstreben. Schüler mit Migrationshintergrund sind besonders zu berücksichtigen. 165 Schüler aus dem Stadt- und Landkreis haben seit dem Start des Modellprojektes – vor knapp zwei Jahren – die Berufseinstiegsbegleitung in Anspruch genommen. Der größte Teil hat seinen Schulabschluss bestanden. Die Teilnahme ist freiwillig und geschieht nur mit Einverständnis der Eltern und Kinder. „Für die nächsten zwei Jahre streben wir an, die weitere Finanzierung dieses Modellprojektes zu sichern“, so Zenkner. Damit bleib unser Ziel klar. Eine enge Begleitung soll die Integrationschancen in den Ausbildungsmarkt erhöhen. ik
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Seite 17 und 18: Auch die Eltern sind eingebunden Da
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