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Thomas Mann und die bildende Kunst - Thomas–Mann–Archiv ...

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<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>bildende</strong> <strong>Kunst</strong><br />

von <strong>Thomas</strong> Sprecher <strong>Kunst</strong>, der gegenwärtigen wie der geschichtlichen,<br />

mit ganz vereinzelten Ausnahmen keine vi-<br />

Das andere muss warten, bis das eine gesagt<br />

ist. 1 Während im Bild alles auf einmal da<br />

ist, gelten bei Texten Ablauf <strong>und</strong> Folge.<br />

Die Komposition orientiert sich nicht an Fläche<br />

<strong>und</strong> Raum, sondern an der Linearität der Zeit.<br />

Ohne dass noch leitmotivisch-musikalische Ergänzungen,<br />

Fragen der anspielenden Vor- <strong>und</strong><br />

Zurückverweisung, des Mitbedenkens <strong>und</strong> Mitbedeutens<br />

des Ganzen im Einzelnen <strong>die</strong>ser<br />

schlichten Zweiteilung zusetzen sollen, kommen<br />

nun in gedrängtem Nacheinander summarisch<br />

zur Sprache:<br />

1. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Verhältnis zur <strong>bildende</strong>n<br />

<strong>Kunst</strong> im allgemeinen<br />

2. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Neigung zum Maler Ludwig<br />

von Hofmann im besonderen<br />

3. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Kontakte zu Schweizer <strong>bildende</strong>n<br />

Künstlern<br />

4. Die Rolle der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong> im Werke <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong>s<br />

5. Bildende <strong>Kunst</strong> als Vorlage dichterischer Beschreibungen<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s<br />

6. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>und</strong> sein Werk als Gegenstände<br />

der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong><br />

7. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> als <strong>bildende</strong>r Künstler<br />

1. Im August 1947 war <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> bei<br />

Schweizer Bekannten zu Gast. Man sprach über<br />

verschiedene zeitgenössische <strong>bildende</strong> Künstler.<br />

Zur Betroffenheit der Anwesenden kam heraus,<br />

dass <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> sämtliche Namen völlig<br />

fremd waren. 2 Dies aber mit seiner langjährigen<br />

Europa-Abwesenheit zu erklären, griffe zu kurz.<br />

Der Protestant <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> hat zur <strong>bildende</strong>n<br />

tale Beziehung gef<strong>und</strong>en. 1990 stellte der Augsburger<br />

<strong>Kunst</strong>historiker Hanno-Walter Kruft fest,<br />

<strong>die</strong>se Beziehung habe sich «über den Jugendstil,<br />

Impressionismus <strong>und</strong> einen gemässigten Expressionismus<br />

nicht hinausentwickelt»; <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong>s künstlerischer Geschmack lasse sich «als<br />

konservativ <strong>und</strong> seine Kenntnis von <strong>Kunst</strong>werken<br />

als höchst begrenzt <strong>und</strong> ziemlich zufällig» bezeichnen.<br />

3 Ähnlich fiel schon das Urteil von Peter<br />

de Mendelssohn aus. 4 Man widerspricht hier<br />

nicht mit sachlichem Recht. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> besass<br />

weder ein besonderes Interesse noch ein besonderes<br />

Sensorium für bildkünstlerische Belange.<br />

Äusserungen über Bilder <strong>und</strong> <strong>bildende</strong> Künstler<br />

seiner Zeit - von Michelangelo <strong>und</strong> Dürer also<br />

abgesehen - begegnen in seinen essayistischen<br />

Schriften, den zahllosen Huldigungen, Vorworten<br />

<strong>und</strong> Nachrufen, bemerkenswert wenige: Max<br />

Liebermann (X, 442 [1927]), Oskar Kokoschka<br />

(X, 914 ff. [1933]), Frans Masereel (X, 783 ff.<br />

[1948]), <strong>und</strong> schon steht man am Rand der Vollständigkeit.<br />

Über seine «skandalöse Unbildung» (5.12.<br />

1954 an K. Kerenyi) war sich <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> im<br />

klaren. Er wusste wohl, dass ein Bild, das auf ihn<br />

«grossen Eindruck» machte, «malerisch nicht<br />

fünf Pfennige wert» sein mochte. (Da es ihm gefiel,<br />

konnte es allerdings «nicht so ganz schlecht<br />

sein» [29. 6.1900 an P. Ehrenberg].) 1913 antwortete<br />

er auf <strong>die</strong> R<strong>und</strong>frage: «Mit welchem Maler<br />

finden Sie sich in Ihrem Schaffen verb<strong>und</strong>en?», er<br />

müsse sich «das Armutszeugnis» ausstellen, «zur<br />

modernen Malerei, ja, zur Malerei überhaupt<br />

wenig Verhältnis» zu haben, <strong>und</strong> begründete <strong>die</strong>s<br />

mit der einengenden Fixierung seiner Talente auf<br />

29 i


andere Künste (XI, 740). Seine Passion war, nach<br />

der Literatur, <strong>die</strong> Musik.<br />

2. Der Maler, der <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> fraglos den<br />

nachhaltigsten Eindruck gemacht, dessen Werk<br />

ihn wie kein anderes im Innersten berührt hat, ist<br />

Ludwig von Hofmann. Man darf annehmen, dass<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> über seinen Werdegang einigermassen<br />

Bescheid wusste <strong>und</strong> dass ihm manche<br />

Parallelen zur eigenen Biographie nicht entgingen.<br />

Hofmann, am 17. August 1861 in Darmstadt<br />

geboren, wuchs in der kultivierten, von <strong>Kunst</strong><br />

<strong>und</strong> Musik durchwirkten Atmosphäre eines<br />

grossbürgerlichen Elternhauses auf. Sein Vater,<br />

der Jurist Karl Hofmann, war als preussischer<br />

Handelsminister <strong>und</strong> als Staatssekretär der<br />

Reichskanzlei einer der führenden Mitarbeiter<br />

Bismarcks. Erwartet werden durfte daher auch<br />

für den Sohn eine bürgerliche Laufbahn. Ludwig,<br />

der fünf Geschwister hatte, darunter übrigens<br />

einen älteren Bruder namens Heinrich, stu<strong>die</strong>rte<br />

denn auch ab 1880 auf Wunsch seines Vaters<br />

Rechtswissenschaft in Bonn. Er besann sich dann<br />

aber eines bessern <strong>und</strong> wurde Maler. Es verschlug<br />

den Sohn eines bürgerlichen Repräsentanten also<br />

zu den Künstlern - nicht anders als <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> selbst, wenngleich ohne dessen «schlechtes<br />

Gewissen».<br />

1903 wurde Hofmann an <strong>die</strong> Grossherzogliche<br />

<strong>Kunst</strong>schule in Weimar berufen. Er zog von<br />

Berlin, unter dessen Unruhe er zunehmend gelitten<br />

hatte, in ländliches, klassisches Gebiet. Hofmann<br />

hat Goethe sein Leben lang verehrt.<br />

Goethe wird auch viel zitiert in den Briefen Hofmanns<br />

an einen anderen Dichter <strong>und</strong> Prätendenten<br />

für <strong>die</strong> Goethe-Nachfolge, an Gerhart Hauptmann.<br />

Zwischen <strong>die</strong>sen beiden Männern bestand<br />

seit 1892 enge Fre<strong>und</strong>schaft; Hofmanns Frau<br />

sprach später gar von «Blutsbrüderschaft». 1907<br />

reisten Hofmanns <strong>und</strong> Hauptmanns zusammen<br />

nach Griechenland. Die Reise zur Sonne Homers<br />

trug Frucht bei Hauptmann in dem Buch Griechischer<br />

Frühling, bei Hofmann in mehreren<br />

Landschaftszeichnungen von klassisch inspirierter<br />

Schlichtheit.<br />

30<br />

Seinem Wesen nach war Hofmann kein Dramatiker<br />

<strong>und</strong> auch kein Erzähler, sondern ein Lyriker.<br />

Es ist bezeichnend für ihn, dass er mehrere<br />

grosse Lyriker seiner Zeit anregte. Stefan George<br />

widmete ihm in den Liedern von Traum <strong>und</strong> Tod<br />

<strong>die</strong> beiden Sonette Feld vor Rom <strong>und</strong> Südliche<br />

Bucht (1900). Hugo von Hofmannsthal schickte<br />

Hofmanns Lithographienfolge Tänze (1905) einen<br />

Prolog voraus. Er rühmte dabei <strong>die</strong> Musikalität<br />

<strong>und</strong> das Griechentum der Hofmannschen<br />

<strong>Kunst</strong>. Eine künstlerische Beziehung ergab sich<br />

besonders auch zu Rainer Maria Rilke, der Hofmann<br />

den lyrischen Zyklus Die Bilder entlang<br />

<strong>und</strong> ein Spiel widmete.<br />

In Weimar, wo er 1905 zum Professor ernannt<br />

worden war, kam Hofmann auf <strong>die</strong> Höhe<br />

seines Lebens. Es waren <strong>die</strong> Jahre auch seiner<br />

grössten Erfolge. Der Erste Weltkrieg änderte<br />

<strong>die</strong> Situation gr<strong>und</strong>legend. Er beendete Hofmanns<br />

Wirken in Weimar. 1914 <strong>und</strong> 1915 wurde<br />

Hofmann als Offizier eines Landsturmbataillons<br />

im Kriegs<strong>die</strong>nst eingesetzt. 1916 berief ihn <strong>die</strong><br />

Dresdner <strong>Kunst</strong>akademie auf den Lehrstuhl für<br />

Monumentalmalerei. In Dresden verbrachte er<br />

den Rest seines Lebens, in zunehmender Stille.<br />

Die Berufung hatte etwas von einem Rückzug an<br />

sich. Kritischer wurde <strong>die</strong> Lage für ihn vor allem<br />

in wirtschaftlicher Hinsicht, da <strong>die</strong> grossen Aufträge<br />

für Wandgestaltungen im Nachkriegsdeutschland<br />

weitgehend ausblieben. Mehr <strong>und</strong><br />

mehr musste er erfahren, dass <strong>die</strong> Zeit über ihn<br />

hinwegging. Ende 1931 gab Hofmann seine Lehrtätigkeit<br />

an der Dresdner Akademie auf. Ungeachtet<br />

der einen oder anderen Ausstellung, an<br />

denen er sich noch beteiligen konnte, ging er bald<br />

vergessen. Er starb kurz nach seinem 84. Geburtstag<br />

am 23. August 1945.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> hat den um 14 Jahre älteren<br />

Hofmann schon um 1900 gekannt <strong>und</strong> geschätzt.<br />

Zu einer intensiven Beschäftigung kam es möglicherweise<br />

erst wieder 1914. Am 30. Januar <strong>die</strong>ses<br />

Jahres las <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in der Galerie Caspari,<br />

einer der angesehensten Münchner Privatgalerien<br />

für moderne Malerei. Sie zeigte gerade eine<br />

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Ausstellung von Gemälden von Hofmann. <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> sah sich also - er trug unter anderem<br />

den Abschnitt «Ankunft» aus dem Zauberberg<br />

vor - umgeben von der Hofmannschen Bildwelt.<br />

Besonders ein Bild tat es ihm an: Die Quelle. Offenbar<br />

war es <strong>die</strong>ses Gemälde, das ihn den brieflichen<br />

Verkehr eröffnen liess. Am 27. Juni 1914<br />

schreibt er an Hofmann:<br />

Ich bin in Sorge um ein Bild, in das ich mich <strong>die</strong>sen<br />

Winter bis über beide Ohren verliebte. Es gehörte<br />

der Kollektion an. <strong>die</strong> während einiger Wochen bei<br />

Caspari ausgestellt war. Ich war im Begriffe, es zu kaufen,<br />

aber ich durfte nicht. Meine Verhaltnisse sind augenblicklich<br />

zu ungeordnet - wie ein rechter Neudeutscher<br />

lebe ich über meine Verhältnisse, der Bau einer<br />

Ludwig von Hofmann: Die Quelle.<br />

Bildende <strong>Kunst</strong><br />

Villa hat mich ausgepowert - verzeihen Sie meine zutrauliche<br />

Sachlichkeit! - <strong>und</strong> so musste ich. für den Augenblick<br />

wenigstens, Vernunft annehmen.<br />

Ich liebe <strong>die</strong> hohe. neue, festliche Menschlichkeit<br />

Ihrer <strong>Kunst</strong> von Jugend auf. ich fand <strong>und</strong> liebte sie in<br />

jeder Leinwand, jedem Blatt <strong>und</strong> Blättchen, das mir<br />

von Ihnen zu Gesichte kam. aber eine so grosse Zahl<br />

Ihrer Werke vereinigt zu sehen, wie jetzt in dem Salon<br />

an der Briennerstrasse. war mir noch nie vergönnt gewesen.<br />

[...]<br />

Das Bild aber, das es mir eigentlich <strong>und</strong> vor allem<br />

angethan hat - nachhaltig, wie Sie sehen - hiess «Die<br />

Quelle». Sie wissen ohne Weiteres, welches ich meine.<br />

Wo ist es nun? Vielleicht ist es verkauft? Aber es könnte<br />

verkauft werden -ohne dass ich es weiss <strong>und</strong> im letzten<br />

Augenblick danach gleiten kann! Ich bitte Sie nur<br />

um Eins I...1: Erweisen Sie mir. um der tiefen Nei»ung<br />

31 :


willen, <strong>die</strong> ich seit langem für Ihre Gebilde hege, <strong>die</strong><br />

Ehre, mir ein gewisses Vorkaufsrecht auf <strong>die</strong>ses Bild<br />

einzuräumen! Haben Sie <strong>die</strong> Güte, mich zu benachrichtigen,<br />

wenn sich ein anderer Käufer dafür meldet.<br />

Den Preis kenne ich. Er ist niedrig, verhältnismässig,<br />

aber ich kann ihn im Augenblick nicht aufbringen. In<br />

dem Augenblick jedoch, wo ich Gefahr laufe, das Bild<br />

an einen anderen Liebhaber zu verlieren, werde ich ihn<br />

wahrscheinlich dennoch aufbringen.<br />

Dieser Brief ist einmalig. In gleicher Weise<br />

hat sich <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>, der ohnehin nur wenige<br />

Bilder erworben hat, seiner Lebtag nicht um ein<br />

anderes Bild bemüht. Es handelt sich, wenn man<br />

will, um einen stilistisch etwas aufwendigen Bettelbrief,<br />

um <strong>die</strong> Bitte, <strong>die</strong>se seine besondere - <strong>die</strong>se<br />

seine, also besondere - Liebhaberschaft als<br />

Teil des Entgelts zu anerkennen. Zu beachten ist,<br />

dass das Lob nicht nur der Quelle, sondern dem<br />

Hofmannschen Gesamtwerk gilt - «jeder Leinwand,<br />

jedem Blatt <strong>und</strong> Blättchen».<br />

Hofmann kam <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> sogleich entgegen<br />

<strong>und</strong> überliess ihm Die Quelle zu einem<br />

Fre<strong>und</strong>schaftspreis. Sie begleitete <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

fortan auf allen Stationen seines Lebens <strong>und</strong> wurde<br />

stets an prominentester Stelle postiert. In<br />

München kam sie in <strong>die</strong> Diele, dann ins Arbeitszimmer.<br />

So auch in Küsnacht, wohin sie sich im<br />

November 1933 hatte retten lassen. Die Hängung<br />

des Bildes wird in den USA nicht minder genau<br />

vermerkt. In Princeton hing das Bild im Salon, in<br />

Pacific Palisades über dem Kamin. In Kilchberg<br />

kam es wieder ins Arbeitszimmer. Mit der übrigen<br />

Ausstattung <strong>die</strong>ses seines letzten Arbeitszimmers<br />

ist Die Quelle dann von Kilchberg in das<br />

<strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Archiv der ETH Zürich gelangt,<br />

wo sie seit bald vierzig Jahren Besucher erfreut<br />

<strong>und</strong> Konservatoren inspiriert.<br />

Hofmann schenkte <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> dann sogar<br />

noch zu dessen 39. Geburtstag am 6. Juni 1914<br />

den Holzschnitt Knaben am Waldquell <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> dankte dem «verehrten Herrn Professor»<br />

am 4. Juli 1914 <strong>und</strong> führte dabei aus:<br />

Was mich so anzieht an Ihrer Produktion, ist unter<br />

anderem ihr pädagogischer Zug, - der nichts Schul-<br />

32<br />

meisterliches hat, wie bei Thoma, auch nichts Beschränkt-Deutsches,<br />

sondern Ausdruck eines sehr neuen<br />

<strong>und</strong> freien, sehr unphilologischen Humanismus ist,<br />

der vielleicht in einem etwas höheren Sinne «modern»<br />

ist als <strong>die</strong> Kapriolen unserer Allerneuesten. Natürlich<br />

haben Sie recht, hinter den «<strong>Kunst</strong>markt» drei Kreuze<br />

zu machen. Ich sehe nicht viel davon, aber was ich sehe,<br />

ist nichts als Anarchie, Verstörung, Snobismus <strong>und</strong><br />

«Panik vor der Dummheit», wie eine gescheite Dame<br />

meiner Bekanntschaft einmal sagte. Aber das ist <strong>die</strong><br />

Zeit. Sie ist gesetzlos, <strong>und</strong> das Gewissen des Einzelnen<br />

hat es schwerer als sonst. Nun, mein Gewissen ist ruhig,<br />

wenn meine Augen an Ihren Bildern mehr Lust finden<br />

als an den pedantischen Kühnheiten der Herren vom<br />

dernier cri.<br />

Mit den «Allerneuesten» sind wohl hauptsächlich<br />

<strong>die</strong> Expressionisten gemeint. Von daher<br />

beantwortet sich auch <strong>die</strong> - in Davos näher als<br />

anderswo liegende - Frage nach dem Verhältnis<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s zu Ernst Ludwig Kirchner. Es ist<br />

ein Unverhältnis - Kirchners Name kommt bei<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>, soweit zu sehen, nicht ein einziges<br />

Mal vor. Der geographische Ort Davos <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Zeitgenossenschaft scheinen hier fast <strong>die</strong> einzigen<br />

Bezüge darzustellen. Es bleibt der Nachwelt<br />

überlassen, <strong>die</strong> beiden Künstler darüber hinaus<br />

zusammenkommen zu lassen.<br />

1919 bestellte sich <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>die</strong> von<br />

Edwin Redslob herausgegebene Sammlung von<br />

Hofmanns Handzeichnungen. Dass sich Hofmanns<br />

Streben mit seinem eigenen berührte,<br />

konnte er schon dem Vorwort entnehmen. Redslob<br />

spricht nicht nur einmal, sondern gleich dreimal<br />

von der «Beseelung» Hofmanns. «Beseelung»<br />

aber war eben das Wort, das <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

seit langem für seine eigene <strong>Kunst</strong> gebrauchte.<br />

Redslob betonte sodann stark <strong>die</strong> Modernität<br />

<strong>und</strong> Zukunftsgerichtetheit Hofmanns. Damit argumentierte<br />

er entschieden aus der Defensive.<br />

Hofmann hat <strong>die</strong> Grenzen seiner besonnten Bildwelt<br />

nach allen Seiten ausgeschritten, doch kaum<br />

je überschritten. Motiven der Not noch versucht<br />

er Züge von Schönheit abzugewinnen; auch das<br />

Traurige <strong>und</strong> das Tragische wird in ästhetischen<br />

Glanz getaucht - soweit es überhaupt zur Gestal-<br />

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tung gelangt. Die brennenden sozialen Fragen<br />

seiner Gegenwart finden in Hofmanns Bildern<br />

geringen Niederschlag; was mit begründet, weshalb<br />

nach dem Ende des Ersten Weltkriegs seine<br />

Zeit dahinging.<br />

Redslob schreibt dagegen, Hofmanns Schaffen<br />

sei «den Zielen der Jüngsten verb<strong>und</strong>en».<br />

Der erste Titel des einleitenden Textes lautet:<br />

«Ludwig von Hofmann <strong>und</strong> <strong>die</strong> neue Generation».<br />

Der folgende Text dann muss <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> tief angesprochen haben. In Hofmanns<br />

Werken lebe «der Anfang einer neuen Zeit». Er<br />

gehöre nur bedingt den Impressionisten an, sondern<br />

vielmehr «der neuen Generation», <strong>die</strong> «über<br />

<strong>die</strong> Auseinandersetzung mit der Natur hinaus zu<br />

innerer Belebung» wolle; ihr sei «alles Schaffen<br />

religiöser Drang». «Dieser neuen Frömmigkeit»<br />

gehöre «<strong>die</strong> Zukunft». Hofmann sei «unserer Jugend<br />

wie ein Fre<strong>und</strong>». Sie danke ihm «sein Verb<strong>und</strong>ensein<br />

mit Goethe [...], seine Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> sein Vorausahnen einer menschlich reinen<br />

Festlichkeit». Er gebe <strong>die</strong>ser Generation «das<br />

stolze Gefühl der Tradition». In Weimar habe er<br />

«immer wieder erlebt«, dass «sein Schaffen sich<br />

mit den Bestrebungen der jungen Generation<br />

berührte».<br />

Mit alldem wurde Hofmann als äusserst zeitgemäss<br />

hingestellt. Seine <strong>Kunst</strong> verbinde Tradition<br />

mit Zukunftsfähigkeit. Genau das aber<br />

: strebte <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> auch für sein eigenes Werk<br />

<strong>und</strong> für seine eigene Person an, insbesondere<br />

jetzt gerade. Er wollte nach dem Ersten Weltkrieg<br />

<strong>und</strong> den Betrachtungen eines Unpolitischen<br />

loskommen vom Odium der Gestrigkeit.<br />

Redslob bewies ihm, dass das Gefallen an Hofmann<br />

nicht auch ein Bekenntnis zur Nichts-als-<br />

Konservativität bedeuten musste, dass im Gegenteil<br />

«in einem etwas höheren Sinne war,<br />

wer <strong>die</strong> Hofmannschen Ideale teilte.<br />

Was ist es denn, das <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> an Hofmanns<br />

Bilder so fasziniert? Es sind offensichtlich<br />

nicht Hofmanns Landschaften, <strong>die</strong> ihn in Bann<br />

schlagen. Es sind <strong>die</strong> dargestellten «Träume <strong>und</strong><br />

Gestalten», <strong>die</strong> gesichtslos-idealen <strong>Kunst</strong>figuren.<br />

Bildende <strong>Kunst</strong><br />

Max Oppenheimer: <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> (1930).<br />

Sie sind schön, jung. frei, von festlicher <strong>und</strong> vor<br />

allem von männlicher Körperhaftigkeit. Hofmann<br />

hat gewiss ebensoviel Mädchen- wie Jünglingsakte<br />

gemalt - betrachtet hat <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

länger <strong>die</strong> letzteren. Es ist auch kein Zufall, dass<br />

Die Quelle, das Bild Hofmanns, das er als einziges<br />

gekauft <strong>und</strong> weitaus am besten gekannt hat, drei<br />

nackte Jünglinge zeigt. In Hofmanns Bildern hat<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> hauptsächlich den von allen Konventionen<br />

gelösten, aus allen bürgerlichen <strong>und</strong><br />

protestantischen Rücksichten befreiten, vor der<br />

Folie der Landschaft in seiner Körperlichkeit<br />

noch gesteigerten «göttlichen Jüngling» gef<strong>und</strong>en,<br />

den er ein Leben lang begehrte - <strong>und</strong> ein Leben<br />

lang vom Leibe hielt.<br />

3. Die Antwort auf <strong>die</strong> exkursweise aufgeworfene<br />

Frage nach <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Kontakten<br />

zu Schweizer Bildkünstlern fällt recht knapp aus.<br />

Wie er den grossen Museen der Welt, wenn überhaupt,<br />

nur eben Anstandsbesuche abgestattet<br />

hat, so suchte er in seinen Zürcher Zeiten auch<br />

höchst selten <strong>die</strong> Stätten <strong>bildende</strong>r <strong>Kunst</strong> auf. Typischerweise<br />

war es ein Arbeits-, ein literarischer<br />

33


Gr<strong>und</strong>, der ihn in <strong>die</strong> Bildhauer-Ateliers El sie Attenhofer<br />

<strong>und</strong> Alfons Magg führte, <strong>die</strong> an einem<br />

Joseph bzw. einer Jakobsgruppe arbeiteten (Tb,<br />

18. 8.1934; Tb, 31.12.1936; Tb, 15. 3.1937).<br />

Der erste Schweizer Maler, den <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> lieben- <strong>und</strong> vielleicht überhaupt erst<br />

kennengelernt hatte, war der Basler Arnold<br />

Böcklin (1827-1901). Neben seinem Schreibtisch,<br />

schrieb er 1913, «hängt eine schöne grosse Reproduktion<br />

von Böcklins , <strong>und</strong><br />

oft, auch wenn ich um niedrige bürgerliche Gegenstände<br />

bemüht zu sein hatte, hat ein Blick in<br />

seinen mich zum Dienste gestärkt»<br />

(XI, 740). Neben Böcklins weihevoller<br />

Komposition, dem aus der Bildtiefe durchscheinenden,<br />

durch eine dunkle Baumgruppe verdeckten<br />

Heiligtum, den ätherischen Priestergestalten<br />

in langen weissen Gewändern, <strong>die</strong> ehrfurchtsvollen<br />

Abstand zu einem Altarfeuer halten<br />

oder zu der schlanken Flamme auf den Knien<br />

Sorge tragen, ist der - über «niedrige bürgerliche<br />

Gegenstände» zweifellos erhabene - Tod in Venedig<br />

entstanden.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> war nicht der einzige Verehrer.<br />

Sein Bekenntnis gibt vielmehr genaue Auskunft<br />

über <strong>die</strong> Seelen- <strong>und</strong> Bewusstseinslage der<br />

Zeit. Nach Gottfried Keller haben auch Hofmannsthal,<br />

Rilke, George den Maler mit zunehmender<br />

Gläubigkeit gefeiert, sich der Faszination,<br />

dem Stimmungszauber, dem schönen Schein<br />

seiner Bildwelten hingegeben. Faune <strong>und</strong> Pane,<br />

nackte Nymphen, Najaden <strong>und</strong> Nereiden, Naturdämonen,<br />

Tritonen <strong>und</strong> muskulöse Kentauren<br />

bevölkern seine dekorativ-kulissenhaften Bilder,<br />

<strong>die</strong> in zeitlos-zeitenthobener Sphäre schweben<br />

wollen <strong>und</strong> doch zutiefst <strong>die</strong> zweite Hälfte des<br />

neunzehnten Jahrh<strong>und</strong>erts atmen.<br />

1933 ging es <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> mit Böcklin ein<br />

wenig wie mit Wagner. Die nicht ganz zufällige<br />

Neigung des Nationalsozialismus zur pompösen<br />

Dramatik <strong>und</strong> idealischen Theatralik von Böcklins<br />

<strong>Kunst</strong> musste ihn irritieren. Wie von Wagner,<br />

scheint er sich auch von Böcklin etwas distanziert<br />

zu haben; seine Bilder aber vergass er nicht.<br />

34<br />

Als zweiter zu nennen ist Ferdinand Hodler<br />

(1853-1918). Im Februar 1921 stand <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> vor dessen 1908 gemaltem Monumental-<br />

Wandgemälde Auszug der Jenenser Studenten im<br />

Jahre 1813 in der Universität Jena. <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

fand den «Aufbruch der Studenten, <strong>die</strong>ser Monumentalisierung<br />

junger, idealistisch-kriegerischer<br />

Maskulinität» «herrlich» (Tb, 23. 2.1921). Hodler<br />

war der einzige Name, der fiel, als <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

1923 von den «Erlebnissen» handelte, <strong>die</strong> er<br />

schweizerischer <strong>Kunst</strong> verdanke (XIII, 50).<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg sprachen ihn<br />

Zeichnungen des Luzerner Künstlers Hans Erni<br />

an. Erni übrigens war es auch, der eine Briefmarken-Serie<br />

entwarf, <strong>die</strong> Dichter im Konterfei zeigte<br />

<strong>und</strong> 1979 von der Schweizer Post ausgegeben<br />

wurde. Für 20 Rappen konnte man ein Porträt<br />

von Rainer Maria Rilke erwerben, für 70 Rappen<br />

eines von Hermann Hesse, <strong>und</strong> wer 80 Rappen,<br />

den Höchstwert, hinzulegen bereit war, bekam<br />

ein Bildnis <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s. (Es war <strong>die</strong>s nicht das<br />

erste Mal. dass sein Antlitz eine Briefmarke zierte.<br />

1956 schon hatten sowohl <strong>die</strong> westdeutsche<br />

B<strong>und</strong>espost wie <strong>die</strong> Sowjetzonenpost <strong>Thomas</strong>-<br />

<strong>Mann</strong>-Briefmarken herausgegeben. Auf den<br />

Marken der B<strong>und</strong>espost trug <strong>Mann</strong> den Scheitel<br />

links, auf den Marken der Sowjetzone dagegen<br />

rechts; was letzteres mithelfen mochte, Marken<br />

<strong>und</strong> Staaten auseinanderzuhalten, aber doch<br />

nicht richtig war.)<br />

4. Dass <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong><br />

bloss <strong>die</strong> halbe Bedeutung des eigenen Metiers<br />

zumass, geht, wenn man durchaus will, auch aus<br />

der Formulierung hervor, mit der er seine spätere<br />

Frau Katia Pringsheim vor dem Bruder preist (27.<br />

2.1904 an Heinrich <strong>Mann</strong>): Sie sei «ein Geschöpf,<br />

das durch sein blosses Dasein <strong>die</strong> kulturelle<br />

Thätigkeit von 15 Schriftstellern oder 30 Malern<br />

aufwiegt». (Architekten hätten sich, grob geschätzt,<br />

gar ihrer 60 auf <strong>die</strong> Waagschale drängen<br />

müssen.) Wie im Leben, so im Werk: Bildender<br />

<strong>Kunst</strong> wird eine Nebenrolle zugewiesen, sie muss<br />

sich - immer gemessen an Dichtung <strong>und</strong> Musik -<br />

mit dem Rang einer minderen <strong>Kunst</strong> abfinden.<br />

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Dichter, Musiker (Ohrenmenschen)<br />

Dunkelheit<br />

•<br />

Geist; Tiefe; Tod<br />

schwer, krank, gefährlich<br />

deutsch<br />

männlich<br />

Künstlertum; Berufung; Meisterschaft<br />

•<br />

Aussergesellschaftlichkeit, Einsamkeit<br />

Die Maler, das sind <strong>die</strong> Dilettanten (Marquis de<br />

Venosta <strong>und</strong> der portugiesische König im Krull;<br />

Hans Castorp <strong>und</strong> Hofrat Behrens im Zauberberg).<br />

Sie sind <strong>die</strong> Hellen <strong>und</strong> Harmlosen, <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>en,<br />

Gewöhnlichen, <strong>die</strong> sich mühelos im Bürgerlichen<br />

halten, Hofkünstler <strong>und</strong> Professor werden,<br />

wie von Lindemann in Königliche Hoheit<br />

oder der allerdings stark Boheme-infizierte<br />

Schimmelpreester im Felix Krull. Fast immer bilden<br />

sie einen Kontrast zu den Schriftstellern <strong>und</strong><br />

Musikern den Ausgezeichnet-Gezeichneten, Hochgefährdeten,<br />

<strong>die</strong> es schwer haben. Es lässt sich<br />

einmal mehr ein leicht zu erweiterndes Antithesenschema<br />

aufstellen (siehe oben).<br />

Einige Beispiele: In der Erzählung Tristan<br />

(1903) distanziert sich der Schriftsteller Detlev<br />

Spinell von der Malerei, indem er zur Wetterlage<br />

ausführt, er begrüsse <strong>die</strong> Ablösung der hellen<br />

Wolken durch wohltuendes Dunkel, denn er sei<br />

kein Fre<strong>und</strong> des strahlenden Lichtes, das Grosses<br />

<strong>und</strong> Geringes «mit gleich aufdringlicher Deutlichkeit»<br />

(VIII, 240) übergiesse, <strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Frage,<br />

ob er <strong>die</strong> Sonne nicht liebe, fügt er hinzu: » (VIII, 241).<br />

Dem entspricht auch <strong>die</strong> Konstellation in<br />

Tonio Kroger (1903). Tonios Fre<strong>und</strong>in Lisaweta<br />

ist Malerin. Ihr Atelier strahlt vor «Himmelsblau»<br />

<strong>und</strong> «Sonnenschein»: «Ungehindert über-<br />

Maler <strong>und</strong> Malerinnen (Augenmenschen)<br />

Helligkeit, Sonne<br />

Leben; Menschlichkeit; Sinnlichkeit;<br />

Oberflächlichkeit, Äusserlichkeit, Frivolität<br />

leicht, ges<strong>und</strong>, pragmatisch<br />

ausserdeutsch<br />

weiblich<br />

Dilettantismus; Beruf; Talent<br />

Bürgerlichkeit<br />

flutete das goldige Licht des hellen Nachmittags<br />

<strong>die</strong> weitläufige Kahlheit des Ateliers [...], beschien<br />

das werdende Licht auf der Staffelei <strong>und</strong><br />

davor <strong>die</strong> Malerin <strong>und</strong> den Dichter» (VIII,<br />

292 f.). In <strong>die</strong>ser Frühlingshelle kann <strong>die</strong> Malerin<br />

wohl malen, Tonio Kroger aber nicht schreiben.<br />

Im Gespräch akzentuieren sich <strong>die</strong> Unterschiede<br />

zwischen den beiden Disziplinen. Tonio Kroger<br />

konstatiert einen tiefen Graben zwischen Künstlertum<br />

<strong>und</strong> Anständigkeit <strong>und</strong> meint, dass «ein<br />

rechtschaffener, ges<strong>und</strong>er <strong>und</strong> anständiger<br />

Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt, komponiert...»<br />

(VIII, 296). Die Malerei bleibt ungenannt<br />

- sie fällt nicht unter seinen Begriff des<br />

Künstlertums. Dieses Verdikt nimmt Lisaweta<br />

auf, wenn sie sagt: » (VIII, 299). Von ihrer<br />

<strong>Kunst</strong> geht keine Gefährdung aus. Das gilt dann<br />

auch für <strong>die</strong> Zeichnerin Marie Godeau im Doktor<br />

Faustus.<br />

In der Erzählung Die Betrogene (1953)<br />

vertritt Anna, <strong>die</strong> malende Tochter der Protagonistin<br />

Rosalie von Tümler, eine - wie der mit<br />

dem Problem fehlender Sinnlichkeit ringende<br />

Erzähler zu umschreiben sucht - «höchst geistige,<br />

<strong>die</strong> blosse Naturnachahmung verschmähende,<br />

den Sinneseindruck ins streng Gedankliche,<br />

abstrakt Symbolische, oft ins kubisch Mathematische<br />

transfigurierende Richtung» (VIII,<br />

35


Pietä Röttgen (mittelrheinisch um 1300)<br />

Aber in dem Winkel links von der Sofagruppe<br />

war ein <strong>Kunst</strong>werk zu sehen, eine grosse, auf<br />

rot verkleidetem Sockel erhöhte bemalte Holzplastik<br />

- etwas innig Schreckhaftes, eine Pietä,<br />

einfältig <strong>und</strong> wirkungsvoll bis zum Grotesken:<br />

<strong>die</strong> Gottesmutter in der Haube, mit zusammengezogenen<br />

Brauen <strong>und</strong> jammernd schief geöffnetem<br />

M<strong>und</strong>e, den Schmerzensmann auf ihrem<br />

Schoss, eine im Grössenverhältnis primitiv verfehlte<br />

Figur mit krass herausgearbeiteter Anatomie,<br />

<strong>die</strong> jedoch von Unwissenheit zeugte, das<br />

hängende Haupt von Dornen starrend, Gesicht<br />

.<strong>und</strong> Glieder mit Blut befleckt <strong>und</strong> berieselt,<br />

dicke Trauben geronnenen Blutes an der Seitenw<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> den Nägelmalen der Hände <strong>und</strong><br />

Füsse.» (III, 544)<br />

36<br />

879). Rosalie von Turnier kann den Produkten<br />

des «abstrakten Handwerks» (VIII. 884)<br />

ihrer Tochter nur mit «betrübter Hochachtung»<br />

(VIII, 879) begegnen. Sie wird damit zum<br />

M<strong>und</strong>stück ihres ebenso verständnislosen<br />

Verfassers.<br />

Eine Konsequenz <strong>die</strong>ser Dichotomie ist es,<br />

dass der Maler heilen kann. Der Schritt ins Licht<br />

ist einer ins Leben. Von hier aus ist mit zu erklären,<br />

weshalb <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> im Zauberberg<br />

den obersten Arzt des «Berghofs» malen lässt.<br />

Hofrat Behrens scherzte einmal, er sei «im Nebenamt<br />

Arzt» (III, 361). Arzt <strong>und</strong> Maler, Maler<br />

<strong>und</strong> Arzt - <strong>die</strong> Rollen gleichen <strong>und</strong> ergänzen sich.<br />

Medizin <strong>und</strong> Malerei behaupten (übrigens auch<br />

nach Hans Castorps Meinung [vgl. III, 362 f.])<br />

eine geheime, Innen- <strong>und</strong> Aussensicht, Unter<strong>und</strong><br />

Oberwelt verbindende Identität; beides sind<br />

humanistische, der Menschheit <strong>die</strong>nende Bereiche.<br />

Ihr Inbegriff ist Apollo, Gott der Heilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> in einem Gott der <strong>Kunst</strong>.<br />

5. Wie sehr <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> ein deskriptiver<br />

Schriftsteller war, wie exakt er seine Beschreibungen<br />

nach bildlichen Vorlagen auszuarbeiten<br />

pflegte, ist seit langem bekannt. Sein Werk liefert<br />

eine Vielzahl von eigentlichen «Kabinettstücken»<br />

(Wysling) der Deskriptionskunst. Dem<br />

Autor geht es nun aber in aller Regel nicht um<br />

Beschreibung um der Beschreibung willen, nicht<br />

um möglichst getreue Übertragung ins Wort. Den<br />

Bildvorlagen wird eine Dienerrolle zugewiesen,<br />

sie <strong>die</strong>nen, wie alle andern Vorlagen, einzig dem<br />

epischen Beziehungsgeflecht. Dies gilt nicht weniger<br />

für Vorlagen, <strong>die</strong> objektiv selbst hohen<br />

<strong>Kunst</strong>wert beanspruchen dürfen. Zwar arbeitet<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> auch mit dem ikonographischen<br />

Zitat <strong>und</strong> will dann, dass man <strong>die</strong> Vorlage wiedererkenne.<br />

Davon abgesehen aber erlangen<br />

Werke der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong> keine Sonderstellung.<br />

Ihre Aufgabe ist gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>die</strong> gleiche<br />

wie jene von beliebigen Fotografien oder Illustriertenausschnitten.<br />

Nur im Akt der Vergleichgültigung<br />

der Vorlage sichert sich der Autor seine<br />

künstlerische Freiheit <strong>und</strong> Überlegenheit, oder<br />

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anders gesagt, wird er dem Gesetz seiner Epik,<br />

dem Zwang der Fiktion gerecht. Insofern ist es<br />

nicht ganz richtig zu sagen, eine Beschreibung<br />

halte sich hier an eine Vorlage <strong>und</strong> tue es dort<br />

nicht <strong>und</strong> verfahre dann frei. Sie verfährt immer<br />

frei. Sie bindet sich nicht an <strong>die</strong> Vorlage, sondern<br />

saugt sie an <strong>und</strong> saugt sie aus. Hat sie ihren<br />

Zweck erfüllt, <strong>die</strong> benötigten Informationen<br />

geliefert - Genauigkeiten, kompositioneile Züge,<br />

Formideen, Atmosphärisches -, so verfällt<br />

sie gemeinhin dem Desinteresse <strong>und</strong> der Vergessenheit.<br />

Es ist immer wieder zu beobachten,<br />

wie <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> seine Quellen nach kurzer<br />

Zeit nur noch unvollständig <strong>und</strong> ungenau anzugeben<br />

weiss.<br />

Er kann sich allerdings auf <strong>die</strong> Forscher<br />

verlassen, <strong>die</strong> nicht ruhen, bis sie Bild für Bild<br />

ins germanistische Festland gezogen <strong>und</strong> ihrer<br />

Kontrolle unterstellt haben. So sind auch beim<br />

Zauberberg mehrere Werke der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong><br />

in ihrer Vorlagenqualität entdeckt worden.<br />

Zum Beispiel entspricht <strong>die</strong> Beschreibung von<br />

Hans Castorps Grossvater (III, 40 f.) Max<br />

Liebermanns Bürgermeister Peter (1891). Der Jesuit<br />

Leo Naphta beherbergt in seinem seidenfeinen<br />

Zimmer eine plastische Gruppe, als deren<br />

Vorbild <strong>die</strong> Pieta Rängen gilt. Zahlreiche Bilder<br />

Ludwig von Hofmanns sind in Hans Castorps<br />

Schneetraum detailgetreu beschrieben. 5 Einem<br />

weiteren Traum, den Castorp beim Musikhören<br />

träumt (III, 897), stand Pate offensichtlich<br />

Arnold Böcklins Faun, einer Amsel zupfeifend<br />

(1864/65).<br />

6. Es konnte nicht ausbleiben, dass <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> selbst zum Gegenstand der <strong>bildende</strong>n<br />

<strong>Kunst</strong> avancierte. Mehrere Büsten liegen heute<br />

von ihm vor, Ölgemälde, unzählige Zeichnungen,<br />

Skizzen, um Schnurrbart <strong>und</strong> vorspringend-inquirierende<br />

Nase konzentrierte Karikaturen aus<br />

berühmter Hand, so dass es eine reine Frage der<br />

Zeit scheint, bis der Verleger sich findet, der mit<br />

«<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> in der <strong>bildende</strong>n <strong>Kunst</strong>» sein<br />

Programm krönt. Aber nicht nur <strong>die</strong> äussere<br />

Person des Dichters, auch seine erzählerischen<br />

Bildende <strong>Kunst</strong><br />

V*- 11t ,<br />

Mit <strong>die</strong>sem Selbstporträt widmete <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong> den Novellenband Der kleine Herr Friedemann<br />

(1898) seinem Bruder Heinrich.<br />

Bemühungen haben mannigfach <strong>bildende</strong> Künstler<br />

angeregt, zu Illustrationen, Karikaturen, Kollagen,<br />

<strong>und</strong> man kann sich leicht ausmalen, dass<br />

sie <strong>die</strong>s noch lange tun werden.<br />

7. Man wagt nach dem eingangs Gesagten<br />

nur flüsternd noch zu fragen, ob <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>,<br />

in der Nachfolge Goethes, Gottfried Kellers <strong>und</strong><br />

anderer Doppelbegabungen mehr, am Ende doch<br />

auch selbst, ein wenig, in Massen, bildkünstlerisch<br />

regsam gewesen sei. Die Antwort freilich verwehrt<br />

es, <strong>die</strong>ser Frage r<strong>und</strong>weg Sinn <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong><br />

abzusprechen. Finden sich doch in einem Schulnotizbuch<br />

von 1893 heimlich hingestrichene Bleistiftzeichnungen,<br />

<strong>die</strong> zwar nicht machtvoll auf ein<br />

Welttalent weisen, denen ein fre<strong>und</strong>liches Auge<br />

aber sehr wohl gewisse Ver<strong>die</strong>nste zusprechen<br />

mag. Sie zeigen beobachtungsscharf einen Glatzkopf<br />

mit mächtig geschwungenem Backenbart<br />

<strong>und</strong> andere Potenzen eines Sek<strong>und</strong>anerlebens<br />

37 !


<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>: Das Laben.<br />

mehr. 1896 sodann schufen <strong>Thomas</strong> <strong>und</strong> Heinrich<br />

<strong>Mann</strong> ein Bilderbuch für artige Kinder, fünf<strong>und</strong>siebzig<br />

<strong>Kunst</strong>werke von Meisterhand, worunter<br />

acht<strong>und</strong>zwanzig kolorierte Bilder <strong>und</strong> sieben<strong>und</strong>vierzig<br />

Kupfer, nebst sechzehn begleitenden<br />

<strong>Kunst</strong>gedichten <strong>und</strong> vielen Textbemerkungen sittlich<br />

belehrenden <strong>und</strong> erheiternden Inhalts mit<br />

Sorgfalt <strong>und</strong> unter besonderer Berücksichtigung<br />

des sittlichen Gedankens für <strong>die</strong> heranreifende<br />

deutsche Jugend gesammelt <strong>und</strong> herausgegeben.<br />

Das Buch, gedacht als sinnige Konfirmationsgabe<br />

für Schwester Carla, ist seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg verschollen, aber eine kleine Anzahl<br />

der Zeichnungen hat sich in Reproduktion glücklich<br />

erhalten. Sie tragen kongenial-abgründige<br />

Titel wie Das Laben oder Mutter Natur <strong>und</strong> stel-<br />

38<br />

len fast das ganze graphische Werk <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong>s dar (sofern sie nicht von Heinrich <strong>Mann</strong><br />

stammen, der mit der Fazilität des trainierten<br />

Kritzlers bis ins Alter das Erstaunlichste zu<br />

Papier brachte). Dann aber versiegte <strong>die</strong>serart<br />

Produktivität. «Aus keiner Lebensphase existieren<br />

weitere Manifestationen meines bildnerischen<br />

Genius» gab der Künstler rückblickend<br />

ernüchternde Auskunft (15.9.1950 an H.E.<br />

Jacob), «<strong>und</strong> <strong>die</strong> spätesten Zeichnungen für<br />

meinen Enkel Frido sind von ihm nicht für <strong>die</strong><br />

Nachwelt bewahrt worden». Darüber Klage zu<br />

führen, hilft nicht weiter. Die Zeit, lernt man im<br />

Zauberberg, zeitigt Veränderung; mit geistloser<br />

Gleichgültigkeit überzeitigt sie ewig das Endliche.<br />

Trösten wir uns mit dem, was trotzdem blieb<br />

<strong>und</strong> bleibt!<br />

1 Zitiert wird nach: <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>: Gesammelte Werke in<br />

dreizehn Bänden, 2. Aufl. Frankfurt/Main: S. Fischer, 1974<br />

(Band, Seite); <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>: Tagebücher, hrsg. von Peter<br />

de Mendelssohn bzw. Inge Jens, Frankfurt/Main: S. Fischer,<br />

1979-1995 (Tb. Datum).<br />

2 Tb, 7.8.1947: Tb, 1946-1948. S. 599.<br />

3 Hanno-Walter Kruft: <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>bildende</strong><br />

<strong>Kunst</strong>, in: <strong>Thomas</strong>-<strong>Mann</strong>-Handbuch, hrsg. v. Helmut Koopmann,<br />

2. Aufl. Stuttgart: Kröner, 1995, S. 344, 349: S. 356 f.<br />

weitere Literaturhinweise. Vgl. auch Gero von Wilpert:<br />

Die <strong>bildende</strong>n Künste, in: Buddenbrooks-Handbuch,<br />

hrsg. v. Ken Moulden <strong>und</strong> Gero von Wilpert, Stuttgart:<br />

Kröner. 1988, S. 258-267; Peter Pütz: Ein Ohren-, doch<br />

kein Augenmensch. Die <strong>bildende</strong> <strong>Kunst</strong> bei <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong>, in: Dialog der Künste. Intermediale Fallstu<strong>die</strong>n<br />

zur Literatur des 19. <strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>erts, Festschrift<br />

für Erwin Koppen, hrsg. v. Maria Moog-Grünewald <strong>und</strong><br />

Christoph Ro<strong>die</strong>k, Frankfurt/Main u.a.: Peter Lang. 1989,<br />

S. 279-290.<br />

4 Nach ihm blieb <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s «ohne<strong>die</strong>s nicht sehr ausgeprägter<br />

Sinn für <strong>die</strong> <strong>bildende</strong> <strong>Kunst</strong> zeitlebens erstaunlich<br />

unentwickelt, dem Neuen weitgehend unzugänglich <strong>und</strong> im<br />

Akademisch-Konventionellen stecken» (Peter de Mendelssohn:<br />

Der Zauberer, Frankfurt/Main: S. Fischer, 1975, S.<br />

383).<br />

5 Vgl. Heinz Saueressig: Die Entstehung des Romans<br />

Der Zauberberg, Biberach an der Riss: Karl Thomae<br />

GmbH, 1965 (= Wege <strong>und</strong> Gestalten); Heinz Saueressig:<br />

Die Bildwelt von Hans Castorps Frosttraum, Biberach an<br />

der Riss: Karl Thomae GmbH, 1967 (= Wege <strong>und</strong> Gestalten);<br />

<strong>Thomas</strong> Sprecher: Davos im Zauberberg. <strong>Thomas</strong><br />

<strong>Mann</strong>s Roman <strong>und</strong> sein Schauplatz, Zürich: Verlag Neue<br />

Zürcher Zeitung, 1996, S. 280-287; <strong>Thomas</strong> Sprecher: «Une<br />

promesse de bonheur». <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong>s Neigung zum<br />

(Euvre Ludwig von Hofmanns, erscheint im November 1996<br />

im Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.<br />

München.


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Zeitschrift für Fre<strong>und</strong>e von Davos<br />

Literatur um Davos<br />

Carl Liner - Davosersee<br />

(Galerie Iris Wazzau, Davos)<br />

71. Jahrgang Nr. 2 1996


-'*!•<br />

Klab<strong>und</strong>s «Die Krankheit», Seite 14<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>bildende</strong> <strong>Kunst</strong><br />

Seite 29<br />

Katia <strong>Mann</strong><br />

in Davos<br />

Seite 51<br />

X<br />

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REVUE<br />

ZEITSCHRIFT FÜR FREUNDE VON<br />

DAVOS UND GRAUBÜNDEN<br />

71. Jahrgang<br />

Inhalt<br />

Herbsüsse Davoser Kur-Romanze -<br />

«British Style»<br />

Marianne Frey-Hauser<br />

Klab<strong>und</strong>s «Die Krankheit» - ein<br />

«Zauberberg»-Vorspiel<br />

Helmut Koopmann<br />

Nr. 2 Juni 1996<br />

«Aber ein Schade ist es nicht, für niemand»<br />

- ein Brief von <strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong><br />

Christian Virchow<br />

«Der in der »<br />

Nelly Heer<br />

Der Dichter <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tänzerin<br />

Christian Virchow<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Mann</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>bildende</strong> <strong>Kunst</strong><br />

<strong>Thomas</strong> Sprecher<br />

«Sanatorium Arktur» -<br />

ein russischer «Zauberberg»?<br />

Petra Bischof<br />

Landschaft, Liebe, Tod -<br />

Hugo Marti in Davos<br />

Stefan Bodo Würffei<br />

Katia <strong>Mann</strong> in Davos<br />

Christian Virchow<br />

Davoser Allerlei<br />

Chronik<br />

Susi Jost<br />

11<br />

14<br />

18<br />

22<br />

24<br />

29<br />

39<br />

48<br />

51<br />

60<br />

65

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