DA MAGAZIN - und Stadtsparkasse Dinkelsbühl
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Ausgabe 2/2009<br />
<strong>DA</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />
AUS DEM INHALT<br />
s<br />
K<strong>und</strong>enzeitung der Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong><br />
Unschlagbar: Sparkassen-Rechtsschutz<br />
Im Porträt: Wenng Druck GmbH<br />
Leben am Limes: idyllisches Mönchsroth<br />
Dinkel-Euro<br />
Ferienwährung<br />
Nummer<br />
eins
Liebe<br />
Leser<br />
Wir begrüßen Sie ganz herzlich<br />
zur zweiten Ausgabe unserer<br />
K<strong>und</strong>enzeitschrift. Ganz besonders<br />
bedanken wir uns für die<br />
positiven Rückmeldungen zur<br />
neuen Gestaltung des Magazins.<br />
Ihre inhaltlichen Anregungen<br />
sind uns willkommen!<br />
Warum nicht den Spaziergang<br />
oder Wochenendausflug im goldenen<br />
Oktober einmal mit der Besichtigung<br />
der diversen Baugebiete<br />
in der Stadt <strong>und</strong> Umgebung<br />
verbinden? In unserer neuen Informations-Reihe<br />
„Wohnen in<br />
Stadt <strong>und</strong> Land“ (S. 7) stellen die<br />
Bürgermeister der Gemeinden<br />
unseres Geschäftsgebietes die<br />
aktuellen Baupläne vor. Viel Spaß<br />
beim Lesen wünschen wir Ihnen!<br />
Ludwig Ochs<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
IMPRESSUM<br />
Klaus Schulz<br />
Vorstandsmitglied<br />
Herausgeber:<br />
Kreis- <strong>und</strong> <strong>Stadtsparkasse</strong><br />
<strong>Dinkelsbühl</strong><br />
Mönchsrother Str. 3<br />
91550 <strong>Dinkelsbühl</strong><br />
Telefon: 09851 / 908-0<br />
Fax: 09851 / 908-109<br />
E-Mail:<br />
info@sparkasse-dinkelsbuehl.de<br />
Redaktion:<br />
Monika Schweizer (v. i. S. d. P.),<br />
Harry Düll, Bettina Hirschberg<br />
Texte, Fotos, Layout:<br />
H. Düll, B. Hirschberg, Sparkasse<br />
Satz:<br />
Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong><br />
Druck:<br />
Wenng Druck GmbH<br />
Auflage: 11.000<br />
© Alle Rechte vorbehalten<br />
Alle Angaben im Magazin ohne Gewähr<br />
Unser Titelfoto zeigt Lotte Schiele, die im<br />
Ferienangebot „Mini-<strong>Dinkelsbühl</strong>“ die<br />
Supermarktkasse der Spielstadt hütete.<br />
2<br />
Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong> bietet optimalen Rechtsschutz<br />
Jede Wette, dass ...<br />
... die Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong> ihren K<strong>und</strong>en unter allen vergleichbaren Angeboten<br />
anderer Versicherer die günstigste Rechtsschutzversicherung anbietet.<br />
Wer das nicht glaubt <strong>und</strong> darauf wetten möchte, hat vom 15. Oktober<br />
bis 15. November 2009 Gelegenheit dazu: In einer kostenlosen Beratung<br />
r<strong>und</strong> um Rechtsschutz & Co erfährt der K<strong>und</strong>e nicht nur, warum das Preis-<br />
Leistungsverhältnis in der Rechtsschutzversicherung der Sparkasse unschlagbar<br />
ist <strong>und</strong> mit dem unabhängigen KUBUS-Gütesiegel als „hervorragend“<br />
bewertet wurde. Interessenten erhalten zusätzlich auch eine kostenfreie<br />
Beratung für ihren individuellen Versicherungsbedarf <strong>und</strong> ein Angebot<br />
mit einer für sie maßgeschneiderten Rechtsschutzlösung. „Wetten, dass<br />
damit im Schadensfall viel Geld gespart wird?“, verspricht Manfred Greß,<br />
K<strong>und</strong>enberater für Versicherungen von der Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>.<br />
Jährlich werden über zwölf Millionen<br />
gerichtliche Auseinandersetzungen in<br />
Deutschland geführt. Allein 300 000<br />
Prozesse pro Jahr werden im Nachbarschaftsrecht<br />
angestrengt. „Da geht es in<br />
Streitfällen beispielsweise um den Verlauf<br />
von Gr<strong>und</strong>stücksgrenzen, aber auch<br />
um kleinere Störfälle wie Grillgeruch<br />
oder Tierlärm. Geht das über mehrere Instanzen,<br />
dann können Anwalts- <strong>und</strong> Gerichtskosten<br />
schnell ein großes Loch in<br />
die Haushaltskasse reißen!“, warnt Tamara<br />
Koller, K<strong>und</strong>enberaterin für Immobilien<br />
<strong>und</strong> Versicherungen von der<br />
Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>. „Die Investition<br />
in eine Rechtsschutz-Police ist zum<br />
Schutz der Familie in so einem Streitfall<br />
der beste Schutz vor einem schnell<br />
Beratung r<strong>und</strong> um den<br />
Rechtsschutz:Gisela Seckler,<br />
Manfred Greß <strong>und</strong> Tamara Koller<br />
unüberschaubaren Kostenrisiko“, rät sie<br />
zur Vorsorge für Schadensfälle.<br />
Die Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong> bietet gemeinsam<br />
mit ihren Partnern, der Versicherungskammer<br />
Bayern <strong>und</strong> der<br />
ÖRAG Rechtsschutzversicherungs-AG,<br />
individuell <strong>und</strong> sinnvoll kombinierbare<br />
Absicherungsbausteine für die Bereiche<br />
Privat, Verkehr, Haus <strong>und</strong> Wohnung sowie<br />
Beruf. Spezifische Rechtsschutzpakete<br />
gibt es auch für Unternehmer.<br />
Außerdem steht allen Versicherten der<br />
umfangreiche K<strong>und</strong>enservice INFOTEL<br />
der ÖRAG zur Verfügung: Alle Fragen<br />
zum Thema Recht, Rechtsschutz bis zur<br />
Empfehlung spezialisierter Anwälte in<br />
K<strong>und</strong>ennähe werden von r<strong>und</strong> 100 Volljuristen<br />
telefonisch beantwortet.
„Mini-<strong>Dinkelsbühl</strong>“ – lehrreich, bunt <strong>und</strong> beliebt<br />
Ferienspaß pur<br />
In „Mini-<strong>Dinkelsbühl</strong>“ läuft alles wie im echten Leben. Von A<br />
wie Arzt bis Z wie Zeitung können Kinder das Stadtleben spielerisch<br />
<strong>und</strong> realitätsnah erfahren. Das ist lehrreich <strong>und</strong> macht<br />
riesigen Spaß. Fünf Tage lang herrschte Hochbetrieb in der TSV-<br />
Turnhalle. Es wurde geklettert, gebacken, Seife fabriziert,<br />
„Geld“ verdient <strong>und</strong> ausgegeben, eine eigene Postille verfasst<br />
<strong>und</strong> vieles, vieles mehr. Schon vorab standen die sieben- bis<br />
13-Jährigen für die inzwischen dritte Ausgabe der Spielstadt<br />
an, die Stadtjugendpflege <strong>und</strong> die Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong> gemeinsam<br />
ausrichten. Landrat Rudolf Schwemmbauer, Oberbürgermeister<br />
Dr. Christoph Hammer <strong>und</strong> Vorstandsmitglied Klaus<br />
Schulz zerschnitten zur Eröffnung feierlich das rote Band.<br />
Jugendpfleger Stefan Putscher, Landrat Schwemmbauer, Oberbürgermeister Dr. Hammer<br />
Bei aller Unterhaltung stünden die<br />
Kinder auch „mitten im Leben“, unterstrich<br />
Klaus Schulz. Das Geld komme<br />
nicht „aus dem Automaten“. Es müsse<br />
vorher erarbeitet werden, brachte der<br />
Sparkassenvorstand die<br />
erzieherische Wirkung<br />
des Ferienspaßes auf<br />
den Punkt. Die Kinderstadt bestand aus<br />
r<strong>und</strong> zwei Dutzend betreuten Stationen<br />
in der Halle <strong>und</strong> in Zelten im Grünen<br />
davor. Alle Teilnehmer erhielten mit<br />
dem Eintritt eine Lohnkarte. Als Währung<br />
diente das Mini-Geld „Dinkel-<br />
Euro“. Damit keine zu großen Beträge<br />
angespart wurden, war es nur je einen<br />
Tag gültig. Für verlorene Scheine gab’s<br />
keinen Ersatz. Auf der Kindersparkasse<br />
Links: Kletterpartie. Oben: Ansturm auf die Ministadt<br />
Oben: Schminkkunst. Unten: Ministadt-Bäcker lassen den Teig fliegen<br />
bekamen die Mini-Städter nach Vorlage<br />
der Lohnkarte ihr Salär ausbezahlt (ein<br />
Dinkeleuro pro 30 Minuten). Hier konnte<br />
man auch echte Euro in die Ministadt-Devisen<br />
1:1 umtauschen (der<br />
Rücktausch war ausgeschlossen).<br />
Hinter den Kulissen brauchte es großen<br />
Aufwand, damit alles so reibungslos<br />
klappen konnte. Der offizielle Dank<br />
galt namentlich dem städtischen Jugendpfleger<br />
Stefan Putscher <strong>und</strong> Monika<br />
Schweizer von der Marketingabteilung<br />
der Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>. Bis zu<br />
60 freiwillige Helfer (Studenten <strong>und</strong><br />
professionelle Fachkräfte) betreuten die<br />
pro Tag 250 Teilnehmer. Erstmals war<br />
auch die „Brücke zur Arbeit“ mit dabei<br />
(ein Verein zur Wiedereingliederung<br />
von Langzeitarbeitlosen in den Arbeitsmarkt).<br />
(Fortsetzung auf S. 11)<br />
3
Firmenporträt: Wenng Druck ist Partner für große Konzerne <strong>und</strong> für K<strong>und</strong>en aus der Region<br />
Papier fühlt sich gut an <strong>und</strong><br />
besser noch, wenn Aufträge darauf<br />
stehen. Matthias Wenng gibt<br />
sie höchstpersönlich ins firmeneigene<br />
Computersystem ein. Und<br />
wenn die Software dafür mal ihre<br />
Mucken hat (was die Ausnahme<br />
ist) dann lernt man ihn gleich von<br />
einer seiner besten Seiten kennen:<br />
Er gehört zu jenen Menschen,<br />
denen auch in Stressmomenten<br />
eine Gr<strong>und</strong>zufriedenheit<br />
<strong>und</strong> in härteren Fällen das Gottvertrauen<br />
nicht abhanden kommen.<br />
Er ist Vollblutunternehmer:<br />
so bodenständig wie weit blickend,<br />
ganz nah am K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
den Mitarbeitern. Als er 1984 den<br />
Betrieb übernahm, da machte<br />
dieser noch 2 Millionen DM Umsatz<br />
pro Jahr. In 25 Jahren sind daraus<br />
12,5 Millionen Euro geworden. Stolze<br />
acht Prozent wuchs das Geschäft vergangenes<br />
Jahr.<br />
Matthias Wenng, Mitglied im Verwaltungsrat<br />
der Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>,<br />
war wie sein Großvater Carl-Wilhelm<br />
<strong>und</strong> sein Vater Wolfgang lange Jahre –<br />
von 1992 bis 2002 – Stadtrat. So sehr er<br />
seiner Heimatstadt verb<strong>und</strong>en, so sehr<br />
seine Druckerei der örtlichen Wirtschaft<br />
ein Partner ist, so sehr weiß er auch:<br />
Wer langfristig bestehen will, muss<br />
beherzt nach außen streben.<br />
Das haben die Wenngs frühzeitig verstanden.<br />
„Schon nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg waren wir eine der<br />
großen Druckereien im Landkreis",<br />
sagt der Chef in der inzwischen<br />
fünften Generation. Um so<br />
mehr zählt das Unternehmen an<br />
der Breslauer Straße heute mit<br />
120 Mitarbeitern (70 Festangestellte,<br />
50 Heimarbeiter <strong>und</strong><br />
Aushilfen, drei Auszubildende)<br />
zu den modernsten <strong>und</strong> größten<br />
Druckereien im Landkreis Ansbach<br />
<strong>und</strong> Umgebung. Etliche<br />
Konzerne gehören zu seinem<br />
illustren K<strong>und</strong>enkreis.<br />
4<br />
Qualität, die Appetit macht<br />
Matthias Wenng hat beste Referenzen in Fülle: Große Konzerne lassen bei Wenng Druck drucken.<br />
Alles fing klein an: 1849 im Herzen<br />
<strong>Dinkelsbühl</strong>s am Altrathausplatz. In seiner<br />
Buchbinderei mit Schreibwarenladen<br />
verkaufte Firmengründer Daniel<br />
Wenng anfangs noch Haarwuchsmittel<br />
Alles aus einer Hand<br />
<strong>und</strong> Überseereisen. Der älteste Beleg<br />
für die Druckerei stammt aus dem Jahre<br />
1920. In den Fünfzigerjahren liefen die<br />
Maschinen bereits in einem eigenen<br />
Druckgebäude in der Altstadt. Ende der<br />
Siebziger folgte dann der Umzug ins<br />
Hohe Fach- <strong>und</strong> Servicekompetenz garantieren optimierte Leistung.<br />
Industriegebiet. Mutter Eva-Maria<br />
Wenng führte noch bis vor kurzem im<br />
Stammhaus das Schreibwarengeschäft,<br />
das für Generationen von <strong>Dinkelsbühl</strong>ern<br />
eine Institution war.<br />
Eigentlich wollte Matthias Wenng wie<br />
seine Schwester <strong>und</strong> sein Bruder auf die<br />
Universität. Dann aber entschied er sich<br />
doch gegen Mathe <strong>und</strong> Physik <strong>und</strong> für<br />
die Familientradition. Er hat das Metier<br />
von der Pike auf gelernt. Bei den Nürnberger<br />
Nachrichten erlernte er den Beruf<br />
des Schriftsetzers. In München studierte<br />
er Druckereitechnik mit Ingenieurs-Abschluss.<br />
Beim renommierten<br />
Traditionsverlag C. H. Beck war er<br />
fünf Jahre Assistent der Geschäftsleitung,<br />
ehe er 1984 ins elterliche<br />
Unternehmen einstieg <strong>und</strong> bald<br />
die Führung übernahm. Seiner<br />
Philosophie ist er treu geblieben.<br />
Sie ist ein echtes Erfolgsmodell.<br />
Neben der erstklassigen Produktqualität<br />
zeichnet das Wenngsche<br />
Druckhaus sein umfassender Service<br />
aus sowie die Fähigkeit, auch<br />
besondere Herausforderungen zu<br />
meistern. „Wir sind auch ein wenig<br />
Künstler“, schmunzelt der Chef.<br />
Geht nicht, gibt's nicht. Von der
Links: Farbnachschub fürs Druckwerk. Mitte: Mitarbeiterin mit Automobil-Prospekt in der Binderei, Computertechnik in der Vorstufe. Rechts: Sorgfältige Stichprobe<br />
ersten Beratung <strong>und</strong> der Übernahme<br />
der Daten über Satz <strong>und</strong> Druck bis hin<br />
zur voll integrierten Binderei bietet das<br />
Unternehmen alles im eigenen Hause<br />
<strong>und</strong> aus einer Hand. Eine solche Fertigungstiefe<br />
ist in der Branche keinesfalls<br />
selbstverständlich. Das <strong>Dinkelsbühl</strong>er<br />
Druckhaus hat sie sich aus Überzeugung<br />
bewahrt.<br />
Heute ist das ein gewichtiger Vorteil<br />
im Wettbewerb. So können die über<br />
lange Jahre erworbenen Beratungs<strong>und</strong><br />
Servicekompetenzen, modernste<br />
Technik, Fortbildung <strong>und</strong> Innovation<br />
der allesamt hoch motivierten Fachkräfte<br />
perfekt ineinander greifen. So<br />
kann Wenng Druck besonders schnell,<br />
effektiv <strong>und</strong> wirtschaftlich arbeiten.<br />
18 000 Bogen bedruckt die neueste<br />
Maschine pro St<strong>und</strong>e – in feinster Güte.<br />
Besondere Güte<br />
Darauf hat Wenng Druck Brief <strong>und</strong> Siegel<br />
in Gestalt der so genannten „Zertifizierung<br />
nach ISO 12647-2 Prozess-<br />
Standard Offsetdruck“. Die wird von den<br />
deutschen Druck- <strong>und</strong> Medienverbänden<br />
nach eingehender Prüfung des<br />
Farbmanagements <strong>und</strong> der Druckprozesse<br />
vergeben. „Nur fünf Prozent<br />
haben dieses Qualitätszeichen“, sagt<br />
Matthias Wenng nicht ohne Stolz.<br />
„Wir müssen so drucken, dass es aussieht,<br />
als könne man es essen", strahlt<br />
er mit Blick auf seine K<strong>und</strong>enreferenzen.<br />
Zu denen nämlich zählen Lebensmittelkonzerne<br />
wie Unilever, Nestlé-<br />
Schöller. Und sie lesen sich auch sonst<br />
wie ein kleines „Who is Who“ des Industrie-<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsgewerbes:<br />
die Nürnberger Datev gehört dazu,<br />
Pharmagrößen wie Novartis <strong>und</strong> Ivoclar,<br />
ein Autohersteller wie Opel, Elektronikunternehmen<br />
wie Siemens <strong>und</strong> BSH, der<br />
internationale Werbedienstleister Publicis<br />
<strong>und</strong> ein großer Name der Kosmetikbranche,<br />
Schwarzkopf & Henkel. Sie<br />
alle lassen bei Wenng drucken; ebenso<br />
wie viele mittelständische Betriebe aus<br />
der Region.<br />
Erfindergeist<br />
Für die Firma Schwarzkopf & Henkel<br />
ging Matthias Wenng sogar unter die<br />
Erfinder. Dabei hat er eigens eine Falzmaschine<br />
mit integrierter Klebetechnik<br />
entwickelt. Mit ihr lassen sich dreidimensionale<br />
Objekte in der Größe einer<br />
Scheckkarte auf Druckerzeugnisse kleben<br />
– in nur einem Arbeitsgang! Die Maschine<br />
ist ein gut gehütetes Geheimnis.<br />
Es soll Chefs geben, über die heimlich<br />
geschimpft wird. Matthias Wenng jedoch<br />
gehört zu jenen, die schon mal<br />
hinter vorgehaltener Hand gelobt werden.<br />
Er habe für jeden immer ein offe-<br />
Feinkontrolle mit dem Fadenmesser<br />
nes Ohr, heißt es da. Man spürt, es<br />
stimmt, wenn er sagt: „Bei uns wird wenig<br />
gestritten“. „Wir wollen mündige<br />
Mitarbeiter, die ihre Meinung vertreten -<br />
auch mir gegenüber“. Jeder müsse in<br />
seinem Bereich selbstständig Entscheidungen<br />
treffen. Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsbewusstsein sind für<br />
ihn Voraussetzung. Die K<strong>und</strong>en gäben<br />
den Ton an. Viele davon betreut Matthias<br />
Wenng persönlich.<br />
Konkurrenz fürchtet er nicht. Aber es<br />
ärgert ihn, wenn diese wie in Osteuropa<br />
mit EU-Geldern künstlich hoch gezüchtet<br />
werde. Am wenigsten mag er Stillstand.<br />
Vor zuviel Stress bewahrt ihn seine<br />
Frau Maria Elisabeth Wenng (sie ist<br />
von Beruf Steuerberaterin). „Die Ehe ist<br />
für mich Rückzugsraum“, sagt er.<br />
Tochter Pia ist zwanzig Jahre alt <strong>und</strong><br />
studiert bereits internationales Management.<br />
Nicht ausgeschlossen, dass sie<br />
einmal den Betrieb weiterführen wird.<br />
Hobbys hat Matthias Wenng einige.<br />
Derzeit macht er den Motorbootführerschein.<br />
Bis vor kurzem war er Präsident<br />
des <strong>Dinkelsbühl</strong>er Lions-Clubs. Er spielt<br />
Golf <strong>und</strong> reist gerne, bevorzugt nach<br />
Asien. In Vietnam, Thailand <strong>und</strong> China<br />
war er schon <strong>und</strong> hat dort nicht nur ausgespannt,<br />
sondern sich auch Druckereien<br />
angesehen. „Da lernst du ‘was“,<br />
sagt er.<br />
Als passioniertem Jäger <strong>und</strong> als gläubigem<br />
Christen wie auch als Ingenieur<br />
liegt ihm die selbstverständliche Einbindung<br />
des Naturschutzes ins Wirtschaften<br />
<strong>und</strong> der verantwortliche Umgang<br />
mit Ressourcen am Herzen. „Das<br />
leben wir auch im Betrieb", sagt er. Sich<br />
auf Lorbeeren auszuruhen, ist nicht<br />
Matthias Wenngs Art. Das formuliert er<br />
druckreif: „Wenn du denkst, du hast<br />
alles erreicht, dann bis du schon tot. Du<br />
darfst dich nie einengen, sondern<br />
musst in die Welt".<br />
5
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An später denken!<br />
Wer sich erst später mit dem Gedanken an eine Immobilie trägt, tut gut daran,<br />
bereits jetzt vorzusorgen. Das gilt auch für geplante Renovierungen etc.
Wohnen in Stadt <strong>und</strong> Land: Mönchsroth<br />
Lebendige Vielfalt<br />
Rathaus <strong>und</strong> Kirche als hilfreiche Stätten für gelingendes Gemeinwesen<br />
stehen oft nahe beieinander. Aber selten ist, dass wie in<br />
Mönchsroth das Rathaus im Erdgeschoss auch eine Apotheke birgt.<br />
Medizinische Versorgung beim Besuch des Bürgermeisters gleichsam<br />
inbegriffen? Fritz Franke, der aktive 1. Bürgermeister, schmunzelt,<br />
aber fügt dann ernsthaft an: „Haus- <strong>und</strong> Zahnarzt haben wir auch vor<br />
Ort!“. Mit Recht ist er stolz auf eine r<strong>und</strong>um alltagstaugliche Infrastruktur,<br />
die sich wirklich sehen lassen kann. Auch von außerhalb, aus<br />
Nürnberg <strong>und</strong> Stuttgart mehren sich Interessenten für Bauplätze in<br />
der landschaftlich attraktiven <strong>und</strong> verkehrstechnisch günstigen<br />
Wohnlage. Die vierteilige Gemeinde ist das westlichste Mitglied Bayerns<br />
am UNESCO-Welterbe Limes (u.a. sind ein rekonstruierter<br />
Wachturm <strong>und</strong> der römische Grenzverlauf zu besichtigen).<br />
Moderne Idylle: Ein feiner Hauch von<br />
Heimatverb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> Pioniergeist<br />
gleichermaßen weht durch Mönchsroth<br />
(mit den Ortsteilen Diederstetten, Hasselbach,<br />
Winnetten) in der VG Wilburgstetten.<br />
Nicht umsonst ist seit August<br />
2009 eine f<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> reich bebilderte,<br />
unterhaltsame Chronik über den Ort<br />
erhältlich, die im Credo des Autors<br />
Günter Deininger: „Nichts ist so beständig<br />
wie der Wandel“ die Mönchsro-<br />
ther Lebensqualität im Auge hat. „Tolerant,<br />
lebenswert, offen“ haben sich die<br />
Bürger nämlich als Motto für ihre Heimat<br />
auch auf der jüngst aktualisierten<br />
Homepage gewählt.<br />
Dort finden sich in der Schulchronik<br />
zum Beispiel Namen wie Fanny Behr,<br />
der Großmutter von Henry Kissinger<br />
oder Abraham Kohn, einem in Chicago<br />
berühmt gewordenen Stadtrat <strong>und</strong><br />
Schwiegervater des Architekten Dank-<br />
mar Adler, dem Miterfinder des<br />
Wolkenkratzers.<br />
In den Ortsteilen lässt es sich gut<br />
leben für Jung <strong>und</strong> Alt, aber auch günstige<br />
Verkehrsanbindungen bestehen<br />
zum Beispiel durch die Staatsstraße<br />
2385 nach Wilburgstetten <strong>und</strong> die B 25<br />
zum nur 6 km entfernt liegenden <strong>Dinkelsbühl</strong><br />
(mit weiterführenden Schulen<br />
zum Beispiel). Besonders effektiv darf<br />
die Infrastruktur der Wohngemeinde<br />
Mönchsroth: die Gemeinde mit ihren Ortsteilen aus der Vogelperspektive<br />
genannt werden, weil hier angefangen<br />
vom günstigen Baugr<strong>und</strong> für junge Familien<br />
alles vorhanden ist, was den<br />
Start in einen reibungslos funktionierenden<br />
Alltag möglich macht: Kleinkindergruppe,<br />
Kindergarten mit Ganztagesbetreuung,<br />
Gr<strong>und</strong>schule, zwei<br />
Bankfilialen, Frisör, Poststelle, Handwerksbetriebe<br />
verschiedener Fachrichtungen,<br />
DSL-Anschluss, Lebensmittelgeschäfte,<br />
Bücherei, Konzerte in den<br />
Fritz Franke, 1. Bürgermeister der Gemeinde Mönchsroth<br />
beiden Kirchen, Kirchweih – so lauten<br />
Facetten einer angenehmen Lebensqualität<br />
in Mönchsroth.<br />
Das Vereinsleben – 1. Bürgermeister<br />
Fritz Franke ist allein in acht der Vereinen<br />
selbst Mitglied – die attraktiven<br />
Freizeitmöglichkeiten vom „Limesfreibad“,<br />
Reiten, Angeln über das ausgebaute<br />
Fahrradnetz bis zur einheimischen<br />
wie internationalen Gastronomie<br />
zeigen: Leben in Mönchsroth ist aktive<br />
Vielfalt!<br />
Wohnbaugebiet<br />
Mönchsroth<br />
„Schmidfeld“<br />
Anzahl der freien Bauplätze: 11<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgrößen: ca. 450 m² -<br />
700 m²<br />
Preis pro m² : 41, 20 Euro<br />
(voll erschlossen, es handelt sich um den<br />
Komplettpreis im Ablöseverfahren)<br />
Ihr Ansprechpartner<br />
Gemeinde Mönchsroth<br />
Fritz Franke, 1. Bürgermeister<br />
Schulstraße 9, 91614 Mönchsroth<br />
Tel.: 09853/16 34, Fax.: 09853/16 02<br />
E-Mail: gemeinde@moenchsroth.de<br />
Internet: www.moenchsroth.de<br />
7
Menschen<br />
Gegen Abseits auf der Straße<br />
Wenn es die legendäreZeitmaschine<br />
gäbe,<br />
dann würde <strong>Dinkelsbühl</strong>s<br />
Streetworker Peter Jüdt<br />
(Jahrgang 1967) sich gerne<br />
mal zurückversetzen lassen<br />
in den Sherwood Forest bei<br />
Nottingham, um bei Robin<br />
Hood die Kunst des Bogenschießens<br />
zu erlernen. Weil<br />
er aber als friedfertiger<br />
Mensch („Ich bin vielleicht<br />
sogar manchmal zu gutmütig“)<br />
in modernen Zeiten<br />
lebt, kümmert sich der<br />
überzeugte Kriegsdienstverweigerer<br />
eben in anderer<br />
Weise um gestrauchelte<br />
junge Menschen, die durch<br />
das Raster unserer Gesellschaft<br />
gefallen sind oder<br />
sich auf dem Weg in dieses<br />
Abseits befinden. Und wie<br />
der gebürtige Feuchtwanger mit grünem<br />
T-Shirt <strong>und</strong> gleichfarbiger Kappe<br />
da sehnig-schlank auf dem Stahlross –<br />
seinem bevorzugten Stadtfahrzeug – in<br />
die Pedale tritt, gemahnt er wirklich ein<br />
wenig an jenen spätmittelalterlichen<br />
Revoluzzer, dessen Herz leidenschaftlich<br />
für die Schwächeren schlug.<br />
Wusste er das schon als Junge, dass<br />
er einmal einen sozialen Beruf ergreifen<br />
würde? „Wie man’s nimmt“,<br />
schmunzelt er: „Eigentlich wollte ich ja<br />
Schriftsteller <strong>und</strong> Buchhändler werden“,<br />
erzählt er, plötzlich wieder ganz<br />
ernst, fast offiziell geworden mit tragendem<br />
Stimmklang, der ihm eigen ist<br />
<strong>und</strong> zunächst genauso verw<strong>und</strong>ert in<br />
seiner Respektabilität wie seine inhaltsgenau<br />
geschärfte Wortwahl, die<br />
selten einen Slang-Ausdruck enthält.<br />
Muss ein Streetworker nicht eigentlich<br />
im Slang bzw. im Jugendjargon reden,<br />
8<br />
Hat auch die Gestensprache der Rapper drauf: Streetworker Peter Jüdt<br />
ständig „Hey Alder!“ oder so ähnlich<br />
sagen, um als Vertrauensperson anzukommen<br />
bei seiner Klientel? „Nein, das<br />
habe ich bald aufgegeben, diese Anbiederei<br />
als Berufsjugendlicher. In der<br />
Szene soll schon klar sein, dass ich ein<br />
Erwachsener bin <strong>und</strong> als solcher respektiert<br />
werden möchte“, stellt Jüdt<br />
klar. Aber gerade Schriftsteller – das ist<br />
doch ein eher unsozialer Beruf, ein einsamer!<br />
„Ein einsamer Wolf bin ich als<br />
Streetworker auch“, antwortet er nach<br />
einem kurzen Auflachen. „In dieser Rolle<br />
muss ich damit klarkommen, dass<br />
ich sozusagen ein gesellschaftliches<br />
Zwischenwesen bin. Ich darf mich keinesfalls<br />
zum Kumpan der Jungs machen.<br />
Aber diese Aufgabe bedeutet zugleich:<br />
Ich bin parteiisch mit den Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> diene als Verbindungsperson<br />
zu Gesellschaft, Staat<br />
<strong>und</strong> Gesetz.“ „Niederschwellig“ heißt<br />
das Fachwort für dieses Verhalten, das<br />
sich am realen Leben der Jugendlichen<br />
orientiert <strong>und</strong> nicht an Verhaltens-<br />
regeln der Erwachsenen. Von<br />
seiner Echtheit, aber auch von<br />
seiner schriftstellerischen Befähigung<br />
zeugen die speziellen<br />
Internetseiten (angeschlossen<br />
an die Seiten der<br />
Jugendpflege der Stadt <strong>Dinkelsbühl</strong>),<br />
deren Inhalt Peter<br />
Jüdt selbst formuliert hat:<br />
Prägnant <strong>und</strong> unterhaltsamspannend<br />
informieren diese<br />
Texte über die lokale Szene<br />
(17 000 Zugriffe pro Jahr).<br />
Dass diese Seiten jüngst von<br />
einem „Hacker“ zerstörerisch<br />
heimgesucht wurden, zeigt<br />
die möglicherweise auch<br />
manchmal politisch motivierte<br />
Abwehr <strong>und</strong> latente Aggression,<br />
mit der sich ambitionierte<br />
Straßenarbeit auseinandersetzen<br />
muss.<br />
War Peter Jüdt ein wildes<br />
Kind? „Meine Kindheit war<br />
von 7 bis 17 eigentlich ganz normal“,<br />
erklärt er lakonisch. „Fußball hat mich<br />
interessiert, ich war Torwart!“. Aha,<br />
schon damals eine Neigung zum Alleingang,<br />
zur Unabhängigkeit trotz<br />
Verantwortungsgefühls? So eine Art<br />
Feuerlöscher-Mentalität? „Wenn man<br />
so will“, lacht er <strong>und</strong> zieht die Kappe<br />
Jugendträume Graffiti <strong>und</strong> Sport<br />
mit dem selbst entworfenen Emblem<br />
„streetwork dinkelsbuehl“ (Textilbemalung<br />
auch auf T-Shirts mache er gerne<br />
zur kreativen Entspannung) kurz ins<br />
Gesicht <strong>und</strong> schiebt sie dann entschlossen<br />
nach oben: „Sport <strong>und</strong> körperliche<br />
Arbeit bringen dich den<br />
Jugendlichen näher. Was anpacken,<br />
Projekte zusammen machen, Graffiti-<br />
Workshops, Streetball-Turniere, das ist<br />
ein gutes F<strong>und</strong>ament für die multikulturelle<br />
Jugendarbeit hier in <strong>Dinkelsbühl</strong>.<br />
Vandalismus <strong>und</strong> Kriminalität<br />
gingen dadurch deutlich zurück.“
Kennt er aus seiner Jugend Orientierungslosigkeit<br />
bei gleichzeitigem Hass<br />
auf die Angepassten? „Klar, ich habe<br />
eine Zimmermannslehre fast drei Jahre<br />
lang durchgehalten. Diese Wut auf die<br />
Spießer, wenn sie mich als damaligen<br />
Vegetarier als „Körnerfresser“ etikettierten<br />
oder mir die langen Haare mit<br />
Eigene Wege finden<br />
der Schafschere abschneiden wollten ...<br />
Kurz vor Lehrabschluss habe ich das<br />
alles hingeschmissen, wollte nur noch<br />
weg <strong>und</strong> endlich nach meinem eigenen<br />
Kopf leben.“ Warum nicht früher? „Ich<br />
war noch nicht erwachsen.“, sagt er<br />
kurz <strong>und</strong> bündig.<br />
Inspirationen für einen geschärften<br />
Blick in Sachen Politik bzw. Gesellschaftskritik<br />
habe er durch seinen älteren<br />
Bruder (Grafiker) erhalten. Aktionen<br />
wie Friedensbewegung, Ostermarsch,<br />
antifaschistischer Undergro<strong>und</strong><br />
auch in der Musik <strong>und</strong> Literatur<br />
(einer seiner Lieblingsautoren ist der<br />
sozialkritische Sciencefiction-Autor H.<br />
G. Wells, „The Time Machine“, 1895)<br />
hätten ihn interessiert <strong>und</strong> geprägt.<br />
„Eigentlich bin ich trotz meines Alters<br />
politisch-wertemäßig ein Alt-68er, aber<br />
ein kritischer!“, erzählt er. Der ausgebildete<br />
Heilerziehungspfleger (nach<br />
dem Zivildienst in der Sonderschule in<br />
Wassertrüdingen) <strong>und</strong> zertifizierte<br />
Streetworker (Abschluss 2004, Bayerischer<br />
Jugendring in Gauting bei München)<br />
ist seit 2000 verheiratet mit<br />
Alexandra (brachte zwei Söhne im Alter<br />
von 15 <strong>und</strong> 23 <strong>und</strong> eine Tochter, 19, mit<br />
in die Ehe; gemeinsamer Sohn ist<br />
Jonathan Gabriel, zweieinhalb Jahre<br />
alt).<br />
Die Familie lebt in einem h<strong>und</strong>ertjährigen<br />
Bauernhaus: „Der Junior <strong>und</strong> die<br />
Kultivierung von r<strong>und</strong> 1 500 qm Garten<br />
halten mich in meiner Freizeit gut auf<br />
Trab“, schmunzelt Peter Jüdt <strong>und</strong> zeigt<br />
kurz seinen Ehering, auf dem das<br />
Zeichen für die heilige Silbe OM<br />
(Sanskrit für Ganzheitlichkeit) eingraviert<br />
ist. „Östliche Religionen interessieren<br />
mich. Meine Frau <strong>und</strong> ich versuchen,<br />
uns im Sinne von Zen zu ergänzen“,<br />
sagt er ernst: „Wie der Dalai Lama<br />
Menschen verschiedenster Prägung<br />
gleich behandelt: Das gefällt mir!“<br />
Zum Ende des Jahres läuft Jüdts befristete<br />
Stelle aus. Eine alternative Fortsetzung<br />
der Arbeit scheint sich abzuzeichnen.<br />
Denn: Jugendtorheit braucht<br />
einen Torwart ihres Vertrauens!<br />
Schlemmen<br />
<strong>und</strong> Sparen<br />
S<br />
APFEL-OFENSCHLUPFER<br />
(VIER PORTIONEN)<br />
ZUTATEN:<br />
Peter Jüdt<br />
empfiehlt<br />
unseren Lesern<br />
2 bis 3 altbackene oder 4 frische<br />
Brötchen<br />
375 ml Milch, 1 Päckchen Vanillezucker<br />
500 g Äpfel<br />
2 EL Butter, 3 EL Zucker<br />
3 EL Rosinen, in Rum eingeweicht<br />
(weglassen, wenn Kinder mitessen)<br />
2 EL Mandelstifte, 1/8 l Sahne,<br />
2 Eier, abgeriebene Schale von 1/2<br />
Zitrone<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Ofen auf 225 Grad vorheizen.<br />
Brötchen in dünne Scheiben<br />
schneiden. In ca. 1/4 l mit<br />
Vanillezucker gewürzter Milch tauchen.<br />
Äpfel in Scheiben schneiden<br />
<strong>und</strong> in etwas Butter anbraten, mit<br />
Zucker (je nach Säure des Obstes<br />
etwas mehr oder weniger) überstäuben.<br />
Apfelscheiben <strong>und</strong> eingeweichte<br />
Brötchen abwechselnd in eine flache,<br />
ausgebutterte Form schichten.<br />
Rosinen <strong>und</strong> Mandeln darüber<br />
verteilen.<br />
Die restliche Milch mit Sahne, den<br />
Eiern, Zucker, Zitronenschale <strong>und</strong><br />
dem Rosinenrum verquirlen <strong>und</strong><br />
darübergießen. Bei 25 Grad 30 bis<br />
35 Minuten backen. Kurz vor Ende<br />
der Backzeit ein paar kleine<br />
Butterflocken über dem Apfel-<br />
Ofenschlupfer verteilen <strong>und</strong> mit<br />
Vanillesoße servieren .<br />
9
Aktuell: „Qualitätsmanagement“ in der Arztpraxis<br />
Wartezeit ade?<br />
Schön wär’s, aber „Krankheit ist nicht<br />
planbar <strong>und</strong> ein Notfall schon gar nicht“,<br />
sagt der <strong>Dinkelsbühl</strong>er Augenarzt Dr.<br />
Christian Schicketanz. Unsere Redaktion<br />
befragte ihn zum „Qualitätsmanagement“:<br />
Ob durch den Gesetzesbeschluss,<br />
dass jede vertragsärztliche Praxis<br />
ein internes „QM“ – so die Abkürzung<br />
– bis zum 31. Dezember dieses Jahres<br />
vorzulegen habe, auch für den Patienten<br />
ein konkreter Effekt zu bemerken sei?<br />
Darauf antwortet er kurz <strong>und</strong> bündig:<br />
„Nein, sofort merkt er eigentlich kaum<br />
etwas.“<br />
Dennoch ist das „Qualitätsmanagement“<br />
nicht bloß ein Papiertiger für den<br />
Patienten: Das Verbesserungskonzept<br />
bringt eine durchaus sinnvolle systematische<br />
Analyse <strong>und</strong> nützliche Dokumen-<br />
Nichts ist im Alltag so<br />
gefährlich wie der Straßenverkehr.<br />
Jährlich<br />
verlieren leider viele<br />
Menschen ihr Leben<br />
oder werden verletzt.<br />
Ein Lichtblick gibt es:<br />
Die Zahl der Unfälle<br />
nimmt insgesamt ab.<br />
Dazu trägt auch die von den Sparkassen<br />
unterstützte Aktion „Sicher<br />
auf Bayerns Straßen“ bei.<br />
Der gemeinsame Infostand der<br />
Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>, der örtlichen<br />
Polizei <strong>und</strong> der Gebietsverkehrswacht<br />
fand viel Interesse. Passanten, darunter<br />
auch Eltern mit ihren Kindern,<br />
nutzten die Gelegenheit, sich am Weinmarkt<br />
Tipps <strong>und</strong> Erläuterungen zu holen.<br />
In zwei erfahrenen Beamten der <strong>Dinkelsbühl</strong>er<br />
Polizeiinspektion fanden die Besucher<br />
engagierte Gesprächspartner.<br />
Sympathisch klärten Polizeioberkommissar<br />
Ernst Ebert <strong>und</strong> Polizeihauptkommissar<br />
Fritz Fischer über Gefahren<br />
<strong>und</strong> Regeln auf.<br />
Fritz Fischer, der die Aktion über Jahre<br />
begleitete, wird kommendes Jahr seinen<br />
wohlverdienten Ruhestand antreten.<br />
Deswegen war es dem Vorstandsvor-<br />
10<br />
tation der Organisationsabläufe<br />
in Arztpraxen. Es wird auf<br />
längere Sicht auch für den Praxisk<strong>und</strong>en<br />
zu spürbaren Ergebnissen<br />
führen. „Detaillierte Patientenbefragungen<br />
sind wichtige<br />
Bausteine in der Prüfungs<strong>und</strong><br />
Optimierungsphase im<br />
Jahr 2010.“, erklärt Dr. Schicketanz.<br />
Für manchen Arzt habe die auf den ersten<br />
Blick allzu technisch-bürokratisch<br />
starr anmutende Verordnung quasi wie<br />
eine bittere Pille gewirkt: „Aber es geht<br />
hier ja nicht um Eingriffe in das rein ärztlich-medizinische<br />
Arbeiten, sondern um<br />
Aufschlüsse darüber, warum manches<br />
nicht „r<strong>und</strong>läuft“ im Praxisalltag, wo<br />
Abläufe optimiert werden könnten.“<br />
Von links: Fritz Fischer, Ernst Ebert, Manfred Greß, Ludwig Ochs, die Sparkassen-Auszubildenden<br />
Lisa Vogelgsang <strong>und</strong> Andreea Pandele sowie Gebietsverkehrswacht-Vorsitzender Klaus Huber<br />
Tolle Preise<br />
„Sicher auf Bayerns Straßen“<br />
sitzenden der Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>,<br />
Ludwig Ochs, ein Anliegen dem Verkehrsicherheitsexperten<br />
für die langjährige<br />
Zusammenarbeit zu danken: „Sie haben<br />
es verstanden, die Menschen mit Herz-<br />
!<br />
Es lohnt sich beim Gewinnspiel<br />
„Sicher auf Bayerns<br />
Straßen“ mitzumachen:<br />
Als Hauptgewinne winken<br />
ein BMW 116, gestiftet vom<br />
Hersteller, sowie Sparkassenbücher<br />
mit einer Einlage von je 1000<br />
Euro, gespendet von den bayerischen<br />
Sparkassen. Teilnahmekarten<br />
gibt es in jeder Sparkasse.<br />
Dr. Christian Schicketanz im Gespräch mit einer Mitarbeiterin<br />
„Qualitätsmanagement“ (es wird bei<br />
2,5 Prozent aller Vertragsarztpraxen<br />
jährlich stichprobenartig von den kassenärztlichen<br />
Vereinigungen der B<strong>und</strong>esländer<br />
überprüft) führt also zu mehr<br />
Patientenzufriedenheit in einer transparenteren<br />
Praxisstruktur. Also in Zukunft<br />
doch weniger Wartezeit? „Vielleicht ...“,<br />
schmunzelt der Doktor.<br />
blut zu begeistern“,<br />
sagte Ludwig Ochs.<br />
Wichtige Themen<br />
waren diesmal unter<br />
anderem: Kinder bis<br />
zum vollendeten 12.<br />
Lebensjahr, die kleiner<br />
als 150 Zentimeter<br />
sind, brauchen<br />
immer eine amtliche genehmigte<br />
„Rückhalteeinrichtung“, also einen<br />
ensprechenden Sitz. Vorsicht auch an<br />
der Haltestelle! Schul- <strong>und</strong> Linienbusse<br />
mit eingeschaltetem Warnblinklicht<br />
dürfen beim Heranfahren an<br />
die Bucht nicht überholt, <strong>und</strong> – wenn sie<br />
stehen – nur mit Schrittgeschwindigkeit<br />
passiert werden (Faustregel: erster Gang<br />
im Standgas). Über den Info-Stand freute<br />
sich auch der Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht<br />
des südlichen Landkreises,<br />
Rechtsanwalt Klaus Huber. Er konnte<br />
zudem etwas sehr Positives vermelden.<br />
„Können durch Erfahrung“, eine Aktion<br />
der Gebietsverkehrswacht, kommt<br />
bestens an. Die Fahrfertigkeitskurse<br />
beim TÜV für Führerscheinneulinge, geleitet<br />
vom 2. Vorsitzenden der Gebietsverkehrswacht,<br />
Armin Lämmerer, seien<br />
„rappelvoll“, so Klaus Huber.
„Fischerbrunnen“ wieder ein Schmuckstück<br />
Neu in alter Frische<br />
„Wir sind richtig stolz <strong>und</strong> glücklich!“,<br />
bringt Alfred Schnürch die Begeisterung<br />
aller „Brunnen-Fre<strong>und</strong>e“<br />
über die Sanierung des „Fischerbrunnens“<br />
auf den Punkt. Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>,<br />
Stadt, Bürgerstiftung <strong>und</strong><br />
tatkräftiges Engagement privater<br />
Spender sorgten für den neuen Glanz.<br />
„Wenn alle Brünnlein fließen“ heißt<br />
es im Volkslied <strong>und</strong> klingt nach gelingendem<br />
Leben „im Fluss“. „Der Anblick<br />
des vernachlässigten Brunnens hatte<br />
mich einfach traurig gemacht“, beschreibt<br />
Geschäftsfrau Hildegard Appelberg-Osterhold<br />
den Gr<strong>und</strong> für ihre Mithilfe<br />
an der Spenden-Aktion der Anwohner:<br />
Sie spendierten Kaffee, Kuchen,<br />
Glühwein <strong>und</strong> Bratwurst bei kleinen<br />
Festivitäten r<strong>und</strong> um den Brunnen <strong>und</strong><br />
brachten es damit auf den Erlös von<br />
r<strong>und</strong> 2000 Euro. Von der Stadt wurden<br />
4500 Euro übernommen, die Bürgerstiftung<br />
steuerte 1500 Euro bei <strong>und</strong> mit<br />
5000 Euro ermöglichte die Sparkasse<br />
Mini-<strong>Dinkelsbühl</strong>, Forts. von S. 3<br />
Es fällt nicht leicht, etwas herauszupicken,<br />
so abwechslungsreich <strong>und</strong> jedes<br />
für sich kurzweilig <strong>und</strong> spannend<br />
waren die Angebote in Mini-<strong>Dinkelsbühl</strong>.<br />
Sie reichten vom Schönheits-<br />
Studio mit echtem Lidschatten <strong>und</strong> auf-<br />
Alfred <strong>und</strong> Gudrun Schnürch, Ludwig Ochs (Vorstandsvorsitzender Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>), OB Dr. Christoph<br />
Hammer, Hildegard Appelberg-Osterhold, Klaus Schulz (Vorstandsmitglied Sparkasse <strong>Dinkelsbühl</strong>) (von links)<br />
<strong>Dinkelsbühl</strong> die Renovierungskosten<br />
von gut 13 000 Euro.<br />
Der wahrscheinlich bereits im Mittelalter<br />
zur Wasserversorgung angelegte<br />
<strong>und</strong> in der heutigen Form um 1770 erbaute<br />
Brunnen (achteckiges Gusseisenbecken,<br />
Steinsäule mit Spitzenschmuck<br />
gemalten „Tätowierungen“<br />
bis hin zu Klettertouren in<br />
die Baumwipfel (professionell<br />
abgesichert von Fachmann<br />
Joachim Baum). Großer<br />
Beliebtheit erfreute<br />
sich auch die Arztpraxis<br />
(unser Bild rechts). Dort<br />
konnte man nicht nur Blutdruck<br />
messen lassen, sondern<br />
auch per Ultraschalltechnik<br />
in den eigenen Körper blicken.<br />
Dr. Klaus Zwicker, Allgemeinarzt aus<br />
<strong>Dinkelsbühl</strong>, ermöglichte es mit einigen<br />
aus dem Alltagsbetrieb ausgemusterten,<br />
aber noch tadellos funktionstüchtigen<br />
Geräten aus seiner Praxis.<br />
Anderswo wurde viel zubereitet <strong>und</strong><br />
freilich auch viel gegessen (Geld verdienen<br />
macht eben hungrig). Doch auch<br />
die Vorträge zur Lebensmittelhygiene<br />
fanden ebenso viele wie gespannte<br />
Hörer. Wie gesagt: Fast alles war wie im<br />
in Form einer Art von Zirbelnuss, wie<br />
Stadtbauamtsleiter Holger Göttler vermutet)<br />
wird mit Quellwasser gespeist.<br />
Ob Blumen- oder Weihnachtsschmuck:<br />
Die „Brunnen-Fre<strong>und</strong>e“ verschönern<br />
ganzjährig ihren Schützling zur Freude<br />
der Einheimischen wie Touristen.<br />
richtigen Leben einer Stadt; selbst den<br />
Abfall galt es zu trennen. Viele Profis, so<br />
aus dem Back- <strong>und</strong> Konditorberuf oder<br />
dem kreativen Bereich brachten unterhaltsam<br />
ihr Wissen <strong>und</strong> Können ein. In<br />
der Kindersparkasse sorgte derweil<br />
Bankkauffrau Carolin Engelhard (Bild<br />
links) dafür, dass mit dem Geldfluss<br />
alles stimmte, während gegenüber Lotte<br />
Schiele die Kasse des Ministadt-Supermarkts<br />
auch beim größten Ansturm<br />
gut gelaunt hütete.<br />
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