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GESPRäCH MIT MARCO TORRIANI ... - hoteljournal.ch

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Die Rezeption an der EHL.Hotelfa<strong>ch</strong>studenten während einer Lektion.Können die hotelfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen diesen bedarfüberhaupt abdecken?Si<strong>ch</strong>er ni<strong>ch</strong>t in jedem Berei<strong>ch</strong>. Do<strong>ch</strong> in letzter Zeitsind weltweit viele private S<strong>ch</strong>ulen und Instituteentstanden, zudem betreiben viele Hotelgruppeneigene, interne Hotels<strong>ch</strong>ulen. Übrigens: Bereits inneun Ländern, so au<strong>ch</strong> in China, gibt es EHL-zertifizierteS<strong>ch</strong>ulen. Das sind derzeit 13 Institute, dieStudenten auf EHL-Niveau ausbilden. Die S<strong>ch</strong>ülererhalten na<strong>ch</strong> Abs<strong>ch</strong>luss des Studiums das«Swiss Hotel Association Diploma» von Hotelleriesuisse.Eine S<strong>ch</strong>ule, die si<strong>ch</strong> zertifizieren lassenwill, muss bestimmte Kriterien erfüllen undwird dur<strong>ch</strong> ein unabhängiges Institut zertifiziert.ein neues, lukratives ges<strong>ch</strong>äftsfeld für die ehL.Wir erhalten laufend Anfragen von Hotels<strong>ch</strong>ulenaus aller Welt, die von unserem Know-howund Wissen profitieren wollen. Warum sollen wirdenen ni<strong>ch</strong>t helfen, ihre Ausbildungsprogrammeaufzubauen?haben die s<strong>ch</strong>weizer hoteliers immer no<strong>ch</strong> ein sohervorragendes image in aller welt?Die Hoteliers s<strong>ch</strong>on, do<strong>ch</strong> die Hotellerie in derS<strong>ch</strong>weiz erlebte in den letzten Jahren ni<strong>ch</strong>t nurHo<strong>ch</strong>s, sondern au<strong>ch</strong> Tiefs.warum?Es wurde einfa<strong>ch</strong> zu wenig investiert! Man ruhteauf den Lorbeeren aus. Dann trat zum BeispielEmanuel Berger aufs Podest und ma<strong>ch</strong>te denKollegen klar, dass man in die Häuser investierensollte. In den Neunzigerjahren ging dann einRuck dur<strong>ch</strong> die Hotelszene – und viele Hotelbetriebewurden um- und ausgebaut. Das beste Beispielwar Emanuel Berger selbst: Er ma<strong>ch</strong>te ausdem Grand Hotel Victoria-Jungfrau in Interlakeneines der besten und erfolgrei<strong>ch</strong>sten Ferien- undWellnesshotels der Welt.investiert wurde damals aber vor allem in derLuxushotellerie, zum teil au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> im Viersternsegment.Ri<strong>ch</strong>tig. In der Zwei- und Dreistern-Hotelleriesieht es leider anders aus. Da existiert na<strong>ch</strong> wievor Investitionsbedarf.guglielmo brentel, Präsident von hotelleriesuisse,spri<strong>ch</strong>t von rund 1000 hotelbetrieben,die man s<strong>ch</strong>liessen müsste. grund: fals<strong>ch</strong>eoder ni<strong>ch</strong>t mehr zeitgemässe businesspläne.ihre meinung?Natürli<strong>ch</strong> hören das viele Hoteliers ni<strong>ch</strong>t gerne,aber Herr Brentel sagt die Wahrheit. So ist es!was ist die Lösung in der «mittelklasse»?Private Hoteliers sollten vermehrt kooperierenoder sogar Fran<strong>ch</strong>iseverträge eingehen. Accor,um ein Beispiel zu nennen, su<strong>ch</strong>t derzeit aktivHotels im Drei- und Vierstern-Berei<strong>ch</strong> und bietetihnen attraktive Kooperationsmodelle an.wo steht die s<strong>ch</strong>weizer hotellerie heute, imherbst 2011? wie gut oder wie s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t sind wir?Die S<strong>ch</strong>weizer Hotellerie ist heute im internationalenVerglei<strong>ch</strong> absolut wettbewerbsfähig.in allen berei<strong>ch</strong>en, oder nur im Luxussegment?Im Vier- und Fünfstern-Berei<strong>ch</strong> sind wir e<strong>ch</strong>t gutoder sogar Spitze. Da spielen wir in der ChampionsLeague. Im Zwei- und Dreistern-Berei<strong>ch</strong>wird es s<strong>ch</strong>wierig. Es ist ja wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong>,ein kleines, privates Hotel mit ein paar Betten zuführen. Viele sind einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in der Lage, grosseSummen in ihre Häuser zu investieren.Die s<strong>ch</strong>weiz ist teuer. Jetzt mit dem starkenFranken no<strong>ch</strong> teurer. soll man si<strong>ch</strong> jetzt über denPreis verkaufen?(verwirft die Hände) Nein! Das wäre verheerend!Es läuft nur über die Leistung, über die Qualität.Wir sind ni<strong>ch</strong>t billig, dafür sehr gut. Und da spielteben die Aus- und Weiterbildung des Hotelpersonalseine ents<strong>ch</strong>eidende Rolle.sie spre<strong>ch</strong>en von der ecole hôtelière de Lausanne.Nein, i<strong>ch</strong> denke jetzt vor allem an die Berufslehre.Man sollte no<strong>ch</strong> mehr junge Leute dazu motivieren,eine Lehre zu ma<strong>ch</strong>en. Unser Lehrlingssystemist weltweit einzigartig. Wir brau<strong>ch</strong>en guteServicefa<strong>ch</strong>leute.und genau da haben wir ein Problem: Der junges<strong>ch</strong>weizer geht an die hotelfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule und willdann Karriere ma<strong>ch</strong>en. und imservice arbeiten ausländer, vorallem Deuts<strong>ch</strong>e.Früher war der Oberkellner einangesehner Mann. Der Conciergewar in Davos eine Persönli<strong>ch</strong>keit.Das ist heute leiderni<strong>ch</strong>t mehr so.warum findet man immer wenigers<strong>ch</strong>weizer, die als Kellner,barmann oder Portier arbeitenwollen?(denkt lange na<strong>ch</strong>) S<strong>ch</strong>wierigeFrage. Ein Phänomen. Viellei<strong>ch</strong>thängt es mit den Löhnenzusammen. Oder mit der Erziehung.Die Eltern sagen demSohn: Du musst studieren undHotelmanager werden. Au<strong>ch</strong>wenn der Sohn viellei<strong>ch</strong>t alsKellner glückli<strong>ch</strong> wäre.ohne ausländis<strong>ch</strong>es servicepersonalmüssten die meistens<strong>ch</strong>weizer hotels s<strong>ch</strong>liessen.Wir wären am Ende!wie ist das bei ihnen im mandarinoriental in genf?Nur no<strong>ch</strong> fünfzehn Prozentunserer Mitarbeitenden kommenaus der S<strong>ch</strong>weiz. VierzigProzent sind Franzosen, dieandern kommen aus Italien,Portugal, Spanien, Osteuropa.immer wieder entdecke i<strong>ch</strong> sehrjunge hoteldirektoren, die viellei<strong>ch</strong>tknapp 30 oder 32 sind.Früher war das anders. Dawurde man mit viellei<strong>ch</strong>t 40oder 45 Direktor des hauses.I<strong>ch</strong> hatte mein erstes Hotel mit33! Früher sassen die Hoteldirektorenewig lange auf ihrenChefsesseln, sodass junge44 10I2011

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