11.07.2015 Aufrufe

IG BCE - Zeitschrift „Aussenspiegel“ - Einblick-archiv.dgb.de

IG BCE - Zeitschrift „Aussenspiegel“ - Einblick-archiv.dgb.de

IG BCE - Zeitschrift „Aussenspiegel“ - Einblick-archiv.dgb.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktiv im Außendienst August 2008 · Schutzgebühr 1,50Qualifiziertfür gute ArbeitKOMPETENZENNaturwissenschaftler,Ingenieure … in <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>ENTWICKLUNGNano – kleiner geht’s kaum


+TICKER++TIWEN<strong>IG</strong> GUTE ARBEITWie die Beschäftigten die Arbeitswelt in Deutschland beurteilen,zeigt <strong>de</strong>r „DGB-In<strong>de</strong>x Gute Arbeit 2008“. Er ist nacheigener Bekundung „das menschliche Maß für Arbeit“.Dem neuesten Report zufolge haben nur 13 Prozent guteArbeit, 32 Prozent schlechte und 55 Prozent mittelmäßigeArbeit. Mehr dazu auf Seite 12 und im Internet:www.<strong>dgb</strong>-in<strong>de</strong>x-gute-arbeit.<strong>de</strong>LEBENSARBEITSZEIT UND DEMOGRAFIE„Was Tarifpartner in diesem Feld leisten können, hat dieChemiebranche vorgemacht“, berichtete die WochenzeitungDIE ZEIT am 26. Juni. Das Tarifergebnis wird als kleineRevolution beschrieben. Für je<strong>de</strong>/je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r 550. 000 Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer <strong>de</strong>r Branche packen dieUnternehmen nun jährlich 300 Euro in einen Demografie-Fonds. Wie das Geld verwen<strong>de</strong>t wird, entschei<strong>de</strong>n Chef undBetriebsrat in je<strong>de</strong>m Unternehmen. Wobei es jenen Arbeitgeber-und Arbeitnehmervertretern, die <strong>de</strong>n Fonds entwickelthaben, am liebsten wäre, wenn das Geld in die Weiterbildungfließen wür<strong>de</strong>. Und in die gesundheitliche Vorsorge,damit ältere Mitarbeiter/-innen möglichst lange arbeitsfähigbleiben. Ausführlicher auf Seite 5.MEDIKAMENTENENTWICKLUNG WIEDER SPITZEEines Berichts <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsblatts zufolge macht die <strong>de</strong>utschePharmabranche wie<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n gut. Bei <strong>de</strong>r Untersuchungvon neuen Wirkstoffen am Menschen belegt sieerstmals wie<strong>de</strong>r eine Spitzenstellung vor Großbritannien undItalien. Rund 3.900 klinische Studien sind in Deutschland<strong>de</strong>mnach seit 2004 durchgeführt wor<strong>de</strong>n. Die Forschungsausgabenstiegen 2007 von 5,4 Milliar<strong>de</strong>n USD auf 6 Milliar<strong>de</strong>nUSD. Somit haben sie sich seit Anfang <strong>de</strong>s Jahrzehntsfast verdoppelt. Auch die Zahl <strong>de</strong>r Patentanmeldungen am<strong>de</strong>utschen Standort hat im Verhältnis zu an<strong>de</strong>ren Standortenstärker zugenommen, so das Hamburgische Weltwirtschafts-Institut in seiner Studie. Dies sei ein Frühindikator für Innovationsfähigkeit.ARBEITSKRÄFTEMANGEL IN DEUTSCHLANDLaut McKinsey-Studie „Deutschland 2020“ wer<strong>de</strong>n je nachSzenario 6,1 (bei 3 Prozent Wirtschaftswachstum) o<strong>de</strong>r 2,5Millionen (bei 1,7 Prozent Wachstum) Arbeitskräfte fehlen.20 Prozent Hochschulabsolventen fehlen bereits pro Jahrgang.Laut McKinsey bräuchten wir 40 Prozent. Die Vorschlägevon McKinsey: Frauenerwerbsquote erhöhen, mehrJüngere und Ältere in die Arbeitswelt einbin<strong>de</strong>n und jungeMenschen animieren, einen Hochschulabschluss zu erwerben.NANO-HOCHTECHNOLOGIENanotechnologie gilt weltweit als eine <strong>de</strong>r zentralen Hochtechnologien.Sie ist auf (Forscher-)Nachwuchs angewiesen.Einige Universitäten und Fachhochschulen haben Studiengänge,Lehr- und Weiterbildungsangebote in ihremProgramm. Eine Übersicht und Porträts dieser Veranstaltungen:www.nano-bildungslandschaften.<strong>de</strong>Weitere Infos: www.bildung-beruf.nanonet.<strong>de</strong> –www.bmbf.<strong>de</strong> (dann Suchwort: nanotechnologie)NEU: „PROJEKTBÜRO NACHHALT<strong>IG</strong>KEIT”Die Stiftung Arbeit undUmwelt <strong>de</strong>r IndustriegewerkschaftBergbau, Chemie,Energie ist die erstegewerkschaftliche Umweltstiftungin Europa. Ihr Zielist es, eine vernünftige Balance von wirtschaftlicher, ökologischerund sozialer Entwicklung zu erreichen.Das Projektbüro Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Stiftung Arbeit undUmwelt in Hannover unterstützt zum einen das <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-VorstandsmitgliedMichael Vassiliadis im Rat für Nachhaltigkeit(RNE), um eine innovative und nachhaltige Industriepolitik zuför<strong>de</strong>rn. Zum an<strong>de</strong>ren initiiert es neue Projekte im Bereicherneuerbare Energien, Ressourceneffizienz, Mitarbeitermotivationund nachhaltige Informations- und Weiterbildungskonzepteund akquiriert hierfür För<strong>de</strong>rmittel.Es soll sich als eine feste Kontaktadresse für Interessierteaus <strong>de</strong>m Umfeld <strong>de</strong>r Stiftung Arbeit und Umwelt bzw. <strong>de</strong>r<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und <strong>de</strong>ren Sozialpartner etablieren. KontinuierlicheInformation wird durch Publikationen, Newsletter, Workshops,eine „Ausstellungsreihe Nachhaltigkeit“, Fachveranstaltungenund Unterstützung von Arbeitskreisen sichergestellt.Kontakt: Erich Weber/Geschäftsführung, Christian Sprute/Projektbüro, Tel.: 0511 7631-433, Fax: 0511 7631-782,www.arbeit-umwelt.<strong>de</strong>, umweltstiftung@igbce.<strong>de</strong>BUCHTIPPSBirgit Franke, Christoph Burgmer:„WISO: Meine Rechte im Job“Ob bei Streitigkeiten mit <strong>de</strong>m Chef o<strong>de</strong>r im ganz normalenArbeitsalltag – Angestellte sollten ihre Rechte und Pflichten<strong>de</strong>m Arbeitgeber gegenüber kennen. Die Experten BirgitFranke und Christoph Burgmer bieten einen grundlegen<strong>de</strong>narbeitsrechtlichen Überblick für alle, die im Job Bescheidwissen wollen.www.campus-digibook.<strong>de</strong>(„WISO: Meine Rechte im Job“ als PDF, 13,50 Euro)Julia FriedrichsGestatten: Elite. Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Mächtigen von morgenDie Journalistin Julia Friedrichs hat sich auf die Suche nach<strong>de</strong>r Elite von morgen gemacht. Eliteschulen, -kin<strong>de</strong>rgärtenund -universitäten boomen. Doch was steckt hinter <strong>de</strong>mBegriff, <strong>de</strong>r in Deutschland wie<strong>de</strong>r salonfähig gewor<strong>de</strong>n ist?Sie ent<strong>de</strong>ckt eine Welt, in <strong>de</strong>r „Min<strong>de</strong>rleister“ zu sein, dasEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Karriere be<strong>de</strong>utet. Präzise beschreibt sie, wie sichdie gesellschaftliche Verantwortung <strong>de</strong>r zukünftigen Elitenoft nur in Wohltätigkeit äußert.Hoffmann und Campe, Hamburg 2008, 256 Seiten, 17,95 Euro.Hermann Kotthoff/Alexandra WagnerDie LeistungsträgerDas Buch zur Untersuchung (siehe Seite 6 und 7). Führungskräfteim Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Firmenkultur – eine Follow-up-Studie.Reihe: Forschung aus <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 93.Berlin: edition sigma 2008, ISBN: 978-3-8360-8693-6. 302Seiten, Preis: 19,90 EuroAUSSENSPIEGEL JANUAR 2009• Werte, gute Arbeit, Personalführung, Arbeitsbelastung2August 2008


INHALTJoe Faß, <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>,Abteilung Angestellte.Liebe Leserin, lieber Leser,<strong>de</strong>r AUSSENSPIEGEL ist – genau genommen – ein Rückspiegel.Wer in ihn hineinschaut, blickt zurück. In die Vergangenheit,wenn auch in eine sehr junge Vergangenheit.Neulich war in einem Management-Ratgeber <strong>de</strong>r Vergleichzu lesen, dass man mit <strong>de</strong>m Rückspiegel allein kein Fahrzeugund schon gar kein Unternehmen lenken könne. Auf<strong>de</strong>r Grundlage von vergangenheitsbezogenen Finanzkennzahlen– so <strong>de</strong>r Rückspiegel-Vergleich – könne man keineUnternehmensprognose wagen. Hierzu brauche man <strong>de</strong>nBlick nach vorn auf zukunftsrelevantere Kennzahlen o<strong>de</strong>rAussagen, zum Beispiel über das Wissen <strong>de</strong>r Beschäftigten,ihre Kompetenzen, <strong>de</strong>n Grad ihrer Qualifikation.Eine schlüssige Erkenntnis. Das Wissen <strong>de</strong>r Beschäftigten und ihre Qualifizierungist Schwerpunkt dieses AUSSENSPIEGELs – eingebettet in das Thema „GuteArbeit“.Mit dieser Ausgabe blicken wir sowohl auf Zurückliegen<strong>de</strong>s als auch auf Zukünftiges.Wir berichten im Titelthema auf Seite 4 und 5 über Qualifizierung aus <strong>de</strong>rPraxis und über ein zukunftsweisen<strong>de</strong>s Tarifpaket, das mit Demografie undQualifizierung Rückschau, Analyse und Zukunft bietet. Das nutzt <strong>de</strong>n Menschen,<strong>de</strong>n Unternehmen und <strong>de</strong>r Gesellschaft.Auf <strong>de</strong>r Titelseite sehen Sie Menschen in Verbindung mit <strong>de</strong>m Thema „GuteArbeit“. Dort sind keine Katalog-Figuren abgebil<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn real existieren<strong>de</strong>Menschen überwiegend aus <strong>de</strong>m Außendienst, die sich in und mit <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>engagieren.Im Juni trafen sich in Düsseldorf über 200 hoch qualifizierte Angestellte – Ingenieure,Naturwissenschaftler, Führungskräfte, um zu diskutieren. Was wird ausunserem „Klub <strong>de</strong>r Hochqualifizierten“ unter verän<strong>de</strong>rten ökonomischen Rahmenbedingungen?Wie sind unsere Karriereaussichten? Zwei von vielen Fragen.Professor Dr. Kotthoff lieferte wissenschaftliche Erkenntnisse und packen<strong>de</strong>Thesen. Eine viel gelobte Veranstaltung mit engagierten Teilnehmern. Wirberichten auf Seite 6 und 7.Apropos Wissen: Was wissen Sie über das Zauberwort „nano“? Erfahren Sie indieser Ausgabe mehr über das klitzekleine Etwas (Seite 8).Unser neues „Berufsporträt“ auf Seite 10 stellt einen interessanten Job vor undgibt einen <strong>Einblick</strong> in die hohe Schule <strong>de</strong>s Verkaufens.Unser Persönlichkeits-Porträt gilt diesmal einer promovierten Apothekerin, diein einem Pharma-Unternehmen Verantwortung als Gesamtbetriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>ausübt. Dr. Brigitte Bauhoff beschreibt ihre Arbeit, Renate Giesler „zeichnet“ihr Porträt (auf Seite 11).Um „Gute Arbeit“ geht es zweimal auf Seite 12. Auch weil dort in Sachen Qualifizierungje<strong>de</strong>r auf seine Kosten kommt. Dieser AUSSENSPIEGEL wirbt dafür,dass aus <strong>de</strong>m fiktiven i<strong>de</strong>alen Unternehmen von Michael Görms Wirklichkeitwird.Rechtliches, Mitglie<strong>de</strong>rservice, Tipps, Termine und Kontakte run<strong>de</strong>n diesen AUS-SENSPIEGEL wie<strong>de</strong>r ab und machen ihn für Sie – so unser Ansinnen – unterhaltend,nützlich und anregend. Sollte das nicht mehr stimmen, schreiben Sie uns.Solange fahren wir weiter mit <strong>de</strong>r Kombination aus Rückblick und Blick nachvorn im AUSSENSPIEGEL.Viel Spaß und ErfolgTITELTHEMA 4/5Gute Arbeit heißt:Lernen und lernen lassenKOMPETENZEN 6/7Angebote für Hochqualifizierte<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> verstärkt dieZielgruppenarbeitENTWICKLUNG 8Nano – kleiner geht’s kaumPOLITIK 9Verantwortliches Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>rsozialen MarktwirtschaftBERUFSPORTRÄT 10Blitzblank mit Ökosiegel – hoheSchule <strong>de</strong>s VerkaufensPORTRÄT 11Dr. Brigitte BauhoffINITIATIVEN 12Vision: Im i<strong>de</strong>alen Unternehmenstimmt das KlimaGewollt: Gute ArbeitALLES WAS RECHT IST 13Keine Sperrzeit . . .Reiserecht . . .<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-MITGLIEDERSERVICE 14Dienstwagen-HaftungSERVICE 15Zur Diskussion: QualifizierungKompakt-PR-SeminarTREFFS + TERMINE 16Joe Faß3August 2008


TITELTHEMABeispiel: BildungskontoBei Nycomed bekommt je<strong>de</strong>r Beschäftigte260 Euro als Weiterbildungszuschusspro Jahr vom Unternehmen undkann sich selbstorganisiert fortbil<strong>de</strong>n.Der Vorteil dieses „Bildungskontos“:Kurse sind frei wählbar – ob bei <strong>de</strong>rVHS o<strong>de</strong>r bei einem Anbieter seinerWahl. Die Kollegin/Der Kollege gibt dieFreizeit und das Unternehmen dasGeld. Wer einen zertifizierten Kursbucht und vorab die Einwilligung vomVorgesetzten bekommen hat, erhält500 Euro pro Jahr für die Bildung. Eva-Marie Fischer buchte bei <strong>de</strong>r VHS einenEnglischkurs. Nach guten Angebotensucht sie überall – im Internet, in <strong>Zeitschrift</strong>en,bei Bildungsträgern.WEITERBILDUNGWeiterbildung für Pharmaberater/-innenan <strong>de</strong>r FachhochschuleHannover (FH), Weiterbildungund Technologietransfer.Ziel <strong>de</strong>s weiterbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nStudiums ist es, <strong>de</strong>n Pharma-Außendienst fit zu machen fürdie verän<strong>de</strong>rten Erfor<strong>de</strong>rnisse<strong>de</strong>r Berufspraxis. Ärzte müssensich weiterbil<strong>de</strong>n, „geprüftePharmareferent(inn)en“ müssenes auch. Die I<strong>de</strong>e zur Qualifizierungzum „Health ManagerPharma (HMP ®) hatte <strong>de</strong>rBerufsverband <strong>de</strong>r Pharmaberater.Vermittelt wer<strong>de</strong>n in dreiStudientrimestern Kenntnissein Gesundheitsmanagement, inGesundheitsökonomie sowieaktuelle gesundheitspolitischeund gesetzliche Grundlagen.Voraussetzung für das berufsbegleiten<strong>de</strong>Studium ist Berufserfahrungin gesundheitsrelevantenBerufen. Die insgesamt450 Unterrichtsstun<strong>de</strong>n setzensich zusammen aus Blockwochenund Wochenendblöcken.Mit Vorlesungen, Seminaren undÜbungen. Die Blockwochen sindin Nie<strong>de</strong>rsachsen als Bildungsurlaubanerkannt.Information, Anmeldung für 2009:www.fh-hannover.<strong>de</strong>/zwt/weiterbildung/gesundheitsmanagementDie Bildungsformel([Input – Streuverlust] x Motivation)²= OutputHalbwertzeit <strong>de</strong>s Wissens x Zufall³Aus: Brand eins, Wirtschaftsmagazin, Heft Mai 2008Tarifpolitik for<strong>de</strong>rt und för<strong>de</strong>rtQualifizierung Von Joe FaßDer Fachkräftemangel wird mittlerweilenicht mehr nur beklagt, er zeigtbereits Wirkung und regt zu Handlungenan. Die <strong>de</strong>mografische Entwicklungträgt zur Verschärfung vonungünstigen Beschäftigungsstrukturenin <strong>de</strong>n Unternehmen bei. Überalterungund fehlen<strong>de</strong>r Nachwuchs ist dielogische Folge. Ein Szenario scheintnicht mehr unvorstellbar: Die Unternehmenin Deutschland wer<strong>de</strong>n sich inspätestens 15 Jahren um gut ausgebil<strong>de</strong>teArbeitnehmer/-innen bewerbenund ihre Belegschaften mit Gratifikationenzum Bleiben überre<strong>de</strong>n müssen.Personalpolitik, Personalentwicklungund die, die sie betreiben und verantworten,stehen vor großen Herausfor<strong>de</strong>rungen.Alte Muster helfen kaumweiter – neue Wege müssen systematischgesucht wer<strong>de</strong>n.Neuer Tarifvertrag: Lebensarbeitszeitund DemografieDas hat die Tarifpolitik erkannt. DieSozialpartner in <strong>de</strong>r chemischen Industrie– <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und Bun<strong>de</strong>sarbeitgeberverbandChemie – sind für ihr umfassen<strong>de</strong>sund umsichtiges Tarifpaket 2008von <strong>de</strong>r Presse und Politik gelobt wor<strong>de</strong>n.Sie haben ein achtbares Tarifwerkgeschaffen. Titel: Lebensarbeitszeit undDemografie. Eine Reihe hier vereinbarterpersonalpolitischer Instrumentebietet in <strong>de</strong>r chemischen Industrie guteVoraussetzungen für eine Gegensteuerungzur genannten <strong>de</strong>mografischenEntwicklung und weitreichen<strong>de</strong> Möglichkeitenzur Qualifizierung. Es ist einAnstoß, <strong>de</strong>r nun betriebsbezogen gestaltetwer<strong>de</strong>n muss. Das Tarifwerkbeschreibt in seiner „Chemieformelzum <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l“ dieElemente: Demografie-Analyse, altersundgesundheitsgerechte Gestaltung<strong>de</strong>s Arbeitsprozesses, Qualifizierungwährend <strong>de</strong>s gesamten Arbeitslebensund Maßnahmen für gleiten<strong>de</strong> Übergängezwischen Bildungs-, Arbeits- undRuhestandsphase.Mit <strong>de</strong>r Demografie-Analyse soll beispielsweisebis zum En<strong>de</strong> 2009 diepersonalpolitische Ausgangslage <strong>de</strong>rUnternehmen geklärt wer<strong>de</strong>n – mitBlick auf Alter, Qualifikation und Funktion.Personalpolitischer Bedarf soll soermittelt und adäquate Handlungenforciert entwickelt wer<strong>de</strong>n. Ein wichtigerAspekt ist dabei die Gestaltung<strong>de</strong>s Erfahrungs- und Wissenstransfersim Unternehmen. Hier geht es umnichts Geringeres als die Qualifizierung,die Kompetenzen, das Wissen <strong>de</strong>rBeschäftigten.Wettbewerbs- undBeschäftigungsfähigkeitDas Tarifpaket zielt grundsätzlich auf<strong>de</strong>n Erhalt und Ausbau eines hohenQualifikationsniveaus in <strong>de</strong>n Unternehmen<strong>de</strong>r chemischen Industrie.Stichwort: Wettbewerbsfähigkeit. Un<strong>de</strong>s geht im bei<strong>de</strong>rseitigen Interesse um<strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r Beschäftigungsfähigkeit<strong>de</strong>r Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.Eine Kompetenzerhebung undQualifizierungsbedarfsplanung sollendie Grundlagen für eine langfristigeZukunftsplanung legen. Qualifizierungwird hier als sehr weitreichend verstan<strong>de</strong>n.Sie umfasst sowohl unterschiedlicheLernorte, Lernmetho<strong>de</strong>n,auch das Lernen im Prozess <strong>de</strong>r Arbeit.Eine von <strong>de</strong>n Sozialpartnern noch zuentwickeln<strong>de</strong> Qualifizierungsberatungmit regionalen Netzwerken soll dieUnternehmen unterstützen.In einen eigens einzurichten<strong>de</strong>n Demografie-Fondswer<strong>de</strong>n die Arbeitgeberab 2010 pro Arbeitnehmer einenBetrag von 300 Euro einzahlen. DieserBetrag wird sich ab 2011 jährlich <strong>de</strong>rTarifentwicklung anpassen. Der Fondsist ausschließlich gedacht für dieGestaltung von Langzeitkonten (u. a.für Qualifizierung), Altersteilzeit, Teilrente,BerufsunfähigkeitszusatzversicherungChemie o<strong>de</strong>r tariflicher Altersvorsorge.Siehe auch „Zur Diskussion: Qualifizierung“auf Seite 15.Schreiben Sie uns Ihren Kommentar.5August 2008


KOMPETENZENAngebote für Hochqualifizierte<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> verstärkt die ZielgruppenarbeitVon Renate GieslerForschung und Praxis im Austauschklappte prima während <strong>de</strong>r von<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und Hans-Böckler-Stiftungorganisierten Fachtagung „HochqualifizierteAngestellte (HQA)“. ImFokus stand eine Beschäftigungsgruppe,die in Deutschland weiterhinwachsen wird* – zugleich aber mitsteigen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen und vermin<strong>de</strong>rtenBerufsperspektiven zukämpfen hat. Mehr als 200 überwiegendgewerkschaftlich organisierteAngestellte und Betriebsräte/-rätinneninformierten sich aus erster Handund diskutierten am 18. und 19. Juniin Düsseldorf.Gestern waren sie noch einekleine feine Gruppe. Karrierewar für sie <strong>de</strong>r Treibstoff und<strong>de</strong>r Erfolg war dank bester Ausbildungplus hoher Leistungsbereitschaft programmiert.„Doch was wird aus diesemKlub Hochqualifizierter“, fragte E<strong>de</strong>ltraudGlänzer in <strong>de</strong>r Begrüßung, „wennimmer mehr von ihnen in die Firmenkommen und die Arbeitssituationzunehmend konfliktträchtiger wird?“O<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs gefragt, wer kümmert sichum die, die aus <strong>de</strong>r Karrieremühle aussteigenwollen? Das Mitglied <strong>de</strong>sgeschäftsführen<strong>de</strong>n Hauptvorstan<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> blieb die Antwort nichtschuldig: „Unsere Gewerkschaft wirdgenauer auf die unterschiedlichen Interessen<strong>de</strong>r Beschäftigten eingehen. Wirberaten neue Mitglie<strong>de</strong>r flexibler.“Je<strong>de</strong> gute Strategie setzt eine saubereAnalyse voraus. In Düsseldorf präsentierteProf. Dr. Hermann Kotthoffseine zusammen mitDr. AlexandraWagner erarbeitetenForschungsergebnisse(sieheauch AUSSEN-SPIEGEL, März2008). In sechsForen stelltenWissenschaftlerihre neuestenErkenntnisse zur Berufsgruppe <strong>de</strong>rHochqualifizierten und AT-Angestelltenvor und beantworteten Fragen <strong>de</strong>r Teilnehmerinnenund Teilnehmer.Vor <strong>de</strong>r KarrierewandKotthoff/Wagner hatten für ihre Vergleichsstudieneun große Unternehmenuntersucht und herausgefun<strong>de</strong>n, dasses selbst für Hochqualifizierte heutekeine paradiesischen Verhältnisse mehrgibt. Im Zuge von Restrukturierung,Lean Management und <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>misierung– immer mehr Hochschulabsolventenarbeiten in <strong>de</strong>r Industrie – nehmendie Aufstiegschancen drastisch ab.Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong> immer mehr räumlicheMobilität verlangt. Aus <strong>de</strong>n HQA wer<strong>de</strong>nFirmen-Menschen. Für einen Teilbe<strong>de</strong>ute dies die Einsicht mit Mitte 30,dass sie vor einer „Karrierewand“ stün<strong>de</strong>n,die sich nicht mehr bewege. Vielfrüher wer<strong>de</strong> Spreu vom Weizengetrennt, so Kotthoff. Diese 20 Prozent– die er in <strong>de</strong>n neun untersuchtenUnternehmen ausfindig machte– nennt er „rückzugsreifeRealisten“.Konkret auch <strong>de</strong>r nächste Programmpunkt:„Wie kann Gewerkschaft hochqualifizierte Angestellte besser erreichen?“Muss etwa über eine TV-Vorabendserienachgedacht wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>rBetriebsrätinnen o<strong>de</strong>r Gewerkschaftssekretäreeine Hauptrolle spielen? Antwortenund Anregungen gab es von<strong>de</strong>n Podiumsgästen Ralf Blauth, Arbeitsdirektorbei Evonik Degussa, MichaelVassiliadis, geschäftsführen<strong>de</strong>r Hauptvorstand<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Prof. Dr. GerhardWegner vom SozialwissenschaftlichenInstitut <strong>de</strong>r evangelischen Kirche undvon Hermann Kotthoff.Zielgruppe erreichen –mission impossible?„Ich fin<strong>de</strong> es toll, dass sich die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>mit <strong>de</strong>m Thema Hochqualifiziertebeschäftigt“, lobte Gerhard Wegner.Sein Tipp: auf Werte setzen, Führungskräftein <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Diskurseinbeziehen und ein vertrauliches Angebotmachen für Austausch und Diskussion.Leicht sei es allerdings nicht;um Brücken zu bauen zwischen Hochqualifiziertenund <strong>de</strong>r Gewerkschaftbrauche es Zeit. Kotthoff ergänzte, dassdie <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> sowie <strong>de</strong>ren Leistungenauch bei <strong>de</strong>r Zielgruppe bekannt seinmüssten. Ralf Blauth setzt auf Kommunikationzwischen bei<strong>de</strong>n Gruppen.Gemeinsamkeiten müssten stärkerherausgearbeitet wer<strong>de</strong>n (Win-Win-Situation), dann sei nichts unmöglich.Michael Vassiliadis greift die Anregungenauf und fasst zusammen: „Wir von<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> müssen ihnen eine Organisations-und Wertei<strong>de</strong>ntität anbieten.“Konkret für die Gewerkschaftsarbeit in<strong>de</strong>n Betrieben heißt das: Angebote ziel-


gruppengerecht formulieren: „Dasmuss ein Angebot auf Augenhöhe sein“,dann sieht auch Wissenschaftler Kotthofffür die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> eine Chance, mit<strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r HQAs ins Gespräch zukommen.Wissenstransfer &Austausch in ForenDie sechs parallel laufen<strong>de</strong>n Forenboten für je<strong>de</strong>n etwas. Dr. AlexandraWagner ging auf <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Firmenkulturund die Auswirkungen fürHochqualifizierte ein, <strong>de</strong>r WirtschaftsundOrganisationspsychologeProf.Dr. Frie<strong>de</strong>mannNerdinger stellteverschie<strong>de</strong>neBeteiligungskulturenvor: von <strong>de</strong>rAktienoption bishin zu immateriellenPartizipationsformen.Aus einerumfassen<strong>de</strong>n Studieüber die FolgenE<strong>de</strong>ltraud Glänzer: „Zielgruppenangebotbe<strong>de</strong>utet: flexibler auf unterschiedlicheInteressen <strong>de</strong>r Beschäftigten eingehen.“<strong>de</strong>s Reorganisationsprozessesbei<strong>de</strong>r Deutschen Bahn griff Prof. Dr. Hil<strong>de</strong>gard-MarieNickel die Passagen heraus,die das mittlere Managementbetreffen. Hochqualifizierte müssenimmer mehr Aufgaben und Eigenverantwortungübernehmen, wer<strong>de</strong>n abernicht in Entscheidungsprozesse einbezogen(Hierarchiedilemma). Als Motivationshebelsetze das Unternehmeneine bewusste Strategie <strong>de</strong>r Unsicherheitein. Eine <strong>de</strong>r Folgen: Selbstausbeutungund im weiteren VerlaufDemotivation. Nickel sieht Chancen fürGewerkschaften, die HQAs genau dortabzuholen und Reflexionsräume zubieten. Unsicherheiten müssten thematisiertund Lösungswege diskutiertwer<strong>de</strong>n.Wie es mit <strong>de</strong>m Kapitalmarkteinflussauf die Personalpolitik bestellt ist,<strong>de</strong>monstrierte Dr. Michael Faust. DieAnalysten, so <strong>de</strong>r Volkswirt und Soziologe,interessiereausschließlich dieRendite. Sie habenwe<strong>de</strong>r einen Blickfür die Mitarbeiternoch für gesellschaftlicheVerantwortung.Sie re<strong>de</strong>n„nur“ mit <strong>de</strong>r Top-Etage, und diewer<strong>de</strong>, wenn esProbleme aus Sicht<strong>de</strong>r Kapitalanlegergibt, „im Vier-Augen-Gesprächgegrillt“. Das ernüchtern<strong>de</strong> Fazit <strong>de</strong>svon <strong>de</strong>r Böckler-Stiftung geför<strong>de</strong>rtenForschungsprojektes: Personalpolitikwird stiefmütterlich behan<strong>de</strong>lt. In <strong>de</strong>rDiskussion wur<strong>de</strong> thematisiert, wiefatal sich die kurzfristige Orientierungauf Gewinnmaximierung auswirkenkann.Forum 5 beschäftigte sich mit <strong>de</strong>r Vereinbarkeitvon Erwerbstätigkeit undFamilie bei Hochqualifizierten. AngelikaKoch von <strong>de</strong>r Uni Duisburg-Essenstellte ihre Forschungsergebnisse vor.Die Schwierigkeit <strong>de</strong>r Vereinbarkeitvon Familie und Beruf wur<strong>de</strong>n auchim Forum 1 diskutiert. Frauen in Führungspositionenbewerten im Vergleichzu <strong>de</strong>n Männern die Arbeitszeitfragedifferenzierter und kritischer. Sie treteneher als ihre männlichen Kollegenin die Rolle <strong>de</strong>r „rückzugsreifen Realisten“,das ergaben Untersuchungen <strong>de</strong>rUni Duisburg. Im Forum 6 ging es umLeistung, Leistungssteuerung und Leistungsentgelt.Dr. Nick Kratzer hatte inzehn Unternehmen Fallstudien undInterviews durchgeführt. Er benanntedas Dilemma, in <strong>de</strong>m viele Hochqualifiziertestecken: An<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>rNormalleistung im Akkord existiere fürAngestellte keine objektive Definition.Wann ist eine Leistung besser o<strong>de</strong>rschlechter? Was ist normal, was gilt alsbeson<strong>de</strong>re Leistung? WissenschaftlicheBezugsgröße – Fehlanzeige. „Oft wissenFührungskräfte nicht, was die Leutegenau machen.“ Hinzu komme, dassviele Unternehmen strategische undoperative Ziele (Umsatz um 15 Prozentsteigern) festlegen und diese Ziele dannkaska<strong>de</strong>nartig herunterbrechen. Hierentstehe eine Steuerungslücke, so Kratzer.Der Soziologe regte an, Leistungund Bewertungsgrundlagen gemeinsamin Beschäftigtengruppen, <strong>de</strong>renArbeitsinhalte ähnlich sind, zu <strong>de</strong>finieren.Ein weiterer Punkt könnte dieEntkoppelung von Leistung und Arbeitszeitsein. Nicht nur das Ergebnis, son<strong>de</strong>rnauch <strong>de</strong>r Arbeitsaufwand sollte inBewertung und Bezahlung einfließen.Zum Abschluss <strong>de</strong>r Tagung präsentiertensich Praxisbeispiele. Dass Gewerkschaftenund Hochqualifizierte insGespräch kommen können, zeigenerste Ansätze bei Evonik Industries, beiRoche o<strong>de</strong>r Wacker Chemie und bei<strong>de</strong>r BASF in Ludwigshafen.Ausführliche Berichterstattung:http://www.igbce.<strong>de</strong>/gruppen in <strong>de</strong>r <strong>IG</strong><strong>BCE</strong>/Angestellte7August 2008


ENTWICKLUNGNano – kleiner geht‘s kaumVon Dr. Rita Weber*Nano in Sonnenschutzcremes, Nanoin Vitaminpräparaten, Nano inBrillengläsern und in Fassa<strong>de</strong>nfarben– nahezu in allen Branchen fin<strong>de</strong>tsie inzwischen Anwendung. Von<strong>de</strong>r Nanotechnologie erhoffen sichProduzenten und Konsumenten sehrviel. Aber diese Technologie, die unsdie Welt <strong>de</strong>r allerkleinsten Dingeerschließt, ist gar nicht mal so neu.Farbige Kirchenfenster aus <strong>de</strong>m Mittelalterenthielten Gold-Nanoteilchen.Auch in an<strong>de</strong>ren Bereichenwird Nanotechnologie bereits seitLangem verwen<strong>de</strong>t. Man hat es abernie als solche bezeichnet. Verwen<strong>de</strong>twur<strong>de</strong>n funktionelle Namen wie Kolloidchemie.Auf <strong>de</strong>n Punkt gebracht:Der Unterschied zur heutigen Nanotechnologieist <strong>de</strong>r, dass man jetzthinschauen kann, was genau passiertund wir können gezielter vorgehen.Verrückt nach Nano?Nanotechnologie umfasst ein breitesSpektrum unterschiedlicher Technologienund Forschungsfel<strong>de</strong>r. Sie giltals Zukunftstechnologie mit großemPotenzial. Dies spiegelt sich in <strong>de</strong>nPrognosen zum Arbeitsplatzpotenzialwi<strong>de</strong>r. Studien gehen von einem jährlichenZuwachs von min<strong>de</strong>stens 10.000bis 15.000 Beschäftigten in Deutschlandaus. Im Jahr 2007 sollen inDeutschland bereits zwischen 35.000und 50.000 Menschen durch dieseTechnologie Arbeit gefun<strong>de</strong>n haben.Die größten Wachstumschancen wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n USA, Japan und Deutschland zugesprochen.Aber wird es tatsächlich dazukommen? Verschie<strong>de</strong>ne Faktoren spieleneine Rolle. Doch entschei<strong>de</strong>nd wird sein,8August 2008* Dr. Rita Weber,Abt. Forschungund Technologiein <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-HauptverwaltungHannover.ob die Markteinführung eines Produktesfunktioniert und ob die Technikbegeisterunggegenüber <strong>de</strong>r individuellen Risikowahrnehmung<strong>de</strong>r Menschen obsiegt.Die Menschen sind seit jeher experimentierfreudig.Sie haben kontinuierlichdaran gearbeitet, ihre Situation zu verbessernund die Arbeit zu erleichtern.Auch wenn dies nicht nur Vorteilegebracht hat, das Bestreben hat nichtnachgelassen. Dabei stehen heute allerdingsan<strong>de</strong>re Faktoren im Vor<strong>de</strong>rgrund:Prestige, Design, Bequemlichkeit. Dafürsind die Kun<strong>de</strong>n auch bereit, mehr Geldauszugeben. Es muss das neueste Handysein, mit <strong>de</strong>m man nicht nur telefonieren,son<strong>de</strong>rn auch Musik hören undsogar Filme sehen kann. Das neue Automuss technisch ausgefeilt sein und eintolles Design haben, <strong>de</strong>r Fernseher istnicht mehr nur Fernseher, son<strong>de</strong>rnMultimediagerät und das Bad wird zurWellness-Oase.Risiken und Nebenwirkungen?Geht es um diese Faktoren, sinkt dieWahrnehmung möglicher Risiken rapi<strong>de</strong>.Viele trauen ihrem Handy Strahlungzu. Aber kaum einer verzichtet auf diedadurch gewonnenen Vorteile. Bungee-Jumping kann tödlich en<strong>de</strong>n, aber manvertraut auf die Technik, die so gut ist,dass das Seil nicht reißt. Geht es um dieEinschätzung <strong>de</strong>r persönlichen Risiken,ist <strong>de</strong>r Mensch allzu schnell bereit, möglicheRisiken zu verdrängen. Geht esjedoch um die Beurteilung <strong>de</strong>r Risikeneiner Technologie, von <strong>de</strong>r man persönlicherst einmal „nichts hat“, sind vieleextrem risikobewusst. Dies sieht manam Beispiel <strong>de</strong>r Biotechnologie.Wo aber steht die Nanotechnologie?Zum einen bietet sie Verbrauchern invielen Bereichen Vorteile – und einendirekten Nutzen. Die Informationstechnologieprofitiert zum Beispiel von <strong>de</strong>rInfo-Papier: www.igbce.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r:abt.forschung-technologie@igbce.<strong>de</strong>Nanotechnologie, in<strong>de</strong>m sie leichtere,kleinere und leistungsfähigere Rechner,Laptops o<strong>de</strong>r MP3-Player bauen kann.Die Kosmetik erreicht einen extremhohen Lichtschutzfaktor. Brillenträgerhaben keine Probleme mehr bei Regen,da die Regentropfen einfach abperlenund die Gläser nicht mehr beschlagen.Das Bad ist durch einfaches Abwischenwie<strong>de</strong>r sauber. Auch die Medizin erhofftsich Fortschritte von <strong>de</strong>r Nanotechnologie,Stichwort Krebsbehandlung.Die Nanotechnologie ist ein gutes Beispiel,dass Produkte auch dann eineChance auf Erfolg haben, wenn sie mithilfeeiner Technologie entwickeltwer<strong>de</strong>n, die nicht ganz risikofrei ist. Esbleibt zu hoffen, dass diese Grundstimmungnicht kippt, sodass die bishersachlich geführte Auseinan<strong>de</strong>rsetzungum die Vorteile und Risiken in <strong>de</strong>rNanotechnologie vernünftig weitergeführtwer<strong>de</strong>n kann.Ein Nanometer verhält sich zu einem Meter wieein Fußball zum Erdball.HerkunftDas Wort Nanotechnologie leitet sichvon <strong>de</strong>m griechischen Wort „Nanos“(Zwerg) ab und steht für ein Milliardstel.Ein Nanometer ist somit ein MilliardstelMeter, eine Größe, die nur schwervorstellbar ist. Der Durchmesser einesmenschlichen Haares ist ca. 75.000-malgrößer.VerwendungKernindustrien <strong>de</strong>r Nanotechnologie sind:Chemie, Pharmazie, Bio- und Medizintechnik,Automobilbau, Elektronik, Optik.Anwen<strong>de</strong>rbranchen sind in erster Linie:Informations- und Kommunikationstechnik,Medizintechnik, Kosmetik, Transport,Chemie, Umwelt, Energie, Maschinenbau,Messtechnik, Baugewerbe, Lebensmittel,Konsumgüterelektronik.


POLITIKVerantwortliches Han<strong>de</strong>lnin <strong>de</strong>r sozialen Marktwirtschaft<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und Bun<strong>de</strong>sarbeitgeberverband Chemie agieren partnerschaftlichVon Petra Adolph*„Wir brauchen ein neues Gleichgewicht,das auf <strong>de</strong>r Akzeptanz vonökonomischen, sozialen und ökologischenBedürfnissen beruht.“ Mitdiesen Worten eröffnete MichaelVassiliadis, Mitglied im <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Hauptvorstand, vor rund einem Jahreinen Diskussionsprozesses, <strong>de</strong>raußergewöhnlich ist. Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sarbeitgeberverband Chemie(BAVC) verabre<strong>de</strong>ten einen Dialogmit <strong>de</strong>m Ziel, gemeinsame Positionenzu aktuellen Fragen <strong>de</strong>r sozialenMarktwirtschaft zu entwickeln.Die Sozialpartner trafen sich zu insgesamtfünf Workshops – von September2007 bis April 2008 – im Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik in <strong>de</strong>r Martin-Luther-Stadt.Auf folgen<strong>de</strong> fünfThemenkomplexe konzentrierten sichdie Beteiligten:■ Soziale Marktwirtschaft braucht unternehmerischenErfolg■ Responsible Care als Prinzip <strong>de</strong>r ChemischenIndustrie in <strong>de</strong>r Gesellschaft■ Gute Arbeit und Beteiligung für alle schaffen■ Global fair■ Humankapital und -potenzial besser nutzenDiskussionspapiere bil<strong>de</strong>ten dieGrundlage für die Teilnehmerinnenund Teilnehmer, die sich aus Führungskräftenbei<strong>de</strong>r Organisationenrekrutierten. Im Rahmen <strong>de</strong>r Workshopswur<strong>de</strong> versucht, eine gemeinsameEssenz zu entwickeln und somitGrundlagen für das weitere Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Sozialpartner zu verabre<strong>de</strong>n.* Petra Adolph,Abt. Frauen/Gleichstellungin <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-HauptverwaltungIm Einzelnen ging es zum Beispielbeim Workshop „Humankapital und-potenzial besser nutzen“ um Fragen<strong>de</strong>r Bildungs- und Innovationspolitik.Das betriebliche Wissensmanagementmit lebenslangem und lebensbegleiten<strong>de</strong>mLernen wur<strong>de</strong> ebenso diskutiertwie die Chancengleichheit undBerufsperspektiven von Frauen undMännern.Welche Be<strong>de</strong>utung haben die Wertschätzung<strong>de</strong>r Beschäftigten durchAnreizsysteme im Betrieb und eineHumanorientierung von Führungskräften?Aber auch eine ausgewogeneBalance von Arbeiten und Leben undalters- und alternsgerechtem Arbeitenspielen eine Rolle bei <strong>de</strong>r Humankapitalorientierung.Unter Beteiligung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>spräsi<strong>de</strong>ntenHorst Köhler unterzeichneten<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und BAVC Mitte August in Berlineinen Ethik-Ko<strong>de</strong>x für die chemischeIndustrie. Erstmals verständigtesich damit eine gesamte Branche aufethische Grundsätze. An diesen neuen„Leitlinien für verantwortliches Han<strong>de</strong>lnin <strong>de</strong>r Sozialen Marktwirtschaft“wer<strong>de</strong>n <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und BAVC ihre künftigeArbeit ausrichten. Dazu soll ein Maßnahmen-Katalog,<strong>de</strong>r unter an<strong>de</strong>remdie Initiierung und Unterstützung vonDialogprozessen auf betrieblicherEbene vorsieht sowie die Gründungeiner neuen Sozialpartner-Aka<strong>de</strong>miebeitragen.Wittenberg-Zentrum fürGlobale EthikDas Wittenberg-Zentrum für GlobaleEthik e.V. wur<strong>de</strong> im Jahre 1998 auf Initiativevon Bun<strong>de</strong>saußenminister a. D.Hans-Dietrich Genscher und AndrewYoung, früherer US-Botschafter bei <strong>de</strong>nVereinten Nationen und Weggefährte vonMartin Luther King, gegrün<strong>de</strong>t.Aufgabe <strong>de</strong>s Zentrums ist die Durchführungvon Dialog- und Reflexionsprozessensowie die interdisziplinäre Forschungzur Verbreitung <strong>de</strong>r ethischen Grundlagen<strong>de</strong>r sich entwickeln<strong>de</strong>n Weltgesellschaft.Eines <strong>de</strong>r Ziele ist, eine Ethik <strong>de</strong>rFührungs- und Ordnungsverantwortungzu entwickeln.Weiter Informationen: www.wcge.orgEggert Voscherau (BAVC) und Hubertus Schmoldt (<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>) unterzeichnen die neuen Leitlinien fürverantwortliches Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>r chemischen Industrie.9August 2008


BERUFSPORTRÄTBlitzblank mit ÖkosiegelBernhard Schick erklärt die hohe Schule <strong>de</strong>s Verkaufens im Bereich Gebäu<strong>de</strong>reinigungVon Renate GieslerNichts geht über Sauberkeit. Es sollfrisch riechen und hygienisch einwandfreisein – ob im Hotel, <strong>de</strong>r Kantineo<strong>de</strong>r im Krankenhaus. Dank mo<strong>de</strong>rnerTechniken und neuer Reinigungsmittelist das alles kein Problem. Fachberatersorgen dafür, dass das Facility-Management immer auf <strong>de</strong>m neuestenStand ist und das Reinigungspersonaldie Produkte richtig dosiert anwen<strong>de</strong>t.Galt früher die Devise,viel Chemie hilft viel, so seienheute nachrüstbare Dosiersysteme<strong>de</strong>r Hit, sagt FachberaterSchick. Die Außendienstler spürennatürlich <strong>de</strong>n Druck und dieAuswirkungen politischer Maßnahmen,sei es die neueste EU-Richtlinie zum Umweltschutz, dasDetergentien-Gesetz* o<strong>de</strong>r aberdie Gesundheitsreform.Schätzungsweise 1.400 Außendienstlersind im Bereich Gebäu<strong>de</strong>reinigungin Deutschland unterwegs.Es ist eine Männerdomäne.Ein Fachberater betreut zwischen 250bis 400 Kun<strong>de</strong>n. Bernhard Schick isteiner von ihnen – und guter Service istsein Credo. Schließlich ist <strong>de</strong>r 55-Jährigeseit 28 Jahren im Vertrieb. Schickarbeitet für Ecolab Deutschland – undist als Betriebsrat im Außendienstausschussaktiv. Er besucht Kreis- undStadtverwaltungen, aber auch Industriebetriebeim Raum Kassel und Göttingen.Der Schwerpunkt liegt bei <strong>de</strong>rprofessionellen Gebäu<strong>de</strong>reinigung. Er<strong>de</strong>monstriert effektive Reinigungstechnikenund stellt neue Produkte undGeräte vor. Zum Beispiel ein Bo<strong>de</strong>nwischgerätmit neu entwickelterMikrofaser, die Wasser aufnehmenund haften<strong>de</strong>n Schmutz beim Auspressenvon <strong>de</strong>r Faser löst.„Der Fußbo<strong>de</strong>n soll glänzen und Glasscheibenglitzern, wenn morgens Gästekommen“, betont Schick und weistdarauf hin, dass die Bö<strong>de</strong>n heute ausganz an<strong>de</strong>ren Materialien sind als noch10August 2008vor zehn Jahren. Auch wenn allesfurchtbar einfach aussehe, die professionelleBo<strong>de</strong>nreinigung sei eine Wissenschaftfür sich. „Es geht immer umMaterialschutz, Sicherheit und Anwen<strong>de</strong>rfreundlichkeit.“Kenntnisse in Chemieund Ökologie seien ebenso erfor<strong>de</strong>rlichwie praktische Erfahrung mitProdukten und Reinigungssystemen.Der Experte erkennt mit einem Blick,ob Oberflächen und Fußbo<strong>de</strong>nbelägeeine an<strong>de</strong>re Reinigung sowie Pflegebenötigen. Im Notfall greift <strong>de</strong>r Beraterzum Handy und holt sich Rat bei einem<strong>de</strong>r Kollegen aus <strong>de</strong>n Divisionen „TextilCare“ o<strong>de</strong>r „Health Care“. „UnserVorteil ist, Ecolab <strong>de</strong>ckt alle Fel<strong>de</strong>r ab– die Wäscherei ebenso wie Gebäu<strong>de</strong>reinigung,Arztpraxen, Krankenhäuser,Altenheime und sogar Wellness-Einrichtungen.“Sparen auf Fußbo<strong>de</strong>nniveauSelbst die Probleme mit <strong>de</strong>r Hygienein <strong>de</strong>n Sanitäranlagen wer<strong>de</strong>n gelöst.Mit einem allerdings müsse man sichabfin<strong>de</strong>n: Reinigung ist mitunter einkurzlebiges Geschäft. Ein frisch gereinigtesWC kann zehn Minuten später,wenn kontrolliert wird, Punkte auf <strong>de</strong>rMängelliste bekommen. Auch spielenWahrnehmung und Psychologie eineRolle. „Es riecht frisch“ – das sagenviele und wollen damit ausdrücken, <strong>de</strong>rRaum wirke sauber. Hersteller <strong>de</strong>nkenmit und haben Produkte mit Depotwirkungentwickelt. „Die wer<strong>de</strong>n starknachgefragt. Aktuell stehen Zitrusdüftehoch im Kurs“, erzählt BernhardSchick. Es gebe aber auch Kun<strong>de</strong>n, diebei diesen Düften entsetzt rufen: „Nein,es stinkt!“ Ein guter Berater hat immereinen Plan B, C und D parat.Wie in an<strong>de</strong>ren Branchen auch, dieKun<strong>de</strong>n wünschen in Zeiten <strong>de</strong>s hartenWettbewerbs Produkte, die wirtschaftlichsind und viel leisten.KommunikativeKompetenzPreisgespräche wer<strong>de</strong>n geführtund Facilitymanager und Reinigungskräftegeschult. Für Personalschulungenreserviert BernhardSchick sich pro Woche einenTag. Die Zielgruppen sind ganzunterschiedlich, die Gruppengrößeist es auch: von 20 bis 200Menschen muss er begeisternkönnen. „Merke ich, dass ich nichtverstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>, setzte ich dieKörpersprache ein und greife aufPiktogramme zurück“, sagt <strong>de</strong>r Fachmann.Kommunikative Kompetenz, ein breitesAllgemeinwissen, aber auch Flexibilitätsind für diesen Beruf gefragt. „Espassiert, dass ein Kun<strong>de</strong> morgens um06:15 Uhr anruft, weil es auf <strong>de</strong>m Fußbo<strong>de</strong>nOberflächenreaktionen gegebenhat“, berichtet Schick. Ober aberabends um 22:00 Uhr klingele dasTelefon und ein Dienstleister habe einProblem. Zum souveränen Umgangmit Reklamationen gehört, dass <strong>de</strong>rFachmann am Telefon das Problemeingrenzt, und wenn alles nichts bringt,sich ins Auto setzt. Schick holt aus seinemKofferraum Bürste und Schwammund <strong>de</strong>monstriert, wie im Nu <strong>de</strong>r Dreckaus <strong>de</strong>m Teppichbo<strong>de</strong>n verschwin<strong>de</strong>t.* Nach <strong>de</strong>m dt. Waschmittel-Gesetz dürfenReinigungsmittel nur Tensi<strong>de</strong> (Detergenzien)enthalten, die unter bestimmten Testbedingungenzu min<strong>de</strong>stens 90 Prozent abbaubarsind.


PORTRÄTBetriebsrätin mit Mut zur Transparenz: Dr. Brigitte BauhoffVon Renate GieslerBrigitte Bauhoff wagte vor gut dreiJahren einen Versuch. Die Roche-Gesamtbetriebsratsvorsitzen<strong>de</strong> holteStu<strong>de</strong>nt(inn)en <strong>de</strong>r Berufsaka<strong>de</strong>miein ihr Mannheimer Büro. „Ich wollteausprobieren, ob wir auf diesem Wegjunge Aka<strong>de</strong>miker für unsere Arbeitbegeistern können.“ Bauhoff machtegute Erfahrungen. „So spannend undvielseitig habe ich mir die Interessenvertretungnicht vorgestellt“, lauteteein Kommentar. Normalerweisetagen Betriebsräte und Arbeitgeberhinter verschlossenen Türen. Auchdie Beratungsarbeit für Hilfe suchen<strong>de</strong>Mitarbeiter fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Regelunter vier Augen statt. Dabei kann essich lohnen, für mehr Transparenzzu sorgen.Aus Zeitgrün<strong>de</strong>n jedoch muss die promovierteApothekerin auswählen. ProJahr kann ihr nur eine Stu<strong>de</strong>ntin o<strong>de</strong>rein Stu<strong>de</strong>nt über die Schulter schauenund wird mit zu Sitzungen genommen.Denn sie ist seit 2002 in einerDoppelfunktion tätig: stellvertreten<strong>de</strong>Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong> am StandortMannheim und GBR-Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>sHealthcare-Unternehmens Roche Diagnostics.Dr. Bauhoff ist eine <strong>de</strong>r wenigenFrauen in Deutschland, die beieinem Global Player in einer wichtigenPosition die Interessen <strong>de</strong>r Belegschaftvertritt. Über 11.000 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter sind in Mannheim undPenzberg in Forschung, Entwicklungund Produktion tätig – rund 2.000 alsaußertariflich Angestellte (ATler). Als1997 <strong>de</strong>r schweizerische Roche Konzerndie ehemalige Boehringer MannheimGmbH übernahm, war Bauhoffschon im Betriebsrat. Vor <strong>de</strong>r Freistellungarbeitete sie im Vertrieb, und zwarim Bereich <strong>de</strong>r Klinischen Studien.Auf <strong>de</strong>n ersten Blick wirkt die 48-Jährigenicht wie eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Strippenzieherin.Ihre Stärke liegt imGespräch. Netzwerken kann sie auch.Sie sitzt im Lan<strong>de</strong>sbezirksvorstand <strong>de</strong>r<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und istehrenamtliches Mitglied <strong>de</strong>s Hauptvorstan<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>. „Ohne dieUnterstützung <strong>de</strong>r Gewerkschaft wärevieles in <strong>de</strong>r Betriebsratsarbeit schwieriger“,lautet ihr Kommentar. Hinterihr liegt ein hartes Jahr. „Unser Arbeitgeberwollte die 40-Stun<strong>de</strong>n-Wocheeinführen. Diese sollte bezahlt, abergleichzeitig sollten freiwillige Leistungengekürzt wer<strong>de</strong>n.“ Hart und zähwur<strong>de</strong> verhan<strong>de</strong>lt, dann informiertesie die Belegschaft – undverhan<strong>de</strong>lte neu. Zwischendurchdrohte alles zu scheitern.Nüchtern bilanziertdie Naturwissenschaftlerin:„Wir haben einen Tarifvertragabgeschlossen, <strong>de</strong>r fürdie Mitarbeiterinnen undMitarbeiter mehr Flexibilität bietet.“Die Kolleg(inn)en entschei<strong>de</strong>n, ob sie37,5 o<strong>de</strong>r 38,75 Stun<strong>de</strong>n arbeiten. DieMehrzeit geht auf ein Langzeitkontoo<strong>de</strong>r aber in <strong>de</strong>n Chemiepensionsfondszur Altersvorsorge.Erstmals ist es für die Roche-Beschäftigtenmöglich, ein Sabbatjahr zu planeno<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Langzeitkonto Stun<strong>de</strong>nanzusparen, die später für Bildungsmaßnahmengenutzt wer<strong>de</strong>nkönnen. Neu geregelt ist, dass im Fallvon Pflegebedarf in <strong>de</strong>r Familie kurzfristigeine Auszeit möglich ist. DasProjekt Arbeitszeit ist aber nur einesvon vier Projekten, mit <strong>de</strong>nen sich diefreigestellte stellvertreten<strong>de</strong> BR-Vorsitzen<strong>de</strong>in <strong>de</strong>n vergangenen Monatenintensiv beschäftigte. Projekt Nummerzwei befasst sich mit <strong>de</strong>m AT-Bereich.„Wir diskutieren das Performance-Management und wollen ein neuesZielvereinbarungssystem sowie För<strong>de</strong>rmöglichkeitenfür ATler auf <strong>de</strong>nWeg bringen.“netzwerkenkämpfenausgleichenBauhoff weiß um die Frustration <strong>de</strong>rHochqualifizierten, die nicht die angestrebtePosition im Unternehmenerreicht haben. Sie trügen Verantwortung,jedoch entspreche <strong>de</strong>r Gestaltungs-und Entscheidungsspielraumnicht ihren Wunschvorstellungen. „Indiesem Punkt kann ich nur <strong>de</strong>m zustimmen,was Kotthoff und Wagner in ihrerStudie herausgefun<strong>de</strong>n haben.“ (SieheAUSSENSPIEGEL März 2008) Auch ineinem an<strong>de</strong>ren Punkt bestätigt BrigitteBauhoff die Erkenntnisse <strong>de</strong>s Forschungsteams:Viele in <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>rHochqualifizierten sehen sich als Individuen,die glaubten, allein ihre Zieleerreichen zu können. Zwar besuchtenimmer mehr dieser EinzelkämpferFachtagungen <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> – doch ohnesogleich Mitglied wer<strong>de</strong>nzu wollen. Brigitte Bauhoffhat kein Patenrezept parat,allerdings wünscht sie sich,dass ihre <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> weiterhinAngebote für die Zielgruppe<strong>de</strong>r ATler macht. „DerDruck auf diese Gruppe,vor allem auf die Außendienstler, istenorm. Wir Betriebsräte müssen vernünftigeRegelungen für die Kolleginnenund Kollegen fin<strong>de</strong>n“, gestehtsie.Qualität und Qualifizierung sind für siedie zentralen Begriffe, wenn es um dieZukunft ihrer Belegschaft geht. Weiterbildungfin<strong>de</strong>t die Aka<strong>de</strong>mikerinübrigens auch für sich selbst sehrwichtig. Obwohl sie seit Jahren mitArbeitgebern verhan<strong>de</strong>lt und bei Podiumsdiskussionenmit Politikwissenschaftlern– zum Beispiel über „Wegeaus <strong>de</strong>r Demografiefalle“ – die richtigenWorte fin<strong>de</strong>t, besucht sie regelmäßigFachtagungen. „Profitiert habeich vor allem in diesem Jahr von einem<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Seminar für Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>und Stellvertreterinnen“, erzähltsie. Brigitte Bauhoff schätzt kontinuierlicheArbeit. „Mir ist jedoch klar, ichhabe ein Mandat auf Zeit.“ Die gebürtigeKäfertalerin kann sich gut vorstellen,mehr Zeit mit Hobbys zu verbringen.Sie wan<strong>de</strong>rt und fotografiertlei<strong>de</strong>nschaftlich gern. Ihre Freun<strong>de</strong>schätzen, dass sie gemeinsam mit EhemannUli wie ein Profi kocht. Die Frauhat auch Sinn für Kabarett. Seit neunJahren ist sie aktiv im För<strong>de</strong>rverein<strong>de</strong>r Mannheimer „Klapsmühl“. Wasgibt es Schöneres als Ausgleich fürknallharte Verhandlungen?11August 2008


INITIATIVEN12August 2008Vision:Im i<strong>de</strong>alen Unternehmenstimmt das KlimaVon Michael GörmsEs macht Freu<strong>de</strong>, morgens in <strong>de</strong>nBetrieb zu kommen o<strong>de</strong>r alsAußendienstler mit einem Lächelnauf <strong>de</strong>n Lippen zum ersten Kun<strong>de</strong>nzu fahren. Die Angestelltenmüssen beim Pförtner we<strong>de</strong>rGrundrechte noch eigene Meinungabgeben. Die mobilen Mitarbeiterbrauchen nicht zubefürchten, dass sie mit elektronischenMitteln heimlich überwachtwer<strong>de</strong>n. Es herrschtRespekt im Arbeitsalltag und dieWür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beschäftigten wirdnicht permanent verletzt. Inmeinem i<strong>de</strong>alen Unternehmenwird nicht foul gespielt, es ist allesan<strong>de</strong>re als ein „Tatort-Betrieb“.Das Klima stimmt – im doppeltenSinn <strong>de</strong>s Wortes – und das hatpositive Auswirkungen auf dieMotivation <strong>de</strong>r Belegschaft. DieArbeitsbedingungen und die Ausstattungin <strong>de</strong>n Büros und Produktionsstättensind optimal für dieGesundheit und zwischenmenschlichherrscht ein humaner Ton.Vorgesetzte, Gebietsverkaufsleiterinnenund Teamleiter sind keineAbzocker, auch sie arbeiten gernund sind sich ihrer Verantwortungbewusst. Sie schaffen Bedingungen,damit Mitarbeiter undTeams ihr volles Potenzial ausschöpfen,um gemeinsam <strong>de</strong>finierteLeistungsziele zu erreichen.Der i<strong>de</strong>ale Chef, die kompetenteChefin erkennen das Genieim Mitarbeiter. Sie setzen je<strong>de</strong>nEinzelnen möglichst dort ein, woer o<strong>de</strong>r sie die besten Arbeitsergebnisseerzielt und guten Servicebieten kann. Es ist kein Geheimnis:Kun<strong>de</strong>n wünschen sicheine(n) kompetente(n) Ansprechpartner/-partnerinim Unternehmen.I<strong>de</strong>alunternehmer berück-sichtigen auch die individuellenBedürfnisse <strong>de</strong>r Mitarbeiter nachFort- und Weiterbildung und bietenFreiräume für ehrenamtlicheTätigkeiten. Es ist selbstverständlich,dass die familiären Verhältnisse<strong>de</strong>r Mitarbeiter respektiertund bei <strong>de</strong>r Einsatz- und Urlaubsplanungauch daran gedachtwird.Das i<strong>de</strong>ale Unternehmen ignoriertwe<strong>de</strong>r die Erkenntnisse <strong>de</strong>r Motivationsforschungnoch tritt es dieArbeitnehmerrechte mit Füßen.Es setzt auf ein hohes Maß anMenschlichkeit, Respekt und Verantwortungsbewusstsein– Menschenwür<strong>de</strong>ist kein Fremdwort,son<strong>de</strong>rn gelebte Kultur. DerMensch steht im Mittelpunkt –und das nicht nur auf <strong>de</strong>m Papier<strong>de</strong>r Imagebroschüren <strong>de</strong>s Konzerns.Allen Mitarbeitern, auch<strong>de</strong>nen auf <strong>de</strong>r unteren Ebene,wird das Gefühl vermittelt, für <strong>de</strong>nErfolg <strong>de</strong>r Firma wichtig zu sein.Nicht zuletzt, mit <strong>de</strong>m Betriebsratwird ehrlich und vertrauensvollzusammengearbeitet. Er wirdrechtzeitig informiert über dieUnternehmensziele sowie überPlanungsschritte. Er erfährt umgehend,wenn es Verän<strong>de</strong>rungengibt und vor allem wer<strong>de</strong>n Absprachenauch eingehalten. Im I<strong>de</strong>alunternehmenwer<strong>de</strong>n Mitarbeiterauch am Unternehmenserfolgbeteiligt. Es macht einfach Spaß,dort zu arbeiten.GEWOLLT: GUTE ARBEIT!Der DGB-In<strong>de</strong>x Gute Arbeit istdie Bezeichnung für das Ergebniseiner wissenschaftlichen Untersuchungim Auftrag <strong>de</strong>s DeutschenGewerkschaftsbun<strong>de</strong>s zur Beurteilung<strong>de</strong>r Beschäftigten überdie Arbeitswelt in Deutschland.„Gute Arbeit“ ist eingebettet in undNamensgeber einer DGB-Kampagne,die in <strong>de</strong>n Medien großeBeachtung fin<strong>de</strong>t. Eine qualitativeDiskussion um das Thema „Arbeit“ist dadurch in Gang gekommen.Aktuell liegt <strong>de</strong>r Report 2008vor. Darin beschreibt <strong>de</strong>r DGB-Vorsitzen<strong>de</strong> Michael Sommerzwar eine leichte Verbesserungin <strong>de</strong>r Gesamtbeurteilung, aberdas Gros bewege sich immernoch im Bereich mittelmäßigerArbeit. Wörtlich: „Aus mittelmäßigerArbeit soll gute wer<strong>de</strong>n undaus guter noch bessere Arbeit.Wir wollen, dass gute Arbeit zumRegelfall wird.“Kernaussage <strong>de</strong>r Untersuchung:Die durchschnittliche Arbeitsqualitäterreicht einen In<strong>de</strong>xwert von59 von 100 möglichen Punkten.Damit liegt <strong>de</strong>r Punktwert um einenPunkt über <strong>de</strong>m 2007er Ergebnis.13 Prozent haben nach eigenerBeurteilung gute Arbeit, 55 Prozentmittelmäßige und 32 Prozentschlechte. Schlechte Arbeit aus2007, so <strong>de</strong>r Report, ist auch 2008schlecht geblieben.Detaillierte Auswertung – auchnach Berufsgruppen – siehe:www.<strong>dgb</strong>-in<strong>de</strong>x-gute-arbeit.<strong>de</strong>In unserer Serie „Das i<strong>de</strong>ale Unternehmen“haben wir Lesermeinungen vorgestellt.Heute beschreibt Redaktionsmitglied Michael Görmssein fiktives I<strong>de</strong>alunternehmen.


ALLES WAS RECHT ISTNeu: Keine Sperrzeit beigerichtlichem VergleichWird die Beendigung <strong>de</strong>s Arbeitsverhältnissesdurch gerichtlichenVergleich vereinbart, tritt eineSperrzeit grundsätzlich nicht ein– unabhängig von <strong>de</strong>r vereinbartenAbfindungshöhe. So hat dasBun<strong>de</strong>ssozialgericht (BSG) entschie<strong>de</strong>n.Im hier verhan<strong>de</strong>lten Fall hat einArbeitgeber (AG) einem Arbeitnehmer(AN) betriebsbedingtgekündigt. Im nachfolgen<strong>de</strong>n Kündigungsschutzprozessschlossendie Parteien einen Vergleich, in<strong>de</strong>m festgehalten wur<strong>de</strong>, dass dasArbeitsverhältnis durch or<strong>de</strong>ntlicheKündigung <strong>de</strong>s AG unterEinhaltung <strong>de</strong>r Kündigungsfristmit Ablauf <strong>de</strong>s Tages X en<strong>de</strong>t. DerAG verpflichtet sich, eine Abfindungzu zahlen.Daraufhin stellt die Arbeitsagenturab <strong>de</strong>m Tage nach X <strong>de</strong>n Eintritteiner Sperrfrist fest. Der ANlegt Wi<strong>de</strong>rspruch ein und klagtvor <strong>de</strong>m Sozialgericht.Das BSG bescheinigt <strong>de</strong>m ANeinen wichtigen Grund zur Lösungseines Beschäftigungsverhältnisses.Hätte <strong>de</strong>r AN die Kündigunghingenommen, hätte erkeine Sperrfrist erhalten. Bei Eingehen<strong>de</strong>s Klageweges mussähnlich geurteilt wer<strong>de</strong>n, unabhängigdavon, ob die Klage wie<strong>de</strong>rzurückgenommen wird o<strong>de</strong>rwie im vorliegen<strong>de</strong>n Fall ein Vergleichgetroffen wird. Dem ANwird konstatiert, dass, sofern er<strong>de</strong>n Eintritt in die Beschäftigungslosigkeitnicht vermei<strong>de</strong>nkönne, zumin<strong>de</strong>st das berechtigteInteresse habe, sich wenigstenseine Abfindung zu sichern.Dieses Urteil ist zu begrüßen, daes Klarheit bringt in eine zunehmendunübersichtlich gewor<strong>de</strong>neSperrzeit-Rechtsprechung.BSG, Urteil vom 17. 10. 2007 –B 11a AL 51/06Mein gutes Recht.Was tun bei Kündigung?Eine Broschüre <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> gibtAuskunft und zeigt, dass guter Rat(für Mitglie<strong>de</strong>r) nicht teuer ist.Zu beziehen über die betrieblichenAushänge (Infopoint) und über:abt.recht@igbce.<strong>de</strong>.Tipp: Als <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Mitglied haben Sie Anspruch aufRechtsberatung und – wenn es ernst wird – rechtlichenBeistand. Informieren Sie sich vorab: Viele ArbeitsundSozialrechtshinweise: www.igbce.<strong>de</strong>/linke Spalte: Recht rund um <strong>de</strong>n Job.Ihr Zugang: www.mitgliedwer<strong>de</strong>n.igbce.<strong>de</strong>Fachtagung in Berlin –Neuerungen imReiserechtWenn es knallt, was dann? Das zu wissen, ist Geld wert,so das Fazit <strong>de</strong>r Außendienstler, die <strong>de</strong>r Einladung <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>sbezirks Nordost zu einer Fachtagung am 31. Maifolgten (siehe dazu S. 14). Neben wichtigen Tipps von<strong>de</strong>r GUV/VAKULTA zu Haftungsfragen und Nutzungsrechtenvon Dienstwagen gab es nützliche Hinweisezum Thema Dienstreisen.Rechtsanwältin Christine Hippmann brachte die Än<strong>de</strong>rungenim Reisekostenrecht auf <strong>de</strong>n Punkt und botBetriebsratsmitglie<strong>de</strong>rn rechtliche Anknüpfungspunktefür Kostenerstattung im Rahmen ihrer Tätigkeit. Neuseit Januar 2008: Fahrten von Außendienstlern in dieFirmenzentrale gelten für das Finanzamt nicht mehr alsDienstreise. Sie wer<strong>de</strong>n jetzt behan<strong>de</strong>lt wie Fahrten <strong>de</strong>sArbeitnehmers zur Arbeitsstätte. Pfiffige Unternehmenmachten sich diese Version schnell zu eigen. Sie zahlen– mit Hinweis auf die neuen Richtlinien – we<strong>de</strong>r Tagesspesennoch Hotel. Diese Unternehmen gehen jedochfehl in <strong>de</strong>r Annahme, dass ihr Han<strong>de</strong>ln vom Steuerrechtvorgeschrieben sei. Denn Betriebsvereinbarungeno<strong>de</strong>r individualvertragliche Regelungen wer<strong>de</strong>n nichtvon Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Steuerrechts verän<strong>de</strong>rt. Hierzu isteine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Betriebsratbzw. Arbeitnehmer notwendig. Auch für betrieblicheÜbungen än<strong>de</strong>rt sich nichts, <strong>de</strong>nn es gilt <strong>de</strong>r Grundsatz:„Steuerrecht bricht nicht Arbeitsrecht.“Allerdings kommt auf die Arbeitnehmer ein weiterersteuerrechtlicher Nachteil zu. Bei zu häufigem Aufsuchen<strong>de</strong>r Zentrale, müssen sie die Benutzung <strong>de</strong>sDienstwagens als geldwerten Vorteil versteuern un<strong>de</strong>inen Sozialversicherungsbeitrag zahlen. Außendienstmitarbeitersollten also darauf achten, weniger alsdurchschnittlich einmal pro Arbeitswoche jährlich (beisechs Wochen Jahresurlaub nicht häufiger als 45-mal)die Zentrale aufzusuchen. Für <strong>de</strong>n Regelfall (Außendienstmitarbeiterarbeitet zu Hause, fährt von zu Hausedirekt zu <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und sucht die Zentrale seltenauf) än<strong>de</strong>rt sich jedoch auch mit <strong>de</strong>r neuen Richtlinienichts.13August 2008


<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-MITGLIEDER-SERVICEDienstwagen – wer haftet?Wenn es knallt, was dann? Das zu wissen, istGeld wert. Gut beraten sind all jene, die dank<strong>de</strong>r Gewerkschaftsmitgliedschaft sich für nur18 Euro im Jahr gegen Risiken beim beruflichenFahren und Transportieren absichern können.Denn dass das Privileg Dienstwagen Schattenseitenhaben kann, wird spätestens bei einemUnfall <strong>de</strong>utlich. Nicht immer zahlt <strong>de</strong>r Arbeitgeber– und wenn, dann auch nicht immer alles.Es gibt genügend Fälle von Arbeitnehmern, diein Regress genommen wur<strong>de</strong>n. Im Streitfall gehtes dann zum Arbeitsgericht. Das ist auch zuständig,wenn <strong>de</strong>r Privatwagen für Dienstwegegenutzt wur<strong>de</strong> und es einen Unfall mit Folgengab.Regel Nummer eins:Klären Sie, bevor Sie auf das Gaspedal treten,wie <strong>de</strong>r Wagen versichert ist und in welcherHöhe Selbstbeteiligung besteht. Jürgen Schulzvon <strong>de</strong>r GUV/FAKULTA rät zu einer Vollkaskoversicherung– und die sollte <strong>de</strong>r Arbeitgeber abschließen.Die Rechtsprechung geht in diesemFall sogar noch weiter: Nach <strong>de</strong>m LAG Rheinland-Pfalz,Urteil vom 16. 11. 2006, AZ: 11 Sa665/06, muss <strong>de</strong>r Arbeitgeber bei Überlassungvon Fahrzeugen an Arbeitnehmer eine Vollkaskoversicherungabschließen. Die Haftung <strong>de</strong>sArbeitnehmers beschränkt sich im Scha<strong>de</strong>nsfalldann auf diejenigen Kosten, die durch eine solcheVollkaskoversicherung nicht abge<strong>de</strong>cktwer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re die übliche Selbstbeteiligung.In <strong>de</strong>r Praxis kommt es immer mal wie<strong>de</strong>r vor,dass <strong>de</strong>r Dienstwagen in die Werkstatt muss.Termine können aber nicht warten. Es liegtnahe, kurzfristig <strong>de</strong>n Privatwagen zu nutzen.Wer haftet, wenn es auf <strong>de</strong>m Weg zum Kun<strong>de</strong>nknallt? Kann <strong>de</strong>r Chef sagen, das geht michnichts an? Tritt in diesem Fall Arbeitnehmer-Haftung ein?14August 2008Regel Nummer zwei:Vor Nutzung eines Privatwagens zu dienstlichenZwecken unbedingt <strong>de</strong>n Arbeitgeber informieren– und klären, wie im Fall eines Scha<strong>de</strong>nsverfahren wird. Denn <strong>de</strong>r Arbeitgeber ist <strong>de</strong>mArbeitnehmer dann zum Ersatz <strong>de</strong>r am Fahrzeug<strong>de</strong>s Arbeitnehmers entstan<strong>de</strong>nen Unfallschä<strong>de</strong>nverpflichtet, wenn <strong>de</strong>r Arbeitgeber <strong>de</strong>nArbeitnehmer auffor<strong>de</strong>rt, sein eigenes Fahrzeugstatt eines Fahrzeugs <strong>de</strong>s Arbeitgebers zu nutzen(vgl. BAG, Urteil vom 23. 11. 2006, AZ: 8 AZR701/05).Regel Nummer drei:Vor Scha<strong>de</strong>nsmeldung unbedingt die Gedankensortieren und nicht voreilig <strong>de</strong>r VersicherungDetails zum Hergang schil<strong>de</strong>rn. Es kann schnellzu einer Schuldanerkennung kommen. „Es istpassiert, und ich weiß nicht warum“, mit dieserAussage manövriert man sich nicht in eineSackgasse. Selbst bei Kleinigkeiten heißt esaufgepasst: Bei geringem Verkehrsverstoß niemalseinem Polizisten vor Ort die Geldbuße inbar zahlen. Das kann bereits als Schuldanerkenntnisgewertet wer<strong>de</strong>n.Unfall mit FolgenGrundsätzlich gilt: Bei leichter Fahrlässigkeitwird <strong>de</strong>r Arbeitgeber in Haftung genommen.Niesen am Steuer fällt in diese Rubrik; das führtnicht zur Regressfor<strong>de</strong>rung. Bei grober Fahrlässigkeitjedoch haftet grundsätzlich <strong>de</strong>r Arbeitnehmerund muss zahlen. Wer sich während <strong>de</strong>rFahrt umdreht, um zum Handy o<strong>de</strong>r zu Aktenvom Rücksitz zu greifen und dabei einen Unfallbaut, han<strong>de</strong>lt grob fahrlässig. In diese KategorieFührerscheinkontrolle beiDienstwagenfahrernEine automatische Führerscheinkontrollebietet die Siegener Firma LapID ServiceGmbH.Mit ihrer Software und Technik unterstützensie Unternehmen beim Fuhrparkmanagement.Eine Innovation, die sichdurchsetzt? Interessant für Personal-/Fuhrparkmanager, Außendienstler undBetriebsräte.Siehe: www.lapid.<strong>de</strong>fallen auch das Anzün<strong>de</strong>n einer Zigarette während<strong>de</strong>r Fahrt, Überholen vor einer Bergkuppeund Übermüdung. Passiert ein Unfall aufgrundvon Übermüdung, so kann <strong>de</strong>r Richter im Einzelfallein Mitverschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Arbeitgebers feststellen.Wer jedoch am Autoradio dreht undaufgrund <strong>de</strong>r Unaufmerksamkeit einen Unfallverursacht, wird auf je<strong>de</strong>n Fall zur Rechenschaftgezogen. Im Zweifel kann das bis zurwirtschaftlichen Vernichtung führenBeispiele groberFahrlässigkeit● Rauchen am Steuer● Auffahren auf verkehrsrichtigfahren<strong>de</strong> Linksabbieger● Einfahren in die Kreuzungbei Rotlicht <strong>de</strong>r Ampel● Überfahren eines Stoppschil<strong>de</strong>s● Unmotiviert starkes Abbremsenauf regennasser Straße● Fahrer versucht, nach Gegenstandauf <strong>de</strong>m Wagenbo<strong>de</strong>n zu fassen● Kassetten-/CD-Wechselwährend <strong>de</strong>r Fahrt● Alkohol am Steuer● Geschwindigkeitsüberschreitungen● Hund im Fußraum vor <strong>de</strong>mBeifahrersitzwww.guv-fakulta.<strong>de</strong>Aus <strong>de</strong>r GUV/FAKULTA ist <strong>de</strong>r Auto ClubEuropa entstan<strong>de</strong>n, er sichert auchPrivatpersonen ab sowie all die Selbstständigen,die nicht die Leistungen <strong>de</strong>rGUV/FAKULTA in Anspruch nehmenkönnen. In beson<strong>de</strong>rs heiklen Fällenleistet die GUV/FAKULTA zu<strong>de</strong>m Notfallunterstützung.Diese Seite wird gestaltet von <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Mitglie<strong>de</strong>rservice-Gesellschaft. Weitere Produkteund Dienstleistungen zu beson<strong>de</strong>renKonditionen für Mitglie<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>rInternetseite: www.igbce-mitglie<strong>de</strong>rservice.<strong>de</strong>.E-Mail: service@igbce-mitglie<strong>de</strong>rservice.<strong>de</strong>.Telefon: 0511 6404692, Norbert Mikulski.


aussenspiegel@igbce.<strong>de</strong> • TELEFAX: 0511 7631-708Empfängerin: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Kristin Marr, Abt. Angestellte, Königsworther Platz 6, 30167 HannoverSERVICEExklusiv für unsere Leserinnen undLeser:Kompakt-PR-Seminar „Textenwie Profis und Marketing ineigener Sache“Sie bringen ein: Ihr Interesse unddas einer maximal 12 Personenumfassen<strong>de</strong>n Gruppe, <strong>de</strong>n Beitragvon 1.600 Euro und einen geeignetenSeminarraum. Dafür erhalten Sie dasKnow-how von zwei erfahrenenDozenten (s. u.). Das Eineinhalb-Tage-Seminar fin<strong>de</strong>t an einem Ortund mit einer Gruppe ihrer Wahlstatt. Den Teilnehmer(-innen)-Beitragkalkulieren Sie selbst.Das lernen Sie:• Grundlagen eines gutenMarketings• zwischen effektiv und effizientzu unterschei<strong>de</strong>n• Produkte zu bewerben• sich als „Marke“ zu positionieren• journalistische Grundregeln: von<strong>de</strong>n Nachrichtenfaktoren bis hinzum Journalisten-Knigge• in einer kreativen Schreibwerkstatt:das Wesentliche herauszuarbeitenund knackig und treffendTexte zu schreiben• die eigene Zielgruppe präzise anzusprechenDas ist Ihnen sicher:• ein neues Fingerspitzen(schreib)gefühl, Spaß und schöne Storys• ein <strong>Einblick</strong> in Marketing undJournalismusMöglich sind Seminarvariantennach Absprache.Die Teilnehmer(-innen) bringen mit:Papier, Schreibgerät o<strong>de</strong>r ihr Notebookund eigene Text-Beispiele.Start ab Januar 2009. Absprachen/Resevierung bis En<strong>de</strong> Oktober 2008.Anfragen an:aussenspiegel@igbce.<strong>de</strong>,Stichwort: PR-Seminar.Dozentin/Trainer:Renate Giesler,Sozialwissenschaftlerin, freieJournalistin aus Hamburg, PR-Dozentin, RedakteurinJoe Faß, Gewerkschaftssekretär,Prozessberater,RedakteurZur Diskussion:QualifizierungVon Joe FaßInitiiert durch das Tarifpaket (Seite5) wird die Diskussion um Qualifizierungund ihre Systematisierungin Gang kommen. Lernen in <strong>de</strong>rArbeit muss zur Kultur einesUnternehmens gehören.Eine weitere Dimension: Die Diskussionum die Einführung undGestaltung von Bachelor-/ Master-Studiengängen. Sie muss mit <strong>de</strong>rbetrieblichen Qualifizierungsstrategie-Diskussionzusammengeführtwer<strong>de</strong>n. Hier müssen zweiParallel-Welten zusammenfin<strong>de</strong>nund <strong>de</strong>n notwendigen Austauschorganisieren.Qualifizierung muss ein lebensbegleiten<strong>de</strong>rProzess wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>rim frühesten Kin<strong>de</strong>salter beginntund nach <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mischen o<strong>de</strong>rberuflichen Ausbildung keineswegsen<strong>de</strong>t. Hier ist noch viel zutun: im Denken und Han<strong>de</strong>ln, in<strong>de</strong>r Familie, in <strong>de</strong>n Unternehmenund in <strong>de</strong>r Gesellschaft.Qualifizierung be<strong>de</strong>utet Eigeninitiative.Die Verantwortung für Weiterbildunglässt sich nicht an Institutionen,Bildungsträger, Regierungen,Personalverantwortliche<strong>de</strong>legieren. Am Rohstoff Wissenmüssen wir alle gemeinsamarbeiten. Es reicht nicht aus, tarifpolitischeRahmen zu schaffen, esmüssen auch – eigeninitiative –Maßnahmen ergriffen wer<strong>de</strong>n.GESUCHTzur Vorstellung im :Diskussionsbeiträge,Personalentwicklungsmaßnahmen,Qualifizierungskonzepte,pfiffige Weiterbildungsangebote,E-Learning-Software o<strong>de</strong>rLernbeispiele speziell für <strong>de</strong>nAußendienst.An: aussenspiegel@igbce.<strong>de</strong>.SERVICE-COUPONAngestellte im AußendienstWÄHLEN SIE DAS FÜR SIE RICHT<strong>IG</strong>E AUS:Ja, ich möchte Informationen für <strong>de</strong>n Außendienst,speziell zu:__________________________________________________________________________________ Ja, ich möchte einen ersten Kontakt mit einerregionalen Berufsgruppe: Berlin NRW Hannover Hessen Ba<strong>de</strong>n-Württemberg Rheinl.-Pfalz/Saarland Bayern Ja, bitte sen<strong>de</strong>n Sie mir <strong>de</strong>n2x kostenlos. Ja, ich interessiere mich für eine Mitgliedschaftin <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>.Absen<strong>de</strong>rName: __________________________________________________Anschrift: ______________________________________________________________________________________________________Unternehmen: ____________________________________________Standort: ________________________________________________E-Mail: _________________________________________________A–Z FÜR AT-ANGESTELLTE33 Kurzartikel auf 6 Seiten. Kompakte Information fürAT-Angestellte. Konzipiert als Kontaktmappe für Betriebsräte,Vertrauensleute o<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Mitglie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>mAT-Bereich, die Argumentationsmaterial für dasGespräch mit AT-Kolleg(inn)en suchen. Zu beziehen überdie <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>s bezirke und -Bezirke o<strong>de</strong>r direkt bei:abt.angestellte@igbce.<strong>de</strong>.Informationen (nicht nur) für AT-Angestellte auch auf <strong>de</strong>rInternetseite <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>: www.igbce.<strong>de</strong> (Gruppen in<strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> => Angestellte => Berufsgruppen => AT)FORSCHUNGZURÜCK IN DER ERFOLGSSPUR –Eine vierseitige Übersicht <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> hierzu gibt es beiabt.forschung-technologie@igbce.<strong>de</strong>.NACHHALT<strong>IG</strong>E INDUSTRIEPOLITIKPositionen für eine nachhaltige Industrie-, Energie- undKlima politik (12 Seiten).Siehe: www.igbce.<strong>de</strong>Herausgeber: <strong>IG</strong> Bergbau, Chemie, Energie, Abteilung Angestellte; Redaktion: Joe Faß (verantwortlich), Renate Giesler, Bärbel Börke-Schwerzel,Wolfram Strohbach, Michael Görms Layout, Druck und Versand: BWH GmbH – Medien Kommunikation Titelbild: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Fotos: M. CintulaAnschrift <strong>de</strong>r Redaktion: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Abteilung Angestellte, Redaktion, Kristin Marr, Königsworther Platz 6, 30167 Hannover, E-Mail: aussenspiegel@igbce.<strong>de</strong>Erscheinungsweise: Dererscheint zweimal pro Jahr. Schutzgebühr 1,50 €. Für Mitglie<strong>de</strong>r ist die Gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten.15August 2008


TREFFS + TERMINE2008TERMINE / THEMENKONTAKTE / ANMELDUNGNORDRHEIN-WESTFALEN / DÜSSELDORFGesteuertes, kontrolliertes Arbeiten11. 09. 2008, 17:30 UhrOrt: Hans-Böckler-Haus, Hans-Böckler-Str. 39, 40476 DüsseldorfReferent: Rechtsanwalt Ralf Hei<strong>de</strong>mannAktuelle Rechtsprechung27. 11. 2008, 17:30 UhrOrt: Hans-Böckler-Haus, Hans-Böckler-Str. 39, 40476 DüsseldorfReferent: Norbert Schuster, <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Hauptverwaltung, Abt. ArbeitsundSozialrechtFachtagung für <strong>de</strong>n Außendienst15. 11. 2008, 09:00 –14:00 UhrOrt: Hans-Böckler-Haus, Hans-Böckler-Str. 39, 40476 DüsseldorfNORDOST / BERLINIm Bildungsplan LB Nordost o<strong>de</strong>r unter 030 278713-47 zu erfahren.NORD / HANNOVERFachtagung für <strong>de</strong>n AußendienstTermin: auf AnfrageBADEN-WÜRTTEMBERGAußendienst-Fachtagung: Außer Tarif – außen vor?Termin auf AnfrageMÜNSTER-BIELEFELD06. 09. 2008, ab 10:00 UhrKompetenztag <strong>de</strong>s <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Bezirkes Münster-Bielefeld im Mühlenhofam Aasee. Programm siehe: www.muenster-bielefeld.igbce.<strong>de</strong>BUNDESWEITE BILDUNGSANGEBOTE FÜR BETRIEBSRÄTEMitbestimmung <strong>de</strong>s Betriebsrats bei außertariflichenAngestellten26. 10.–29. 10. 2008Seminar-Nr.: BWS-001-810401-08Ort: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum, Bad Mün<strong>de</strong>rBetriebsräte im Außendienst – Außendienstler im Betriebsrat29. 10.– 31. 10. 2008Seminar-Nr.: BWS-001-810501-08Ort: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum, Bad Mün<strong>de</strong>rBetriebsräte im Außendienst – Außendienstler im Betriebsrat03. 12.– 05. 12. 2008Seminar-Nr. BWS-200-120601-08Ort: Erkner bei BerlinPR-Seminar. Ausschreibung Seite 15„Wenn man einige Monate die Zeitungen nicht gelesenhat und man liest sie alsdann zusammen, so zeigt sicherst, wieviel Zeit man mit diesen Papieren verdirbt.“J. W. v. Goethe, Maximen und ReflexionenEin gutes Argument für <strong>de</strong>n :Kompakt. 16 Seiten. Zweimal im Jahr.REGION NORDRHEIN-WESTFALEN<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk NordrheinHans BansnerBüro Hans-Böckler-Straße 39, 40476 DüsseldorfTelefon 0211 4301-640Telefax 0211 4301-620E-Mail lb.nordrhein@igbce.<strong>de</strong>REGION NORDOST<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk NordostE<strong>de</strong>lgard KohrtBüro Inselstraße 6, 10179 BerlinTelefon 030 278713-47Telefax 030 278713-44E-Mail lb.nordost@igbce.<strong>de</strong>REGION NORD<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk NordAstrid RasnerBüro Königsworther Platz 6, 30167 HannoverTelefon 0511 7631-500Telefax 0511 7631-520E-Mail lb.nord@igbce.<strong>de</strong>REGION HESSEN / THÜRINGEN<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk Hessen/ThüringenKarl-Heinz HenselBüro Wilhelm-Leuschner-Straße 69–77, 60329 Frankfurt/M.Telefon 069 238566-0Telefax 069 238566-29E-Mail lb.hessen@igbce.<strong>de</strong>REGION RHEINLAND-PFALZ / SAARLAND<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk Rheinland-Pfalz/SaarlandDoris MeißnerBüro Kaiserstraße 26-30, 55116 MainzTelefon 06131 28728-0Telefax 06131 28728-25E-Mail lb.rps@igbce.<strong>de</strong>REGION BADEN-WÜRTTEMBERG<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk Ba<strong>de</strong>n-WürttembergAndreas KloseBüro Willi-Bleicher-Straße 20, 70174 StuttgartTelefon 0711 22916-0Telefax 0711 22916-99E-Mail lb.bawue@igbce.<strong>de</strong>REGION BAYERN<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Lan<strong>de</strong>sbezirk BayernSilke PöllingerBüro Schwanthaler Straße 64, 80336 MünchenTelefon 089 51404-100Telefax 089 51404-120E-Mail lb.bayern@igbce.<strong>de</strong>TIPPS, ANREGUNGEN, BEITRÄGE FÜR DENAN:<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-Hauptverwaltung, Abt. AngestellteJoe Faß, Kristin MarrTelefon 0511 7631-310/-385E-Mail aussenspiegel@igbce.<strong>de</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!