+TICKER++TIWEN<strong>IG</strong> GUTE ARBEITWie die Beschäftigten die Arbeitswelt in Deutschland beurteilen,zeigt <strong>de</strong>r „DGB-In<strong>de</strong>x Gute Arbeit 2008“. Er ist nacheigener Bekundung „das menschliche Maß für Arbeit“.Dem neuesten Report zufolge haben nur 13 Prozent guteArbeit, 32 Prozent schlechte und 55 Prozent mittelmäßigeArbeit. Mehr dazu auf Seite 12 und im Internet:www.<strong>dgb</strong>-in<strong>de</strong>x-gute-arbeit.<strong>de</strong>LEBENSARBEITSZEIT UND DEMOGRAFIE„Was Tarifpartner in diesem Feld leisten können, hat dieChemiebranche vorgemacht“, berichtete die WochenzeitungDIE ZEIT am 26. Juni. Das Tarifergebnis wird als kleineRevolution beschrieben. Für je<strong>de</strong>/je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r 550. 000 Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer <strong>de</strong>r Branche packen dieUnternehmen nun jährlich 300 Euro in einen Demografie-Fonds. Wie das Geld verwen<strong>de</strong>t wird, entschei<strong>de</strong>n Chef undBetriebsrat in je<strong>de</strong>m Unternehmen. Wobei es jenen Arbeitgeber-und Arbeitnehmervertretern, die <strong>de</strong>n Fonds entwickelthaben, am liebsten wäre, wenn das Geld in die Weiterbildungfließen wür<strong>de</strong>. Und in die gesundheitliche Vorsorge,damit ältere Mitarbeiter/-innen möglichst lange arbeitsfähigbleiben. Ausführlicher auf Seite 5.MEDIKAMENTENENTWICKLUNG WIEDER SPITZEEines Berichts <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsblatts zufolge macht die <strong>de</strong>utschePharmabranche wie<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n gut. Bei <strong>de</strong>r Untersuchungvon neuen Wirkstoffen am Menschen belegt sieerstmals wie<strong>de</strong>r eine Spitzenstellung vor Großbritannien undItalien. Rund 3.900 klinische Studien sind in Deutschland<strong>de</strong>mnach seit 2004 durchgeführt wor<strong>de</strong>n. Die Forschungsausgabenstiegen 2007 von 5,4 Milliar<strong>de</strong>n USD auf 6 Milliar<strong>de</strong>nUSD. Somit haben sie sich seit Anfang <strong>de</strong>s Jahrzehntsfast verdoppelt. Auch die Zahl <strong>de</strong>r Patentanmeldungen am<strong>de</strong>utschen Standort hat im Verhältnis zu an<strong>de</strong>ren Standortenstärker zugenommen, so das Hamburgische Weltwirtschafts-Institut in seiner Studie. Dies sei ein Frühindikator für Innovationsfähigkeit.ARBEITSKRÄFTEMANGEL IN DEUTSCHLANDLaut McKinsey-Studie „Deutschland 2020“ wer<strong>de</strong>n je nachSzenario 6,1 (bei 3 Prozent Wirtschaftswachstum) o<strong>de</strong>r 2,5Millionen (bei 1,7 Prozent Wachstum) Arbeitskräfte fehlen.20 Prozent Hochschulabsolventen fehlen bereits pro Jahrgang.Laut McKinsey bräuchten wir 40 Prozent. Die Vorschlägevon McKinsey: Frauenerwerbsquote erhöhen, mehrJüngere und Ältere in die Arbeitswelt einbin<strong>de</strong>n und jungeMenschen animieren, einen Hochschulabschluss zu erwerben.NANO-HOCHTECHNOLOGIENanotechnologie gilt weltweit als eine <strong>de</strong>r zentralen Hochtechnologien.Sie ist auf (Forscher-)Nachwuchs angewiesen.Einige Universitäten und Fachhochschulen haben Studiengänge,Lehr- und Weiterbildungsangebote in ihremProgramm. Eine Übersicht und Porträts dieser Veranstaltungen:www.nano-bildungslandschaften.<strong>de</strong>Weitere Infos: www.bildung-beruf.nanonet.<strong>de</strong> –www.bmbf.<strong>de</strong> (dann Suchwort: nanotechnologie)NEU: „PROJEKTBÜRO NACHHALT<strong>IG</strong>KEIT”Die Stiftung Arbeit undUmwelt <strong>de</strong>r IndustriegewerkschaftBergbau, Chemie,Energie ist die erstegewerkschaftliche Umweltstiftungin Europa. Ihr Zielist es, eine vernünftige Balance von wirtschaftlicher, ökologischerund sozialer Entwicklung zu erreichen.Das Projektbüro Nachhaltigkeit <strong>de</strong>r Stiftung Arbeit undUmwelt in Hannover unterstützt zum einen das <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-VorstandsmitgliedMichael Vassiliadis im Rat für Nachhaltigkeit(RNE), um eine innovative und nachhaltige Industriepolitik zuför<strong>de</strong>rn. Zum an<strong>de</strong>ren initiiert es neue Projekte im Bereicherneuerbare Energien, Ressourceneffizienz, Mitarbeitermotivationund nachhaltige Informations- und Weiterbildungskonzepteund akquiriert hierfür För<strong>de</strong>rmittel.Es soll sich als eine feste Kontaktadresse für Interessierteaus <strong>de</strong>m Umfeld <strong>de</strong>r Stiftung Arbeit und Umwelt bzw. <strong>de</strong>r<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und <strong>de</strong>ren Sozialpartner etablieren. KontinuierlicheInformation wird durch Publikationen, Newsletter, Workshops,eine „Ausstellungsreihe Nachhaltigkeit“, Fachveranstaltungenund Unterstützung von Arbeitskreisen sichergestellt.Kontakt: Erich Weber/Geschäftsführung, Christian Sprute/Projektbüro, Tel.: 0511 7631-433, Fax: 0511 7631-782,www.arbeit-umwelt.<strong>de</strong>, umweltstiftung@igbce.<strong>de</strong>BUCHTIPPSBirgit Franke, Christoph Burgmer:„WISO: Meine Rechte im Job“Ob bei Streitigkeiten mit <strong>de</strong>m Chef o<strong>de</strong>r im ganz normalenArbeitsalltag – Angestellte sollten ihre Rechte und Pflichten<strong>de</strong>m Arbeitgeber gegenüber kennen. Die Experten BirgitFranke und Christoph Burgmer bieten einen grundlegen<strong>de</strong>narbeitsrechtlichen Überblick für alle, die im Job Bescheidwissen wollen.www.campus-digibook.<strong>de</strong>(„WISO: Meine Rechte im Job“ als PDF, 13,50 Euro)Julia FriedrichsGestatten: Elite. Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>r Mächtigen von morgenDie Journalistin Julia Friedrichs hat sich auf die Suche nach<strong>de</strong>r Elite von morgen gemacht. Eliteschulen, -kin<strong>de</strong>rgärtenund -universitäten boomen. Doch was steckt hinter <strong>de</strong>mBegriff, <strong>de</strong>r in Deutschland wie<strong>de</strong>r salonfähig gewor<strong>de</strong>n ist?Sie ent<strong>de</strong>ckt eine Welt, in <strong>de</strong>r „Min<strong>de</strong>rleister“ zu sein, dasEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Karriere be<strong>de</strong>utet. Präzise beschreibt sie, wie sichdie gesellschaftliche Verantwortung <strong>de</strong>r zukünftigen Elitenoft nur in Wohltätigkeit äußert.Hoffmann und Campe, Hamburg 2008, 256 Seiten, 17,95 Euro.Hermann Kotthoff/Alexandra WagnerDie LeistungsträgerDas Buch zur Untersuchung (siehe Seite 6 und 7). Führungskräfteim Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Firmenkultur – eine Follow-up-Studie.Reihe: Forschung aus <strong>de</strong>r Hans-Böckler-Stiftung, Bd. 93.Berlin: edition sigma 2008, ISBN: 978-3-8360-8693-6. 302Seiten, Preis: 19,90 EuroAUSSENSPIEGEL JANUAR 2009• Werte, gute Arbeit, Personalführung, Arbeitsbelastung2August 2008
INHALTJoe Faß, <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>,Abteilung Angestellte.Liebe Leserin, lieber Leser,<strong>de</strong>r AUSSENSPIEGEL ist – genau genommen – ein Rückspiegel.Wer in ihn hineinschaut, blickt zurück. In die Vergangenheit,wenn auch in eine sehr junge Vergangenheit.Neulich war in einem Management-Ratgeber <strong>de</strong>r Vergleichzu lesen, dass man mit <strong>de</strong>m Rückspiegel allein kein Fahrzeugund schon gar kein Unternehmen lenken könne. Auf<strong>de</strong>r Grundlage von vergangenheitsbezogenen Finanzkennzahlen– so <strong>de</strong>r Rückspiegel-Vergleich – könne man keineUnternehmensprognose wagen. Hierzu brauche man <strong>de</strong>nBlick nach vorn auf zukunftsrelevantere Kennzahlen o<strong>de</strong>rAussagen, zum Beispiel über das Wissen <strong>de</strong>r Beschäftigten,ihre Kompetenzen, <strong>de</strong>n Grad ihrer Qualifikation.Eine schlüssige Erkenntnis. Das Wissen <strong>de</strong>r Beschäftigten und ihre Qualifizierungist Schwerpunkt dieses AUSSENSPIEGELs – eingebettet in das Thema „GuteArbeit“.Mit dieser Ausgabe blicken wir sowohl auf Zurückliegen<strong>de</strong>s als auch auf Zukünftiges.Wir berichten im Titelthema auf Seite 4 und 5 über Qualifizierung aus <strong>de</strong>rPraxis und über ein zukunftsweisen<strong>de</strong>s Tarifpaket, das mit Demografie undQualifizierung Rückschau, Analyse und Zukunft bietet. Das nutzt <strong>de</strong>n Menschen,<strong>de</strong>n Unternehmen und <strong>de</strong>r Gesellschaft.Auf <strong>de</strong>r Titelseite sehen Sie Menschen in Verbindung mit <strong>de</strong>m Thema „GuteArbeit“. Dort sind keine Katalog-Figuren abgebil<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn real existieren<strong>de</strong>Menschen überwiegend aus <strong>de</strong>m Außendienst, die sich in und mit <strong>de</strong>r <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>engagieren.Im Juni trafen sich in Düsseldorf über 200 hoch qualifizierte Angestellte – Ingenieure,Naturwissenschaftler, Führungskräfte, um zu diskutieren. Was wird ausunserem „Klub <strong>de</strong>r Hochqualifizierten“ unter verän<strong>de</strong>rten ökonomischen Rahmenbedingungen?Wie sind unsere Karriereaussichten? Zwei von vielen Fragen.Professor Dr. Kotthoff lieferte wissenschaftliche Erkenntnisse und packen<strong>de</strong>Thesen. Eine viel gelobte Veranstaltung mit engagierten Teilnehmern. Wirberichten auf Seite 6 und 7.Apropos Wissen: Was wissen Sie über das Zauberwort „nano“? Erfahren Sie indieser Ausgabe mehr über das klitzekleine Etwas (Seite 8).Unser neues „Berufsporträt“ auf Seite 10 stellt einen interessanten Job vor undgibt einen <strong>Einblick</strong> in die hohe Schule <strong>de</strong>s Verkaufens.Unser Persönlichkeits-Porträt gilt diesmal einer promovierten Apothekerin, diein einem Pharma-Unternehmen Verantwortung als Gesamtbetriebsratsvorsitzen<strong>de</strong>ausübt. Dr. Brigitte Bauhoff beschreibt ihre Arbeit, Renate Giesler „zeichnet“ihr Porträt (auf Seite 11).Um „Gute Arbeit“ geht es zweimal auf Seite 12. Auch weil dort in Sachen Qualifizierungje<strong>de</strong>r auf seine Kosten kommt. Dieser AUSSENSPIEGEL wirbt dafür,dass aus <strong>de</strong>m fiktiven i<strong>de</strong>alen Unternehmen von Michael Görms Wirklichkeitwird.Rechtliches, Mitglie<strong>de</strong>rservice, Tipps, Termine und Kontakte run<strong>de</strong>n diesen AUS-SENSPIEGEL wie<strong>de</strong>r ab und machen ihn für Sie – so unser Ansinnen – unterhaltend,nützlich und anregend. Sollte das nicht mehr stimmen, schreiben Sie uns.Solange fahren wir weiter mit <strong>de</strong>r Kombination aus Rückblick und Blick nachvorn im AUSSENSPIEGEL.Viel Spaß und ErfolgTITELTHEMA 4/5Gute Arbeit heißt:Lernen und lernen lassenKOMPETENZEN 6/7Angebote für Hochqualifizierte<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> verstärkt dieZielgruppenarbeitENTWICKLUNG 8Nano – kleiner geht’s kaumPOLITIK 9Verantwortliches Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>rsozialen MarktwirtschaftBERUFSPORTRÄT 10Blitzblank mit Ökosiegel – hoheSchule <strong>de</strong>s VerkaufensPORTRÄT 11Dr. Brigitte BauhoffINITIATIVEN 12Vision: Im i<strong>de</strong>alen Unternehmenstimmt das KlimaGewollt: Gute ArbeitALLES WAS RECHT IST 13Keine Sperrzeit . . .Reiserecht . . .<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>-MITGLIEDERSERVICE 14Dienstwagen-HaftungSERVICE 15Zur Diskussion: QualifizierungKompakt-PR-SeminarTREFFS + TERMINE 16Joe Faß3August 2008