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Freiheitsdrang, fliegerisches Können und ein verständnisvoller<br />
Chef. Dies die Ingredienzien für die Superflüge von Thomas<br />
<strong>Koster</strong>. Start in Fanas im Prättigau; eine Alternative zu den<br />
grossen FAI-<strong>Dreieck</strong>en im Wallis. Bei Flugwetter hält es der<br />
gelernte Zimmermann nicht lange aus bei seiner Arbeit: «He Chef,<br />
ich hab Fieber – Flugfieber! – gib mir frei.»<br />
Thomas <strong>Koster</strong><br />
Eigentlich schreibe ich nicht gern. Auf die Anregung verschiedener<br />
Kollegen, ich solle doch mal was über dieses <strong>Dreieck</strong> ab Fanas schreiben,<br />
antwortete ich immer, dass ich lieber fliege anstatt zu schreiben.<br />
Doch als mich auch die Redaktion des «Swiss Glider» daraufhin<br />
ansprach, konnte ich mich nicht mehr darum drücken. Alle Ausreden<br />
– mein erneut abgeschmierter Notebook, die viele Arbeit – nützten<br />
nichts. Die Redaktion blieb hartnäckig, und so gab ich mir einen Ruck.<br />
Vorgeschichte<br />
Nach drei Jahren in der Westschweiz und Nordamerika kam ich<br />
wieder in die Ostschweiz zurück und hatte mit Wiedereingliederungsproblemen<br />
zu kämpfen. Eine verlockende Arbeitsstelle in Spanien<br />
– dort suchten sie einen Zimmermann – zog mich um ein Haar<br />
wieder in die Ferne. Und wer weiss, vielleicht hätte ich dann hier nie<br />
mehr Fuss fassen können. Also riss ich mich zusammen und ging<br />
brav, wenn auch manchmal widerwillig, meiner neuen Arbeit in einer<br />
Zimmerei nach.<br />
Bereits seit langer Zeit wollte ich mit Gleitschirmfliegen beginnen.<br />
Und dies, so glaubte ich, könnte ich mir hier am besten leisten. So<br />
machte ich im Sommer 2002 meinen ersten Höhenflug vom Hüsliberg<br />
in Rufi. Dann erging es mir so, wie bereits einigen vor mir – «es hät mi<br />
packt»! Nur: Mein nahes Umfeld war nicht gerade übersät mit Gleitschirmfliegern,<br />
von denen ich hätte profitieren können. Also trat ich<br />
24 Swiss Glider | 2008 | 5<br />
Un besoin de liberté, un savoir-faire de pilote et un boss<br />
compréhensif. Tels sont les ingrédients des superbes vols<br />
réussis par Thomas <strong>Koster</strong>. Départ de Fanas dans le Prättigau.<br />
Une alternative aux grands triangles FAI du Valais. Dès qu’il<br />
fait beau, notre charpentier ne tient plus en place dans son<br />
atelier. «Hé chef, je suis malade, en manque de vols. Tu me<br />
donnes congé?»<br />
Thomas <strong>Koster</strong><br />
D<br />
Je n’aime pas écrire. Chaque fois qu’un collègue me disait que je<br />
devrais écrire un jour un article sur ce triangle au départ de Fanas, je<br />
répondais que je préfère voler qu’écrire. Mais le jour où le rédacteur<br />
du «Swiss Glider» s’est mis lui aussi à me harceler, je ne pouvais<br />
plus me défiler. Mes mauvaises excuses – mon ordi a encore foiré…<br />
trop de boulot… – ne tenaient plus. Le rédacteur ne me lâchait pas.<br />
Donc, je me suis secoué.<br />
Préambule<br />
Après avoir passé trois ans en Suisse romande et en Amérique du<br />
Nord, j’étais rentré en Suisse et j’avais du mal à me réadapter. Une<br />
offre d’emploi attrayante en Espagne – ils recherchaient là-bas un<br />
charpentier – faillit m’éloigner à nouveau du pays natal. Qui sait, peutêtre<br />
n’aurais-je, ensuite, plus jamais réussi à reprendre pied ici? Je me<br />
suis donc ressaisis et j’ai accompli bravement, parfois à contre-cœur,<br />
je le reconnais, mon nouveau job dans une menuiserie. Je voulais me<br />
mettre au parapente depuis longtemps déjà. Et ce sport, je me disais<br />
que c’est ici que je pourrais le mieux le pratiquer. En été 2002, je faisais<br />
mon premier grand vol depuis le Hüsliberg à Rufi. Puis il m’est arrivé<br />
ce qui est arrivé à bien d’autres avant moi: j’ai attrapé le virus! Seul<br />
problème, je n’étais pas vraiment entouré d’une foule de parapentistes<br />
qui auraient pu me faire profiter de leur expérience! Aussi, au prin-
as<br />
<strong>Koster</strong>-<strong>Dreieck</strong><br />
Le<br />
triangle <strong>Koster</strong><br />
Erster Wendepunkt. Piz Linard, Blick Richtung Engadin. Premier point de virage. Piz Linard, vue vers l’Engadine. | Wolfgangpass in Richtung Davos. Le Wolfgangpass en direction de Davos.<br />
im Frühling 2003 dem Gleitschirmclub Toggenburg bei. Noch im selben<br />
Sommer fuhr ich mit einer kleinen Gruppe Toggenburger Piloten<br />
ins Wallis zum Streckenfliegen. Und da wurde mir zum ersten Mal auf<br />
eindrückliche Art vorgeführt, welche Möglichkeiten uns das Streckenfliegen<br />
bietet. Ich werde den Moment nie mehr vergessen, als wir um<br />
20.30 Uhr im Hotel du Glacier sassen, auf unsere Pizzas warteten und<br />
hoch über dem Breithorn Alfredo Studer entdeckten, der gerade von<br />
einem seiner grossen Streckenflüge zurückkam.<br />
In derselben Woche startete ich zu meinem 92. Flug und konnte<br />
bereits meinen ersten Hunderter – ein flaches 120-km-<strong>Dreieck</strong> –<br />
realisieren. Zugegeben, 2003, das waren Hammerbedingungen. Doch<br />
auch diese Kilometer mussten erst mal geflogen sein. Für mich war<br />
klar, ich wollte noch weitere Strecken fliegen. So hörte ich auf, von<br />
der Ferne nur zu träumen. Der Gleitschirm konnte mir nun diese Freiheit<br />
bieten, die ich zuhause vermisste. Im Nachhinein kann ich sagen:<br />
das «Wiedereingliederungsprogramm Gleitschirmfliegen» hat bei mir<br />
gegriffen, war ein Erfolg, und ich kann es nur weiterempfehlen.<br />
temps 2003, j’ai décidé d’entrer au Gleitschirmclub Toggenburg. L’été<br />
suivant, je partais pour le Valais avec un petit groupe de pilotes de la<br />
région. C’est là que j’ai découvert avec enthousiasme les incroyables<br />
possibilités que peut nous offrir le vol de distance. Je n’oublierai jamais<br />
ce moment où, assis à huit heures et demie autour d’une table à l’Hôtel<br />
du Glacier en attendant nos pizzas, nous avons aperçu, loin au-dessus<br />
du Breithorn, Alfredo Studer rentrant de l’un de ses longs cross…<br />
La même semaine, décollant pour mon 92 e grand vol, je réussissais<br />
à boucler mon premier 100 km, un triangle plat de 120 km.<br />
D’accord, c’était en 2003, en plein «été du siècle», mais je n’étais<br />
qu’un débutant et ces kilomètres-là, il fallait quand même les aligner.<br />
A partir de ce jour, les choses étaient claires pour moi: je voulais<br />
voler encore plus loin et plus longtemps. J’ai donc cessé de rêver de<br />
terres étrangères. Le parapente pouvait m’offrir cette liberté qui me<br />
manquait dans mon quotidien. Rétrospectivement, je peux dire que<br />
le «programme de réinsertion par le parapente» a été efficace pour<br />
moi, un réel succès! Je ne peux donc que le recommander.<br />
5 | 2008 | Swiss Glider<br />
25
<strong>Koster</strong>-<strong>Dreieck</strong><br />
Chur aus der Gleitschirmperspektive. La ville de Coire vue du haut d’un parapente. | Gewaltiger Tiefblick: Bifertenfirn beim Überflug der Bifertenlücke<br />
Konzentrierte Arbeit unmöglich<br />
Mitte April 2006 herrschten im Bündnerland bereits sehr gute<br />
Streckenflugverhältnisse. Während fast einer ganzen Woche wurden<br />
ab Fanas grosse Flugaufgaben realisiert, welche ich – wie viele andere<br />
Piloten auch – von meinem Bürostuhl aus mitverfolgen musste. Meist<br />
waren dies flache <strong>Dreieck</strong>e; erst Richtung Chessigrat, dann Richtung<br />
Churfirsten. Erst am Samstag, 22. April, konnte ich nach Fanas<br />
fahren. Ich nahm mir jedoch vor, den zweiten Schenkel Richtung<br />
Surselva zu legen. So glaubte ich, viel grössere Distanzen zurücklegen<br />
zu können. Nur wusste ich nicht, wie und wo das Churer Rheintal am<br />
besten zu queren ist. An diesem Tag entstand mein erstes 147-km-<br />
FAI-<strong>Dreieck</strong> mit den Eckpunkten über dem Chessler, über Trin und<br />
vor Feldkirch. Das Churer Rheintal konnte ich gleich zweimal erfolgreich<br />
queren.<br />
Mit dieser Erfahrung und neuen Plänen im Kopf fuhr ich am Sonntag,<br />
7. Mai, wieder nach Fanas und weitete das <strong>Dreieck</strong> auf 175 km FAI<br />
aus. Die Querung über Chur funktionierte wieder, und ich wusste jetzt,<br />
dass ich darauf aufbauen konnte. Natürlich beginnt man mit dieser<br />
Ausgangslage und den wertvollen Erfahrungen erst recht auszurechen,<br />
was in diesem Gebiet noch alles drin liegt. Die Pläne dazu schusterte<br />
ich mir schnell zusammen. Aber das Flugwetter, das kann man<br />
leider nicht auf Knopfdruck bestellen. Und für uns Wochenendflieger<br />
kann es Ewigkeiten dauern, bis das Flugwetter auf unserer Seite ist.<br />
Die Woche vom 12. Juni versprach wieder gutes Flugwetter. Nur:<br />
Das Wochenende war bereits vorbei, ich sass im Büro und war daran,<br />
eine Attikaaufstockung in Holz-Elementbauweise zu planen. Trotzdem<br />
liess mir die Thermikprognose keine Ruhe. Mit Widerwillen blieb ich<br />
jedoch an meiner Arbeit und senkte den Rollladen, damit ich den<br />
schönen Kumuli über den Glarneralpen nicht den ganzen Tang lang<br />
hinterher trauern musste. Am Dienstag versprachen die Streckenflugverhältnisse<br />
gemäss Prognose von Schänis-Soaring noch besser<br />
zu werden. Dies verunmöglichte dann meine Konzentration auf die<br />
Arbeit fast gänzlich. Nach zähem Ringen mit mir selber ging ich zum<br />
Chef, erzählte ihm von meinem Fieber und dass ich unbedingt fliegen<br />
gehen müsse. Schnell sah er ein, dass es keinen Sinn macht, mich an<br />
der Arbeit zu behalten; er zeigte Verständnis für mein Vorhaben. Sofort<br />
fuhr ich nach Hause, packte meine sieben Sachen zusammen und<br />
machte mich auf den Weg nach Fanas. Am Startplatz angekommen,<br />
war ich sofort startbereit und schwang mich in die Luft.<br />
194 km: Klosters, Disentis, Churfirsten<br />
Nach einem harzigen Startschlauch verlasse ich Fanas um 11.15<br />
Uhr in Richtung Kreuz. Die Bedingungen sind nicht gerade berauschend,<br />
doch ich arbeite mich langsam, aber stetig das Prättigau hoch<br />
und kann hinter Klosters meinen ersten Eckpunkt setzen. Bei der<br />
Querung über den Wolfgangpass ist es bereits 13.00 Uhr. Eigentlich<br />
26 Swiss Glider | 2008 | 5<br />
Concentration dans le travail? Impossible!<br />
A la mi-avril 2006, les conditions étaient aux Grisons déjà très bonnes<br />
pour le cross. Durant quasiment toute une semaine, de grandes<br />
distances furent bouclées au départ de Fanas, exploits que, comme<br />
bien d’autres pilotes, je suivais avec envie assis sur ma chaise de<br />
bureau. Il s’agissait généralement de triangles plats, au début en<br />
direction du Chessigrat, par la suite des Churfirsten. Je n’ai pu aller à<br />
Fanas que le 22 avril. Pour ma part, je me proposais d’effectuer mon<br />
second tronçon en direction de la Surselva, pensant ainsi pouvoir<br />
réaliser une distance bien plus grande, tout en ne sachant pas encore<br />
comment ni où traverser la vallée du Rhin de Coire. Ce jour-là, je<br />
bouclai mon premier triangle FAI, 147 km; points de virage: audessus<br />
du Chessler, au-dessus de Trin et avant Feldkirch. Et j’ai pu<br />
passer la vallée du Rhin sans problèmes à deux reprises.<br />
Fort de cette expérience, je retournai à Fanas le 7 mai et parvins à<br />
rallonger «mon» triangle à 175 km. Alors l’ambition vous gagne, bien<br />
sûr, et on commence à se demander si cette région ne cache pas un<br />
potentiel encore plus étonnant. J’avais la tête pleine de projets, mais<br />
les conditions météo favorables au vol, on ne peut hélas les programmer<br />
en pressant sur un bouton! D’autant plus que pour nous autres<br />
simples «pilotes de week-end», il faut parfois attendre une éternité<br />
jusqu’à ce qu’elles nous sourient.<br />
La semaine du 12 juin semblait très prometteuse, mais pour<br />
l’instant j’étais assis dans mon bureau, à planifier la préfabrication<br />
de pièces de bois pour un exhaussement en attique. Je ne cessais<br />
cependant de consulter les prévisions thermiques. Je baissais<br />
les stores pour éviter de me lamenter durant toute la journée en<br />
contemplant les superbes cumulus se formant au-dessus des Alpes<br />
glaronaises. Le mardi, le site de Schänis Soaring donnait des prévisions<br />
encore meilleures pour le vol de distance. Je n’arrivais pour<br />
ainsi dire plus du tout à me concentrer sur mon boulot. Après une<br />
âpre lutte intérieure, je suis allé voir mon chef et lui ai raconté que<br />
je n’en pouvais plus et qu’il me fallait à tout prix partir voler. Voyant<br />
que cela n’avait aucun sens d’essayer de me retenir, il s’est montré<br />
compréhensif. Je suis aussitôt rentré chez moi. J’ai ramassé mon<br />
matos et suis parti pour Fanas. A peine arrivé au déco, j’étais prêt à<br />
m’envoler et quelques minutes plus tard, je naviguais dans les airs.<br />
194 km: Klosters, Disentis, Churfirsten<br />
Après avoir exploité une pompe pas facile au décollage, je quitte<br />
Fanas à 11 h 15 et me dirige vers le Kreuz. Les conditions ne sont pas<br />
terribles, mais je parviens néanmoins à remonter, lentement mais<br />
régulièrement, le Prättigau pour placer mon premier angle au-delà<br />
de Klosters. Lorsque je franchis le Wolfgangpass, il est déjà 13 h.<br />
C’est bien trop tard, en fait, pour réaliser mon plan de la journée. Audessus<br />
du lac de Davos, j’envie un peu la foule des baigneurs barbo-
. Une impressionnante vue plongeante: survol des névés au passage du col de Biferten. | Der Tödi mit dem Bifertenfirn. Le Tödi et le Bifertenfirn. |<br />
Startbereit: Thomas <strong>Koster</strong>. Prêt à décoller: Thomas <strong>Koster</strong>.<br />
viel zu spät für mein Vorhaben, das ich mir für diesen Tag ausgerechnet<br />
habe. Über dem Davosersee bin ich auf die vielen Badenden<br />
fast etwas neidisch. Trotzdem halte ich den Kurs durchs Schanfigg in<br />
Richtung Chur. Zur Querung über Chur muss ich dann zweimal ansetzen.<br />
Beim ersten Überflug des Montalin, welcher doch fast 2300 m<br />
hoch ist, erwischt mich der Talwind und spediert mich ins gleiche Tal<br />
zurück, woher ich gerade gekommen bin. Tief muss ich nach einem<br />
rettenden Schlauch suchen… Noch fast wichtiger erscheint mir die<br />
Ausschau nach einem geeigneten Landeplatz, so tief bin ich unterwegs.<br />
Mit Glück erwische ich den Schlauch. Für den zweiten Anlauf<br />
tanke ich genügend Höhe, sodass ich über Chur an den Calanda queren<br />
kann. Über Domat-Ems, ganz im Lee des Talwindes, geht’s wieder<br />
an die Basis, wo sich endlich der Weg in Richtung Disentis präsentiert.<br />
Der Flug die Surselva hoch läuft wie erwartet gut, und um 16.00 Uhr<br />
erreiche ich den zweiten Wendepunkt vor Disentis. Nun ist es höchste<br />
Zeit umzukehren. Ich habe ja noch den ganzen Weg durchs Glarnerland<br />
bis an die Churfirsten vor mir, wo ich den dritten Wendepunkt<br />
für das FAI-<strong>Dreieck</strong> setzen möchte. Ins Glarnerland hinein fliege ich<br />
zwischen den beiden höchsten Glarnern hindurch, dem Tödi und dem<br />
Biferten. Als ich über die Bifertenlücke fliege, eröffnet sich mir eine<br />
unglaubliche Gletscherwelt! Die Region kenne ich bereits von meinen<br />
Skitouren. Ich mache eine neue Aufstiegsspur auf den Tödi aus – und<br />
dies am 13. Juni, wenn es bei uns unten schon lange Sommer ist.<br />
Durch Modellflieger hindurch<br />
Ich fliege weiter, vorbei am Kärpf in Richtung Weissenberge im<br />
Sernftal. Tief komme ich dort an und werde wieder vom Talwind erfasst.<br />
Mit ihm kann ich, weiter hinten am Talboden beim Fahnenstock,<br />
wieder aufsoaren und meinen Weg durch das Chrauchtal ins Schilstal<br />
fortsetzen. Einmal mehr ein zuverlässiger Berg ist dann der Hochfinsler,<br />
an dem ich für die Querung über Flums genügend Höhe tanke.<br />
Um 18.45 Uhr setze ich meinen dritten und letzten Wendepunkt am<br />
Sichelchamm. Dann gehts zurück in Richtung Prättigau. Am Tschuggen<br />
vor dem Gonzen mache ich ein letztes Mal Höhe, drehe von unten<br />
durch die vielen Feierabend-Modellflieger hindurch auf und hoffe,<br />
dass sie mich sehen und nicht abschiessen...<br />
Mein Flug endet um 19.30 Uhr vor der Chlus eingangs Prättigau.<br />
Wegen den Hochspannungsleitungen wage ich mich nicht mehr<br />
durchzufliegen. Überglücklich packe ich meinen Omega 6 zusammen<br />
und mache mich zu Fuss auf in Richtung Fanas, wo mein Auto parkiert<br />
ist. Die Auswertung des GPS ergibt ein 194-km-FAI! Das neue, optimierte<br />
<strong>Dreieck</strong> hat – wenn auch mit einigen Durchhängern – wieder<br />
funktioniert. Nun wusste ich, dass ich an dieser Route nicht mehr viel<br />
ändern muss und dass sich dieses <strong>Dreieck</strong> noch um einiges grösser<br />
fliegen lässt. Tags darauf bekam ich dasselbe Fieber nach dem Lesen<br />
der Streckenflugprognosen von Schänis... Noch einmal überredete ich<br />
tant dans l’eau. Je maintiens néanmoins mon cap en direction de<br />
Coire et survole le Schanfigg. Pour passer au-dessus de Coire, je<br />
dois m’y reprendre à deux fois. Lors de ma première ascension du<br />
Montalin - haut de près de 2‘300 m - le vent de vallée me renvoie<br />
dans la vallée d’où je suis parti. Redescendu très bas, je cherche<br />
désespérément une pompe salvatrice… tout en pensant que je<br />
ferais peut-être mieux de repérer un atterro de fortune. Par bonheur,<br />
je déniche la pompe miracle et réussis, lors de ma seconde<br />
tentative, à faire suffisamment de gain pour survoler Coire à<br />
bonne altitude et rejoindre la Calanda. Au-dessus de Domat-Ems,<br />
en plein dans le lee du vent de vallée, je remonte au plafond et<br />
je peux enfin attaquer le long tronçon me menant à Disentis. La<br />
montée de la Surselva se passe aussi bien que prévu et à 16 h,<br />
j’atteins mon second virage, juste avant Disentis. A présent, il est<br />
grand temps de rebrousser chemin, car, pour rejoindre les Churfirsten<br />
où je veux inscrire le troisième virage de mon triangle FAI,<br />
j’ai devant moi toute la traversée du pays de Glaris. J’y pénètre<br />
en filant entre les deux plus hauts sommets glaronais, le Tödi et<br />
le Biferten. Lorsque je franchis le petit col du Biferten, le monde<br />
magique des glaciers s’ouvre à mon regard émerveillé. Je connais<br />
la région pour l’avoir parcourue en rando à skis. Je repère sur la<br />
neige une nouvelle trace d’ascension du Tödi, cela un 13 juin alors<br />
que chez nous, dans la vallée, c’est déjà le plein été.<br />
Entre les modèles réduits d’avions<br />
Je poursuis ma route, passe près du Kärpf, en direction des<br />
Weissenberge dans le Sernftal, où je débouche assez bas et suis<br />
à nouveau pris dans le vent de vallée. Grâce à lui, je parviens,<br />
à la hauteur du Fahnenstock, à remonter en dynamique puis à<br />
continuer mon vol en longeant le Chrauchtal, puis le Schilstal.<br />
Le Hochfinster s’avère une fois encore la montagne fiable qui me<br />
permet de me ressourcer avant d’attaquer la traversée de la vallée<br />
au-dessus de Flums. A 18 h 45, je place mon troisième et dernier<br />
virage au Sichelchamm. Ensuite, je reviens sur le Prättigau.<br />
Au Tschuggen qui précède le Gonzen, je refais une dernière fois<br />
du gain, spiralant entre les nombreux avions des aéromodélistes<br />
du soir… en espérant qu’ils me verront et ne m’attaqueront pas.<br />
Mon vol s’achève à 19 h 30 avant le «Chlus» marquant l’entrée<br />
du Prättigau. Je n’ose aller plus loin à cause des lignes à haute<br />
tension. Qu’importe, je suis vachement heureux et je ramasse ma<br />
calotte avant de rejoindre, à pied, Fanas, où m’attend ma voiture.<br />
Le tracé enregistré par mon GPS donne un FAI de 194 km! Le<br />
nouveau triangle que j’avais planifié, sensiblement amélioré en<br />
dépit de quelques passages à vide, était réalisable. De plus, je<br />
sais qu’il serait possible de le rallonger encore quelque peu. Le<br />
lendemain, j’ai été saisi de la même fièvre en lisant les prévi-<br />
5 | 2008 | Swiss Glider<br />
27
oster-<strong>Dreieck</strong><br />
Über Oberrieden. Au-dessus d’Oberrieden.<br />
Von der Surselva weg in die meist tiefere Glarner Basis eintauchen.<br />
Partant de la Surselva, on plonge dans le plafond généralement<br />
plus bas au-dessus de Glaris.<br />
Nach gelungenem Sreckenflug: Geschafft, aber überglücklich.<br />
Après un cross réussi: épuisé, mais vachement heureux.<br />
meinen Chef, fuhr wieder von der Arbeit weg nach Fanas – nur war<br />
diesmal der Tag doch etwas zu verblasen, und mit einem 187-km-FAI<br />
verpasste ich das Vortagesresultat um wenige Kilometer.<br />
Zu meiner Freude stiess dieses FAI-<strong>Dreieck</strong> bei vielen Streckenfliegern<br />
auf grosses Interesse. Und es lässt sich, trotz einiger Schlüsselstellen,<br />
den Bedingungen entsprechend mal einfacher und mal<br />
schwieriger nachfliegen. Das Bündnerland eignet sich für solche<br />
<strong>Dreieck</strong>e vor allem während des Frühjahrs. Im Sommer aber können<br />
einem die einsetzenden Talwinde bei den grossen Talquerungen einen<br />
Strich durch die Rechnung machen. Das <strong>Dreieck</strong> wurde bereits auf<br />
über 200 km vergrössert, und wir werden sicher sehen, dass noch<br />
einiges mehr drin liegt.<br />
Tipps für Graubünden<br />
Wir Streckenflieger können uns im Bündnerland fast uneingeschränkt<br />
bewegen. Vergleicht man es mit anderen Fluggebieten, dann<br />
besitzen wir wirklich ein Stück heile Welt. Legen wir aber grosse Stre-<br />
28 Swiss Glider | 2008 | 5<br />
sions pour le vol de distance de Schänis. J’ai réussi une fois encore à<br />
amadouer mon chef et je suis reparti pour Fanas. Mais ce jour-là, les<br />
thermiques étaient un peu trop hachés et je n’ai pu boucler qu’un FAI<br />
un peu plus modeste que la veille: 187 km.<br />
Je suis heureux que le triangle de Fanas passionne autant les amateurs<br />
de cross. Certains jours, bien qu’il comporte quelques points<br />
chauds, il est plus facile à réaliser que d’autres. Cela dépend évidemment<br />
des conditions. C’est au printemps surtout que les Grisons sont<br />
un domaine idéal pour tenter de tels triangles, car en été, les vents<br />
de vallée peuvent vous faire impitoyablement couler lors des longues<br />
transitions. Depuis, le «mien» a déjà été porté à plus de 200 km…<br />
Tuyaux pour le vol dans les Grisons<br />
Les crosseurs peuvent naviguer quasiment sans limites dans les<br />
Grisons. Comparé à d’autres régions de vol, ce territoire reste relativement<br />
préservé. Mais dès que l’on accomplit de grandes distances,<br />
on est confronté, ici aussi, à des espaces aériens impliquant des
cken zurück, dann überqueren wir auch hier immer wieder Gebiete<br />
mit eingeschränkten Lufträumen – Sperrgebiete oder Wildschutzzonen.<br />
Solche Gebiete sind von grosser Bedeutung und sollten unbedingt<br />
respektiert und eingehalten werden. Jeder Pilot ist selber dafür<br />
verantwortlich. Einige Beispiele aus diesem <strong>Dreieck</strong>:<br />
− Nach der Querung über Chur an den Calanda nicht über dem<br />
Schiessplatz auf dem Rossboden aufsoaren – oder werktags<br />
mitten drin landen. Zu finden ist dieses Gefahrengebiet auf der<br />
Segelflugkarte.<br />
− Beim Überflug von Flims nicht an der schönen Südwand des Flimsersteins<br />
Höhe tanken – ausser man hält die vorgeschriebenen<br />
Abstände ein. Zu finden sind diese und auch weitere Wildschutzzonen<br />
auf der Datenbank www.flyland.ch.<br />
− Bei der Talquerung des Rheintals vom Gonzen in Richtung Prättigau<br />
tangieren wir die 5-km-Zone des Flugplatzes Bad Ragaz. Hier<br />
sei bereits mancher Gleitschirmpilot bei der Piste gestrandet…<br />
was für die Piloten der umliegenden Fluggebiete nicht von Vorteil<br />
ist. Eingezeichnet ist dieser Flugplatz auf der Segelflugkarte, eine<br />
Beschreibung finden wir auf www.flyland.ch.<br />
restrictions - zones interdites ou de tranquillité pour le gibier - qu’il<br />
convient absolument de respecter. Quelques exemples:<br />
– Après la traversée au-dessus de Coire vers la Calanda, ne pas<br />
remonter en dynamique au-dessus de la place de tir de Rossboden…<br />
ou atterrir au beau milieu les jours de semaine. Cette zone<br />
dangereuse est indiquée sur la carte de vol à voile.<br />
– Lors du survol de Flims, ne pas faire du gain le long de la belle face<br />
sud du Flimserstein, à moins de respecter les écarts minimaux<br />
prescrits. Cette zone de protection du gibier, ainsi que d’autres,<br />
sont reprises dans la banque de données www.flyland.ch.<br />
– Partant du Gonzen en direction du Prättigau, on frôle, lors de la<br />
traversée de la vallée du Rhin, la zone de 5 km de l’aérodrome de<br />
Bad Ragaz. Plus d’un parapentiste s’est échoué ici, en bordure de<br />
la piste, ce qui n’est pas forcément apprécié par les pilotes utilisant<br />
les sites de vol des environs. Cet aérodrome figure également sur<br />
la carte de vol à voile. Pour plus de détails: www.flyland.ch