Antworten Cansel Kiziltepe - SPD Friedrichshain-Kreuzberg

Antworten von Cansel Kiziltepeauf die Fragen der ASF Friedrichshain-Kreuzberg1. Was hast Du in den letzten Jahren gleichstellungspolitisch erreicht?Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist noch immer eine Herausforderung, derauch ich mich täglich stellen muss. Ich bin somit mehr als nur sensibilisiert fürdieses Thema, ich bin betroffen. Allerdings haben sich mein Partner und ich um eineandere Rollenaufteilung gekümmert. Zudem hat unsere Tochter eineGanztagsgrundschule besucht und ist auch auf ihrer derzeitigen Schuleentsprechend versorgt. Das schafft eine gewisse Erleichterung. In meinemBerufsleben setze ich mich dafür ein, die Omnipräsenzkultur abzubauen undGeschlechterstereotypen zu beseitigen. Politisch bin ich für eine stärkereBerücksichtigung von Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherungeingetreten.2. Was sind für Dich die zentralen Handlungsfelder der Frauen- undGleichstellungspolitik auf Bundesebene?In der Gleichstellungspolitik gibt es dringenden Handlungsbedarf. MeinHauptaugenmerk liegt auf folgenden Punkten: Schließen der unberechtigten Lohnlücke (Pay Gap) zwischen denGeschlechtern. Abschaffung des von Schwarz-Gelb eingeführten Betreuungsgeldes. Reform des Elterngeldes: durch Stärkung der Vätermonate. Unser Steuersystem begünstigt wie in keinem anderen Land die Ein-Verdiener-Ehe. Das muss abgestellt werden.1

Was muss getan werden? Neben einer Eindämmung des Niedriglohnsektors undeiner besseren Bewertung von Kindererziehungszeiten in der Rentenversicherungsehe ich die Notwendigkeit eines „universellen Alterssicherungssystems“(Bürgerversicherung), das die gesamte Bevölkerung einbezieht und damit für jedenein ausreichendes Einkommen im Alter erlaubt. Hauptziele sind dieLebensstandardsicherung und die Armutsvermeidung – besonders Frauen würdenhiervon profitieren. Die Finanzierbarkeit wird dadurch erreicht, dass dieBeitragsbemessungsgrenze aufgehoben wird und alle Einnahmen verbeitragtwerden3