DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco
DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco
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BOHREN<br />
Die „perfekte Bohrung“ hängt von Mensch und Maschine ab<br />
Ein Loch ist nicht von sich aus rund<br />
Ob eine Bohrung rund oder oval<br />
ist, hängt von mehreren Einflüssen<br />
ab: dem Werker, der<br />
Maschine, dem Bohrfutter und<br />
dem Bohrer. <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> legt<br />
seine Werkzeuge so aus, dass<br />
der Werker selbst kaum noch<br />
Fehler machen kann.<br />
Ob eine Bohrung rund ist oder<br />
nur so aussieht, ist (nicht nur)<br />
in der Flugzeugindustrie von<br />
entscheidender Bedeutung. Das „perfekte<br />
Loch“ unterliegt zahlreichen Einflussfaktoren:<br />
dem Werker selbst und<br />
dem Vorschub, den er aufbringt; der<br />
Bohrmaschine, dem Bohrfutter, dem<br />
Schneidwerkzeug und dem Werkstoff.<br />
Aus der freien Hand ein exakt senkrechtes<br />
Loch zu bohren, ist für Ungeübte<br />
schon auf ebenen Flächen fast unmöglich.<br />
Und selbst für Profis, die schon<br />
viele Millionen Mal gebohrt haben, ist<br />
es immer noch eine Herausforderung.<br />
Werker muss Bohrmaschine<br />
exakt gerade halten<br />
Der Vorschub von Hand und die<br />
Lage der Maschine zum Bauteil übt den<br />
größten Einfluss auf die Güte der Bohrung<br />
aus: Hält der Werker die Maschine<br />
exakt gerade, setzt er schräg an oder<br />
verreißt er womöglich während des<br />
Bohrens? Hier kommt die ergonomische<br />
Gestaltung der Maschine ins Spiel:<br />
Die Richtung, in der die Kraft aufgebracht<br />
wird, muss genau der Verlängerung<br />
der Spindel entsprechen. Schon die<br />
Gestaltung des Griffes kann die senkrechte<br />
Krafteinleitung unterstützen. Ein<br />
Winkel von 70° zwischen Griff und verlängertem<br />
Arm erlaubt eine optimale<br />
Krafteinwirkung. So kann, wie beim<br />
Händeschütteln, die Hand leicht abgewinkelt<br />
werden. Aus diesen ergonomischen<br />
Gründen sind alle Pistolen-Bohrmaschinen<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> Tools nach<br />
dieser Maxime ausgelegt.<br />
Um genau zu positionieren, könnte<br />
an die Maschine auch ein Dreifuß angesetzt<br />
werden; er muss sich nur mit dem<br />
Werkstoff vertragen. Und der Werker<br />
muss dann aufpassen, die Oberfläche<br />
nicht zu beschädigen. Wird ein Anschlaghalter<br />
verwendet, darf dieser<br />
nicht pendeln: Sonst könnte der Werker<br />
– sei es absichtlich oder fahrlässig –<br />
schräg aufsetzen und bohren. Das<br />
machte das Loch breiter als es sein soll.<br />
<strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> tut bei der Konstruktion<br />
seiner Maschinen alles, um den Einfluss<br />
der „Fehlerquelle Mensch“ so gering<br />
wie möglich zu halten.<br />
„Der Werker soll nicht pfuschen können“,<br />
sagt Hans-Gerd Müller, Manager<br />
des gesamten Werkzeugbereichs der<br />
Airbus Deutschland GmbH in Nordenham.<br />
Müller stellt höchste Ansprüche an<br />
Schneidwerkzeug und Maschine in der<br />
Fertigung der Außenschalen von Flugzeugen.<br />
Der Mann weiß, wovon er<br />
spricht: Allein 8500 Druckluftwerkzeuge,<br />
überwiegend Bohrmaschinen, hat er<br />
unter seinen Fittichen.<br />
Flugzeugbau<br />
„Die Grundvoraussetzung“, sagt der<br />
Experte, „ist der Rundlauf der Bohrmaschine.<br />
Wenn der nicht stimmt, kann ihn<br />
weder der Werker ausgleichen noch gibt<br />
es technische Möglichkeiten, das zu<br />
beheben.“ Die Maschine darf auch nicht<br />
haken. Nimmt sie einen zu großen Span<br />
mit, läuft sie unrund und verursacht eine<br />
falsche Bohrung.<br />
Rundlauf der Maschine als<br />
Grundvoraussetzung<br />
Rundlauffehler gehen direkt in die<br />
Bohrung ein. Vibrationen der Maschine<br />
werden über das Hebelgesetz auf den<br />
Bohrer übertragen und verstärkt. Möglicherweise<br />
aufgesetzte Abstandhalter<br />
tanzen dann auf den Werkstücken und<br />
können die Oberflächen verkratzen. Vor<br />
allem auf Aluminium-Blechen ist das<br />
ein großes Problem, das schlimmstenfalls<br />
aus jedem Werkstück einen Fall für<br />
die Nacharbeit macht – wenn es sich<br />
überhaupt beheben lässt.<br />
„Die DIN-Forderungen zur Rundlaufgenauigkeit<br />
sind aber viel zu ungenau“,<br />
erklärt Müller. Er hat seine eigenen<br />
Erfahrungen gemacht, testet jedes<br />
Werkzeug vor dem Serieneinsatz auf<br />
Herz und Nieren. Zu berücksichtigen ist<br />
der Rundlauf der Spindel ebenso wie<br />
der Einfluss des Bohrfutters, das in der<br />
Regel allerdings von einem anderen<br />
Hersteller als demjenigen der Maschine<br />
gefertigt wird.<br />
Sehr gute Erfahrungen hat Müller<br />
mit <strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Werkzeugen gemacht:<br />
„Alles, was bei uns an der Außenhaut<br />
DK 1/2007 5