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Prof. Nashan - Trauma First

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Hat die Physik die passenden Waffen im Kampf gegen Krebs?<br />

Mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern erreichen Strahlen inzwischen<br />

annähernd Lichtgeschwindigkeit, bevor sie in den Körper<br />

eindringen. Am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT)<br />

lassen sich so nun auch besonders widerstandsfähige Tumore<br />

mit weltweit einmaliger Präzision bekämpfen.<br />

Neue Dimension<br />

der Strahlentherapie<br />

<strong>Prof</strong>. Dr. Thomas Haberer,<br />

Physiker und Wissenschaftlich-technischer<br />

Direktor<br />

am Heidelberger Ionenstrahl-<br />

Therapiezentrum<br />

TK: Herr <strong>Prof</strong>essor Haberer, im HIT werden Krebspatienten<br />

hinter meterdicken Wänden mit Ionen bestrahlt.<br />

Schießen Sie mit Kanonen auf Spatzen?<br />

<strong>Prof</strong>. Haberer: Wir haben in der Tat mitten im Universitätsklinikum<br />

Heidelberg eine Hightech-Anlage errichtet,<br />

deren Grundfläche einem halben Fußballfeld entspricht.<br />

Im dreigeschossigen HIT-Gebäude sind der<br />

Ionenbeschleuniger und die Patientenbehandlungsräume<br />

mit dicken Betonwänden umschlossen, um den<br />

energiereichen Strahl in jedem Abschnitt vollständig<br />

stoppen zu können, auch wenn das im Normalbetrieb<br />

nicht erforderlich ist.<br />

Zur Erzeugung der Protonen- und Schwerionenstrahlen<br />

wird im HIT ein zweistufiges Teilchenbeschleunigersystem,<br />

bestehend aus einem fünf Meter langen<br />

Linearbeschleuniger und einem ringförmigen<br />

Beschleuniger, dem Synchrotron, mit 20 Metern Durchmesser,<br />

verwendet, um die Teilchen auf bis zu 75 Prozent<br />

der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen zu können.<br />

Magnetfelder führen die Therapiestrahlen in<br />

Vakuumröhren in die Behandlungsräume und erreichen<br />

millimetergenau auch bis zu 30 Zentimeter tief<br />

liegende Tumoren.<br />

TK: Wie erklären Sie Patienten die technisch aufwendige<br />

Behandlung?<br />

<strong>Prof</strong>. Haberer: Bevor Patienten im HIT bestrahlt werden<br />

können, müssen mit modernen bildgebenden Verfahren<br />

wie der Computertomographie (CT) und der<br />

Magnetresonanztomographie (MRT) der Tumor und<br />

▲<br />

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