Reflux – Unser Herz – - Humanomed Gruppe
Reflux – Unser Herz – - Humanomed Gruppe
Reflux – Unser Herz – - Humanomed Gruppe
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Österreichische Post AG / Firmenzeitung 11Z038921F Retouren an <strong>Humanomed</strong> Consult GmbH, Jesserniggstraße 9, 9020 Klagenfurt, Austria<br />
www.humanomed.at<br />
Oktober| 2011<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Herz</strong> <strong>–</strong><br />
Leistungssportler des Körpers<br />
<strong>Reflux</strong> <strong>–</strong><br />
Säureangriff aus dem Magen<br />
NEU:<br />
Ambulante<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf<br />
Rehabilitation
INHALT<br />
Editorial und News 03<br />
Multiple Sklerose 04<br />
Zukunft der Medizin 06<br />
Tabuthema Hämorrhoiden 08<br />
Rund ums <strong>Herz</strong> 10<br />
Sport bei <strong>Herz</strong>erkrankungen 14<br />
Vorhofflimmern 16<br />
<strong>Reflux</strong>krankheit 18<br />
Die Planung eines Krankenhauses 22<br />
Company-Triathlon 2011<br />
Das Damenteam mit Katrin Strugger,<br />
Dr. Kathrin Haid und Mag. (FH)<br />
Marlene Habich holte sich den 3. Platz<br />
bei der Teamwertung der Damen!<br />
<strong>Herz</strong>liche Gratulation!<br />
Bereits zum 7. Mal startete die <strong>Humanomed</strong> beim Company-Triathlon<br />
in Klagenfurt im Vorfeld des Ironman Kärnten. In 3er-Teams oder als<br />
Einzelkämpfer waren die Distanzen von 380 m Schwimmen, 18 km<br />
Radfahren und 4,2 km Laufen zu bewältigen.<br />
In der Wertung um die fitteste Firma mit den meisten Startern musste<br />
sich die <strong>Humanomed</strong> in diesem Jahr ganz knapp von der Kärntner<br />
Sparkasse geschlagen geben. Dafür konnte erstmals ein Stockerlplatz bei<br />
den Teamwertungen erkämpft werden.<br />
Impressum <strong>Humanomed</strong> Magazin - neu<br />
Herausgeber/Medieninhaber: <strong>Humanomed</strong> Consult GmbH, Jesserniggstraße 9, 9020 Klagenfurt am<br />
Wörthersee. Mitarbeit in dieser Ausgabe (Autoren) Mag. Ulrike Koscher-Preiss, Ing. Magdalena Grasser,<br />
Mag. (FH) Andrea Anderwald, Patricia Banfield-Mumb, MA (<strong>Humanomed</strong> Consult GmbH). Die Redaktion<br />
ersucht um Verständnis, dass aufgrund der Lesbarkeit in diesem Magazin auf die geschlechtsspezifische<br />
Ansprache verzichtet wurde. Selbstverständlich sind in allen Texten sowohl Frauen als auch Männer<br />
gemeint. Alle Artikel in diesem Magazin wurden nach bestem Wissen und Gewissen gestaltet. Alle Angaben<br />
sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere aus Angaben zu Krankheitsbildern,<br />
Diagnosen und Therapien, sind ausgeschlossen. Layout, Grafik und Satz: <strong>Humanomed</strong> Consult GmbH,<br />
Fotos: <strong>Humanomed</strong>, istockphoto.com, shutterstock.com, Assam.
LIeBe LeSeRIn,<br />
lIeber leser!<br />
Hand aufs <strong>Herz</strong>: wie gut kennen Sie Ihr <strong>Herz</strong>?<br />
Wissen Sie, welche Spitzenleistungen Ihr <strong>Herz</strong> tagtäglich<br />
vollbringt? Wir haben den Leistungssportler unseres<br />
Körpers genauer unter die Lupe genommen und informieren<br />
Sie über Aufbau, Funktion, aber auch über die häufigsten<br />
Krankheitsbilder unseres <strong>Herz</strong>ens. In diesem Zusammenhang<br />
stellen wir Ihnen die Möglichkeit zur ambulanten <strong>Herz</strong>-<br />
Kreislauf Rehabilitation in der Privatklinik Maria Hilf vor.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt beim Thema<br />
„<strong>Reflux</strong>“, häufig auch unter Sodbrennen subsummiert. Neben<br />
der Ursache, Diagnostik zeigen wir für den Säureangriff aus<br />
dem Magen auch neue Behandlungsmethoden auf.<br />
Im Gespräch mit dem neurologischen Team der Privatklinik<br />
Maria Hilf in Klagenfurt widmen wir uns dem Thema<br />
Multiple Sklerose, die mittlerweile zu den häufigsten<br />
neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter<br />
zählt.<br />
Und schließlich haben wir auch unserer Consulting bei der<br />
Planung eines Krankenhauses über die Schulter geblickt und<br />
uns über Planungsnormen und Standards informiert.<br />
NEU:<br />
eit Juli 2011 wird in der Privatklinik Maria Hilf die<br />
ambulante <strong>Herz</strong>-Kreislauf Rehabilitation angeboten.<br />
Patienten, die bereits eine stationäre kardiale Rehabilitation<br />
absolviert haben, können damit ambulant ihr Trainingsprogramm<br />
fortsetzen.<br />
Ziel ist es, dass Patienten mit chronischer oder auf ein akutes<br />
Ereignis folgender kardiovaskulärer Erkrankung aus eigener<br />
Kraft ihren gewohnten Platz in der Gesellschaft bewahren<br />
oder wieder einnehmen können. Durch verbesserte Lebensgewohnheiten<br />
im Hinblick auf körperliche Aktivität, Ernährung<br />
und Entspannung soll das Fortschreiten der Erkrankung<br />
begrenzt werden.<br />
Unter der Leitung von Prim. Dr. Josef Sykora, Facharzt für<br />
Innere Medizin und Kardiologie, und seinem Team erfolgt<br />
die ärztliche Betreuung und umfasst die ärztliche Untersuchung,<br />
ärztliche Beratung und die Erstellung bzw. Anpassung<br />
des medikamentösen Therapieplans.<br />
editorial & news: oktober<br />
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung mit unserem<br />
<strong>Humanomed</strong> Magazin.<br />
Ihr Redaktionsteam der <strong>Humanomed</strong>!<br />
PS: Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Themenvorschläge<br />
zu unserem Magazin! E-Mail: magazin@humanomed.at<br />
v. l.: Patricia Banfield, MA, Peri eder, Mag. (FH) Andrea Anderwald,<br />
Mag. Ulrike Koscher-Preiss, Ing. Magdalena Grasser<br />
AMbulANte <strong>Herz</strong>-KreIslAuf reHAbIlItAtION<br />
In DeR PRIVATKLInIK MARIA HILF<br />
Zur Bestimmung der körperlichen Leistungsfähigkeit und<br />
Belastbarkeit erfolgt eine entsprechende Funktions- und<br />
Leistungsdiagnostik. Darauf beruht dann die Erstellung des<br />
Trainingsplans und der Belastbarkeit des Patienten im Beruf<br />
sowie im täglichen Leben. Der Schwerpunkt des Rehabilitationsprogramms<br />
liegt in der Trainingstherapie. Diese<br />
umfasst neben einem herzfrequenzgesteuertem Ausdauertraining<br />
auch individuell angepasstes Krafttraining sowie<br />
Koordinationsübungen.<br />
Derzeit liegt ein Direktverrechnungsvertrag für Versicherte<br />
der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), der BVA sowie der<br />
KGKK vor. Versicherte erhalten nach Antragstellung für die<br />
ambulante <strong>Herz</strong>-Kreislauf Rehabilitation eine schriftliche<br />
Bewilligung, d. h. Kostenübernahmeerklärung ihrer Sozialversicherung.<br />
Nähere Informationen:<br />
Karin Hudelist, T: +43 (0)463 5885-4700<br />
3
4<br />
privatklinik maria hilf: interview<br />
Dr. Gustav Raimann<br />
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,<br />
Psychotherapeut<br />
Privatklinik Maria Hilf<br />
T: +43 (0)463 5885 -0<br />
E: gustav.raimann@humanomed.at<br />
Multiple sklerose -<br />
bewährtes und Neues 2011<br />
ultiple Sklerose ist die häufigste entzündliche neurologische<br />
Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter<br />
zu bleibender Behinderung führen kann.<br />
Es handelt sich um eine immunvermittelte Erkrankung des<br />
zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark).<br />
Die Erkrankung Multiple Sklerose hat „viele Gesichter“ und<br />
ihr Verlauf ist nicht vorhersehbar und meist ungewiss. Diese<br />
Unsicherheit löst bei vielen Betroffenen große Ängste aus,<br />
weshalb eine kontinuierliche erfahrene Betreuung, basierend<br />
auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen,<br />
gefordert wird.<br />
Wir haben mit Dr. Gustav Raimann, Dr. Peter Schnabl sowie<br />
Dr. Susanne Glantschnig, dem Neurologischen Team der<br />
Privatklinik Maria Hilf, gesprochen, welche Schwerpunkte<br />
ein Therapiekonzept bei Multipler Sklerose umfasst und welche<br />
neuen Therapiemöglichkeiten es 2011 gibt.<br />
Wie sehen die Erstsymptome für Multiple Sklerose<br />
(MS) aus?<br />
Multiple Sklerose äußert sich durch sehr vielfältige Symptome:<br />
Häufige Erstsymptome sind Sehstörungen an einem<br />
Auge und Gefühlsstörungen an Armen, Beinen oder im Ge-<br />
Dr. Peter Schnabl<br />
Facharzt für Neurologie<br />
Vorsitzender der MS-Gesellschaft Kärnten<br />
Von ÖGN zertifiziertes MS-Zentrum<br />
Privatklinik Maria Hilf<br />
T: +43 (0)463 5885-0<br />
E: peter.schnabl@humanomed.at<br />
sicht. Abnorme Müdigkeit, Gangstörungen, Kraftlosigkeit,<br />
Feinmotorikstörungen oder Blasenentleerungsstörungen<br />
sind auch im Verlauf der Erkrankung häufige Symptome.<br />
Wie erfolgt die Diagnose von MS?<br />
Diagnostizieren lässt sich die Multiple Sklerose mithilfe<br />
einer neurologischen Untersuchung (Anamnese und Status).<br />
Am Beginn steht eine Magnetresonanztomographie,<br />
um charakteristische Veränderungen festzustellen. Mittels<br />
Laboruntersuchung und Liquor können einerseits andere<br />
Erkrankungen ausgeschlossen werden, anderseits kann<br />
eine Immunreaktion in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit<br />
nachgewiesen werden. Eine wichtige Zusatzmethode bei der<br />
Absicherung der Diagnose Multiple Sklerose ist die Messung<br />
der visuell evozierten Potenziale. Mit dieser speziellen Methode<br />
kann die Sehbahn untersucht werden.<br />
Die Diagnosestellung Multiple Sklerose basiert auf den neuesten<br />
2010 modifizierten Kriterien nach McDonald.<br />
Welche Fachgebiete sind in ein umfassendes Therapiekonzept<br />
eingebunden?<br />
Die medikamentöse Therapie wird vom Facharzt eines MS-
Zentrums festgelegt. Eine sehr wichtige Unterstützung im<br />
multidisziplinären Team erfolgt durch Vertreter der Krankenpflege,<br />
Neuropsychologie, Physiotherapie, Ergotherapie,<br />
Logopädie und im Bedarfsfall durch Sozialarbeiter und Diätologen<br />
oder Vertreter der Komplementärmedizin.<br />
Wie kann die klinische Psychologie bei MS helfen?<br />
Das Hauptaugenmerk von klinisch psychologischen Interventionen<br />
bei MS liegt auf einer ressourcenorientierten, unterstützenden<br />
psychologischen Therapie für den Patienten sowie<br />
dessen Angehörige. Darüber hinaus geht es um die Durchführung<br />
einer neuropsychologischen Untersuchung (Testdiagnostik)<br />
zur Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten.<br />
Wo setzt die psychologische Therapie an?<br />
Bei MS gibt es keinen einheitlichen, typischen Krankheitsverlauf.<br />
Die Erkrankung erfordert daher vom Patienten besondere<br />
psychische Bewältigungs- und Anpassungsleistungen.<br />
„Mithilfe psychologischer Unterstützung soll<br />
dem Patienten geholfen werden, die eigenen<br />
Empfindungen besser zu verstehen und zu<br />
lernen, damit umzugehen.“<br />
Es ist für den Patienten entlastend, zu erfahren, dass diese<br />
Empfindungen in verschiedene gefühlsmäßige Stadien unterteilt<br />
werden können, welche er mit anderen Patienten mit<br />
chronischer Erkrankung bei der Bewältigung teilt.<br />
Welche neuen Therapieoptionen bringt 2011?<br />
Ab Oktober 2011 steht uns die erste „MS-Tablette“ (Fingolimod)<br />
zur Langzeittherapie der Multiplen Sklerose zur Verfügung.<br />
Neben den bewährten immunmodulierenden und<br />
immunsuppressiven Medikamenten ist es ein weiterer Meilenstein<br />
in der MS-Forschung und -Therapie, um das Fortschreiten<br />
der Erkrankung zu verhindern bzw. zu verzögern.<br />
Sowohl die Einführung der Behandlung mit monoklonalen<br />
Antikörpern, wie auch aktuell die erste Tablette, haben gezeigt,<br />
dass nun äußerst wirksame Substanzen eingesetzt werden<br />
können, jedoch mit dem wirkungsvolleren Eingriff in<br />
unser Immunsystem das Risiko- und Nebenwirkungsprofil<br />
Dr. Susanne Glantschnig<br />
Klinische und Gesundheitspsychologin, Neuropsychologin<br />
Diplomierte Arbeitspsychologin,<br />
Diplomierte Notfallpsychologin, Biofeedbacktherapeutin<br />
Privatklinik Maria Hilf<br />
T: +43 (0)463 5885-0<br />
E: susanne.glantschnig@humanomed.at<br />
privatklinik maria hilf: interview<br />
zunimmt. In Zukunft wird eine weitere Spezialisierung stattfinden,<br />
einerseits, um in jedem Einzelfall das Krankheitsstadium<br />
und eventuell auch den immunologischen Subtyp<br />
definieren zu können, andererseits, um davon abhängig, je<br />
nach Krankheitsaktivität und Nutzen/Risikoabwägung eine<br />
Therapieentscheidung treffen zu können. ❚<br />
MultIple sKlerOse (Ms)<br />
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche<br />
Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS =<br />
Gehirn und Rückenmark). Die Entzündungen in Gehirn<br />
und Rückenmark zerstören die Markscheiden der Nervenfasern.<br />
Abwehrzellen, die sonst fremde Erreger oder Stoffe<br />
angreifen, schädigen dann körpereigenes Gewebe (=Autoimmunreaktion).<br />
zAHleN - DAteN - fAKteN<br />
Weltweit sind ca. zwei Millionen Menschen<br />
betroffen — in Kärnten gibt es 700-800 Betroffene<br />
ca. 25 bis 30 Neuerkrankungen/Jahr in Kärnten<br />
erkrankungsgipfel: um das 30. Lebensjahr, selten<br />
im Kindes- und Jugendalter<br />
Verhältnis frauen:Männer 3:1<br />
langzeittherapie: Basistherapie: Interferon beta<br />
oder Glatirameracetat (alternativ: Azathioprin, intravenöse<br />
Immunglobuline); Eskalationstherapie: Fingolimod,<br />
Natalizumab, Mitoxantron, Cyclophosphamid<br />
5
6<br />
privatklinik maria hilf: zukunft der medizin<br />
Univ.Doz. Dr. Georg Lajtai<br />
Facharzt für Unfallchirurgie und Schulterspezialist<br />
Ärztlicher Leiter Privatklinik Maria Hilf Klagenfurt<br />
Privatklinik Maria Hilf<br />
T: +43 (0)463 5885-0<br />
E: laj@shoulder.org<br />
eNtwIcKluNg Der OrtHOpäDIe IM spANNuNgsfelD<br />
zwIscHeN INtuItION uND HIgH-tecH-MeDIzIN<br />
or über 2000 Jahren hat sich die Medizin darauf beschränkt,<br />
Symptome von Krankheiten zu beobachten<br />
und durch intuitives Verhalten eine Behandlung<br />
für den Patienten zu wählen. Das genaue Betrachten der<br />
Anatomie des Normalen war die einzige Möglichkeit, Abnormalitäten<br />
der Gelenke oder Extremitäten zu qualifizieren<br />
und daraus Rückschlüsse für die Behandlung zu ziehen. So<br />
waren unsere medizinischen Vorfahren dazu gezwungen, oft<br />
erhebliche Behandlungsfehler in Kauf zu nehmen, um einen<br />
Behandlungserfolg in der Zukunft erzielen zu können.<br />
„Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist.“<br />
Louis Pasteur<br />
Im Jahr 460 v. Chr. (Hippokrates) war die Intuition und<br />
Beobachtung wohl die einzige Möglichkeit, einen Behandlungspfad<br />
einzuschlagen und aus dem Erfolg oder Misserfolg<br />
des Geleisteten zu lernen. Das daraus gewonnene Wissen<br />
veränderte zunehmend die medizinische Sichtweise und<br />
damit auch die Behandlungserfolge. Die Paarung aus Wissen<br />
und intuitiver Behandlung ergab in Folge „guter Diagnostiker<br />
= guter Arzt“.<br />
Aus diesen beschränkten Möglichkeiten entwickelte sich die<br />
Empirik. Das Wort „Empirik“ kommt aus dem Lateinischen<br />
(Empiricus) und bedeutet „unten der Erfahrung folgend“<br />
und ist eine erkenntnistheoretische Grundposition.<br />
Ärzte lernen aus ihren Fehlern<br />
Ob die durchgeführte Behandlung mit Erfolg oder Misserfolg<br />
zu bewerten war, lag letztendlich in der Betrachtungsweise<br />
des Arztes. So ist es daher wohl zulässig, dass der<br />
Empirismus als wissenschaftliche Theorie, die sagt, „alle Erfahrungserkenntnisse<br />
sind wahr“, nicht allumfassend gelten<br />
gelassen werden kann. Durch Diskussionen über die persönlichen<br />
Erfahrungen und damit die Relativierung dieser, war<br />
der nächste Schritt in der Kumulation des Wissens in der<br />
Medizin getan.<br />
Gesellschaften in der Orthopädie wurden gegründet, um einen<br />
besseren Erfahrungsaustausch unter Ärzten zu gewährleisten.<br />
Die Bezeichnung Orthopädie wurde 1741 von Nicolas<br />
Andry de Boisregard, einem französischem Kinderarzt,<br />
erstmals verwendet. Das Wort Orthopädie setzt sich zusammen<br />
aus Orthos (gerade) und Paidion (Kind) und bedeutet<br />
so viel wie „Kinder gerade machen“.<br />
Evidenzbasierte Medizin<br />
Die Idee der evidenzbasierten Medizin lässt sich auf das in<br />
der zweiten Hälfte des im 18. Jahrhundert von britischen<br />
Ärzten entwickelten Konzepts, der medical arithmetic, zurückführen.<br />
Erstmalig findet sich die Bezeichnung in dem<br />
1793 publizierten Artikel „An Attempt to Improve the Evidence<br />
of Medicine“ des schottischen Arztes George Fordyce.<br />
Dies bedeutet „auf Beweismittel gestützte Heilkunde“. Bei<br />
medizinischen Behandlungen müssen patientenorientierte<br />
Entscheidungen nach Möglichkeit auf der Grundlage von<br />
empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden.<br />
Die evidenzbasierte Medizin beruht demnach auf dem jeweilig<br />
aktuellen Stand der klinischen Medizin und ihrer klinischen<br />
Studien.<br />
Der aktuelle Stand der Medizin ist natürlich abhängig von<br />
den diagnostischen Möglichkeiten. 1895 entdeckte der deutsche<br />
Physiker Wilhelm Konrad Röntgen die unsichtbaren<br />
Strahlen. Seine Entdeckung revolutionierte nicht nur die<br />
medizinische Diagnostik und führte zu weiteren wichtigen<br />
Erkenntnissen des 20. Jahrhunderts wie der Erforschung der<br />
Radioaktivität. Auch ein Meilenstein für die Orthopädie.<br />
1917 wurde die mathematische Grundlage des heutigen CT’s<br />
(Computertomographie) durch den österreichischen Mathematiker<br />
Johann Rader entwickelt. Durch diese Innovation<br />
konnten erstmals Gelenke dreidimensional dargestellt werden.<br />
In Folge konntn die Diagnostik und die darauffolgende<br />
Therapie von Gelenkserkrankungen wesentlich vorangetrie
en werden. Erst 1973 wurde durch die Arbeiten von Paul<br />
C. Lauterbur und Sir Peter Mansfield die Grundlage für das<br />
moderne MRT (Magnetresonanztomographie) gelegt <strong>–</strong> wofür<br />
sie auch 2003 den Nobelpreis erhielten.<br />
Aus den angeführten Daten und Fakten lässt sich ableiten,<br />
wie schnell sich die Medizin <strong>–</strong> und auch die Kosten dafür —<br />
in den letzten 100 Jahren entwickelt haben.<br />
Die Möglichkeiten in der Diagnostik und Therapie sind<br />
schier unbegrenzt. Mit dem Fortschritt in der Gentechnik<br />
und in der Stammzellenforschung scheint dieses Portfolio an<br />
diagnostischen Möglichkeiten um ein Vielfaches potenziert<br />
zu werden. So ist es schon heute Realität, dass eine prädiktive<br />
genetische Diagnostik am Menschen durchgeführt wird.<br />
Hierbei handelt es sich um eine auf DNA-Ebene basierende<br />
Diagnostik von Krankheiten. Dazu ist zu sagen, dass sich ein<br />
Arzt immer vor Augen halten muss, was im Zentrum der<br />
ärztlichen Behandlung steht, nämlich „das Heilen oder das<br />
Therapieren von Krankheiten!“<br />
Da diese Form der medizinischen Diagnostik mit Sicherheit<br />
einen wesentlichen Platz in der modernen Medizin einnimmt<br />
und auch in den nächsten Jahrzehnten verstärkt einnehmen<br />
wird, ist ihre Wichtigkeit wohl unumstritten. Die<br />
daraus resultierende Überschussinformation muss jedoch<br />
privatklinik maria hilf: zukunft der medizin<br />
höchst verantwortungs- und respektvoll mit dem Patienten<br />
kommuniziert werden. Denn letztendlich müssen sich Ärzte<br />
bewusst sein, dass sie trotz alledem nur mit Wahrscheinlichkeiten<br />
auf der Basis unterschiedlicher wissenschaftlicher<br />
Ergebnisse arbeiten.<br />
Wenn wir die Entwicklung der letzten 2000 Jahre, und hier<br />
im Speziellen der Orthopädie, betrachten, stellen sich einige<br />
Fragen. Wie werden Entscheidungen in 50 oder 100 Jahren<br />
in der Behandlung für unsere Patienten erfolgen? Werden<br />
Computer die Diagnostik, in weiterer Folge auch die chirurgischen<br />
Eingriffe durchführen? Wird der Arzt ein Handlanger<br />
der unbegrenzten technischen Möglichkeiten sein?<br />
Werden Operationen oder sonstige Behandlungen präventiv<br />
durchgeführt werden, um das Ausbrechen der Erkrankung<br />
gleich gar nicht zu erlauben?<br />
All diese Fragen beschäftigen mich und viele andere bei ihrem<br />
Tun als Arzt schon heute.<br />
Wenn wir jedoch zurücktreten und uns der ursprünglichen<br />
Möglichkeiten unserer medizinischen Vorfahren besinnen,<br />
nämlich der Intuition, diese Bahn mit dem unglaublichen<br />
Wissen des 3. Jahrtausends, so können wir nach wie vor unseren<br />
Dienst an der Gesundheit der Menschen mit gutem<br />
Gewissen tun. ❚<br />
7
8<br />
privatklinik villach: hämorrhoidentherapie<br />
Prim. Dr. Wolfgang Schweiger<br />
Facharzt für Chirurgie, Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />
Privatklinik Villach<br />
T: +43 (0)4242 3044-0<br />
E: wolfgang.schweiger@privatklinik-villach.at<br />
tAbutHeMA HäMOrrHOIDeN<br />
Über Probleme mit Hämorrhoiden wird nicht gerne gesprochen - obwohl sie jeder hat: Denn die Schwellkörper am Afterausgang<br />
dienen zusammen mit dem Schließmuskel dazu, den Po nach außen abzudichten. 80 % der Bevölkerung der industrialisierten<br />
Staaten sind in ihrem Leben mit Symptomen des Hämorrhoidalkomplexes konfrontiert.<br />
Wie kommt es zum Hämorrhoidalleiden?<br />
Die häufigsten Ursachen für das Entstehen von Hämorrhoiden<br />
sind Übergewicht, Bewegungsmangel und sitzende Tätigkeiten,<br />
ballaststoffarme Ernährung und damit verbundene<br />
chronische Verstopfung, die starkes Pressen beim Stuhlgang<br />
notwendig macht. Aber auch erbliche und altersbedinge<br />
Bindegewebsschwäche spielen eine Rolle und führen zur<br />
Erweiterung der Gefäßpolster und zum Herausrutschen der<br />
Knoten aus dem Analkanal. Bei Frauen kommt es oft in der<br />
Schwangerschaft zum ersten Auftreten von Hämorrhoiden,<br />
die sich teilweise nach der Geburt wieder zurückbilden können.<br />
Wie macht sich die Erkrankung bemerkbar?<br />
Häufigstes Krankheitszeichen ist anfangs die schmerzlose,<br />
hellrote Blutung aus dem Darm. Später der Vorfall eines oder<br />
mehrerer Knoten, verbunden mit Juckreiz, Nässen, Fremdkörpergefühl,<br />
Stuhldrang und Hygieneproblemen. Schmerz<br />
ist Zeichen einer Komplikation wie Thrombose oder überhaupt<br />
eines anderen Krankheitsbildes, z. B. einer Analfissur<br />
oder eines Abszesses.<br />
Diagnostik<br />
Die Diagnostik umfasst eine genaue Befragung der Symptome,<br />
die Inspektion der Analregion mit digitaler Austastung<br />
und die Proktoskopie (oder auch Anoskopie genannt). Dabei<br />
werden durch ein kurzes Röhrchen der Analkanal und die<br />
Hämorrhoidenzone beurteilt. Dabei ist keinerlei Darmentleerung<br />
oder Narkose erforderlich. Mit dieser Untersuchung<br />
wird das Stadium des Hämorrhoidalleidens festgelegt, aus<br />
dem sich die therapeutischen Konsequenzen ergeben. In unklaren<br />
Situationen sind noch weitere Untersuchungen zum<br />
Ausschluss anderer Krankheitsbilder notwendig. So sollte<br />
bei analen Blutungen ab dem 40. Lebensjahr eine ergänzen-<br />
de Coloskopie, bei Juckreiz ein Pilzabstrich, Parasiten- und<br />
Allergietestung durchgeführt werden. Bei jeglichem Tumorverdacht<br />
muss eine Biopsie durchgeführt werden. Obstipatio<br />
(Verstopfung) oder rektale Entleerungsstörungen erfordern<br />
eine anorektale Funktionsdiagnostik mittels Colontransitzeit-Messung,<br />
Defäkographie, und Druckmessung des After.<br />
Vier Stadien des Hämorrhoidalleidens<br />
Im Stadium I sind auch beim Pressen von außen keine Knoten<br />
sichtbar, sie wölben sich jedoch ins Proktoskop vor. Im<br />
Stadium II sind Knoten im Pressen von außen sichtbar, rutschen<br />
bei Entspannung jedoch wieder spontan zurück. Im<br />
Stadium III sind die Hämorrhoidalknoten dauerprolabiert,<br />
lassen sich jedoch manuell in den Mastdarm zurückverlagern.<br />
Dies ist im Stadium IV nicht mehr möglich oder es<br />
sind schmerzhafte Komplikationen wie Thrombose aufgetreten.<br />
Therapie des Hämorrhoidalleidens<br />
Eine Behandlung sollte nur bei entsprechenden belastenden<br />
Symptomen eingeleitet werden und richtet sich nach dem<br />
diagnostisch festgelegten Stadium. Entscheidend für den<br />
Therapieerfolg ist die individuelle und stadiengerechte Auswahl<br />
des Verfahrens durch den behandelnden Arzt.<br />
Konservative Therapie<br />
Sie umfasst allgemeine Maßnahmen wie ballastreiche Ernährung,<br />
Reduktion von Genussmitteln wie Alkohol und Kaffee,<br />
Optimierung der Analhygiene (Waschen statt Wischen) und<br />
zum Kupieren von Akutsymptomen die Anwendung von<br />
Sitzbädern oder abschwellenden, kühlenden Salben/Zäpfchen,<br />
wobei cortisonhältige Präparate maximal 2 Wochen<br />
angewendet werden dürfen.
Gummibandligatur<br />
Die Gummibandligatur kann ambulant völlig schmerzfrei<br />
im Rahmen der Proktoskopie durchgeführt werden und<br />
kommt in Stadium I und II zum Einsatz. Durch wiederholten<br />
Einsatz kann eine Operation häufig hinausgeschoben<br />
oder vermieden werden.<br />
Ultraschallgezielte Hämorrhoidal-Arterien-<br />
Ligatur<br />
Dabei handelt es sich um ein relativ neues minimal-invasives<br />
Verfahren, das im Vergleich zu klassischen Operationen geringere<br />
Schmerzen und schnellere Heilung verspricht. Die<br />
Hämorrhoidalarterien werden mittels eines Spezial-Proktoskops<br />
geortet und gezielt umstochen, wodurch die Blutzufuhr<br />
des Hämorrhoidalplexus gedrosselt wird und es zu<br />
einer Schrumpfung kommt.<br />
Operative Verfahren<br />
Erst in den höheren Stadien werden Hämorrhoiden mit<br />
operativen Verfahren behandelt, wobei die überschüssigen<br />
Knoten reseziert werden. Minimal invasive Operationstechniken<br />
garantieren dabei eine geringe postoperative<br />
Schmerzbelastung für den Patienten.<br />
Vorbeugung<br />
Die beste Möglichkeit zur Prävention von Hämorrhoiden<br />
besteht in ausreichender körperlicher Bewegung, einer gesunden<br />
ballaststoffreichen Ernährung, gepaart mit einer<br />
ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme (mind. 2 Liter pro Tag).<br />
Neben Müsli, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse eignen<br />
sich auch Weizenkleie, Dörrobst und Joghurt ideal, um die<br />
Verdauung anzuregen und somit einer chronischen Verstopfung<br />
vorzubeugen. ❚<br />
DIe NOrMAle<br />
HäMoRRHoIDenZone<br />
Die normale Hämorrhoidenzone des Gesunden ist<br />
ein arteriell gespeister Schwellkörper an der Grenze des<br />
Mastdarms zum Analkanal, der zur Feinabdichtung<br />
dient. Der Venen- und Lymphabfluss erfolgt in erster Linie<br />
nach oben, Richtung Mastdarm, teilweise aber auch nach<br />
unten, Richtung Schließmuskel und Damm.<br />
proktologische Ambulanz<br />
Privatklinik Villach<br />
Mittwochs 13:00 - 14:00 Uhr<br />
Anmeldung unter: T: +43 (0) 4242 3044-450<br />
privatordination<br />
Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt<br />
Dienstags 13:00 - 15:00 Uhr<br />
Anmeldung unter: T: +43 (0)664 2829 756<br />
9
10<br />
„ruND uMs <strong>Herz</strong>“<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf Erkrankungen waren auch im Jahr 2010 in Österreich die häufigste Todesursache. Nach den<br />
jüngsten Zahlen von Statistik Austria starben im Jahr 2010 in Österreich insgesamt 77.199 Personen, 52 %<br />
davon Frauen.<br />
usammen mit den Blutgefäßen bildet das <strong>Herz</strong> das<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf-System. Über das Blut werden Sauerstoff<br />
und Nährstoffe in die entlegensten Körperzellen<br />
transportiert und Endprodukte aus dem Stoffwechsel der<br />
Zellen und Kohlendioxid wieder abtransportiert.<br />
Betrachtet man das <strong>Herz</strong> genauer, so zeigt sich, dass es eigentlich<br />
zwei im gleichen Takt schlagende Pumpen sind, die<br />
durch die <strong>Herz</strong>scheidewand (Septum cardiale) getrennt werden.<br />
„Das <strong>Herz</strong> versorgt zwei ineinandergreifende<br />
Kreisläufe: Das linke <strong>Herz</strong> pumpt Blut in den<br />
Körperkreislauf, das rechte in den<br />
Lungenkreislauf.“<br />
Quelle: APA<br />
Normalerweise ist das <strong>Herz</strong> etwa so groß, wie die geschlossene<br />
Faust seines Trägers. Es wiegt durchschnittlich 300<br />
Gramm. Es liegt zwischen den beiden Lungenflügeln und<br />
wird vorne vom Brustbein und hinten von der Speiseröhre<br />
und der Aorta begrenzt. Unten liegt das <strong>Herz</strong> auf dem<br />
Zwerchfell auf. Zwei Drittel des <strong>Herz</strong>ens befinden sich in<br />
der linken, ein Drittel in der rechten Brustseite. Durch eine<br />
leichte Neigung zeigt die Längsachse schräg nach links vorne,<br />
wodurch die <strong>Herz</strong>spitze sehr dicht an der Brustwand der<br />
linken Brustseite liegt. Deshalb kann man, wenn man von<br />
der Mitte des Schlüsselbeins gerade nach unten in den 5.<br />
Zwischenrippenraum tastet, den <strong>Herz</strong>spitzenstoß und damit<br />
die Lage der <strong>Herz</strong>spitze mit den Fingern fühlen.<br />
Jede <strong>Herz</strong>hälfte besitzt zwei Hohlräume, einen Vorhof und<br />
eine Kammer. Die Vorhöfe werden auch Atrium genannt<br />
und sind nur von einer schwachen Muskelschicht umgeben.<br />
Im rechten Vorhof sammelt sich das sauerstoffarme Blut aus
dem Körperkreislauf, im linken Vorhof das sauerstoffreiche<br />
Blut aus der Lunge. Die <strong>Herz</strong>kammern oder Ventrikel werden<br />
von einer starken Muskelschicht umschlossen, denn sie<br />
müssen das Blut in die Kreisläufe pumpen. Die linke Kammer<br />
erhält ihr Blut aus dem linken Vorhof und pumpt es<br />
dann in den Körperkreislauf. Die rechte Kammer nimmt das<br />
Blut aus dem rechten Vorhof auf und presst es in den Lungenkreislauf.<br />
❱<br />
humanomed zentrum althofen: rund ums herz<br />
Prim. Dr. Josef Sykora<br />
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie<br />
Ärztlicher Leiter <strong>Herz</strong>-Kreislauf Rehabilitation Althofen<br />
<strong>Humanomed</strong> Zentrum Althofen<br />
T: +43 (0)4262 2071-0<br />
E: josef.sykora@humanomed.at<br />
DIe HäufIgsteN<br />
<strong>Herz</strong>erKrANKuNgeN IM ÜberblIcK:<br />
■ Bluthochdruck (Hypertonie)<br />
■ Ischämische <strong>Herz</strong>krankheiten<br />
(z. B. koronare <strong>Herz</strong>krankheit und <strong>Herz</strong>infarkt)<br />
■ Das Cor pulmonale und Krankheiten des Lungenkreislaufes<br />
(z. B. pulmonale Hypertonie)<br />
■ sonstige <strong>Herz</strong>krankheiten (z. B. Perikarditis,<br />
Endokarditis, nichtrheumatische <strong>Herz</strong>klappenfehler)<br />
■ zerebrovaskuläre Krankheiten (z. B. Hirnblutung<br />
und Hirninfarkt)<br />
■ Krankheiten der Arterien, Arteriolen und Kapillaren<br />
(z. B. arterielle Verschlusskrankheit)<br />
11
12<br />
wir stellen vor:<br />
Das <strong>Herz</strong> <strong>–</strong> Leistungssportler<br />
unseres Körpers<br />
Kennen Sie einen Motor, der 80 Jahre und länger auf Hochtouren läuft, ohne regelmäßig gewartet zu werden?<br />
Das <strong>Herz</strong> besteht aus vier Kammern, von denen jeweils zwei zusammengefasst werden können. So bekommt man zwei<br />
<strong>Herz</strong>hälften. In der rechten <strong>Herz</strong>hälfte fließt das sauerstoffarme Blut ins <strong>Herz</strong> hinein. Aus dem Vorhof fließt es in die rechte<br />
<strong>Herz</strong>kammer und von dort weiter in den kleinen Kreislauf in die Lunge. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und gelangt<br />
in den linken Vorhof. Von dort aus wird das sauerstoffreiche, venöse Blut in den Körper gepumpt.<br />
GEwicht<br />
Zwischen 300 und 350 Gramm<br />
wiegt das <strong>Herz</strong> bei einem<br />
gesunden Erwachsenen.<br />
FREQUENZ<br />
BLUtGEFÄSSE<br />
Rund 100.000 Kilometer Blutgefäße<br />
hat ein Erwachsener<br />
in seinem Körper. Denn jeder<br />
noch so kleine Teil unseres<br />
Körpers muss vom <strong>Herz</strong>en mit<br />
Blut versorgt werden.<br />
Im Ruhezustand schlägt ein gesundes <strong>Herz</strong><br />
rund 80 Mal in der Minute. Die <strong>Herz</strong>frequenz<br />
wird in Schlägen pro Minute gemessen.<br />
In Ruhe weisen untrainierte gesunde<br />
Personen eine <strong>Herz</strong>frequenz von 60-80<br />
Schlägen pro Minute auf.<br />
Bei großer Belastung kann das <strong>Herz</strong> bis<br />
zu 220 Mal in der Minute schlagen, wobei<br />
diese maximale <strong>Herz</strong>frequenz altersbedingt<br />
nachlässt. Im Laufe seines Lebens schlägt<br />
das <strong>Herz</strong> rund 3,5 Milliarden Mal.<br />
Obere Holvene<br />
Rechter Vorhof<br />
Rechte <strong>Herz</strong>kammer<br />
<strong>Herz</strong>kranzgefäße
DER BLUt-tRaNSPORt<br />
Pro Schlag transportiert das <strong>Herz</strong> rund 50 bis<br />
70 Milliliter Blut. Das sind fast 5 Liter in der Minute.<br />
Auf die gesamte Lebensdauer gesehen, pumpt das <strong>Herz</strong><br />
zusammengerechnet rund 250 Millionen Liter Blut<br />
durch den Körper.<br />
Arterien Carotis<br />
<strong>Herz</strong>spitze<br />
Aorta<br />
Lungenarterie<br />
Linke <strong>Herz</strong>kammer<br />
hERZDRUcK<br />
Um das Blut mit genügend Kraft in den kleinen<br />
oder großen Kreislauf zu pumpen, wird durch<br />
die <strong>Herz</strong>muskeln Druck aufgebaut.<br />
Im großen Kreislauf beträgt der optimale Druck<br />
120 mmHg (Druckeinheit), beim kleinen Kreislauf<br />
80 mmHg.<br />
Darum wird der Blutdruck immer in zwei<br />
Werten angegeben.<br />
ZENtRaLE PUmPE<br />
Bei durchschnittlicher Belastung<br />
pumpt das <strong>Herz</strong> pro Minute etwa fünf<br />
Liter durch den Körper, das entspricht<br />
dem gesamten Blutvolumen<br />
des Körpers. Das <strong>Herz</strong> <strong>–</strong> medizinisch<br />
Cor <strong>–</strong> ist die zentrale Pumpe des<br />
Kreislaufs.<br />
13
14<br />
spOrt beI <strong>Herz</strong>erKrANKuNgeN<br />
Eine <strong>Herz</strong>-Kreislauf Erkrankung schließt Sport nicht aus <strong>–</strong> sogar das Gegenteil ist der Fall! Durch ein gezieltes Training können<br />
die Leistungsfähigkeit aufgebaut und bestehende Risikofaktoren gesenkt werden. Das Fortschreiten der Erkrankung kann damit<br />
verzögert bzw. verhindert werden.<br />
Regelmäßiges körperliches Training — sowohl Ausdauer-<br />
als auch Krafttraining — stärkt das <strong>Herz</strong>-Kreislaufsystem,<br />
die Lungenfunktion sowie den gesamten Stütz- und Bewegungsapparat.<br />
Das körperliche Training trägt also wesentlich<br />
zur Entwicklung und Aufrechterhaltung eines guten Gesundheitszustandes<br />
bei. Genau wie für unsere Gelenke gilt<br />
auch für unseren Organismus „Wer rastet, der rostet“. Denn<br />
die Funktionstüchtigkeit des Organismus bleibt nur so lange<br />
erhalten, so lange der Organismus beansprucht wird. Fehlt<br />
diese Beanspruchung oder ist sie nur mangelhaft, können<br />
viele Beschwerden und Krankheiten wie etwa <strong>Herz</strong>-Kreislauf-Erkrankungen<br />
entstehen.<br />
Die Dosis macht das Gift -<br />
Die richtige Belastungsintensität<br />
Auf das richtige Maß kommt es an! Ein wichtiges Prinzip der<br />
Bewegungstherapie ist, dass zu starke Beanspruchung dem<br />
Organismus schadet, fehlende Beanspruchung ihn verkümmern<br />
lässt. Entscheidend ist somit die richtige „Dosis“ der<br />
Belastung. Diese kann am leichtesten mit der Belastungsherzfrequenz,<br />
die direkt mit der Belastungsintensität korreliert,<br />
bestimmt werden.<br />
Je höher die Intensität, desto höher zwangsläufig die <strong>Herz</strong>frequenz.<br />
Es gilt also, die optimale Trainings-<strong>Herz</strong>frequenz<br />
im so genannten Ergometer-Stufentest zu ermitteln. Wie bei<br />
einem Medikament, gilt es Dosierung, Einnahmezeitpunkt<br />
und Dauer der Behandlung mit Fachleuten abzustimmen.<br />
Richtig und sinnvoll ist daher ein angemessenes körperliches<br />
Training, das Konstitution und Neigungen des einzelnen<br />
Sporttreibenden berücksichtigt.<br />
Die zwei Säulen der Bewegungstherapie<br />
Ausdauertraining<br />
Regelmäßiges Ausdauertraining, 3 bis 4 mal die Woche,<br />
senkt viele Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Blutzucker<br />
oder das Körpergewicht, erhöht jedoch gleichzeitig die körperliche<br />
Leistungsfähigkeit. Eine Trainingsdauer von 20 Minuten<br />
<strong>–</strong> optimal sind 30 bis 45 Minuten <strong>–</strong> ist notwendig, um<br />
einen Effekt zu erzielen.<br />
Bei der Intensität des Trainings gilt es, das richtige Maß zu<br />
finden. Zu lockeres Training löst nicht die erforderliche Ermüdung<br />
des Körpers aus (kaum Leistungszuwachs), zu intensives<br />
Training ist nicht wirkungsvoller und birgt speziell<br />
bei <strong>Herz</strong>-Kreislauf-Patienten ein großes Risiko. Mithilfe ei
nes Pulsmessers (Pulsuhr + Brustgurt) kann die Beanspruchung<br />
des Körpers kontrolliert und somit die richtige Intensität<br />
gewählt werden.<br />
Gut geeignet für ein Ausdauertraining sind so genannte zyklische<br />
Sportarten wie z. B. Gehen, Nordic Walking, Bergwandern,<br />
Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Skilanglauf.<br />
Diese Sportarten sind leicht zu erlernen und die Belastungsintensität<br />
ist mithilfe eines Pulsgerätes steuerbar.<br />
Krafttraining<br />
Krafttraining (Propriozeptives Training) ist neben dem Ausdauertraining<br />
Hauptbestandteil der Bewegungstherapie bei<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Kraft ist die Grundlage jeglicher Bewegung überhaupt. Eine<br />
Schulung der Koordination bei muskulär sehr geschwächten<br />
Personen ist daher meist solange nicht wirklich zielführend,<br />
als nicht durch ein Krafttraining die organische Grundlage<br />
verbessert wird. Die Bewegungsabläufe sind ja in der Regel<br />
nicht vergessen worden (z. B. das Aufstehen aus einem Sessel),<br />
sie können nur mangels Kraft nicht oder nur schlecht<br />
ausgeführt werden. Daher ist Krafttraining alleine bei geschwächten<br />
Personen auch für die Verbesserung der Koor-<br />
humanomed zentrum althofen: sport bei herzerkrankung<br />
dination wirksam. Krafttraining ist daher grundsätzlich bei<br />
allen Formen des chronischen Bewegungsmangels indiziert,<br />
bei Gesunden und chronisch Kranken unabhängig von Alter<br />
und Geschlecht.<br />
Was genau ist Training?<br />
Körperliches Training ist das systematische Ermüden des<br />
Körpers, mit dem Ziel, durch den so genannten Effekt der<br />
Superkompensation eine höhere Leistungsfähigkeit zu erlangen.<br />
Beispielsweise wird der Körper durch 30 Minuten Ergometertraining<br />
gezielt ermüdet, damit dieser sich im Laufe der<br />
folgenden Stunden und Tage wieder regeneriert und schlussendlich<br />
eine höhere Leistungsfähigkeit erlangt wie vor Trainingsbeginn.<br />
Der Zustand höherer Leistungsfähigkeit ist<br />
leider zeitlich begrenzt, wenn also nur 1x/Woche trainiert<br />
wird, so verpufft der Leistungszuwachs durch zu lange Pausenzeiten<br />
zwischen den einzelnen Trainingseinheiten. Wird<br />
aber regelmäßig (zumindest 3x/Woche) trainiert, so ist mit<br />
einem kontinuierlichen Anstieg der Leistungsfähigkeit zu<br />
rechnen. ❚<br />
15
16<br />
privatklinik villach: vorhofflimmern<br />
OA Dr. Elisabeth Zechner<br />
Fachärtzin für Innere Medizin<br />
Privatklinik Villach<br />
T: +43 (0)4242 3044-0<br />
E: elisabeth.zechner@privatklinik-villach.at<br />
VOrHOfflIMMerN <strong>–</strong><br />
Wenn DAS HeRZ AUS DeM TAKT GeRäT<br />
Vorhofflimmern ist eine der häufigsten <strong>Herz</strong>rhythmusstörungen und sollte unbedingt Beachtung erfahren, da schwerwiegende<br />
Folgeerkrankungen dadurch bedingt sein können und die Sterblichkeit bei Vorhofflimmern um das Doppelte erhöht ist.<br />
as Risiko, ein Vorhofflimmern zu entwickeln, steigt<br />
mit dem Lebensalter und mit dem Vorhandensein<br />
von Grunderkrankungen. Männer sind häufiger betroffen<br />
als Frauen, unter dem 60. Lebensjahr besteht das Risiko<br />
zu 1 %, über dem 60. Lebensjahr zu 4 % und über dem<br />
80. Lebensjahr zu 10 %.<br />
Wie entsteht Vorhofflimmern?<br />
Zuerst muss der elektrische Mechanismus des <strong>Herz</strong>ens erklärt<br />
werden. Im rechten Vorhof befindet sich der so genannte<br />
Sinusknoten, der natürliche Schrittmacher des <strong>Herz</strong>ens,<br />
der je nach Bedarf mit einer Frequenz von 60 bis 160 arbeitet.<br />
Das elektrische Signal des Sinusknotens geht weiter zum<br />
so genannten AV-Knoten und von hier über mehrere elektrische<br />
Fasern in die Kammern. Dies bewirkt beim gesunden<br />
<strong>Herz</strong>en einen regelmäßigen Blutausstrom vom rechten<br />
<strong>Herz</strong>en in die Lunge und vom linken <strong>Herz</strong>en in den Körper.<br />
Beim Vorhofflimmern ist das regelmäßige Signal durch viele<br />
unregelmäßige elektrische Impulse ersetzt, bis zu 400 Schläge<br />
pro Minute können so im Vorhof vorkommen, wobei der<br />
AV-Knoten hier eine Bremsfunktion ausübt und nur einzelne<br />
elektrische Impulse auf die Kammern weitergibt. Beim<br />
Vorhofflimmern sind die Kontraktionen im Vorhof nicht regelmäßig,<br />
sondern unkoordiniert und dadurch kann es zur<br />
Bildung von Blutgerinnseln und in weiterer Folge Embolien<br />
kommen.<br />
Ursachen für das Vorhofflimmern<br />
Die häufigste Ursache ist ein erhöhter Blutdruck. Dieser<br />
kann zur Verdickung des <strong>Herz</strong>muskels führen, und dadurch<br />
ist das Risiko, ein Vorhofflimmern zu erleiden, um 40 % gesteigert.<br />
Weitere Ursachen sind <strong>Herz</strong>klappenerkrankungen, vor allem<br />
Mitralklappenerkrankungen mit Undichtigkeit der Klappe,<br />
die eine Ausdehnung des Vorhofs bewirkt und dadurch eine<br />
Irritation des Reizleitungssystems.<br />
Weitere entzündliche <strong>Herz</strong>erkrankungen mit Myokarditis,<br />
angeborene Störungen des Reizleitungssystems, <strong>Herz</strong>kranzgefäßverkalkungen,<br />
Schlafapnoesyndrom, Lungenembolien,<br />
Stoffwechselerkrankungen, neurologische Erkrankungen.<br />
Auslöser für das plötzliche Auftreten eines Vorhofflimmerns<br />
können Medikamente sein, aber auch Genussmittel wie Kaffee<br />
und Alkohol, wobei beim Alkohol vor allem das Absinken<br />
des Blutalkoholspiegels eine Rolle spielt.<br />
Weitere auslösende Faktoren können Stress oder Störungen<br />
im Elektrolyt- und Wasserhaushalt sein, z. B. bei übermäßigen<br />
sportlichen Belastungen, vermehrtem Schwitzen oder<br />
unkontrollierten Saunagängen.<br />
Symptome des Vorhofflimmerns<br />
Starkes <strong>Herz</strong>klopfen, Angina pectoris (Brustschmerz),<br />
Atemnot, verminderte Belastbarkeit, Schwindelgefühl bis<br />
hin zu Kollaps, Müdigkeit und Schwäche sind Anzeichen eines<br />
Vorhofflimmerns.<br />
Häufig ist der Patient jedoch asymptomatisch und das Vorhofflimmern<br />
wird als Zufallsbefund bei einem Arztbesuch<br />
entdeckt.<br />
Es gibt mehrere Arten des Vorhofflimmerns<br />
Eine Art ist das so genannte paroxysmale Flimmern, welches<br />
plötzlich auftritt, innerhalb von Stunden oder Tagen, meist<br />
spontan wieder verschwindet. Weiters gibt es das persistierende<br />
Vorhofflimmern, welches länger als 7 Tage dauert, und<br />
das permanente Vorhofflimmern das über Jahre dauert.<br />
Folgen von Vorhofflimmern<br />
Die Sterblichkeit ist zweimal so hoch, die Entwicklung einer<br />
<strong>Herz</strong>schwäche dreimal, das Schlaganfallrisiko ist um das<br />
Fünffache erhöht - 15 bis 20 % aller Schlaganfälle sind durch
Rechter Vorhof<br />
Rechte Kammer<br />
Linke Kammer<br />
ein Vorhofflimmern bedingt. Andere Embolien wie Nieren-,<br />
Darminfarkte, Verschlüsse von Arm- und Beinarterien.<br />
Daraus leitet sich natürlich die Notwendigkeit einer effizienten<br />
Behandlung ab.<br />
Neben der Untersuchung durch den Arzt erfolgt zur Abklärung<br />
des Vorhofflimmerns ein Ruhe-EKG, ein Langzeit-<br />
EKG sowie ein Belastungs-EKG und ein <strong>Herz</strong>ultraschall.<br />
Ergänzend kommen Laboruntersuchungen und ein Lungenröntgen<br />
hinzu.<br />
Behandlung/Therapie<br />
Bei der Behandlung von Vorhofflimmern unterscheiden wir<br />
entweder die Wiederherstellung des Sinusrhythmus oder die<br />
so genannte Frequenzkontrolle. Immer muss jedoch eine<br />
Blutverdünnung, falls kein erhöhtes Blutungsrisiko vorliegt,<br />
durchgeführt werden. Eine Wiederherstellung des Sinusrhythmus<br />
sollte bei neu aufgetretenem Vorhofflimmern, bei<br />
jüngeren aktiven Patienten, bei Patienten mit Symptomen<br />
erfolgen, die Frequenzkontrolle bei älteren immobilen Patienten,<br />
bei Symptomlosigkeit. Darunter versteht man das<br />
Erreichen einer stabilen <strong>Herz</strong>frequenz zwischen 60 und 100<br />
mit Medikamenten.<br />
Die Wiederherstellung des Sinusrhythmus kann sowohl medikamentös<br />
als auch elektrisch erfolgen, die elektrische Cardioversion<br />
(Wiederherstellung des Sinusrhythmus) erfolgt<br />
privatklinik villach: vorhofflimmern<br />
sinusrhythmus Vorhofflimmern<br />
im Krankenhaus in einer Kurznarkose (ca. 5 Minuten). Dabei<br />
wird versucht, mittels Elektroschock den Sinusrhythmus<br />
wiederherzustellen.<br />
Natürlich muss neben dieser Therapie auch die Grunderkrankung,<br />
wenn sie vorhanden ist, behandelt werden. Vor<br />
allem der Blutdruck muss gesenkt werden, die <strong>Herz</strong>schwäche<br />
behandelt und hier vor allem der Flüssigkeitshaushalt<br />
wiederhergestellt werden. Ebenso ein entgleister Elektrolythaushalt,<br />
aber auch Schilddrüsenhormonentgleisungen, hier<br />
vor allem die Überfunktion, die Ursache eines Vorhofflimmerns<br />
sein kann, müssen behandelt werden. Wichtig sind<br />
aber auch Lebensstiländerungen wie Gewichtskontrolle, Bewegung,<br />
Stressabbau und mediterrane, leichte Kost.<br />
Über allem steht jedoch das Verhindern von Blutgerinnseln<br />
und so genannten Embolien und damit das Senken eines<br />
Schlaganfallrisikos. Dies gelingt heute am besten mit den<br />
so genannten oralen Antikoagulantien wie Marcoumar und<br />
Sintrom, womit der Patient zum so genannten künstlichen<br />
Bluter gemacht wird. Der Einsatz dieser Medikamente erfolgt<br />
nach genauen Kriterien, d. h., wie hoch ist das Schlaganfallrisiko<br />
bzw. wie hoch ist eine Blutungsgefahr, d.h.,<br />
wenn in der Vorgeschichte Magen-Darm-Blutungen, Hirnblutungen<br />
vorhanden waren bzw. auch eine erhöhte Verletzungsneigung<br />
besteht, muss der Einsatz dieser Medikamente<br />
kritisch erwogen werden. ❚<br />
17
18<br />
privatklinik maria hilf: reflux<br />
SäUReAnGRIFF AUS<br />
DeM MAgeN<br />
<strong>–</strong> ReFLUxKRAnKHeIT (GeRD)<br />
it der <strong>Reflux</strong>krankheit oder GERD (Gastroesophageal<br />
<strong>Reflux</strong> Disease) wird eine entzündliche<br />
Erkrankung der unteren Abschnitte der Speiseröhrenschleimhaut<br />
bezeichnet. Hervorgerufen werden diese<br />
Veränderungen durch ein Versagen des Verschlussmechanismus<br />
zwischen Speiseröhre und Magen. Dadurch kann<br />
es zu einem vermehrten Rückfluss von Magensaft und Magensäure,<br />
aber auch Dünndarmsaft und Gallensalzen, in die<br />
Speiseröhre kommen.<br />
Es ist die häufigste Erkrankung des oberen Magen-Darm-<br />
Traktes. 30 % der Bevölkerung haben zumindest 1x pro<br />
Monat Sodbrennen, unter chronischen Beschwerden leiden<br />
rund 10 % der Bevölkerung.<br />
ursAcHeN<br />
1. Funktionsbeeinträchtigung bzw. Schwäche des<br />
unteren Speiseröhrenschließmuskels mit den<br />
Folgen einer Zwerchfellschwäche (Cardiainsuffizienz)<br />
und/oder eines Zwerchfellbruches<br />
(Hiatushernie)<br />
2. Beeinträchtigung der Motilität<br />
(koordinierte Beweglichkeit) der Speiseröhre<br />
3. Vermehrter Ausstoß von Magensäure<br />
4. Vermehrte Zufuhr von refluxfördernden Substanzen<br />
(Kaffee, Alkohol, bestimmte Medikamente,<br />
Schokolade, Zimt ...)<br />
5. Übergewicht<br />
6. Schwangerschaft mit Hochdrängung des Magens<br />
durch das Baby<br />
In den meisten Fällen liegt eine Kombination aus den angeführten<br />
ursächlichen Faktoren vor.<br />
Symptome<br />
Nach einer ausgiebigen Mahlzeit mit der zusätzlichen Zufuhr<br />
von Süßspeisen (v. a. Zimt) und Alkohol bzw. Nikotin<br />
kann es vor allem nachts zum Auftreten von typischen<br />
Beschwerden im Brustraum kommen. Diese Beschwerden<br />
werden als Druckgefühl im Brustraum bzw. im Hals oder<br />
als brennende/stechende Schmerzen hinter dem Brustbein,<br />
welche als Sodbrennen bekannt sind, wahrgenommen.<br />
Diese Schmerzsymptomatik lässt sich schwer von Beschwerden,<br />
deren Ursache im Bereich des <strong>Herz</strong>ens liegen (z. B. Verengung<br />
der <strong>Herz</strong>kranzgefäße), abgrenzen. Zusätzlich kann<br />
der <strong>Reflux</strong> von Magensaft auch zu entzündlichen Verände-
ungen im Bereich des Kehlkopfes und Halses führen. Diese<br />
Patienten klagen über einen vermehrten und chronischen<br />
Hustenreiz, Heiserkeit bzw. über Schmerzen im Bereich des<br />
Halses, der Nebenhöhlen oder des Kehlkopfes.<br />
„Die <strong>Reflux</strong>krankheit wird fälschlicherweise im Volksmund<br />
als Sodbrennen bezeichnet. Sodbrennen ist ein Symptom<br />
der <strong>Reflux</strong>krankheit und bei einmaligem Auftreten noch<br />
kein Grund zur Sorge. Erst chronisches Sodbrennen kann<br />
Anzeichen für die <strong>Reflux</strong>krankheit sein.”<br />
Weitere Beschwerden der <strong>Reflux</strong>krankheit sind<br />
■ Luftaufstoßen<br />
■ Salziger, seifiger Geschmack im Mund<br />
■ Schluckbeschwerden<br />
■ Völlegefühl<br />
■ Übelkeit und Erbrechen<br />
Diagnostik<br />
Gastroskopie mit Biopsie:<br />
Die wohl wichtigste Untersuchung bei der <strong>Reflux</strong>diagnostik<br />
ist die Gastroskopie mit entsprechender Probenentnahme<br />
(Biopsie) aus der Speiseröhrenschleimhaut. Zusätzlich können<br />
andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen im<br />
oberen Magen-Darm-Trakt (Gastritis, Magengeschwür ...)<br />
damit ausgeschlossen werden.<br />
ph-Metrie<br />
In weiterer Folge ist auch die Messung des Refluates (das ist<br />
der zurückgeflossene Mageninhalt) über 24 bzw. 48 Stunden<br />
empfehlenswert.<br />
Prim. Dr. Harald Oschmautz<br />
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie<br />
Ärztlicher Leiter Stoffwechsel Rehabilitation <strong>Humanomed</strong> Zentrum Althofen<br />
Privatklinik Maria Hilf<br />
T: +43 (0)463 5885-0<br />
E: harald.oschmautz@humanomed.at<br />
privatklinik maria hilf: reflux<br />
Ösophagusmanometrie<br />
Mit dieser Untersuchung wird der untere Schließmuskel<br />
der Speiseröhre vermessen. Zusätzlich kann damit auch die<br />
Motilität und Peristaltik der gesamten Speiseröhre gemessen<br />
werden, was für eine geplante <strong>Reflux</strong>operation sehr wichtig<br />
ist, und gleichzeitig können damit andere Funktionsstörungen<br />
der Speiseröhre ausgeschlossen werden.<br />
Andere Ursachen (Erkrankungen des <strong>Herz</strong>ens bzw. der<br />
<strong>Herz</strong>kranzgefäße), die zu ähnlichen Beschwerden führen<br />
könnten, müssen zusätzlich abgeklärt werden.<br />
Abwehrstrategie gegen den Säureangriff<br />
Ziel der <strong>Reflux</strong>behandlung muss es sein, den Rückfluss des<br />
Magensaftes aus dem Magen in die Speiseröhre zu unterbinden.<br />
Daher ist es primär notwendig, Risikofaktoren wie<br />
starkes Übergewicht, Nikotinkonsum, Kaffeekonsum und<br />
Alkoholkonsum zu reduzieren. Weiters sollen große, fettreiche<br />
Mahlzeiten oder Süßigkeiten, vor allem zimthältige<br />
Speisen vor dem Schlafengehen, vermieden werden. Zusätzlich<br />
können Sie mit einem hochgestellten Kopfende (bis 30°)<br />
den Rückfluss des Magensaftes reduzieren.<br />
Bei Persistenz der <strong>Reflux</strong>erkrankung mit anhaltenden Beschwerden,<br />
die sich nicht entscheidend auf eine medikamentöse<br />
Therapie bessern bzw. bei zusätzlichen Komplikationen<br />
(Stenosen) oder bei Unverträglichkeit der medikamentösen<br />
Therapie, ist die operative Sanierung indiziert. Dabei wird<br />
im Rahmen eines minimal invasiven operativen Verfahrens<br />
(Knopflochchirurgie) der Verschlussmechanismus am Mageneingang<br />
wiederhergestellt und damit das Zurückfließen<br />
von Magensaft unterbunden. ❚<br />
19
eNDOplIKAtOr -<br />
Neue Möglichkeit zur therapie<br />
bei refluxerkrankungen<br />
20<br />
ls Alternative zur medikamentösen Therapie sind<br />
bereits seit vielen Jahren chirurgische Verfahren in<br />
der Behandlung der <strong>Reflux</strong>erkrankungen etabliert.<br />
Ein Ziel der Endoskopie war es jedoch immer, eine nicht<br />
operative Variante zur <strong>Reflux</strong>behandlung zu finden. Über<br />
Jahre hinweg wurden verschiedene Verfahren ausprobiert<br />
und Studien vorgestellt, jedoch keine konnte sich<br />
international durchsetzen.<br />
Seit kurzem wird nun in der Privatklinik Villach eine<br />
neue Therapiemethode, der so genannte Endoplikator, bei<br />
<strong>Reflux</strong>erkrankungen angewandt.<br />
Ausgehend von den USA, war in den letzten Jahren die<br />
Methode des Mageneingangsverschlusses durch die<br />
endoskopische Technik mittels Endoplikator in Studien<br />
erfolgreich. Als erstes großes Zentrum in Österreich war<br />
das Krankenhaus Zell am See unter Prim. Univ.-Prof.<br />
Dr. Rudolph Pointner Pionier in dieser endoskopischen<br />
Anwendung der Antirefluxtherapie.<br />
Nachdem die ersten Studien von Prim. Prof. Dr.<br />
Pointner zeigen, dass die Therapie mittels Endoplikator<br />
erfolgversprechend sind, wurde auch in der Privatklinik<br />
Villach die Vorbereitung zur Etablierung dieses Eingriffes<br />
eingeleitet.<br />
Ärzte und Pflegemitarbeiter erlernten bei Prim. Prof.<br />
Dr. Pointner im Krankenhaus Zell am See dieses neue<br />
Verfahren. Voraussetzung dafür war jedoch das Erlernen der<br />
entsprechenden Vordiagnostik, vor allem das Erlernen der<br />
entsprechenden Säuremessung in der Speiseröhre durch die<br />
Impedanz-ph-Metrie.<br />
Impendanz-ph-Metrie<br />
Dieses Verfahren zeichnet über eine 24-Stunden-Messung<br />
jeden <strong>Reflux</strong> - auch das Rückfließen von Säure und nicht<br />
saurem Mageninhalt in die Speiseröhre in der Speiseröhre<br />
auf. Damit lässt sich dann die Diagnose der <strong>Reflux</strong>erkrankung<br />
stellen und auch die Möglichkeit der entsprechenden<br />
Therapie besser differenzieren.<br />
Der Vorteil liegt in der nicht operativen Variante der Antirefluxchirurgie<br />
(keine Narbenbildungen). Mittels eines Geräts<br />
zur Magenspiegelung mit spezieller Technik werden am<br />
Mageneingang zwei entsprechende Klammernähte gesetzt,
die den Mageneingang verengen und somit den <strong>Reflux</strong><br />
minimieren.<br />
Infrage kommen kleinere Zwerchfellbrüche bzw.<br />
Eingangschlussstörungen des Magens, welche hervorragend<br />
mit dieser Methode behandelt werden können.<br />
Die Auswertung der ersten Patienten zeigte eine sehr<br />
vielversprechende Erfolgsrate. Um die Methode optimal<br />
durchführen zu können, ist noch eine Allgemeinnarkose<br />
notwendig. Da andere Techniken zur Sedierung und<br />
Ruhigstellung des Patienten bei dieser Therapieform derzeit<br />
noch nicht optimal möglich sind.<br />
Geplant ist jedoch eine immer neuere technische<br />
Verbesserung, auch der Geräte, die den Eingriff kürzer<br />
und in Zukunft auch ohne Narkose zulassen werden. Mit<br />
einem 5-tägigen stationären Aufenthalt ohne entsprechende<br />
operative Narben gelingt es nun, den Mageneingang vom<br />
Mageninneren durch entsprechende Nahtsetzungen enger<br />
zu machen. Ein zu strenger Verschluss ist durch dieses<br />
technische Verfahren nicht möglich, auch werden keine<br />
www.brustzentrum-villach.at<br />
OA Dr. Arnold Pacher<br />
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie -<br />
Hepatologie, Hämato-Onkologie<br />
Privatklinik Villach<br />
T: +43 (0)4242 3044-0<br />
E: arnold.pacher@privatklinik-villach.at<br />
privatklinik villach: reflux<br />
Schluckstörungen beschrieben. Die Erfolgsrate ist sehr hoch<br />
und in weiterer Folge können die Dauermedikationen mit<br />
Säureblockern zur Vermeidung des <strong>Reflux</strong>es aufgegeben<br />
werden, was wiederum Nebenwirkungen und auch<br />
Medikamenteneinnahmen und Kosten spart.<br />
Für wen kommt diese Methode in Frage?<br />
Bei Patienten, die einen nachgewiesenen Zwerchfellbruch<br />
in der Magenspiegelung zeigen und einen nachgewiesenen<br />
<strong>Reflux</strong> in der 24-Stunden-Säuremessung haben, kann<br />
dieses Verfahren angewendet werden. Es entspricht auch<br />
dem Wunsch nach einem kurativen Therapieverfahren,<br />
um die Dauermedikamententherapie mit Säureblockern zu<br />
eliminieren.<br />
In der Privatklinik Villach wurden die entsprechenden<br />
diagnostischen Voraussetzungen mit Anschaffung der<br />
Impedanz-ph-Metrie geschaffen. Durch die Schulung und<br />
Erfahrungen mit Prim. Prof. Dr. Pointner wurde dieses<br />
Therapieverfahren selbständig und bereits mehrfach mit<br />
großer Zufriedenheit für den Patienten angewendet. ❚<br />
21
22<br />
pAtIeNteNfrequeNzeN,<br />
VerweIlDAuer uND<br />
KrANKHeItsbIlDer ...<br />
... Über DIe plANuNg eINes KrANKeNHAuses<br />
Die <strong>Humanomed</strong>-<strong>Gruppe</strong> plant nicht nur ihre eigenen Gesundheitseinrichtungen selber <strong>–</strong> auch Investoren aus Zentral- und<br />
Osteuropa greifen auf das Wissen und die Erfahrung von mehr als 35 Jahren Betriebsführung von Krankenanstalten zurück. Seit<br />
Oktober 2010 bietet die neu gegründete <strong>Humanomed</strong> International Healthcare Beratungsleistungen und Projektentwicklung als<br />
eigene Serviceleistung für externe Kunden an.<br />
Wir haben mit MMag. Ingo Dietrich, Geschäftsführer der<br />
<strong>Humanomed</strong> International Healthcare, über die Planung eines<br />
Krankenhauses gesprochen.<br />
Herr MMag. Dietrich, wie wird mit der Planung eines Krankenhauses<br />
begonnen?<br />
Normalerweise setzt die Planung bei einer fundierten<br />
Marktanalyse an. Ähnlich wie bei einem herkömmlichen<br />
Konsumgut, muss auch hier die Zahl der potenziellen „Kunden“<br />
erhoben werden. Dafür stehen im Gesundheitswesen<br />
detaillierte Statistiken über die Häufigkeiten von Krankheitsbildern<br />
und deren Verteilung <strong>–</strong> sei es in Altersgruppen<br />
oder etwa geographischen Regionen <strong>–</strong> zur Verfügung. Ein<br />
internationaler Standard, der so genannte ICD 10 (International<br />
Classification of Diseases), erleichtert die überregionale<br />
Analyse.<br />
Welche Rückschlüsse kann man aus einer solchen Marktanalyse<br />
ziehen?<br />
Mithilfe der gesamten Anzahl an Erkrankungen in einer<br />
Region, dem bereits zur Verfügung stehenden Leistungsangebot<br />
von anderen Gesundheitseinrichtungen in diesem<br />
Gebiet und einem Erfahrungswert über die Verweildauer im<br />
Krankenhaus kann die Bettenanzahl errechnet werden, die<br />
für ein medizinisches Fach benötigt wird.<br />
Ein Beispiel: Für 60 Patienten pro Jahr mit einer durchschnittlichen<br />
Verweildauer von 5 Tagen, muss man ein<br />
Krankenhausbett einplanen. Da das Bett aus organisatorischen<br />
Gründen nicht zu 100 % genutzt werden kann, resultieren<br />
hier beispielsweise 65 Tage im Jahr, an denen man ein<br />
leer stehendes Bett einkalkulieren muss.<br />
Zusätzlich ist es wichtig, die einzelnen medizinischen Leistungsangebote<br />
aufeinander abzustimmen.<br />
Wie würde man dann die entsprechenden Räumlichkeiten<br />
planen?<br />
Hierfür bedient sich die <strong>Humanomed</strong> International Healthcare<br />
einer deutschen Norm, die sich DIN 13080 nennt. Sie<br />
bietet die Grundlage für eine Raum- und Funktionsplanung.<br />
Im Wesentlichen ist das eine Liste mit allen notwendigen<br />
Haupt- und Nebenräumen, deren Größe und deren funktioneller<br />
Anordnung zueinander. Dadurch stellt man bereits<br />
im ersten Schritt sicher, dass die Abläufe für Patienten und<br />
Mitarbeiter sicher und effizient funktionieren. Diese Art<br />
der Planung bildet die Grundlage für die weitere Gestaltung<br />
durch einen Architekten.<br />
Zusätzlich plant die <strong>Humanomed</strong> auch sämtliche medizintechnische<br />
Geräte <strong>–</strong> ob mobil oder ortsfest <strong>–</strong> selber. Auf diese<br />
Art können die technische Funktionalität und die Einbin-
dung in das Raumkonzept ebenfalls bereits bei Beginn eines<br />
Projektes sichergestellt werden.<br />
Bekanntlich genügt es aber nicht, nur Räume und technische<br />
Einrichtungen zu planen …<br />
Ja, die Mitarbeiter und eine entsprechende Betriebsorganisation<br />
spielen eine bedeutende Rolle! Hierfür planen wir<br />
Organisationskonzepte, Personalbedarf und Stellenbeschreibungen<br />
nicht nur auf dem Papier. Die <strong>Humanomed</strong> Academy<br />
dient als Grundlage für Schulungen und Fortbildungen,<br />
die wir innerhalb der Betriebe anbieten <strong>–</strong> sowohl für eigene<br />
Mitarbeiter als auch für externe Partner, die zum Beispiel ihr<br />
Personal schulen wollen, bevor sie eine Privatklinik eröffnen.<br />
Ein nutzerfreundliches und effektives Krankenhausinformationssystem<br />
(KIS), in dem sämtliche Patientendaten verarbeitet<br />
werden können, dient ebenfalls als große Hilfestellung<br />
bei der Behandlung von Patienten. Die <strong>Humanomed</strong> hat im<br />
Laufe der letzten Jahrzehnte hierfür ihre eigene Software<br />
entwickelt.<br />
Herr MMag. Dietrich, Sie beraten Investoren und Institutionen<br />
im In- und Ausland. Welche wesentlichen Informationen vermitteln<br />
Sie dabei?<br />
Am Ende jeder Beratungsleistung möchte der Auftraggeber<br />
wissen, ob die von uns geplanten Leistungsangebote, Räumlichkeiten,<br />
Medizintechnik, Software etc. auch tatsächlich<br />
wirtschaftlich betreibbar sind. Die in diesem Zusammenhang<br />
von uns verfassten Feasibility-Studien sollen also stets<br />
die Machbarkeit von Projekten fundiert darlegen.<br />
humanomed international healthcare: interview<br />
Letztendlich laufen unsere Beratungen auf eine Entscheidungsgrundlage<br />
für eine Investition in ein Projekt hinaus.<br />
Wird das Projekt dann auf Basis unserer Studie realisiert,<br />
steht die <strong>Humanomed</strong> International Healthcare auch für<br />
die Implementierung der vorgeschlagenen Maßnahmen zur<br />
Verfügung. Wir haben den Anspruch, ein Projekt von der<br />
ersten Idee bis zur erfolgreichen Realisierung beratend zu<br />
begleiten. ❚<br />
Kontakt:<br />
MMag. Ingo Dietrich<br />
Geschäftsführung<br />
<strong>Humanomed</strong> International Healthcare<br />
T: +43 (0)463 31 619-52<br />
E: ingo.dietrich@humanomed.com<br />
Glossar:<br />
ICD 10: International Classification of Diseases<br />
Verweildauer: Anzahl der Tage, die ein Patient bei einem Aufenthalt<br />
im Krankenhaus verbringt<br />
DIN 13080: Norm zur Planung von Räumen und Funktionsbereichen<br />
in Krankenanstalten<br />
KIs: Krankenhausinformationssystem, Software zur Verwaltung von<br />
medizinischen und nichtmedizinischen Patientendaten<br />
Feasibility studie: Studie, die die (wirtschaftliche) Machbarkeit eines<br />
Projektes beschreibt<br />
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KurzzeItpflege:<br />
Für Pfleglinge, die zu Hause betreut<br />
werden und eine zeitlich<br />
begrenzte, externe Betreuung<br />
(z. B. während eines Urlaubs)<br />
benötigen.<br />
Neu IN Der prIVAtKlINIK MArIA HIlf:<br />
ÜbergANgs- &<br />
KurzzeItpflege<br />
Nähere Informationen:<br />
pflegedienstleitung roberta pessentheiner, b.A.<br />
| t: +43 (0) 463 5885-4580<br />
e-Mail: roberta.pessentheiner@humanomed.at<br />
IHr HuMANOMeD MAgAzIN<br />
erhalten Sie regelmäßig in den Häusern der <strong>Humanomed</strong> <strong>Gruppe</strong>,<br />
oder auch auf Wunsch kostenlos per Post zugesandt.<br />
Senden Sie einfach eine Postkarte mit Ihrer Adresse an:<br />
HuMANOMeD MAgAzIN, Jesserniggstraße 9, 9020 Klagenfurt<br />
am Wörthersee, oder bestellen Sie Ihr exemplar per e-Mail unter:<br />
magazin@humanomed.at<br />
Wir freuen uns auch über Ihre Rückmeldung und Anregungen zu<br />
unserem Magazin.<br />
ÜbergANgspflege:<br />
Für Patienten, die nach einem<br />
stationären Krankenhausaufenthalt<br />
auf weitere Betreuung wie<br />
z. B. Hauskrankenpflege, Pflege-<br />
bzw. Altenheimplatz oder<br />
Anschlussheilverfahren warten.