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Europabrücke<br />

Moselring<br />

Hbf<br />

Mosel<br />

Löhrstr.<br />

Balduinbrücke<br />

<strong>Mittelrhein</strong>-<strong>Museum</strong><br />

Florinsmarkt<br />

Friedrich-Ebert-Ring<br />

Peter-Altmeier-<br />

Deutsches Eck<br />

Ufer<br />

Ludwig<br />

<strong>Museum</strong><br />

Konrad-Adenauer-Ufer<br />

Rhein<br />

Pfaffendorfer<br />

Brücke<br />

<strong>Mittelrhein</strong> - <strong>Museum</strong> Koblenz<br />

Florinsmarkt 15 - 17, 56068 Koblenz<br />

Tel. 0261 - 129 25 20 • <strong>Museum</strong>skasse<br />

Tel. 0261 - 129 25 02 • Verwaltung<br />

Fax. 0261 - 129 25 00<br />

info@mittelrhein-museum.de<br />

www.mittelrhein-museum.de<br />

Festung<br />

Ehrenbreitstein<br />

Landesmuseum<br />

Mutter-<br />

Beethoven-<br />

Haus<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag – Samstag von 10.30 bis 17.00 Uhr<br />

Sonn- und Feiertage von 11.00 bis 18.00 Uhr<br />

Karfreitag geschlossen, Oster- & Pfingstmontag geöffnet<br />

Eintritt<br />

3,50 €, ermäßigt 2,00 €<br />

Schüler und Mitglieder des Vereins der Freunde des<br />

<strong>Mittelrhein</strong> - <strong>Museum</strong>s und des Ludwig <strong>Museum</strong>s zu<br />

Koblenz e.V. haben freien Eintritt.<br />

Führungen, Begleitprogramme und Veranstaltungen<br />

Öffentliche Führung jeden Sonntag um 15.00 Uhr,<br />

individuelle Gruppenführungen, museumspädagogische<br />

Programme für Schulklassen, Kinder und Erwachsene<br />

nach Vereinbarung.<br />

Auskünfte, Beratung und Anmeldungen<br />

Dr. Claudia Heitmann, Tel. 0261 - 129 25 11<br />

Presseinfos und Veranstaltungswesen<br />

Nora Löhr, Tel. 0261 - 129 25 09<br />

Im Spiegel des Zeitgeschmacks<br />

Dietricy und der Kunstmarkt des 18. Jahrhunderts<br />

Christian Wilhelm Ernst Dietrich, gen. Dietricy, wurde als Sohn<br />

des Hofmalers Johann Georg Dietrich am 30. Oktober 1712<br />

in Weimar geboren. Bei seinem Vater erhielt Dietrich seine<br />

früheste Ausbildung. 1724 wurde er Schüler des Hofmalers<br />

Johann Alexander Thiele in Dresden, wo er vom sächsischen<br />

Kurfürsten August dem Starken entdeckt und 1731 zum Hofmaler<br />

ernannt wurde. Diesen Titel behielt Dietrich nach dem<br />

Tod seines Gönners 1733 auch unter dessen Sohn August III. bei.<br />

Dietrich begann 1735 zum ersten Mal, seine Radierungen<br />

mit „Dietricy“ zu signieren. Damit erschuf er bewusst eine eigene<br />

Künstler signatur und -marke, die seiner steigenden Popularität<br />

im In- und Ausland entsprach. Nach einer Italien reise, die ihn<br />

1743 nach Rom und Venedig führte, wurde Dietrich 1748 zum<br />

Inspektor der Dresdner Gemäldegalerie ernannt. Dem folgte<br />

1763 die Ernennung zum Professor für Malerei an der neu gegründeten<br />

Dresdener Akademie und zum Direktor der Kunstschule<br />

an der Porzellanmanufaktur Meißen. Der Künstler starb<br />

1774 in Dresden im Alter von 62 Jahren.<br />

Der enge Kontakt zum Pariser Kupferstecher und Kunstsammler<br />

Johann Georg Wille, der u.a. auch ein Förderer von<br />

Januarius Zick war, verhalf Dietrich zu einer großen Aufmerksamkeit<br />

auch in Frankreich.<br />

Dietrichs gesamtes Schaffen zeichnet sich durch eine Vielfalt<br />

an Themen und einen besonderen Hang zum Eklektizismus aus,<br />

der Orientierung am Stil der Alten Meister wie etwa Rembrandt,<br />

Adriaen van Ostade, Allaert van Everdingen oder Salvator Rosa.<br />

Sein Stil machte den Künstler bei seinen Zeitgenossen äußerst populär,<br />

so auch bei Wille, der 1762 voller Bewunderung äußerte:<br />

„Dietrich hat 10 Maler im Leibe“.<br />

Von Koblenz nach Augsburg und nicht wieder zurück<br />

Clemens Wenzeslaus als Bauherr und Kunstmäzen<br />

Clemens Wenzeslaus von Sachsen, Prinz von Polen und Enkel Augusts<br />

des Starken, wurde am 28. September 1739 geboren. Er war mit<br />

der Habsburgerin Maria Theresia und mit dem französischen König<br />

Ludwig XVI. eng verwandt. Seine Kindheit verbrachte er in Dresden,<br />

dem damaligen „Elbflorenz“. Am kurfürstlichen Hof wurde er mit<br />

der Kunstsammlung seines Großvaters bereits früh vertraut. Nach<br />

seiner Entscheidung für die Kirchenlaufbahn und der Übernahme<br />

mehrerer Kirchenämter erhielt Clemens Wenzeslaus 1768 die<br />

Ernennung zum Erzbischof und Kurfürsten von Trier.<br />

Von 1777 bis 1786 ließ der junge Kurfürst in Koblenz eine neue<br />

Residenz nach französischen Bauplänen errichten und verlegte damit<br />

seinen Hofstaat weg von der baufällig gewordenen Philippsburg<br />

in Ehrenbreitstein. Das nach der neuesten Pariser Mode erbaute<br />

Schloss, das als „erstes größeres Bauwerk des französischen Klassizismus<br />

in den Rheinlanden“ entstanden ist, bot ihm die Gelegenheit,<br />

eine Vielzahl von hochkarätigen Architekten, Künstlern, Bildhauern<br />

und Stuckateuren aus dem In- und Ausland zu beschäftigen.<br />

Während seiner 26-jährigen Regierungszeit war Clemens<br />

Wenzeslaus nicht allein kultur- und bildungs politisch aktiv, sondern<br />

setzte eine ganze Reihe von Reformen um, die zu einer zügigen<br />

Modernisierung führen sollten. Die Französische Revolution<br />

setzte diesem Aufschwung ein jähes Ende: Der Kurfürst nahm 1791<br />

die aus Frankreich geflohenen Angehörigen der Königs familie auf,<br />

sah sich im Oktober 1794 allerdings selbst dazu gezwungen, vor<br />

dem Einbruch der französischen Revolutionstruppen zu fliehen.<br />

Die kostbare Ausstattung seines Schlosses nahm er nach<br />

Augsburg mit. Dort starb er im Exil am 27. Juli 1812. Clemens Wenzeslaus<br />

war Traditionsbewahrer und Reformator zugleich. Den Spuren<br />

seines Wirkens nachzugehen, bleibt daher ein sowohl spannendes<br />

als auch lohnendes Unterfangen.<br />

<strong>Mittelrhein</strong><br />

<strong>Museum</strong><br />

Koblenz<br />

Der letzte Koblenzer Kurfürst<br />

und die Kunst seiner Zeit<br />

Zum 200. Todestag von Clemens Wenzeslaus von Sachsen<br />

31. 03. – 01. 09. 2012


Zeiten des Wandels<br />

Als letzte Ausstellung vor dem Umzug und der Neueröffnung des<br />

<strong>Museum</strong>s auf dem Zentralplatz zeigt das <strong>Mittelrhein</strong>- <strong>Museum</strong><br />

eine Präsentation über den letzten Koblenzer Kurfürsten und Erzbischof<br />

Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Sein Todestag jährt<br />

sich in diesem Jahr zum 200. Mal; Anlass genug, um Clemens<br />

Wenzeslaus in einer Ausstellung zu würdigen, die seine Rolle als<br />

Förderer der Künste in den Fokus rückt.<br />

Gleichzeitig feiert in diesem Jahr eine bedeutende Künstlergestalt<br />

des 18. Jahrhunderts seinen 300. Geburtstag: der Dresdner<br />

Hofmaler Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt Dietricy. Als<br />

erfolgreicher Vertreter des eklektizistischen Stils seiner Zeit ermöglicht<br />

Dietrich mit seinem Werk einen beispielhaften Blick<br />

auf die thematischen Schwerpunkte und stilistischen Vorlieben<br />

des ausgehenden Barocks in Deutschland.<br />

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit<br />

der „Graphischen Sammlung des Faches Kunstgeschichte der<br />

Uni versität Trier“, die ihr umfangreiches Konvolut von Grafiken<br />

Dietrichs zur Verfügung stellte. Durch die Ergänzung mit Werken<br />

der Malerei und der Grafik, mit Skulpturen und kunstgewerblichen<br />

Objekten aus den Beständen des <strong>Mittelrhein</strong>- <strong>Museum</strong>s<br />

entsteht ein historisches und künstlerisches Panorama einer Zeit<br />

im Umbruch. Die revolutionären Folgen bekamen nicht nur Adel<br />

und Klerus zu spüren, auch die Künstler sahen sich mit veränderten<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen konfrontiert.<br />

Der Kurfürst und seine Kunst<br />

In Koblenz verblieb leider nur ein Bruchteil dessen, was der Kurfürst<br />

sein Eigen nannte. Denn obgleich Clemens Wenzeslaus<br />

davon ausging, dass er wieder in seine Residenz zurückkehren<br />

würde, so ließ er doch vorsichtshalber den größten Teil seiner<br />

Besitz tümer, der Schlossausstattung und der dort befindlichen<br />

Kunst gegenstände einpacken, bevor er selbst im Oktober<br />

1794 Koblenz in Richtung Augsburg verließ. Eine ganze Schiffsflotte<br />

war vonnöten, um all sein Hab und Gut in Sicherheit zu<br />

bringen. Doch tatsächlich sollte nicht nur für ihn ein vollkommen<br />

neuer Lebensabschnitt als Kurfürst a.D. beginnen, sondern<br />

auch für die Stadt und ihre Bewohner brachen neue Zeiten an.<br />

Für lange Zeit rückte das für die nächsten Jahre französische<br />

„Coblence“ aus dem Focus der Geschichte. Man zehrte vom<br />

Ruhm vergangener Tage.<br />

Glücklicherweise hatte sich Clemens Wenzeslaus nicht wie seine<br />

Vorgänger damit begnügt, neue Schlösser einzurichten; seine<br />

Reformen bewirkten zum Beispiel Ansiedlungen neuer Wirtschaftszweige,<br />

die Einrichtung einer öffentlichen Wasserversorgung und<br />

einer öffentlichen Bibliothek. So hatte er für weitreichende Neuerungen<br />

gesorgt, die langfristig der Allgemeinheit zugute kamen.<br />

Beispiele für Clemens Wenzeslaus’ Rolle als Mäzen und Förderer<br />

der Künste finden sich heute in Koblenz allerdings nur wenige<br />

– sieht man von den Bauten des Neuen Schlosses und des<br />

Theaters einmal ab. Seine ästhetischen Vorlieben in Stil und<br />

Thematik zu rekonstruieren ist entsprechend schwierig. Also<br />

versucht die Ausstellung eine Annäherung über die höfische<br />

Kunst des 18. Jahr hunderts im Allgemeinen, einen Überblick<br />

über den Geschmack der Zeit und die Anforderungen an die<br />

bildenden Künstler zu geben.<br />

Alte Form für neuen Inhalt<br />

Wäre der Maler, der sich den Künstlernamen Dietricy zulegte, nur<br />

100 Jahre später geboren worden, sein Name hätte kaum bis in<br />

unsere Tage überdauert. Denn genau die Fähigkeiten, die seinen<br />

Ruhm begründeten, würden ihm heute negativ ausgelegt. Er war<br />

in der Lage, die Stile der verschiedensten Künstler – vorzugsweise<br />

der Holländer des 17. Jahrhunderts – täuschend echt nachzuempfinden.<br />

Und er besaß genügend Selbstbewusstsein, um von<br />

sich zu behaupten, er könne deren Fehler vermeiden. Wie auch<br />

andere Maler seiner Zeit verarbeitete er in eklektizistischer Manier<br />

beliebte Sujets und attraktive „Versatzstücke“ der „alten Meister“,<br />

um auf diese Weise das damals geforderte, künstlerische Optimum<br />

zu erreichen. Kollegen, Kritiker und auch das Publikum wusste<br />

ihn eben darum zu schätzen. Johann Joachim Winckelmann,<br />

einer der Begründer der wissenschaftlichen Kunstgeschichte,<br />

schrieb im Jahre 1763 über Dietrich, er sei „der Raphael aller<br />

und unserer Zeiten in Landschaften“.<br />

Dietrichs Auftragsbücher waren voll und die Kundschaft<br />

musste zum Teil lang auf die bestellten Bilder warten. Auf diese<br />

Weise entstand ein umfangreiches Œuvre, das geschätzt um die<br />

2000 Gemälde und circa 900 Grafiken umfasst, was bedeutet,<br />

dass er während seiner aktiven Schaffenszeit im Schnitt ein Bild<br />

pro Woche fertig stellte. Mit diesen Arbeiten erfüllte er die Erwartungen<br />

einer anspruchsvollen und auch im kunsthistorischen<br />

Sinne hoch gebildeten Klientel, die all die verschiedenen Elemente<br />

auch zu deuten imstande war.<br />

Veranstaltungen<br />

11. – 13. April 2012, jeweils 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Osterferienworkshop<br />

Schulkinder im Alter von 6 bis 12 Jahren lernen während der<br />

drei Tage nicht nur das <strong>Museum</strong> kennen, sondern helfen dem<br />

lang ersehnten Frühling mit Hilfe von allerlei selbst gemachten<br />

Hilfsmitteln auf die Sprünge.<br />

Samstag, 19. Mai 2012, 15.00 – 17.00 Uhr, Schlossbühne<br />

Workshop „Barocke Tänze“<br />

Im Rahmen des Buga-Festes gibt die Tanzpädagogin Ingiza<br />

Uflacker eine Einführung in die Welt des höfischen Tanzes.<br />

Alle Interessenten sind eingeladen, sich selbst im Menuett oder<br />

in der Bourrée zu versuchen.<br />

Sonntag, 20. Mai 2012, 11.00 – 18.00 Uhr<br />

Internationaler <strong>Museum</strong>stag<br />

Neben verschiedenen Führungen zur aktuellen Ausstellung<br />

bietet das <strong>Museum</strong> auch Aktionen für Kinder und wohl letzt malig<br />

den traditionellen Kaffee und Kuchen im Schöffenstübchen.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Mittwoch, 13. Juni 2012, 19.00 Uhr<br />

Vortrag von Dr. Stephan Brakensiek, Trier<br />

Ein Kannibale der Kunst – Hatte Christian Wilhelm Ernst Dietrich<br />

tatsächlich zehn Maler im Leib?<br />

9. – 13. Juli 2012, jeweils 9.00 – 14.00 Uhr<br />

Clemens Wenzeslaus kriegt Druck<br />

In dem Sommerferienworkshop für Kinder von 8 bis 12 Jahre<br />

dreht sich alles ums Drucken. Die Sonderausstellung bietet einen<br />

idealen Fundus, um sich alle Kniffe und Tricks der Profis anzuschauen<br />

und dann selbst kreativ zu werden.<br />

Samstag, 1. September 2012, 19.00 – 1.00 Uhr<br />

Lange Nacht der Museen<br />

Zum letzten Mal <strong>Museum</strong>snacht am Florinsmarkt.<br />

Zum „Kehraus“ wollen wir mit Kunst, Musik und Aktionen zurück<br />

und nach vorn schauen – und vor allem: feiern!

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