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WEITSPRUNG - Stat4U

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<strong>WEITSPRUNG</strong>Ein Baustein der Materialiensammlung „Statistik in der Volksschule“Sport und Spiel zählen sicherlich zu den beliebteren Teilen desUnterrichts. Gerade hier eröffnen sich gleichzeitig viele Möglichkeiten,quasi "nebenbei" statistische Inhalte zu vermitteln. In diesem Bausteinwird die Sprungweite der Kinder in einem Weitsprung-Wettbewerbgemessen.Kurze Beschreibung des Beispiels:In einem Weitsprung - Wettbewerb springen die Kinder aus dem Stand ineinen am Boden je nach Sprungweite verschiedenfarbiggekennzeichneten Aufsprungbereich. Die Sprungweite wird durch einentsprechend gefärbtes Namenskärtchen gekennzeichnet. Das somit amBoden entstandene Diagramm wird auf Papier übertragen und derenthaltene Informationsgehalt gemeinsam erörtert.Fakten:Alter:Themen:Zeit:Materialaufwand:Unterrichtsart:2.-4. KlasseMessungen, Sport1-2 Stundenmittel10% frontal, 40% Diskussion, 50% GruppenarbeitLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 1 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


EinleitungVorsicht! Da jeder Baustein für sich allein verwendbar sein soll, ist dies eineallgemeine Einleitung. Falls Sie die Einleitung zur Sammlung oder zu einem anderenBeispiel dieser Sammlung bereits kennen, springen Sie bitte gleich zum nächstenAbschnitt.Da Sie hier weiterlesen, ist dies Ihr erstes Beispiel aus der Sammlung „StatistischeLehrmaterialien für die Volksschule“. Aus diesem Grund möchte ich hier ganz kurzerläutern, welche Ziele mit dieser Materialiensammlung verfolgt werden und wie derallgemeine Ablauf eines solchen Beispiels aussehen soll.Die Materialiensammlung „Statistische Lehrmaterialien für die Volksschule“ enthältausgearbeitete Beispiele zur Vermittlung statistischer Inhalte, wobei folgendeGesichtspunkte zentrale Bedeutung haben.- fächerübergreifend: Die Beispiele sind nicht für einen eigenen „Statistikunterricht“gedacht, sondern zum Einsatz im Rahmen unterschiedlichsteralltäglicher Themenkreise. Es soll gezeigt werden, daß die Verwendungstatistischer Denk- und Arbeitsweisen in allen Bereichen gewinnbringendeingesetzt werden kann.- handlungsorientiert: Die Beispiele sind so ausgelegt, daß die Kinder stets selbstHand anlegen können bzw. müssen und so anhand eigener ErfahrungenErkenntnisse gewinnen. Dieser Freiraum ist zwar stets mit einer gewissenUnsicherheit verbunden, ermöglicht es aber auch, individuell auf die Kenntnisseund Leistungen der Kinder einzugehen.- modular: Jedes Beispiel steht grundsätzlich für sich allein, kann also unabhängigvon allen anderen Beispiele durchgeführt werden. Am Ende der Materialiensammlungwird aber ein Konzept präsentiert, wie eine mögliche Reihung derBeispiele im Laufe des Volksschulunterrichts aussehen könnte.Der Aufbau der Beispiele besteht jeweils aus drei Teilen, einem Stichwortzettel, dergenauen Beschreibung und dazu gehörigen Materialien.Der Stichwortzettel gibt einen gegliederten Überblick über den Ablauf des Beispielsund kann auch als Hilfe während der Durchführung dienen.Die Beschreibung ist selbst wiederum in drei Abschnitte gegliedert. Der Rahmengibt ein mögliches Umfeld (Projekt, Thema o.ä) an, in dem das Beispiel eingesetztwerden kann. Im Abschnitt Durchführung wird der Ablauf des Beispiels von derEinleitung bis zur Analyse der Ergebnisse ausführlich beschrieben. Schließlich bietetder Abschnitt Ideen für Erweiterungen verschiedene Anregungen, das Beispielauszubauen, zu erweitern, zu verändern oder nochmals durchzuführen.Im Anhang befinden sich nützliche Materialien, wie z.B. Kopiervorlagen vonÜbersichtsblättern oder Musterlösungen, die die Verwendung der Beispieleerleichtern sollen. Außerdem werden die weiteren benötigten Materialien, die nichtenthalten sind, beschrieben und Vorschläge zu deren Beschaffung gemacht.Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 2 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Ablauf in Stichworten Mögliche FragenEinleitungMarkierung des AufsprungbereichesErklären der Regeln (Absprunglinie,Sektoren, Markieren der Sprungweite)SpringenSpringen und Markieren des erreichtenSektorsDiskussionErörterung des Informationsgehaltes desam Boden entstandenen Balkendiagramms,Übertragen aufÜbersichtsblattWelche Art von Diagramm ist auf demBoden entstanden? Was kann mandaraus ablesen? Was kann man nichtdaraus erkennen?Erweiterungen- genaue Messung- Vergleich mit anderen Klassen- andere SportartenWelche Darstellungsformen bieten sichhier an? Welcher Informationszuwachsbietet sich gegenüber vorhin?Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 3 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


RahmenDie Messung verschiedenster Tätigkeiten der Kinder durch die Kinder sowie dieanschließende Darstellung der Ergebnisse entspricht genau dem Gedanken des"handlungs- und anwendungsorientierten Lernens", der diesem Projekt zugrundeliegt.Als Einstieg für das Thema Messungen stellt die Darstellung von Ergebnissensportlicher Wettbewerbe ein geeignetes und beinahe beliebig erweiterbares Mediumdar.Für den Beginn wurde die Darstellung des Weitsprungs aus dem Stand gewählt, dadiese Tätigkeit beinahe überall durchgeführt werden kann (etwa im Schulhof oder imTurnsaal) und eine einfache sowie anschauliche Darstellung leicht zubewerkstelligen ist.DurchführungWie bereits im Abschnitt Rahmen angekündigt, kann dieser Baustein beinahe überalldurchgeführt werden. Die einzige Anforderung an die Örtlichkeit besteht darin, dassein Absprunglinie und ein Aufsprungbereich auf dem Boden markiert werden muss.Der Aufsprungbereich wird in verschiedenfarbige Flächen eingeteilt, so dass dergesamte Weitsprungbereich etwa folgendermaßen aussieht:Abbildung 1: WeitsprungbereichLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 4 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Die Flächen können im Schulhof etwa mit Farbkreiden gekennzeichnet werden, imTurnsaal werden verschiedenfarbige Klebebänder verwendet. Die Aufsprungsektorensollten jeweils 30cm lang sein, die Anzahl der benötigten Sektoren ist vom Alter undder Größe der Kinder abhängig.Nun kann das Springen beginnen. Das erste Kind stellt sich hinter die Startlinie undspringt aus dem Stand so weit wie möglich in den Aufsprungbereich. Anschließenderhält es ein Blatt Papier (A4) in der Farbe des Sektors, den es erreicht hat. Aufdieses Blatt schreibt der Springer seinen Namen und legt es neben denAufsprungbereich (Abbildung 2).Abbildung 2: Markierung der SprungweiteDieser Vorgang wird für alle Kinder wiederholt. Am Ende des Weitsprung-Wettbewerbes ist am Boden somit ein Balkendiagramm entstanden, das anzeigt,welche Kinder welchen Sektor erreicht haben (Abbildung 3).Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 5 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Abbildung 3: "Balkendiagramm" am BodenAnmerkung zur gesprungenen Weite: Es wird öfters vorkommen, dass ein Kind aufzwei Sektoren landet. In einem "richtigen" Weitsprung- Bewerb wird immer dieminimale Weite gewertet, dieser Aufsprung würde also auch noch dem Sektor "rot"zuzuordnen sein. Selbstverständlich können aber auchabgewandelte Regelungen vereinbart oder vorgegebenwerden, etwa, dass jener Sektor zählt, wo das Kind"großteils" gelandet ist (in diesem Fall der gelbe Sektor).Nachdem das "Balkendiagramm" auf dem Bodenfertiggestellt wurde, stellen sich alle Kinder in einem Kreis rundherum auf. So kannam besten gemeinsam besprochen werden, welche Informationen in diesemDiagramm enthalten sind.Das Diagramm zeigt an, wie viele und welche Kinder welchen Sektor erreicht haben.Im obigen Beispiel kann man sogar erkennen, welches Kind am weitestengesprungen ist, das muss aber nicht immer so sein.Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 6 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Alle Kinder, die in demselben Sektor gelandet sind, werden "in einen Topf" geworfen,hier kann nicht mehr unterschieden werden, welches Kind weiter gesprungen ist(Diesem Informationsverlust bei Gruppenbildung steht die einfachereWeitenbestimmung und plakativere Darstellung gegenüber)Zwischen den Sektoren können jedoch Aussagen über die gesprungene Weitegetroffen werden. So sind z.B. alle Kinder, die im grünen Sektor gelandet sind, weitergesprungen als jene Kinder, die im gelben Sektor gelandet sind.Das am Boden erstellte Balkendiagramm wird nicht von langem Bestand sein. Wenndas Ergebnis aufgehoben werden soll, etwa, um den Wettbewerb später nochmalsdurchzuführen und Veränderungen zu erkennen, muss das Diagramm auf ein BlattPapier übertragen werden. (Als Vorlage dazu dient Übersichtsblatt 1)Ideen für ErweiterungenWeitenmessungEine sinnvolle Erweiterung des Basisbeispiels, die aber auch gleich zu Beginnversucht werden kann, besteht in der tatsächlichen Weitenmessung der Sprünge.Die exakte Bestimmung der Sprungweite ist etwas aufwendiger als die bloßeEinteilung in Sektoren, bietet aber auch mehr Auswertungsmöglichkeiten. DieMessungen können auf zwei Arten recht einfach bewerkstelligt werden.1) Der Punkt des Aufsprungs (und hier sollte wirklich jener Punkt gewählt werden,der am nächsten zur Absprungslinie liegt) wird markiert (je nach Untergrund mit einerKreide, einem Fähnchen o.ä.) und die Entfernung von der Absprunglinie mit einemMaßband gemessen.Abbildung 4: Weitenmessung 1Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 7 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


2) Ein Maßband wird aufgelegt, die Kinder springen daneben. Der Punkt desAufsprunges wird markiert und ein Stab (o.ä.) im rechten Winkel zum Maßstabgelegt.Abbildung 5: Weitenmessung 2Zum Eintragen der gesprungenen Weiten wird Übersichtsblatt 2 verwendet.Name Weite in cm Name Weite in cm Name Weite in cmFlorian 122 Karl 115 Heinz 85Max 180 Ivo 149 Hans 132Stefan 138 Lydia 102 Mario 133Peter 175 Gerlinde 155 Richard 117Doris 105 Fritz 177 Anna 140Abbildung 6: Tabelle der gesprungenen WeitenDie Auswertung der Daten kann auf verschiedene Arten erfolgen:Zunächst einmal ist es sehr sinnvoll, die Daten in einer weiteren Tabelle der Größenach zu ordnen. Aus dieser sortierten Tabelle können viele Ergebnisse sehr einfachabgelesen werden, wie z.B.:- Wer ist am weitesten gesprungen? (Maximum)- Wer ist am kürzesten gesprungen? (Minimum)- Wer ist an der 5.Stelle gelandet?- Welche Kinder sind weiter als 130cm gesprungen?- usw.Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 8 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Name Weite in cmMax 180Fritz 177Peter 175Gerlinde 155Ivo 149Anna 140Stefan 138Mario 133Hans 132Florian 122Richard 117Karl 115Doris 105Lydia 102Heinz 85Abbildung 7: Sortierte Tabelle der gesprungenen WeitenDie sortierte Tabelle ist bereits recht übersichtlich, doch auf den ersten Blick könnteman das Ergebnis mit Hilfe eines Diagramms erkennen. In diesem Fall reicht einDiagramm aus, das nur eine Dimension anzeigt, da ja nur eine Variable (diegesprungene Weite) dargestellt werden soll. Hier erweist sich ein Liniendiagramm(oder anschaulicher auf englisch: Needle-Plot) als nützlich.Auf einer Linie werden die erreichten Weiten einfach mit Hilfe von Markierungengekennzeichnet.Abbildung 8: Liniendiagramm der gesprungenen WeiteAus diesem Diagramm lässt sich deutlich die Bandbreite der erreichten Weitenerkennen. Außerdem sieht man, ob es Bereiche gibt, wo viele Kinder gelandet sindund Lücken, wo niemand gelandet ist.Die Namen der Kinder sind aus diesem Diagramm nicht ersichtlich, können beiBedarf aber auch dazugeschrieben werden. Je nach Anwendung kommt es jedochmöglicherweise gar nicht darauf an, welches Kind wie weit gesprungen werden. Sollzum Beispiel verglichen werden, ob "Kinder einer vierten Klasse" weiter springen alsLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 9 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


"Kinder einer dritten Klasse", werden die einzelnen Namen nicht von Belang sein.Eine Vorlage für ein Liniendiagramm befindet sich ebenfalls auf Übersichtsblatt 2.Andere SportartenZur Durchführung eigener Messungen und deren Darstellung bieten sich natürlichauch andere Sportarten als der Weitsprung an.So ist zum Beispiel der Weitwurf mit Bällen auf einer Wiese sehr ähnlich zumWeitsprung darzustellen. Je nach zur Verfügung stehender Fläche wird einentsprechender Ball verwendet (vom Medizinball bis zum Tennisball). Hinter einerWurflinie wird der Ball (mit oder ohne Anlauf) geworfen und der erste Punkt desAufkommens mit einem Fähnchen markiert. So können zunächst alle Würfedurchgeführt und danach alle Weiten gemessen werden.Aber auch der Hochsprung ist eine durchführbare Sportart, wobei hier dieMessungen etwas anders verlaufen. Hier wird nicht die tatsächliche Höhe einesSprunges bestimmt, sondern eine vorgegebene Höhe entweder übersprungen odernicht. Diese Vorgangsweise wird eher dazu führen, dass mehrere Kinder einebestimmte Höhe erreichen. Auch hier kann die Darstellung ähnlich wie beimWeitsprung erfolgen, vorstellbar wäre ein 1:1 Diagramm an einer Wand, dasanschließend in ein Diagramm auf einem Blatt Papier übertragen wird.Für das 1:1 Diagramm wird ein Maßband vertikal an einer Wand befestigt und jedesKind platziert ein Namenskärtchen neben der von ihm erreichten Höhe.Mögliche Anwendungen für die Daten der gesprungenen Höhen wären der Vergleichverschiedener Sprungtechniken (Scherensprung, Salto vorwärts auf dieSprungmatte, andere Sprungform) oder der Vergleich verschiedener Klassen oderSchulstufen.Materialien- Farbkreiden oder buntes Klebeband- buntes Papier (A4), in den Farben der Farbkreiden oder des Klebebandes- Übersichtsblatt 1a: Diagramm für die Sprungweite nach Sektoren- Übersichtsblatt 1b: Beispieldiagramm- Maßband- Übersichtsblatt2Lehrmaterialien Statistik für die Volksschule 10 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Übersichtsblatt 1a Diagramm: Sprungweite nach SektorenDiagramm: Sprungweite nach SektorenLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 11 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Übersichtsblatt 1b BeispieldiagrammBeispieldiagrammLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 12 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung


Übersichtsblatt 2 Tabelle und LiniendiagrammName Weite in cm Name Weite in cm123456! sortieren7891011121314151617181920212223242526272829Tabelle: gesprungene WeitenLiniendiagrammLehrmaterialien Statistik für die Volksschule 13 © Christian NeumannBaustein 3 - Weitsprung

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