Engagementpolitik - Wir tun was
Engagementpolitik - Wir tun was
Engagementpolitik - Wir tun was
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ENGAGEMENTPOLITIK REGIONAL ENGAGEMENTPOLITIK ÜBERREGIONAL ENGAGEMENT KONKRET VERANSTALTUNGEN | TERMINE 42 | 43<br />
Mobiles Team zieht nach<br />
drei Jahren Bilanz<br />
«Ohne Freiwilligendienste aller Generationen<br />
wäre das Engagement nicht möglich gewesen!»<br />
Zwanzig Seniorenbegleiter werden im Kirchenbezirk<br />
Frankenthal zu Seniorenbegleitern zertifiziert.<br />
Gut ausgestattet durch eine 60stündige Fortbildung<br />
besuchen sie ältere Menschen, führen<br />
Gespräche und unterstützen Veranstal<strong>tun</strong>gen in<br />
Pflegeeinrich<strong>tun</strong>gen. Horst Roos vom Gemeindepädagogischen<br />
Dienst hat diese Qualifizierung<br />
angeregt und koordiniert.<br />
In Speyer nehmen im Rahmen von «Frühe Hilfen<br />
Speyer» neun Willkommensbesucher nach einem<br />
umfangreichen Kurs ihren Freiwilligendienst auf.<br />
Sie gratulieren Familien zur Geburt des Kindes,<br />
überreichen einen Babyschlafsack als Willkommensgeschenk<br />
und weisen auf Angebote für<br />
Familien in Speyer hin. Koordiniert wird dieses<br />
Projekt von Michaela Fischer-Heinrich von Netzwerk<br />
Kindeswohl der Stadt Speyer.<br />
Anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes<br />
am 5. Dezember bestätigten beide<br />
Koordinatoren in einem Pressegespräch, dass ohne<br />
die finanzielle Förderung und ohne die Bera<strong>tun</strong>g<br />
durch Freiwilligendienste aller Generationen in<br />
Rheinland-Pfalz (FDaG-RLP) die Realisierung dieser<br />
Projekte nicht möglich gewesen wäre. Drei Jahre<br />
lang hat das Mobile Team in Person von Heike<br />
Baier und Lothar Hoffmann dieses besondere<br />
Profil des Freiwilligendienstes bekannt gemacht<br />
und umgesetzt. Der Projektträger war das Landesjugendpfarramt<br />
der Evangelischen Kirche der Pfalz.<br />
25 Kooperationspartner,- von Mehrgenerationenhäusern<br />
über Bürgervereine, Kommunen, Kirchen<br />
bis hin zu Wohlfahrtsverbänden-, setzen 300<br />
Ehrenamtliche in diesem Freiwilligendienst ein. Die<br />
Freiwilligendienstler unterstützen z.B. die Integration<br />
sozial schwacher Kinder und Jugendlicher, sie<br />
fördern Migratinnen durch Sprachangebote und<br />
PC-Kurse, sie bauen Bürgernetzwerke auf oder sind<br />
als Lese- und Lernpaten in Schulen unterwegs. Der<br />
FDaG hat folgendes Profil: Menschen jeden Alters<br />
engagieren sich für mind. 6 Monate mit 8 Std./<br />
Woche und erhalten dabei Anlei<strong>tun</strong>g, Beglei<strong>tun</strong>g,<br />
Fortbildung und Bera<strong>tun</strong>g, ihr Versicherungsschutz<br />
ist gesetzlich verankert. In knappen Zahlen lautet<br />
die Bilanz des Mobilen Teams so: 150 Fachkräfte<br />
wurden zu Freiwilligen-Koordinatoren qualifiziert,<br />
die vor Ort freiwilliges Engagement ausbauen<br />
und dessen Qualität verbessern. Von 2009 – 2011<br />
standen 524.000,- Euro an Bundesmitteln für<br />
die Freiwilligendienste aller Generationen in<br />
Rheinland-Pfalz zur Verfügung. 150.000,- Euro<br />
wurden für Qualifizierungsangebote des Mobilen<br />
Teams eingesetzt. Weitere 150.000,- Euro standen<br />
an Fördermitteln für die Kooperationspartner und<br />
deren Freiwilligenprojekte zur Verfügung. 73%<br />
der Einsatzfelder der Freiwilligen entstanden neu.<br />
37% der Freiwilligendienstler engagieren sich in<br />
generationenübergreifenden Bereichen, 32% für<br />
Menschen in schwierigen Lebenslagen, 27% sind in<br />
Netzwerken und Initiativen aktiv, 23% engagieren<br />
sich in Schulen und 18% in Nachbarschaftshilfen.<br />
Über 80% der Freiwilligen bestätigen, dass sie sich<br />
auch nach dem Ende des Förderzeitraums engagieren<br />
wollen. Schwerpunktmäßig sind im FDaG<br />
Menschen in Übergangssituationen zu finden, vom<br />
Arbeitsleben in die nachberufliche Phase, in der<br />
Familienphase. Studierende, Arbeitssuchende oder<br />
Neuzugezogene.<br />
Die Erfahrungen aus drei Jahren zeigen, <strong>was</strong><br />
freiwilliges Engagement heute braucht. Ehrenamtliche<br />
benötigen kompetente Ansprechpersonen,<br />
die Auskunft geben können und sie begleiten.<br />
Qualifizierungsangebote schaffen eine gute Basis<br />
für eine angemessene Ausübung ihres Engagements.<br />
Gleichzeitig erleben sie dadurch eine<br />
Wertschätzung ihres Ehrenamtes, ihre Motivation<br />
wird erhalten und sie setzen ihr Engagement gerne<br />
fort. Diese Aufgaben übernehmen Freiwilligenkoordinatoren.<br />
Freiwilliges Engagement ist umsonst,<br />
aber nicht kostenlos! Die finanzielle Förderung der<br />
Kooperationspartner war mit ein Faktor für die<br />
Qualität der Freiwilligenprojekte.<br />
Durch die 25 Kooperationspartner in Rheinland-<br />
Pfalz ist ein Netzwerk ganz unterschiedlicher<br />
Träger mit ihren Freiwilligenprojekten entstanden,<br />
die miteinander im Austausch stehen und Ideen<br />
multiplizieren. Solch bunte Netzwerke sind<br />
bisher nur selten der Fall und deuten an, welche<br />
Rich<strong>tun</strong>g zukunftsweisend ist, nämlich die lokale<br />
und regionale Zusammenarbeit der Akteure im<br />
Ehrenamt statt Konkurrenzkämpfe. Der FDaG<br />
und seine Umsetzung durch das Mobile Team in<br />
Rheinland-Pfalz war auch ein Bildungsprogramm<br />
für Fachkräfte, die freiwilliges Engagement in<br />
ihren jeweiligen Bezügen umsetzen. Ergänzt<br />
wurde es durch lokale Bera<strong>tun</strong>g und Beglei<strong>tun</strong>g<br />
sowie umfangreiche Qualifizierungsmaterialien<br />
für berufliche und freiwillige Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Leider endet die Förderung nach drei<br />
Jahren, in denen viel aufgebaut wurde, <strong>was</strong> jetzt<br />
richtig ins Rollen und Wachsen kommt. In diesem<br />
kurzen Förderzeitraum konnten Samen gelegt<br />
werden. Die Arbeits- und Sozialminister der Länder<br />
haben den Bund aufgefordert, Bestandteile von<br />
Freiwilligendienste aller Generationen weiter zu<br />
fördern, - bleibt abzuwarten <strong>was</strong> daraus wird.<br />
Auf der Internetseite www.fdag-rlp.de sind<br />
weiterhin alle wichtigen Informationen zu finden.<br />
Heike Baier<br />
Einführung: Mobiles Team, Heike Baier und<br />
Lothar Hoffmann, Foto: Johann von Karpowitz<br />
Miteinander kooperieren, Foto: Heike Baier<br />
Von den Beispielen anderer lernen, Foto: Heike Baier