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Testbericht aus amt

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52 TEST<br />

Jan und Bernd Bohlen<br />

eistermacher<br />

Ausstattung<br />

Kaum war er auf dem Markt, hat der neue<br />

Tourenwagen von Tamiya bereits die ersten großen<br />

Rennen gewonnen. Die Teamfahrer Marc Rheinard,<br />

Victor Wilck und Jilles Groskamp platzierten den<br />

Tamiya TRF 416 gleich bei mehreren großen Rennen<br />

in Europa, Asien und Amerika ganz vorne. Beim LRP-<br />

Masters in Eppelheim belegten sie die Plätze 1 bis 3.<br />

Wir haben den neuen Renner näher unter die Lupe<br />

genommen…<br />

Der Tamiya TRF 416 ist ein für den<br />

Rennwettbewerb konzipiertes<br />

Chassis. Entsprechend ist die Ausstattung:<br />

Chassisplatte, Oberdeck<br />

und Dämpferbrücken sind <strong>aus</strong><br />

Kohlefaser. Längsträger, Motorhalterung,<br />

Aufhängungsblöcke, die<br />

Lenkung, die Radmitnehmer und<br />

die Stoßdämpfer sind <strong>aus</strong> Aluminium<br />

– blau eloxiert, wie bei Tamiya<br />

seit Jahren üblich.<br />

1<br />

Zum Lieferumfang gehören ein<br />

Kegel-Differenzial und ein Freilauf,<br />

vier Öldruckstoßdämpfer, vier Kardans,<br />

diverse Distanzringe, Kugellager<br />

und Stabilisatoren für hinten<br />

und vorne. Außerdem enthält der<br />

Baukasten eine übersichtliche und<br />

anschauliche Bauanleitung in drei<br />

Sprachen (Englisch, Französisch<br />

und Deutsch). Nicht zum Lieferumfang<br />

gehören Felgen, Reifen, Einlagen<br />

und die Karosserie.<br />

Konstruktion<br />

Beim Tamiya TRF 416 handelt es<br />

sich, wie bei seinen Vorgängern,<br />

um ein so genanntes Doppeldeck-<br />

Chassis. Die untere Chassisplatte<br />

hat eine Stärke von 2,25 Millimeter.<br />

Das zwei Millimeter starke Oberdeck<br />

ist mit 210 Millimetern außergewöhnlich<br />

lang und sorgt für eine<br />

gute Festigkeit der ges<strong>amt</strong>en Konstruktion.<br />

Es hilft, ein Vertweaken<br />

des Fahrzeuges zu vermeiden.<br />

1 Die Stabilisatoren für hinten<br />

und vorne


AUSSTATTUNG<br />

Fernsteuerung: Kopropo<br />

Helios Ex 10<br />

Empfänger: LRP Phaser<br />

Competition<br />

Lenkservo: Bluebird Digital<br />

BMS-821DMG<br />

Motor: SpeedPassion 9,5<br />

Turns, SpeedPassion 3,5<br />

Turns<br />

Regler: SpeedPassion Gran<br />

Turismo LPF, LRP TC Spec<br />

Akku: LRP Vtec 4200 HVÇ,<br />

Nosram Vtec 4600<br />

Karosserie: Protoform Mazdaspeed<br />

6, Design Wolfgang<br />

Gaber, Köln<br />

Gewicht: 1400 g (fahrbereit<br />

mit Akku)<br />

Bezug: Fachhandel<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Tamiya TRF 416<br />

Maßstab: 1:10<br />

Klasse: Elektro-<br />

Tourenwagen<br />

Länge: 346 mm<br />

Breite: 180 mm<br />

Radstand: 257 - 265 mm<br />

Spur (v/h): 165/165 mm<br />

Bodenfreiheit: einstellbar<br />

Vorspur (v/h): einstellbar<br />

Sturz (v/h): einstellbar<br />

DIE KONSTRUKTION<br />

Vorderachsaufhängung:<br />

Doppelquerlenker mit Alu-<br />

Öldruckstoßdämpfern<br />

Hinterachsaufhängung:<br />

Doppelquerlenker mit Alu-<br />

Öldruckstoßdämpfern<br />

Chassis: Untere Chassisplatte<br />

(2,25 mm) und Oberdeck<br />

(2 mm) <strong>aus</strong> Kohlefaser<br />

Differenziale:<br />

Kugel-Differenzial hinten,<br />

Freilauf vorne<br />

2<br />

<strong>amt</strong> 09 / 08 www.<strong>amt</strong>-racing.de<br />

Der Tamiya y TRF 416<br />

3 Dem Baukasten liegt ein<br />

Zertifikat bei, das ihn als<br />

Originalimport von Tamiya<br />

Deutschland <strong>aus</strong>weist. Und<br />

auch auf dem Mittellaufträger<br />

ist die Nummer des Fahrzeuges<br />

eingraviert. Nur Fahrzeuge mit<br />

dieser Kennzeichnung dürfen<br />

beim Tamiya Euro-Cup eingesetzt<br />

werden.<br />

4 Das fertig montierte<br />

Tamiya TRF 416 Chassis<br />

4<br />

2 Der hintere Antriebsstrang und<br />

die Mittelwelle. Der (auf dem<br />

Bild noch nicht verbaute) Motor<br />

ist weit nach hinten gerückt,<br />

der Abstand Mittelantrieb und<br />

Differenzial ist sehr kurz.<br />

3<br />

53


54 TEST<br />

Jan und Bernd Bohlen<br />

5 Filigran und doch<br />

sehr haltbar sind die<br />

Antriebkardans <strong>aus</strong><br />

Aluminium<br />

6 Der vordere<br />

Antriebsstrang<br />

7 Fahrbereit: Motor,<br />

Regler, Empfänger<br />

und Lenkservo haben<br />

<strong>aus</strong>reichend Platz auf<br />

der linken Seite. Der<br />

Akku liegt auf der<br />

rechten Seite<br />

Die Ausfräsungen für die Akkuschächte<br />

sind rechts angeordnet.<br />

Motor, Regler, Empfänger und<br />

Lenkservo werden auf der linken<br />

Seite montiert. Die Akkus werden<br />

mit Klebeband befestigt. Das Chassis<br />

ist für Akkupacks bis sechs<br />

Zellen <strong>aus</strong>gerichtet. Aussparungen<br />

für das Klebeband erlauben die<br />

problemlose Montage fünfzelliger<br />

Akkus in unterschiedlichen Positionen.<br />

Die Längsträger <strong>aus</strong> Aluminium<br />

sind hinten und vorne so konstruiert,<br />

dass sich das hintere Differenzial<br />

und der vordere Freilauf nach<br />

dem Lösen von je vier Schrauben<br />

7<br />

5<br />

her<strong>aus</strong>nehmen lassen – ein Konstruktionsprinzip,<br />

wie man es derzeit<br />

bei den meisten Spitzenchassis<br />

findet.<br />

Motor und Antriebswelle sind weit<br />

nach hinten versetzt, um die Traktion<br />

zu verbessern. Die beiden<br />

Zahnräder (18 Zähne) zum Antrieb<br />

der beiden Riemen liegen rechts<br />

und links des Hauptzahnrades<br />

(64 dp-Feinverzahnung). Gehalten<br />

wird die Mittelwelle durch das<br />

Oberdeck. Zum Wechseln des<br />

Hauptzahnrades muss deshalb<br />

jeweils das Oberdeck komplett<br />

abgebaut und die Mittelwelle<br />

demontiert werden.<br />

Der hintere Riemen treibt ein<br />

Kugeldifferenzial an, der vordere<br />

längere Riemen einen Freilauf. Die<br />

Antriebsräder haben 37 Zähne. Die<br />

innere Übersetzung beträgt<br />

2,055:1. Alu-Kardans übertragen<br />

die Kraft auf die Räder. Gehalten<br />

werden die Räder durch Querlenker<br />

<strong>aus</strong> verstärktem Kunststoff<br />

unten und einstellbare Spurstangen<br />

oben. Radmitnehmer <strong>aus</strong> Aluminium<br />

erlauben eine spielfreie<br />

Übertragung und einen problemlosen<br />

Wechsel der Räder. Die<br />

unteren Querlenker werden am<br />

Chassis mit Haltern <strong>aus</strong> Aluminium<br />

befestigt. Die Radträger hinten<br />

haben eine Vorspur von null Grad.<br />

Die Radträger vorne werden durch<br />

C-Hubs (beides <strong>aus</strong> Kunststoff)<br />

gehalten. Alle drehenden Teile<br />

sind kugelgelagert.<br />

Das kugelgelagerte Lenkgestänge<br />

<strong>aus</strong> Aluminium wird unten mit Hilfe<br />

zweier Pfosten in der Chassisplatte<br />

verschraubt, oben mittig im<br />

Oberdeck. Zwei Wellen mit Rechtslinks-Gewinde,<br />

auf denen Kugelpfannen<br />

montiert werden, verbinden<br />

das sehr leichtgängige Lenkgestänge<br />

mit den Radträgern.<br />

Die Dampferbrücken <strong>aus</strong> Kohlefasern<br />

haben eine Stärke von drei<br />

Millimetern. Mehrere Bohrungen<br />

6


erlauben die Befestigung der<br />

Dämpfer in unterschiedlichen<br />

Positionen.<br />

Zusammenbau<br />

Die Montage des Tamiya TRF 416<br />

stellt den erfahrenen Modellbauer<br />

vor keine Probleme. Die Bauanleitung<br />

ist – wie bei Tamiya seit Jahren<br />

üblich – sehr übersichtlich. Jeder<br />

der über 20 B<strong>aus</strong>chritte ist genau<br />

bebildert. Die benötigten Einzelteile<br />

sind neben den Bauabschnitten in<br />

Originalgröße wiedergegeben.<br />

Kein Teil muss nachbearbeitet werden.<br />

Lediglich für die Chassisplatte<br />

empfiehlt Tamiya die Bearbeitung<br />

der scharfen Kanten mit einer Feile<br />

und deren anschließende Versiegelung<br />

mit Sekundenkleber.<br />

Der Zusammenbau beginnt mit der<br />

Montage des Kugeldifferenzials und<br />

8<br />

10<br />

der hinteren Längsträger. Das Kugeldifferenzial<br />

lässt sich nach dem<br />

Einbau noch einstellen. Es folgen<br />

der hintere Riemen und der Mittelantrieb.<br />

Weiter geht es mit der<br />

Montage der vorderen Querträger,<br />

dem Zusammenbau des Frontfreilaufs,<br />

dessen Einbau und schließlich<br />

dem Bau der Lenkung und des<br />

Lenkgestänges. Bevor die unteren<br />

Querträger hinten und vorne montiert<br />

werden, wird das Oberdeck<br />

auf dem Chassis verschraubt.<br />

Distanzringe auf den Wellen erlauben<br />

die Veränderung des Radstandes.<br />

Die Montage der Radträger,<br />

der Kardangelenke, der<br />

Sturzstangen, der Stabilisatoren<br />

und der Dämpfer vervollständigen<br />

die Aufhängung.<br />

Dem Baukasten liegen nur Dreilochplatten<br />

für die Dämpfer bei.<br />

9<br />

<strong>amt</strong> 09 / 08 www.<strong>amt</strong>-racing.de<br />

8 Lenkhebel und C-Hubs sind <strong>aus</strong> verstärktem Kunststoff. Kardanwellen, Spur-<br />

und Sturzstangen <strong>aus</strong> blau eloxiertem Aluminium.<br />

9 Ein Aluminiumkeil führt beim Fahren Luft von der Unterseite des Chassis zum Motor<br />

10 Die Riemen verlaufen rechts und links des zentral platzierten Hauptzahnrades.<br />

Bei dessen Auswechslung muss der Mittellauf deshalb demontiert werden.<br />

Schnell abgenommen (siehe Bild) ist die Abdeckung des Differenzials<br />

Diese sorgen in Verbindung mit<br />

dem beiliegenden 400er Tamiya-Öl<br />

für eine große Leichtgängigkeit.<br />

Die Befüllung der Dämpfer ist<br />

unkompliziert. Durch Auf- und<br />

Abbewegen des Kolbens wird die<br />

Luft her<strong>aus</strong>gedrückt.<br />

Das Lenkservo – wir wählten ein<br />

Digitalservo von Bluebird (BMS-<br />

821DMG) – wird quer zur Fahrtrichtung<br />

eingebaut. Da die Chassisplatte<br />

sehr schmal ist, muss –<br />

wie bei vielen Tamiyamodellen<br />

üblich – die Halterung am Servo<br />

links unten abgeschnitten werden.<br />

Der beiliegende Servosaver enthält<br />

die passenden Mitnehmerkränze<br />

für die verschiedenen Servo-<br />

Hersteller.<br />

Grundabstimmung<br />

Bereits in der Baukastenversion<br />

bietet der Tamiya nahezu alle notwendigen<br />

Einstellmöglichkeiten,<br />

um das Fahrzeug auf die jeweilige<br />

Rennstrecke optimal abzustimmen.<br />

Vor der ersten Fahrt haben wir die<br />

Grundabstimmung weitgehend <strong>aus</strong><br />

der Bauanleitung übernommen.<br />

Die Dämpfer, <strong>aus</strong>gestattet mit der<br />

Dreilochplatte sowie den beiliegenden<br />

Federn (vorne die härteren<br />

blauen, hinten die etwas weicheren<br />

gelben), befüllt mit 400er<br />

Tamiya-Öl, haben wir an den vor-<br />

geschriebenen Positionen an der<br />

Dämpferbrücke und den Querlenkern<br />

montiert. Ausfederweg (vorne<br />

ein Millimeter kürzer als hinten),<br />

Sturz (an der Vorderachse -1,5<br />

Grad, an der Hinterachse -2 Grad)<br />

und Bodenfreiheit (vorne 5, hinten<br />

5,5 Millimeter) stellten wir auf<br />

dem Setupboard ein. Außerdem<br />

brachten wir die dem Baukasten<br />

beiliegenden Stabilisatoren an<br />

Vorder- und Hinterachse an.<br />

Teppich-Test<br />

Zum ersten Test ging es mit dem<br />

Tamiya TRF 416 auf die rund 180<br />

Meter lange Indoorstrecke im<br />

Megadrom von Geilenkirchen.<br />

Bereift war das Fahrzeug mit dem<br />

Komplettrad von LRP, dem Vtec<br />

27R, ein SpeedPassion 9,5 Turns<br />

Brushless sorgte für den Antrieb.<br />

Die Übersetzung betrug 1:7,2. Die<br />

Energie lieferten Sechs-Zellen-<br />

Akkus. Das Fahrzeug ging von<br />

Anfang an sehr gut. Gleich mit<br />

dem ersten Akku fuhr Jan Zeiten,<br />

die nur zwei bis drei Zehntel hinter<br />

seinen bisherigen Bestzeiten auf<br />

der Teppichstrecke des Megadrom<br />

lagen. Dabei überzeugte der TRF<br />

bereits in der Grundabstimmung<br />

mit einer direkten und sehr präzisen<br />

Lenkung sowie einem sehr<br />

ruhigen Fahrverhalten.<br />

55


56 TEST Jan und Bernd Bohlen<br />

Das Lenkverhalten verstärkte sich,<br />

als wir das Fahrzeug etwas „härter“<br />

abstimmten, indem wir vorne<br />

härtere weiße Dämpferfedern und<br />

hinten statt der gelben die blauen<br />

montierten. Die Rundenzeiten verbesserten<br />

sich um zwei Zehntelsekunden.<br />

Die Entfernung des hinteren<br />

Stabilisators ließ das Fahrzeug<br />

dann aber wesentlich unruhiger<br />

werden.<br />

Tests auf Asphalt<br />

Mit dem gleichen Setup fuhr Jan<br />

den TRF 416 auch beim Training zu<br />

einem Lauf des Tamiya Euro-Cup<br />

im Motodrom Andernach. Mit den<br />

beim Euro-Cup vorgeschrieben<br />

Tamiya Typ A-Reifen und dem für<br />

ein solches Fahrzeug doch recht<br />

schwachen Motor, einem Tamiya<br />

Typ TZ (23 Turns), war Jan auf<br />

Anhieb einige Zehntelsekunden<br />

schneller als mit seinem voll<br />

getunten Tamiya TA-05. Erst nachdem<br />

wir eine Starrachse in den TA-<br />

05 einbauten, erreichte er damit<br />

annähernd die Rundenzeiten des<br />

TRF 416.<br />

Damit war klar: Für die weiteren<br />

Tests brauchten wir eine Starrachse<br />

für den TRF 416. Da eine Starrachse<br />

während unseres Tests noch nicht<br />

im Lieferprogramm von Tamiya war,<br />

setzten wir beim nächsten Test –<br />

wiederum im Motodrom Andernach<br />

– die Eigenkonstruktion des Vaters<br />

eines Tamiya-Fahrers ein. Motorisiert<br />

war der TRF wieder mit einem<br />

SpeedPassion 9,5 Turns. Allerdings<br />

nutzten wir dieses Mal nur einen<br />

Fünf-Zellen-Akku, wie er jetzt bei<br />

den meisten Rennklassen mit<br />

Brushless-Systemen vorgeschrieben<br />

ist. Das schon häufig im Motodrom<br />

Andernach gefahrene Komplettrad<br />

von LRP, ein Vtec 30R,<br />

sorgte für Rundenergebnisse, die<br />

anderen von Jan auf dieser Strecke<br />

eingesetzten Fahrzeugen vergleichbar<br />

sind. Beim ersten Akku lag der<br />

Tamiya doch ein wenig unruhig auf<br />

der Hinterachse, was sich aber klar<br />

besserte, nachdem wir den Stabilisator<br />

wieder an der Hinterachse<br />

montiert hatten. Eine Verlängerung<br />

der Untersetzung und eine Verringerung<br />

der Vorspur an der Hinterachse<br />

von drei auf zwei Grad führten<br />

zu schnelleren Rundenzeiten.<br />

Erstes Fazit: Der TRF ist ohne größere<br />

Änderungen des Grundsetups<br />

im Standardbereich gut zu fahren.<br />

Die Stärken sind seine direkte<br />

Lenkung und sein ruhiges Fahrverhalten.<br />

11<br />

Der erste<br />

Renneinsatz<br />

Sein wahres Können<br />

offenbart der<br />

neue Tamiya-<br />

Bolide jedoch<br />

erst beim Einsatz<br />

in den schnellen<br />

Tourenwagenklassen.<br />

Das<br />

Fahrverhalten<br />

des TRF 416<br />

bleibt auch dann<br />

noch ruhig und<br />

neutral, wenn<br />

ein starker 3,5-<br />

Turns Brusshless-<br />

Motor das Fahrzeug antreibt. Beim<br />

Training zu einem Lauf zur Sportkreismeisterschaft<br />

der Gruppe West<br />

und beim anschließenden Rennen<br />

erreichte Jan auf der Strecke im<br />

Motodrom Andernach Rundenzeiten,<br />

die er bis dahin noch nie<br />

gefahren war. Bereits im Training<br />

fuhr er mit einem neuen Satz fertig<br />

verklebter GM-Reifen (Sorex 36R)<br />

Rundenzeiten von unter 18 Sekunden.<br />

Im Rennen verbesserte er<br />

dann seinen persönlichen Rundenrekord<br />

immer mehr. Mit seiner<br />

schnellsten Runde war er nur um<br />

gut zwei Zehntelsekunden langsamer<br />

als etwa Ronald Völker oder<br />

Steven Weiß.<br />

Insges<strong>amt</strong> erlebten wir einen<br />

äußerst ruhigen Trainings- und<br />

Renntag. Während viele andere<br />

Fahrer immer wieder neue Abstimmungen<br />

probierten und zum Teil<br />

hektisch an ihren Fahrzeugen<br />

schraubten, haben wir nur mal hier<br />

und dort eine Schraube nachgezogen.<br />

Nach jeweils zwei bis drei<br />

Akkus überprüften wir die Fahrzeughöhe<br />

und den Ausfederweg.<br />

Am Setup änderten wir gegenüber<br />

den letzten Korrekturen nichts, da<br />

Jan von Anfang an das Tempo seiner<br />

Konkurrenten mitgehen konnte.<br />

Festgehalten werden muss auch,<br />

dass der Tamiya im Grundsetup<br />

sehr Reifen-schonend seine Runden<br />

zieht. Drei Vorläufe und drei<br />

Finalläufe hielt ein Reifensatz<br />

durch. Im letzten Finallauf wurde<br />

Jan damit noch Erster.<br />

Feinabstimmung<br />

Auch wenn der Baukasten schon<br />

viele Möglichkeiten zur Abstimmung<br />

des TRF 416 bietet, brauchten<br />

wir für unsere Tests zusätzlich noch<br />

härtere weiße Dämpferfedern,<br />

diverse Vorspurblöcke/Schwingenhalterungen<br />

für die Hinterachse,<br />

eine Starrachse und Unterlegscheiben<br />

zur Erhöhung des Rollcenters.<br />

Jede Änderung an der Abstimmung<br />

macht sich beim TRF 416 sofort mit<br />

einem geänderten Fahrverhalten<br />

bemerkbar. Bei einem Training auf<br />

der mit Zuckerwasser behandelten,<br />

rund 280 Meter langen Asphaltstrecke<br />

des Megadroms von Gei-<br />

FAZIT<br />

lenkirchen nahmen wir zum ersten<br />

Mal größere Veränderungen vor.<br />

Der TRF war äußerst lose auf der<br />

Hinterachse. Die Vergrößerung der<br />

Vorspur an der Hinterachse auf<br />

drei Grad half, sie zu stabilisieren.<br />

Noch besser wurde es, nachdem<br />

wir das Rollcenter hinten um einen<br />

Millimeter erhöhten. Zusätzlich<br />

Griff an der Vorderachse brachte<br />

das Wechseln der Dämpferfedern<br />

vorn. Statt der härteren weißen<br />

montierten wir auch vorne die<br />

etwas weicheren blauen Federn.<br />

Die Fahrzeiten je Runde verbesserten<br />

sich während des Trainings um<br />

mehr als eine Sekunde.<br />

Ein Muss für den Modified-Fahrer<br />

ist der Einsatz einer Starrachse, die<br />

bei der Veröffentlichung des Tests<br />

im Handel sein wird. Ohne sind die<br />

starken Brushless-Motoren mit 3,5<br />

bis 4,5 Turns nicht zu beherrschen.<br />

Selbst in den etwas weniger starken<br />

Klassen, etwa der DMC-Sport-<br />

Klasse oder der Super-Stock-Klasse<br />

in der LRP-HPI-Challenge (beide<br />

mit 9,5T-Brushless-Motoren),<br />

setzen die besten Fahrer heute<br />

eine Starrachse (Spool) ein.<br />

Der Tamiya TRF 416 ist ein Chassis, das für den Rennfahrer konzipiert<br />

und gebaut wurde. Ausgestattet mit einer Starrachse zeigt es seinen<br />

wahren Charakter erst beim Einsatz in der Modified-Klasse. Bereits in<br />

der Grundabstimmung überzeugt es vor allem in der schnellen Tourenwagenklasse.<br />

Selbst der weniger erfahrene Rennfahrer dürfte mit<br />

dem TRF 416 kaum Probleme haben, selbst dann, wenn er verschiedene<br />

Abstimmungen <strong>aus</strong>probiert. Wenn nichts mehr geht, hilft der<br />

Rückbau auf das Grundsetup. Und das passt fast immer – sowohl auf<br />

Teppich als auch auf Asphalt. Wir sind davon überzeugt, das nächste<br />

Weltmeister-Chassis getestet zu haben.<br />

12<br />

11 Die TRF-Dämpfer gehören seit Jahren<br />

zu den besten auf dem Markt<br />

12 Das Lenkgestänge <strong>aus</strong> blau eloxiertem<br />

Aluminium

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