Jahresbericht 1983 - Eawag-Empa Library
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ausführlichere Analyse biologisch bedingter Schäden. Die<br />
Ergebnisse dienen als Grundlage für die Beratung bei der<br />
Sanierung. Nach vierjährigem Aufbau der Zucht konnte<br />
zum ersten Mal die Prüfung von Holzschutzmitteln gegen<br />
den zahlenmässig in der Schweiz häufigsten kleinen Holzwurm<br />
Anobium punctatum angeboten werden. Diese<br />
Methode ermöglicht den Herstellern und Benützern (Konservatoren,<br />
Restauratoren) den Nachweis der Wirksamkeit von<br />
Holzschutzmitteln (Abb. 5.3-4).<br />
Dem grossen Bedürfnis nach Information entsprechend,<br />
konnten in verschiedenen Vorträgen und Kursen die Möglichkeiten<br />
und Probleme des Textil- und Holzschutzes<br />
erörtert werden.<br />
Abteilung 224, Leder/Schuhe: Die Abteilung kann wieder<br />
auf ein recht erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die Einnahmen<br />
aus Fremd- und Bundesaufträgen stiegen deutlich<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Veterinärpathologie<br />
der Universität Zürich und der Schweizerischen Häuteschädenkommission<br />
(SHSK) zur Untersuchung rohhautbedingter<br />
Ursachen von Lederfehlern wurde in einer ersten<br />
Phase bei Gerbereibesuchen eine Bestandesaufnahme von<br />
Lederfehlern durchgeführt. Von salzkonservierten Rohhäuten<br />
konnten salztolerante Mikroorganismen isoliert werden, die<br />
nun zur Impfung auf Rohhäuten und zum allfälligen Nachweis<br />
von Häuteschäden eingesetzt werden sollen.<br />
Von verschieden konstruierten Berg- und Skischuhen<br />
wurden Einzelkomponenten (Boden- und Oberleder, Kunststoffe,<br />
Schaumstoffe) sowie ganze Schuhe auf ihre Biegesteifigkeit<br />
bzw. Wasserdampfaufnahme im Hinblick auf den<br />
Tragkomfort geprüft.<br />
Die schon seit mehreren Jahren andauernde Tätigkeit im<br />
Bereich der Sicherheitsschuhe — zusammen mit SUVA und<br />
BfU — wurde erweitert: Zu den früher untersuchten<br />
Aspekten des Zehenschutzes, der Nageldurchtrittssicherheit<br />
und der elektrostatischen Aufladung wurde die Gleitsicherheit<br />
von Sohlen neu untersucht. An einer ISO-Sitzung wurde<br />
44<br />
Abb. 5.3-4 Käfer, Larve und Schadbild des Gemeinen Nagekäfers<br />
Anobium punctatum an einem antiken Stuhlbein (10017/9)<br />
die Vereinheitlichung der Anforderungen von Sicherheitsschuhwerk<br />
nach längerem Unterbruch wieder aufgegriffen.<br />
Weitere internationale Kontakte erfolgten u.a. an den<br />
Sitzungen folgender Kommissionen der Internationalen<br />
Union der Leder-Techniker- und -Chemiker-Verbände<br />
(IULTCS): Echtheitskommission für Lederfarbstoffe und<br />
farbiges Leder (Vorsitz), Gerberei-Umwelt- und -Abfall-<br />
Kommission, Kommission für physikalische Lederprüfung,<br />
Kommission für Chemische Lederprüfung. Ferner fand eine<br />
Sitzung der EG-Lederinstitute (GER IC) statt. Auch die<br />
Internationale Gruppe der Leiter der Lederforschungszentren<br />
kam nach längerem Unterbruch wieder zusammen.<br />
Die Möglichkeiten einer intensiven Zusammenarbeit auf<br />
dem Gebiet der Fertigungstechnik mit dem englischen Schuhinstitut<br />
(Satra) wurden weiter abgeklärt. Mit einer Delegation<br />
der Schweizerischen Schuhindustrie konnte die Satra besichtigt<br />
werden. Die an sich erfolgversprechende Zusammenarbeit<br />
scheiterte leider an den sehr unterschiedlichen Interessen der<br />
verschiedenen Schuhfabriken.