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Ausgabe 7, Sommer 2002 - Yoga Vidya

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- Asana -Demut und Hingabe, aber von Zeit zu Zeit ist auch ein mutiger Sprung insDunkle von Nöten, um weiter schreiten zu können. Mit Asana ist es letztlichwie mit dem Leben selbst, es gibt keinen Preis ohne Fleiß, es gibt ohne Risikokeinen Erfolg und es gibt keinen Mut ohne die vorausgehende Verzweiflung.Und so bleibt nur üben, üben und nochmals üben...Warum ich Asana übe?Das ist eine komplizierte Frage, denn sie erfordert von mir, mich zu erinnern anvorher, bevor ich Asana und <strong>Yoga</strong> zu üben begann, und es erfordert von mireine Aussage darüber, was ich denke, was durch <strong>Yoga</strong> an Veränderung in mirstattgefunden hat. Genau zuordnen lässt sich aber die Wirkung eines Prozesses(die Übungspraxis) auf einen anderen Prozess, den des Lebens nämlich,nicht. Und so bin ich auf Spekulationen angewiesen, muss ich mich mit Glaubenund Vermuten begnügen.Da entstand eine Wendung nach InnenNahezu alle Sportarten und Übungsweisen sind zielorientiert. Da gibt es Torezu schießen, Gegner zu besiegen, Zeiten zu überstehen, Entfernungen zu durchmessenund so weiter. Diese Ziele fehlen in Asana. Da gibt es nichts dergleichen,und so entsteht eine große Lücke, durch die der Übende nach innen zuschauen vermag. Und dort erschließt sich eine ganz neue Welt, mehr noch, einganz neuer Kosmos. Für mich hatte der Einstieg in das Netzwerk des Inneneine Entsprechung in dem Bild, sich plötzlich in einem riesigen Labyrinth wiederzu finden, und dann Schritt für Schritt zu erkunden, wo ich mich befand, unddass mit all der Aufregung gepaart, die Entdeckungsreisen so in sich haben.Und mit dieser Wende nach Innen verlor das Außen seine übergroße Bedeutung,seine Wichtigkeit, und ließ mein Leben im Alltag etwas entspannter werden.Es war ja nicht mehr so wichtig!Mein "mich fühlen" wurde greifbarDie Frage "Wie geht es Dir?" mit "Gut, danke, und Dir?" zu beantworten, warlange Zeit für mich ganz normal. Dann, eines Tages, kam wie von selbst eineetwas andere Antwort wie "Ich bin etwas traurig, weil..." oder "Mir ist innerlichkalt... (im Hochsommer!)" oder dergleichen, und mir fiel wahrscheinlich zumerstem Mal auf, das ich das, was sich in mir regte, durch diese Innenwendegreifen und auch beschreiben konnte. Und mit diesem "Be-greifen" ging es mirauch schnell wieder besser. Zwar fühlte ich mich immer noch traurig, aber ichwusste darum, und so war es ja gar nicht mehr so schlimm!Mein Körper wurde lebendigIch denke heute, das ich viele Jahre in einem toten Haus gelebt habe, das ich"meinen Körper" nannte. Ich spürte ihn früher nie so wie heute, wo ich fastjeden Tag neue Seiten an und in ihm entdecke, und ich kann nicht einmalannähernd sagen, wie viel da noch im Dunkeln auf mich warten muss. Für ein26

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