Schalldämmende Holzbalken- und Brettstapeldecken - brettstapel.eu
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<strong>Schalldämmende</strong> <strong>Holzbalken</strong>- <strong>und</strong> <strong>Brettstapeldecken</strong><br />
3.2 Nachweis der Erfüllung der<br />
Anforderungen<br />
Derzeit (1999) gibt es verschiedene Mög-<br />
l ichkeiten, die Tritt- <strong>und</strong> Luftschalldäm-<br />
mung nachzuweisen:<br />
1) Man richtet sich nach den Ausführungsbeispielen<br />
im Beiblatt 1 der<br />
DIN 4109.<br />
Nachteil: Der Planer muß sich exakt<br />
an die Beschreibung der dargestellten<br />
Decken halten.<br />
2) Die Messung der Decke im fertigen<br />
Bau ist der exakte, für den Bauherrn<br />
wichtigste Nachweis. Nachteil: Im<br />
Schadensfall (z.B. als Folge von Pla-<br />
nungsfehlern) werden Nachbesserungen<br />
sehr kostspielig. Für den Planer ist<br />
es daher notwendig, die zu erwartende<br />
Trittschalldämmung der Holzdecke im<br />
voraus zu berechnen. Siehe hierzu 3).<br />
3) Die Vorausplanung der Trittschall-<br />
Eigenschaften kann anhand der in<br />
Kapitel 9 vorgestellten Beispielsam-<br />
mlung oder durch das in Kapitel 7.1<br />
beschriebene Berechnungsverfahren<br />
erfolgen. Das Berechnungsmodell <strong>und</strong><br />
die Beispielsammlung sind bauauf-<br />
sichtlich noch nicht eingeführt. Ein<br />
exakter Nachweis kann dann durch<br />
eine Baumessung vor Ort erfolgen.<br />
Siehe hierzu 2).<br />
4) Die Schalldämmung einer Decke<br />
inklusive aller Nebenwege kann aus<br />
den Dämmwerten ohne Nebenwege<br />
ermittelt werden. Die entsprechenden<br />
Regeln sind zur Zeit noch in Bearbeitung<br />
<strong>und</strong> noch nicht bauaufsichtlich<br />
eingeführt. Siehe hierzu auch Kapitel<br />
7.2.<br />
Beachte: Die Rechenregeln für den<br />
Massivbau gelten nicht für den<br />
Holzbau.<br />
5) Eine weitere Möglichkeit bieten projektbezogene<br />
Messungen <strong>und</strong> Ent-<br />
wicklungen im Prüfstand mit den im<br />
Holzbau üblichen Nebenwegen.<br />
Dieser Prüfstand ist nicht genormt;<br />
entsprechende Prüfungen nicht bauaufsichtlich<br />
anerkannt. Sie erweisen<br />
sich aber bei größeren Objekten <strong>und</strong><br />
n<strong>eu</strong>entwicklelten Konstruktionen als<br />
sinnvoll. Nicht geeignet sind Prüfungen<br />
in einem DIN-Prüfstand mit<br />
" bauüblichen Nebenwegen", weil<br />
sich diese auf massive flankierende<br />
Wände, also nicht auf Holzwände,<br />
beziehen (s.Kap.2.5 <strong>und</strong> DIN 52210<br />
Teil 2).<br />
3.3 Festlegung der Anforderun-<br />
gen <strong>und</strong> geschuldete<br />
Ausführung<br />
Um Streitfällen vorzub<strong>eu</strong>gen, wird sowohl<br />
dem Planer als auch dem Ausführenden<br />
empfohlen, mit den Bauherrn die Anforderungen<br />
an den Schallschutz zu disku-<br />
tieren <strong>und</strong> vertraglich festzulegen.<br />
Diesbezüglich besteht gegenüber dem<br />
Bauherrn von seiten des Ausführenden<br />
die Aufklärungspflicht über das subjektive<br />
Empfinden der vereinbarten Schalldämmung.<br />
So können z.B. Gehgeräusche <strong>und</strong><br />
Stühlerücken bei Trenndecken, die den<br />
Mindestanforderungen nach DIN 4109<br />
entsprechen, durchaus noch wahrgenommen<br />
werden.<br />
Unabhängig von den vereinbarten Anforderungen<br />
wird eine mängelfreie <strong>und</strong><br />
dem Stand der Technik entsprechende<br />
Bauplanung <strong>und</strong> Ausführung geschuldet.<br />
holzbau handbuch Reihe 3, Teil 3, Folge 3<br />
3.4 Einflußfaktoren auf die<br />
persönliche Wahrnehmung der<br />
Schalldämmung<br />
Erheblichen Einfluß auf die Erwartungshaltung<br />
in Bezug auf die Schalldämmung<br />
hat das Besitzverhältnis, denn der Besitzer<br />
einer Eigentumswohnung stellt meist<br />
höhere Ansprüche als der Mieter einer<br />
Wohnung im selben Mehrfamilien-Wohn-<br />
haus.<br />
Weiterhin spielen die Gr<strong>und</strong>geräusche im<br />
Haus (z. B. von haustechnischen Anlagen)<br />
<strong>und</strong> der Lärm von draußen für die subjek-<br />
tive B<strong>eu</strong>rteilung der Schalldämmung von<br />
Decken eine große Rolle. Der Planer sollte<br />
berücksichtigen, daß bei Gebäuden mit<br />
einer sehr guten Schalldämmung gegen<br />
Außenlärm oder bei Gebäuden in einer<br />
sehr ruhigen Wohngegend schon relativ<br />
geringe Lärmbelästigungen innerhalb des<br />
Hauses als störend empf<strong>und</strong>en werden.<br />
Die Wechselbeziehung zwischen Gr<strong>und</strong>geräusch<br />
<strong>und</strong> erforderlicher Schalldämmung<br />
ist in der VDI 4100 [16] beschrieben.