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Eine Stadt für alle - Tagesspiegel

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EINE STADT FÜR ALLE.EINE STADT FÜR ALLE.8. Geschlechtergerechtes BerlinBerlin kann es sich ebenso nicht leisten, den Wunsch von immermehr Männern zu ignorieren, Familie und Beruf besservereinbaren zu können. Wir wollen die Vereinbarkeit von Familie,Privatleben und Beruf in den Mittelpunkt einer neuenArbeitskultur stellen und flexible Arbeitszeitmodelle für Frauenund Männer anstreben und mit Betreuungsangeboten für dieJüngsten begleiten. In den landeseigenen Unternehmen undVerwaltungen wollen wir dies umgehend angehen. Das istnicht nur eine Gerechtigkeitsfrage, sondern auch ein Gebot derökonomischen Vernunft. Die Privatwirtschaft wird gut beratensein, dem zu folgen.Entdecke die MöglichkeitenKinder und Jugendliche brauchen neue Anreize, um beim Berufswahlverhaltennicht nur die bekannten Pfade – Mechatroniker,Friseurin – zu begehen. Denn trotz durchschnittlichbesserer Schulabschlüsse entscheiden sich viele Mädchen nurfür eine kleine Auswahl der Ausbildungsberufe und sind in denMINT-Berufen (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft,Technik) deutlich unterrepräsentiert. Wir unterstützenProjekte wie den Girls’ Day und wollen weitere Maßnahmenvon klein auf anstoßen. Die Berufsberatung durch die Jobcentermuss geschlechtsneutral ablaufen und darf keine Optionenvon vornherein ausschließen. Schließlich ist die Entscheidungfür einen Beruf grundlegend für Gehalts- und Rentenzahlungund somit für ein finanziell gesichertes Leben. Viele Frauenbeziehen trotz Vollzeit-Arbeit Sozi<strong>alle</strong>istungen, weil sie nichtentsprechend entlohnt werden. Die Einführung eines flächendeckendenund branchenspezifischen Mindestlohns ist deshalbunerlässlich.Das Berufswahlverhalten von Mädchen und jungen Frauen mitMigrationshintergrund ist häufig stärker eingeschränkt als dasihrer Mitschülerinnen. Wir wollen spezifische Ausbildungsprojektefördern und Jugendliche mit Migrationshintergrund verstärktim öffentlichen Dienst ausbilden. Wir arbeiten dafür, dassBerufsabschlüsse, die nicht in Deutschland erworben wurden,anerkannt werden.Rollenbilder und damit auch das Berufswahlverhalten werdenmaßgeblich in den Kindertagesstätten und Schulen gefestigtund weitergegeben. Da die traditionellen Muster die Weiterentwicklungund berufliche Ausbildung von Jugendlichen häufigstark einengen, brauchen wir moderne Rollenbilder. Dahersetzen wir uns dafür ein, dass Pädagoginnen und Pädagogenbereits in ihrer Ausbildung sowie in ihrer Weiterbildung fürGeschlechteraspekte sensibilisiert werden und im Arbeitsalltagsomit alte Rollenmuster hinterfragen und über Bord werfen.Wir wollen außerdem mehr geschlechtersensibles und qualifiziertesmännliches Personal für pädagogische Berufe begeisternund somit Männerrollen erweitern.Girls‘ Day AkademieEin seit Jahren bewährter Baustein zur Erweiterung desBerufswahlverhaltens von Mädchen ist der Girls‘ Day. DamitMädchen zukünftig ihre Berufsmöglichkeiten voll ausschöpfen,wollen wir, dass dies nicht nur einmal im Jahr zum Themagemacht wird, sondern für ein gesamtes Schuljahr. Wir wollenuns dafür einsetzen, dass, ähnlich wie in Baden-Württemberg,eine Girls‘ Day Akademie eingeführt wird. In Kooperation mitBetrieben und Universitäten wollen wir innerhalb jeder SchulformMädchen für gewerblich-technische sowie naturwissenschaftlicheBereiche interessieren, das Wissen über die Tätigkeitsfelderausbauen und eine vertiefende Berufsfelderkundungermöglichen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verminderungder Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern.8. Geschlechtergerechtes Berlin194Abgeordnetenhauswahl 2011BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENAbgeordnetenhauswahl 2011BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN195

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