Kunst und Kultur - Theater Bonn
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seine Heimat <strong>und</strong> verliert sich in der weiten Welt, um<br />
sein Glück zu finden. Eine unheimliche Bekanntschaft<br />
weicht ihm dabei nicht mehr von der Seite …<br />
Bezeichnend für den skandinavischen Raum im<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert ist eine kulturepochale Entwicklung,<br />
die als Periode der „Nationalromantik“ alle skandinavischen<br />
Staaten gleichermaßen erfasst. Im Vordergr<strong>und</strong><br />
steht die Rückbesinnung auf die eigene Geschichte, auf<br />
die Ursprünge des eigenen Volkes. Auch in Norwegen<br />
erwacht ein starkes nationales Selbstbewusstsein, das<br />
sich auch im Bereich der Künste niederschlägt; die<br />
Sammlung der eigenen Mythen, Balladen <strong>und</strong> Helden<br />
findet verstärkt Eingang in die zeitgenössische Malerei,<br />
Dichtung <strong>und</strong> Komposition. Der Dichter Henrik Ibsen<br />
(1828–1906) <strong>und</strong> der Komponist Edvard Grieg (1843–<br />
1907) gelten in diesem Zusammenhang als die<br />
wichtigsten Vertreter Norwegens.<br />
Aus Schichten volkstümlicher Überlieferung entnimmt<br />
Henrik Ibsen auch den Stoff für sein 1867<br />
entstandenes dramatisches Gedicht PEER GYNT,<br />
das er zunächst als Versgedicht verfasst. Das Vorbild<br />
für die sich zwischen Phantasie <strong>und</strong> Wirklichkeit<br />
bewegende Gestalt Peer Gynts ist der Bauer,<br />
Jäger <strong>und</strong> Träumer „Per på Hågå“. Noch bevor<br />
Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts dessen Epos in den<br />
von Asbjørnsen <strong>und</strong> Moe gesammelten norwegischen<br />
Sagen <strong>und</strong> Märchen veröffentlicht wird,<br />
gehört „Per på Hågå“ bereits zu den namhaften<br />
Existenzen des norwegischen <strong>Kultur</strong>kreises.<br />
„Denn man steht nie ganz ohne Mitverantwortung<br />
<strong>und</strong> Mitverpflichtung in der Gesellschaft,<br />
der man angehört“<br />
Henrik Ibsen, 16. Juni 1880<br />
Henrik Ibsens PEER GYNT, ursprünglich aus der<br />
Absicht entstanden, seine Landsleute zu kritisieren,<br />
reift zu einem allgemeinen Menschheitsgedicht.<br />
Was macht das Individuelle, das Ich aus?<br />
Was ist das Kennzeichnende, das mich von allen<br />
anderen Menschen unterscheidet? Und wie kann<br />
ich im Erkennen meines Wesens zu mir selbst <strong>und</strong><br />
damit zu meiner Lebensaufgabe finden? Existentielle<br />
Fragen vermengt mit zahlreichen Motiven<br />
aus alten nordischen Volksmärchen bestimmen<br />
die fast schon neuzeitlich anmutende Dichtung,<br />
die auch der „nordische Faust“ genannt wird. Als<br />
sich Henrik Ibsen 1874 dazu entschließt, sein Versepos<br />
zu einem Schauspiel umzuarbeiten, bittet<br />
er seinen angesehenen Zeitgenossen Edvard<br />
Grieg, die Bühnenmusik zu schreiben. Wie sehr<br />
Edvard Grieg – auch nach einem langwierigen<br />
Kompositionsprozess – vom großen pädagogischen<br />
Potential des Stücks überzeugt ist, verdeutlicht<br />
ein Schreiben, das er vor der Uraufführung<br />
an den norwegischen Dichter Bjørnstjerne<br />
Bjørnson richtet: „Die Aufführung von Peer Gynt<br />
kann gerade jetzt in Oslo Positives bewirken, wo<br />
der Materialismus versucht hochzukommen <strong>und</strong><br />
alles zu ersticken droht, was wir als hochstehend<br />
<strong>und</strong> heilig betrachten. Wir bedürfen, glaube ich,<br />
eines weiteren Spiegels, in dem all’ der Egoismus<br />
zu sehen ist, <strong>und</strong> solch ein Spiegel ist Peer Gynt<br />
… die Menschen müssen ihre eigene Hässlichkeit<br />
sehen.“<br />
OFFENE PROBE ZU<br />
PEER gyNT<br />
Teilnehmerzahl begrenzt!<br />
Anmeldung unter:<br />
britta.sensenschmidt@bonn.de<br />
Telefon: 0228 / 778 135<br />
mITTwOCH, 13.6.2012, 18 UHR,<br />
ALTER mALERSAAL, EINTRITT FREI<br />
PEER gyNT<br />
JUgENDOPER<br />
NACH mOTIVEN AUS EINEm NORwEgISCHEN<br />
VOLKSmäRCHEN UND DEm gLEICHNAmIgEN<br />
SCHAUSPIEL VON HENRIK IBSEN<br />
mIT mUSIK VON EDVARD gRIEg<br />
BONNER FASSUNg VON<br />
JENS KERBEL UND EKATERINA KLEwITZ<br />
mIT FREUNDLICHER UNTERSTüTZUNg DER<br />
OPERNFREUNDE BONN, mUSIKI E.V. BONN UND DER<br />
mUSIKSCHULE BONN<br />
EmPFOHLEN FüR JUgENDLICHE<br />
AB 12 JAHREN<br />
NäCHSTE VORSTELLUNgEN<br />
24. UND 30. JUNI,<br />
1. UND 2. JULI 2012<br />
Musikalische Leitung,<br />
Einstudierung <strong>und</strong> Arrangement<br />
Ekaterina Klewitz<br />
Inszenierung Jens Kerbel<br />
Bühne Uta Heiseke<br />
Kostüme Mathilde Grebot<br />
Licht Sirko Lamprecht<br />
Dramaturgie Michaela Angelopoulos<br />
Peer Gynt Oliver Ewy/Andreas Theobald<br />
Ein Knopfgießer Sara Engels/Clara Heinz<br />
Aase Maria Honecker/Mailin Koecke<br />
Aslak Tautvydas Slizauskas/Julian Steiner<br />
Aslaks Mädchen Julie Weber/Clara Will<br />
Solveig Amelie Conrad/Sophia Linden<br />
Klein Helga Sophie Bade/Larissa Tissen<br />
Ingrid Helene Ortmann/Lisa-Marie Ritter<br />
Mads Moen Balthasar Schlotmann/Simon Webb<br />
Mads Mutter Emmélie Lempert/Lois Witte<br />
Erste Säterin Alice Charlotte Janeczek/Carina<br />
Schwarzenberg<br />
Zweite Säterin Alina Plein/Mara Jörgens<br />
Dritte Säterin Melina Berka/Judith Hidalgo<br />
Die Grüngekleidete Janina Gasteier/<br />
Stella Kretschmer<br />
Die Schwester Alica Camp/Oline Kuhlmann<br />
Dovrealter Josef Bolten/Johannes Ipfelkofer<br />
Erster Hoftroll Philipp Heinemann/<br />
Josephine Löschner<br />
Zweiter Hoftroll Leon Heimbürger/<br />
Melissa Reuter<br />
Ein Kind Justin Funke/Robin Sambale<br />
Ein Dieb Josef Bolten/Johannes Ipfelkofer<br />
Ein Hehler Balthasar Schlotmann/Julian Steiner<br />
Anitra Kim Emde/Lina Hoffmann<br />
Anitras Dienerinnen Irene Galounts,<br />
Mirjam Kouyaté, Tabea Märtin, Vera Plümacher,<br />
Pamina Rosenthal, Franziska Schumann,<br />
Benasir Wapniarz<br />
Hochzeitsgesellschaft, Trolle, Anitras Hofstaat,<br />
Insassen eines Irrenhauses, Trauergemeinde<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendchor des THEATER BONN<br />
Orchester der Jungen Oper <strong>Bonn</strong><br />
Mehrfachbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge<br />
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