Ausgabe September | Oktober | November 2011 - OSP Stuttgart
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BLICKPUNKT<br />
D a s M a g a z i n d e s O ly mp i a s t ü t z p u n k t e s S t u t t g a r t<br />
OLYMPIA<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>September</strong>|<strong>Oktober</strong>|<strong>November</strong> <strong>2011</strong><br />
Gratis<br />
StÄrke<br />
Surfen Toni Wilhelm<br />
Werfen Wurfteam <strong>Stuttgart</strong><br />
Schießen Beate Gauß und Camilo Mayr
Für ein starkes Olympiateam.<br />
Gut für die Region.<br />
Gut für den Landkreis.<br />
Die Sportförderung der Kreissparkasse.<br />
Hanna Brück (Judo) Rosa Czipf (Snowboard) Andre Schaich (Turnen) Frank Stäbler (Ringen) Mike Troll (Wasserball)<br />
Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen begleitet junge Athleten nach Olympia. Sie übernimmt Patenschaften für Spitzensportler aus dem Landkreis<br />
Esslingen und fördert damit junge Olympiakandidaten aus der Region. Mit diesen Patenschaften unterstreicht die Kreissparkasse ihr breites und vielfältiges<br />
Engagement für den Sport im Landkreis. Ihre Filiale vor Ort • www.ksk-es.de • 0711 398-5000<br />
2
Stark von Kopf<br />
bis Fuß<br />
Stärke misst sich nicht allein an der<br />
Muskelkraft. Wir kennen im Sport die<br />
mentale Stärke oder auch den starken<br />
Auftritt eines Athleten oder Teams. Also<br />
ist Stärke nicht nur abhängig vom Trainingspensum<br />
und der fleißigen Arbeit<br />
im Kraftraum, sondern ein vielschichtiges<br />
Phänomen, das von Kopf bis Fuß<br />
interessant ist. Nicht von ungefähr beschäftigen<br />
wir heute im Spitzensport<br />
Mentaltrainer und psychologische Berater,<br />
um die Sportlerinnen und Sportler<br />
auch jenseits der klassischen Trainingslehre<br />
optimal zu begleiten. Im Idealfall<br />
sehen wir dann bei den Meisterschaften<br />
starke Leistungen, die von starken Persönlichkeiten<br />
erbracht werden – also<br />
viel mehr als schiere Muskelkraft und<br />
isolierte körperliche Stärke.<br />
Klaus Tappeser<br />
Editorial<br />
Vorsitzender des<br />
<strong>OSP</strong>-Trägervereins und<br />
Präsident des Württembergischen<br />
Landessportbundes<br />
Foto: Klaus Tappeser<br />
04 Windstärke<br />
Surfin‘ <strong>OSP</strong><br />
Wellen, Wind und Weltruhm<br />
09 Starkes Team<br />
We are Family<br />
Der <strong>OSP</strong> stellt sein Wurfteam vor<br />
12 Stärke auf den Punkt<br />
Präzisionsarbeit<br />
Von der Kunst des Schießens<br />
16 Starker Kopf<br />
Gedankenspiele<br />
Erfolgsfaktor mentale Stärke<br />
18 Damals Stark<br />
Walk of Fame: Was macht eigentlich … ?<br />
Der Segelsportler und Olympiasieger<br />
Dr. Eckart Diesch im Interview<br />
20 Starker Druck<br />
Produkte<br />
Unter Druck – Kompressionsbekleidung<br />
22 Starke Partner<br />
Sport und Ernährung<br />
IKK classic empfiehlt – Kraft futtern<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
Gewinnspiel<br />
Wohin machen sich die Olympioniken 2012 auf die Socken?<br />
Sportler sind das ganze Jahr über unterwegs. Windsurfer Toni Wilhelm geht in Australien<br />
an den Start. Sportschützin Beate Gauss trainiert in Brasilien. Marco Schmidt stößt seine<br />
Kugel bei der WM in Korea. Wenn Sie die Olympiaqualifikation schaffen, in welche Stadt<br />
führen sie dann die Olympischen Sommerspiele 2012?<br />
Die richtige Antwort einfach bis zum 1. <strong>November</strong> <strong>2011</strong> an: gewinnspiel@osp-stuttgart.org<br />
Mehr Infos unter: http://www.osp-stuttgart.org/magazin<br />
3
Wellen, Wind und Weltruhm<br />
<strong>OSP</strong><br />
Olympisches<br />
Windsurfen<br />
4<br />
SURFIN‘<br />
One Design Class: Alle Surfer haben dieselbe Ausrüstung, damit „allein das Können zählt“.<br />
1984 wurde Windsurfen unter dem Dach der „International Yacht Racing Union“ (IYRU) bei den Sommerspielen<br />
in Los Angeles offi ziell als eine der olympischen Segelklassen zugelassen – aber nur bei den Männern.<br />
1992 zogen die Frauen bei den Olympischen Spielen in Barcelona nach. Außerdem wurde das „Pumpen“ erlaubt:<br />
Bei schwachem Wind reißt reißt der Surfer Surfer das das Segel zu zu sich sich heran, um um selbst Wind zu erzeugen. erzeugen. Mit dem Schwung<br />
bringt er sein Board auf eine Welle, auf der es gleiten kann.<br />
1996 wurde aus der IYRU der Weltsegel-Verband ISAF (International Sailing Federation).<br />
2005 stimmte die ISAF über neue Normen beim Windsurf-Equipment ab. Die Segel- und Surfmarke Neil Pryde<br />
setzte sich mit ihrem Vorschlag, der RS:X-Serie, durch.<br />
Seit den Olympischen Spielen in China 2008 sorgen die neuen Boards und überarbeiteten Segel für schnellere und<br />
spannendere Wettkämpfe. Das vollständig aufgebaute Sportgerät mit allen Komponenten wird heute verkürzt<br />
einfach „das RS:X“ genannt. Sogar die olympische Disziplin Windsurfen wurde nach dem Sportgerät umbenannt<br />
in RS:X Class.
Im Fokus: Toni Wilhelm<br />
Geburtstag 05.02.1983, Lörrach<br />
Wohnort Dogern<br />
Verein Württembergischer Yacht-Club Friedrichshafen<br />
Team Sailing Team Germany<br />
(Nationalmannschaft)<br />
Trainer Pierre Loquet<br />
Kader A-Kader, Team London, Olympia-Aspirant<br />
Motto „Keine halben Sachen!“<br />
Aktuellste Erfolge Silber – Worldcup Kiel<br />
(Kieler Woche 18.-26.06.11)<br />
Was schmeckt? Herzhaftes<br />
Was gefällt im Kino? Hangover und Avatar<br />
5
Pfeilschnell jagt die<br />
Meute orange-weißer<br />
Segel bei einer Windgeschwindigkeit<br />
bis zu<br />
60 km/h über das Wasser. Waghalsig<br />
schießen die Windsurfer durcheinander,<br />
wenden rasant an einer Boje und heizen<br />
in entgegengesetzter Richtung davon.<br />
Was so spielerisch aussieht, ist körperlich<br />
und geistig eine hochanspruchsvolle<br />
Sportart.<br />
Für den vorgegebenen Zickzack-Kurs<br />
muss der Surfer immer wieder von einer<br />
Seite des Segels auf die andere turnen,<br />
Halt in zwei der sechs Fußschlaufen suchen,<br />
das Segel drehen und den Kurs<br />
korrigieren. Flaut der Wind ab, beginnt<br />
das kraftraubende Pumpen. Die Surfer<br />
reißen dabei das Segel zu sich heran, um<br />
ihr Board auf eine Welle zu bringen, auf<br />
der sie gleiten können. Verschnaufpause?<br />
Nein. Die Finne, ein Blatt aus z. B.<br />
Fiberglas und Carbon, das am Ende des<br />
Boards senkrecht ins Wasser ragt, hält<br />
zwar das Brett auf Kurs, entwickelt aber<br />
zusammen mit den Wellen und wachsender<br />
Geschwindigkeit Hebelkräfte, die<br />
der Surfer kontrollieren muss.<br />
Neben der körperlichen Herausforderung<br />
sind Taktik und meteorologisches<br />
Know-how gefragt. Und auch die Konkurrenz<br />
darf der Athlet nie aus den Augen<br />
lassen: Wie kann man ihr den Weg<br />
abschneiden oder an ihr vorbeiziehen?<br />
Woher kommen die Wellen? Wo sind tiefe<br />
Wolken? Unter denen gibt es nämlich<br />
keinen Wind, das bedeutet wieder Pumpen.<br />
Fährt man am Rand entlang, spart<br />
man Kräfte, muss aber einen Umweg in<br />
Kauf nehmen. Welche Entscheidung ist<br />
die richtige?<br />
6<br />
Windsurfen<br />
„Surfen ist wie Schach spielen bei Puls<br />
180.“ Toni Wilhelm, <strong>OSP</strong>-Windsurfer,<br />
mag diesen Spruch von Nikolaos Kaklamanakis,<br />
Olympiasieger in Atlanta 1996<br />
und Silbermedaillengewinner in Athen<br />
2004. Er spiegelt die Stärken des Windsurfens<br />
wider, die Kombination aus<br />
Kraft, Geschicklichkeit und Cleverness,<br />
die ein Windsurfer z. B. bei einer Welt-<br />
meisterschaft in elf Läufen über fünf bis<br />
sieben Wettkampftage verteilt zeigen<br />
muss. „Sicher, man holt sich auch professionellen<br />
Rat. Bei wichtigen Rennen<br />
haben wir einen Meteorologen dabei,<br />
der für uns Wolken und Wind analysiert.<br />
Vieles ist aber auch Erfahrungssache“,<br />
verrät Toni, „darum sind die meisten<br />
Spitzensurfer Ende 20, Anfang 30. Das<br />
ist kein Sport, den man schnell lernt.“<br />
Toni selbst hat mit sieben Jahren angefangen<br />
und gehört jetzt, mit 28, zu diesen<br />
Spitzensurfern. Er trainiert beim Württembergischen<br />
Yacht-Club Friedrichshafen,<br />
einer der Außenstellen des <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong>,<br />
für seine Olympiateilnahme 2012<br />
in London. Die Chancen stehen gut. Um<br />
den einzigen RS:X-Startplatz für Deutschland<br />
zu bekommen, muss er es bei den<br />
„Surfen ist wie Schach<br />
spielen bei Puls 180.“<br />
Ausscheidungswettkämpfen unter die<br />
zehn besten Nationen schaffen. Nach den<br />
Pre-Olympia World Cups in Weymouth<br />
(England), neunter Platz, und Kiel, zweiter<br />
Platz, vertritt er Deutschland in der Nationenwertung<br />
derzeit auf Rang zwei. Im<br />
Dezember steht noch die WM im australischen<br />
Perth (3.-18.12.11) als letzter Qualifikationswettkampf<br />
an. Dann sollte für<br />
Toni der Weg nach London frei sein.
Darauf bereitet sich der Spitzensportler<br />
bereits jetzt intensiv vor. Schließlich hat<br />
er sich eine Olympische Medaille vorgenommen.<br />
Dafür muss er in Topform sein<br />
– physisch und psychisch. Wichtiger Bestandteil<br />
der Vorbereitung ist das Training<br />
im Team. „Massenstarts simulieren<br />
und verschiedene Wind-, Wetter- und<br />
Regattafeldtaktiken durchspielen, das<br />
kann man nicht alleine,“ erklärt Toni,<br />
„da es aber für Deutschland nur einen<br />
RS:X-Platz gibt, ist jeder andere deutsche<br />
Windsurfer für mich ein Konkurrent.“<br />
Deshalb kommt das Training mit einem<br />
Windsurfer gleicher Herkunft nicht<br />
in Frage. Schließlich will keiner beim<br />
Kampf um den einzigen Startplatz all<br />
seine Tricks und Schwächen schon im<br />
Vorfeld verraten. Dieses Problem haben<br />
Windsurfer vieler Nationen. Die meisten<br />
bereiten sich daher in internationalen<br />
Trainingsgemeinschaften vor.<br />
Toni bildet mit dem amtierenden Europameister<br />
und Dritten bei den Olympischen<br />
Spielen in Peking, Shahar Zubari<br />
aus Israel, solch ein Team. Gemeinsam<br />
fahren sie ins Trainingslager in die Höhe<br />
oder ans Meer, feuern sich an und profitieren<br />
davon, dass zwei Trainer vor Ort<br />
sind, die beide Athleten anleiten. Toni<br />
wird von dem Franzosen Pierre Loquet<br />
gecoacht, seitdem er in das „Sailing<br />
Team Germany“, die deutsche Segel-Nationalmannschaft,<br />
berufen wurde. Zuvor<br />
war er unter anderem der Schützling<br />
von Peter Ganzert, erster Landestrainer<br />
des Landessegelverbands (LSV) Baden-<br />
Württemberg. „Der LSV steht mir nach<br />
wie vor beratend zur Seite und unterstützt<br />
mich auch finanziell“, betont Toni,<br />
der sich auch an Zeiten erinnert, in denen<br />
bei ihm nicht alles so erfolgreich lief.<br />
„Die Leute vom LSV haben immer an<br />
mich geglaubt und mich niemals fallen<br />
gelassen. Ihnen habe ich wirklich viel zu<br />
verdanken!“<br />
Der LSV arbeitet eng mit dem <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
zusammen, bei dem Toni, Magister<br />
der Sportwissenschaft, mittlerweile als<br />
Nachwuchstrainer angestellt ist. Dort<br />
trainiert er die Jugendabteilung, hält<br />
Seminare und leitet Trainingswochenenden.<br />
Die Stelle hat der <strong>OSP</strong> für Toni<br />
so konzipiert, dass ihm noch genug Zeit<br />
bleibt für sein morgendliches Ausdauertraining<br />
(zweieinhalb Stunden), das<br />
Techniktraining am Nachmittag (zwei<br />
Etwas, worauf Toni auch nicht<br />
verzichten kann, ist sein<br />
MP3-Player.<br />
bis dreieinhalb Stunden) und das abendliche<br />
Kraft- und Propriozeptionstraining<br />
(eineinhalb Stunden). Bei letzterem werden<br />
Körpergefühl und Gleichgewicht<br />
geschult – unverzichtbar für Surfer, die<br />
auf dem Board ihren Körper permanent<br />
ausbalancieren müssen.<br />
Etwas, worauf Toni auch nicht verzichten<br />
kann, ist sein MP3-Player. Als beruhigendes<br />
Ritual vor den Wettkämpfen gönnt<br />
er sich einen Moment, um ganz konzentriert<br />
Musik zu hören. „Das ist meistens<br />
etwas Fröhliches oder Energiegeladenes,<br />
mit dem ich mich positiv auf den<br />
Wettkampf einstimme und emotional<br />
pushe“, erläutert Toni, „außerdem hilft<br />
es mir, mich von störenden Gedanken zu<br />
lösen und mich voll auf den Wettkampf<br />
zu konzentrieren.“ Sein Musiktipp: „ The<br />
Strong will continue“ von Nas & Damian<br />
Marley. Das war der Soundtrack, zu dem<br />
Toni in Kiel auf einen starken zweiten<br />
Platz surfte.<br />
7<br />
Alle Fotos: Friedrich Wilhelm
8<br />
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Die Werfer vom Olympiastützpunkt <strong>Stuttgart</strong> sind ein starkes<br />
Team. Das ist offensichtlich. Alle sind sie hoch gewachsen, an<br />
Armen und Beinen zeichnen sich die Muskelpakete deutlich<br />
ab. In ihrem Sport ist Stärke ein Muss. Kugelstoßer Marco<br />
Schmidt, ein Zwei-Meter-Hüne, der an die 130 Kilogramm auf<br />
die Waage bringt, stemmt beim Bankdrücken mehr als das<br />
Doppelte seines eigenen Gewichts. Bemerkenswert ist außerdem<br />
die starke Leistung der Athleten. Die 17-jährige Katinka<br />
Urbaniak hat in diesem Jahr die Bronzemedaille bei der U18-<br />
Weltmeisterschaft in der Disziplin Kugel gewonnen. Ihre zwei<br />
Jahre ältere Schwester Lena ist als Kugelstoßerin amtierende<br />
U20-Europameisterin. Zusätzlich hat Lena ihr Abitur mit Bestnoten<br />
bestanden. Die Eliteschülerin des Jahres 2010 war in<br />
derselben Klasse wie Wurfteamkollege Michael Salzer, 20,<br />
aktuell Süddeutscher Juniorenmeister in der Disziplin Diskus<br />
und Sohn von Landestrainer Peter Salzer. „Mein Vater hat<br />
mich aber nie zur Leichtathletik gedrängt“, wirft der 20-jährige<br />
Zwei-Meter-Mann schnell ein, „zuerst habe ich zehn Jahre<br />
Handball gespielt und bin dann über meinen Bruder zum Werfen<br />
gekommen.“ In ein super Team, wie Michael fi ndet, auch<br />
über den Sport hinaus: Dank Lenas Unterstützung hat er sein<br />
Abitur in der Tasche. Gemeinsam haben sich die Sport- und<br />
Lernkollegen nun für die Sportfördergruppe der Bundeswehr<br />
beworben.<br />
„Ein Werfer muss so stark, schnell<br />
und leicht wie möglich sein.“<br />
Peter Salzer, Landestrainer<br />
WE ARE<br />
FAMILY<br />
9<br />
Foto: Olympia Stützpunkt <strong>Stuttgart</strong>
10<br />
Werfen<br />
Alle für einen<br />
einer für alle<br />
Der Zusammenhalt in dieser bunt gewürfelten<br />
Truppe ist außergewöhnlich.<br />
Aus 19 Athleten von 14 Vereinen im<br />
Alter von 14 bis 28 Jahren haben Landestrainer<br />
Peter Salzer und seine Co-<br />
Trainerin Sabrina Werrstein am <strong>OSP</strong><br />
eine Einheit geformt. „Jeder von uns hat<br />
zwar einen Verein, dessen Trikot wir bei<br />
Wettkämpfen tragen. An erster Stelle<br />
sind wir aber das <strong>OSP</strong>-Wurfteam und<br />
wenn einer von uns einen Wettkampf<br />
hat, stehen wir gesammelt auf dem Platz<br />
zum Anfeuern. Es gibt ein ganz starkes<br />
Wir-Gefühl“, betont Lena. Und das bei<br />
Athleten einer Individualsportart, die eigentlich<br />
auch alleine arbeiten könnten.<br />
„Träume nicht Dein Leben.<br />
Lebe Deinen Traum.“<br />
Katinka Urbaniak, 17 Jahre, Kugel, C-Kader<br />
Es wäre nur bei weitem nicht so effektiv,<br />
fi ndet <strong>OSP</strong>-Olympiahoffnung Marco: „Im<br />
Stoßen und Werfen sind wir zwar aufgrund<br />
der Altersunterschiede auf einem<br />
unterschiedlichen Level, aber wenn wir<br />
rennen und springen, sind wir alle recht<br />
nah beieinander. Da entstehen interne<br />
Wettkämpfe, bei denen wir uns gegenseitig<br />
anstacheln und so mit Spaß bis an<br />
unsere Grenzen gehen.“ Aber natürlich<br />
ist nicht immer nur eitel Sonnenschein.<br />
„Sicher gibt es Situationen, da kommt<br />
man miteinander nicht klar. Das ist genauso<br />
wie in einer guten Ehe. Da gibt es<br />
auch Streitigkeiten, aber das klärt man<br />
dann und tritt wenn’s ernst wird als Einheit<br />
auf“, stellt Marco fest.<br />
„Aufgeben gilt nicht!“<br />
Marco Schmidt, 28 Jahre, Kugel, B-Kader<br />
Foto: Pressefoto Baumann<br />
Foto: Katinka Urbaniak
Vom Podest<br />
zur Olympiade<br />
Marco ist der Motivator der Gruppe. Seine<br />
Zielstrebigkeit ist ansteckend. „Es ist<br />
bewundernswert, wie sich Marco jeden<br />
Tag zum Teil sechs Stunden in der Halle<br />
quälen kann und dann auch noch einen<br />
Beruf ausübt“, fi ndet Lena, die jetzt nach<br />
dem Abi ihr Training von fünf Einheiten<br />
die Woche auf neun Einheiten à zweieinhalb<br />
Stunden aufgestockt hat. Wie alle<br />
im Wurfteam träumt auch sie von einer<br />
Olympiateilnahme – aufgrund ihres<br />
Alters allerdings erst 2016. Wesentlich<br />
konkreter sieht es bei Marco aus. Die<br />
aktuelle WM-Normweite von 20,50 m,<br />
die gleichzeitig auch die Norm für die<br />
Olmypischen Spiele 2012 ist, hat er bereits<br />
gestoßen. Wenn er es kommenden<br />
Gewicht: 7,257 kg | 4 kg<br />
Ø Kreis: 2,135 m<br />
Rekord: 23,12 m | 22,63 m<br />
„Immer einmal mehr aufstehen<br />
als hinfallen.“<br />
Lena Urbaniak, 19 Jahre, Kugel, C-Kader<br />
Foto: Pressefoto Baumann<br />
Gewicht: 800 g | 600 g<br />
Länge: 2,60 m | 2,30 m<br />
Anlauf: 30 - 36,5 m<br />
Rekord: 98,48 m | 72,28 m<br />
Juni bei den Deutschen Meisterschaften<br />
der Freiluftsaison unter die besten Drei<br />
schafft, ist Marco in London mit am<br />
Start. Dafür trainiert der 28-Jährige<br />
täglich Kraft, Schnelligkeit, Sprung,<br />
Technik und Wurf. Außer freitags: Da<br />
tauscht er Sportkleidung gegen Hemd<br />
und Krawatte und arbeitet als Sozialversicherungsfachangestellter<br />
für die IKK<br />
classic in <strong>Stuttgart</strong>. Eine Arbeit, die ihm<br />
Spaß macht und auf der er nach seiner<br />
Sportlerkarriere aufbauen möchte. „Ich<br />
will auf jeden Fall meinen Betriebswirt<br />
und dann vielleicht eine Fortbildung in<br />
Richtung Personalbildung bei der IKK<br />
machen“, verrät Marco. Das hat aber<br />
noch Zeit. Jetzt will er erst einmal als<br />
Olympionike antreten.<br />
Eine solide Basis<br />
für den Erfolg<br />
Die Voraussetzung dafür schafft Marcos<br />
Talent und Ehrgeiz, sein kulanter Arbeitgeber<br />
und der <strong>OSP</strong>. „Hier haben<br />
wir Sportler die Rahmenbedingungen,<br />
damit wir gute Leistungen erzielen können.<br />
Dazu zählen engagierte Trainer,<br />
gute Trainingsstätten, Karriereberater,<br />
eine sportmedizinische Betreuung sowie<br />
die Physiotherapie. Außerdem haben<br />
wir sehr versierte Sportpsychologen,<br />
die uns im Training oder beim Wettkampf<br />
begleiten“, zählt Marco das <strong>OSP</strong>-<br />
Angebot auf. Trainingslager im Ausland<br />
zur Vorbereitung auf Wettkämpfe bei<br />
Gewicht: 2 kg | 1 kg<br />
Ø Kreis: 2,50 m<br />
Rekord: 74,08 m | 76,80 m<br />
„Training ist alles.“<br />
Michael Salzer, 20 Jahre, Diskus, B-Kader<br />
Gewicht: 7,257 kg | 4 kg<br />
Ø Kreis: 2,135 m<br />
Rekord: 86,74 m | 79,42 m<br />
veränderten klimatischen Bedingungen<br />
gehören ebenfalls zu den Leistungen des<br />
<strong>OSP</strong>. Selbstverständlich sind aber auch<br />
Pausen wichtig: Um den Kopf frei zu bekommen,<br />
taucht Marco gerne ab in eine<br />
andere Zeit und Welt voller Fantasie. Als<br />
Mitglied einer freien Wikinger-Gruppe<br />
zieht er dann von Mittelaltermarkt zu<br />
Mittelaltermarkt und nimmt an Highland-Games<br />
teil – wo Baumstämme und<br />
mülleimerdeckelgroße Steine geworfen<br />
werden. Im Stoßen von 50 kg-Steinen ist<br />
Marco übrigens dreifacher Deutscher<br />
Meister.<br />
11<br />
Foto: Peter Salzer
12<br />
� PRÄZISIONSARBEIT<br />
Von der Kunst des Schießens
Schießen<br />
Es gibt neun verschiedene Disziplinen, in denen um Olympisches Gold geschossen<br />
wird, unter anderem das Luftgewehr und der traditionelle Bogen. Der beste deutsche<br />
Junioren-Bogenschütze, Camilo Mayr, trainiert derzeit am <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong> – ebenso<br />
wie Beate Gauß, Luftgewehrsportschützin und amtierende Europameisterin.<br />
Ein Artikel über zwei treffsichere Persönlichkeiten für London.<br />
� Die Zehn ist das Ziel<br />
Ein Schuss fällt – nicht lauter, als fi ele<br />
ein Kugelschreiber auf Laminat. Auf<br />
der Zielscheibe mit dem winzig kleinen<br />
Punkt in ihrer Mitte scheint sich nichts<br />
getan zu haben. Ein Blick auf den Monitor<br />
verrät jedoch, dass Beates Munition<br />
im innersten Ring mit dem Wert<br />
Zehn steckt. Die muss sie möglichst oft<br />
treffen; während eines Wettkampfes<br />
hat sie 40 Mal die Gelegenheit dazu.<br />
„Wer vorne mit dabei sein möchte, sollte<br />
400 Ringe schießen können“, erklärt<br />
die <strong>OSP</strong>-Schützin und Sportsoldatin mit<br />
großer Selbstverständlichkeit. Jeder<br />
Schuss mitten ins Schwarze – das ist<br />
ihr zum ersten Mal mit 15 geglückt. Seit<br />
etwa fünf Jahren schießt die 27-Jährige<br />
regelmäßig die Höchstpunktzahl. Die<br />
Tochter eines Büchsenmachers gehört<br />
zu den erfolgreichsten Sportschützinnen<br />
Deutschlands. Seit 2010 ist sie Mitglied<br />
im deutschen Top-Team, dessen beste<br />
zwei Athletinnen 2012 zu den Olympischen<br />
Sommerspielen nach London fahren<br />
werden. Die Entscheidung fällt bei<br />
einem Ausscheidungsschießen unter<br />
den Top-Teamschützinnen; sozusagen<br />
geschlossene Gesellschaft auf höchstem<br />
sportlichen Niveau.<br />
Man nehme …<br />
� Was ein guter Schütze braucht<br />
Für das Schießen sind laut Beate eine ruhige Hand, gute Nerven<br />
und Kampfgeist wichtig. Ehrgeiz und Disziplin liegen in Beates<br />
Familie. Für die Ruhe im Körper, der während des Zielens in<br />
einseitiger Position völlig regungslos verharren muss, macht<br />
sie Krafttraining und absolviert regelmäßige Ausdauereinheiten.<br />
Geduld, Willen und Konzentration sind gefragt, wenn<br />
sie beim Zielen alles um sich herum ausblenden muss – auch<br />
wenn sich scheinbar gerade dann jedes Zwicken im Körper<br />
bemerkbar macht. Fokussieren und Aufmerksamkeit trainiert<br />
die Europameisterin z. B. mit Sudoko-Rätseln. Selbstverständlich<br />
gehören zum Training auch tägliche Technikeinheiten:<br />
Einsetzen, Abziehen, Schussablauf und das Nachzielen, wobei<br />
der Schuss anschließend im Kopf analysiert wird, um z. B. Fehler<br />
zu erkennen, sind nur einige Elemente.<br />
13
� Hindernisse und Hilfreiches<br />
Trotz ihrer harten Arbeit und der hervorragenden Leistungen<br />
hat Beate ein Problem: „Keiner will einen Schützen sponsern.<br />
Nach den furchtbaren Amokläufen, z. B. in Winnenden, hat<br />
sich die Situation für Schützen verschlechtert. Da wird leider<br />
nicht unterschieden, dass wir mit Sportgeräten arbeiten, deren<br />
Munition völlig ungefährlich ist und keinen Schaden anrichten<br />
kann“, berichtet die 27-Jährige, „man steht als Schütze<br />
sozusagen unter Generalverdacht.“ Dennoch hat Beate viele<br />
Fans. Gerade bei großen Ereignissen wie den Deutschen Meisterschaften,<br />
Europa- und Weltmeisterschaften sowie Weltcups<br />
ist der Zuschauerraum voll. Da kann trotz der leisen Waffen<br />
ein ordentlicher Lärmpegel aufkommen. Beate nimmt dann<br />
ihre Ohrstöpsel und schottet sich akustisch von dem lebhaften<br />
Umfeld ab, um sich besser konzentrieren zu können. Damit die<br />
Nerven nicht anfangen zu flattern, hält sich die Europameisterin<br />
immer wieder vor Augen: „Das kennst du. Die Situation<br />
hast du schon zig Mal durchlebt. Es ist nur einer von vielen<br />
Wettkämpfen, wie sie fast jedes Wochenende stattfinden. Konzentrier‘<br />
dich auf deinen Ablauf.“ Scheinbar gelassen hebt sie<br />
das Luftgewehr an, zielt, schießt, trifft.<br />
14<br />
Schießen<br />
Foto: Pressefoto Baumann<br />
� Mit Pfeil und Bogen<br />
über den Ärmelkanal<br />
Sich zurückziehen, konzentrieren, die<br />
Abläufe wieder und wieder durchgehen<br />
– all das gehört auch zu Camilos Alltag.<br />
Der 20-jährige Bogenschütze aus Welzheim,<br />
der diesen Juni seinen Zivildienst<br />
am <strong>OSP</strong> beendet hat, wechselt gerade<br />
von der Junioren-Klasse ins Profi-Lager.<br />
Beim Weltcup der Herren im amerikanischen<br />
Ogden landete er bereits auf Platz<br />
Neun. Ein vielversprechender junger<br />
Schütze, der als heißer Anwärter auf<br />
einen der drei deutschen Olympiastartplätze<br />
gilt, die allerdings erst noch bei<br />
der Europameisterschaft im Mai 2012<br />
gewonnen werden müssen. Bis dahin<br />
hat Camilo einen straffen Trainingsplan<br />
für Technik, Athletik und Geist. Für<br />
Letzteren stellt sich der Olympia-Aspirant<br />
vor, wie er mit den Füßen den richtigen<br />
Stand sucht, die Sehne mit einem<br />
Zuggewicht von 24 Kilogramm an die<br />
Wange führt und schließlich den Pfeil<br />
ins Zentrum der Zielscheibe schickt – in<br />
anderen Worten: Er trainiert mental den<br />
perfekten Schuss.
Foto: Christian Redmer<br />
� Mentale Stärke<br />
für Robin Hood<br />
„Ein Bogenschütze muss Ruhe ausstrahlen, damit er dem Gegner<br />
keine Schwächen verrät. Dazu muss er sich seiner Leistung<br />
sicher sein. Dabei hilft ihm das mentale Trainieren des<br />
perfekten Schusses“, erklärt Landestrainerin Sandra Sachse,<br />
unter deren Anleitung Camilo seit sechs Jahren schießt. „Unser<br />
Sport ist zu 80 Prozent Kopfsache. Es ist verschenktes Potenzial,<br />
wenn nur an Stil und Kraft gearbeitet wird. Wenn ich<br />
weiß, wie sich das für mich anfühlt, wenn mir ein perfekter<br />
Schuss gelingt, kann ich ihn beliebig oft wiederholen – und<br />
zwar ohne zu zögern“, ist Sandra, mehrfache Welt- und Europameisterin,<br />
überzeugt. Auch ihr selbst hatte das Mentaltraining<br />
geholfen, sich auf die Zuschauermassen und den Leistungsdruck<br />
bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 vorzubereiten.<br />
Im Geiste hatte sie sich immer wieder vorgestellt, wie<br />
ihr Team im Finale um die ersten Plätze schießt, während das<br />
Publikum tobt. Sandra und ihre Mannschaftskollegen behielten<br />
die Nerven und gewannen als Außenseiter überraschend<br />
Silber. Vier Jahre später legten sie in Sydney noch eine Bronzemedaille<br />
nach. Vielleicht komplettiert ihr Schützling Camilo<br />
irgendwann die Serie noch mit einer Goldmedaille. Für 2012<br />
prognostiziert Sandra ihm zwar noch kein Edelmetall, dafür<br />
fehle ihm noch die Erfahrung in der Profiklasse. Schießen ist<br />
jedoch eine Sportart, die man gut bis 40 ausüben kann. Das<br />
sind 20 Jahre, in denen sich Camilo, der bereits jetzt einen<br />
deutlichen Vorsprung vor seinen Altersgenossen hat, noch<br />
weiter entwickeln kann. Gute Voraussetzungen also, um in<br />
Zukunft ganz vorne mitzumischen.<br />
15<br />
Fotos: Christian Redmer
16<br />
Gedankenspiele<br />
MENTALTRAINING<br />
Erst denken, dann handeln!<br />
„Der Begriff ‚Mentaltraining’ wird gerne<br />
als Oberbegriff für alle möglichen<br />
Techniken rund ums psychische Wohlergehen<br />
verwendet, wie z. B. Autogenes<br />
Training oder Progressive Muskelentspannung.<br />
Andere verstehen darunter<br />
ein Coaching, also eine geistige Anleitung“,<br />
setzt Annika Olofsson an. Die<br />
29-jährige Diplompsychologin erforscht<br />
und entwickelt sportpsychologische Diagnostikverfahren<br />
bei der <strong>Stuttgart</strong>er<br />
HR Diagnostics AG, schreibt ihre Doktorarbeit<br />
über den Zusammenhang von<br />
Persönlichkeitsfaktoren und sportlicher<br />
Leistung, wozu sie 100 <strong>OSP</strong>-Sportler<br />
befragt hat. Zusammen ist sie mit dem<br />
anderen Sportpsychologen und Mentaltrainer<br />
Henry Markus am <strong>OSP</strong> tätig.<br />
Im Bereich Schießen teilen sie sich die<br />
Tätigkeitsfelder. Für die Betreuung der<br />
Gewehr- und Bogenschützen ist Henry<br />
Markus zuständig, während Annika<br />
Olofsson den Landeskader der Pistolenschützen<br />
betreut. So arbeitet sie mit fünf<br />
Sportlern im Einzeltraining. „Tatsächlich“,<br />
ergänzt sie, „kommt das Mentaltraining<br />
aus der Sportpsychologie und<br />
meint, dass komplexe Bewegungsabläufe<br />
geistig vollzogen werden. Der Sportler<br />
stellt sich also in allen Einzelheiten vor,<br />
wie er diese Bewegungen ausführt.“<br />
Training<br />
Erfolgsfaktor mentale Stärke<br />
Was kann das...<br />
MENTALTRAINING?<br />
Das Mentaltraining hilft dem Sportler,<br />
sich seines Könnens bewusst zu werden<br />
und seine Bewegungen zu perfektionieren.<br />
Zum Einstieg in das Training werden<br />
der Ablauf bis ins kleinste Detail<br />
analysiert und Fehler aufgedeckt. Die<br />
fehlerfreie Ausführung der Bewegungen<br />
wird verinnerlicht und bleibt erhalten,<br />
selbst wenn der Sportler z. B. aufgrund<br />
einer Verletzung seine Disziplin längere<br />
Zeit nicht ausüben kann. Schwierige<br />
Bewegungen, vom explosiven Start beim<br />
Sprint bis hin zur anspruchsvollen Jongelagenummer,<br />
lassen sich leichter erlernen,<br />
wenn der Geist begriffen hat, was<br />
der Körper tun muss. Klingt logisch, ist<br />
deshalb aber nicht leicht.<br />
Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />
„Das ist eine irritierende Erfahrung,<br />
wenn du dich plötzlich intensiv mit etwas<br />
beschäftigen musst, über das du<br />
dir seit Jahren keine Gedanken gemacht<br />
hast“, fi ndet <strong>OSP</strong>-Pistolenschütze Patrik<br />
Lengerer, „deswegen beginnt man normalerweise<br />
am Anfang der Saison mit<br />
dem Mentaltraining, wenn noch keine<br />
relevanten Veranstaltungen anstehen.<br />
Wenn es um wichtige Wettkämpfe geht,<br />
darf ein Sportler nicht unsicher sein,<br />
wie selbstverständliche Abläufe funktionieren.<br />
Aber genau das passiert in<br />
der Anfangsphase des Mentaltrainings:<br />
Du hinterfragst Altbekanntes, erlernst<br />
es neu, um es dann zur Perfektion zu<br />
bringen.“ Vor zwei Jahren war Patrik als<br />
erster <strong>OSP</strong>-Sportler zu Annika ins Einzeltraining<br />
gekommen. Der 29-jährige<br />
Maschinenbauingenieur stagnierte<br />
sportlich und suchte nach einer Lösung<br />
dieses Problems.
Ab durch die Decke!<br />
Als erste Hausaufgabe schrieb Patrik jeden Schritt seines<br />
Schussverlaufs auf. „Das ist eine erste Fehleranalyse und dient<br />
auch als Hilfestellung, um später beim Mentaltraining keine<br />
wichtigen Aktionen auszulassen. Beim Mentaltraining arbeitet<br />
man sich durch den gesamten Bewegungsablauf durch und<br />
erlebt ihn, fühlt sogar das Gewicht des Sportgeräts“, erklärt<br />
Annika. Dazu ist viel Vorstellungskraft nötig. Der Sportler<br />
muss darum alles um sich herum ausblenden können. Dafür<br />
kommen andere psychologische Stützen<br />
zum Einsatz, die Annika ebenfalls<br />
mit Patrik trainiert: Entspannungsübungen,<br />
Gedankenkontrollen und<br />
Konzentrationshilfen. Alles zusammen<br />
hat dazu geführt, dass Patrik<br />
ausgeglichener, positiver, konzentrierter<br />
und stressresistenter wurde<br />
und einen rapiden Leistungsanstieg<br />
verbuchte, wie seine erfolgreiche<br />
Lengerer<br />
Teilnahme an der Weltmeisterschaft<br />
Patrik<br />
2010 in München belegt. Foto:<br />
FAZIT Wer, warum und wie?<br />
Annika Olofson<br />
Diplompsychologin<br />
am <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
Mentaltraining ist besonders für Individualsportler mit schwierigen<br />
Bewegungsabläufen geeignet. Bei Mannschaftssportarten<br />
ist es bedingt einsetzbar. Da der Gegner unberechenbar ist und<br />
z. B. Bälle selten in optimaler Flugbahn beim Spieler ankommen,<br />
lassen sich Spielzüge nicht mental trainieren – wohl aber<br />
einzelne, technische Elemente wie der Aufschlag beim Volleyball.<br />
Generell gilt: Mentaltraining muss man kontinuierlich<br />
machen. Eine spontane Trainingseinheit vor dem Wettkampf<br />
bewirkt so gut wie nichts. Das Prinzip fußt auf häufi gen Wiederholungen<br />
– mehrfach pro Woche. Eine Frage der Disziplin,<br />
zu der sich Patrik immer wieder erneut aufruft, weil er weiß:<br />
„Irgendwann kommst du auf einem Niveau an, da schenkst du<br />
dir vom Können nichts mehr. Da 80 Prozent unseres Sports<br />
Kopfarbeit sind – konzentrieren, fokussieren, zielen –, ist mentale<br />
Stärke da ein echter Vorteil.“<br />
„Angst essen<br />
Seele auf“<br />
Die drei Säulen, Athleten – Gesundheit<br />
– Training, auf denen der Olympiastützpunkt<br />
<strong>Stuttgart</strong> steht, beinhalten auch die<br />
Thematik „Mentaltraining und Psychologische<br />
Diagnostik“. Zum Thema Stärke<br />
gehört oft auch das Tabuthema Angst:<br />
Angst vor dem Versagen am Start oder<br />
auf der BMX-Strecke vor dem Sprung<br />
über die Rampe, Angst vor dem Schlag<br />
des Gegners oder die Angst nach einer<br />
Verletzung wieder einen Abgang auf<br />
der Turnmatte zu stehen. Um mit dieser<br />
Angst professionell umgehen und sie<br />
letztlich überwinden zu können, brauchen<br />
unsere Sportler Mentaltrainer. Der<br />
<strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong> setzt wissenschaftliche<br />
Testverfahren ein, um dieser Angst auf<br />
die Spur zu kommen und gezielt helfen<br />
zu können. Dabei ist es notwendig, auch<br />
die Vertraulichkeit zwischen Mentaltrainer<br />
und Athleten zu wahren. Das Training<br />
fi ndet daher meist außerhalb der<br />
öffentlichen Betrachtung statt. Gleichzeitig<br />
müssen aber fi nanzielle Mittel für<br />
diesen Bereich beschafft werden. Das<br />
ist bei einem Tabuthema nicht leicht.<br />
Letzlich zählt, dass man nicht an spektakulären<br />
Fällen von Torwarten verweilt,<br />
sondern täglich an der Spitzenleistung<br />
arbeitet.<br />
Thomas Grimminger<br />
Leiter des Olympiastützpunkt <strong>Stuttgart</strong><br />
17<br />
Foto: Sebastian Lentl • <strong>OSP</strong> <strong>Stuttgart</strong>
18<br />
Was macht eigentlich …<br />
Eckart Diesch stammt aus einer segelbegeisterten Familie. Als<br />
Sohn von Bruno Diesch, Europameister im 30-qm-Schärenkreuzer<br />
im Jahr 1957, bestritt er bereits mit acht Jahren seinen ersten<br />
Wettkampf. Mit 15 war er gemeinsam mit seinem drei Jahre<br />
älteren Bruder Jörg das erste Mal Deutscher Jugendmeister.<br />
Zu den Karrierehöhepunkten der Brüder Diesch zählen neben<br />
mehreren Welt- und Europameistertiteln die Goldmedaille bei<br />
den Olympischen Spielen 1976 in Montreal und der Weltmeister-<br />
und Europameistertitel 1986 in Rio de Janeiro bzw. Opatija,<br />
jeweils in der Bootsklasse Flying Dutchman, die bis 1992 olympisch<br />
war. Nach 25 Jahren beendeten die Dieschs ihre Karriere:<br />
Walk of Fame<br />
Dr. Eckart Diesch?<br />
Jörg Diesch hat sich als Facharzt für Orthopädie in Kiel niedergelassen,<br />
während Eckart Diesch, wie zuvor sein Vater, als<br />
Zahnarzt in Friedrichshafen praktiziert. Als Präsident steht er<br />
heute dem Württembergischen Yacht-Club vor, wo die <strong>OSP</strong>-Segelsportler<br />
für London trainieren. Zusammen mit seiner Frau<br />
und den beiden Söhnen, 20 und 16 (beide auf Bundesebene<br />
erfolgreiche Segler), lebt Diesch in Friedrichshafen. Nach wie<br />
vor ist Eckart Diesch ein begeisterter Segler. Wann immer er<br />
neben dem zeitintensiven Präsidentenamt noch ein wenig Zeit<br />
findet, fährt er zu seiner Segelyacht, die in Zadar/Kroatien am<br />
Mittelmeer liegt.<br />
Hart am Wind: In den 1970ern und 1980ern waren Eckart Diesch (mit Vollbart) und sein Bruder Jörg mit ihrer Flying Dutchman<br />
fast nicht einzuholen. Zu den größten Erfolgen des Duos zählt Olympisches Gold in Montreal 1976.
Sie haben mit 22 Jahren die renommierteste Medaille im Sport gewonnen:<br />
die Olympische Goldmedaille. Von dem Moment ganz oben auf dem Podest – an was<br />
erinnern Sie sich?<br />
Ich war zu Tränen gerührt und hatte Gänsehaut. Und genau da gab mir mein etwas<br />
„coolerer“ Bruder mit dem Ellenbogen einen kleinen Schlag in die Rippen und sagte:<br />
„Liebr Brudr, des muss ma au mol mitg’macht hon. Des k’hert oifach dazue.“ Es ist<br />
traumhaft, so auf dem Jubel zu schweben, aber was das bedeutet und wie es dein Leben<br />
verändert, kannst du in diesen wenigen Sekunden gar nicht begreifen. Je länger<br />
diese großen Erfolge her sind, desto mehr wird mir ihre Einmaligkeit bewusst – für<br />
mich, aber auch für den ganzen Segelsport. Es gibt nur ganz wenige mit einer olympischen<br />
Medaille und bis dahin gab es in Baden-Württemberg im Segeln noch nie eine –<br />
und schon gar keine Goldmedaille.<br />
Sie waren gemeinsam mit Ihrem Bruder Jörg ein starkes Team. Wer war wann der Starke?<br />
Mein Bruder war immer der Draufgängertyp. Dem konnte es nie stürmisch genug<br />
Als Präsident leitet er die Geschicke<br />
des Württembergischen Yacht-Clubs<br />
in Friedrichshafen, für den er früher<br />
mit seinem Bruder Jörg sehr erfolgreich<br />
gestartet ist.<br />
sein. Der hätte immer das größte Segel gesetzt, egal ob es dann zum Kentern geführt<br />
hätte. Ich persönlich bin ein sehr besonnener und manches Mal übervorsichtiger<br />
Mensch. Keiner von uns beiden hätte alleine diesen Erfolg gehabt. Er hat mich mitgezogen<br />
und ich konnte ihn bremsen, wenn es ganz gefährlich war. Wir haben einander<br />
toleriert, und wenn es mal nicht so lief, hat keiner dem anderen Vorwürfe gemacht<br />
oder ihm die Fähigkeiten abgesprochen. Darum hat es tatsächlich in unserer Segel-<br />
karriere und auch bis heute zwischenmenschlich nie gekracht. Dieses harmonische Team war unsere große Stärke.<br />
Was gab Ihnen früher Kraft – und was heute?<br />
Mir hat die Harmonie im Team sehr viel gegeben, aber der Hauptantrieb eines jeden Sportlers ist schon die Sucht nach Erfolg.<br />
Und hinterm Erfolg steht auch ein bisschen der Egoismus, sich selbst ins gute Licht zu setzen, vorne dran zu stehen, sich bejubeln<br />
zu lassen. Heute gibt mir die Freude an der Familie und den Kindern Kraft, aber auch das, was ich tue und was ich bewegen kann.<br />
Mir hat die Harmonie im Team sehr viel gegeben,<br />
aber der Hauptantrieb eines jeden Sportlers ist schon die Sucht nach Erfolg.<br />
Was hat Sie Ihre Zeit als Weltklasse-Athlet gelehrt?<br />
Der Segelsport hat mich vor allem gelehrt, Entscheidungen zu treffen, bei denen man niemanden fragen kann. Folgendes Szenario:<br />
Ein junger Segler mit zehn Jahren ist draußen auf dem Wasser und muss fast lebenswichtige Entscheidungen alleine treffen:<br />
„Was mache ich jetzt mit meinem Boot? Was mache ich mit dieser Welle? Was mache ich mit meinen Segeln?“ Das ist eine unglaubliche<br />
persönlichkeitsfördernde und -bildende Maßnahme, die man gar nicht genug schätzen kann.<br />
Sie haben über Jahrzehnte hinweg die Entwicklungen im Segelsport hautnah mitverfolgt. Was hat sich seit Ihrer aktiven Zeit verändert?<br />
Es ist viel mehr Geld im Spiel. Zu meiner Zeit hat man als junger Segler im Verein begonnen, wurde von den Eltern unterstützt<br />
und hat sich dann als Selfmademan hochgearbeitet. Ab der Bundesebene gab es die ersten finanziellen Unterstützungen. Wir<br />
hatten kein Budget wie heute. Ein Segelteam, das heute eine Olympiakampagne mit einem Zweimannboot fährt, muss sich ungefähr<br />
80.000 bis 100.000 Euro Jahresbudget für Wettkämpfe, Trainingslager und Equipment von Sponsoren organisieren. Wenn<br />
Sportler heute das Geld nicht haben, können sie nicht Paroli bieten.<br />
19<br />
Alle Fotos: Archiv
Der erste Eindruck! Haben Sie schon einmal versucht, eine<br />
lange Kompressionslaufhose anzuziehen? Schon das ist ein<br />
kleiner sportlicher Akt! Die Fußöffnungen sind schmal, der<br />
Stoff klammert sich vehement an die Knöchel und schmiegt<br />
sich mit Nachdruck die Beine hinauf, um zum Abschluss Gesäß<br />
und Bauch in Form zu bringen. Es kostet Überwindung, das<br />
erste Mal vorsichtig in die Hocke zu gehen. Entgegen aller Befürchtungen<br />
– das straffe Gewebe hält, drückt jeden einzelnen<br />
Muskel in seine optimale Position und lässt ihm dort wenig<br />
Spielraum. Die Beine scheinen unter Spannung zu stehen, als<br />
wären sie zum Sprung bereit. Fühlt sich gut an – doch was passiert<br />
da eigentlich? Und warum tun sich Profi sportler das an?<br />
Kompression = Zusammendrücken. Die Sportkompressionsbekleidung<br />
greift auf das Prinzip der medizinischen Kompressionstherapie<br />
zur Thromboseprophylaxe, Venenbehandlung<br />
und schnelleren Wundheilung zurück. Durch den Druck<br />
von außen werden die Venen verengt. Da nach wie vor dieselbe<br />
Menge Blut durch die Venen strömen muss, erhöht sich der<br />
Druck und damit die Geschwindigkeit, mit der das Blut zum<br />
Herz zurückgepumpt wird. Eine zu starke Kompression kann<br />
das Herz negativ belasten. Eine moderate Dauerbelastung jedoch<br />
stärkt das Herz-Kreislauf-System. „Die Kompression unterstützt<br />
eine schnellere Versorgung der Muskeln mit frischem,<br />
20<br />
Produkte<br />
*Sportbekleidung mit Extra<br />
sauerstoffreichem Blut. Dadurch steht die Muskulatur zum<br />
Sport schneller bereit, die Aufwärmzeit kann verkürzt werden“,<br />
erklärt Ralf Eggert, einer der erfolgreichsten Triathleten<br />
Deutschlands. Er ist von den Vorteilen der Kompressionskleidung<br />
überzeugt, arbeitet mittlerweile als Produktmanager für<br />
einen der führenden Hersteller von Kompressionskleidung,<br />
2XU, und hält über diese spezielle Sportlerkleidung regelmäßig<br />
Vorträge am <strong>OSP</strong>.<br />
„Der feste Sitz der Kompressionskleidung stabilisiert<br />
die Muskeln.“ Das vermindert die Verletzungsgefahr<br />
und versetzt sie in eine Vorspannung. Die sensibilisiert für<br />
die eigene Körperwahrnehmung – der Sportler vollzieht seine<br />
Bewegungen bewusster. Gerade beim Erlernen und Ausführen<br />
technisch anspruchsvoller Abläufe ist das sehr hilfreich“,<br />
erläutert Eggert. Diesen Argumenten stimmt der <strong>OSP</strong>-Kugelstoßer<br />
Marco Schmidt völlig zu: „Beim Kugelstoßen muss ich<br />
innerhalb kürzester Zeit mein Maximum an Kraft und Schnelligkeit<br />
abrufen und darf mir im Bewegungsablauf keinen Fehler<br />
erlauben. Wenn ich Kompressionskleidung trage, spüre ich<br />
jeden Muskel, den ich für meinen Wurf brauche. Meine Muskeln<br />
müssen permanent gegen den Druck von außen arbeiten.<br />
Dadurch sind sie selbst in Ruhephasen aktiv und reagieren<br />
ohne langes Aufwärmen. Das ist ein spürbarer Vorteil.”<br />
Foto: 2XU
Foto: Marco Schmidt<br />
Ausdauersportler profitieren von der geringen Muskelvibration beim Tragen von Kompressionskleidung. Diese lässt<br />
den Muskeln wenig Bewegungsfreiheit. So müssen sie bei Erschütterungen durch Sprünge<br />
oder schnelle Bewegungen kaum mitschwingen und ermüden deutlich später; ein längeres<br />
Training und mehr Durchhaltevermögen im Wettkampf sind dadurch möglich.<br />
Von Null auf Hundert – Kugelstoßer<br />
Marco Schmidt muss schnell Leistung<br />
bringen. Kompressionshosen<br />
von 2XU versetzen dazu seine Muskeln<br />
in Vorspannung.<br />
Regeneration und Entschlackung – das sind die gängigen<br />
Gründe für medizinische Kompressionsbekleidung wie Stützstrümpfe.<br />
Diese helfen gegen Wassereinlagerungen in den Beinen. Bei Verletzungen<br />
ist der Kompressionsverband zur schnelleren Wundheilung<br />
üblich. Da das Blut mit mehr Druck durch die Venen rauscht,<br />
löst es Stoffwechselprodukte wie Laktat und eingelagertes Wasser<br />
aus dem Gewebe – die Blutbahn wird „durchgeputzt“, der Körper<br />
entlastet. So erholt er sich schneller. Deshalb tragen viele Sportler<br />
wie der <strong>OSP</strong>-Windsurfer und Olympia-Aspirant Toni Wilhelm nach<br />
dem Training spezielle Regenerations-Kompressionskleidung. „Die<br />
Kompression ist dabei noch etwas höher als bei der Trainingskompression“,<br />
erklärt Wilhelm und verrät weiter, „in intensiven Trainingscamps<br />
und bei Wettkämpfen schlafe ich auch damit. Dadurch<br />
bin ich am nächsten Tag ausgeruhter und leistungsfähiger.“<br />
Verschnaufpause an<br />
Land – Windsurfer Toni<br />
Wilhelm setzt auf eine<br />
schnelle Regeneration<br />
dank Kompression.<br />
21<br />
Foto: Friedrich Wilhelm
Kraft futtern<br />
Eine sehr wichtige Kraftquelle ist die Ernährung. Karin Geiger,<br />
Ernährungsberaterin der IKK classic, empfiehlt auch Leistungssportlern<br />
wie den Athleten vom <strong>OSP</strong> eine ausgewogene<br />
und vielseitige Ernährung mit einer ausreichenden Menge an<br />
Kohlenhydraten, die auch im Kraftsport eine große Rolle spielen.<br />
„Um sich die Leistungsfähigkeit zu erhalten, ist es<br />
wichtig, nach dem Wettkampf oder einem harten<br />
Training die leeren Speicher schnell wieder mit<br />
Kohlenhydraten aufzufüllen.“<br />
Omega-3-Fettsäuren, wie sie reichlich in Rapsöl enthalten sind,<br />
schützen die Muskeln und Blutgefäße, fügt Karin Geiger hinzu.<br />
Für Kraft und Muskelaufbau brauche der Körper sehr viel Eiweiß,<br />
dachte man früher. Mit diesem Vorurteil räumt Karin<br />
Herausgeber<br />
Olympiastützpunkt <strong>Stuttgart</strong> Service GmbH<br />
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Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
Svenja Dreher, Nicole Merz, Anke Beisswänger, Linda Wunderle<br />
Sport und Ernährung<br />
IKK classic verrät, was einen starken Ernährungsplan ausmacht<br />
Impressum<br />
Bildnachweis<br />
Titelfoto: Pressefoto Baumann<br />
Weitere Fotos sind auf den jeweiligen Seiten gekennzeichnet.<br />
Grafik<br />
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Satz, Reinzeichnung und Produktion<br />
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Geiger auf: „Eine ausgewogene Mischkost nach den Empfehlungen<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung enthält für die<br />
meisten Sportler ausreichend Proteine. Nur für Kraftsportler<br />
in der Zeit des Muskelaufbautrainings ist eine Erhöhung der<br />
Proteinzufuhr notwendig, vor allem bei extremem Training.“<br />
Zum Kraft- und Muskelerhalt nach der Aufbauphase reicht<br />
dann wieder die durchschnittliche Mischkost. Denn ein Zuviel<br />
an – vor allem tierischem – Eiweiß ist für den Körper<br />
schädlich: Der Harnsäuregehalt im Blut steigt; das belastet die<br />
Nieren und der Cholesterinspiegel steigt. Die IKK-Ernährungsberaterin<br />
empfiehlt deshalb Kombinationen aus pflanzlichen<br />
und tierischen Eiweißen, zum Beispiel Haferflocken mit Milch,<br />
Kartoffeln mit Ei, Bohnensalat mit Mais oder Vollkornbrot mit<br />
Käse.<br />
Druck<br />
DIVIDAN PRINT-MEDIA-VERLAG GMBH<br />
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viermal jährlich<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> von BLICKPUNKT OLYMPIA<br />
erscheint im Dezember <strong>2011</strong>.<br />
Foto: complize - www.photocase.com
Sport ist mir wichtig. Wie wichtig ist das<br />
eigentlich meiner Krankenkasse?<br />
Die Antwort liegt nah: Bewusst zu leben lohnt sich – mit<br />
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