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<strong>Laurenburg</strong>-<strong>Brief</strong>Nr. 28November2013Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e.V.56379 <strong>Laurenburg</strong> an der LahnSchutzgebühr für Nicht-Mitglieder 2,00 Euro
InhaltsverzeichnisVerschiedene Informationen Seite 2Nachruf Erwin Ubl Seite 8Unser Burgschmied Heinz Wolff Seite 9Ruprechtsberg – Bergerhof Seite 12Nachruf Pfarrer Dr. Herrmann Seite 2125. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong> Seite 25<strong>Laurenburg</strong>er Herbstkirmes Seite 27Veranstaltungskalender Seite 32Herausgeber: Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e. V.Layout: Klaus Maxeiner, Peter Maxeiner und Gerhard GemmerVerschiedene Informationenvon Klaus MaxeinerDer Burgherr, der Verein, das Dorf und viele Wanderer haben zur Zeit ein Problem mitdem Fußweg „Krimme“, der vom Dorf Hauptstraße 5 zur Burg führt. Das Haus mit demGrundstück Hauptstraße 3 (gehörte vorher unserem verstorbenen Mitglied Werner Wolf)wurde verkauft und der neue Besitzer Welk hat den Fußweg, der über sein Grundstückführt, gesperrt. Anfänglich wollte er einen Ersatzweg dulden, der am Rande des Grundstückesvorbei gehen sollte aber dann schaltete er auf stur, ein Gespräch war nicht mehrmöglich.Für den Anfang soll der Fußweg nun über den vorhandenen „Alten Burgweg“ geführtwerden und muss entsprechend ausgeschildert werden. Auch der überregionale Lahnwanderwegsoll hier her gehen und wird von der VG Diez entsprechend ausgeschildert.Für unseren Geschichtslehrpfad ist aber die Strecke mit den 10 Tafeln zu kurz. Wir wollen,damit die „Krimme“ nicht ganz verloren geht, einen Ersatzzugang vom Dorfeingang(bei der Grubenlok) hinter dem Schloßpark bis zur Krimme bauen (ca. 200 Meter). Daswird nicht ganz einfach sein und auch einige Zeit in Anspruch nehmen, hat aber den Vorteil,dass nur 3-4 Schilder des Geschichtslehrpfades umgebaut werden müssen. Auchwird kein Privatgelände mehr benutzt.2
Ältestes Mitgliedwird 90 JahreAm 15. November 2012wurde Minna Fischer – in <strong>Laurenburg</strong>nur „Tante Minna“genannt – 90 Jahre alt. TanteMinna übernahm die Mitgliedschaftvon ihrem MannAlbert, der 1994 verstarb.In früheren Jahren unterstütztesie gerne den Vereinals Helferin und hat uns auch2012 als Besucherin die Treuegehalten. Liebe „Tante Minna“,wir wünschen Dir weiterhinalles Gute, vor allemGesundheit.Auch in diesem Jahr unterstützten die Feuerwehrkameraden OrtsbürgermeisterUlrich Kuhmann bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag.3
Jahreshauptversammlung „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“am 23. November 2012Der Vorsitzende Ulrich Kuhmann eröffnete um 20 Uhr die Versammlung und freutesich, dass 24 Mitglieder den Weg ins Dorfgemeinschaftshaus gefunden hatten. Nach derBegrüßung wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht, besonders der im abgelaufenenGeschäftsjahr 2011-12 mit vier Mitgliedern. Zu den im letzten <strong>Brief</strong> angezeigten drei Mitgliedernkam noch Herbert Kopka aus Duisburg hinzu, der schon im Januar 2012 verstarb,was uns aber erst nach Redaktionsschluss gemeldet wurde.Kuhmann dankte allen Helfern für ihr Engagement.Klaus Maxeiner, der Geschäftsführer des Vereins, berichtete über die Aktivitäten im abgelaufenenJahr. Hier standen in erster Linie Reparaturarbeiten auf dem Programm, wieneue Bedachungen auf der Vereinsküche und dem Kiosk, Auswechseln von Treppenbalkenund Stufen, Verteilung der Publikationen des Vereines, Ausrichtung des Burgfestesund vieles mehr.Der Burgherr Horst Wienberg berichtete über die Besucherzahlen (2500), der Wohnmobile(80) und Trauungen (10). Auch habe er aus gesundheitlichen Gründen die Nachfolgegeregelt und wolle seinen beiden Enkeln Martin und Jean-Paul mehr Verantwortungübertragen. Wienberg dankte allen Helfern für ihre Unterstützung.4
Seniorenfeier im DorfgemeinschaftshausIm weihnachtlich geschmückten Gemeindehaus waren die <strong>Laurenburg</strong>er Senioren zurWeihnachtsfeier eingeladen, die traditionell vom Gemeinderat ausgerichtet wird. Im gutbesuchtenGemeindesaal, der 2012 generalsaniert wurde, ließen sich die <strong>Laurenburg</strong>erSenioren ab 65 Jahren mit ihren Partnern von der vorweihnachtlichen Atmosphäre überraschen,die von den Akteuren den Besuchern vermittelt wurde. OrtsbürgermeisterUlrich Kuhmann begrüßte die Gäste mit besinnlichen Worten. Anschließend trugen dieFreizeitsänger einige Lieder vor.Auch Pfarrer Uwe Michler aus Diez begrüßte die <strong>Laurenburg</strong>er Senioren herzlich. Erhatte einen Adventskranz mitgebracht und erklärte den Besuchern, der erste Adventskranzsei 1839 von dem ev. Theologen Johann Hinrich Wichern in Norddeutschland eingeführtworden, damals noch mit 24 Kerzen (20 rote und 4 weise), die auf einem Wagenradbefestigt waren. Ab 1860 werde der Kranz aus Tannengrün gefertigt und nurnoch mit 4 Kerzen versehen. 1925 hätte der Kranz erstmals in einer kath. Kirche Einzuggehalten und zwar in Köln.Nach Kaffee und Kuchen begrüßte Kuhmann die „Holzheimer Schoppensänger“, dieschon zum vierten Mal zum Gelingen der Seniorenfeier beitrugen. Die Sänger warenetwas unter Zeitdruck, kamen von Linter und mussten noch nach Flacht. Trotzdem wares wieder ein Hörgenuss den ihnen zuzuhören. Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurzund so konnten die <strong>Laurenburg</strong>er ein paar besinnliche Stunden verbringen.5
Weihnachtsbaumtraditionauf der <strong>Laurenburg</strong>fortgeführtAuch in diesem Jahr wurde dieTradition fortgeführt, in dem einenTurm der Burg einen Weihnachtsbaumzu montieren. Die Montageist etwas aufwendig, da der Bauman der Seite mit einer Seilrolle hochgezogenwird. In diesem Jahr hatmich Hartmut Meffert beim Holendes Baumes in einer Schonung beiHolzappel unterstützt und bei derMontage Martin Ochs, Horst Wienbergund Gerhard Gemmer.Viele <strong>Laurenburg</strong>er haben michschon angesprochen und sich gefreut,dass der Verein diese schöneTradition auch in diesem Jahr weiterführt.Jahreshauptversammlungdes <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Laurenburg</strong>Am 18. Januar 2013 trafen sich die Mitglieder des <strong>Heimatverein</strong>es im Landgasthof„Zum Schiff“ zur gutbesuchten Jahreshauptversammlung.Der Vorsitzende Alexander Seifert begrüßte die Versammlung. Anschließend wurdeder verstorbenen Mitglieder gedacht.Geschäftsführer Manuel Maxeiner informierte in seinem Geschäftsbericht über die geleistetenArbeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das waren Bepflanzung und Pflegeder Blumenkübel über das gesamte Jahr, Auf- und Abbau der Lichterkette, Ausrichtungdes Sommerfestes an Pfingsten sowie Unterstützung bei der Nikolausfeier. Auch hättedie VG Diez endlich die Stromabrechnung für die Lichterkette vorgelegt, allerdings fürfünf Jahre. Nach Rücksprache mit der Behörde soll dies aber in Zukunft jährlich geschehen.Maxeiner informierte auch über Änderungen im Lastschriftverfahren (Abbuchungder Mitgliedsbeiträge), die durch die neue 22 Zahlen umfassende Kontonummer für dieVereine einige Mehrarbeit bedeutet. Die Banken werden in 2013 die Vereine unterrichten,die wiederum die Vereinsmitglieder informieren werden. Zum Abschluss sagte Maxeiner,dass der Verein z. Zt. 105 Mitglieder habe.Kassierer Reiner Zimmermann informierte die Besucher über die finanzielle Lage desVerein sowie die Einnahmen und Ausgaben.Zum Schluss beschloss die Versammlung, den ehemaligen Vorsitzenden Horst Wienbergzum Ehrenmitglied zu ernennen.6
Der Vorstand des <strong>Heimatverein</strong>s (v.l.): Tobias Meffert, Gerhard Gemmer, ReinerZimmer-mann, Martin Kuhmann, Alexander Seifert und Manuel MaxeinerHorst Wienberg hatteder Versammlungeine kleine Auswahlvon verschiedenenButton‘s mitgebracht,die im Militariamuseumder Burg für einenkleinen Unkostenbeitragerworben werdenkönnen.Das Muster linkswirbt für Burg undDorf <strong>Laurenburg</strong> - dasrechte nur für dieBurg.7
Nachruf für Erwin Ublvon Klaus MaxeinerAm 6. Dezember 2012 (Gründungstag der Freunde der <strong>Laurenburg</strong>) verstarb unserGründungsmitglied Erwin Ubl im 88. Lebensjahr. Anläßlich seines 80ten Geburtstageshaben wir im <strong>Laurenburg</strong>-<strong>Brief</strong> 2004 (Nr. 19) die Leistungen von „unserem Erwin“ fürsein <strong>Laurenburg</strong> und seine beiden Vereine (<strong>Heimatverein</strong> und Freunde der <strong>Laurenburg</strong>),denen er sehr verbunden war, gewürdigt. Vor allem die „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“, diemaßgeblich auf seine und die Initiative von Erwin Westerhoff am 6. Dezember 1986 gegründetwurden. An einige seiner Leistungen wollen wir aber nochmal erinnern, die erfür die Gemeinde und seine Vereine geleistet hat.• Übernahme der Geschäftsführung des HVL und damit maßgeblich verantwortlichfür die Ausführung der ersten „<strong>Laurenburg</strong>er Wasserspiele“• Verkauf der Schule und des Rathauses zur Finanzierung des Dorfgemeinschaftshausessowie Räume und Garagen für die Feuerwehr• Bau von Parkplätzen im Dorfbereich neben der alten Schule, vor demGemeindehaus und im Hinterdorf• Bau einer Bootseinlassstelle an der Brücke und Ausbau des Leinpfades• Sanierung des Friedhofes (Restaurierung Ehrenmal, Erweiterung untererFriedhof, Erneuerung Stützmauer, Umbau des Glockenturmes, neue Treppe,neue Fußwege)• Ausbau des Platzes an der Eckmauer (Brunnen und Grubenloren)• Asphaltierung des Wirthweges und Bau der Grillhütte• Rekultivierung der Bergehalde Richtung Holzappel• Mitinitiator bei der Gründung des Fördervereins„Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e.V.Viele dieser Projekte waren nur möglich und preiswert zu realisieren, weil Erwin hierein glückliches Händchen und gute Beziehungen hatte. Trotzdem galt sein Interesseseit frühester Jugend „der <strong>Laurenburg</strong>“. Mit seinen Freunden spielte er an oder auf derBurg. Er bedauerte es sehr, dass die schaumburgischen Besitzer die Burg so verfallenließen. Als Bürgermeister hat er Anstrengungen zur Erhaltung und Sicherung unternommen.Das Angebot des Fürsten, die Gemeinde solle die Burg kaufen, konnte ausfinanziellen Gründen nicht angenommen werden. So stellte die Gemeinde den provozierendenAntrag, aus Sicherheitsgründen die Burg abzureißen. Das wollte natürlich niemand,hatte aber den Effekt, dass die Burg unter Denkmalschutz gestellt wurde.Nachdem Horst Wienberg die Burg gekauft hatte, setzte sich Erwin Ubl mit seinemNamensvetter Erwin Westerhoff dafür ein, den Förderverein „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>"zu gründen, welcher den Burgherrn nun schon seit 27 Jahren unterstützt. Oft führte ihnsein täglicher Spaziergang an der <strong>Laurenburg</strong> vorbei oder auch hinein zu einem Plauschmit Horst Wienberg oder den zufälligen Burgbesuchern.8
Unser Burgschmied Heinz Wolffvon Gerhard GemmerWenn wir unseren Burgherrn der <strong>Laurenburg</strong>, Horst Wienberg, einen „Glücksfall fürdie <strong>Laurenburg</strong>" nennen, dann können wir mit gutem Grund Heinz Wolff auch als„Glücksfall" dahinter einreihen, denn fast alles, was in der Burg aus Stahl und Eisen ist,trägt unsichtbar den Stempel: Heinz Wolff.Heinz kam vor 35 Jahren durch verwandtschaftliche Verhältnisse nach Holzappel undlernte so unsere schöne Heimat kennen, so dass er beschloss, sich hier ein zweites zuHause einzurichten. Als er im Jahre 1971 mit dem <strong>Laurenburg</strong>er Wirt, Werner Dellmann,diesen Wunsch besprach, entwickelte sich die glückliche Lösung. Werner besaß über dem<strong>Laurenburg</strong>er Oberdorf im Platterberg einen „Berg" - so nennen die <strong>Laurenburg</strong>er dieGrundstücke im Hang oder auch ganze Hanglagen. Da Werner Dellmann mit diesem seiteinigen Jahren verwilderten Berg nichts anzufangen wusste - er ging lieber ans Treppchenfischen - verpachtete er seinen Berg an Heinz. Letzterer machte sich das noch erkennbare,aber zugewachsene Pfädchen zu dem Berg wieder frei und errichtete dort seinerstes Wochenendhäuschen. Bereits 1972 konnte Heinz etwas weiter westlich im Platterbergein anderes Hanggrundstück mit einem bereits existierenden Wochenendhäuschenkaufen, welches er für die Bedürfnisse seiner Familie einrichtete. Bis dahin kannteich Heinz noch nicht, außer dass ich an lauen Sommerabenden manchmal eine Quetschkommode(Schifferklavier, Akkordeon) im Berg hörte. Mein Sohn Christoph kam malnach Hause, nachdem er mit Patrick Bobka durch den Berg gestreift war, und hatte einenLederball, den ihm ein „Mann aus einem Häuschen da oben in den Hecken" geschenkthatte.Als 1985 HorstWienberg die <strong>Laurenburg</strong>als Ruinegekauft hatte,schaute Heinz Wolffdes öfteren mal aufder Baustelle Burgvorbei und alsSchlosser- undSchmiedemeister fielihm sehr bald auf,dass er hier seinejahrelange Berufserfahrungeinbringenkönnte. Wenn heuteein Burgbesucherkommt, durchschreiteter zunächstdas Eingangstorzum Burggelände.Geht der BesucherDieses handwerkliche Meisterstück von Heinz Wolffnimmt man kaum wahr, vor allem, wenn man mit demAuto kommt, denn es steht fast immer offen. Für denFotografen Klaus Maxeiner wurde es mal geschlossen.9
nur im unteren Burggelände weiter, entdeckt er noch zwei schmiedeeiserne Tore von dergleichen Hand, jedoch kleiner. Interessiert ihn der Bergfried wegen des Militärmuseumsdarin oder will er die Aussicht von der Wehrplatte des Turmes genießen, dann muss erein doppelschlägiges Holztor passieren - vor Holzarbeit schreckte Heinz auch nichtzurück. Den weiteren beschwerlichen Aufgang bis zu dem Platz vor dem Bergfried hatHeinz dem Burggast erleichtert, indem er einen langen Eisenhandlauf angebracht hat,der jede Windung, sowie alle Mauervor- und -rücksprünge mitmacht.Ist man auf dem Vorplatz angekommen, fallen einige Holzunterstände mit Tischen undBänken ins Auge, die Heinz gezimmert hat und bevor man den weiteren Treppenaufgangwagt, steht zur Verteidigung der Burg ein alter Mörser; die zugehörige Lafette istform- und fachgerecht vom Burgschmied ausgeführt. Tritt der Besucher im Turm ein,kommt er zunächst in den Rittersaal, der das Militärmuseum beherbergt. Hier fallen vieleHalterungen, Ablagen und verschnörkelten Regale für diverse Waffen und Zubehörauf, spätestens daran erkennt man, dass Heinz auch als Kunstschmied sein tägliches Brothätte verdienen können.So geht das nun weiter im Bergfried und im ganzen Burggelände bis zum Festplatz mitseinen umgebenden Hütten, wo Heinz viele pfiffige, patentwürdige Tür- und Ladenhalterungensowie -Verschlüssekonstruiert und eingebaut hat.Hier im Festgelände angekommen,müssen wir die geselligenund musikalischen Talenteunseres Freundes Heinz ansprechen.Bei all seinen Arbeiten, zwischenden Hammerschlägenbeim Schmieden oder Nieten,pfiff er seine Melodien. Undwenn eine größere Festivitätangesagt war, brachte Heinzsein Akkordeon mit und unterhieltuns mit Musik und Gesang.Sein herzliches, freundlichesund unterhaltendes Naturellvermissen wir.Seine Präsenz in <strong>Laurenburg</strong> im Wochenendhäuschen war natürlich eingeschränkt undda Heinz sich hier wohlfühlte, mietete er sich im Ort, am Blendhof, eine Wohnung, dieer bereits 1988 mit seiner Frau Irene bezog. Diese bewohnten sie 12 Jahre bis ins neueJahrtausend, als sie aus familiären Gründen doch wieder in die alte Heimat Duisburgzurückgezogen sind.Heinz ist seit 22 Jahren Mitglied in unserem Förderverein „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>"und wir können ihm versichern, dass wir oft an ihn denken und wir sehr dankbar sindfür seine Geselligkeit und vor allem für seine vielfältige Handwerkskunst, die uns bei jedemAufenthalt im Burggelände ins Auge fällt. Wir wünschen Heinz und seiner Frau Irenein ihrer alten Heimat beste Gesundheit und Zufriedenheit.10
Jahreshauptversammlungder Freiwilligen Feuerwehr <strong>Laurenburg</strong>Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins der <strong>Laurenburg</strong>er Feuerwehr war gutbesucht, als der Vorsitzende Dieter Becker die Versammlung im Dorfgemeinschaftshausbegrüßte. Die Wehr habe z.Zt. 25 meist jüngere Aktive und sei damit sehr gut aufgestellt,und habe keine Nachwuchssorgen, freute sich Becker.In seinem Bericht blickte er auf 12 Monatsübungen, eine Großübung im CrambergerTun-nel und den zahlreichen Spezialübungen (Digitalfunk, Atemschutz usw.) zurück. Dabeilobte er die besondere Bereitschaft der Aktiven durch Lehrgänge ihren Wissensstandzu erhöhen. Auch der Wehrführer der Verbandsgemeinde Diez Marcus Grün lobte denguten Ausbildungsstand der <strong>Laurenburg</strong>er Wehr, die ja auch noch als Sonderwehr fürdie Wasserrettung ausgebildet sei. Bei den anschließenden Beförderungen wurde ChristinaFelser zur Feuerwehrfrau und Constantin Meller zum Feuerwehrmann befördert.Neue Hauptfeuerwehrfrauen sind Ramona Clemens und Anja Seifert. Ralf Würges wurdezum Brandmeister befördert.Auch zahlreiche Mitglieder wurden für ihre Vereinszugehörigkeit geehrt. Die Ehrennadelin Silber bekamen Heinz Seifert, Ralf Würges und Jürgen Klärner. Gold für 40 Jahreerhielten Dieter Nink, Detlef Herpel, Klaus Kah, Gerhard Kramb, Joachim Trieb, AxelRübsamen, Uwe Schäfer, Rainer Berg, Heriert Felser und Dieter Becker. Werner Wolf undGunter Witzel wurden für 50jährige Treue mit einer Urkunde geehrt. Die neuen EhrenmitgliederPeter Maxeiner, Kurt Bobka und Gerd Windecker bekamen ein Präsent überreicht.Auch Ortsbürgermeister Ulrich Kuhmann bedankte sich bei der Wehr für ihr Engagementund die gute Zusammenarbeit.Auf dem Bild (v.l.): Alexander Seifert, Reiner Berg, Gerd Windecker, HeribertFelser, Marcus Grün, Ralf Würges, Jürgen Klärner, Anja Seifert, Christina Felser,Ramona Clemens, Constantin Meller, Uwe Schäfer, Dieter Becker u. Kurt Bobka.11
Ruprechtsberg – Berge – BergerhofEin arnsteinischer Hof überdauertdie Zeitenvon Heinz SimonDie siedlungsgeschichtliche Forschung weist Ortsnamen mit der Endung -berg, -burg,-stein der letzten Periode des mittelalterlichen Siedlungsausbaus vom 10.-13. Jh. zu. DerOrtsname Ruprechtsberg erscheint im Nekrologium (Totenbuch) und in den Zinsregisterndes Klosters Arnstein als Ruprechtsberge, Ruprechtezberge, Rupresberge, Ruprichsberge,Ruperger, Ruppertsberg und schon 1463 nur in der verkürzten Namensform Berge.Der Personenname Ruprecht/Rupert ist in der Stammtafel der Grafen von <strong>Laurenburg</strong>(später Grafen von Nassau) durchaus geläufig und tritt in Rupert I. (1124-1152), RupertII. (1154-1159) und Ruprecht IV. (l 198-1231) in Erscheinung. Es liegt nahe, für die Ortsgründunghier einen Zusammenhang zu sehen.Die Hofgebäude stehen auf dem von Charlottenberg (330 m NN) zur Lahn bei <strong>Laurenburg</strong>(100 m NN) abfallenden Südabhang des Westerwaldes auf einer kleinen Abflachungin etwa 275 m NN. Sie bilden mit dem renovierten Wohntrakt und den drei anliegendenehemaligen Wirtschaftsgebäuden einen mächtigen geschlossenen Vierseithof.Auffällig ist die Lindenbaumgruppe (sog. Friedrichsruh) im südlich angrenzenden Rosengarten.Die übrigen Gebäude des ehemaligen kleinen mittelalterlichen Dorfes lagennach mündlicher Überlieferung östlich der von Charlottenberg kommenden Straße (Heuweg)links vor dem Hofbereich. 1Über die Herkunft des Arnsteiner Hofes in Ruprechtsberg ist nichts bekannt. Im ArnsteinerNekrologium wird unter dem 7. Nov. eine vor 1227 verstorbene Adlige „Gertrudislaice de Ruprechtsberge " kommemoriert (d. i. im Totengedenken in der Messe zuAllerseelen erwähnt), die zu den besonderen Wohltätern des Stiftes zählte. Möglicherweisehat sie dem Kloster den Hof übergeben.Unter dem 16. Januar schenken Henricus, Sohn des Johannis de Langenscheit und dessenFrau Emele dem Kloster ihre Güter - „omnia bona sua" in Ruprechtesberge. Unterdem 23. Juni stiftet Cononis Dick de Lurenburgk jährlich einen „solidus denariorum" fürdas uff dem Ruperge gelegene Haus.In der 2. Hälfte des 14. Jh. bezieht das Pitanzamt (d. i. Klosterkasse zur Verwaltungvon Stiftungen) aus Ruprechtsberg 1 Malter Korngülte aus dem Testament des FridericiBucher von <strong>Laurenburg</strong> und ½ Malter aus dem Testament der Megtildis von <strong>Laurenburg</strong>.Gegen Ende des 14. Jhs. beträgt die Gülte (d. i. Zinszahlung in Geld oder Naturalien aufeinen Schuldbrief) 2 Malter Korn.1438 überlassen Dietrich von Monreal und seine Frau Lyse sowie Heinrich Kokel undseine Frau Fye dem Kloster Arnstein gegen Einkünfte in Freiendiez einen Zins von 32 Turnosenvon Gütern in Ruprechtsberge.1463 wird der Hof des Klosters in Berge bei Esten verpachtet. Am 11. Juni 1538 entrichtetder Hof an Pacht 12 Malter Korn. Nach einer Grenzbeschreibung von 1568 ist er12
an mehrere Pächter aufgeteilt Er wurde wahrscheinlich nie als sog. Eigenhof mit nur klostereigenenHofleuten bewirtschaftet.1555 entsteht in der „gemein bergen“ und Dornberg „irrung um die pfihedrifft“ indem Roderforst.1582 und 1594 ist der „hoff bergen“ fur das Kloster Arnstein Mitmarker auf demHirschberg. Nach einer „Instruction fur die Hofleuth“ aus dem 16. Jh. ist der Hof ein Stadelhof,in dem die Abgaben der Pächter umliegender Höfe gesammelt wurden. Sammelspeicherfur die Pachtabgaben des Klosters gab es in Arnstein, Weinähr, Limburg,Montabaur, Worms und Niederlahnstein.1606 wohnen in Ruprechtsberge noch acht Familien („Hausgesässen“).1649 verkauft die Abtei ihren Hof zu Ruprechtsberge an die Reichsgrafschaft Holzappel.Im Archiv Schaumburg befindet sich die folgende Beschreibung aus der 2. Hälfte des18. Jhs.: „Bergerhof war vor diesem ein aus acht menner (Haushalten) bestehendes Dorfso ruppertsberg hievor genannt, nach der Zerstörung aus denen Güthern ein Hofguthgemacht und zur (Rent-) Kammer gezogen. Von dem 10ten hatte die Herrschaft 1 / 3 unddie von Adelheim 2 / 3 “(Landeshauptarchiv Koblenz/Archiv Schaumburg, Hist. Schriften,Varia Nr. 6; Fam. Gut, Acta Nr. 28; Urk. 21)Die Reformation ab 1517 und besonders der 30-jährige Krieg (1618-1648) haben diewirtschaftliche Vorrangstellung der Abtei an der unteren Lahn nachhaltig erschüttert undzu einem Niedergang des Klosters geführt. Es verlor Patronatsrechte in protestantisch gewordenenDörfern und wurde von den neuen Landesherren in oft kostspielige Streitigkeitenvor dem Reichskammergericht verwickelt. Selbst Kurtrier machte dem Kloster1542 die Landeshoheit in den Dörfern Winden, Weinähr und Seelbach streitig. Der 30-jährige Krieg, insbesondere die Jahre 1635 bis 1648, brachten dann den völligen wirtschaftlichenNiedergang. „Die der Abtei gehörenden Dörfer wurden eingeäschert undihre Einwohner ermordet. In den erhalten gebliebenen war kaum noch der fünfte Teilder fruheren Einwohnerzahl übrig. Was die Kriegshorden an Menschen übriggelassenhatten, rafften Hunger und Krankheit dahin oder war geflohen. Das Kloster selbst erhieltden Besuch der Schweden nicht vor 1635..... In jenem Jahre wurde die Abtei zwölfmalausgeplündert, alle Getreidevorrate und aller Hausrat geraubt. Gegen Schluß des Jahreswurde das Kloster einen ganzen Monat besetzt gehalten und die Altäre der Kirche zerschlagen.Nur 3 Mönche überlebten diese Greuel."Zu wissen, dass bei landkündigem Schwedischen kriegsverderben in annis 1635. 36.37. 38 39 als die leut im ganzen land hierumb in grosem elend gelebt die äuserste armuthunger und krankheiten ausgestanden auch der mehrenteil verstorben in denen dörfernWeinähr Winden Homberg Nassauw Dörnberg Obernhof Hübingen Kalkoben Horbach...keine zinsen gehoben worden auch nichts bei den verderbten armen leuten zubekommen gewesen dass weder unser closter noch kirchen und klausen ihrer renten undgefäll geniesen können..... Wegen der Zinsen ist P. Gerardus P. Petrus und ich unterschiedlichzu <strong>Laurenburg</strong> gewesen aber nicht viel bekommen dann aus den 50 hausgesäßenso zu Scheid und <strong>Laurenburg</strong> vorm schwedischen krieg gewohnt kaum 10 oder12 überblieben und aus 30 zu Dörnberg kaum 5 oder 6 überblieben...." (Müller, Arnsteinbis 1803, S .21 f; S.47 ff)Peter Melander, kaiserlicher Generalfeldmarschall, musste zwar seinen Einsatz für Kaiserund Reich 1648 mit dem Leben bezahlen. Er und seine Familie gehörten jedoch zwei-13
fellos zu den Gewinnern des Krieges. 1643 verkaufte Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar für 64000 Reichstaler die freie Herrschaft Esten mit der Vogtei Isselbach undEppenrod an den Reichsgrafen Melander. Im gleichen Jahr erhob Kaiser Ferdinand III. diesezur freien Reichsgrafschaft Holzappel. Zusammen mit der Herrschaft Schaumburg(1656) entstand dann unter seiner Tochter Elisabeth Charlotte durch die Heirat mit demFürsten Adolph von Nassau-Dillenburg 1653 das Fürstentum Nassau-Schaumburg.Die enge Nachbarschaft mit diesem neuen Fürstentum reformierter Konfessionschränkte nicht nur den kirchlichen Einflussbereich der Abtei ein.Der Wiederaufbau nach den Wirren des 30-jährigen Krieges erforderte auch erheblicheGeldmittel, die u. a. sicherlich auch durch den Verkauf des Hofes Bergen beschafftwerden sollten. Die Abtei setzte auch neue Akzente in der Wirtschaftspolitik. Mit demim 17. Jh. im Raum Weinähr/Obernhof wieder beginnenden Bergbau bzw. der Verwertungder in ihrem kleinen Hoheitsgebiet lagernden Erzvorkommen (Eisen, Blei, Silber)eröffneten sich der Abtei ganz neue Möglichkeiten. Sie war in dieser Zeit alleinige Inhaberinaller zum Bergwerksbetrieb notwendigen Hoheitsrechte (Bergregalien).1660 schloss die Abtei ihren ersten Vertrag mit der belgischen Unternehmerfamilie Mariothüber den Bau eines Hüttenwerks ab. Diese geschäftliche Zusammenarbeit sichertedem Kloster dann vor allem im 18. Jh. reiche Einkünfte und auch der Bevölkerung guteVerdienstmöglichkeiten.Für das Fürstentum Schaumburg war die Verpachtung der drei herrschaftlichen Höfein Dörnberg, Bergen und Horhausen - besonders vor der Erschließung der Erzvorkommen- eine wichtige Einnahmequelle. 2 Der Bergerhof mit seiner um den Hof arrondiertenlandwirtschaftlichen Nutzfläche umfasste mit den Flurstücken „Schaumburger Bergerfeld",„Berger Feld" und „Eisenkauten" weite Bereiche oberhalb des heutigen Zechenhofesin der Dörnberger Gemarkung. Lediglich die Wiesen im Gelbachtal musstenüber eine größere Entfernung bewirtschaftet werden Das Heu musste von dort unterschwierigen Bedingungen auf steilen Wegen am Talhang des Gelbachs auf dem sog.Heuweg über den Bergkamm zum Bergerhof transportiert werden.Eine Besonderheit des Hofes Bergen ist seine Lage auf den erzreichen Lagerstätten dessog. Holzappeler Gangzuges, der sich über das Grubenfeld „Leopoldine Luise" in derObernhofer Gemarkung und über den Sophienschacht an der Dörnberger Straße, denHerminen-, Neuhoffnungs- und Charlottenschacht und den heutigen Zechenhof bis zumMittel- und Stephansschacht der ehemaligen Grube Holzappel hinzieht.Der Bergbau berührte bereits früh den Hofbetrieb, wie der Flurname „Berger Eisenkaute"oberhalb des heutigen Zechenhofes belegt. 3 Der sich seit 1751 in unmittelbarerNähe nördlich des Hofes ausbreitende Grubenbetrieb blieb für den Hof nicht ohne Folgen.Seit der ersten Hälfte des 19. Jhs wurde besonders die Trinkwasserversorgung derGemeinde Dörnberg und des Bergerhofes beeinträchtigt.Die Gemeinde Dörnberg stellte in einer Eingabe von 3.11.1848 fest, dass der Betriebdes Bergwerks alles Quellwasser ableitet. Die Einwohner seien deshalb gezwungen gewesen,ihr Trinkwasser von dem kleinen Eschbach zu holen, der eine Viertelstunde entferntzwischen Dörnberg und dem Bergerhof floss. Am 23. 2. 1849 wird gemeldet, dassder Bergerhof sein Trinkwasser früher aus einer nahe gelegenen Quelle im Eichelstruthbezogen hat und dass diese nun durch das Bergwerk versiegt sei.Um 1890 wurde eine Wasserleitung über das Zechenhaus zum Bergerhof verlegt, „die14
nun durch einen Liegendschacht beim Charlottenschacht gefährdet ist... Eine dritte Quelle(der Eschelbach gen. Teufelskunst) ist nunmehr auch versiegt".(Brommer, Umweltprobleme, S. 463 f.)Die folgende Liste der schaumburgisehen Hofmänner/Hofbeständer ist unvollständig.Es gab zeitweise auch zwei Hofmänner gleichzeitig auf dem Bergerhof. In den Kirchenbüchernder Kirchengemeinde Holzappel werden die folgenden Pächter genannt: 4Hermann Priester (1666 - 1698)Johann Jacob Petri (1688 - 1715)Johann Heinrich Priester (1701-1737)Johann Vitus Priester (1757 - 1760)Johann Hermann Priester (starb 1775 als „gewesener Hofmann")Johann Wilhelm Priester ( 1773 - 1806)Philipp Carl Priester (? - 1848)Die letzten Pächter des Bergerhofes stellte ab 1906 über drei Generationen die FamilieSpieß mit Jakob Spieß, Wilhelm Spieß, Rudolf Spieß.Der bis 1967 amtierende Besitzer des Bergerhofes Fürst Josias von Waldeck und Pyrmontwurde 1947 in einem Entnazifizierungsverfahren u. a. zu einer finanziellen Wiedergutmachungverurteilt Im Zuge dieses Verfahrens konnte 1965 der langjährige PächterWilhelm Spieß den Hof als Eigentum erwerben.In der Folgezeit wurden große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche zur Aufstockungdes Aussiedlerhofes „Zechenhof“ und als Ausgleichsfläche beim Bau der IC -Strecke Frankfurt -Köln abgegeben. Schließlich verkaufte 2007 das Ehepaar Rudolf undAnni Spieß auch die Hofgebäude des Bergerhofes. Das geschichtsträchtige Hofgut wurdeinzwischen von der Familie v. Anshelm aufwendig renoviert und wird nun als Landhausfür Familienfeiern, Seminare und Tagungen genutzt (www.hofgutbergerhof.de).Literatur:Müller, Jakob:Krings, Bruno:Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung derPrämonstratenser-Abtei Arnstein a. d. Lahnseit der Gründung (1139) bis zur Aufhebung (1803), 1918Das Prämonstratenserstift Arnstein a. d. Lahn im Mittelalter(1139-1527),1990Sarholz, Hans - J.: Vorindustrieller Bergbau in Obernhof a. d. Lahn.,Nass. Ann.Bd.l 11/2000Brommer, Peter:Umweltprobleme im Berg- und Hüttenwesen Schaumburgs,in Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, Bd. 23, 199715
Anhang:Die Größe des Bergerhofes, seine Erträge und die Pachtbelastung in den Jahren1731-1739:Ackerland :Wiesen:108 Morgen, 3 Sadel, 38 Ruthen23 Morgen, 1 Sadel, 6 ½ RuthenKorn 34 Malter geschmelzte Butter 32 MaßWeizen 2 " Käse 256 PfdGerste 6 " Eier 400 St.Hafer 34 " fette Ochsen 2Erbsen 11 " fette Schweine 3„1 Morgen hält 160 Ruthen, die Ruthe 16 Werkschuh". 5Die Pächter waren außer diesen Abgaben zu den folgenden Leistungen verpflichtet:Die Dörnberger und Berger Hofleute mussten „wegen des Pferchs den bergischen Pfercherein jeder zur Hälfte unterhalten". Zur Pfercherei gehörten 400 Pfosten. Der Hofmannzu Horhausen unterhielt einen Pfercher allein mit 300 Pfosten. 6Jeder Hofmann musste jährlich „eine Rhein Fuhre thun", die Hälfte des gewöhnlichenKopfgeldes und den Zehnten bezahlen. Er musste - wie die anderen Untertanen - 3 StückHühner jährlich zur fürstl. Küche liefern und jährlich auch für die gnäd. Herrschaft 2 SadelLand mit Lein oder Heyden-Korn (Buchweizen) bestellen. Der Berger Hofmann mussteaußerdem der Herrschaft die Hälfte des „gutten obstes" abliefern."1 Auskunft Frau A. Spieß, Charlottenberg2 s. Anhang : „Specification /Was denen drey verpachteten herrschaftlichen Hoffen als Dörnberg,Bergen und Horhausen an acker und wiesen wachs gehöret, auch was die drey obgemeltenHoffe jährliche pacht gnädigster Herrschaft geben müssen." Erträge aus den Jahren1731-1739 (HSTAW , Abt. 337,Ia,2)3 Im späten Mittelalter wurde mit sog. Fingen oder Kauten von oben im Tagebau das Eisenerzabgebaut.4 Auskunft Herr Gerhard Gemmer, Troisdorf5 Dieser sog. Localmorgen war im Lahngebiet bis 1804 als Feldmaß in Gebrauch. Der Normalmorgendes Herzogtums Nassau war mit 116 Ruthen kleiner (0,73 Localmorgen).Nach den obigen Angaben errechnet sich für den Bergerhof 1731-39 eine landwirtschaftlicheNutzfläche von 132 ¼ Localmorgen bzw. 185 heutigen Morgen.6 Ein Pferch diente der Einzäunung einer Schafherde auf dem Acker und damit der Düngungmit Schafsmist. Zum Bergerhof gehörte eine Schäfereigerechtigkeit mit Pferchrecht undPferchordnung.16
Ausschnitt der Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot undvon Müffling 1803 – 1820Die Bilder der Familie Spieß und die Angaben über die Größe des Hofes wurden mirvon Rolf und Anna Spieß zur Verfügung gestellt. Klaus MaxeinerÜber 3 Generationen gehörte der Bergerhof der Familie Spieß (1965 – 2007)Jakob Spieß Wilhelm Spieß Rolf Spieß17
Die Familie betrieb Spieß bis in die siebziger Jahre auf dem Hof eine Privatpension miteinem kleinen beheizbaren Schwimmbad. Für Kinder bestand die Möglichkeit zu reiten.Hier noch einige Ansichtskarten aus der Zeit, die mir von Manfred Noll aus Holzappel zurVerfügung gestellt wurden.18
Die Ländereien (rot eingerahmt) die einmal zum Bergerhof gehörten, bevor die FamilieSpieß das Anwesen veräußerte (die Angaben wurden von Rolf Spieß gemacht).19
Am 28. und 29. Sept. 2013 fand auf dem Gelände des Bergerhofes das „Fest der Sinne“statt und die Besucher konnten sich einen Eindruck von dem schönen Ambiente derrestaurierten Anlage machen. Ein großer Rosengarten bereichert das Anwesen mit einemherrlichen Blick über das Lahntal.20
Pfarrer Dr. Wolfgang Herrmann †von Willi SchmiedelAm 25.Januar 2013 verstarb unserlangjähriges Mitglied Dr.Wolfgang Herrmann- Pfarrer i. R. und von 1972 bis2001 Seelsorger der evangelischen JohannesgemeindeHolzappel - an denFolgen eines tragischen Unfalls auf demGelände seines Alterswohnsitzes in Geilnau.Im Kriegsjahr 1940 in Merseburg(Sachsen-Anhalt) geboren, führte derLebensweg des Verstorbenen mit derFlucht der Familie vor der sowjetrussischenArmee im Jahre 1945 zunächstnach Delmenhorst bei Bremen. Nachdem Abitur und dem Studium der EvangelischenTheologie, der Soziologie undPhilosophie arbeitete Wolfgang Herrmannvier Jahre lang als WissenschaftlicherAssistent am Sozialethischen Seminaran der Marburger Philipps-Universität.Seit 1966 mit der Theologin BrigitteHerrmann verheiratet, übernahm er1972 die Pfarrstelle an der Johanneskirchein Holzappel. Zusammen mit seiner Ehefrau, der langjährigen Pfarrerin in Dörnberg,fand Wolfgang Herrmann in der Esterau die Erfüllung seines beruflichen Lebens.Ausdruck seiner wissenschaftlichen Ambitionen war seine Promotion im Jahre 1976zum Thema „Die theologische Ausbildung und ihre Reform“. Die intensive Beschäftigungmit den Grundlagen des christlichen Glaubens trug dem gesellschaftskritischen Landpfarrer1981 eine Gastprofessur für Sozialethik in Marburg und danach - bis 1994 - Lehraufträgefür praktische Theologie in Marburg und Gießen ein.Neben seiner Seelsorge-Tätigkeit in der Esterau war Wolfgang Herrmann regelmäßigals Autor und Interpret kirchlicher Sendungen im Rundfunk präsent. Seine „Morgenfeier“beim hr2 zu Pfingsten 2009 wurde mit dem angesehenen „Predigtpreis 2009“ desVerlags der Deutschen Wirtschaft in der Kategorie „Beste Predigt im Fernsehen, Rundfunkund Internet“ ausgezeichnet. In den letzten Jahren machte der hoch gebildete undvielseitig interessierte Theologe neben seinem Rundfunk-Engagement verstärkt mit LiterarischenLesungen auf sich aufmerksam.Den „Freunden der <strong>Laurenburg</strong>“ wird er Verstorbene aufgrund seiner persönlichen Unterstützungihrer Ziele und seiner regelmäßigen Gottesdienste beim jährlichen „Burgfest“stets in guter Erinnerung bleiben.21
Pfarrer Herrmann bereicherte unsere Burgfeste mit dem sonntäglichen Gottesdienst,die von den <strong>Laurenburg</strong>er Bürgern gerne und gut besucht wurden. Die gesungenen Liederbegleitete er auf seiner Gitarre. Den Besuchern gefiel besonders die angenehme Atmophäredieser Freiluftveranstaltung, beschirmt von einem alten Fallschirm.Es wurden auch drei Taufen auf der Burg durch Pfarrer Herrmann durchgeführt. Wienberg‘sEnkel Jean-Paul, der Neffe Kevin und der Urenkel Marlon.Wer glaubt, ein Christ zu sein,weil er die Kirche besucht, irrt sich.Man wird ja auch kein Auto,wenn man in einer Garage steht.Albert Schweitzer (1875-1965)22
Sommerfest des <strong>Heimatverein</strong>esAm Pfingstsamstag feierte der <strong>Heimatverein</strong> sein Sommerfest. Das Wetter spielte ausnahmsweisean diesem Tag mit, trotzdem kamen nicht so viele Besucher wie im Jahr vorher.Am besten lief das große Kuchenbüffet, alle 17 Kuchen waren am Ende verkauft.Im Mittelpunkt stand als einzige Ehrung die Ernennung von Horst Wienberg zum Ehrenmitglied,die vom Vorstand des Vereines einstimmig beschlossen worden war. DerVorsitzende Alexander Seifert (links) würdigte nochmals das Engagement Wienbergs, derden Verein in schweren Zeiten übernommen hatte und zehn Jahre den Vorsitz ausübte.Er führte die damals überwiegend jungen Mitglieder bis diese selbst Verantwortung übernahmen.Auch Geschäftsführer Manuel Maxeiner (rechts) gehörte zu den Gratulanten.Die Helfer des Vereinsfestes traten in diesem Jahr erstmals in einem gemeinsamen Outfitan, ein blaues Poloshirt mit dem Wappen der Ortsgemeinde <strong>Laurenburg</strong>.Auch für schlechtes Wetter war vorgesorgt mit den neuen Zelten des Vereins ( 3 Zelte,die 4 x 4 Meter groß sind und Seitenwände haben).Für die kleinen Gäste stand wieder eine Hüpfburg bereit, die auch kräftig genutztwurde.Horst Wienberg bekam die Ehrenurkunde überreicht, links der VorsitzendeAlexander Seifert und rechts der Geschäftsführer Manuel Maxeiner23
Zur Begrüßung wurde den Besuchern ein Getränk serviertDie „fünf jungen Tenöre“ unterhielten das Publikum mit Stimmungsliedern24
25. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong>Bei herrlichem Sommerwetter feierte der Verein das 25. Burgfest auf dem Festplatz unterhalbder <strong>Laurenburg</strong>. Das unser Burgfest etwas in die Jahre gekommen ist, war unsschon die ganze Zeit bewusst. Bei unserem 25jährigen Vereinsjubiläum 2011 hatten wirnoch ein großes Fest ausrichten können, was auch sehr viele Besucher angelockt hatte.Aber so viel Geld für ein Programm können wir nicht in jedem Jahr ausgeben.Trotzdem hatten wir von den <strong>Laurenburg</strong>ern etwas mehr Besucher erwartet und nicht,dass nur noch 30 Personen den Weg zur Burg finden. Mit den Besuchern vom Bootsclub,den umliegenden Gemeinden und den 12 Helfern sind wir gerade mal auf 90 Besuchergekommen und das ist eindeutig zu wenig. Wenn nicht der Ertrag aus der von GerhardGemmer organisierten Tombola wäre, hätten wir bestimmt schon früher über eine Veränderungnachgedacht.Bei einer Vorstandssitzung im Oktober wurde über dieses Thema ausgiebig diskutiert:Da auch das Helferpersonal in die Jahre gekommen ist und unsere jüngeren Mitgliederüberwiegend in anderen Vereinen engagiert sind, hat der Vorstand den Vorschlag gemacht,die Veranstaltung Burgfest im nächsten Jahr pausieren zu lassen.25
Auch der <strong>Laurenburg</strong>erBootsclub hattewieder eine Abordnungzum Burgfestgeschickt.Auf die Nachbarn ausScheidt war immerVerlass.26
<strong>Laurenburg</strong>er HerbstkirmesDie <strong>Laurenburg</strong>er Kirmesburschen 2013 (v.l.): Johannes Windecker, Niklas Seifert,Kajuna Ubl, Daniel Harke, Adrian Seifert, Jan Becker u. Constantin MellerDas Kirmesmotto lautete in diesem Jahr: „Zur Kermes sen mer all do, <strong>Laurenburg</strong>wird Farbenfroh!“ Die linke Gruppe hatte sich die Farbe rot ausgewählt –rot wie die Legosteine. Rechts die Gruppe hatte die Praxis des Zahnarztes „Dr.Hoppe“ nachgebaut – ganz in weiss27
Ortsbürgermeister UliKuhmann als Petrushatte seine „Engelein“mitgebracht undnatürlich den EngelAloisius – hier überwiegtdas weissDer Scheidter OrtsbürgermeisterHansiLippert hatte einige„fromme“ Möncheund Nonnen um sichgeschart – FarbeBraunDie Damen desFrauenstammtischeskamen in einem Outfitaus der Hibbyzeit– ganz in grünmit Blumen verziertDie starken Männervon der Feuerwehr –ganz in weiss – alsPferdemetzger. DieZuschauer bekamenreichlich Wurstproben.28
Die Holländer-Mühle fehlte auchnicht – hier war die Farbe OrangegefordertDer Bootsclub hatte eine Abordnungin Blau – die MatrosenfarbeDie Kirmesburschen haben sich andie alte Bergmannstradition erinnertund kamen überwiegend in Schwarz,samt FörderturmDie <strong>Laurenburg</strong>er Bienen summtenin Gelb-Schwarz im Zug mitAuch die Feuerwehrkameradenvon Gutenacker warendabei – in Orange29
Arbeiten auf der <strong>Laurenburg</strong>Neben dem Eckturm wurde eineTreppe eingebaut, die den unterenBereich des Eckturmesbesser erreichen soll (ehemaligerEselskeller). Dort soll auchnoch eine Tür eingebaut werden.Die Treppe besteht aus einemeisernen Mittelteil, der obereund untere Teil wurde aus Betonhergestellt.Im Frühjahr wurde der Fußweg„Krimme“ gereinigt (altes Laubgekehrt) und der Bewuchs geschnitten.Kleinere Bäume wurdenentfernt.30Die Helfer sind von links: Gerhard Gemmer, Theo Schmitz, Joachim Schulin,Peter Maxeiner, Hartmut Meffert und der Fotograph Klaus Maxeiner
Erwin Ubl* 02.11.1924 † 06.12.2012Nach langer Krankheit verstarb unser Gründungsmitglied Erwin Ubl. Erwinwar seit dem 6. Dez. 1986 Mitglied, davon bis 23.11.2007 im Beirat tätig. Erverfolgte die Arbeiten engagiert an der <strong>Laurenburg</strong> und mit regem Interesseund stand immer mit Rat und Tat zur Verfügung.Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.Freunde der <strong>Laurenburg</strong>KlausNitschmann* 09.09.1937 † 26.12.2012Am 26.12.2012 verstarb unser Mitglied Klaus Nitschmann. Unser FreundKlaus, der aus Düsseldorf stammte, war seit dem 16. Mai 1991 Mitglied desVereins. Er verbrachte viele Urlaube in <strong>Laurenburg</strong> und war unserem Vereinsehr zugetan.Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.Freunde der <strong>Laurenburg</strong>31
Dr. WolfgangHerrmann* 29.08.1940 † 25.01.2013Nach einem tragischen Unfall verstarb unser Mitglied Pfarrer (in Ruhe) Dr.Wolfgang Herrmann, der seit dem 23. 02.1992 Vereinsmitglied war. Gerneunterstützte er uns mit Gottesdiensten anläßlich der Burgfeste. Mit Interesseverfolgte er die Arbeiten an der <strong>Laurenburg</strong>.Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.Freunde der <strong>Laurenburg</strong><strong>Laurenburg</strong>er Terminkalender2013/2014 (soweit schon bekannt)Seniorenfeier (Ortsgemeinde) 01. 12. 2013Singen unterm Weihnachtsbaum (Freizeitsänger) 07. 12. 2013Jahreshauptversammlung (<strong>Heimatverein</strong>) 10. 01. 2014Jahreshauptversammlung (Freiw. Feuerwehr) 21. 03. 2014Sommerfest <strong>Heimatverein</strong> 07. 06. 2014Herbstkirmes(Ortsgemeinde + Kirmesgesellschaft) 03. 10. bis 06. 10. 2014Jahreshauptversammlung derFreunde der <strong>Laurenburg</strong> 21. 11. 201432