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Auf gemeinsamer Lernstrecke - Deutsches Institut für ...

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Veranstaltung<br />

<strong>Auf</strong> <strong>gemeinsamer</strong><br />

<strong>Lernstrecke</strong><br />

53 Mitglieder des Deutschen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Gemeinschaftsverpflegung e.V.<br />

trafen sich Ende Januar zur traditionellen Tagung, dem WinterWorkshop.<br />

Im Fokus der anderthalbtägigen Veranstaltung stand der offene<br />

Erfahrungsaustausch. Fazit des DIG-Präsidenten Martin Straubinger:<br />

„In schwierigen Zeiten ist unser Netzwerk intakt.“<br />

Dr. Baldur<br />

Kirchner:<br />

„Mutter der<br />

Motivation ist<br />

die Identifikation.“<br />

Mit einem um einen Tag verkürzten<br />

WinterWorkshop in Leverkusen<br />

und Düsseldorf wollte der Vorstand in angespannten<br />

Zeiten ein Signal setzen. O-<br />

Ton Straubinger: „Die Entscheidung wird<br />

dem Ernst der Lage in vielen unserer Mitgliedsbetrieben<br />

gerecht – und jeder weiß,<br />

was da alles auf dem Spiel steht.“ Um so positiver<br />

wurde die hohe Diskussionskultur<br />

im DIG-Kreis wahrgenommen. Gleich zu<br />

Beginn konnte Geschäftsführer Burkart<br />

Schmid, der beide Tage moderierte, einige<br />

aktuelle Kennzahlen präsentieren, wonach<br />

die Branche im Bereich „Workplace/Edu-<br />

In der Rotunde der<br />

WestLB trafen sich<br />

die DIG-Mitglieder.<br />

Bild unten (v.l.): Jörg<br />

Faber, HSH Gastro +<br />

Event; Ulf Rosenthal,<br />

Norddt. Kasinoges.<br />

<strong>für</strong> Film, Funk u.<br />

Fernsehen; Michael<br />

Gradtke, StW<br />

Hamburg<br />

cation“ inkl.Vending im Vergleich zum Gesamtmarkt<br />

(Wert in Klammern) im 4.<br />

Quartal besser abschnitt als erwartet:<br />

� Besuche -1,5 % (-1,9%)<br />

� Ausgaben +0,7 % (-0,8%)<br />

� Durchschnitts-Bon +2,2 % (+1,2%)<br />

Auch die Signale aus dem jüngsten GV-Barometer<br />

(siehe gv-praxis 02/09), erhoben<br />

im <strong>Auf</strong>trag der Hamburg Messe, lassen<br />

erahnen, dass es zwar einen Abwärtstrend<br />

im Investitionsbereich geben könnte, aber<br />

längst nicht so stark wie manche be<strong>für</strong>chten.<br />

Im Fokus des ersten Tages, der im Hause<br />

Bayer Gastronomie über die Bühne ging,<br />

standen vier Kollegen, die aus ihren jeweiligen<br />

Teilmärkten berichteten. Dazu wurden<br />

im Vorfeld weitere Mitglieder „zur Lage<br />

an der GV-Front“ befragt, um ein möglichst<br />

umfassendes Bild zu erhalten.<br />

‚GmbH-Berichterstatter’ Andreas Ehrich,<br />

ZF Gastronomie Service, Friedrichshafen,<br />

stützte seine Ergebnisse auf die Antworten<br />

von sieben Mitgliedsbetrieben, alles<br />

72 gv-praxis 3/2009


GmbH’ler mit insgesamt 50,0 Mio. € Nettoumsatz<br />

p.a. Sein Credo: Die Grundstimmung<br />

war in den letzten zwölf Monaten<br />

recht positiv, die Erhöhung der Verkaufspreise<br />

in 2008 brachte keinen nennenswerten<br />

Rückgang der Gästezahlen. Ebenfalls<br />

bemerkenswert sei die Zunahme von interner<br />

Konferenzbewirtung gewesen. Aktuell<br />

verschlechtere sich allerdings die Lage in<br />

den Betrieben spürbar. Ehrich: „Alle sind<br />

dennoch guter Hoffnung, dass durch<br />

Kompetenz und Flexibilität die angespannte<br />

Situation einigermaßen glimpflich<br />

ausgeht.“ Auch Frank W. Stüttgen,<br />

KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main,<br />

konnte als positives Element verkünden,<br />

dass im Bereich Banken/Versicherungen/<br />

Medien in den letzten 24 Monaten höhere<br />

Gästezahlen registriert wurden. Zu den<br />

Maßnahmen, die auf der Agenda der Befragten<br />

standen, gehörten Prozessverschlankung,<br />

Einkaufsbündelung und Anhebung<br />

der Verkaufspreise.<br />

Claus Schmidt, IPW GmbH, Hanau, trug<br />

die gesammelten Erkenntnisse des DIG-<br />

„Glaube ist bewusster Verzicht<br />

auf Beweisführung.“<br />

Dr. Baldur Kirchner<br />

Chemiebereichs vor. Dabei stellte er zur<br />

aktuellen Lage fest: „Es gibt keinen Masterplan,<br />

wir müssen abwarten.“ Letztlich<br />

stünden alle Prozesse und Dienstleistungen<br />

auf dem Prüfstand. An allen Standorten<br />

müsse sehr individuell entschieden<br />

werden. Schmidt plädierte in seinen weiteren<br />

Ausführungen <strong>für</strong> den Faktor Mehrwert<br />

als wahrzunehmenden Nutzen, der<br />

Alleinstellungsmerkmale schaffen müsse.<br />

Darin bestehe die Kernaufgabe: „Wie<br />

kann Mehrwert geschaffen werden?“<br />

Thomas Donhauser, Siemens Restaurant<br />

Services, Berlin, stellte in einem Rollenspiel<br />

mit der „Geschäftsführung“ („Sie<br />

müssen die Subventionen um 25 Prozent<br />

senken“) fünf denkbare Lösungswege vor –<br />

von Angebotsverschlankung bis zur Ausgliederung<br />

in eine GmbH. Die Zielvorgabe,<br />

so das Credo seiner Modellanalyse, sei -<br />

wenn überhaupt - am ehesten mit der<br />

Gründung einer GmbH als Konzerntochter<br />

erreichbar. Nach diesem hochgradig<br />

praxisnahen <strong>Auf</strong>takt mit intensiver Aussprache<br />

fuhren die Mitglieder samt Begleitung<br />

am Abend nach Düsseldorf. Dort erwartete<br />

die GV-Profis ein festliches Dinner<br />

im Hause Henkel mit kulinarischen Highlights.<br />

Das Team - mit Francis Finn, Leitung<br />

Betriebsgastronomie, an der Spitze -<br />

demonstrierte sein Können und erhielt da<strong>für</strong><br />

großen Applaus. Der Abend, vom<br />

Werksleiter Andreas Bruns persönlich eröffnet,<br />

bot einen schönen Rahmen, um<br />

hochverdiente Mitglieder wie Gabriele Saremba<br />

(<strong>Deutsches</strong> Studentenwerk) und<br />

Helmut Ahlert (Deutsche Post) zu verabschieden.<br />

Eine besondere Ehrung erfuhr<br />

Vorstandsmitglied Hans-Christian Sontag<br />

(Daimler), der auf eigenen Wunsch aufgrund<br />

von neuen <strong>Auf</strong>gaben innerhalb des<br />

Konzerns sein Amt aufgab. Präsident Mar-<br />

Veranstaltung<br />

Zwei erfahrene<br />

GV-Profis im<br />

Gespräch (v.l.):<br />

Hartmut Grimminger,<br />

Voith<br />

Gastronomie, und<br />

Helmut Heinz,<br />

Airport Cater<br />

Service.<br />

Fotos: C. Zilz<br />

gv-praxis 3/2009 73


Veranstaltung<br />

Referenten auf der DIG-Veranstaltung: Claus Schmidt, IPW GmbH<br />

Frank W. Stüttgen, KfW Bankengruppe<br />

tin Straubinger würdigte die Arbeit Sontags<br />

an diesem Abend. Wörtlich: „Du hast<br />

Dich in vielen <strong>Institut</strong>ionen, Arbeitskreisen<br />

und Projekten engagiert, dabei insbesondere<br />

den Nachwuchs gefördert und<br />

mit unermüdlichem Einsatz unser gut<br />

funktionierendes Netzwerk gestärkt.“<br />

„Wir sollten wissen, was<br />

unsere Gäste denken.“<br />

Martin Straubinger<br />

Der zweite Tag startete in der Rotunde der<br />

WestLB in Düsseldorf. Überzeugender<br />

Gastgeber war Wirtschaftsleiter und DIG-<br />

Mitglied Christoph Reingen, dessen Mittagsbuffet<br />

großes Lob erhielt. Zuvor drehte<br />

sich alles um die drei Themenparks „Besser<br />

essen“ (Jochen Moosmann, Mercedes<br />

Benz Gastronomieservice), „Besser verkaufen“<br />

(Axel Fischer, Bayer Gastronomie)<br />

und „Besser kommunizieren“ (Martin<br />

Straubinger, BMW Betriebsgastronomie).<br />

Andreas Ehrich, ZF Gastronomie Service<br />

Anderthalb Stunden konnten sich die Mitglieder<br />

aus erster Hand über Praxiserfahrungen<br />

der drei Kollegen informieren. O-<br />

Ton Moosmann: „2009 ist in unseren Küchen<br />

das Jahr der Qualität. Wir haben Betriebsräte<br />

und Küchenchefs zusammengebracht,<br />

um sich auf unsere Grundsätze zu<br />

verständigen, die <strong>für</strong> alle 28 Betriebsrestaurants<br />

in Deutschland gelten.“ Dabei richte<br />

sich der Fokus nicht mehr länger auf Prozesse,<br />

sondern auf die Kunden. Im Blickpunkt<br />

stehe eine eigene Marke „Besser Essen<br />

– …“. Ganz im Zeichen des Marketings<br />

standen die Ausführungen von Axel Fischer:<br />

Sein Grundprinzip lautet, Produkte<br />

und Dienstleistungen aktiv verkaufen,<br />

zum Beispiel über Printmedien, umso<br />

auch externe Kunden zu informieren und<br />

zu gewinnen. Unterstützt werde dieser Prozess<br />

von aktiver Kundenkommunikation<br />

(Kundenbefragung, zeitnahes Reklamationsmanagement,<br />

Aktionen etc.). Credo<br />

von Martin Straubinger, der im Themenpark<br />

Praxiswissen über das Thema „Besser<br />

74 gv-praxis 3/2009


Mehr Gast – weniger Prozess. Klartext wurde beim Themenpark<br />

„Besser essen“ mit Jochen Moosmann gesprochen.<br />

kommunizieren“ referierte: Offensive<br />

Kommunikation erleichtert das Führen eines<br />

Betriebsrestaurants. Am Beispiel von<br />

Systemänderungen in einem neuen Objekt<br />

oder mit einem einfachen Feedbacksystem<br />

per Intranet konnte er anschaulich<br />

verdeutlichen, wie wirkungsvoll gezielte<br />

Kundeninformation funktioniert.<br />

Nach der mit Spannung erwarteten Ergän-<br />

zungswahl, das Rennen<br />

machte Dr. Stefan Hartmann<br />

(Bayern Bankett<br />

Gastronomie, München),<br />

stellten die Vorstandsmitglieder<br />

in der aktuellen<br />

Stunde wichtige Projekte<br />

vor, darunter den neuen Arbeitskreis Zukunft,<br />

den KüchenWorkshop Frontcooking,<br />

der von der CMA gefördert wurde,<br />

und den aktuellen Vorstandsbeschluss:<br />

Die gv-praxis ist ab März 2009 offizielles<br />

Organ des DIG. Den Abschluss der hochfachlichen<br />

Veranstaltung bildete ein Vortrag<br />

von Dr. Baldur Kirchner, Dozent <strong>für</strong><br />

Persönlichkeitsbildung. Seine tiefgründigen<br />

Ausführungen stießen auf großes Interesse.<br />

Smi<br />

„Entscheidend ist<br />

die Frage nach dem<br />

Mehrwert.“<br />

Claus Schmidt<br />

Thomas Donhauser,<br />

Siemens Restaurant<br />

Services<br />

gv-praxis 3/2009 75

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