Themenschwerpunkt - Wald-Klinikum Gera
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4<br />
Voller Einsatz für<br />
Frühchen Kim und Jan<br />
Über das Leistungsspektrum des <strong>Gera</strong>er<br />
Perinatalzentrums<br />
OA Marian Eulitz, Schwester Kerstin Weber und der 1. OA Dr. med. Wolf-Dietrich Stoeßer<br />
(v. l.) freuen sich über die Genesungsfortschritte der Zwillings-Frühchen Kim und Jan.<br />
Gewiss, Kim und Jans Start ins Leben<br />
hätte besser von statten gehen können.<br />
Die eineiigen Zwillinge kamen etwa<br />
zehn Wochen zu früh, also bereits in<br />
der 30. statt in der 40. Schwangerschaftswoche<br />
zur Welt. Wegen einer<br />
Insuffizienz der Plazenta ihrer Mutter<br />
war die Versorgung der Babys mit Sauerstoff,<br />
Nährstoffe und Flüssigkeit nicht<br />
mehr optimal, sodass die Geburt deshalb<br />
per Kaiserschnitt durchgeführt<br />
werden musste. Doch der für die kleinsten<br />
<strong>Gera</strong>er Patienten verantwortliche<br />
Oberarzt Marian Eulitz und Säuglingsschwester<br />
Kerstin Weber können Entwarnung<br />
geben. Beiden Kindern gehe<br />
es gut, sie nähmen kontinuierlich zu<br />
und könnten voraussichtlich in 6-7<br />
Wochen nach Hause geholt werden,<br />
freut sich die erfahrene Schwester, die<br />
seit 1977 im <strong>Gera</strong>er <strong>Klinikum</strong> tätig ist.<br />
Ähnlich wie unseren Zwillingen ergeht<br />
es jährlich rund 80 Frühchen, die im<br />
Perinatalzentrum, einer Abteilung der<br />
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtsmedizin<br />
des SRH <strong>Wald</strong>-<strong>Klinikum</strong>s <strong>Gera</strong>,<br />
das Licht der Welt erblicken und hier<br />
behandelt werden. Das sind etwa acht<br />
Prozent der jährlich rund tausend im<br />
<strong>Klinikum</strong> geborenen Kinder.<br />
Auf der Station für Vorgeburtliche Diagnostik<br />
und Therapie „G 22“ müssen<br />
jährlich viele werdende Mütter aufgrund<br />
schwerer Begleiterkrankungen wie<br />
Wachstumsverzögerungen des Ungeborenen,<br />
drohender Fehlgeburten, Muttermundsschwäche,Schwangerschaftsdiabetes<br />
oder anderer Probleme einige<br />
Zeit ihrer Schwangerschaft verbringen.<br />
Das 2006 eröffnete 36-Betten-Zentrum,<br />
Tür an Tür zu Kreißsaal und OP, verfügt<br />
über eine moderne geburtsmedizinische<br />
und personelle Ausstattung. Vier Kinderärzte<br />
und 15 Schwestern, sechs<br />
davon mit einer Spezialausbildung für<br />
Intensivmedizin, kümmern sich aufopferungsvoll<br />
und kompetent um das<br />
Wohl und Wehe von Mutter und Neugeborenen.<br />
Beim <strong>Gera</strong>er Perinatalzentrum<br />
handelt es sich um eine Fachabteilung<br />
mit Betreuungsstufe „Level<br />
2“, d. h., hier können Frühgeborene ab<br />
der 29. Schwangerschaftswoche medizinisch<br />
kompetent versorgt werden.<br />
(Über „Level 1“, einer Qualitätsmarke,<br />
die auch die „G 22“ anstrebt, verfügen<br />
bislang nur große Universitätskliniken<br />
wie beispielsweise Jena. Dort können<br />
bereits Frühgeburten ab der 26. Schwangerschaftswoche<br />
behandelt werden.<br />
Guter Ruf in der<br />
Region<br />
Zurück zum <strong>Gera</strong>er Perinatalzentrum.<br />
Die moderne interdisziplinäre Klinik für<br />
Risikoschwangerschaften hat sich in<br />
den vier Jahren ihres Bestehens einen<br />
sehr guten Ruf in Ostthüringen erworben.<br />
Dazu tragen neben einer ausgezeichneten<br />
Behandlungsqualität auch<br />
das kollegiale Miteinander mit den<br />
niedergelassenen Ärzten der Region<br />
und der Neonatologie des Greizer Krankenhauses<br />
bei. Außerordentlich wichtig<br />
ist dem <strong>Gera</strong>er Team zudem der intensive<br />
Kontakt zwischen Mutter, Vater<br />
und Kind. Für die Bewältigung der nicht<br />
leichten seelischen Probleme gerade<br />
im Falle einer Frühgeburt steht eine<br />
speziell geschulte Psychologin den Eltern<br />
mit Rat und Tat zur Seite. Um die<br />
werdenden Mutter in dieser schwierigen<br />
Zeit nicht allein zu lassen, bestehen für<br />
Väter und andere Familienangehörige<br />
auf Wunsch auch gemeinsame Übernachtungsmöglichkeiten.<br />
Bewährt hat<br />
sich zudem ein spezielles Angebot zum<br />
Kuscheln, das sogenannte „Kängu-<br />
Ruhen“. Auf einer Relaxliege können<br />
die Eltern den so wichtigen Körper- und<br />
Hautkontakt zu ihrem Baby herstellen.<br />
Klaus-Peter Kirsten