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TRENDS & INNOVATIONEN 15Anfang März findet die CeBIT in Hannover statt. Wir stellen die Technik-Trends schon heute vorDie Branche kämpft um das VertrauenHardware allein reißt keinen mehrvom Hocker. Begeisterung kommtbei Diensten oder Anwendungenauf, die das Internet nutzen. Dochdabei entstehen Datenspuren, diesich der Kontrolle des Verbrauchersentziehen. Wem kann man nochvertrauen, fragt deshalb die CeBIT2012.„Managing Trust“ lautet das Mottoder diesjährigen CeBIT (6. bis 10.März). Die Macher wollen dem Vertrauenund der Sicherheit in der digitalenWelt einen besonderen Stellenwerteinräumen. Passend dazuhat sich Google-Chef Eric Schmidtzur Eröffnung der Messe angekündigt:Erst kürzlich hat der Internetrieseseine Datenschutzbestimmungengebündelt und angekündigt,die Nutzerdaten aller Dienstezusammenzuführen. WeitereTrends, die auch beim CeBIT-KongressGlobal Conferences im Mittelpunktstehen, sind zum Beispiel derUmgang mit Internetdiensten unddigitaler Lifestyle. Innovationen undProduktneuheiten fehlen in denHallen auch nicht.Wie bereits 2011 teilt sich dieMesse in vier Bereiche auf: Pro mitIT-Lösungen für Unternehmen, Govfür den öffentlichen Sektor, Lab fürDie auf der CeBIT präsentierten Forschungsprojekte sind immer für eine Überraschunggut. In Halle 9 zeichnet ein Fraunhofer-Roboter von Kuka Messebesucher.Forschung und Ideen sowie Life,der vor allem Privatbesucher ansprechensoll. Dort finden Technikbegeistertealles rund um Internetdienste,Apps, Gaming-Hardwareund -Komponenten sowie digitalenLifestyle.Auch die AusstellungsbereicheSmart Home rund um die Heimvernetzungund Home Entertainmentsowie Digital Drive, wo sich alles umElektronik, Navigation und Vernetzungim Auto dreht, sind dem Life-Bereich zugeordnet. Wer sich inden Lab-Bereich vorwagt, kannSpannendes von 3-D-Technologienbis hin zu neuen Start-up-Ideen entdecken.Am Stand des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnikund Bildauswertung (IOSB) findetsich sogar ein Roboter, der invier bis zehn Minuten Porträts vonBesuchern zeichnet, die vor seinemKameraauge Platz nehmen. WearableTechnologies zeigt Kleidung mitintegrierten Sensoren, die Körperfunktionenoder Umgebungsinformationenmessen und übertragenkönnen.Ein Trendthema der Messe, dasUnternehmen und Verbrauchergleichermaßen betrifft, ist Big Data.Der Ausdruck bezeichnet die wachsendenDatenmengen, die auf denFirmenservern auflaufen, derenManagement und auch deren Auswertung,beispielsweise für Online-Werbung oder Marktforschung. VielenVerbrauchern ist mehr als unwohlbei dem Gedanken, dass Profilevon ihren Internet-Einkäufen erstellt,ihre Surfgewohnheiten mitgeschnittenund die Daten womöglichweitergegeben werden. „Wenn digitaleGeschäftsmodelle auf Dauertragen sollen, ist das Vertrauen derAnwender unerlässlich“, sagt Prof.Dieter Kempf, Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom.Datenschutz und Privatsphäre istauch bei den boomenden Online-Speicherdiensten ein großes Thema.Auf der CeBIT präsentierensich zum Beispiel die großen AnbieterTelekom mit ihrer Telekom-Cloud, die Telekom-Tochter Stratomit HiDrive oder Microsoft mit Sky-Drive. Sie werben mit verschlüsselterÜbertragung oder mehrfacherSpeicherung der Dateien. An denStänden zeigen die Anbieter unteranderem ihre weiterentwickeltenSmartphone- und Tablet-Apps, mitdenen man nicht nur überall Zugriffauf seine Daten hat, sondern zumBeispiel auch gespeicherte Musikund Videos direkt abspielen oderFotos anschauen kann.Die Apps gehören zumdigitalen LifestyleZum digitalen Lifestyle gehörenheute neben sozialen Netzwerkenauch Apps. Die mobilen Wegbegleitermit intelligenten Lösungen fürfast alle Lebensbereiche sind ausdem Alltag nicht mehr wegzudenken.Im Rahmen der CeBIT werdendie Sieger des Wettbewerbs Appsfür Deutschland geehrt. Ziel desProgrammierwettstreits ist es, offeneund öffentliche Daten von Forschungsergebnissenbis hin zu statistischemMaterial aus der Verwaltungin möglichst nützliche mobileAnwendungen fließen zu lassen.Auf der Messe sind auch einigeneue Tablets mit Android 4.0 (IceCream Sandwich) zu sehen – allerdingsmeist nur im geschlossenenFachbesucherbereich Planet Reseller.Auch viele Hersteller vonSmartphones, Ultrabooks oder Displaysziehen sich dorthin zurück. InteressanteProdukte wie Netzwerklösungen,Receiver, Mediaplayeroder Set-Top-Boxen für Smart- oderInternet-TV sind öffentlich zugänglichzu finden. Ähnlich offen gebensich auch die zahlreichen Open-Source-Projekte, die ihre Programmepräsentieren. Für Fans von Linux,Android und anderer freierSoftware finden dort täglich Vorträge,Diskussionen und Workshopsstatt.Die weltweite Urbanisierung alseine zentrale Herausforderung des21. Jahrhunderts ist Thema desSonderbereichs Urban Solutions.<strong>Hier</strong> geht es unter anderem um Verkehr,Elektromobilität, Informationsmanagement,intelligente Stromnetze,E-Government, E-Learning, Vernetzungoder Recycling. Dort findensich Projekte wie Mitfahr-Communitysoder Elektroauto-Initiativen.Dirk Averesch/tmnSo ist die Lage auf dem TechnikmarktAlle gegen Apple2011 war das Jahr der Tablets,Smartphones und der 3-D-Fernseher.Dieser Trend geht wohl so weiter.Klobige Technik ist out, hippeGadgets müssen in Zukunft vor allemeines sein: mobil und vernetzt.■ WearablesSmartphones bestimmen schon seitLangem, wie wir die Welt wahrnehmenund wie wir mit ihr interagieren.Nun messen sie auch unserenHerzschlag, dokumentieren unsereFitness und wecken uns in der richtigenSchlafphase. Sogenannte Wearables,abgeleitet vom WearableComputing, machen’s möglich■ Mobile GamingNicht nur Rovios „Angry Birds“ hatbewiesen: Mobile Gaming ist ein unaufhaltbarerTrend. Nachdem Applemit dem Appstore einen enormenVorsprung im Bereich Casual Gaminghat, reagieren nach Nintendomit seinem 3DS auch andere Konsolenhersteller.Sony bringt die„Vita“, eine Neuentwicklung nachder Playstation Portable. Mit der WiiU splittet Nintendo außerdem dieWeiterentwicklung seiner beliebtenKonsole in zwei Geräte auf.■ TabletsNoch ist die Nachfrage nach ApplesiPad groß. Doch die Konkurrenz mitAndroid-Betriebssystem ist groß.Vor allem Amazons Kindle Fire verkauftsich gut – zumindest in denUSA. Der größte Konkurrent Samsungarbeitet an einem Tablet mitRetina-Display, das Apple bislangnur im iPhone verbaute. Googlekündigte an, ein hoch qualitativesTablet unter dem Titel „Nexus“2012 auf den Markt zu bringen.■ Smart TVSamsung setzt auf seine Smart TVs,Fernseher mit angedocktem Appstore.Mehrere TV-Hersteller gabenzuletzt eine App-Allianz bekannt.Währenddessen hat Apple mit seinemkleinen Apple TV bewiesen,wie schnell man mit einem „Hobby“,wie es Jobs stets nannte, zumMarktführer aufsteigen kann. Lauteiner Studie des MarktforschungsunternehmensStrategy Analyticsvereint Apple bereits in 2011 32Prozent des Set-Top-Box-Marktesauf sich. Vier Millionen der kleinenGeräte sollen dieses Jahr über denLadentisch gehen. Es ist eine guteAusgangslage für den „richtigen“Fernseher, den Apple 2012 präsentiert,wenn man den GerüchtenGlauben schenken mag.■ SmartphonesNicht nur auf dem Tabletmarktkämpfen Apple und Samsung umdie Vorherrschaft. Innovationstechnischhaben die Koreaner mit demGalaxy Nexus, einem Gemeinschaftsprojektmit Google, die Nasevorn. Apple brachte 2011 „nur“ einUpdates des iPhone 4 heraus. Dasverkauft sich nicht zuletzt dank desgelungenen Sprachassistenten Sirimehr als gut. Für 2012 erwartet dieTechszene mehr als ein Update.Das iPhone 5 soll wieder für einenWow-Effekt sorgen.■ Spaß für die HosentascheDer Run auf 3-D-Fernseher ist immens.Währenddessen fallen diePreise für Beamer. Nicht nur das.Sie werden auch immer kleiner. SogenanntenPico-Projektoren prognostizierenExperten eine gute Zukunft.Apple hat bereits vor einigerZeit ein Patent angemeldet, das einensolchen Mikro-Beamer in einemiPhone oder iPad vorsieht.Von iOS und Android inspiriert: Die einzelnen Funktionen der Playstation Vita erscheinen als Apps. Bedient werden die verschiedenenMenüs ausschließlich per Touchscreen. Videos und Filme spielt die Playstation Vita nur ab, wenn sie im MP4-Format gespeichertsind.Foto: Andrea Warnecke, tmnDer geniale Erfinder Daniel Düsentrieb wird 60Eine Torte für den TüftlerVON ANDREAS SCHÄFERIm Hafen von Kuwait sinkt 1964 eingroßer Frachter. Durch eine neuartigeMethode wird er erfolgreichgehoben: Die Retter pumpen einegroße Menge Styroporkügelchen indie Laderäume, das Schiff steigtnach oben – eine geniale Idee.Doch die Patentierung des Verfahrensscheitert an einem Walt-Disney-Zeichnernamens Carl Barks.Der hatte bereits 1949 eine Geschichteerdacht, in der DonaldDuck zusammen mit seinen Neffenein Schiff barg. Und zwar mittelsTischtennisbällen, die in denRumpf geschossen wurden.Der große Comic-Autor Barks warnicht nur ein Geschichten-Erfinder,sondern auch ein Tüftler. „Ich denkemir alle möglichen und unmöglichenGerätschaften aus“, sagte ereinmal. „Es wäre schier unmöglich,all die zahllosen Erfindungen zumPatent anzumelden, die mir mal imKopf herumgekreist sind.“Kein Wunder, dass er irgendwannsein Alter Ego nach Entenhausenschickte: Daniel Düsentrieb.Vor sechzig Jahren hatte der brillanteIngenieur, der im amerikanischenOriginal auf den Namen GyroGearloose hört, seinen ersten Auftritt.Der geriet nicht gerade erfolgreich:Mittels einer Hüpfstelze wollteer aus Sahne Butter gewinnen, derVersuch scheiterte kläglich. DochDüsentrieb gab nicht auf, seine Ideenwurden immer besser und natürlichgalt sein Motto: „Dem Ingenieurist nichts zu schwör“ – was baldzum geflügelten Wort in Deutschlandwurde.Die schwebende HängematteZu seinen genialsten Tüfteleien gehörtdie Dunkellampe, die taghelleZimmer verdüstert – perfekt für einengesunden Mittagsschlaf. Sollteman in der Wüste in eine Verfolgungsjagdgeraten, dann ist Düsentriebs„Sandsturm“ die perfekte Hilfe:Ein Auto, das einen Staubwirbelerzeugt, sodass man es nicht sieht.Auch nicht von Pappe: die schwebendeHängematte, die Wunderwürmerfür effektives Angeln oderdas aufblasbare Haus. Der Einradrollermachte Düsentrieb sogarkurzzeitig zu einem reichen Mann,für fünf Millionen Taler verkaufte erdas Patent an die Duck’schen Autowerke.Komisch nur, dass die fliegendeVersion des Rollers dannnicht an die Ente zu bringen war.Und apropos Patent: DüsentriebsErfindungsreichtum überfordert regelmäßigdie Entenhausener Patentbeamten.Einmal stöhnte einer,als Düsentrieb an der Tür stand:„Das letzte Mal habe ich ganze vierStunden gebraucht, um zu kapieren,dass ich seine Erklärung nichtverstehe.“Am wichtigsten aber war wohl dieErfindung des Helferleins, DüsentriebsAssistent aus Glühbirne undDraht. Nicht selten rettete der Kleinroboterdie Konstruktionen seinesErschaffers. Das Helferlein ist dermaßenkompetent, dass die donaldistischeForschung schon die Frageaufgeworfen hat, ob nicht inWirklichkeit Düsentrieb das GeschöpfHelferleins sein könnte. Dafürgibt es zwar keinen Beweis –aber auch keinen Gegenbeweis.Dennoch erscheint es wahrscheinlicher,dass der Erfinder dochnur ein anthropomorpher Hahn ist,schließlich hat er auch eine Familiengeschichte.Düsentriebs Ideentriebist wohl genetisch bedingt.Sein Vater Dübel Düsentrieb warzwar nur ein einfacher Techniker,der hauptberuflich Haushaltsgerätereparierte. Doch schon der GroßvaterDankwart war Erfinder, unter anderemersann er das A.U.T.O. – einGefährt, das ohne Pferde fahrenkonnte. Doch leider verfügte es überkeine Bremsen und landete imMeer.Das butterlose ButterbrotAuch seinem Enkel Daniel gelingtnicht alles: Zu Flops gerieten etwadas butterlose Butterbrot oder diebehaarte Türklinke. Doch die meistenseiner bisher über 200 Erfindungennutzten den Enten undMenschen auf die ein oder andereArt und Weise. Klar, dass irgendwannauch die Jury des Knobelpreisesnicht an dem kreativen Hahnmit dem obligatorischen gelben Hutvorbeikam. Er erhielt schließlichden Preis in der Kategorie „praktischePhysik“.

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