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18 TRENDS & INNOVATIONENSeit Dezember in Deutschland zugelassen: der Alleskönner Stevia100 Prozent Natur beinull KalorienVON NICOLA KÜBLERDie einen schwören darauf, die anderensind skeptisch: Der pflanzlicheSüßstoff Stevia ist seit Dezemberin Deutschland zugelassen. Verwendetund verkauft wird das Naturproduktin der Bundesrepublikaber schon lange – unter anderemals Badezusatz war das Produkt imHandel. Jetzt darf es offiziell auchANZEIGETERRADOFormvollendete Überdachung und Markise in einem SystemLebensmitteln zugesetzt werden.Doch was unterscheidet den pflanzlichenSüßstoff beispielsweise vonAspartam, einem industriell Hergestelltem?Nicht nur enthält Steviakeinerlei Kalorien, im Gegensatz zuZucker und herkömmlichen Zuckeraustauschstoffenerhöht es denBlutzuckerspiegel nicht. Somit findetim Körper keine Insulinausschüttungstatt. Das VerlangenAutorisierter PREMIUM PARTNER:Rollladen & SonnenschutzGARATVA Gebr.-Frisch-Straße 8Telefon 0 82 33/2 56 95www.garatva-sonnenschutz.deBesuchen Sie unsere Ausstellung Mo. – Fr., 8.30 – 12.30 Uhr · bis zum 31. 5. auch Sa., 10 – 13 Uhr (oder nach Vereinb.)www.klaiber.denach Zucker, das sich sonst nachdem Verzehr von süßstoffhaltigenProdukten eingestellt hat, bleibt somitaus. Aus diesem Grund ist Steviaauch für Diabetiker geeignet.Als ob das nicht schon genial genugwäre, werden dem Süß- oderHonigkraut blutdrucksenkende,blutzuckersenkende, antimikrobielleund gefäßerweiternde Eigenschaftennachgesagt. Es hat außerdemeine plaquehemmende Wirkungund wirkt darum vorbeugendgegen Karies – ganz anders als Zuckerist das Süßungsmittel daherzahnfreundlich.Von den Guaraní-Indianern sowieaus brasilianischen und paraguayischenTraditionen stammt dieVerwendung von Stevia als Arznei.Die Blätter sollen herzstärkend wirken,außerdem gegen Übergewicht,Bluthochdruck und Sodbrennenwirksam sein.300-mal süßer als ZuckerErhältlich ist „Stevia rebaudianaBertoni“ nicht nur als Pulver, dergängigsten Form. Die Blätter könnenauch als Ganzes verwendetwerden, wie dies noch heute in Südamerikader Fall ist. Zu den gängigerenDarreichungsformen von Steviagehören neben dem Pulver außerdemTabletten oder Kapseln sowiewässrige oder alkoholische Lösungen.Da Stevia 300-mal stärkerUdo Kienle vom Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim gilt als Koryphäe in Sachen Stevia. Unter anderem hat er einBuch mit dem Titel „Stevia rebaudiana – Der Zucker des 21. Jahrhunderts“ verfasst.Foto: Marijan Murat, dpasüßen soll als Zucker, werden nurgeringe Mengen des Naturproduktsbenötigt.Woher kommt Stevia eigentlich?Paraguay in Südamerika ist die Heimatder Stevia-Pflanze. <strong>Hier</strong> ist ihreWirkung schon seit Jahrhundertenbekannt. So verwenden die UreinwohnerStevia rebaudiana als Süßungsmittelin Speisen und Getränkensowie als Heilpflanze. Die Europäerlernten Stevia bereits im 16.Jahrhundert kennen, als die Konquistadorendarüber berichteten,dass die südamerikanische indigeneBevölkerung die Blätter einerPflanze benutzte, um Kräutertee zusüßen.Stevia wird in vielen Teilen SüdundZentralamerikas, Israels, Thailandsund der Volksrepublik Chinazur Süßstoffgewinnung angebautund verwendet. Auch in Japan undseit Oktober 2008 in Neuseelandund Australien ist Stevia zugelassen.In der Schweiz sind Teemischungenmit einem Anteil von zweiProzent getrockneter Steviablättererlaubt. Mit Steviaprodukten gesüßteLebensmittel wie Schokolade undGetränke müssen bei den Eidgenosseneine Einzelbewilligungdurchlaufen, um zugelassen zuwerden.Rechtliche Lage weltweitIn den Vereinigten Staaten vonAmerika wurden Steviaprodukte1991 verboten. Seit 1995 dürfen siewieder als diätetische Lebensmittelergänzungenverwendet werden,nicht aber allgemein als Lebensmittelzusätze.Nach Europa wurden ab1986 viele Tonnen Steviablätter undSteviolglycoside importiert und dortkonsumiert. Trotzdem galt es seit1997 als sogenanntes Novel Foodund wurde 2001 aufgrund fehlenderwissenschaftlicher Informationenzur gesundheitlichen Unbedenklichkeitals Lebensmittel vomMarkt genommen.Als Badezusatz war Stevia inDeutschland über Umwege wiederin den Handel gekommen. DieAndechser Molkerei Scheitz istder erste Lebensmittelhersteller inDeutschland, der Steviaprodukteauf den Markt gebracht hat. Im Februar2011 wurde mit zwei Joghurtsortengestartet, die neben einemgeringen Anteil an Rübenzuckerauch mit aus der Steviapflanze gewonnenemTee gesüßt wurden.Dies war möglich, da die AndechserMolkerei vor Gericht nachweisenkonnte, dass Stevia ein inEuropa traditionell eingeführtes undseit vielen Jahren breit verwendetesSüßungsmittel im Lebensmittelbereichdarstellt und somit kein „NovelFood“ ist.DAS IST STEVIA❚ Stevia ist eine seit Jahrhundertenbekannte Pflanzenart,die auch als ein natürlicherSüßstoff bezeichnetwerden kann. Ihre Inhaltsstoffe,häufig auchStevioside genannt, werdenvor allem in Asien und Südamerikaals Zuckerersatzzum Süßen von Tees undNahrungsmitteln verwendet.Wird herkömmlicher Zucker bald vondem Extrakt der Stevia-Pflanze überwuchert?Immerhin ist das Kraut ausParagay nahezu kalorienfrei, hat dafüraber positive Auswirkungen auf denBlutdruck, den Blutzucker, die Blutgefäßeund sogar auf die Zähne. Zucker,Zucker, das wird kein Zuckerschleckenfür dich ...Foto: oH❚ Im November 2011 wurdendie hauptsächlich ausSteviosid bestehenden Steviolglycosidedurch die EuropäischeKommission formellals Lebensmittelzusatzstoffzugelassen.❚ Stevia ist ein aus der PflanzeStevia rebaudiana gewonnenesStoffgemisch, das alsSüßstoff verwendet wird. Erhältlichist Stevia in PulveroderTablettenform, als Granulat,Tabs, als Tee bzw. alsgetrocknete Blätter oder alsSirup.❚ In der natürlichen Form istStevia leicht bis stark bitter.Daher gibt es auch sogenanntesSteviosid, ein enzymveredeltesProdukt, demdie Bitterstoffe entzogenwurden.❚ Die Süßkraft ist bis zu 300Mal stärker als die von Zucker.❚ Stevia hat keinen Einflussauf den Insulinspiegel undkann daher auch von Diabetikernverwendet werden.❚ Stevia kann auf bis zu200 Grad Celsius erhitztwerden und eignet sich daherauch zum Kochen oderBacken. Beim Backenmuss jedoch das fehlendeVolumen des Zuckers ersetztwerden.

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